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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
NABU: Feste Fehmarnbeltquerung kommt Jahre spÀter
falls ĂŒberhaupt

Miller: Einstieg in den Ausstieg aus Europas grĂ¶ĂŸtem Verkehrsprojekt

Aus NABU-Sicht deuten aktuelle Medienberichte, dass DĂ€nemark den Bau der geplanten festen Fehmarnbeltquerung zwischen Fehmarn und Lolland um Jahre nach hinten verschieben muss, auf einen Einstieg in den Ausstieg aus Europas grĂ¶ĂŸtem Verkehrsprojekt hin. NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller: "Mit der BegrĂŒndung des Baukonsortiums Fehmern A/S, man wĂŒrde ĂŒber eine zeitliche VerlĂ€ngerung bessere Baupreise aushandeln, wird der Öffentlichkeit angesichts parallel steigender Baukosten fĂŒr Stahl oder Beton Sand in die Augen gestreut. Die Art und Weise, wie jetzt versucht wird, die Verzögerungen schönzureden, zeigt, dass etwas ganz fundamental nicht stimmen kann am Irrsinnsprojekt Feste Fehmarnbeltquerung."

Auch Deutschland tue sich mit dem erheblichen Investment von rund drei Milliarden Euro allein fĂŒr die Anbindung auf deutscher Seite angesichts marginaler Verkehrsprognosen von tĂ€glich 10.000 Fahrzeugen (zum Vergleich: Elbtunnel 150.000) schwer. Nach EinschĂ€tzung des NABU wĂŒrden die dort verbauten Gelder fĂŒr den dringend notwendigen Erhalt maroder deutscher Infrastruktur gerade in Norddeutschland fehlen. TreueschwĂŒre der Bundesregierung zum Vorhaben hĂ€lt Miller deswegen fĂŒr diplomatisches GeplĂ€nkel.

"Deutschland wollte die Verbindung nie und DĂ€nemark laufen die Kosten aus dem Ruder. Langsam wird es Zeit fĂŒr eine ehrliche Bestandsaufnahme des ĂŒberflĂŒssigen Großprojektes", so Miller. HĂ€ufig zuvor hatte der NABU darauf hingewiesen, dass Artikel 22 des Staatsvertrages zur Festen Fehmarnbeltquerung Verhandlungen vorschreibt, wenn sich die Rahmenbedingungen des Vorhabens verĂ€ndern. Dieser Fall sei lĂ€ngst eingetreten. Aus finanziellen, verkehrlichen und ökologischen GrĂŒnden mĂŒsse der Tunnel endlich zu Grabe getragen werden.
 
 

 
ÖKO-TEST RATGEBER - Gesund Wohnen
Gesamtkunstwerk Zuhause: In Zeiten wie diesen ist nur eines sicher, nĂ€mlich dass (fast) nichts sicher ist. Weder der Arbeitsplatz noch die Rente, vielleicht nicht einmal das Ersparte. Umso mehr gilt die alte Erkenntnis der EnglĂ€nder: My home is my castle. Wohneigentum ist ein wichtiger Baustein der Vorsorge, garantiert mietfreies Wohnen im Alter und ist Hartz-IV-sicher. SelbstverstĂ€ndlich geht es in diesem ÖKO-TEST RATGEBER – Gesund Wohnen nicht nur ums Geld, sondern auch um ökologisches und gesundes Bauen, Wohnen und Renovieren. Sie erhalten Tipps, was Sie dringend beachten sollten, um Ihr Castle nicht mit Schadstoffen teilen zu mĂŒssen. Damit Sie sich Ihr neues Heim im Alter auch noch leisten können, erfahren Sie in diesem Ratgeber alles ĂŒber ökologische DĂ€mmstoffe, moderne Heizungen, Sonnenstrom – und Geld vom Staat dafĂŒr.

Die Tests (Auswahl):

‱ BodenbelĂ€ge: Mehrschichtige BodenbelĂ€ge mit Klicksystem ermöglichen es, recht einfach einen Raum StĂŒck fĂŒr StĂŒck auszulegen. Sowohl in der PraxisprĂŒfung als auch in der chemischen Analyse lieferten die getesteten Produkte ĂŒberwiegend positive Ergebnisse. Allerdings entdeckte das Labor vereinzelt ausdĂŒnstende und giftige zinnorganische Verbindungen.

‱ Spachtelmassen: Wer keine Lust hast, selbst den Gips anzurĂŒhren, um Löcher zuzuspachteln, kann
die Masse auch einfach aus der Tube drĂŒcken. Doch bei vielen Spachtelmassen haperte es im Praxistest und manche enthalten problematische Konservierungsstoffe wie Isothiazolinone, die Allergien auslösen können.

‱ Silikonfugenmassen: Um Schimmelbefall zu bekĂ€mpfen, sind die Fugenmassen mit reichlich Bioziden ausgerĂŒstet. Womit aber genau, darĂŒber lassen viele Anbieter die Verbraucher im Unklaren. Immerhin fĂŒnf Produkte landen mit „gut“ im grĂŒnen Bereich.

‱ Lehmfarbe/-putze: FĂŒr die kreative Gestaltung von OberflĂ€chen werden Lehmanstriche oft als natĂŒrliche und wohngesunde Alternative angepriesen. Doch die getesteten Produkte wirken sich nur mĂ€ĂŸig aufs Raumklima aus. Immerhin ist ihre radioaktive Strahlung vernachlĂ€ssigbar und an den Inhaltsstoffen gibt es nur wenig zu kritisieren.

‱ Raufasertapeten: In zwei von drei Haushalten kleben Raufasertapeten an den WĂ€nden. Recht so: Sowohl im Praxistest als auch in der chemischen Analyse zeigten die getesteten Produkte nur kleinere MĂ€ngel. ÖKO-TEST kritisiert unter anderem, dass diese halogenorganische Verbindungen enthalten, von denen einige als allergieauslösend gelten. Eine Tapete riss im Praxistest bei der Verarbeitung ein.

‱ WerkzeugkĂ€sten: Kleinere Reparaturen lassen sich mit Hammer, Zange und Schraubendreher schnell selbst erledigen. FĂŒr die Erstausstattung bietet sich ein Universalwerkzeugkoffer an. Der Test zeigt: Von vermeintlichen SchnĂ€ppchen sollte man besser die Finger lassen – ihnen mangelt es an QualitĂ€t. So hielten zwei HĂ€mmer aus Billigkoffern im Zugtest nicht einmal der Mindestkraft stand.

‱ GartendĂŒnger: ÖKO-TEST kann nur zwei von 20 empfehlen. 13 DĂŒnger tragen mehr als dreimal so viel an Schwermetallen in den Boden ein, als ihm in einer Vegetationsperiode entzogen werden kann. Manche Produkte enthalten zudem bis zu sechs verschiedene Pestizide. Ärgerlich ist auch, dass der NĂ€hrstoffgehalt mancher DĂŒnger von dem abweicht, was auf der Verpackung deklariert ist.


Und außerdem:

‱ Öko-Baustoffe: NatĂŒrlich kein Freifahrtschein
Bauprodukte aus natĂŒrlichen Rohstoffen können vieles genauso gut und manches besser als Produkte, die aus nicht nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen hergestellt werden. Doch „öko“ ist nicht automatisch gesund. In manchen FĂ€llen sind sie sogar fehl am Platz.

‱ Radon: Die Gefahr aus dem Untergrund
Jedes Jahr sterben in Deutschland circa 1.900 Menschen durch das radioaktive Gas Radon. Trotzdem sind die Ursachen und ZusammenhĂ€nge den meisten Menschen unbekannt. Was kann man vorbeugend tun? ÖKO-TEST beantwortet die wichtigsten Fragen.

‱ Baufinanzierung: Nicht nur auf die Zinsen achten
Dank niedriger Baugeldzinsen lohnt es sich, den Bau oder Kauf eines Eigenheims jetzt anzugehen.
Bei der Wahl der richtigen Finanzierung sind jedoch nicht nur die Zinsen zu beachten. Es gibt eine
Reihe von teuren Fallen, die Sie bei umsichtiger Planung vermeiden können.
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Bleibt die Amsel das Sorgenkind?
NABU, NAJU und LBV laden vom 8. bis 10. Mai zur elften „Stunde der Gartenvögel“

Zettel, Stift und Garten oder Park: Diese Ausstattung benötigen Vogelfreunde fĂŒr die Teilnahme an der bundesweiten „Stunde der Gartenvögel“. Denn ab heute ist es wieder soweit: Bis zum 10. Mai sind Naturfreunde in ganz Deutschland aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten, vom Balkon aus oder im Park zu beobachten, zu zĂ€hlen und fĂŒr eine gemeinsame Auswertung zu melden. Rund 43.000 Teilnehmer hatten im vergangenen Jahr bei der jĂ€hrlich stattfindenden Aktion von NABU, NAJU und dem Landesbund fĂŒr Vogelschutz (LBV) mitgemacht und insgesamt eine Million Vögel beobachtet und gemeldet.

Ziel der Aktion ist ein deutschlandweites und möglichst genaues Bild von der Vogelwelt in den StĂ€dten und Dörfern zu erhalten. „FĂŒr die Teilnehmer ist die ZĂ€hlmethode einfach, aber uns liefert sie in der Summe tausender GĂ€rten spannende wissenschaftliche Erkenntnisse. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Vögel, sondern darum, die Verbreitung und Trends der einzelnen Arten zu ermitteln. Je mehr Menschen an der Stunde der Gartenvögel teilnehmen, desto prĂ€ziser werden die Ergebnisse“, erklĂ€rt Lars Lachmann, NABU-Vogelschutzexperte.

Mit Spannung erwarten die Vogelforscher das Ergebnis fĂŒr die Amsel, die bisher stets auf Platz zwei kam. Seit Beginn der Aktion hat diese Art kontinuierlich abgenommen: 2014 waren es pro Garten bereits 25 Prozent weniger Amseln als noch 2005. Ähnliches gilt fĂŒr Mehlschwalben und Mauersegler, die gar um 40 Prozent abgenommen haben.

Neben diesen Sorgenkindern gibt es aber auch zahlreiche positive Entwicklungen: So hat der Feldsperling seinen Bestand im Siedlungsraum mehr als vervierfacht, Ringeltaube und Buntspecht haben um mehr als die HĂ€lfte zugenommen.

Und so wird es gemacht: Von einem ruhigen PlĂ€tzchen aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können per Post, Telefon – kostenlose Rufnummer am 9. und 10. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157-115 – oder einfach im Internet unter www.stunde-der-gartenvoegel.de gemeldet werden. Meldeschluss ist der 18. Mai.

Aktuelle ZwischenstÀnde und erste Ergebnisse sind ab dem ersten ZÀhltag auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden. Interaktive Karten stellen dar, wie sich eine Vogelart bundesweit oder in einem ausgesuchten Bundesland oder Landkreis entwickelt hat.

Über die „Stunde der Gartenvögel“ und andere ornithologische Themen berichtet auch „Die große Vogelschau“ im Deutschlandradio Kultur bis zum 9. Mai. Das ausfĂŒhrliche Programm gibt es unter www.deutschlandradiokultur.de/vogelschau Am morgigen Samstag ist ab 9:05 Uhr NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann Gast in der Sendung „Im GesprĂ€ch“ und gibt Einblicke in die Welt der Vögel.
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Wohnen+Bauen in Freiburg
ECOtrinova ersucht RegierungsprÀsidentin SchÀfer um Beschleunigung
beim Umbau des Behördenviertels Freiburg-Herdern fĂŒrs Wohnen

Der Freiburger Umweltschutzverein ECOtrinova e.V. hat sich mit Schreiben an die Regierungs­prĂ€sidentin BĂ€rbel SchĂ€fer gewandt mit der Bitte, den Umbau des Behörden­viertels Freiburg-Herdern fĂŒrs Wohnen erheblich zu beschleunigen. Das Gebiet gehöre großenteils dem Land. Das Land dĂŒrfe kein Hemmschuh sein, anstelle der fast 500 ParkplĂ€tze plus einer Vielzahl von Garagen auf dem GelĂ€nde schnellstmöglich Wohnraum fĂŒr um die 1000 Menschen zu schaffen. Das Land wĂŒrde damit seine eigenen Forderungen umsetzen, den FlĂ€chenverbrauch im Außenbereich zu stoppen und dem selber nicht im Wege zu stehen. Es habe sich seit 11 Jahren fĂŒr den Umbau leider nichts Entscheidendes bewegt.

Die Stadt Freiburg habe schon 2003/4 eine umfangreiche Analyse fĂŒrs Bauen im Innenbereich der Stadt erstellen lassen (1). Umso mehr staune ECOtrinova und sei eigentlich empört, so der Vereinvorsitzende Dr. Georg Löser, dass sich, soweit öffentlich erkennbar, zu diesem Gebiet bisher in nunmehr 11 Jahren nichts Entscheidendes bewegt habe. ECOtrinova sieht die schnelle Umsetzung dieses wichtigen „Kombi-Bausteins“ fĂŒr FlĂ€chensparen und Wohnraum als einen Beitrag von 10 bis 20 Prozent dazu an, den geplanten Bau eines Neubaustadtteils Dietenbach zu vermeiden. Mit einem solchen Stadtteil wĂŒrden in einem fernen Winkel, versperrt und verlĂ€rmt von Autobahnen und Schnellstraßen, an die 126 Hektar wichtigen landwirtschaftlichen Bodens unter widrigen Bedingungen vernichtet, und das mit Freiburger BeschlĂŒssen im UN-Jahr des Bodens. Das Gebiet in Herdern sei bei weitem nicht das einzige riesige ParkplatzgelĂ€nde in der Stadt.

Die Neubewohnerzahl des Gevierts in Herdern könnte sich auf etwa 2000 erhöhen, wenn alle Behörden aus dem Geviert wegziehen, etwa in die ehemalige OPD, das Finanzamt Freiburg-Stadt z.B. per Neubau in das Straßendreieck am Rennweg oder in unmittelbare NĂ€he des Finanzamts Freiburg-Land. Der Verkauf landeseigener Teile des Gevierts an Stadt, Genossenschaften oder Studentenwerk Freiburg erbrĂ€chte dem Land einen Teil der Mittel, um die Behördenbauten direkt an der Stefan-Meier-Str. modern und gestrafft neu zu errichten oder anderswo GebĂ€ude bereitzustellen.

ECOtrinova wies darauf hin, dass Freiburg ĂŒber den FlĂ€chennutzungsplan 2006-2020 hinaus viele Reserven zur Innenentwicklung habe, die derzeit mit einem stĂ€dtischen Perspektivplan untersucht wĂŒrden, viel Leerstand, viele Zweckentfremdungen von Wohnraum, sowie große Wohnraumreserven. Auch wĂŒrden vor allem Neubauten auf der „grĂŒne Wiese“ - Beispiel Freiburg-Rieselfeld - wegen hoher Baukosten ĂŒber die Mechanismen des Mietspiegels das Mietniveau und die Wohnungspreise allgemein deutlich erhöhen.

(1) Hinweis: „Auch das Innenentwicklungspotenzial, (...) war Grundlage fĂŒr die Prognose des BauflĂ€chenbedarfs. Ein Stuttgarter PlanungsbĂŒro hat im Jahr 2003 den Bestand erhoben. (
) Diese Potenzial­analyse liegt seit April 2004 vor“ Quelle: www.freiburg.de/pb/,Lde/208228.html
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NABU-Zahl des Monats: 16.423 Hektar fĂŒr die Natur
NABU-Stiftung bewahrt bundesweit wertvolle LebensrĂ€ume fĂŒr bedrohte Tiere und Pflanzen

Hektar Land befinden sich aktuell im Eigentum der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Damit bewahrt sie bereits eine FlĂ€che so groß wie die Inseln Sylt, Poel und Borkum zusammen als streng geschĂŒtzten Lebensraum fĂŒr seltene und bedrohte Tiere und Pflanzen.

Der FlĂ€chenkauf hat seit 1908 Tradition beim NABU, denn selbst in Naturschutzgebieten lassen sich strenge Auflagen zum Schutz gefĂ€hrdeter Tiere und Pflanzen oft nur schwer gegen die Interessen von privaten GrundstĂŒckseigentĂŒmern durchsetzen. Mittlerweile schĂŒtzt die NABU-Stiftung 264 Naturparadiese in ganz Deutschland.

Nach dem Motto „Natur wieder Natur sein lassen!“ können sich LaubmischwĂ€lder, Feuchtgebiete und ehemalige TagebauflĂ€chen ungestört entwickeln. FĂŒr den Erhalt der Artenvielfalt der Agrarlandschaft setzt die NABU-Stiftung naturschonende Landnutzungskonzepte auf ihren Wiesen, Weiden und Äckern um.

Mit dem Erwerb von 88 Hektar im Naturschutzgebiet „SĂŒdhang Ettersberg“ bei Weimar beginnt die NABU-Stiftung aktuell den Aufbau eines neuen NABU-Naturparadieses. Bis 2018 sollen rund 289 Hektar Kalkmagerrasen, Streuobstwiesen und Wald erworben werden. FĂŒr die seltene SperbergrasmĂŒcke, das bedrohte Braunkehlchen oder den gefĂ€hrdeten Wendehals wie auch fĂŒr schutzbedĂŒrftige Orchideen, Großschmetterlinge und FledermĂ€use bietet der SĂŒdhang Ettersberg eine wertvolle Heimat.
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NABU: Bundesregierung muss mehr fĂŒr den Meeresschutz tun
Weitere Ausbeutung mariner Ressourcen fĂŒhrt in die Sackgasse

Der NABU appelliert mit Blick auf den G7-Gipfel im Juni an die Bundesregierung, sich fĂŒr einen verbesserten nationalen und globalen Meeresschutz stark zu machen. Dem DrĂ€ngen nach immer mehr „Blauem Wachstum“und damit einer weiteren Ausbeutung der Meere mĂŒsse eine klare Absage erteilt werden. Vor diesem Hintergrund begrĂŒĂŸte der NABU die MeeresschutzantrĂ€ge der Fraktionen BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen und Die Linke am heutigen Freitag im Deutschen Bundestag.

NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller: „Unsere Ozeane sind ĂŒberfischt, verschmutzt, zu warm, zu sauer und zunehmend industrialisiert Der Meeresschutz hat es daher richtigerweise auf die Agenda des G7-Gipfels unter der PrĂ€sidentschaft Deutschlands geschafft. Dabei muss es aber um mehr als den angekĂŒndigten Aktionsplan gegen MeeresvermĂŒllung gehen. Nur wenn wir große Teile effektiv unter Schutz stellen und zerstörerische TĂ€tigkeiten wie Grundschleppnetzfischerei oder den Meeresbergbau ausschließen, können wir die marine Artenvielfalt erhalten und die wertvollen Ressourcen der Meere auch in Zukunft schonend nutzen. Die europĂ€ische Agenda des Blue Growth fĂŒhrt in die Sackgasse.“ Die Meere seien bereits heute an ihrer Belastungsgrenze, was auch aus der alarmierenden Erstbewertung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie fĂŒr die EU-Meere hervorgehe.

Der NABU fordert von der Bundesregierung den deutschen Anteil am Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 in der AWZ von Nord- und Ostsee endlich zu einem effektiven Schutz zu verhelfen. Auch acht Jahre nach ihrer Anerkennung haben die Schutzgebiete keine Verordnungen und ManagementplĂ€ne – ein Vertragsverletzungsverfahren der EuropĂ€ischen Kommission und eine gemeinsame Klage deutscher NaturschutzverbĂ€nde laufen. Miller: „In den Gebieten darf auch heute gefischt und Kies abgebaut werden, es fahren riesige Containerschiffe und es werden Windparks gebaut. So sehen keine Ruhe- und RĂŒckzugsrĂ€ume im Sinne der EU-Umweltrichtlinien aus. Wer globalen Meeresschutz will, darf die Augen nicht vor den Problemen vor der eigenen HaustĂŒr verschließen.“

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NABU: FFH-Richtlinie kann den Schweinswal schĂŒtzen
– wenn wir sie umsetzen!

„Fitness-Check“ gefĂ€hrdet die letzten Ostseeschweinswale

Die Naturschutzgesetzgebung der EU soll auf den PrĂŒfstand: Aktuell haben alle BĂŒrgerinnen und BĂŒrger in den Mitgliedstaaten die Gelegenheit, sich zur Bedeutung und zu einer möglichen „Modernisierung" der zwei wichtigsten EU-Gesetze fĂŒr den Natur- und Artenschutz zu Ă€ußern: der Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) -und der Vogelschutzrichtlinie. Mit der Aktion „NaturschĂ€tze retten“ stellt der NABU jede Woche unter www.nabu.de/naturschaetze ein Gebiet, eine Art oder einen Lebensraum vor, die vom Schutz der EU profitieren oder ohne diesen verloren gehen könnten.

Der Schweinswal, ein Verwandter der Delphine, ist die einzige in Deutschland heimische Walart und ist steht unter dem strengen Schutz der FFH-Richtlinie. Nach seinen Verbreitungsmustern wurde eine Vielzahl der Schutzgebiete in Nord- und Ostsee ausgewiesen. In der Flensburger Förde haben die stark bedrohten Ostseeschweinswale einen ihrer zentralen LebensrĂ€ume. Hier kann man im Sommer mit etwas GlĂŒck noch WalmĂŒtter beobachten, die ihre KĂ€lber aufziehen. Ein einzigartiger Naturschatz!

Doch die Idylle tĂ€uscht. „Bis heute werden jedes Jahr allein an deutschen KĂŒsten Dutzende ‚Ostseeflipper’ tot angeschwemmt. Viele weisen ‚Netzmarken‘ auf. Das ist ein Zeichen dafĂŒr, dass die Tiere in Stellnetzen als ungewollter Beifang verendeten“, sagt Dagmar Struß von der NABU-Landesstelle Schweinswalschutz. Auch freiwillige Vereinbarungen mit der Fischerei hĂ€tten keine wesentliche Verbesserung des Schutzes gebracht. Aktuell arbeitet der NABU aber gemeinsam mit schleswig-holsteinischen Fischern in einem vom Bundesamt fĂŒr Naturschutz geförderten Forschungsvorhaben an der Entwicklung alternativer Fangtechniken, die Stellnetze in Meeresschutzgebieten zukĂŒnftig ersetzen sollen.

Auch UnterwasserlĂ€rm kann den Schweinswalen gefĂ€hrlich werden. Sprengungen, Speedboote oder das Rammen von Windkraftfundamenten können das empfindliche Gehör der Schweinswale verletzen und sie aus wichtigen LebensrĂ€umen und fĂŒr sie ausgewiesenen Schutzgebieten vertreiben. Umweltschadstoffe und EintrĂ€ge aus der Landwirtschaft (DĂŒngemittel) machen den Tieren zusĂ€tzlich zu schaffen.

Alle diese Bedrohungen sind nicht mit dem Schutz der Tiere und den durch die Bundesrepublik Deutschland unterzeichneten Abkommen vereinbar. Daher fordert der NABU fĂŒr alle Natura-2000-Schutzgebiete in Nord- und Ostsee den Ausschluss von AktivitĂ€ten, die zu BeeintrĂ€chtigungen, VerĂ€nderung oder gar Zerstörung des sensiblen Lebensraums der Schweinswale fĂŒhren. „Denn in den vergangenen Jahrzehnten ist der Bestand der Schweinswalpopulationen in der Ostsee dramatisch zurĂŒckgegangen. Die Population in der zentralen Ostsee östlich der Halbinsel Darß gilt als vom Aussterben bedroht, so Struß.

Doch nun stellt die EuropĂ€ische Kommission Europas Naturschutzgesetzgebung auf den ‚PrĂŒfstand‘. Von Mitte Mai bis zum Juli befragt die EU-Kommission zwölf Wochen lang die europĂ€ische Öffentlichkeit zur so genannten „Modernisierung“ der wichtigsten beiden EU-Gesetze fĂŒr den Natur- und Artenschutz. Als Folge des „Fitness-Checks“ könnten dann die Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) und die Vogelschutzrichtlinie erheblich geschwĂ€cht werden. 27.000 Natura-2000-Schutzgebiete sind davon betroffen, ĂŒber 5.000 allein in Deutschland.

Der NABU fordert die Bevölkerung unter www.NABU.de/naturschaetze zur Teilnahme auf, dem Ostseeschweinswal eine Zukunft zu geben. Der Ostseeschweinswal und alle anderen NaturschÀtze sind es wert, erhalten zu werden.

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NABU begrĂŒĂŸt Verzicht auf Glyphosat bei der REWE Group
Auslistung des umstrittenen Pestizids hat Signalwirkung fĂŒr die Branche

Der NABU hat die AnkĂŒndigung der REWE Group und seiner Baumarktkette Toom begrĂŒĂŸt, sĂ€mtliche Produkte mit dem Pestizidwirkstoff Glyphosat bis spĂ€testens Ende September auszulisten. „Mit diesem Schritt setzt sich die REWE Group an die Spitze einer Bewegung und nimmt die zunehmenden Hinweise ernst, dass die Risiken des Einsatzes von Glyphosat fĂŒr Mensch und Natur seit Jahren unterschĂ€tzt werden“, sagte NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. Angesichts der Ende 2015 auslaufenden EU-Zulassung fĂŒr das umstrittene Totalherbizid habe die Entscheidung eine hohe Signalwirkung fĂŒr Politik und Branche. Aus Sicht des NABU ist eine umfassende Neubewertung der Risiken des auch bei KleingĂ€rtnern beliebten Pflanzengifts, das in Deutschland unter dem Namen „Roundup“ vertrieben wird, ĂŒberfĂ€llig. Erst vergangene Woche hatte auch die Verbraucherschutzministerkonferenz der LĂ€nder den Bund aufgefordert, die Abgabe von Glyphosat an Privatpersonen fĂŒr Haus- und KleingĂ€rten zu verbieten.

Glyphosat gilt als potenziell krebserregend. Auch treten endokrine Störungen wie verminderte Fruchtbarkeit und Störungen der Embryonalentwicklung auf, wie mehrere wissenschaftliche Studien belegen. Aktuelle Monitoring-Ergebnisse zeigen zudem, dass vor allem KleingewĂ€sser in Ackerlandschaften zum Teil deutlich mit Glyphosat-RĂŒckstĂ€nden belastet sind. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die ReproduktionsfĂ€higkeit von Amphibien und Fischen haben. Neben den direkten toxischen Effekten gefĂ€hrdet die Wirkung als Breitbandherbizid auch zahlreiche andere Organismen, denn durch die Vernichtung der Wildkrautflora gehen Nahrungsquellen und LebensrĂ€ume verloren. Vor diesem Hintergrund fordert der NABU eine Aussetzung der Zulassung fĂŒr Glyphosat und eine umfangreiche RisikoprĂŒfung des Wirkstoffs. „Wir hoffen, dass die Initiative der REWE Group Schule macht und Glyphosat möglichst rasch aus den Regalen im Baumarktsektor verschwindet“, so Miller weiter.
 
 



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