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Verschiedenes

 
Stadt Freiburg verschickt Abfallgebührenbescheide für 2009
Am Montag, 9. Februar verschickt die Abfallwirtschaft und
Stadtreinigung Freiburg (ASF) im Auftrag der Stadt Freiburg
über 100.000 Abfallgebührenbescheide an die Freiburger Privathaushalte
und Gewerbebetriebe. Mit diesem Bescheid erhalten
alle Empfänger auch die aktuellen Abfallgebührenmarken.
Für die Entleerung ihrer Restmüllbehälter bittet die ASF,
die aktuellen Gebührenmarken umgehend auf die Restmülltonnen
zu kleben.

Wie in den Jahren zuvor rechnet die ASF in den nächsten Wochen
mit einer Vielzahl von Rückfragen zu einzelnen Gebührenbescheiden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gebührenstelle
stehen für die Bearbeitung von Kundenanfragen persönlich
und telefonisch zur Verfügung. Dennoch ist es möglich, dass in
den ersten Tagen nicht alle Anrufe angenommen werden können.
Deshalb empfiehlt die ASF mit Rückfragen einige Tage zu
warten oder sich per Fax oder E-Mail an die ASF zu wenden.
Bürgerinnen und Bürger, die das Volumen oder den Entleerungsrhythmus
ihrer Restmülltonne ändern wollen, sollen einen formlosen
Antrag zusammen mit ihrer Gebührenmarke für 2009 an die
ASF schicken. Für ihren Service berechnet die Stadt Freiburg ab
2009 Verwaltungsgebühren: der Tausch der Jahresmarke zum
Beispiel von wöchentlicher auf 14-tägliche Abfuhr kostet pauschal
7 Euro, der Austausch eines Restmüllbehälters kostet
16,70 Euro.

Die Abfall-Jahresgebühr muss innerhalb eines Monats nach Erhalt
des Gebührenbescheides bezahlt werden, sonst fallen zusätzliche
Mahngebühren an. Dies gilt auch bei Änderungsanträgen,
Unstimmigkeiten oder Widersprüchen.

Für Rückfragen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Gebührenstelle der ASF unter der Telefonnummer: 76707-40,
per Fax unter 76707-88 oder per E-Mail unter
info@abfallwirtschaft-freiburg.de von Montag bis Donnerstag
von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr sowie am Freitag von 8
bis 12 Uhr und 13 bis 15.30 Uhr zur Verfügung.
Ihre Ansprechpartnerin im Presse- und Öffentlichkeitsreferat:
Martina Schickle, Telefon: 0761/201-1350,
E-Mail: martina.schickle@stadt.freiburg.de
 
 

 
"Wildkatzen am Kaiserstuhl und in den Auen am Oberrhein"
In einer Zeit, in der positive Meldungen aus dem Umwelt- und Naturschutzbereich eher Seltenheitswert haben, freut sich der BUND am Südlichen Oberrhein besonders über das im Februar 2009 endgültige bestätigte Vorkommen der Wildkatze in den Rheinauen und am Kaiserstuhl.

Durch eine umfassende Untersuchung konnte nachgewiesen werden, dass die seit 1912 in Baden-Württemberg "ausgestorbenen" Wildkatzen wieder in den Wäldern des Landes umherstreifen.

"Ausgestorben" ist ein seltsam beschönigendes Wort. Es klingt nach "still von uns gegangen". Bekämpft, verfolgt, ausgerottet, ausgemerzt..., diese Begriffe beschreiben den Umstand des "Aussterbens" ein wenig treffender.

In den Rheinauen, am Kaiserstuhl und im Nordschwarzwald wurde das Vorkommen dieser scheuen Einzelgänger jetzt durch genetische Untersuchungen eindeutig nachgewiesen.
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Seltene Menschenaffen-Population ist gewachsen – Wilderei größtes Problem
Berlin - Trotz der jüngsten Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Zahl der seltenen Berggorillas gewachsen. Bei der ersten Zählung seit über einem Jahr stießen Ranger im ältesten Nationalpark Afrikas, dem Virunga Nationalpark, auf sechs Gorilla-Gruppen mit insgesamt 81 Mitgliedern. 2007 wurden dort nur 72 Tiere registriert. „Scheinbar wissen die Berggorillas sehr genau, wie sie sich in einer Krise verhalten müssen“, kommentiert WWF-Artenschützer Stefan Ziegler das Ergebnis. Der Nationalpark liegt mitten in der umkämpften Krisenregion. „Deshalb hatten wir für die Berggorillas das Schlimmste befürchtet, zumal einige Gorilla-Gruppen für den Naturtourismus systematisch an Menschen gewöhnt worden sind und deshalb auch nicht vor bewaffneten Milizen oder Wilderern flüchten.“ Mit insgesamt 720 Exemplaren zählen Berggorillas zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Säugetierarten der Erde.

Die Berggorillas wurden von Angestellten des kongolesischen Instituts für Naturschutz gezählt, das für den Virunga-Nationalpark verantwortlich ist und vom WWF finanziell unterstützt wird. Den Wildhütern war es im Dezember nach zähen Verhandlungen mit Kräften des mittlerweile entmachteten Rebellenführers Laurent Nkunda erstmals seit 16 Monaten gelungen, wieder Zugang zum Park zu erhalten. „Die Gorilla-Hüter arbeiten unter Einsatz ihres Lebens“, so der WWF-Artenschützer. Erst vor zwei Wochen sei ein Ranger im Park getötet, ein weiterer von Milizen entführt worden.

Auch für die Berggorillas ist die Gefahr trotz der neuen Zahlen laut WWF noch nicht gebannt. „Die Scharmützel gehen weiter und auch die Wilderei lässt nicht nach“, sagt WWF-Experte Stefan Ziegler. Innerhalb von nur fünf Tagen hätten die Wildhüter im Virunga Nationalpark über 400 Wilderer-Fallen aufgespürt.
 
 

 
Obama und Nobelpreisträger wollen Nuclear-Verbot
12 Nobelpreisträger errinnern US Präsident Barack Obama in einem offenen
Brief an sein Versprechen, eine Welt anzustreben, in der es keine
Atomwaffen gibt. Die Honoratioren schreiben: «Much hope has been
created in your nation and in the entire world due to your election as
President of the United States of America. We are inspired by your
public statements, that you will seek a world in which there are no
nuclear weapons.»

Dieser offene Brief an den Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika
Barack Obama erklärt gleichzeitig wichtige Grundlagen eines kürzlich
verschickten SolarPeace-Briefs an die Schweizer Regierung, in dem eine
vollständige öffentliche Information zum «Klimawandel durch
Radioaktivität» als notwendige Voraussetzung zur Abschaffung aller
Atomkraftwerke gefordert wurde, was seinerseits ein notwendiger Schritt
ist, um eine dauerhafte Abschaffung aller Atomwaffen zu erreichen.

Die vollständige Pressemitteilung mit Quellenangaben:
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Automatisiertes Einlaufbauwerk Sandfang ab sofort im Betrieb
EBM: „Besonderer Dank an badenova und Rhodia für ihre
finanzielle Unterstützung. Automatisierung dient durch
optimierte Wassernutzung dem Umwelt-, aber auch dem
Hochwasserschutz“

Bereits im frühen Mittelalter entstand das System der Freiburger
Gewerbekanäle. Sie bewässerten die Bächle und Wiesen,
dienten dem Antrieb von Mühlen und versorgten Gerbereien
oder Schleifereien mit Wasser. Das Wasser wurde bislang in
Höhe der Sandfangbrücke aus der Dreisam entnommen und
umgeleitet. Seit vielen Jahren kümmert sich die Runz um die
ordnungsgemäße Entnahme und Umleitung, ihre erste Runzordnung
ist bereits im Jahr 1544 festgehalten.

Heute haben die Gewerbekanäle andere Aufgaben als beispielsweise
für den Antrieb von Mühlen zu sorgen, sie versorgen
derzeit sieben Wasserkraftanlagen mit Wasser, um CO2-
freien Strom zu erzeugen. Zusätzlich wird das Wasser aus
den über Freiburg hinaus bekannten Bächle heraus abgeleitet
und aus dem Nordarm kann einer der größten privaten Arbeitgeber
der Stadt, die Firma Rhodia, Kühlwasser entnehmen.

Bei der Inbetriebnahme des neuen Einlaufbauwerks am
Sandfang betonte Erster Bürgermeister Otto Neideck: „Mein
besonderer Dank gilt vor allem unseren beiden Partnern badenova
und Rhodia für ihre finanzielle Unterstützung. Die
notwendige und sinnvolle Automatisierung dient durch die
optimierte Wassernutzung dem Umwelt-, aber auch dem
Hochwasserschutz“. Badenova-Vorstand Mathias Nikolay:

„Dies ist ein sehr intelligentes Projekt, weil es gleich drei Fliegen
mit einer Klappe schlägt: Der Hochwasserschutz wird
verbessert, die Produktion von sauberem Regiostrom gesteigert
und das alles mit weniger Aufwand und Kosten.“ Badenova
habe deshalb von Beginn an mit einer Finanzierungszusage
das Projekt und die Planung ins Laufen gebracht.

Bislang bediente ein so genannter Runzknecht die Stellfalle
am Sandfang mit der Hand. In den letzten Wochen wurde das
Einlaufbauwerk umgebaut und automatisiert. Durch die Automatisierung
werden die Schieber – abhängig vom Wasserspiegel
der Dreisam und des Gewerbekanals – durch drei
Wasserpegelmessungen im Kanal gesteuert und elektrisch
angetrieben. Damit kann der Zufluss in den Kanal für die
Wassernutzung an den Wasserkraftanlagen optimiert werden,
die Erzeugung der sauberen Energie aus Wasserkraft erhöht
sich sogar um rund 20 Prozent. Die Gesamtstromerzeugung
am Kanal spart der Umwelt damit etwa 580 Tonnen CO2 jährlich.

Nicht nur die saubere Stromerzeugung erhöht sich, auch die
Hochwassersicherheit wird durch den automatischen Betrieb
deutlich verbessert, denn bei steigendem Dreisamhochwasser
schließen sich die Schieber sofort. Überlaufrinnen in Höhe
der Granatgasse und beim Wasserteiler in der Fischerau bieten
einen zusätzlichen Schutz vor Überflutungen in der Innenstadt.
Ãœber drei Meldepegel im Verlauf des Gewerbekanals
wird der Runzknecht bei unvorhergesehenen Situationen alarmiert.

Durch diesen sinnvollen Umbau wird der Sandfang wieder
seinem Namen gerecht, denn der dort abgelagerte Sand kann
automatisch ohne aufwändige Räumarbeiten über eine Spülschütze
– einer kleinen Tür, durch die Wasser geleitet wird
und den Sand entfernt - wieder der Dreisam zugeführt werden.
Dadurch werden die Unterhaltungskosten für die Betreiber
gesenkt.

Das Einlaufbauwerk wurde während des auf fünf Wochen verlängerten
Bachabschlags im Oktober 2008 umgebaut. Im November
erfolgte die Kalibrierung der Anlagensteuerung und
die Fertigstellung des Fischaufstiegs, der die Wandermöglichkeit
für Fische in der Dreisam deutlich verbessert.

Die Kosten der Automatisierung des Einlaufbauwerks Sandfang
von 240.000 Euro finanzierten drei Partner, die badenova
aus ihrem Regiostrom-Fonds, um weitere saubere Stromproduktion
zu fördern, die Firma Rhodia und das städtische
Garten- und Tiefbauamt zu je einem Drittel. Die Kosten für
den Fischaufstieg von etwa 30.000 Euro investierten die
Wasserkraftanlagenbetreiber am Gewerbekanal.
 
 

 
Welt-Klimastudie zeigt 200 Lösungen für eine grüne Wirtschaft auf
Berlin/Brüssel, 26.01.2009 – Ein radikales Umsteuern hin zu einer klimafreundlichen Weltwirtschaft ist zu überraschend geringen Kosten möglich. Zu diesem Schluss kommt ein heute in Brüssel veröffentlichter McKinsey-Report. Die jährlichen Aufwendungen für eine klimafreundliche Wirtschaftspolitik liegen demnach bei etwa 150 bis 400 Milliarden Euro im Jahr oder vier bis zehn Euro pro Tonne eingesparter Treibhausgase. Das entspricht weniger als einem Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. „Der Kampf gegen den Klimawandel ist nicht nur notwendig, er ist auch bezahlbar“, so die Leiterin des WWF-Klimaprogramms, Regine Günther. Die Kosten eines ungebremsten Klimawandels seien ungleich höher, sie werden von Experten auf fünf bis 20 Prozent des Weltinlandsprodukts geschätzt.

Mit den 200 von McKinsey untersuchten Maßnahmen ließen sich die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 Prozent gegenüber 1990 senken, gegenüber einem „business as usual“-Szenario wären es sogar 70 Prozent. So könnten durch den Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind-, Wasser- und Sonnenkraft bis 2030 rund 14 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Eine nachhaltigere Landnutzung und Forstwirtschaft könnte die Treibhausgasbelastung noch einmal um 14 Milliarden Tonnen absenken. Und konsequente Investitionen in mehr Energieeffizienz würden nach Ansicht der Autoren mit 11 Milliarden Tonnen weniger CO2 zu Buche schlagen. Bis zu 30 Prozent des Strombedarfs könnten bis 2030 aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, heißt es in der Studie. Die dramatische Abholzung der Wälder in Entwicklungsländern soll in den nächsten 20 Jahren gestoppt werden können.

„Die infolge von Finanz- und Wirtschaftskrise nötigen Ausgaben schaffen auch neue Möglichkeiten, um in Klimaschutz zu investieren. Der McKinsey-Report zeigt hier gangbare Wege auf“, so die WWF-Klimaexpertin. Die Studie führe eindrucksvoll vor Augen, dass der internationalen Staatengemeinschaft nur noch zehn Jahre bleiben, um die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen.

Der WWF zählt zu einer Gruppe von Sponsoren, die die McKinsey-Studie finanziert haben. Der Fokus der unabhängigen Autoren liegt auf einer wirtschaftlichen Analyse der CO2-Einsparmöglichkeiten. Die Studie liefere deshalb wertvolle Ergebnisse, so der WWF. Leider habe der Bericht aber auch Mängel – etwa in der Bewertung der Atomkraft. „Risiken wie Atomunfälle und radioaktive Abfälle werden nicht berücksichtigt. Die Gesamtkosten und Risiken der Kernenergie sind kaum zu bewerten“, kritisiert Regine Günther. Andere Möglichkeiten der CO2-Einsparung – wie zum Beispiel die Kraftwärmekopplung – seien sinnvoller.
 
 

 
85 Prozent der Verbraucher wollen Öko-Fisch
WWF unterstützt EDEKA-Gruppe bei Umstellung auf Fisch aus nachhaltiger Fischerei, Partner fordern Umdenken der Politik

Der WWF und die Hamburger EDEKA -Gruppe haben auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin ihre Kooperation für nachhaltige Fischprodukte vorgestellt. Mit Unterstützung der Umweltschützer will der größte deutsche Lebensmittelhändler bis Ende 2011 nur noch Fisch aus nachhaltiger Fischerei anbieten. „Diese Partnerschaft ist wegweisend für einen schonenden Umgang mit der Ressource Fisch. Die EDEKA -Gruppe hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Der WWF steht EDEKA beratend zur Seite und begleitet die Umstellung des Fisch-Sortiments“, erläutert WWF-Geschäftsführer Eberhard Brandes.

Laut einer vom WWF in Auftrag gegebenen repräsentativen Forsa-Umfrage entspricht die EDEKA -Gruppe mit ihrer Nachhaltigkeits-Strategie dem Willen der Verbraucher. 85 Prozent der 1002 Befragten sind der Auffassung, dass Supermärkte und Fischgeschäfte keinen Fisch mehr anbieten sollten, bei dessen Fang oder Zucht die Meeresumwelt geschädigt wird.

Auf Dauer setzt EDEKA vor allem auf Fischprodukte, die das Siegel des Marine Stewardship Council (MSC) tragen oder aus nachhaltiger Aquakultur stammen. „Als Marktführer sehen wir uns in einer besonderen Verantwortung, auch künftig das Fischangebot zu sichern. Und dies geht nur, wenn wir zum Schutz der weltweiten Fischbestände beitragen und uns für umweltschonende Fangmethoden einsetzen“, betont Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der EDEKA AG.

Auch die Politik müsse umsteuern, fordern die Partner. 94 Prozent der Bürger sind laut WWF-Umfrage der Auffassung, die Regierungen sollten die Meere durch strengere Gesetze und stärkere Kontrollen besser schützen. Der WWF und EDEKA setzen sich für eine neue, umweltfreundliche Fischereipolitik ein. Gemeinsam fordern die Umweltschützer und der Lebensmittelkonzern die drastische Verringerung des Beifangs von Meeresschildkröten, Haien, Delfinen und Fisch. Diese Fänge werden meist noch auf See wie Müll wieder über Bord geworfen (sogenannter „Rückwurf“). Die Beifangvermeidung und ein Rückwurfverbot müssten ein zentrales Ziel der anstehenden EU-Fischereireform sein, fordern EDEKA und der WWF.

Nach Angaben des WWF wird allein in der Nordsee jedes Jahr ein Drittel des Fanges – das entspricht etwa einer Million Tonnen Fisch und Meerestiere – wieder über Bord geworfen. Besonders betroffen ist der stark überfischte Nordsee-Kabeljau. Fast die Hälfte des gefangenen Kabeljau verendet als Rückwurf. Die EDEKA will durch eine Sortimentsumstellung sowie durch politische Initiativen in Berlin und Brüssel dazu beitragen, den Kabeljaubeifang in der Nordsee zu drosseln.
 
 

 
Landwirtschaft verursacht so viele Emissionen wie Verkehr und Industrie
WWF-Aktion auf der Grünen Woche in Berlin gegen die vergessenen Klimagase

Berlin - Mit einer überdimensionierten Kuh hat der WWF zum Auftakt der Grünen Woche ein klimafreundliches Umsteuern in der Agrarpolitik gefordert. Als Früchte und Gemüse verkleidete WWF-Aktivisten verteilten vor dem Eingang Luftballons mit der Aufschrift „Landwirtschaft klimafreundlich machen!“ Hintergrund der Aktion: Der Anteil der Landwirtschaft an den klimaschädlichen Treibhausgasen liegt weltweit bei mindestens 14 Prozent – und damit genauso hoch wie in den Bereichen Transport und Industrie. „Trotzdem stellen sich die Landwirtschaftsverbände gerne als grün und umweltfreundlich dar. Aber auch von ihnen brauchen wir ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz und einen Plan, wie die Landwirtschaft die selbst verursachten Klimagase zurückfahren will“, sagt WWF-Agrarexperte Matthias Meißner. Die Politik müsse die Bauern dabei finanziell unterstützen und wo nötig mit Gesetzen Verbesserungen erzwingen.

Die Landwirtschaft emittiert die drei Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Besonders problematisch sind Methan und Lachgas. Sie sind um ein Vielfaches klimaschädlicher als CO2: Eine Tonne Methan entspricht in ihrer klimaschädlichen Wirkung 21 Tonnen Kohlendioxid, Lachgas ist sogar 310mal so klimawirksam. Lachgas entsteht unter anderem in Böden, die mit stickstoffhaltigen Düngern behandelt wurden, Methan in der Viehhaltung durch Wiederkäuer wie Rinder und Schafe.

„Wenn die Landwirtschaft konsequent klimafreundlich arbeitet, kann sie viel zum Schutz des Weltklimas beitragen, und zwar schon mit relativ einfachen Maßnahmen“, sagt WWF-Experte Meißner. So lasse sich der Ausstoß von Lachgas und Methan drastisch reduzieren, indem Mist und Gülle in geschlossenen Behältern gelagert würden. Beides müsse zudem in großem Umfang in dezentralen Biogasanlagen verarbeitet werden. Aus Sicht des WWF muss außerdem die Düngungspraxis viel effizienter werden. Um übermäßiges Düngen einzudämmen, könnte beispielsweise auch eine Stickstoff-Steuer helfen.

In Europa ist die Landwirtschaft für neun Prozent aller Treibhausgase verantwortlich, in Deutschland für sechs Prozent. Allerdings sind dies nur die direkten Emissionen. WWF-Experte Meißner: „Rechnet man hinzu, wie viele Klimagase etwa durch den Import von Futtermitteln entstehen, ist die Bilanz wesentlich schlechter. Denn oft werden Wälder gerodet und Moore trockengelegt, um Viehfutter zu erzeugen. Bei diesen Landnutzungsänderungen entstehen weltweit noch einmal 18 Prozent aller Klimagase.“
 
 



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