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Sonntag, 1. Juni 2025
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Verschiedenes

 
NABU: Sechs Millionen Tonnen BioabfĂ€lle landen immer noch im RestmĂŒll
Miller: Landkreise setzen Trennungspflicht nur schleppend um; Biotonnen mĂŒssen flĂ€chendeckend eingefĂŒhrt werden

Berlin – Auch 1000 Tage nach EinfĂŒhrung der Pflicht zur Bioabfallsammlung ist die Ausstattung der deutschen Haushalte mit Biotonnen mangelhaft. Das hat eine Recherche des NABU zum morgigen JubilĂ€um der Getrenntsammlungspflicht ergeben. Von 402 StĂ€dten und Landkreisen weigern sich 35 bis heute, die Biotonne einzufĂŒhren – obwohl sie seit dem 1. Januar 2015 laut Kreislaufwirtschaftsgesetz gewĂ€hrleisten mĂŒssen, dass KĂŒchen- und GrĂŒnabfĂ€lle getrennt vom RestmĂŒll entsorgt werden können. In den restlichen StĂ€dten und Landkreisen wird die Biotonne hĂ€ufig nur in bestimmten Stadtteilen oder nur auf Wunsch der BĂŒrger zur VerfĂŒgung gestellt. Die Folge ist, dass bis heute nur jeder zweite BĂŒrger eine braune Tonne fĂŒr BioabfĂ€lle nutzen kann und sechs Millionen Tonnen wertvoller BioabfĂ€lle, aus denen klimafreundlich Gas und Kompost gewonnen werden könnten, jĂ€hrlich im RestmĂŒll statt in der Biotonne landen. Mit der Heizenergie, die man aus dieser Menge Bioabfall gewinnen könnte, wĂ€re laut NABU-Berechnungen eine Stadt mit knapp einer halben Million Einwohnern fĂŒr ein Jahr versorgt.

„Die Verweigerungshaltung und lĂŒckenhafte Ausstattung mit Biotonnen in vielen Kommunen ist ein enorme Ressourcenverschwendung. Die StĂ€dte und Landkreise mĂŒssen endlich umdenken und die Biotonne flĂ€chendeckend einfĂŒhren“, fordert NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. Der Einwand, das getrennte Einsammeln von BiomĂŒll wĂ€re unwirtschaftlich und technisch nicht umsetzbar, sei lĂ€ngst durch Studien beispielsweise des Umweltbundesamtes widerlegt. Vorreiter wie der Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt zeigten zudem seit Jahrzehnten, dass BioabfĂ€lle leicht vom RestmĂŒll getrennt, bĂŒrgerfreundlich und kostengĂŒnstig eingesammelt und hochwertig verwertet werden können.

Derzeit besteht knapp die HĂ€lfte des Inhalts der RestmĂŒlltonnen aus organischen AbfĂ€llen. Andere BioabfĂ€lle landen im Gelben Sack oder in der Kanalisation. Diese AbfĂ€lle könnten erheblich zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen, so der NABU. Der aus BioabfĂ€llen gewonnene Kompost ersetzt KunstdĂŒnger und den besonders klimawirksamen Torf. BioabfĂ€lle, die in speziellen Anlagen vergoren werden, liefern in Form von Biogas umweltfreundliche Alternativen fĂŒr fossile EnergietrĂ€ger.

„BioabfĂ€lle mĂŒssen kĂŒnftig hundertprozentig wiederverwertet werden. StĂ€dte und Landkreise mĂŒssen ihre Abfallsatzungen endlich anpassen und die verpflichtende, kostenlose Biotonne einfĂŒhren. BĂŒrgerinnen und BĂŒrger mĂŒssen umfassend zur MĂŒlltrennung aufgeklĂ€rt werden. Und die Landesbehörden dĂŒrfen bei einer schleichenden Umsetzung der Trennungspflicht nicht mehr beide Augen zudrĂŒcken“, sagt NABU-Leiter Ressourcenpolitik Benjamin Bongardt.

NABU informiert Verbraucher ĂŒber MĂŒlltrennung
Was in die Biotonne darf und was nicht, wo man eine Biotonne beantragen kann, wie BioabfĂ€lle umweltfreundlich verwertet werden und wie man KĂŒchenabfĂ€lle hygienisch sammelt, erklĂ€rt der NABU im Internet unter www.NABU.de/biomuell. DarĂŒber hinaus unterstĂŒtzt der NABU die bundesweite Aktion „Biotonne Deutschland“, die in ĂŒber 2.000 REWE-SupermĂ€rkten durch Flyer, Aufsteller und Informationsveranstaltungen Verbraucherinnen und Verbraucher ĂŒber die Biotonne aufklĂ€rt und sie fĂŒr die richtige MĂŒlltrennung von BioabfĂ€llen sensibilisiert.
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Klimaschutzleistung der Forst- und Holzwirtschaft im Stadtwald
Mit Holz aus dem Stadtwald speichert und vermeidet Freiburg jedes Jahr 63.000 Tonnen CO2

Der Stadtwald leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaschutzpolitik der Stadt Freiburg. Das machte UmweltbĂŒrgermeisterin Gerda Stuchlik heute bei einem Pressetermin im Vorfeld der Vorstellung der Freiburger Klimabilanz deutlich: „Der Stadtwald sowie die Holznutzung und die Verwendung von Holzprodukten binden, speichern und vermeiden jĂ€hrlich rund 62.600 Tonnen Kohlendioxid.“

Das sind 3,6 Prozent des stĂ€dtischen CO2-Ausstoßes. Diese Zahl ergibt sich (a) aus der Summe der Speicherung von Kohlenstoff im Wald und in langlebigen Holzprodukten, (b) durch die Vermeidung von Emissionen durch die energetische und stoffliche Verwendung von Holz. Knapp drei Viertel (71 Prozent) der Klimaschutzwirkung stammen aus der Holzverwendung – durch die Energie- und Materialsubstitution, und weil der Holzproduktespeicher CO2 bindet (ErlĂ€uterung der Fachbegriffe im folgenden Glossar).

Dieses Potenzial zur CO2-Vermeidung und Speicherung wird durch die Stadtwaldbewirtschaftung aktiv erhalten und verbessert, wie Forstamtsleiterin Nicole Schmalfuß beim Pressetermin betonte. Dazu gehören: die Holznutzung in Höhe des Zuwachses beibehalten, KalamitĂ€tsflĂ€chen aktiv bepflanzen, Nadelholzanteile erhalten und qualitativ gutes Holz fĂŒr eine langfristige stoffliche Verwendung waldbaulich pflegen.

Da die Klimaschutzleistung eines Stadtwalds zum grĂ¶ĂŸten Teil auf dem Produktspeicher und der Substitutionswirkung der Holzverwendung beruht, plĂ€diert BĂŒrgermeisterin Stuchlik dafĂŒr, den Einsatz von Holz stĂ€rker als bisher zu fordern und zu fördern – gerade bei Konstruktionen, Fassaden und im Innenausbau.

CO2-Bindung und CO2-Minderung durch die Bewirtschaftung des Stadtwaldes
Von 2014 bis 2016 lief auf Beschluss des Bundestages ein Projekt mit dem Titel „Bewertung der Klimaschutzleistung der Forst- und Holzwirtschaft auf lokaler Ebene“ – kurz BEKLIFUH. Projektpartner waren die UniversitĂ€t Hamburg, die Beratungsfirma Knauf Consulting, der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen und der Deutsche StĂ€dte- und Gemeindebund. Gefördert mit Mitteln aus dem Waldklimafonds, sollte es die Kohlenstoff-Speicherung im Wald und die Effekte der Holzverwendung bewerten. Zu diesem Zweck wurde ein Werkzeug entwickelt, mit dessen Hilfe die Klimaschutzleistung einzelner Forstbetriebe und ihrer Holzprodukte fĂŒr verschiedene Szenarien berechnet werden kann.

Der Stadtwald Freiburg diente bei der Entwicklung und Optimierung des BEKLIFUH-Tools als einer von fĂŒnf Modellbetrieben. Die Ergebnisse berĂŒcksichtigen detailliert die lokalen Besonderheiten des Stadtwaldes: FĂŒr den Betrachtungszeitraum bis 2100 leisten der Stadtwald und seine Holzprodukte jedes Jahr eine Bindung und Einsparung von 54.500 Tonnen CO2. Dabei entfallen im Stadtwald nur 14 Prozent auf den Waldspeicher (v.a. StilllegungsflĂ€chen, Totholz). Mit 86 Prozent der Hauptteil der Klimaschutzwirkung wird durch die Verwendung des im Stadtwald gewachsenen und geernteten Holzes erzielt (CO2-Bindung im Holzproduktespeicher und Substitutionseffekte). Bei einem kĂŒrzeren Betrachtungszeitraum bis zum Jahr 2050 vergrĂ¶ĂŸert sich die CO2-Minderungsleistung auf 62.600 Tonnen pro Jahr bzw. 2,06 Millionen Tonnen in 33 Jahren.

Klimaschutzleistung des Stadtwaldes und seiner Holzprodukte durch naturnahe Bewirtschaftung mit nachhaltiger Holznutzung

Mit 56 Prozent haben die Holzprodukte aus dem Laubholz des Stadtwaldes den grĂ¶ĂŸten Anteil an der CO2-Bindung; ihr Beitrag zur Klimaschutzleistung liegt damit allerdings deutlich unter ihrem aktuellen FlĂ€chenanteil von 67 Prozent.

Das Nadelholz nimmt heute 32 Prozent der StadtwaldflĂ€che ein, seine Holzverwendung trĂ€gt aber 44 Prozent zum Klimaschutz bei. Herausragend ist dabei die Leistung der Douglasie: Mit einem FlĂ€chenanteil von 13 Prozent tragen ihre Holzprodukte ein Viertel zur Gesamtklimaschutzleistung von Stadtwaldholz bei. Diese enorme Klimaschutzwirkung erzielt die Douglasie dank ihrer guten Zuwachsleistung, wodurch sie viel CO2 bindet, und dank des großen Anteils stofflicher, hochwertiger und damit langfristiger Verwendung aufgrund ihres hohen Stamm- und Wertholzanteils.

Beitrag des Stadtwaldes zur Klimabilanz der Stadt Freiburg
Die Stadt Freiburg hatte sich bereits vor sechs Jahren das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 die KlimaneutralitĂ€t zu erreichen (Drucksache G-11/265) und dies im Dezember 2016 mit der ergĂ€nzenden ErklĂ€rung zum Klimaschutzpakt der Bunderegierung bekrĂ€ftigt. Bis Ende 2018 werden die Maßnahmen aktualisiert und ergĂ€nzt und das gesamtstĂ€dtische Klimaschutzkonzept fortgeschrieben (G-17/157).

Im Jahr 2014 betrug Freiburgs CO2-Bilanz insgesamt 1,75 Millionen Tonnen CO2, das waren 7,92 Tonnen pro Einwohner, ohne BerĂŒcksichtigung von Wald und Holz.

MĂŒsste Freiburg die jĂ€hrlichen Klimaschutzleistungen des Stadtwaldes und seiner Holzprodukte durch technische Maßnahmen (GebĂ€udesanierung, Umstellung auf erneuerbare Energien) erbringen, entstĂŒnden dadurch Alternativkosten in Höhe von 270 Euro je Tonne CO2Äq. Dies hatte eine Studie des Öko-Instituts „Auf dem Weg zur KlimaneutralitĂ€t“ 2011 berechnet.

Glossar
Waldspeicher: Wald nimmt CO2 aus der AtmosphĂ€re auf und baut den Kohlenstoff (C) vor allem ins Holz ein. Je mehr Holz im Wald steht, umso grĂ¶ĂŸer ist die Menge an gespeichertem Kohlenstoff. Der Waldspeicher wirkt bis zum Erreichen eines maximalen Holzvorrats CO2-mindernd. Danach verrottet so viel Holz wie zuwĂ€chst, und ohne menschliche Nutzung oder natĂŒrliche Störung (Sturm, Insekten, Feuer) bleibt die Gesamtmenge an gebundenem Kohlenstoff im Wald weitgehend stabil.

Holzproduktespeicher: Wenn wir Holz aus dem Wald entnehmen, verringern wir zwar den Kohlenstoffvorrat im Waldspeicher. Weil der Kohlenstoff aber im geernteten Holz gebunden bleibt, wird dennoch kein CO2 in die AtmosphĂ€re frei gesetzt. Ist also ein Holz-Produkt langlebiger als die natĂŒrliche Verrottung des Holzes im Wald, steigt die Speicherleistung sogar. Langfristig (und sehr effektiv) geschieht dies etwa im konstruktiven Holzbau und im Innenausbau.

Stoffliche Substitution: Holzprodukte benötigen zur Herstellung meist weniger Energie (vor allem weniger fossile Energie) als andere Materialien wie Beton oder Stahl. Damit ist eine geringere CO2-Emission bei der Produktion und Entsorgung verbunden.

Energetische Substitution: Wenn wir Holz (Resthölzer aus der Holzbe- und -verarbeitung, Holzprodukte nach deren Gebrauch) verbrennen, wird (analog zur natĂŒrlichen Verrottung) die ursprĂŒnglich gespeicherte Kohlenstoffmenge wieder freigesetzt. Die gewonnene Energie wird also CO2-neutral erzeugt und kann fossile Brennstoffe ersetzen. Dadurch werden CO2-Emissionen vermieden.
 
 

 
NABU-Statement zur Bundestagswahl
Tschimpke: KĂŒnftige Regierungsparteien mĂŒssen Landwirtschaft und Klimaschutz zu zentralen Punkten machen

Berlin – Mit Blick auf das Ergebnis der Bundestagswahl kommentiert NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke:

„Der NABU fordert einen Kurswechsel in der Landwirtschaftspolitik mit einer echten Agrarreform in Deutschland und Europa sowie der Einrichtung eines EU-Naturschutzfonds. Die Folgen des hohen Pestizideinsatzes und der Massentierhaltung sind bereits im massiven Artenverlust und mit GĂŒlle verseuchtem Trinkwasser sichtbar. Oberstes Ziel muss es sein, das System pauschaler Direktzahlungen in Europa zu beenden. Der NABU wird sich auch kĂŒnftig als starke Stimme der Zivilgesellschaft fĂŒr die Agrarwende und eine naturvertrĂ€gliche Energiewende engagieren.

Die neue Regierung wird sich nicht, wie die bisherige, davor drĂŒcken können, bei den Themen Landwirtschaft und Klimaschutz Verantwortung zu ĂŒbernehmen. Wir brauchen einen Kohleausstieg bis spĂ€testens 2035 und ein Klimaschutzgesetz, das die international vereinbarten Klimaziele konsequent in Deutschland vorantreibt. Der naturvertrĂ€gliche Ausbau erneuerbarer Energien und eine deutliche Emissionsreduktion im Verkehrsbereich dulden keinen weiteren Aufschub und mĂŒssen zentrale Pfeiler der nĂ€chsten Legislatur werden. Wenn eine Partei wie die AfD, die den Klimawandel leugnet, kĂŒnftig im Bundestag vertreten sein wird, ist es umso wichtiger, dass von der großen Mehrheit der anderen Parteien im deutschen Bundestag eine deutliche Botschaft ausgeht.“
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NABU: Der Storchensommer ist ins Wasser gefallen
2017 keine gute Brutsaison fĂŒr Deutschlands Weißstörche

Berlin – Das Jahr 2017 war keine gute Brutsaison fĂŒr Deutschlands Weißstörche. Die heftigen RegenfĂ€lle im Sommer haben in vielen Regionen ihre Spuren hinterlassen. Dauerregen und KĂ€lte durchnĂ€ssten die Jungen, so dass viele an UnterkĂŒhlung zu Grunde gingen. Insgesamt ging weniger Nachwuchs als in den Vorjahren auf die erste Reise in die afrikanischen Winterquartiere.
Auch wenn noch nicht alle Zahlen der vielen ehrenamtlich tĂ€tigen Weißstorchbetreuer im NABU zusammen getragen sind, dĂŒrften 2017 mindestens wieder 6.300 Storchenpaare in Deutschland gebrĂŒtet haben. Damit ist die Zahl der Brutpaare insgesamt stabil geblieben.

Aber es gibt auch hier deutliche regionale Unterschiede: WĂ€hrend in den westlichen BundeslĂ€ndern die Zahl der Brutpaare um etwa zehn Prozent anstieg, blieb der Bestand in Ostdeutschland allenfalls stabil, war aber meist rĂŒcklĂ€ufig. Die nach Westen ziehenden Weißstörche in Westdeutschland sind derzeit im Vorteil, weil sie einen kĂŒrzeren Zugweg haben als die Ostzieher und auf MĂŒlldeponien und Reisfeldern in Spanien viel Futter finden können. Große Sorgen indessen bereitet dem NABU die Situation in Mecklenburg-Vorpommern, wo der Weißstorchbestand seit mehr als zehn Jahren im RĂŒckgang begriffen ist.

„Viele Menschen mag es verwundern, dass der Feuchtwiesenliebhaber Weißstorch an einem Zuviel an Wasser leiden könnte“, erlĂ€utert der Sprecher der NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz, Christoph Kaatz. „Doch sind gerade Dauerregen und KĂ€lte fĂŒr drei bis vier Wochen alte KĂŒken besonders gefĂ€hrlich.“ In diesem Alter können sie nicht mehr von den Eltern gehudert werden, sie haben aber auch noch kein richtiges Federkleid, das sie vor NĂ€sse schĂŒtzen könnte.“

Sorge bereitet den StorchenschĂŒtzern im NABU vor allem die HĂ€ufigkeit und Heftigkeit derartiger Wetterereignisse. „Der Weißstorch hat es in Deutschland ohnehin nicht leicht. Er findet hĂ€ufig nur noch hochgewachsene AckerflĂ€chen vor, statt Wiesen und Weiden auf denen er sein Futter finden kann“, so Kaatz. ZusĂ€tzlich werde nun der Bruterfolg von Adebar durch Unwetterereignisse reduziert. Und Klimaexperten sagen voraus, dass solche Wetterextreme in Zukunft regelmĂ€ĂŸig auftreten können. „Wie sich das auf die weitere Entwicklung des Weißstorchbestandes in Deutschland auswirkt, kann noch niemand voraussagen“, so das Fazit des Storchenexperten.
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NABU: Weichen in der Agrarpolitik neu stellen
Tschimpke: Kurswechsel bei Landwirtschaft und ErnÀhrung muss in das Programm der neuen Regierung

Berlin – Mit Blick auf die Bundestagswahl fordert der NABU einen Kurswechsel bei den Themen Landwirtschaft und ErnĂ€hrung. Die Parteien und die kĂŒnftige Bundesregierung mĂŒssen die Weichen in der Agrarpolitik neu stellen, wenn sie die Themen Umwelt- und Verbraucherschutz ernst nehmen. „Die Zukunftsthemen ErnĂ€hrung, Landwirtschaft und Naturschutz wurden im Wahlkampf weitgehend außer Acht gelassen. Dabei unterscheiden sich die Parteiprogramme in diesem Bereich doch so erheblich, das man von einer Richtungsentscheidung am 24. September sprechen muss“, sagt NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

Eine Kurz-Analyse des Punktes Agrarpolitik zeigt: SPD, GrĂŒne und Linke fordern in ihren Bundestagswahl-Programmen den Ausstieg aus den pauschalen Subventionen der EU-Agrarpolitik bis zum Ende der nĂ€chsten Förderperiode, wĂ€hrend die Union am bisherigen System „Gießkanne“ der pauschalen FlĂ€chenprĂ€mien festhalten will. Allerdings bleibt offen, was bei der SPD an die Stelle dieser Gießkanne treten soll. Die GrĂŒnen hingegen wollen einen Umbau hin zur Biolandwirtschaft und die Linken fordern eine Koppelung unter anderem an sozialpflichtig versicherte Arbeitnehmer. Die FDP Ă€ußert sich kaum zur EU-Agrarpolitik, sie will den Betrieben weitestgehende unternehmerische Freiheiten aber dennoch staatliche Subventionierung gewĂ€hren, was nicht nur aus Umwelt-, sondern auch aus finanzpolitischer Sicht fragwĂŒrdig ist.

„Die neue Bundesregierung wird sich nicht, wie die bisherige, vor wichtigen Weichenstellungen in der Agrarpolitik und ihrer europĂ€ischen Verantwortung drĂŒcken können. Die Folgen von Artenschwund und Klimawandel sind bedrohlich – und zwar fĂŒr StĂ€dter und Landbevölkerung, EuropĂ€er und Menschen weltweit“, so Tschimpke. Zudem habe die gegenwĂ€rtige EU-Agrarpolitik auch fĂŒr die meisten kleinen Bauernhöfe nichts Gutes erreicht, viele stehen vor dem Aus. Dennoch propagierten der mĂ€chtige Deutsche Bauernverband und große Teile der CDU/CSU, das Motto „Augen zu und durch“ in der Hoffnung, dass die Billigproduktion fĂŒr den Weltmarkt zumindest kurzfristig ausreichend Profite fĂŒr diejenigen abwirft, die im Verband das Sagen haben.

Insbesondere in der Landwirtschaft sorgen die derzeitigen Rahmenbedingungen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) dafĂŒr, dass die natĂŒrlichen Lebensgrundlagen des Menschen auf Kosten der Steuerzahler massiv geschĂ€digt werden. Es muss daher das Ziel sein, dieses System grundlegend zu reformieren und die bedingungslosen Direktzahlungen zu beenden. Statt pauschaler FlĂ€chenprĂ€mien sollen die Landwirte einkommenswirksam fĂŒr tatsĂ€chliche Naturschutzleistungen bezahlt werden. Der NABU fordert daher die Einrichtung eines eigenstĂ€ndigen EU-Naturschutzfonds im Rahmen einer neuen ErnĂ€hrungs- und Landnutzungspolitik der EU. In den kommenden Monaten beginnen auf EU-Ebene Verhandlungen ĂŒber die Agrarpolitik, die mindestens bis 2030 wirken.

Bereits am 25. September, dem Tag nach der Wahl, lĂ€dt EU-Haushaltskommissar GĂŒnter Oettinger zu einer Konferenz ĂŒber die Zukunft des EU-Budgets nach 2020 nach BrĂŒssel ein. AnlĂ€sslich dieser EU-Haushaltskonferenz veröffentlichen der NABU und seine europĂ€ischen PartnerverbĂ€nde ihre Forderungen an den EU-Finanzrahmen nach 2020. Der NABU fordert die Ablösung der derzeitigen pauschalen „GießkannenprĂ€mien“ durch einen Investitionsfonds in den nachhaltigen Umbau von Landwirtschaft, Handel und Konsum. 15 Milliarden Euro jĂ€hrlich sollen zudem in einen neuen EU-Naturschutzfonds fließen, damit gerade Landwirte attraktiv fĂŒr Naturschutzleistungen bezahlt werden können – im Gegensatz zu heute, wo sie nur fĂŒr Einkommensverluste entschĂ€digt werden, wenn sie zum Beispiel BlĂŒhstreifen anlegen oder spĂ€ter im Jahr mĂ€hen.
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NABU: Deutschlands Energiewende steckt fest
Tschimpke: Neue Regierung muss 18 Prozent erneuerbare Energien bis 2020 ansteuern - inklusive der Bereiche Verkehr und WĂ€rme

Berlin – AnlĂ€sslich der aktuellen Trend-Prognose des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) zur Entwicklung der erneuerbaren Energien bis 2020, warnt der NABU vor falschen Weichenstellungen in der Energiewende. Laut der Prognose könne Deutschland bis 2020 nur 16 Prozent seines Endenergieverbrauchs ĂŒber erneuerbare Energien decken. Nötig wĂ€ren aber 18 Prozent – so die verbindliche Zielsetzung in der EU. „Schuld an der schlechten Energiebilanz Deutschlands sind vor allem die Bereiche Verkehr und WĂ€rmeversorgung der GebĂ€ude“, so NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke. „Die Bundesregierung muss endlich dafĂŒr sorgen, dass der Verbrauch von fossilen Kraftstoffen und Erdgas zugunsten naturvertrĂ€glicher erneuerbarer Energien gedrosselt wird.“ Ansonsten seien Deutschlands Klimaziele eindeutig gefĂ€hrdet.

„Im GebĂ€udesektor fördert der Staat immer noch die Installation von Öl- und Erdgasheizungen mit Millionen Euro statt auf Heiz- und Klimatechnologien auf Basis erneuerbarer Energien zu setzen“, so Tschimpke weiter. DarĂŒber hinaus sorge die verschlafene Verkehrswende dafĂŒr, dass der Kraftstoffverbrauch noch weiter steige. „Die neue Bundesregierung muss sich fĂŒr die EinfĂŒhrung und Weiterentwicklung von Lkw- und Pkw-Verbrauchsgrenzwerten einsetzen, damit der Verbrauch von fossilen Kraftstoffen zurĂŒck geht. Die VorschlĂ€ge dafĂŒr werden aus BrĂŒssel fĂŒr Ende des Jahres erwartet“, so Tschimpke.
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Donaueschingen: Energiewende erhielt krĂ€ftigen RĂŒckenwind
Eine Woche vor der Bundestagswahl wurde am Sonntag, den 17. September in Donaueschingen das bei vielen Wahlveranstaltungen untergegangene wichtige Thema des Klimawandels deutlich thematisiert. Bene MĂŒller von der solarcomplex AG aus Singen und die Mitveranstalter Bundeverband WindEnergie, Landesnaturschutzverband, Bodensee Stiftung, Solar Cluster, Fachverband Biogas und die ElektrizitĂ€tswerke Schönau machten deutlich, dass die umweltfreundliche Windenergie auch in SĂŒdwestdeutschland einen sehr wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann und nicht von der Bundesregierung weiter ausgebremst werden darf.

Vor den ĂŒber 300 Teilnehmern der Klimaschutz-Demonstration auf dem Festplatz Gerbewies in Donaueschingen wurde die weitere Nutzung der Windenergie auch in unserer Heimat angemahnt, um auch ĂŒberdimensionierte teure Stromtransporttrassen aus Norddeutschland zu vermeiden. Von den stĂ€ndig wiederholten unwissenschaftlichen Argumenten uneinsichtiger Windkraftgegnern zum LĂ€rm und Infraschall sollen sich politische EntscheidungstrĂ€ger nicht beieinflussen lassen.
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Autor: E.Schulz, Vorsitzender des BV WindEnergie SĂŒdbaden

 
ÖKO-TEST Ratgeber Kinder und Familie
Der aktuelle ÖKO-TEST RATGEBER Kinder und Familie – Gut und stark ist ab dem 14. September 2017 im Handel zum Preis von 7,50 Euro erhĂ€ltlich.

Tipps und Tricks fĂŒr glĂŒckliche Kinder: Der Umgang mit dem Baby ist fĂŒr die meisten so neu wie ungewohnt, und die Angst ist groß, etwas falsch zu machen. Wer dazu neigt, sich verunsichern zu lassen, hat die besten Chancen, ins Schleudern zu geraten. Denn es gibt jede Menge Behauptungen, die dazu taugen. Der neue ÖKO-TEST Ratgeber Kinder und Familie rĂ€umt mit Mythen und GerĂŒchten auf. Er gibt Antwort auf die vielen Fragen, die alle Eltern haben, wenn ein Kind kommt – und mit denen sie sich oft genug alleingelassen fĂŒhlen. ErnĂ€hrung, Entwicklungsstörungen, Sicherheit sind nur einige der Themen, zu denen das Heft Rat und Hilfe anbietet. Die Tests darin tragen dazu bei, dass Ihr Kind gesund und glĂŒcklich grĂ¶ĂŸer wird.

Die Tests:

‱ Silikonschnuller: Mit einer Ausnahme bekommen alle Silikonschnuller im Test sehr gute Noten. Den Praxistest haben alle ausnahmslos bestanden. Auch Belastungen der Sauger mit krebsverdĂ€chtigem Naphthalin sind bei den Schnullern im Test kein Thema mehr.

‱ Babyfone: Babyfone produzieren zu viel Elektrosmog. Das war schon in frĂŒheren ÖKO-TESTs ein Ärgernis und daran hat sich bis heute nichts geĂ€ndert. Im aktuellen Test schneiden deswegen zehn von 14 GerĂ€ten mit „mangelhaft“ oder „ungenĂŒgend“ ab. Nur eines ist empfehlenswert.

‱ Mineralwasser: Eltern greifen fĂŒr die Zubereitung von SĂ€uglingsnahrung hĂ€ufig zu speziell dafĂŒr ausgelobten MineralwĂ€ssern. Nötig ist das nicht unbedingt. Mit ein paar Ausnahmen kann ÖKO-TEST aufgrund der Laborergebnisse die meisten der geprĂŒften MineralwĂ€sser aber empfehlen.

‱ Wundschutzcremes: Viel zu meckern gibt es nicht, die meisten Wundschutzcremes im Test sind empfehlenswert. Weshalb einige Produkte immer noch ParfĂŒm enthalten, bleibt aber schleierhaft.

‱ Babybodys: FĂŒr strahlend weiße Textilien sorgen optische Aufheller. Zwar sind Babybodys heute hĂ€ufig bunt, doch weiße Streifen und Etiketten strahlen durch die chemischen Hilfsmittel. Mehr als die HĂ€lfte der getesteten Bodys ist betroffen.

‱ Babytees: Wenn das Baby sich krĂŒmmt, sind oft Bauchschmerzen daran schuld. Medikamente sollte man den Kleinen meist nicht geben. Also greifen viele Eltern zu Babytees. Zu empfehlen sind die Tees aber nur dann, wenn sie frei von Schadstoffen sind. Und nicht fĂŒr Babys, die noch keinen Brei essen.

‱ Getreidebreie: Zwei Esslöffel Getreideflocken oder -grieß aus der Packung, etwas Milch dazu und ein bisschen Obst: Fertig ist die Babybeikost. Die als Getreidebrei vermarkteten Produkte können Eltern schnell zubereiten und lecker aufpeppen. Aber sind die Produkte auch frei von Schadstoffen? Nicht alle.

‱ Kinderjeans: Jeans sind zeitlos. Sie stehen aber auch fĂŒr die Ausbeutung von Textilarbeitern. Viele Anbieter geben sich bedeckt, wenn es um Lieferanten und soziale Bedingungen in den Produktionsbetrieben geht. Auch in Sachen Schadstoffe liegt einiges im Argen. Knapp die HĂ€lfte der getesteten Kinderjeans enthĂ€lt Anilin.

‱ Matschhosen: Eltern und Erzieher schwören auf das wasserdichte StĂŒck Stoff an Kindesbeinen, das aber leider oft mit Schadstoffen belastet ist. Insgesamt sieben der 13 getesteten Hosen fallen durch.


Und außerdem:

‱ Gut gemeinte RatschlĂ€ge: So sehr sich junge Eltern anfangs ĂŒber Tipps und Hilfe freuen, die Flut von Warnungen und Mahnungen verunsichert eher als dass sie hilfreich ist. Zumal so mancher mit erhobenem Zeigefinger erteilte Ratschlag veraltet ist und nicht immer Hand und Fuß hat. Da ist es wichtig herauszufinden, was wissenschaftlich betrachtet Unsinn ist und was wirklich stimmt.

‱ Das richtige Spielzeug: Der Gang in einen Spielzeugladen kann erschlagend wirken. Wie um Himmels willen soll man als Eltern oder Großeltern aus dieser FĂŒlle das Richtige fĂŒr Kind oder Enkel finden? Etwas, das seinem Alter entspricht, zu ihm passt und noch dazu fĂŒr eine Weile Spaß macht? ÖKO-TEST schafft Überblick.

‱ Entwicklungsstörungen: Monster unterm Bett, Hexen im Wandschrank – an solche Ängste aus der Kindheit kann sich wohl jeder Erwachsene erinnern. Aber was ist, wenn Kinder extrem furchtsam werden? Wenn sie Marotten entwickeln, die seltsam anmuten? Den Tag vertrĂ€umen oder viel zu aufgedreht wirken? Manche Eigenart gehört zur normalen Entwicklung dazu, bei anderen sollte ein Experte zu Rate gezogen werden.

‱ Gesund im Mund: Kaum sind die ersten Beißerchen da, sollte auch die ZahnbĂŒrste zum Einsatz kommen. Denn muss ein kaputter Zahn gezogen werden, wĂ€chst der Nachfolger vielleicht schief heraus. Und kariöse MilchzĂ€hne können die bleibenden ZĂ€hne „anstecken“. Eltern sollten also auf eine gute Pflege achten. Und darauf, dass das Kind nicht zu lange an der Flasche nuckelt.
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