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Verschiedenes
MobilSiegel aus ausrangierten Schienenstücken (c) Patrick Seeger/Stadt Freiburg/ | | | Freiburger Verkehrs AG vergibt MobilSiegel | 38 Unternehmen für nachhaltige betriebliche Mobilität ausgezeichnet
Erstmals 17 Unternehmen rezertifiziert, 21 weitere Unternehmen neu zertifiziert
Trophäenübergabe durch die Landräte Hanno Hurth und Dr. Christian Ante sowie Roland Meder von der Stadt Freiburg
Das MobilSiegel ist als Anerkennung für klimafreundliche betriebliche Mobilität in der Region fest verankert. In diesem Jahr hat die Freiburger Verkehrs AG insgesamt 38 Unternehmen ausgezeichnet. Darunter waren 17 Firmen, die erfolgreich rezertifiziert wurden. 21 Unternehmen erhielten erstmals das MobilSiegel. Am Donnerstag, 10. Oktober, fand die feierliche Vergabe der Trophäen und Urkunden statt. Das MobilSiegel übergaben Roland Meder, Leiter des Haupt- und Personalamtes der Stadt Freiburg in Vertretung für Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn sowie Landrat Dr. Christian Ante (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) und Landrat Hanno Hurth (Landkreis Emmendingen).
Die Veranstaltung brachte erneut Unternehmen aus Freiburg sowie den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald zusammen. Neben der Würdigung der ausgezeichneten Unternehmen bot das Treffen eine Plattform für den Austausch zu bewährten Konzepten und innovativen Ansätzen im Bereich nachhaltiger Mobilität.
„Die ersten Rezertifizierungen zeigen, dass das MobilSiegel über die Jahre nicht nur an Bedeutung gewonnen hat, sondern auch dazu beiträgt, Unternehmen langfristig in ihrer nachhaltigen Mobilitätsstrategie zu stärken“, betonte VAG-Vorstand Oliver Benz als Gastgeber. „Die ausgezeichneten Firmen setzen weiterhin auf Klimaschutz und sind ein Vorbild für andere.“
Landrat Hanno Hurth zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Betriebe: „Dass sich in diesem Jahr 17 Unternehmen rezertifizieren ließen, ist ein klares Zeichen, dass nachhaltiges Mobilitätsmanagement in unserer Region immer mehr Verankerung findet. Dies trägt wesentlich zu den Zielen unseres Landkreises bei, insbesondere im Hinblick auf den Klimaschutz und die Reduzierung verkehrsbedingter Emissionen.“
Dr. Christian Ante hob ebenfalls die Vorbildfunktion der ausgezeichneten Unternehmen hervor: „Die MobilSiegel-Unternehmen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald beweisen, dass es möglich ist, betriebliche Mobilität nachhaltig und innovativ zu gestalten. Ob durch die Förderung von Fahrgemeinschaften oder den Einsatz von E-Mobilität – die Vorreiterrolle dieser Firmen zeigt, was alles möglich ist.“
Als Vertretung von Oberbürgermeister Martin Horn betonte Roland Meder, Leiter des Haupt- und Personalamtes der Stadt Freiburg, wie wichtig die Förderung umweltfreundlicher Mobilität bei der Personalsuche ist: „In Zeiten von Fachkräftemangel entscheidet auch ein attraktives und umweltfreundliches Mobilitätsangebot im Wettbewerb um die klügsten Köpfe“, erklärte Meder. „Dabei sind Klimaschutz und die Bindung von Mitarbeitenden wichtige Argumente für Unternehmen.“
Die MobilSiegel-Trophäen, die wie in den Vorjahren von VAG-Auszubildenden aus Schienenreststücken gefertigt wurden, stehen symbolisch für die Transformation und Innovation im Bereich Mobilität. Sie sollen die Unternehmen motivieren, ihre Maßnahmen kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Hintergrund: Was ist das „MobilSiegel“?
Das MobilSiegel wird von der Freiburger Verkehrs AG im Auftrag der Stadt Freiburg und in Kooperation mit den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald vergeben. Die Auszeichnung würdigt Unternehmen, die sich durch vorbildliche Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität hervorheben, wie die Unterstützung der Nutzung von Fahrrädern, öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrgemeinschaften für den Dienst- und Arbeitsweg. Eine Rezertifizierung ist nach drei Jahren möglich.
Mehr Informationen und Bewerbungsmöglichkeiten unter: www.mobil-siegel.de
Diese Firmen erhielten 2024 das MobilSiegel erstmals:
BIO-Wäscheservice
DACHSER SE / Logistikzentrum Freiburg
IMS Gear SE & Co. KGaA
Neoperl GmbH
Sparkasse Staufen-Breisach
Testo Industrial Services GmbH
Testo SE & Co. KGaA
Braunform GmbH
Bechtle GmbH
BlackF House GmbH
Dr. Stilz Behrens & Partner mbB
ESONO AG
IntercityHotel Freiburg
Kern Aktiengesellschaft
Marienhaus St. Johann e.V.
PTW Freiburg GmbH
Regionalverband Südlicher Oberrhein
re-lounge GmbH
Siemens AG
SkF e.V. Freiburg
sutter³ GmbH & Co.KG
Diese Firmen wurden 2024 rezertifiziert:
ERO-Führungen GmbH
Franz Morat Holding GmbH & Co. KG
FSM AG
halstrup-walcher GmbH
IMS Connector Systems GmbH
Landratsamt Emmendingen
maxon motor GmbH
Stadt Emmendingen
Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH
AOK Südlicher Oberrhein
badenova AG & Co. KG
endura kommunal GmbH
Fraunhofer-Institut für angewandte Festkörperphysik
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme
Freiburger Verkehrs AG
HISTORIA GmbH | | | | |
| | | | 73 Prozent weniger Stromverbrauch | Freiburg setzt bei Straßenbeleuchtung künftig auf LED
Bis März wechselt die Stadt 3500 Leuchten aus
Zukunftsorientiert und umweltfreundlich: Das soll die Straßenbeleuchtung in Freiburg werden. Ab Montag, 14. Oktober, tauscht das Garten- und Tiefbauamt (GuT) deshalb rund 3500 Leuchten aus. Mit moderner LED-Technologie spart die Stadt in Zukunft jährlich 900.000 Kilowattstunden Strom ein – und senkt den Verbrauch so um 73 Prozent. Dank des geringeren Stromverbrauchs gelangen pro Jahr 400 Tonnen weniger CO₂ in die Atmosphäre.
Baubürgermeister Martin Haag betont: „Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf moderne LED-Technologie ist ein bedeutender Schritt hin zur klimaneutralen Stadt. Mit dieser umweltfreundlichen Technologie senken wir sowohl den Energieverbrauch als auch die Betriebskosten – eine echte Win-win-Situation.“
Doch nicht nur das Klima profitiert von der neuen Beleuchtung, sondern auch Insekten und andere nachtaktive Tiere. Die Leuchten sind so konstruiert, dass sie das Licht gezielt auf die Straßen lenken und nicht unnötig streuen. Dank der geringen Oberflächentemperatur von maximal 40 Grad verenden Insekten nicht durch Kontakt mit den Leuchten.
Das GuT wird die Arbeiten voraussichtlich Ende Februar 2025 abschließen. Die Montageteams arbeiten parallel in mehreren Stadtteilen, um die Arbeiten schnellstmöglich umzusetzen. In der ersten Phase werden Hochdorf und Landwasser umgerüstet, gefolgt von Brühl, Lehen, Mooswald und abschließend Zähringen. Dort ist der Aufwand aufgrund der vielen Bogenleuchten größer.
Die neuen Leuchten und die Montage kosten insgesamt 1,8 Millionen Euro. In den kommenden Jahren sollen auch alle anderen Stadtteile auf LED-Beleuchtung umgestellt werden. | | | | |
| (c) Foto: Matthias Reinbold | | | Mehr Aufmerksamkeit für Flurbereinigungs-Denkmal | Ehemalige Deutsche Weinkönigin stellt Renovierung am Tuniberg bei Freiburg vor
Breisach (mr). Der Tuniberg bei Freiburg ist für seinen Weinanbau bekannt. Dass dies nicht immer so erfolgreich möglich war zeigt ein Flurbereinigungs-Denkmal, das bisher eher "versteckt" am Tuniberg stand. Jetzt wurde das Denkmal renoviert und der Verein Tuniberg Wein sorgte dafür, dass die Geschichte der Flurbereinung mit einem Hinweisschild besser öffentlich sichtbar ist. Im Rahmen einer Neugestaltung des Bereichs um den Attilafelsen konnte dem Flurbereinigungs-Denkmal ein neuer Platz eingerichtet werden. Während des jüngsten Herbst-Feuers wurde nun dort der renovierte Bereich der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt. Mit dabei die ehemalige Deutsche Weinkönigin Katrin Lang und der Vorsitzende von Tuniberg Wein e.V. Günter Linser. Ortsvorsteher Frank Greschel aus Breisach-Niederrimsingen freute sich, dass nun der Bereich Attilafelsen noch mehr Aufmerksamkeit erfahre durch die attraktive Gestaltung des Bereichs auf Gemarkung Niederrimsingen.
zum Bild oben:
Günter Linser und Kathrin Lang bei der Enthüllung des renovierten Flurbereinigungs-Denkmals am Attilafelsen auf Gemarkung Breisach-Niederrimsingen.
(c) Foto: Matthias Reinbold | | | | |
| | | | Gesundheitsrisiko beim Funk | Freiburg i.Br. und Region Südbaden - Veranstaltung 12. Okt. 2024 in der Universität
Beim Samstags-Forum Regio Freiburg zum Motto „Wie wollen und dürfen wir leben?“ am Samstag 12. Okt. 2024 um 10:15 Uhr im Hörsaal 1015, Kollegiengebäude 1 der Universität, Platz der Universität, Freiburg i.Br., spricht Jörn Gutbier vom Vorstand des Diagnose Funk e.V., Stuttgart, über „Mobilfunk und Strahler im Haushalt und in Schulen im Visier: Chromosomen, Grenzwerte, Bienen, neueste Studien beim Bundestag und der EU. Alternativen? Klimaschutz?“ Den Zusatzbericht zur „Kontroverse um 5 G in Freiburg i.Br.“ erläutert Tjark Voigts vom Vorstand der Initiative Schutz vor Elektrosmog Südbaden ISES e.V., Freiburg. Der Eintritt ist frei
Veranstalter ist ECOtrinova e.V. unterstützt von der Initiative Schutz vor Elektrosmog Südbaden ISES e.V., vom NABU-Freiburg e.V., von der BI Energiewende Waldkirch, AGUS Markgräflerland e.V. , FARBE e.V. und Weiteren. Das Programm mit allen Unterstützervereinigungen ist auch online bei ecotrinova.de unter Samstags-Forum 2024. | Mehr | | | |
| © Stadt Freiburg/Mundenhof | | | Die Jahresparkkarte für den Mundenhof ist jetzt auch online bestell- und bezahlb | Wenn die bunten Blätter von den Bäumen fallen und die Sonne gülden vom Himmel scheint, ist es wieder soweit – der Herbst beginnt. Auf dem Mundenhof hat er seinen besonderen Reiz. Dieser Herbst bringt jedoch nicht nur neue Farben mit sich, sondern auch eine Neuerung für alle, die mit dem Auto zum Mundenhof fahren. Ab sofort können Besucher die Jahresparkkarte online bestellen, direkt bezahlen und nach Hause geliefert bekommen. Sie kostet 60 Euro, für Inhaberinnen und Inhaber der Freiburger FamilienCard ermäßigt 30 Euro. Der Versand nach Hause kostet fünf Euro extra.
Eine Jahresparkkarte wäre, neben den Tierpatenschaften, auch ein passendes Geschenk für jeden Anlass. Im Vorjahr verkaufte der Mundenhof 1789 Karten, das sind 100 mehr als im Jahr 2021. Sämtliche Parkplatzeinnahmen gehen an den Mundenhof.
Zu kaufen gibt es die Jahresparkkarte online auf www.freiburg.de/mundenhof, aber auch an vielen Verkaufsstellen: bei der Bürgerberatung am Rathausplatz, beim Parkplatzdienst vor Ort, beim Kiosk am Haupteingang, in der Hofwirtschaft, in der Verwaltung des Mundenhofes und in den Ortsverwaltungen Opfingen, Tiengen und Lehen. Die reduzierte Jahresparkkarte ist nicht überall erhältlich; sie kann nur mit Vorlage der FamilienCard gekauft werden.
Für alle, die keine Jahresparkkarte haben, den Mundenhof aber trotzdem besuchen möchten: Tagestickets für Pkw kosten von April bis August generell zehn Euro. Von September bis März sind es werktags fünf Euro, am Samstag, Sonntag und Feiertag zehn Euro. | Mehr | | | |
| Elektroschiff MS Insel Mainau (c) TMBW / Gregor Lengler | | | Aus Liebe zum See | Auf dem Weg zu einem anderen, weltfreundlichen Tourismus. Wir haben nachhaltige Betriebe und Ausflugsziele am Bodensee besucht
Auf dem Weltacker in Überlingen ist der Weizen bald reif. Bildungsreferentin und Agrarfachfrau Anette Wilkening schaut nach dem Rechten und nascht zwischendurch ein paar Johannisbeeren. Auf der Heimfahrt wird sie später noch eine Runde im Bodensee schwimmen gehen. Im Slow-Food-Restaurant „Die Speiserei im Maier“ in Friedrichshafen-Fischbach bereitet Küchenchef Philipp Heid derweil eine Vorspeise mit Rotaugen-Filets vor. Er hat sie mariniert und serviert seine Interpretation von Ceviche mit vier Sorten Bodensee-Tomaten. Ganz in der Nähe kontrolliert Christine Brugger auf dem Biohof Brugger Zitronenverbene und Wacholder – zwei Zutaten ihres Gins aus der Organic Distillery. Die Sensorik-Wissenschaftlerin nutzt frische Bio-Kräuter und ihr Expertinnen-Wissen, um ganz besonders feine Destillate mit intensiven Aromen herzustellen. Sie brennt schon in vierter Generation.
Ein bunter Acker, der die internationale Landwirtschaft erklärt, und Gastgeber, die ihren Produkten eine Extraportion Zeit geben. Das passt gut zur Region. Dort hat sich unter der Federführung der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH (DBT) ein Zusammenschluss von Betrieben und Projekten gebildet, die sich in besonderem Maß für den Erhalt der einzigartigen Kulturregion einsetzen. Das Ziel der Kooperation „Der Bodensee – ECHT nachhaltig“: sich vernetzen und den See „als Lebensraum für Einheimische und als intakte Urlaubsregion für Gäste langfristig bewahren“. Mittlerweile gehören schon über 60 ÃœbernachtungsbeÂtriebe, Restaurants und Cafés, Manufakturen und Ausflugsziele zu den Partnern. Drei davon haben wir besucht.
Mein Acker, dein Acker
Anette Wilkening kniet im Beet und zupft hier und da ein Kraut heraus. Sieht friedlich hier aus, ein grünes Bio-Idyll unweit des Bodensees. Doch eigentlich geht es auf dem Überlinger Weltacker um viel mehr: um internationale Zusammenhänge in der Landwirtschaft, um Ressourcen, um Wasser, Macht und Gerechtigkeit. Die Idee, die ursprünglich aus Berlin stammt, wurde vor einigen Jahren zur Landesgartenschau in Überlingen umgesetzt und ist nur auf den ersten Blick kompliziert: 2.000 Quadratmeter stehen jedem Menschen auf der Erde rein rechnerisch an fruchtbarem Ackerboden zu. Also hat man in Überlingen ein Grundstück abgemessen, das exakt so groß ist. Dort wird aber nicht kultiviert, was die Agrarfrau Anette Wilkening toll und richtig findet. Der Acker spiegelt vielmehr, was auf der Welt angebaut wird und in welchen Mengenverhältnissen das geschieht. Ein Bildungsprojekt, das mittlerweile von der „BiNELa gUG (Bildung, Nachhaltigkeit, Ernährung, Landwirtschaft)“ getragen wird, weil es viele wichtige Fragen aufwirft: Was ist Gerechtigkeit? Was Solidarität? Ist es in Ordnung, dass eiweißreiches Soja auf Platz vier der meist angebauten Sorten liegt, aber 90 Prozent der Erträge an Tiere verfüttert werden? Oder auch ganz schlicht: Was würde ich auf 2.000 Quadratmetern anbauen? Könnte ich davon leben? „Reicht locker“, sagt Anette Wilkening lachend, „wenn man’s richtig anstellt.“
Feine Bio-Essenzen
Sie selbst sei immer wieder fasziniert, berichtet sie weiter, wie groß so ein Feld ist, wenn man mittendrin steht. Wilkening hat als Lehrerin gearbeitet und später aus Interesse Ökologischen Landbau studiert. Der Weltacker ist ihr Herzensprojekt. Ihre Mission, die Mission des Weltackers ist eigentlich ganz einfach: „Ich wünsche mir, dass unsere Gäste mit Zuversicht und Freude vom Acker gehen. Davon brauchen wir viel mehr. Dass sie spüren: Mit allem, was ich tue, trage ich in jedem Moment meines Lebens eine Haltung in die Welt. Das heißt nicht, dass man immer alles richtig machen soll. Aber es bedeutet, dass jede und jeder einen Unterschied machen kann.“ Spricht’s und ist schon wieder unterwegs, Erbsen ernten, bevor der Regen kommt.
Christine Brugger vom Hof Brugger ist so ein Mensch, der gerne einen Unterschied macht. Der Duft von Äpfeln, Birnen und würzigen Kräutern begleitet sie von klein auf. Mit 30 möchte sie gerne als Parfümeurin arbeiten, aber dann wird sie Sensorikwissenschaftlerin und entschließt sich einige Jahre später, auf dem familiengeführten Demeterhof Gin und feine Essenzen herzustellen. Ihre Manufaktur nennt sie „Organic Distillery“. „Keine andere Alkoholspezialität ist so vielseitig wie Gin“, findet die Sensorik-Expertin. Nur der Wacholder und Wasser stehen als Zutaten fest – der Rest ist für Brugger ein wunderbares Experimentierfeld geworden: Silberwermut, Zitronenverbene und Rosenmonarde aus eigenem Anbau kommen ebenso in ihre feinen Brände wie etwa Schafgarbe von den Blühstreifen der umliegenden Felder. „Meine Destillate sind ungefiltert, sodass die wertvollen Aromen erhalten bleiben“, erzählt Christine Brugger weiter. Dass sie nur Biozutaten verwendet, hat auf dem Hof Tradition. Schon 1973 haben ihre Eltern auf Biolandwirtschaft umgestellt, seit 1983 ist der Hof Demeter-zertifiziert. Ökologischer Anbau geschieht hier, wie die Partnerschaft mit „ECHT nachhaltig“, aus tiefer Überzeugung. Ihre beiden Ginspezialitäten heißen übrigens Ginn und Ginnie und leben nicht nur von unterschiedlichen Aromen. Der erste – holzig-harzig – schmeichelt zudem Gaumenmenschen. Ginnie hingegen ist blumig-würzig und richtet sich vorrangig an Nasenmenschen. Als Wissenschaftlerin weiß die Expertin, dass Männer oft intensiver über den Gaumen, Frauen über die Nase Aromen wahrnehmen. Beidem trägt sie mit ihren Gin-Destillaten Rechnung.
Ein paar Kilometer weiter richtet Philipp Heid im Hotel Maier sein Ceviche aus Rotaugen vom See an. Vier verschiedene Tomatensorten aus der Region und frische Kräuter aus dem Garten serviert er dazu. Sein Credo: „Wir leben hier ganz nach Saison, Natur und Verfügbarkeit.“ Deshalb wird man auf der Speisekarte auch nicht immer Fisch finden, denn der Bodensee ist so nährstoffarm, dass die Fänge immer kleiner werden. Und daher steht auf der Speisekarte auch eher „regionales Gemüse“ als „mit Brokkoli“. Heid weiter: „Ich koche, was die Produzenten aus der Umgebung liefern. Wenn der eine etwas nicht hat, frage ich bei einem anderen nach. Kann der auch nicht liefern, koche ich etwas anderes.“ Geprägt wurde Heid vom großen Garten seiner Großmutter, in dem so viel Essbares wuchs, dass der kleine Philipp bei ihr auch das Einkochen und Einwecken gelernt hat. Regionalität ist bis heute seine Leidenschaft geblieben: Im Sommer versorgt sich „Die Speiserei im Maier“ fast ausschließlich mit Zutaten, die aus einem Umkreis von 30 Kilometern kommen.
Hendrik Fennel, der den Betrieb gemeinsam mit seiner Frau leitet, findet das richtig so. Er kam vor zehn Jahren vom Rheinland an den Bodensee. Schon damals setzten die
beiden auf Slow Food und Nachhaltigkeit – und darunter versteht das Paar nicht nur, nachhaltig produzierte Speisen zu servieren, sondern auch einen respektvollen Umgang mit dem eigenen Umfeld. „Egal, ob es um Mitarbeiter oder Kredite geht“, erzählt Fennel, „wir haben immer versucht, sozial verträglich zu agieren.“ Klar, dass auch er dabei ist, bei der Kooperation „Der Bodensee – ECHT nachhaltig“.
Mehr Infos zum E-Schiff und „ECHT nachhaltig“ unter echt-bodensee.de und echt-nachhaltig.de
zum Bild oben:
Seit 2022 verkehrt mit der MS Insel Mainau das erste Elektroschiff der Bodensee-Schiffsbetriebe zwischen Uhldingen, der Insel Mainau und Meersburg
(c) TMBW / Gregor Lengler | Mehr | | | |
| Aufbereitetes Tempo 30 Schild in Landwasser (c) Foto: Stadt Freiburg | | | Wiederverwenden statt Einschmelzen | Freiburg setzt bei Straßenschildern auf Mehrweg
Ab sofort kommen in Freiburg recycelte Straßenschilder zum Einsatz. Die Stadt lässt Schilder, die verblasst oder verschmiert sind, nicht mehr einfach einschmelzen, sondern recyclen. Pro Schild können so gegenüber der Neuherstellung acht Kilogramm CO2 eingespart werden – hochgerechnet aufs Jahr sind das in Freiburg circa 30.000 Kilogramm CO2. In den vergangenen Tagen hat das Garten- und Tiefbauamt (GuT) die ersten neuen Schilder aufgestellt.
Bislang kamen neu produzierte Exemplare zum Einsatz, um ausgediente Straßenschilder zu ersetzen. Die alten Schilder wurden unter hohem Energieverbrauch eingeschmolzen – keine nachhaltige Angelegenheit.
Das ist nun Geschichte: Ein neues, umweltfreundliches Verfahren ermöglicht es, alte Schilder wieder herzurichten und neu nutzbar zu machen. Dafür werden zunächst die alten Folien entfernt, im Anschluss wird der Aluminiumträger behandelt. Zum Schluss wird die Vorderseite neu foliert und die Rückseite grau lackiert. Entwickelt hat das Verfahren die Firma Swarco, die sich nun im Auftrag des GuT um die Aufbereitung kümmert. | | | | |
| | | | Mobilität in Freiburg und Umgebung verbessern | Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn im Gespräch mit der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Clarissa Freundorfer
Schnellere Verbesserungen bei der Breisgau-S-Bahn und für die Barrierefreiheit am Hauptbahnhof gefordert
Austausch zu wichtigen Themen der Mobilität: Oberbürgermeister Martin Horn hat sich heute mit der neuen Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg, Clarissa Freundorfer, im Freiburger Hauptbahnhof getroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen zentrale Bahnthemen, die für die Stadt Freiburg und die gesamte Region von großer Bedeutung sind. Besonders kritisch wurden die aktuelle Situation der Breisgau-S-Bahn sowie die dringend notwendige Verbesserung der Barrierefreiheit am Freiburger Hauptbahnhof thematisiert. Der Freiburger OB hat sich dabei für schnellere Lösungen starkgemacht.
Die Kapazitätsprobleme bei der Breisgau-S-Bahn führen immer wieder zu großer Unzufriedenheit bei den Fahrgästen. Horn machte deutlich, dass die Region dringend darauf angewiesen ist, dass die DB AG die vereinbarte Anzahl an Schienenfahrzeugen bereitstellt. „Es ist für niemanden nachvollziehbar, dass der Bund, das Land und die Region 440 Millionen Euro in den Ausbau der S-Bahn investieren, während die Fahrgäste dennoch häufig in überfüllten Zügen stehen oder Fahrten ausfallen. Hier muss schnell Abhilfe geschaffen werden, in dem schnell zusätzliche Fahrzeuge bereitgestellt werden. Gut, dass wir uns hier gemeinsam vor Ort die Situation ansehen. Wir müssen als Stadt und Region zusammen mit der Bahn an zukunftsfähigen Lösungen arbeiten. Wir brauchen eine gute Infrastruktur, damit die Menschen den ÖPNV gerne und verlässlich nutzen und in der Region mobil sein können“, so Oberbürgermeister Martin Horn.
Laut Informationen der Bahn seien bereits Schritte eingeleitet, um die Situation bei der Breisgau-S-Bahn zu verbessern. Seit März wurden Ersatzfahrzeuge aus anderen Regionen auf der Ost-West-Achse der Breisgau-S-Bahn eingesetzt, und seit dem 9. September läuft ein leicht reduziertes, aber verlässlicheres Betriebskonzept. Mit 19 Fahrzeugen im Einsatz sei die DB auf einem guten Weg, die vereinbarten Kapazitäten wieder vollständig anzubieten – ursprünglich sind 21 Züge in dem Konzept vorgesehen.
Barrierefreier Hauptbahnhof
Auch die Barrierefreiheit am Freiburger Hauptbahnhof war ein wichtiger Punkt des Gesprächs. Während die Stadt über die VAG erhebliche Mittel für neue Aufzüge und Rolltreppen zur Stadtbahnbrücke bereitgestellt hat, haben die Arbeiten der Deutschen Bahn an zusätzlichen Aufzügen in der Nordunterführung noch nicht begonnen. Laut Informationen der Freiburger Verkehrs AG soll bereits Ende der Woche der Aufzug zu Gleis 4 und 5 in Betrieb gehen. Aufzug 1 (zu Gleis 1), Aufzug 4 (zu den Gleisen 6 und 7) sowie Aufzug 5 (zu Gleis 8) wurden bereits erneuert. Aufzug 2 (zu Gleis 2 und 3) wird gerade erneuert, diese Arbeiten sollen im März abgeschlossen sein.
Clarissa Freundorfer erklärte, dass der Einbau von fünf Aufzügen an den Gleisen 1, 2/3, 4/5 und 6/7 und 8 sowie der Durchstich zur Wentzingerstraße Ende 2026 beginnen soll. Auch mehrere Bahnsteigdächer werden erneuert. „Für die Stadt und die Fahrgäste ist es ein großes Ärgernis, dass sich der Ausbau der Barrierefreiheit am Hauptbahnhof so lange verzögert,“ sagte Horn. „Entsprechend begrüßen wir es, dass nun ein Zeitplan vorliegt und sich die Bahn um Fördermittel bemüht hat, was den städtischen Finanzierungsanteil reduziert,“ so Martin Horn.
Neben diesen dringlichen Themen wurde auch über den Neubau des dritten und vierten Gleises der Rheintalbahn sowie den Ausbau der bestehenden Strecke gesprochen. Die Deutsche Bahn hat kürzlich den ersten Planfeststellungsbeschluss für die Güterumfahrung Freiburg erhalten, was eine erhebliche Entlastung des Stadtgebiets um rund 50.000 Güterzügen pro Jahr bedeutet. Horn zeigte sich zuversichtlich, dass die intensive Beteiligung der Region weiterhin berücksichtigt wird. | | | | |
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