|
Verschiedenes
| | | ĂKO-TEST JAHRBUCH KINDER UND FAMILIE FĂR 2018 | Das aktuelle ĂKO-TEST Jahrbuch Kinder und Familie fĂŒr 2018 gibt es
seit dem 18. Januar 2018 im Zeitschriftenhandel. Es kostet 9,80 Euro.
Nur das Beste fĂŒrs Kind: ĂKO-TEST zeigt in den verschiedenen Tests immer wieder Probleme auf und erregt damit groĂe Aufmerksamkeit: sei es mit Schadstoffen in Pflegeprodukten, mit krebserregenden Farben in Kinderbekleidung, mit unsicherem und schadstoffbelastetem Spielzeug oder mit ungesunder Babynahrung. Doch mit diesem neuen ĂKO-TEST Jahrbuch Kinder und Familie fĂŒr 2018 kommen Eltern und ihre Kinder "sehr gut" durch das Jahr. Denn in (fast) jedem Test finden sich auch "gute" und "sehr gute" Produkte. In diesem Jahrbuch sind es mehr als 400 Produkte von ĂŒber 800 untersuchten.
Die Tests
Babytees: Zu empfehlen sind die Tees nur dann, wenn sie frei von Schadstoffen sind. ĂKO-TEST hat 15 Produkte testen lassen. Elf "sehr gute" und "gute" Produkte zeigen, dass Babytees gröĂtenteils sichere Produkte sind.
Chicken Nuggets: Wenn Chicken Nuggets goldgelb gebrĂ€unt auf dem Teller landen, erinnert nichts an die HĂŒhner, die dafĂŒr in Brasilien, Thailand oder Europa in engen StĂ€llen gelitten haben. Die TierquĂ€lerei hat jedoch Konsequenzen: Die Labore fanden in den HĂ€hnchenteilen antibiotikaresistente Keime, Fettschadstoffe und Mineralöl. Grund genug, die Finger von den Nuggets zu lassen.
Fieber- und Schmerzmittel fĂŒr Kinder: Wenn Kinder unter Fieber leiden, helfen ZĂ€pfchen und SĂ€fte mit den Wirkstoffen Paracetamol und Ibuprofen. ĂKO-TEST hat 24 rezeptfreie PrĂ€parate begutachten lassen. Fast alle kann ĂKO-TEST empfehlen.
Babyöle: Die gesunde Babyhaut braucht nur wenig Pflege â und wenn doch, dann mit sanften Mitteln. Babyöle mit Parfum sind nicht die beste Wahl. Immerhin gibt es aber einige Produkte, die von ĂKO-TEST mit "sehr gut" ausgezeichnet wurden.
Babyfone: Die GerĂ€te produzieren zu viel Elektrosmog. Das war schon in frĂŒheren Testberichten ein Ărgernis, und daran hat sich bis heute nichts geĂ€ndert. 14 Produkte hat ĂKO-TEST ins Labor geschickt, zehn davon schneiden mit "mangelhaft" oder "ungenĂŒgend" ab. Lediglich eins ist empfehlenswert.
Silikonschnuller: Von 13 getesteten Schnullern wurden zwölf Produkte mit der Note "sehr gut" von ĂKO-TEST ausgezeichnet. Den Praxistest haben alle ausnahmslos bestanden.
Schulranzen: Sicherheit geht vor. Das sollte auch fĂŒr Ranzen gelten. Allerdings haben zu wenig Modelle genĂŒgend SignalflĂ€che. Eltern, Kinder und Hersteller achten eher auf schickes Design. Eine Ănderung der DIN-Norm, die neue Warnfarben zulĂ€sst, könnte weiterhelfen. Zehn Schulranzen hat ĂKO-TEST ĂŒberprĂŒfen lassen.
Bastelkleber: Kinder basteln gern. Im Eifer des Gefechts landet Kleber oft auf den Fingerchen und gelangt von dort an Mund und Nase. ĂKO-TEST hat 21 vorwiegend als "lösungsmittelfrei" ausgelobte Kleber in die Labore geschickt, um zu prĂŒfen, wie problematisch die Produkte sind. Von sieben ist abzuraten.
Pflegezusatzversicherungen: Bei Pflegeversicherungen denkt man an alte Leute. Doch gerade fĂŒr Kinder können sie sehr nĂŒtzlich sein. Besonders flexibel ist die Pflegegeldtageversicherung. Hier können Eltern das Geld nach eigenem GutdĂŒnken einsetzen. ĂKO-TEST hat 28 Tarife von 22 Assekuranzen unter die Lupe genommen.
Weitere Tests
âą Stilltees âą Mineralwasser fĂŒr SĂ€uglingsnahrung geeignet âą GemĂŒsebreie âą Reiswaffeln âą Muttermilchersatz âą Beikostöle âą Getreidebreie âą Kinderpudding âą ErkĂ€ltungsbĂ€der âą Allergiemittel âą Schnupfenmittel fĂŒr Kinder âą Mittel gegen BlĂ€hungen âą Brustwarzensalben âą FolsĂ€ureprĂ€parate âą Durchfallmittel âą LĂ€usemittel âą BabyfeuchttĂŒcher âą Duschgel fĂŒr Kinder âą Babypflegecremes âą Babywindeln âą Wundschutzcremes âą Pflegeprodukte fĂŒr Schwangere âą ReinigungstĂŒcher und feuchte Waschlappen âą Kinder- und Juniorzahncremes âą Wickelauflagen und -bezĂŒge âą Kindermatratzen âą Stillkissen und -bezĂŒge âą Tragehilfen fĂŒr Kinder âą HochstĂŒhle âą Babybodys âą Jako-O-Produkte âą Matschhosen âą Kinderjeans âą Fingermalfarben âą StraĂenmalkreide âą Spielzeugklassiker âą Kugelbahnen âą Kinderteppiche | Mehr | | | |
| | | | NABU: Planungsverfahren bei Fehmarnbeltquerung politisch motiviert | Miller: Ăffentliche Beteiligung scheint nicht erwĂŒnscht
Berlin â Am 24. Januar endet die Frist fĂŒr öffentliche Stellungnahmen im Rahmen des laufenden Planungsverfahrenes zur Fehmarnbeltquerung. Der NABU reicht seine Stellungnahme pĂŒnktlich ein, kritisiert aber erneut den Umgang mit der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Verbandsbeteiligung. Die Unterlagen um Stellungnahme wurden den klageberechtigten VerbĂ€nden mehrheitlich erst am 8. Januar zugestellt. Damit hĂ€lt die Verwaltung zwar den rechtlichen Rahmen ein, schrĂ€nkt damit aber eine umfassende PrĂŒfung und Beurteilung des Verfahrens von vornherein ein, da Hunderte Ănderungen und ErgĂ€nzungen in ĂŒber 100 Dokumenten geprĂŒft, beurteilt und kommentiert werden mĂŒssen. WĂ€hrend sich VorhabentrĂ€ger und Behörden sehr genau beim Zeitmanagement abstimmen, erhalten die VerbĂ€nde vor Versendung der offiziellen Unterlagen kaum konkrete Hinweise, um rechtzeitig Gutachter anfragen und Ressourcen einplanen zu können.
NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller: âDas Vorgehen bei diesem Planungsverfahren ist ein Paradebeispiel fĂŒr die öffentlich wenig transparente Zusammenarbeit zwischen Planfeststellungsbehörde und VorhabentrĂ€ger. Diese Form der einseitigen âBeteiligungâ erweckt den Eindruck, dass es bei dem politisch gewollten Projekt nicht wirklich um Erkenntnis geht, sondern darum, die Verbandsbeteiligung möglichst klein zu halten. Dieses Vorgehen bei einem milliardenschweren Infrastrukturprojekt trĂ€gt nicht unbedingt zu mehr Vertrauen in die QualitĂ€t behördlicher Planfeststellungsverfahren bei.â
Nach EinschĂ€tzung des NABU schwingt beim dĂ€nischen VorhabentrĂ€ger Femern A/S offensichtlich die Angst mit, der NABU könne noch mehr UnzulĂ€nglichkeiten in den Planunterlagen entblöĂen und dadurch den engen Zeitplan durcheinanderbringen. âSeit dem Regierungswechsel ist das neue Amt fĂŒr Planfeststellung direkt beim schleswig-holsteinischen Verkehrsminister angedockt. Es fĂ€llt mehr als schwer zu glauben, dass Behördenmitarbeiter hier unabhĂ€ngig und vollumfĂ€nglich die tatsĂ€chlichen ökologischen UnzulĂ€nglichkeiten der Planung bewerten und unter UmstĂ€nden selbst den Prozess verzögern. Das ist weder im Interesse des VorhabentrĂ€gers noch der Landesregierungâ, sagt NABU-Fehmarnbeltexperte Malte Siegert.
Hintergrund fĂŒr die erneute PlanĂ€nderung sind zahlreiche Schwachstellen der bisherigen Projekt-Planung, die sich im zweiten Erörterungstermin in LĂŒbeck im vergangenen Jahr offenbart haben. Der dĂ€nische VorhabentrĂ€ger steht unter Druck, weil er bereits VertrĂ€ge mit Baukonsortien unterzeichnet hat. Im Sommer soll deswegen der Planfeststellungsbeschluss vorliegen. âEs muss aber Sorgfalt vor Schnelligkeit gehen. Deutschland darf sich bei den zu erwartenden erheblichen ökologischen SchĂ€den fĂŒr das sensible Binnenmeer Ostsee nicht zum ErfĂŒllungsgehilfen DĂ€nemarks machenâ, so Siegert. | Mehr | | | |
| | | | NABU: GroKo muss beim Umweltschutz nachschĂ€rfen | Tschimpke: Politischer Einfluss auf den Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft ist notwendig fĂŒr den Schutz unserer Erde
Berlin â Nachdem die Delegierten des SPD-Parteitags grĂŒnes Licht fĂŒr den Start der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD erteilt haben, fordert der NABU von der neuen GroKo deutliche Verbesserungen beim Natur- und Umweltschutz.
âDas Wiedererwachen des selbsternannten Vorreiters Deutschland im Umweltschutz wĂ€re ein klares Signal an Europa und die Welt. Die kĂŒnftige Bundesregierung muss mit ihrem Einfluss auf Gesellschaft und Wirtschaft den Umwelt- und Naturschutz stĂ€rken. Zentrale Punkte fĂŒr eine zukunftsfĂ€hige ressourcenschonende Umweltpolitik und damit den Schutz unserer Erde und Lebensgrundlagen sind eine nachhaltige Landwirtschaftspolitik durch eine Agrarreform sowie eine Energie- und Verkehrspolitik, die die Klimaziele endlich ohne Wenn und Aber umsetzt. Der Stopp des Verlustes biologischer Vielfalt und der ErderwĂ€rung dulden keinen Aufschub. Andernfalls droht bei diesen Themen erneuter Stillstand wie bei der letzten GroKoâ, sagt NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.
Die kĂŒnftige Bundesregierung muss sich dem Leitbild der Nachhaltigkeit verpflichten und sich â erneut â klar zu den 2015 weltweit verbindlich beschlossenen UN-Nachhaltigkeitszielen bekennen.
Der NABU nennt die Punkte fĂŒr eine zukunftsfĂ€hige Umwelt- und Naturschutzpolitik:
1) Die Reduktion der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent ist möglich und machbar. Wichtige Punkte dabei sind der Kohleausstieg bis spĂ€testens 2035 und ein Klimaschutzgesetz, das die international vereinbarten Klimaziele konsequent in Deutschland vorantreibt. Das wird nur im Einklang mit verbindlichen Effizienzzielen im WĂ€rme- und GebĂ€udesektor durch ein Energie-Effizienzgesetz funktionieren. Die Energiewende muss von einem Einstieg in die Verkehrswende flankiert werden. Das fĂŒr 2030 geltende sektorale Klimaschutzziel ist vor allem durch folgende MaĂnahmen zu unterlegen: EinfĂŒhrung ambitionierter CO2-Grenzwerte fĂŒr Pkw und Lkw, sowie einer verstĂ€rkten Elektrifizierung des StraĂen- und Schienenverkehrs. Zur Erreichung der Luftreinhaltewerte mĂŒssen die Privilegien fĂŒr Dieselfahrzeuge abgebaut, die Voraussetzungen zur EinfĂŒhrung der Blauen Plakette geschaffen, sowie schmutzige Dieselfahrzeuge auf Kosten der Hersteller mit wirksamer Abgastechnik nachgerĂŒstet werden.
2) Eine neue Landwirtschaftspolitik, die strikt am Prinzip âöffentliches Geld fĂŒr öffentliche Leistungâ ausgerichtet ist und ĂŒber geĂ€nderte Förderinstrumente der EU zum Erhalt der biologischen Vielfalt und nachhaltig wirtschaftender Bauernhöfe beitrĂ€gt. Hierzu ist auf EU-Ebene ein Naturschutzfonds von mindestens 15 Milliarden Euro jĂ€hrlich einzurichten. Auch das LIFE-Programm der EuropĂ€ischen Kommission muss auf eine Milliarde Euro jĂ€hrlich aufgestockt werden.
3) In der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und KĂŒstenschutz (GAK) sind ausreichend Mittel zur Kofinanzierung der EU-Naturschutzförderung sowie fĂŒr weitere Aufgaben von ĂŒbergeordneter Bedeutung bereitzustellen. Das Bundeskonzept grĂŒne Infrastruktur und das Bundesprogramm Wiedervernetzung mĂŒssen mit Leben gefĂŒllt und der nationalen Biotopverbund gestĂ€rkt werden, u. a. in dem zukĂŒnftig mindestens ein Prozent der Investitionen in BundesfernstraĂen fĂŒr MaĂnahmen zur Wiedervernetzung von LebensrĂ€umen verwendet wird.
4) Der Meeresschutz muss institutionell gestĂ€rkt werden, um Arten und LebensrĂ€ume an unseren KĂŒsten besser zu schĂŒtzen. Um Meeresschutz- und Klimaschutzziele konsequent umzusetzen, muss sich die zukĂŒnftige Bundesregierung von dem fragwĂŒrdigen Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2 verabschieden.
5) Deutschland ist ein Land mit produzierender, also rohstoffverbrauchender Industrie und Einwohnerinnen und Einwohnern, die wegen ihres hohen Konsums und Wohlstands viel Natur verbrauchen. Dies global auszuweiten, ist nicht möglich, ohne massive SchĂ€den an unserem Planeten in Kauf zu nehmen. Konsequenterweise ist politisch alles daran zu setzen, dass weniger natĂŒrliche Ressourcen und diese effektiver und effizienter verbraucht werden. Das ist erreichbar durch soziale Innovationen, Ressourcensteuern, eine ökologische Produktpolitik und öffentliche Beschaffung sowie eine bessere Kreislaufwirtschaft. | Mehr | | | |
| | | | "Essen ist politisch!" | 33.000 fordern mehr Tempo bei Agrar- und ErnÀhrungswende
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem KampagnenbĂŒro "Wir haben es satt!" - Berlin, 20. Januar 2018
SPD und Union mĂŒssen Willen der Bevölkerung umsetzen: Schluss mit Glyphosat, Tierfabriken und weltweitem Höfesterben / Umwelt, Tiere und Bauernhöfe verzeihen keinen weiteren Stillstand
Mit einem ohrenbetĂ€ubenden Kochtopf-Konzert fordern 33.000 Menschen bei der "Wir haben es satt!"-Demonstration zum Auftakt der GrĂŒnen Woche in Berlin die kommende Bundesregierung zu einer neuen Agrarpolitik auf. "Die industrielle Land- und ErnĂ€hrungswirtschaft verursacht lokal und global Probleme fĂŒr Bauern, Klima, Tiere und Umwelt", sagt "Wir haben es satt!"-Sprecher Jochen Fritz und ergĂ€nzt im Namen der ĂŒber 100 Organisationen, die zur Demonstration aufgerufen haben: "Der Umbau hin zu einer umwelt-, tier- und klimafreundlichen Landwirtschaft, in der Bauern gut von ihrer Arbeit leben können, darf von der Politik nicht weiter aufgeschoben werden." Das DemonstrationsbĂŒndnis ruft SPD und Union auf, keine weitere Zeit mehr verstreichen zu lassen und als erste Schritte Glyphosat zu verbieten sowie den ĂŒberfĂ€lligen Umbau der Tierhaltung zu finanzieren, damit Schweine wieder Tageslicht sehen und KĂŒhe auf Weiden grasen können.
Vor dem Agrarministergipfel im Bundeswirtschaftsministerium schlagen die Demonstranten auf ihre Kochtöpfe und fordern die Achtung der Menschenrechte, faire Handelsbedingungen und mehr UnterstĂŒtzung fĂŒr die lĂ€ndliche Bevölkerung weltweit. Schon am Vormittag hatten die 160 Bauern, die die Demonstration mit ihren Traktoren anfĂŒhrten, eine Protestnote an die 70 versammelten Minister aus aller Welt ĂŒbergeben. "Wir wollen raus aus der fatalen Exportorientierung und Landkonzentration, die Bauern hier und weltweit das Genick bricht", so Fritz ĂŒber die Folgen der Agrarpolitik. Allein in den letzten 12 Jahren, mussten in Deutschland ein Drittel der Höfe ihre Tore schlieĂen.
BĂŒndnis-Sprecher Fritz weiter: "Essen ist politisch, immer mehr Menschen erkennen das. Aber die Politik nĂ€hrt eine Agrarindustrie und lĂ€sst sie auf Kosten von Umwelt, Klima und Tieren produzieren. Damit wir alle nicht langfristig die Zeche dafĂŒr zahlen, muss die GroKo den SpieĂ jetzt umdrehen. Diejenigen, die nachhaltig produzieren und essen, mĂŒssen belohnt werden."
Mit Blick auf den morgigen SPD-Parteitag appelliert Martin Schulz als Sprecher der Traktorfahrer an seiÂnen sozialdemokratischen Namensvetter, endlich Mut und Klarheit fĂŒr eine zukunftsweisende Agrarpolitik zu beweisen. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bĂ€uerliche Landwirtschaft Schulz sagt: "Viele Bauern haben sich schon lĂ€ngst auf den Weg gemacht und verĂ€ndern die Landwirtschaft Tag fĂŒr Tag. Leider noch ohne die UnterstĂŒtzung der Politik. Wir Bauern brauchen jetzt eine zukunftsfĂ€hige Politik, die verlĂ€ssliche Entscheidungen trifft und Probleme löst. Der Stillstand der alten GroKo hat zu einer Spaltung zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft gefĂŒhrt. Da mĂŒssen wir raus."
Konkrete Projekte in der nĂ€chsten Legislaturperiode mĂŒssen - neben Glyphosat-Ausstieg und Umbau der TierstĂ€lle - die Kennzeichnungspflicht bei tierischen Lebensmitteln, das Verbot von Reserve-Antibiotika in der Tierhaltung und faire Marktregeln zum Schutz von Bauernhöfen sein. AuĂerdem muss die Zahlung von EU-Agrarsubventionen an auĂerlandwirtschaftliche Investoren, die immer mehr Bauern den Boden unter den FĂŒĂen wegkaufen, sofort beendet werden.
Die GroĂdemonstration richtet sich gegen die Agrarindustrie, nicht aber gegen Landwirte. Die konventionellen und Ăko-Bauern demonstrieren auch im achten Jahr im Schulterschluss mit Lebensmittelhandwerkern und der Zivilgesellschaft gegen die fatalen Auswirkungen der intensiven industriellen Landwirtschaft. Gemeinsam zeigt das breite "Wir haben es satt!"-BĂŒndnis Wege fĂŒr eine bĂ€uerliche Zukunftslandwirtschaft und ein gutes ErnĂ€hrungssystem auf.
---
Statements von Rednerinnen und Redner der Demonstration:
Elisabeth Freesen, junge BĂ€uerin aus Niedersachsen, die mit dem Traktor angereist ist:
"Ich bin eine junge BĂ€uerin und ich liebe meinen Beruf. Ich ĂŒbernehme gerne Verantwortung fĂŒr den Hof, die Region und eine zukunftsfĂ€hige, bĂ€uerliche Landwirtschaft. Zusammen mit den vielen anderen jungen Menschen, die die Demonstration anfĂŒhren, setze ich mich fĂŒr eine Zukunft auf dem Land ein. Wir werÂden unsere Ăcker und Teller nicht der Agrarindustrie ĂŒberlassen. Die GroKo muss junge MenÂschen auf dem Land, ExistenzgrĂŒndung in der Landwirtschaft und vielfĂ€ltige lĂ€ndliche RĂ€ume fördern."
Christoph Bautz, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der BĂŒrgerbewegung Campact:
"Der Einstieg in die Agrarwende muss mit dem Ausstieg aus der Pestizid-Nutzung beginnen. Glyphosat lĂ€sst unsere Insekten sterben und macht die Ăcker vor der Aussaat so leblos wie einen frisch gewienerÂten KĂŒchenboden. Eine neue Bundesregierung muss klar Farbe bekennen, wann sie das Bienengift verÂbieten will. Wir BĂŒrger und BĂŒrgerinnen hĂ€tten da einen Vorschlag: 2018 ist Schluss!"
Ulrich Veith, BĂŒrgermeister der pestizidfreien Gemeinde Mals aus SĂŒdtirol:
"Das Beispiel der Gemeinde Mals zeigt: Es zahlt sich aus, fĂŒr eine bessere Welt einzustehen. Heute ist Mals frei von chemischen Pestiziden, in einigen Jahren wird es ganz SĂŒdtirol sein. Vielleicht zieht Europa mit. GroĂes entsteht immer im Kleinen. Jeder einzelne kann, ja muss seinen Beitrag leisten. Weitsicht, Mut und Ausdauer, mehr braucht es nicht."
FĂĄtima Aparecida Garcia de Moura, Federação de ĂrgĂŁos para AssistĂȘncia Social e Educacional (FASE), Brasilien:
"Soja ist nicht nachhaltig, es ist kein richtiges Lebensmittel, sondern vorrangig Futtermittel und wird vor allem fĂŒr den Export produziert. Sojaanbau fĂŒhrt zu Vertreibungen von Familien und Landverlust. In meinem Staat Mato Grosso ist der gröĂte Gewinner des Sojaanbaus der brasilianische LandwirtschaftsÂminister Blairo Maggi mit seiner Firma Amaggi."
Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
"GĂŒlle und Pestizide belasten Böden und GewĂ€sser, bĂ€uerliche Betriebe ringen ums Ăberleben und das Insektensterben zeigt, welche dramatischen Auswirkungen die industrielle Agrarproduktion auf die Artenvielfalt hat. Die nĂ€chste Bundesregierung muss Lösungen fĂŒr die massiven Probleme der LandÂwirtschaft prĂ€sentieren. Wir erwarten einen verbindlichen Umbauplan fĂŒr die Tierhaltung, eine ambitioÂnierte Minderungsstrategie fĂŒr Pestizide und ein Verbot von Glyphosat und der fĂŒr Bienen gefĂ€hrlichen Neonikotinoide."
Ole Plogstedt, TV-Koch, bekannt aus "Die Kochprofis - Einsatz am Herd":
"Es geht um viel mehr, als nur um unser Essen. Eine vernĂŒnftige weltweite Agrarwende wĂŒrde nicht nur Tierleid minimieren, sondern ebenfalls dem Welthunger und der Umweltzerstörung entgegenwirken. Nicht zuletzt wĂŒrde sie auch Menschenrechte und Gesundheit schĂŒtzen und sogar Fluchtursachen bekĂ€mpfen."
Thomas Schröder, PrÀsident des Deutschen Tierschutzbundes:
"Die Gesellschaft erwartet ein Mehr an Tierschutz. Tiere haben keinen Preis, Tiere haben einen Wert und Wirtschaftlichkeit darf kein Grund sein, ihnen Schmerzen, Leiden oder SchĂ€den zuzufĂŒgen. DesÂhalb braucht es eine neue Agrarpolitik inklusive einer Nutztierstrategie, die den breiten Konsens der GeÂsellschaft hin zu mehr Tier- und Umweltschutz endlich in die Spur bringt."
Stephanie Strotdrees, BÀuerin und VizeprÀsidentin von Bioland e.V.:
"In einem gesunden Kreislaufsystem gehören Tierhaltung und Landwirtschaft zusammen. Die Tiere mĂŒssen von der FlĂ€che ernĂ€hrt werden können und der Acker muss GĂŒlle und Mist aufnehmen können. Nur so können wir eine Lösung fĂŒr die Nitratproblematik schaffen. Fördermittel mĂŒssen an eine niedriÂgere Tierzahl pro Hektar gekoppelt werden."
Georg JanĂen, BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer der Arbeitsgemeinschaft bĂ€uerliche Landwirtschaft:
"Wir brauchen eine grundlegende Reform der europĂ€ischen Agrarpolitik. Diejenigen, die umwelt- und klimaschonenden Ackerbau betreiben und Tiere artgerecht halten, mĂŒssen durch Direktzahlungen unÂterstĂŒtzt werden, nicht wer am meisten FlĂ€chen besitzt. Die BĂ€uerinnen und Bauern sind bereit, aber die Politik muss den Rahmen schaffen. Gerade die kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe braucht das Land."
Kirsten Wosnitza, MilchbÀuerin aus Schleswig-Holstein vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter:
"Eine Agrarpolitik mit dem System ,immer billiger - immer mehr' ist gegen die Interessen von Bauern und BĂŒrgern. Milchbauern wollen keine Ăberschussproduktion, sondern sie brauchen faire Marktregeln und faire Preise. Dann können öffentliche Gelder fĂŒr öffentliche Leistungen bezahlt werden und nachÂhaltige Milcherzeugung wird eine echte Perspektive haben."
Rudolf BĂŒhler, Bauer aus Hohenlohe und Vorsitzender der BĂ€uerlichen Erzeugergemeinschaft SchwĂ€Âbisch Hall:
"Wir Bauern fordern die Agrar- und ErnĂ€hrungsindustrie auf: HĂ€nde weg von Saatgut und Tierzucht. Schluss mit der Enteignung und Vertreibung von Bauern und Hirten durch die Agrarindustrie! Wir treten ein fĂŒr den Schutz von natĂŒrlichen Ressourcen, der indigenen Kulturen, des indigenen Wissens und des Bodens, den Bauern seit Generationen bewirtschaften und bewahren. FĂŒr den globalen Schutz der indiÂgenen Rechte von Kleinbauern und -bĂ€uerinnen dieser Welt! Die Vereinten Nationen mĂŒssen das endÂlich durch Bauernrechte sicherstellen." | Mehr | | | |
| | | | NABU begrĂŒĂt Plastikstrategie der EU-Kommission | Miller: Vermeidung von Einweg-Plastik muss an erster Stelle stehen
StraĂburg/Berlin â Der NABU begrĂŒĂt den heute in StraĂburg von der EU-Kommission vorgestellten Vorschlag fĂŒr eine Plastikstrategie und fordert die PlĂ€ne zur EindĂ€mmung des Plastikabfalls nun zĂŒgig umzusetzen. Nach dem Willen der EU-Kommission sollen alle Plastikverpackungen in der EU bis 2030 recycelbar werden, der Verbrauch von Einwegplastik eingedĂ€mmt und die Verwendung von Mikroplastik etwa in Kosmetika soll beschrĂ€nkt werden. Die Strategie zum zukĂŒnftigen Umgang mit Kunststoffen kommt zur richtigen Zeit, denn es gibt zahlreiche Baustellen beim Thema Plastik: Es basiert auf fossilen Rohstoffen, es gibt zu viel davon in vermeidbaren Einwegprodukten â von der KunststofftĂŒte bis zur Plastikflasche â und nach einem sehr kurzen Leben wird es hĂ€ufig verbrannt, deponiert oder achtlos in der Umwelt entsorgt.
"Die Vermeidung von Einweg-Plastik muss an erster Stelle der zukĂŒnftigen politischen MaĂnahmen stehen, denn 31 Kilo jĂ€hrlicher PlastikmĂŒll pro EU-BĂŒrger sind zu viel. 2015 hat die EU ein Reduktionsziel fĂŒr PlastiktĂŒten ausgegeben, entsprechende Schritte mĂŒssen nun auch fĂŒr andere Anwendungen wie fĂŒr Einweg-Plastikflaschen und To-Go-Becher folgenâ, sagt NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. ZusĂ€tzlich mĂŒssten mehr wirtschaftliche Anreize fĂŒr weniger Plastik geschaffen werden. Die EU-Mitgliedsstaaten und die Industrie dĂŒrfen sich daher einer EU-weiten Plastiksteuer, wie von Haushaltskommissar Oettinger vorgeschlagen, nicht verweigern. âEine Materialsteuer, die bei den Plastikproduzenten ansetzt, könnte erheblich zur Kunststoffvermeidung und zu besserem Recycling beitragen. In der Folge wĂŒrden die Hersteller sich auch mehr Gedanken um umweltschĂ€dliche Zusatzstoffe machen, die hĂ€ufig eine Barriere fĂŒr das Recycling von Kunststoffen bedeutenâ, so NABU-Umweltexperte Sascha Roth.
Auch Deutschland wird von der Plastikflut ĂŒberschwemmt. Der NABU wird der zukĂŒnftigen Bundesregierung, egal welcher politischen Couleur, genau auf die Finger sehen, so dass sie klare Reduktionsziele von Einwegprodukten aus Plastik vorgibt und Hersteller beim recyclingfreundlichen Design von Kunststoffen stĂ€rker in die Pflicht nimmt. âEin ökologisches MaĂnahmenbĂŒndel muss die EinfĂŒhrung einer GetrĂ€nkeverpackungssteuer zur StĂ€rkung von Mehrwegverpackungen und eine dynamische Quote beinhalten, die den Einsatz von recycelten Kunststoffen in neuen Produkten und Verpackungen vorschreibtâ, so Roth.
Hintergrund: Der weltweite Plastikverbrauch ist in den vergangenen Jahrzehnten explodiert. WĂ€hrend Mitte der 60er Jahre noch etwa 15 Millionen Tonnen jĂ€hrlich genutzt wurden, sind es heute mehr als 310 Millionen Tonnen pro Jahr . Nach aktuellen SchĂ€tzungen wird sich der Konsum bis 2050 noch einmal vervierfachen. 40 Prozent der Plastikproduktion gehen auf die Verpackungsbranche zurĂŒck, wo es ein groĂes Vermeidungspotenzial gĂ€be. 90 Prozent des Plastiks besteht aus fossilen EnergietrĂ€gern und mittlerweile werden sechs Prozent des weltweit geförderten Erdöls zu Kunststoff verarbeitet. In der EU werden 40 Prozent der HaushaltsabfĂ€lle aus Plastik verbrannt, der Rest wird recycelt oder deponiert. Fast die HĂ€lfte des EU-PlastikmĂŒlls wurde bisher nach China exportiert, doch die chinesische Regierung hat im Januar weitgehende Importstopps eingefĂŒhrt. Um die ökologischen Probleme von Kunststoffen anzugehen, sind die EU-Institutionen in der finalen Abstimmung ĂŒber ein MaĂnahmenbĂŒndel aus neuen Abfallrichtlinien mit höheren Recyclingquoten, das so genannte Kreislaufwirtschaftspaket sowie ĂŒber die Plastikstrategie. Schwerpunkte der Strategie sind die AbhĂ€ngigkeit von fossilen Rohstoffen, die niedrigen Recycling- und Mehrwegquoten von Plastik und dessen Anwendungen sowie die VermĂŒllung von Land und Meer durch Kunststoffe. | Mehr | | | |
| | | | NABU: Wieder mehr Wintervögel in den GĂ€rten | Zwischenergebnisse aus ĂŒber 50.000 GĂ€rten
Berlin â Die Zwischenbilanz der achten bundesweiten âStunde der Wintervögelâ zeigt: Der vergangene Winter mit den sehr geringen Vogelzahlen war offenbar eine Ausnahme. âVon den meisten Arten wurden bei der Stunde der Wintervögel in diesem Jahr wieder Ă€hnlich hohe Zahlen gemeldet wie im langjĂ€hrigen Durchschnittâ, sagt NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. âDie besonders geringen Vogelzahlen vom Vorjahr waren also ein AusreiĂer und haben sich zum GlĂŒck nicht wiederholt.â Allerdings sei die Zahl der gemeldeten Wintervögel pro Garten im langjĂ€hrigen Trend leicht rĂŒcklĂ€ufig. âNach den bisherigen Zwischenergebnissen wurden in diesem Jahr knapp 39 Vögel pro Garten gesichtet. Bei der ersten ZĂ€hlung 2011 waren es noch 46. Im vergangenen Jahr waren es jedoch sogar nur 34 Vögelâ, so Miller.
An den bisher erfassten Meldungen zeigen sich Auswirkungen des milden Winters auf das Zugverhalten einiger Teilzieher. âWie im Vorjahr blieben Stare und Heckenbraunellen vermehrt bei uns. Auch eigentliche Zugvögel wie Bachstelzen, HausrotschwĂ€nze und Zilpzalpe wurden deutlich hĂ€ufiger gemeldet als sonstâ, so NABU-Vogelschutzexperte Marius Adrion. âDurch die milden Winter der vergangenen Jahre können diese Arten vermehrt in Deutschland erfolgreich ĂŒberwintern. Gleichzeitig lieĂen sich Meisen, Finken und EichelhĂ€her diesmal nicht davon abhalten, aus dem Norden und Osten zu uns zu ziehen. Mildes Wetter reicht allein nicht aus, um eine geringe Zahl an Wintervögeln in den GĂ€rten vorherzusagen. Auch Faktoren wie das Angebot an Baumsamen im Wald und das Wetter in anderen Teilen Europas spielen eine Rolle.â
Der Haussperling ist mit im Schnitt 5,7 Exemplaren pro Garten wieder der am hÀufigsten gemeldete Vogel. Die Kohlmeise (5,3) hat den Abstand zur Spitze wieder verkleinert. In diesem Jahr hat sie den Titel der am weitesten verbreiteten Art ergattert. In 96 Prozent aller GÀrten und Parks wurde sie gesichtet und verdrÀngt damit die Amsel als bisherigen Spitzenreiter.
Bei den Teilnehmerzahlen bei der Stunde der Wintervögel geht es offenbar weiter nach oben. Mit bis zum heutigen Dienstag ĂŒber 80.000 Teilnehmern, die ihre Sichtungen aus ĂŒber 50.000 GĂ€rten und Parks dem NABU und seinem bayerischen Partner LBV gemeldet haben, deutet sich erneut ein Rekord an. Noch bis zum 15. Januar können ZĂ€hlergebnisse nachgemeldet werden, auch die Eingabe der postalisch eingegangenen Meldungen steht noch aus. AuĂerdem findet noch bis zum 12. Januar die âSchulstunde der Wintervögelâ statt. Die Endauswertung der Ergebnisse der âStunde der Wintervögelâ ist fĂŒr Ende Januar geplant.
Beobachtungen können noch bis 15. Januar online (www.stundederwintervoegel.de oder per Post (NABU, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin) gemeldet werden.
Im Rahmen der âSchulstunde der Wintervögelâ vom 8. bis 12. Januar bietet die NAJU auf www.NAJU.de/SdW ZĂ€hlkarten, ein Poster und ein Wintervogel-Quiz fĂŒr Kindergruppen und Schulklassen an. Bei fĂŒnf Aktionen lernen sie Vögel und ihre Anpassungsstrategien an die kalte Jahreszeit kennen. Die ZĂ€hlergebnisse der Kinder flieĂen ebenfalls in die NABU-Auswertung ein.
In diesem Jahr können Wintervögel am Futterhaus erstmals den ganzen Winter ĂŒber live im Internet beobachtet werden. Der NABU hat eine Webcam an einem FutterhĂ€uschen eingerichtet, die das Geschehen unter www.NABU.de/webcam ĂŒbertrĂ€gt. | Mehr | | | |
| | | | NABU zu Sondierungen: Klima- und Umweltschutz sichern | Miller: Aufgabe der Klimaziele 2020 wĂ€re ein Skandal / Vier Kernforderungen fĂŒr eine zukunftsfĂ€hige Umweltpolitik
Berlin â Zur Halbzeit der laufenden SondierungsgesprĂ€che von Union und SPD kommentiert NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller:
âDie Aufgabe der Klimaschutzziele bis 2020 wĂ€re ein Skandal. Nicht nur, dass sowohl SPD als auch Unionsparteien damit nachtrĂ€glich ihre klimapolitischen VersĂ€umnisse rechtfertigen, mit dieser Entscheidung wĂŒrde das einzige umweltpolitische Wahlversprechen der Bundeskanzlerin, noch bevor es zu einer Koalition kommt, gekippt. Es ist beunruhigend, dass bis zum jetzigen Stand der SondierungsgesprĂ€che die wichtigen Natur- und Umweltthemen von zu vielen als Hemmschuh der heimischen Wirtschaft betrachtet werden. Dabei hĂ€ngt unsere prosperierende Wirtschaft vom Erhalt der biologischen Vielfalt und der natĂŒrlichen Ressourcen in Deutschland und weltweit ab. Es kann deshalb bei einer Neuauflage der GroKo keine Ausreden mehr geben, wichtige Themen wie die Verkehrswende, ein Umsteuern in der Landwirtschafts- und Meeresschutzpolitik und der Naturschutzfinanzierung anzugehen, zumal sich Deutschland verpflichtet hat, die globalen Nachhaltigkeitsziele der UN auch in Deutschland zu erreichen.â
Bislang sei kaum zu bemerken, dass diese Verpflichtung Auswirkungen auf die politischen Ziele der GroKo-UnterhĂ€ndler hĂ€tte. Dies sei auch ein fatales Zeichen fĂŒr die EU insgesamt, die auf ein Vorangehen ihres reichsten Mitgliedsstaates angewiesen sei.
Der NABU nennt vier Kernforderungen fĂŒr eine zukunftsfĂ€hige Umwelt- und Naturschutzpolitik:
1) Die Reduktion der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent ist möglich und machbar. Wichtige Punkte dabei sind der Kohleausstieg bis spÀtestens 2035 und ein Klimaschutzgesetz, das die international vereinbarten Klimaziele konsequent in Deutschland vorantreibt. Das wird nur im Einklang mit verbindlichen Effizienzzielen im WÀrme- und GebÀudesektor durch ein Energie-Effizienzgesetz funktionieren. Ebenso gehört dazu eine Verkehrswende, die ernsthafte Minderungen der CO2- und Schadstoffemissionen vorsieht.
2) Eine neu ausgerichtete Landwirtschaftspolitik, die strikt am Prinzip âöffentliches Geld fĂŒr öffentliche Leistungâ ausgerichtet ist und ĂŒber geĂ€nderte Förderinstrumente der EU zum Erhalt der biologischen Vielfalt und nachhaltig wirtschaftender Bauernhöfe beitrĂ€gt. Hierzu ist auf EU-Ebene ein Naturschutzfonds von mindestens 15 Milliarden jĂ€hrlich einzurichten. Auch das LIFE-Programm der EuropĂ€ischen-Kommission muss auf eine Milliarde Euro jĂ€hrlich aufgestockt werden.
3) Der Meeresschutz muss institutionell gestĂ€rkt werden, um Arten und LebensrĂ€ume an unseren KĂŒsten besser zu schĂŒtzen. Um Meeresschutz- und Klimaschutzziele konsequent umzusetzen, muss sich die zukĂŒnftige Bundesregierung von dem fragwĂŒrdigen Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2 verabschieden.
4) FĂŒr ein Land wie Deutschland mit produzierender Industrie und auf hohen Naturverbrauch ausgelegten Konsumverhalten seiner Einwohnerinnen und Einwohner muss die nachhaltige Nutzung natĂŒrlicher Ressourcen, insbesondere von Nicht-Energierohstoffen, das oberste Ziel sein. | Mehr | | | |
| | | | Erneut Helden der Energiewende gesucht | 2018 wird der Georg Salvamoser Preis zum fĂŒnften Mal ausgelobt
Insgesamt 25.000 Euro Preisgeld
Freiburg, den 9. Januar 2018: Heldinnen und Helden der Energiewende haben eine WĂŒrdigung ihres Engagements verdient! DafĂŒr lobt die Georg-SalvamoserStiftung gemeinsam mit der Stadt Freiburg zum nunmehr fĂŒnften Mal den renommierten Georg Salvamoser Preis aus.
Die Energiewende kommt nicht von allein. Sie braucht Menschen, die sich Tag fĂŒr Tag engagieren, Ideen entwickeln und den Mut haben, diese in die Tat umzusetzen. Oft brauchen diese Heldinnen und Helden der Energiewende im Alltag einen langen Atem und mĂŒssen WiderstĂ€nde ĂŒberwinden. Doch letztlich zĂ€hlt fĂŒr sie das Ziel einer zu 100 Prozent erneuerbaren Energieversorgung. Der Freiburger Solarpionier Georg Salvamoser (1950 â 2009) war ein Mensch, der zeitlebens diese Vision verfolgt hat. âEs braucht heute mehr denn je engagierte Menschen, die die Verbreitung der erneuerbaren Energien hin zu einer Hundert-Prozent-Versorgung vorantreiben. Die Hindernisse sind nicht kleiner geworden, im Gegenteil: Je weiter die Entwicklung voranschritt, desto mehr wurden die erneuerbaren Energien in den letzten Jahren durch eine restriktive Energiepolitik ausgebremstâ, unterstreicht Maria Salvamoser die AktualitĂ€t des Themas.
Georg Salvamoser Preis
Der Georg Salvamoser Preis ist einer der höchstdotierten Umweltpreise in Deutschland und richtet sich sowohl an Einzelpersonen als auch an Gruppierungen, Vereine, Unternehmen, Institutionen und Kommunen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Die Auszeichnung wurde auf Anregung des Freiburger OberbĂŒrgermeisters Dieter Salomon sowie des Wirtschaftsverbands 100 Prozent Erneuerbare Energien Regio Freiburg (WEE) ins Leben gerufen.
âFĂŒr Freiburg als Vorreiterstadt im Klimaschutz ist es Verpflichtung und Ehre, mit dem Georg Salvamoser Preis kreative Projekte auszuzeichnen, die neue Wege der nachhaltigen Energienutzung einschlagen und auch fĂŒr andere gangbar machenâ, sagt die Freiburger UmweltbĂŒrgermeisterin Gerda Stuchlik. âTechnologische Innovation, zukunftsfĂ€hige politische Entscheidungen und die ökologisch engagierte Einstellung der Menschen bilden zusammen das, was Georg Salvamoser einmal den âFreiburger Mixâ nannte. Dies ist der SchlĂŒssel fĂŒr dringend notwendige neue Anstrengungen fĂŒr den Klimaschutz â in Freiburg wie bei der Vielfalt begeisternder Projekte, die der Salvamoser Preis sichtbar macht.â
Im Jahr 2018 wird der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Georg Salvamoser Preis nun schon zum fĂŒnften Mal verliehen. Die Preisverleihung findet wie im vergangenen Jahr auf der internationalen Fachmesse INTERSOLAR in MĂŒnchen statt, die von der Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe FWTM mitveranstaltet wird.
Ein Sonderpreis JUNGE ENERGIE richtet sich speziell an Schulklassen, Jugendgruppen oder junge Unternehmen. Vom Gesamtpreisgeld sind hierfĂŒr 5.000 Euro reserviert.
Alte Hasen und junge TĂŒftler
Ausgezeichnet werden Menschen und Institutionen, die sich in beispielhafter Weise fĂŒr eine nachhaltige Energieversorgung stark machen. So vielfĂ€ltig wie die Möglichkeiten, die in eine erneuerbare Zukunft fĂŒhren, sind auch die PreistrĂ€gerinnen und PreistrĂ€ger. Von der SchĂŒlergruppe âScolaireâ aus Freiburg bis zum Schweizer Pionier der solaren WĂ€rme Josef Jenni reicht das Spektrum, das sich auf www.georg-salvamoser-preis.de prĂ€sentiert. Auch Unternehmen oder Kommunen sind aufgerufen, sich mit ihren Projekten zu bewerben. Gemeinsam ist den in den vergangenen Jahren ausgezeichneten PreistrĂ€gerinnen und PreistrĂ€gern in all ihrer Vielfalt, dass sie mit KreativitĂ€t und Engagement Lösungen entwickelt haben, die ĂŒber existierende Standardmodelle hinausgehen. Gleichzeitig soll das Projekt sich in der Praxis bewĂ€hrt haben und ĂŒbertragbar sein. Nicht zuletzt zĂ€hlt das Durchhaltevermögen auf dem Weg, unsere Energieversorgung 100 Prozent erneuerbar zu machen.
Bewerben Sie sich mit Ihrem Projekt!
Im Februar 2018 startet die Bewerbungsphase. Dann ist das Bewerbungsportal auf www.georg-salvamoser-preis.de geöffnet. âWir freuen uns wieder auf eine Vielzahl innovativer Bewerbungenâ, so Jurymitglied Carolin Salvamoser von der Georg-Salvamoser-Stiftung. âBei den vergangenen Auslobungen hat es immer wieder Hoffnung gemacht, zu sehen, wie viele Menschen auf vielfĂ€ltigste Weise wegweisende Projekte entwickeln. Auch in diesem Jahr erwarten wir zahlreiche Bewerbungen von Heldinnen und Helden der Energiewende, die eine hundertprozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien so schnell wie möglich verwirklichen wollen.â | Mehr | | | |
|
Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431
|
|
|