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Verschiedenes
| | | | | "Arche des Geschmacks" erneut als Projekt der UN-Dekade fĂŒr Biologische Vielfalt | Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade fĂŒr die biologische Vielfalt erklĂ€rt. Sie rufen die Weltöffentlichkeit damit auf, die Bedeutung und den Wert biologischer Vielfalt fĂŒr unser Leben, unsere ErnĂ€hrung und Gesundheit sowie unser Wirtschaften anzuerkennen und sich fĂŒr ihren Erhalt einsetzen. Die "Arche des Geschmacks" von Slow Food Deutschland ist von der Fachjury zum dritten Mal als eines der Leuchtturmprojekte fĂŒr Deutschland ausgewĂ€hlt. Der Verein bewahrt aktuell 73 Lebensmittel, Nutztierrassen, GemĂŒse- und Obstsorten vor dem Vergessen.
Durch unser menschliches Handeln und insbesondere unsere intensive, industrialisierte Landwirtschaft nimmt die biologische Vielfalt weltweit stark ab. Massentierhaltung, Monokulturen und industrielle Verarbeitung haben ökologisch nachhaltig bewirtschaftete FlĂ€chen, traditionelle Nahrungsmittel sowie Lebensmittelhandwerk zunehmend verdrĂ€ngt. Das fĂŒhrt zum Verlust von fruchtbaren Böden und Weiden, regional verankerten VerarbeitungsstĂ€tten, Infrastrukturen, Lebensmitteln und Wissen klein- bis mittelstĂ€ndischer Erzeuger und Lebensmittelhandwerker. Es kommt zum Ungleichgewicht in unserer Natur, unserer ErnĂ€hrung und unseren Kulturlandschaften.
Vielfalt ist nicht nur biologisch, sondern auch kulturell: Aus lokaler Artenvielfalt, Klima und Boden entwickeln sich spezifische landwirtschaftliche Praktiken, KĂŒchen und Traditionen. Sie zeigen sich in Geschmack, Aroma, Farbe und Form von Lebensmitteln und Rezepten. FĂŒr den Erhalt dieses kulinarischen Erbes macht sich Slow Food stark und schĂŒtzt seit 1996 mit der Arche des Geschmacks einheimische Tierrassen, regional wertvolle und traditionelle Lebensmittel und Kulturpflanzen vor dem Verschwinden. Viele von ihnen sind nicht nur ein echter Blickfang, sondern eine nĂ€hrstoffreiche Zutat. "Was unseren Passagieren das Ăberleben schwer macht, ist einerseits ihre langsame, vergleichsweise aufwendige Herstellung oder Aufzucht. In unserem System des ,immer mehr, schneller und billiger' gelten sie als unrentabel. Andererseits sind sie oft schlichtweg nicht mehr bekannt. Das wollen wir Ă€ndern, sie wieder bekannt machen, damit sie nachgefragt, entsprechend hergestellt und verkauft werden, getreu des Mottos der Arche ,Essen was man retten will!'. Wir brauchen die Arche heute mehr denn je. Wir erhalten damit Vielfalt sowie Universen an GeschmĂ€ckern und Geschichten," erklĂ€rt Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e.V.
Dank des wachsenden Interesses fĂŒr alte Sorten und regionale KĂŒche erfreut sich das Projekt immer mehr Beliebtheit. Um das Repertoire an Passagieren zu erweitern, ist Slow Food auf Hinweise von Verbraucherinnen und Verbraucher angewiesen. Sie machen den Verein auf Lebensmittel aufmerksam, die sie aus ihrer Kindheit kennen, heute aber kaum noch finden. Eine Slow-Food-Kommission aus ehrenamtlichen Mitarbeitern setzt die Aufnahme in die Arche um. Gerhard Schneider-Rose leitet diese: "Ich gehe schon immer mit offenen Augen durch die Natur, wobei mich monotone, ausgerĂ€umte Landschaften traurig stimmen. Wenn wir weiter auf einige Hochleistungssorten statt die langbewĂ€hrten und standortangepassten Spezies setzen, riskieren wir nicht zuletzt die Sicherung der WelternĂ€hrung. Die Arche des Geschmacks ist ein sehr starkes Symbol dafĂŒr, die genetische Vielfalt auf Ăckern und in GĂ€rten lebendig zu halten". | | Mehr | | | |
| | | | | | BUND-Umwelttipp: NistkĂ€sten bauen - Ein ökologisches Weihnachtsgeschenk | Amsel, Drossel, Fink und Star... Wer kennt nicht zumindest diese eine Zeile des alten Liedes. Vögel erfreuen uns mit ihrem Gesang, sie vertilgen groĂe Mengen SchĂ€dlinge und sind beliebt. Dennoch herrscht nicht nur bei "Amsel, Drossel, Fink und Star" Wohnungsnot. Die Landschaft ist ausgerĂ€umt, der Wald ist hĂ€ufig "aufgerĂ€umt", Hecken verschwinden und in den StĂ€dten und Dörfern finden sich immer weniger Nischen fĂŒr die ganze bunte Vogel- und Tierwelt. Mit dem Bau von NistkĂ€sten und Nisthilfen können insbesondere Kinder und Jugendliche fĂŒr die Tierwelt, die Natur und auch fĂŒr den Umweltschutz begeistert werden.
Auf der BUND-Homepage www.bund-freiburg.de finden Sie eine Vielzahl von Bauanleitungen fĂŒr NistkĂ€sten. Ein selbst gebauter Nistkasten ist ein schönes Weihnachtsgeschenk. Und fĂŒr die handwerklich weniger begabten Menschen gibt es beim BUND in der Freiburger Wilhelmstrasse 24a (Hinterhaus), und im BUND-Shop unter www.bund-freiburg.de auch einen Nistkastenbausatz, gefertigt in einer regionalen Werkstatt fĂŒr Menschen mit Behinderung.
Ein Nistkasten ist ein ökologisches, umweltfreundliches Geschenk. Wer einmal einen Nistkasten gebaut hat, wer Vögel und Natur beobachtet, wird auch sehen, dass der Bau von Nisthilfen nur ein erster, wichtiger, (kleiner) Schritt ist. Denn die Bedrohung von Vögeln, Natur und Umwelt erfordert weitergehende Schritte. Auf diesem Wege lernt man, dass Natur in GĂ€rten, WĂ€lder, StĂ€dte und Dörfer zurĂŒckgebracht werden muss und dass Vogel-, Natur- und Umweltschutz langfristig auch dem Menschen dient und nutzt. | | Mehr | | | |
| | | | | | 10 Jahre Stromsparcheck | Genau 2.626 Stromsparchecks in einkommensschwachen Haushalten durchgefĂŒhrt - Rund 800 alte, ineffiziente KĂŒhlschrĂ€nke ausgetauscht
Projekt verbindet soziale und ökologische Aspekte â Vermittlung von Langzeitarbeitslosen
Der Stromsparcheck feiert jetzt sein 10jĂ€hriges Bestehen. Er startete als einer der ersten Pilotstandorte des inzwischen bundesweit erfolgreichen Klimaschutzschutzprojektes fĂŒr einkommensschwache Freiburger Haushalte. Der Caritasverband Freiburg-Stadt, die gemeinnĂŒtzige Freiburger Qualifizierungs- und BeschĂ€ftigungsgesellschaft f.q.b. organisieren dieses Projekt gemeinsam, die Stadt Freiburg begleitet das Projekt seit Beginn fachlich und finanziell.
Genau 2626 Stromsparchecks wurden in den letzten 10 Jahren durchgefĂŒhrt - eine eindrucksvolle Bilanz. Seit Projektbeginn vermittelt das Jobcenter Freiburg langzeitarbeitslose Menschen, die im Stromsparcheck zu Stromsparhelferinnen und -helfern qualifiziert werden. Diese geschulten ALG-II-EmpfĂ€ngerinnen und -EmpfĂ€nger gehen dann in die Haushalte und helfen anhand eines Stromsparchecks die Ausgaben fĂŒr Strom und Wasser zu reduzieren. Durch diese Qualifizierung soll ihnen einen Wiedereinstieg in das Berufsleben erleichtert werden. Die Stadt Freiburg unterstĂŒtzt den Stromsparcheck mit 52.000 Euro pro Jahr.
âBei diesem Projekt profitieren viele: Einkommensschwache Haushalte, in dem sie bares Geld sparen, das Klima mit deutlichen CO2-Einsparungen und die Stadt Freiburg, da wir unserem ambitionierten Klimaschutzziel eines klimaneutralen
Freiburgs bis 2050 ein weiteres StĂŒck nĂ€her kommenâ, so UmweltbĂŒrgermeisterin Gerda Stuchlik anlĂ€sslich des 10jĂ€hrigen JubilĂ€ums des Stromsparchecks.
Und Christiane BlĂŒmle, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der f.q.b.: âDie erfolgreiche Entwicklung des Stromsparchecks in den letzten 10 Jahren ist auch das Ergebnis der ausgezeichneten Kooperation mit der Stadt Freiburg, der Badenova und der Energieagentur Regio Freiburg. Das Bundesministerium fĂŒr Umweltschutz, Natur und Reaktorsicherheit, das Jobcenter Freiburg und die Stadt Freiburg finanzieren das Projekt gemeinsam maĂgeblich und unterstĂŒtzen es auch ideell.â Insgesamt waren bisher 97 Menschen in diesem Projekt tĂ€tig, davon 89 MĂ€nner und 8 Frauen. Der Altersdurchschnitt lag bei rund 45 Jahren. Das Projekt bietet den Teilnehmenden relativ gute Vermittlungschancen in den Arbeitsmarkt, da es in einem zukunftstrĂ€chtigen Segment arbeitet und Möglichkeiten zur BeschĂ€ftigung sowohl im Energiebereich, in anderen Servicebereichen als auch in angrenzenden Handwerksbereiche, wie beispielsweise Heizung und SanitĂ€r, bietet.
Zu den Zahlen: In den letzten 10 Jahren hat der Stromsparcheck ĂŒber 3.500 Haushalte erreicht und genau 2.626 Stromsparchecks (Stand: 30. September 2018) in den Haushalten durchgefĂŒhrt. Es wurden 16.726 Energiesparlampen, 1.526 Steckerleisten, 3.440 Wassersparperlatoren und 1.982 Duschköpfe eingebaut. Das prognostizierte jĂ€hrliche Einsparpotenzial fĂŒr Strom liegt momentan bei rund 210.000 Euro beziehungsweise rund 80 Euro pro Haushalt und Jahr. Die eingesparte Menge CO2 betrĂ€gt durch bisher eingebaute Energiesparartikel rund 693.000 Kilogramm jĂ€hrlich, ein Ă€uĂerst erfreulicher Beitrag zum Umweltschutz. Auch beim Wasserverbrauch gab es Einsparungen. Bei den bisher beratenen Haushalten geht die f.q.b. von einer Einsparung in den nĂ€chsten sieben Jahren von rund 477.000 Euro aus. Diese Zahlen zeigen eindrĂŒcklich, wie in den eigenen vier WĂ€nden Energie gespart werden kann.
ZusĂ€tzlich finanziert die Stadt Freiburg seit 2012 den Austausch alter, ineffizienter KĂŒhlschrĂ€nke in einkommensschwachen Haushalten gegen GerĂ€te mit einer Energieeffizienzklasse A+++ mit jĂ€hrlich 50.000 Euro. Voraussetzung dafĂŒr ist ein Stromspar-Check. Rund 800 GerĂ€te wurden seitdem ausgetauscht, etwa 95 Euro lassen sich zusĂ€tzlich pro Haushalt jĂ€hrlich an Stromkosten einsparen: Die neuen stromsparenden KĂŒhlgerĂ€te leisten dadurch ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Von den Einsparungen profitiert indirekt auch die Stadt, denn sie trĂ€gt entsprechend der gesetzlichen Grundlagen die Unterkunftskosten fĂŒr die Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe.
Die Energieagentur Regio Freiburg, Mitinitiator des Stromsparchecks, begleitet in fachlichen Fragen und bei der Ausbildung der Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer. Damit verbindet das Projekt soziale und ökologische Aspekte. Die Badenova hat das Projekt als Starthilfe in der Startphase ĂŒber ihren Innovationsfonds gefördert. | | | | | |
| | | | | | Bachpaten kontrollieren die NistkĂ€sten an Freiburgs GewĂ€ssern | JĂ€hrlich ĂŒber 350 NistkĂ€sten werden gereinigt - Interessierte können gerne mithelfen
Was haben Vögel und NistkĂ€sten mit dem Lebensraum GewĂ€sser zu tun? GewĂ€sser haben ĂŒblicherweise auch angrenzende Ufer mit ihren Gehölzen. Aus diesem Grund haben die Freiburger Bachpaten ĂŒber die Jahre etwa 350 NistkĂ€sten an BĂ€umen nahe am Wasser angebracht. Sie kontrollieren und reinigen diese KĂ€sten einmal im Jahr, da diese Vogelarten jedes Jahr ein neues Nest bauen.
Die Nisthilfen am Wasser werden hauptsĂ€chlich von Meisen und Sperlingen, aber auch von RotschwĂ€nzen, Zaunkönigen und Kleibern bezogen. Diese Vögel finden kaum noch Bruthöhlen in alten BĂ€umen mit natĂŒrlichen Höhlen. Aber nicht nur fĂŒr Vögel gibt es kĂŒnstliche Höhlen, auch fĂŒr FledermĂ€use stehen Wohnungen bereit. Diese werden in der warmen Jahreszeit von den nachtaktiven Tieren tagsĂŒber als Schlafplatz genutzt.
An den beim Nestbau verwendeten Materialien können die Bachpaten RĂŒckschlĂŒsse auf die Bewohner ziehen. Besteht das Nest hauptsĂ€chlich aus Moos, waren hier Meisen zu Gast. Sperlinge verwenden fast nur trockene Halme, bauen aber auch ZivilisationsmĂŒll wie Plastik mit ein. Man kann sich fragen, ob diese Vogelart nicht auch deshalb den Spitznamen âDreckspatzâ erhalten hat. Das erstaunlichste Nest ist eigentlich gar kein zusammenhĂ€ngendes Gebilde: Der Kleiber fĂŒllt seinen Nistkasten schlicht bis obenhin mit feinen RindenstĂŒcken auf.
Bei den KontrollgÀngen der Bachpaten zeigt sich die Wohnungsnot der Vögel ganz deutlich, fast in jedem Nistkasten ist ein Nest zu finden. Die KÀsten werden bis Mitte Februar gereinigt, da dann bereits die ersten Vögel wieder mit dem Nestbau beginnen.
Neben Vögeln oder FledermĂ€usen nutzen auch andere Tiere die aufgehĂ€ngten Bruthöhlen. Oft befinden sich Wespen- oder Hornissennester darin. Diese Nester sind im Winter jedoch verwaist und können ebenfalls problemlos entfernt werden. Die gröĂte Freude macht den Freiburger Bachpaten jedoch, wenn MĂ€use mit von der Partie sind. Vor allem die Gelbhalsmaus baut gerne ihr Winternest auf leere Vogelnester und bringt zusĂ€tzlich trockene BlĂ€tter und Futter ein.
An fast allen naturnahen BĂ€chen, die ein begleitendes GrĂŒn besitzen und in denen eine vielfĂ€ltige Tierwelt vorhanden ist, sind die Bachpaten Freiburg im Einsatz. Es sind 64 Gruppen mit ĂŒber 1.300 Menschen vom Kinder- bis zum Rentenalter, die tatkrĂ€ftig und ehrenamtlich die Stadt in deren Auftrag zur GewĂ€sserpflege unterstĂŒtzen.
Gerne können sich interessierte BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern bei Ann Zirker vom Garten- und Tiefbauamt unter der Telefonnummer: 201-4656 oder per E-Mail: ann.zirker@stadt.freiburg.de melden, wenn sie die Bachpaten Freiburg unterstĂŒtzen möchten. | | | | | |
| | | | | | Am Black Friday von âKauf nixâ zu âSchraubâ malâ | Petition zum âRecht auf Reparaturâ schon bei 100.000 Unterschriften
Verden, 22. November 2018. Parallel zu den globalen KaufrĂ€uschen des Black Friday und des Cyber Monday findet am 24. November der Kauf-Nix-Tag (Buy-nothing-Day) statt, eine kanadische Erfindung. Von âKauf nixâ zum âSchraubâ malâ ist die Devise der Petition âRecht auf Reparaturâ, die auf der Petitionsplattform WeAct von Campact schon ĂŒber 100.000 UnterstĂŒtzerinnen und UnterstĂŒtzer gefunden hat. Gerade bei technischen GerĂ€ten geht der Trend zur KĂŒrze: spontan angeschafft, kurz benutzt und schnell weggeworfen.
Drei engagierte Frauen aus Berlin und Göttingen haben den Appell an Umweltministerin Svenja Schulze und Wirtschaftsminister Peter Altmaier gestartet, die sich in der EU fĂŒr ein Recht auf Reparatur einsetzen sollen. âDie Herstellung neuer Produkte verbraucht immer mehr Ressourcen und Energie. Es ist ein Wahnsinn, dass wir nicht viel sorgsamer mit den Produkten umgehen, die wir bereits habenâ, sagt Katrin Meyer von der Initiative âSchraube lockerâ, die die Petition gestartet hat.
Beim Recht auf Reparatur steckt die TĂŒcke im Detail. Es gibt zwar europaweit immer mehr Initiativen und Gruppen, die sich zum gemeinsamen Austauschen von Kleinteilen und Zum-Laufen-Bringen treffen. Doch immer öfter sind GehĂ€use fest verklebt, die Knopfzelle lĂ€sst sich nicht ersetzen, den Hebel gibt es nicht als Ersatzteil, er muss mĂŒhsam aus Fimo nachgebaut werden. Sollbruchstellen sind von vorneherein eingeplant.
Schon 2014 wĂŒnschten sich 77 Prozent der EU-BĂŒrgerinnen und BĂŒrger in einer Umfrage, ihre Produkte reparieren zu können statt neue kaufen zu mĂŒssen. Bisher gibt keine EU-weiten gesetzlichen Regeln. Das Recht auf Reparatur sichert den Zugang zu Ersatzteilen, Reparaturinformationen sowie zu Diagnose-Werkzeugen fĂŒr alle Reparateure. âSo können nicht nur VertragswerkstĂ€tten, sondern auch freie Initiativen GerĂ€te reparieren. Dadurch, dass ein Wahlrecht auf Reparatur wĂ€hrend GewĂ€hrleistung und Garantie gefordert wird, werden zudem die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern geschĂŒtztâ, ergĂ€nzt Joyce-Anne Syhre, ebenfalls von âSchraube lockerâ.
In der EU-Ăkodesign-Richtlinie könnten die EU-Mitgliedsstaaten einen leichteren Zugang zu Ersatzteilen und Informationen vorschreiben. Die Bundesregierung stimmt dazu Anfang Dezember in BrĂŒssel ab - vertreten durch das SPD-gefĂŒhrte Umweltministerium von Svenja Schulze. Wie, das ist bisher nicht bekannt. Doch wenn aus Deutschland das Votum fĂŒr ein starkes Recht auf Reparatur kommt, wĂ€re das ein erster Schritt aus der Wegwerfgesellschaft. | | Mehr | | | |
| | | | | | Tiefsee-Fanggrenzen 2019/2020 | EU umschifft eigenen Nachhaltigkeitsstandard
Die Fischereiminister der EU, darunter Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, haben ĂŒber die Fanggrenzen fĂŒr wirtschaftlich bedeutende BestĂ€nde von Tiefseefischarten fĂŒr 2019 und 2020 entschieden - darunter die fĂŒr Deutschland relevanten Arten Schwarzer Degenfisch, Rundnasengrenadier und Gabeldorsch. "HerzstĂŒck der Gemeinsamen Fischereipolitik ist das rechtlich verbriefte Ziel nachhaltiger Nutzungsgrade fĂŒr alle fischereilich genutzten Populationen bis 2020. Dieser sogar global geltende Nachhaltigkeitsstandard wurde nun umschifft, indem zahlreiche Fanggrenzen einfach aufgehoben wurden", so Nina Wolff, Fischerei-Expertin von Slow Food Deutschland.
Die Tiefsee zĂ€hlt zu den empfindlichsten Bereichen der Meere. Sie birgt eine FĂŒlle von Lebewesen und LebensrĂ€umen. Vieles davon ist uns Menschen noch unbekannt. Trotzdem fischen industrielle Fischereiflotten, auch aus EU-LĂ€ndern, in diesen Gefilden, weil sie in einigen KĂŒstengewĂ€ssern Europas nicht mehr ausreichend Fang und Gewinne erzielen. Viele Tiefseefische jedoch reproduzieren sich langsamer als andere Fischarten. Sie sind entsprechend anfĂ€llig fĂŒr Ăberfischung. Einige dieser Arten sind bereits stark dezimiert, darunter der Granatbarsch sowie mehrere Haiarten. Der Internationale Rat fĂŒr Meeresforschung (ICES) hat im Vorfeld der gestrigen Entscheidung empfohlen, bei vielen der TiefseebestĂ€nde die FĂ€nge erheblich zu reduzieren oder gĂ€nzlich zu vermeiden.
Diesen wissenschaftlichen Empfehlungen ist die EU mit ihrer getroffenen Entscheidung nicht ausreichend nachgekommen. "Die EU hĂ€tte gestern fĂŒr 19 Tiefsee-BestĂ€nde Fanggrenzen festlegen sollen. Stattdessen wurden sechs BestĂ€nde der Quote entzogen. Der Ministerrat ist kritiklos diesem unverantwortlichen Vorschlag der EU-Kommission gefolgt. Die wissenschaftlichen Kenntnisse ĂŒber die besonders schutzbedĂŒrftigen Tiefseepopulationen sind nach wie vor gering. Eine Bewirtschaftung dieser BestĂ€nde im Einklang mit dem Vorsorgeprinzip hĂ€tte deshalb besonders strenge Fanggrenzen bis hin zu Fangverboten erfordert", so Wolff und erklĂ€rt entschieden weiter: "Die EU und auch das zustĂ€ndige Bundesministerium fĂŒr ErnĂ€hrung und Landwirtschaft sind sich der groĂen Bedeutung der Tiefseefische fĂŒr die marinen Ăkosysteme durchaus bewusst. Dennoch wurden erneut wichtige ErhaltungsmaĂnahmen einer schlanken Quotenverwaltung geopfert. Das ist, als höbe man Geschwindigkeitsbegrenzungen auf weniger befahrenen StraĂen auf, um die Verkehrspolitik zu entschlacken".
In ihrer Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) hat die EU rechtsverbindlich beschlossen, bis 2020 alle EU-FischbestĂ€nde auf einem ökologisch vertretbaren Niveau zu bewirtschaften. Mit der jĂŒngst getroffenen Entscheidung hat sie sich davon erneut einen Schritt entfernt und das wirtschaftliche Interesse einiger weniger Mitgliedstaaten ĂŒber wissenschaftliche Expertise und geltendes Recht gestellt. "Ich bin sprachlos darĂŒber, dass der Ministerrat nicht stĂ€rker agiert hat, um die fĂŒr uns ĂŒberlebenswichtigen marinen Ăkosysteme zu erhalten. Da die EU weiterhin nicht die Grundlagen fĂŒr einen verantwortungsvollen Fischverzehr schafft, kann ich nur an die Verbraucherinnen und Verbraucher appellieren, sensible und kluge Entscheidungen zu treffen. Wenn eine der biologischen Empfindlichkeit entsprechende vorsichtige Bewirtschaftung nicht gewĂ€hrleistet ist, gibt es nur eine Konsequenz. Die Tiefsee gehört nicht auf den Teller, und wir sollten auch auf Reisen einen kulinarischen Bogen um Tiefseefischarten schlagen und stattdessen zu regionalem Fisch greifen, dessen ökologisch unbedenklicher Herkunft wir uns vergewissert haben", sagt Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland. | | Mehr | | | |
| | | | | | Kohlekraftwerke abschalten und am Klimaziel 2020 festhalten | Berlin/Verden, 16. November 2018. Die Bundesregierung soll in den nĂ€chsten zwei Jahren ausreichend Kohlekraftwerke abschalten, um das Klimaziel fĂŒr 2020 noch zu erreichen. Das fordern einer von Campact beauftragten Emnid-Umfrage zufolge 74 Prozent der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger in Deutschland.
Die Kohle-Kommission der Bundesregierung berĂ€t heute, wie viele Kohlekraftwerke kurzfristig abgeschaltet werden sollen. Dazu sagt Gerald Neubauer von Campact: âDie Menschen in Deutschland stehen zum Klimaziel fĂŒr 2020. Die Kohle-Kommission muss jetzt einen mutigen Abschaltplan vorlegen. Dann können wir das Ziel noch schaffen.â Um das das Klimaziel sicher zu erreichen, muss bis 2020 die HĂ€lfte der Kohlekraftwerke abgeschaltet werden (20 Gigawatt). Das haben mehr als 50 UmweltverbĂ€nde, kirchliche Institutionen und Entwicklungsorganisationen mit dem Sofortprogramm Klimaschutz 2018-2020 gefordert.
FĂŒr eine groĂe Mehrheit der Befragten ist die Hitze und DĂŒrre im vergangenen Sommer ein wichtiger Grund fĂŒr mehr Ehrgeiz zum Schutz des Klimas. 84 Prozent finden, dass die Bundesregierung nach dem Hitzesommer mehr fĂŒr den Klimaschutz tun solle. âDer Klimawandel trifft auch Deutschland, das hat uns dieser Hitzesommer eindrucksvoll gezeigt. Wenn die Kohle-Kommission das Klimaziel jetzt aufgibt, stellt sie sich gegen drei Viertel der Bevölkerungâ, sagt Gerald Neubauer weiter.
Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, die Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren (gegenĂŒber 1990). Doch seit 2009 sind die Emissionen nicht mehr gesunken. Die Bundesregierung hat das Klimaziel daher bereits aufgegeben. Sie will nur noch die LĂŒcke zur Zielerreichung möglichst klein halten. Die Kohle-Kommission mit dem offiziellen Titel âWachstum, Strukturwandel und BeschĂ€ftigungâ soll VorschlĂ€ge fĂŒr die Bundesregierung zum Ausstieg aus der klimaschĂ€dlichen Kohlenutzung machen.
Campact ruft zur Demonstration "Kohle stoppen â Klimaschutz jetzt!" am 1. Dezember in Köln und Berlin auf. Getragen von einem breiten BĂŒndnis Umwelt- und zivilgesellschaftlicher Organisationen werden um 12 Uhr viele Tausend Menschen in Köln von der Deutzer Werft zum Dom und in Berlin vom Kanzleramt zur FriedrichstraĂe ziehen. | | Mehr | | | |
| | | | | | NABU: Verschwendung von Rohstoffen muss aufhören! | Miller: Deutschland bei VerpackungsmĂŒll EU-weit an der Spitze
Berlin â AnlĂ€sslich der EuropĂ€ischen Woche der Abfallvermeidung vom 17. bis 25. November 2018 ruft der NABU neben Verbrauchern auch die Bundesregierung auf, sich vehement gegen die Verschwendung von Rohstoffen zu positionieren. Um den Ressourcenkonsum zu senken, muss das Programm zum Schutz der natĂŒrlichen Ressourcen (ProgRess III) ambitionierte Ziele in Bau- und Kreislaufwirtschaft, Siedlungsentwicklung sowie Konsum aufstellen. Dazu muss es auĂer Förder- und Informationsinstrumenten auch ökonomische Anreize beinhalten, wie eine GetrĂ€nkeverpackungssteuer oder eine Energiesteuerpflicht fĂŒr Abfallverbrennungsanlagen. Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen und damit zum Klimaschutz.
âExtremer Konsum, immer mehr Verpackungen, kurzlebige Elektronikprodukte und die WegwerfmentalitĂ€t haben unseren Rohstoffhunger in den vergangenen zehn Jahren befeuertâ, so NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. âAllein in Deutschland fallen jedes Jahr ĂŒber 18 Millionen Tonnen VerpackungsabfĂ€lle an â 2010 waren es noch 16 Millionen Tonnen. Damit stehen wir EU-weit an der Spitze.â
Vor diesem Hintergrund spricht sich der NABU fĂŒr weniger Steuern auf ressourcenschonende Produkte aus, um den Rohstoffverbrauch zu senken und den Fokus auf Abfallvermeidung zu legen. Damit werde die AbhĂ€ngigkeit der Wirtschaft von Rohstoffimporten minimiert, SchĂ€den am Ăkosystem gering gehalten und das Klima geschĂŒtzt.
Das gröĂte Potenzial zur Schonung von Ressourcen liegt in der Bau- und Stadtentwicklung. âEs ist gesetzlich bereits jetzt möglich, eine PrimĂ€rbaustoffsteuer fĂŒr Baufirmen einzufĂŒhren, damit recycelter Kies und Sand gĂŒnstiger werden. AuĂerdem sollten statt Neubau mehr alte HĂ€user saniert und Geschossbauwohnungen gefördert werden. So finden wir den Weg in eine Gesellschaft, die weniger Ressourcen verbraucht und schaffen grĂŒne ArbeitsplĂ€tzeâ, so NABU-Ressourcenexpertin Verena Bax, âFĂŒr einen gesellschaftlichen Wandel ist es auĂerdem sinnvoll, gemeinschaftliche und ressourcenschonende Konsumformen, wie Sharing, Tauschen und Reparatur zu stĂ€rken.â | | Mehr | | | |
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