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Verschiedenes

 
ÖKO-TEST-Magazin Oktober 2018
Seit 27. September 2018 als ePaper und im Handel erhältlich!

TEST Kräutertee: teuer ist nicht gleich gut
Besonders enttäuscht der Tee vom Bremer Teehandelskontor: Er ist nicht nur vergleichsweise teuer, sondern auch stark mit Pestiziden belastet. Günstig und mit "gut" können wir konventionelle Produkte von unter anderem Aldi Süd, Lidl, Penny und Kaufland empfehlen.

TEST Zwieback: Mineralöl im Hipp-Produkt
In vier Marken-Zwiebäcken stecken Mineralölrückstände – ausgerechnet auch in einem Produkt von Hipp, das für Babys ausgelobt ist. Zudem kritisieren wir den zugesetzten Zucker: Zwei Produkte sind mit einem Gehalt von 14 Prozent pappsüß. Zum Glück gibt's Alternativen.

TEST Buntstifte für Kinder
Weichmacher oder gar krebserregend Farbstoffe: Knapp die Hälfte der 15 Stiftesets im Test fällt durch.

TEST Nachtcremes
UV-Filter und Duftstoffe: "ungenügend" für vier Cremes wegen problematischer Inhaltsstoffe.

TEST Bettwäsche
Ausgerechnet in einem zertifizierten Produkt aus Bio-Baumwolle steckt ein bedenklicher Farbstoff. In 19 von 24 getesteten Sets können sie aber beruhigt schlafen.

TEST Nachtlichter
Wir haben 14 Geräte getestet. Die Sicherheitsprüfung haben alle bestanden. Allerdings können wir unterm Strich nur elf Lichter empfehlen.

TEST Mittel gegen Reizdarm
Zwei Präparate sind mit krebserregenden Pflanzengiften belastet, für etliche fehlen Wirksamkeitsbelege.

TEST Grüne Mischfonds
Nicht alle so sauber, wie versprochen: Zehn der 30 untersuchten grünen Mischfonds schließen fossile Brennstoffe nicht aus. Und einige sind extrem teuer.

44 Seiten Extra: Thema Schlafen
Milbe schläft mit: Heerscharen winziger Hausstaubmilben teilen mit uns die Matratze. Und bereiten mit ihren Ausscheidungen vielen Menschen heftige allergische Beschwerden. Doch gegen die unliebsamen Bettgenossen lässt sich einiges unternehmen.
Smart und Schlaflos: Tablet und Smartphone begleiten so manchen bis ins Bett. Statt abzuschalten wird gesurft und gechattet. Doch das kann den Schlaf beeinträchtigen.
Jedes Kind schläft anders: Jedes Kind kann schlafen. Fragt sich nur, wann. Häufig wollen Eltern zu früh zu viel. Manchmal hilft Gelassenheit. Manchmal nützen strenge Regeln. Eine professionelle Schlafberatung unterstützt Sie dabei, herauszufinden, wie Sie und Ihr Baby zur Ruhe kommen.
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NABU: Baumschnitt, Laub und Fallobst im Garten lassen
Gartenabfälle bieten Igeln, Insekten und Co. Nahrung und Winterquartier

Berlin – Wenn die Tage kürzer werden, ist es Zeit, den Garten winterfest zu machen. Naturgärtner sind dabei klar im Vorteil: Wer seinen Garten naturnah gestaltet, spart jede Menge Arbeit und hilft außerdem noch Igeln, Insekten und Co. Der NABU gibt Tipps, was vor dem Winter getan werden sollte, damit der Garten auch im kommenden Frühjahr wieder voller Leben ist.

„Gärten sind wichtige Rückzugsorte für viele Arten, die immer weniger Unterschlupf und Überwinterungsmöglichkeiten in unserer Kulturlandschaft finden“, sagt NABU-Gartenexpertin Marja Rottleb. „Weniger aufräumen hilft Igeln, Siebenschläfern, Fledermäusen, Vögeln und Insekten gut über den Winter zu kommen. Und für Gärtner ist das sehr entspannend, weil man viel weniger Arbeit hat.“

Wer Vögeln im Winter Futter bieten will, sollte abgeblühte Stauden und andere samentragende Pflanzen wie Sonnenblumen und Karden nicht abschneiden sondern stehen lassen. Auch Fallobst auf der Wiese und Wildobst an den Sträuchern sollte bleiben – so finden gefiederte Gartenbewohner auch bei Minusgraden einen reich gedeckten Tisch vor. „Ein insektenfreundlicher Garten hält dazu ab und an auch ein überwinterndes Insekt für Vögel bereit“, so Rottleb.

Um den Sechsbeinern über die kalten Monate zu helfen, sollte ein Laubhaufen im Garten angelegt werden. Im wärmenden Laub sind Marienkäfer und Laufkäfer vor Kälte geschützt. „Solitärbienen überwintern in hohlen Ästen, im Boden oder in Stängeln von Stauden“, so Marja Rottleb, „Auch eine Insektennisthilfe bietet ihnen einen guten Überwinterungsplatz.“

Der Laubhaufen im Garten hilft nicht nur Insekten über den Winter. „Er ist der Allrounder unter den Winterquartieren. Erdkröten und Igel schätzen das Laub als Schutz gegen Kälte, insektenfressende Tiere als Nahrungsquelle“, sagt die NABU-Gartenexpertin. „Als Mulchschicht auf den Beeten schützt Laub die Pflanzen vor Frost und dient auch hier als Winterquartier für Insekten.“ Wer noch mehr für Igel tun will, kann ein Igelhaus bauen. Eine Anleitung gibt es unter www.NABU.de/igelhaus .

Beim Baumschnitt anfallende Äste und Reisig können ebenfalls zu einem Haufen aufgeschichtet oder als Benjeshecke angelegt werden. So eine Totholzhecke bietet Schutz und Lebensraum für viele Insekten und andere Kleintiere, wie Mäuse. Vögel finden hier auch im Winter so manchen Leckerbissen mit sechs oder acht Beinen.

„Die Natur kennt keinen Abfall. Reisig, Laub, Fallobst, abgeblühte Stauden, die im Herbst anfallen, sind nahrhaft und nützlich für viele tierische Gartenbewohner“, sagt Marja Rottleb, „Wer naturnah gärtnert und diese ,Abfälle‘ im Garten lässt, kann sich im Herbst entspannt mit einer Tasse Tee zurücklehnen und die Früchte seines Gartens genießen.“
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Freiburg weiterhin führend bei Verwendung von Recyclingpapier
Papieratlas 2018: Städte erzielen neue Rekordquote

Berlin, 25.09.2018: Die Stadt Freiburg hat zum achten Mal in Folge Bestleistungen
beim Einsatz von Papier mit dem Blauen Engel gezeigt und ist somit „Mehrfachsieger“ im Papieratlas-Städtewettbewerb der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR). Weitere Mehrfachsieger sind Bonn, Siegen, Solingen und die Stadt Essen, die eine Sonderauszeichnung erhielt. „Recyclingpapierfreundlichste Stadt“ ist in diesem Jahr Bremerhaven. Den Titel als „Aufsteiger des Jahres“ sicherte sich Rosenheim.

Der Papieratlas bildet seit 2008 den Papierverbrauch und die Recyclingpapierquoten deutscher Städte ab. Partner sind das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Die 93 in diesem Jahr teilnehmenden Groß- und Mittelstädte erreichen mit einer durchschnittlichen Recyclingpapierquote von 87,15 Prozent einen neuen Rekord.

Die Verwendung von Papier mit dem Blauen Engel ist eine besonders einfache und effektive Maßnahme für den Klima- und Ressourcenschutz. Die Herstellung spart im Vergleich zu Frischfaserpapier rund 70 Prozent Wasser und 60 Prozent Energie. In den vergangenen acht Jahren bewirkte Freiburg durch den Einsatz von Recyclingpapier eine Einsparung von über 43,6 Millionen Liter Wasser und mehr als 8,9 Millionen Kilowattstunden Energie.

Neben dem Städtewettbewerb wurde der Papieratlas 2018 erstmals auf alle deutschen Landkreise ausgeweitet. Hier setzte sich der Rhein-Hunsrück-Kreis durch. Die Auszeichnungen des Hochschulwettbewerbs gingen in diesem Jahr an die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen sowie die Bergische Universität Wuppertal.
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NABU: Borkenkäfer setzen Fichten zu
Miller: Waldumbau ist dringend notwendig - naturnahe Wälder sind widerstandsfähiger

Berlin – In den vergangenen Wochen haben die Waldbrände in Kiefernforsten für bundesweite Aufmerksamkeit gesorgt. In Fichtenforsten ist derzeit eine Vermehrung von Borkenkäfern zu beobachten, die zum Absterben von Fichten führt. Im Rahmen von sogenannten Waldschutzmaßnahmen werden auch Pestizide zum Schutz des Holzes und der angrenzenden Forste eingesetzt.

„Die Fichtenforste machen seit vielen Jahren sehr deutlich, wie anfällig sie gegenüber extremen Wetterereignissen sind. Dürre und Hitze haben in diesem Jahr auch den Borkenkäfer-Befall begünstigt, das Insekt hatte bereits mit einem warmen April optimale Bedingungen. Auch haben durch Stürme vorgeschädigte Wälder dem Borkenkäfer weniger entgegenzusetzen“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Besonders betroffen von Borkenkäfermassenvermehrungen dürften Bundesländer mit einem hohen Fichtenanteil sein. Dazu zählen Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg.

„Aus den Fehlern der vergangenen Jahrzehnte müssen wir schneller lernen. Gerade im öffentlichen Wald dürfen wirtschaftliche Interessen beim Waldbau nicht das Maß der Dinge sein. Es zeigt sich immer wieder – je naturnäher der Wald, desto weniger anfällig ist er gegen extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel immer häufiger auftreten“, so Miller weiter.

Die Fichte (Picea abies) gehört zum natürlichen Baumartenspektrum in Deutschland. Allerdings käme sie von Natur aus in Deutschland nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen vor. Auf Grund der Nutzungsgeschichte der Wälder und den ökonomischen Interessen der Forst- und Holzindustrie hat die Fichte heute immer noch einen Anteil von 25 Prozent, mit abnehmender Tendenz.

Durch die Bildung von Harz können sich die Fichten gegen Borkenkäfer wehren. Zur Harzbildung wird Wasser benötigt, welches momentan den Bäumen aufgrund der anhaltenden Trockenheit nicht zu Verfügung steht. Gleichzeitig profitieren die Borkenkäfer von den hohen Temperaturen und können sich gut vermehren. Zur Bekämpfung der Borkenkäfer werden auch Pestizide im Rahmen der sogenannten Polterspritzung, wobei im Wald lagerndes, geerntetes Holz mit einem Insektizid behandelt wird, eingesetzt.

„Wir können aber nicht über Jahre mit Gift gegen die Klimaveränderung ankämpfen. Kurzfristige Lösungen sind nicht vorhanden. Mittel- bis langfristig hilft nur der Waldumbau hin zu naturnahen Laub- und Mischwäldern. Der Trend der Forstwirtschaft, Fichten durch Douglasien und andere schnellwachsende Nadelbaumarten zu ersetzten, verhindert die Entwicklung naturnaher Waldstrukturen und muss beendet werden“, fordert der NABU-Waldexperte Stefan Adler.
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Zu wenig gewagt für die Wende
Die Windkraft in Baden-Württemberg wird weiter abgewürgt

Freiburg. Mit der jüngsten Ausschreibungsrunde Windkraft an Land, deren Gebotstermin der 1. August war, sind die Zuschlagswerte gestiegen. Diese Entwicklung scheint neue Chancen für die Windkraft im Süden zu bringen. Die Unterzeichnung der Ausschreibungsrunde im Mai 2018 zeigte auch: Mit den wenigen Genehmigungen ist die Energiewende nicht zu schaffen.

Was braucht Baden-Württemberg für den Umschwung und das Erreichen der Klimaziele? Das Rezept ist nicht kompliziert, die Zutaten sind vorhanden. Sie müssen nur genutzt werden: Konflikte im Bereich des Artenschutzes bedürfen einer nachhaltigen Klärung. Die Akzeptanz in der Bürgerschaft muss wachsen, durch umfassendere Information und transparente Projekte. Zudem benötigen wir dringend zuverlässige Rahmenbedingungen für die Betreiber, die längst überfällige CO2-Bepreisung, eine Südquote für das EEG sowie den Kohleausstieg bis zum Jahr 2030.

Es ist also allgemein bekannt, welche Instrumente genutzt werden müssen, um die Energiewende im Allgemeinen und die baden-württembergische im Besonderen zu schaffen. Weiteres Abwarten und Verzögern seitens der Politik bringt den Wirtschaftsfaktor Erneuerbare Energien in Deutschland und Baden-Württemberg ins Wanken und am Ende das Klima und den Menschen in Gefahr.
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NABU präsentiert deutschlandweit ersten virtuellen Ostsee-Tauchgang
Tief ins Grün zu Schweinswalen und Seehasen
"Tatort"-Kommissar Axel Prahl gibt der Ostsee seine Stimme

Berlin – Millionen Menschen verbrachten in diesem Jahr ihren Sommerurlaub an der Ostsee. Von dort gab es in den vergangenen Wochen immer wieder schlechte Nachrichten: Feuerquallen-Alarm, Blaualgen-Pest, Badeverbote und Plastikmüll. Die Ostsee kämpft mit menschengemachten Umweltproblemen. Vor diesem Hintergrund möchte der NABU zeigen, warum das vielfältige und faszinierende Meer vor unserer Haustür so schützenswert ist und lädt zum deutschlandweit ersten virtuellen Ostsee-Tauchgang. Die virtuelle Realität (VR-Welt) der Ostsee zeigt sie, wie sie die meisten Menschen noch nie gesehen haben: „OstseeLIFE“ ist eine 360-Grad-Welt, die mit einer speziell dafür entwickelten Brille, aber auch am heimischen PC oder auf dem Smartphone besucht werden kann.

Der beliebte „ARD-Tatort-Kommissar“ Axel Prahl hat die Texte für OstseeLIFE eingesprochen. Gemeinsam mit der Schauspielerin Ulrike Knospe führt er in die verschiedenen Lebensräume ein und erzählt spannende und überraschende Geschichten über die Biologie von Schweinswalen, Seehasen und Seeanemonen. Neben der versteckten Vielfalt von Seegraswiesen und Steinriffen geht es tief hinab ins dunkle Reich zu alten Schiffswracks oder zum einzigartigen Lebensraum des Kreideriffs vor Rügen.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „In die Tiefe der Ostsee trauen sich meist nur erfahrene Taucher. Mit OstseeLIFE macht der NABU jetzt diese faszinierende Unterwasserwelt zwischen süß und salzig mit Hilfe modernster Technik für alle erlebbar. Wer die einzigartige Schönheit an unseren Küsten kennt, der weiß, was die Natur so schützenswert macht und setzt sich eher für sie ein.“

Täuschend echt wird der „Tauchgang“ mit einer so genannten VR-Brille. Über diese innovative Technik steuern Nutzer die virtuelle Unterwasserreise mit den Augen. Hunderte Foto- und Videosequenzen verschmelzen dabei zu einer multimedialen Erlebniswelt. Zwei Wochen und mehr als zwei Dutzend Tauchgänge brauchten die Filmemacher, um fünf ganz verschiedene Lebensräume ins Bild zu setzen. Darauf folgten mehrere Monate Arbeit am Computer.

Im vergangenen Jahr verbrachten mehr als sechs Millionen Menschen ihren Urlaub an der Ostsee. Doch ist hier inzwischen jede dritte Art bedroht. „Schifffahrt, industrielle Fischerei, Plastikmüll oder auch Unterwasserlärm machen den Tieren und Pflanzen schwer zu schaffen. Einige Arten sind bereits für immer verschwunden. Andere stehen kurz davor – wie der Schweinswal mit weniger als 500 verbliebenen Tieren in der zentralen Ostsee“, sagt NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff. Unter dem Motto „Wir für die Ostsee“ habe sich der NABU daher das Ziel gesetzt, ein breites Bewusstsein für einen besseren Schutz der Ostsee zu schaffen. „Dabei kann jeder Einzelne helfen. Über das Abenteuer OstseeLIFE, beim nächsten Urlaub, beim Fischkonsum oder beim Einkauf im Supermarkt“, so Detloff.

Hintergrund:
Die Technik von OstseeLIFE heißt „Authentic VR“ und ähnelt modernen Gaming –Technologien. Betrachter mit einer VR-Brille können die virtuelle Welt mit ihren Augen selbst steuern, diese reagiert wiederum auf das Verhalten des Betrachters. Werden bestimmte Navigationspunkte fixiert, erhält der „Taucher“ Informationen rund um die Ostsee-Welt. Und auch die Machart von OstseeLIFE ist besonders: Im Unterschied zu künstlichen Umgebungen besteht OstseeLIFE aus eigens gedrehten 360-Grad-Filmen.

Eine einfache VR-Brille für das Handy bietet der NABU über seinen Shop unter www.NABU-shop.de an.

Wer keine VR-Brille besitzt oder nutzen möchte, kann die virtuelle Ostsee auch auf dem Computer, Tablet oder Handy über 360-Grad-Aufnahmen erleben ...
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Ottmar Pohl-Hoffbauer ist neues Mitglied des Slow-Food-Netzwerkes für Köche
Ottmar Pohl-Hoffbauer, Küchenchef im COSMO Hotel Berlin Mitte, ist neues Mitglied in der Chef Alliance von Slow Food Deutschland

Pressemitteilung - Berlin, 04. September 2018

Die Slow Food Chef Alliance Deutschland ist ein wachsendes, dynamisches Netzwerk aus 26 Köchinnen und Köchen. Aus Überzeugung übernehmen sie Verantwortung für ihr Produkt und für den Genuss ihrer Gäste. Sie verpflichten sich dazu, mit regionalen und saisonalen Zutaten frisch zu kochen, enge Kontakte zu den Erzeugerinnen und Erzeugern zu pflegen und Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Ihren Gästen erzählen sie die Geschichten hinter den Gerichten und tragen zu mehr Bewusstsein und Wertschätzung fürs Essen bei.

Die Mitglieder der Chef Alliance wissen, dass Kochen und wahrer Genuss von der Wahl des Lebensmittels und dem Wissen um dessen Herkunft abhängen. Davon überzeugt ist auch Ottmar Pohl-Hoffbauer. Der ausgezeichnete BIOSpitzenkoch ist seit 2009 Küchenchef des Scent Restaurant im Designhotel COSMO Hotel Berlin Mitte und ebenso lange Mitglied bei Slow Food Deutschland. Er lebt die Philosophie des Vereins nicht nur privat, sondern auch beruflich. Für ihn ist der persönliche Draht zu den Erzeugerinnen und Erzeugern essentiell. Er ist viel in Brandenburg unterwegs und macht sich persönlich ein Bild davon, wie sie das Gemüse anbauen und ihre Tiere halten. "Die kleinbäuerlichen Betriebe haben ein funktionierendes Netzwerk untereinander. So gelange ich von Hof zu Hof und an frische, nahrhafte Lebensmittel. Das ermöglicht es mir, meinen eigenen Ansprüchen sowie denen meiner Gäste gerecht zu werden", erklärt Pohl-Hoffbauer. Unter seinen Gästen sind viele, die genau deswegen zu ihm kommen. Sie gehören zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern, die wissen möchten, woher ihr Essen kommt, und es wertschätzen.

So wie die anderen Netzwerk-Mitglieder verzichtet auch Pohl-Hoffbauer vollständig auf industriell erzeugte und verarbeitete Produkte und Zusatzstoffe. Er setzt stattdessen auf traditionelle Lebensmittel, von denen einige drohen, von unseren Speiseplänen zu verschwinden. Im Rahmen der "Arche des Geschmacks" setzen sich Slow Food und seine Köchinnen und Köche für den Fortbestand von rund 70 solcher Nutztierrassen, Gemüse- und Obstsorten ein. "Ich bereite Arche-Passagiere zu, weil ich möchte, dass sie auf dem Markt bleiben. Mich beeindruckt besonders das Angler Rotvieh, welches trotz aller Widrigkeiten großgezogen wird, zum Beispiel auf dem Erdhof Seewalde. Seine Aufzucht macht es zu einem herausragenden Stück Fleisch. Ich habe aus ethischer und ökologischer Überzeugung nur wenig Fleisch auf der Karte. Wenn Fleisch, dann aber solches", schwärmt Pohl-Hoffbauer. Welch erschreckendes Ausmaß Lebensmittelabfälle im Bereich der Gastronomie annehmen können, daran erinnert er sich aus der Zeit, als er im Catering tätig war. Deswegen möchte er es anders machen: Außer beim Frühstück bietet er Essen à la carte anstatt üppige Buffets für Abendessen und Tagungen an. Das spart an Abfällen ein. Hinzu kommt, dass er seine Karte jeden Tag neu schreibt und flexibel auf die Bedarfslage eingeht, die vorhandenen Lebensmittel neu verarbeitet oder einmacht. Denn so viel ist für ihn sicher: Wenn man gute Lebensmittel hat und weiß, wo sie herkommen, sollte man sie auch mit einer gewissen Sorgfalt verarbeiten.

Mit Ottmar Pohl-Hoffbauer hat die Chef Alliance bereits ihren zweiten Koch in Berlin. Mit dabei ist auch Christoph Hauser von Herz & Niere in Kreuzberg. Details zu den Kriterien des Netzwerkes sowie eine Ãœbersicht aller Mitglieder finden Sie online ...
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ÖKO-TEST Äpfel
Obst auf Weltreise

Äpfel liegen das ganze Jahr über im Regal der Supermärkte. Viele stammen aus Chile oder Neuseeland, aber auch deutsche Äpfel gibt es pausenlos. ÖKO-TEST wollte wissen, wie es um ihre Klimabilanz und ihre Belastung mit Spritzgiften steht. Das Resümee: Die meisten Marken überzeugten, doch es gibt auch Äpfel, die mit besonders bedenklichen Spritzgiften belastet sind. Und die Klimabilanz deutscher Produkte ist nicht immer perfekt.

ÖKO-TEST hat für die aktuelle September-Ausgabe 27 Packungen Äpfel in Supermärkten, Discountern und Bio-Märkten eingekauft. Das Verbrauchermagazin wollte wissen, wie weit die Äpfel gereist sind, wie lange sie im Kühlhaus lagen und wie es um ihre Belastung mit Spritzgiften steht. Dazu fahndeten Experten im Labor nach mehr als 500 Pestiziden. Und ÖKO-TEST fragte die Hersteller nach Herkunft und Lagerzeit.

Es zeigte sich, dass die Belastung mit Pestiziden im Vergleich zu anderem Obst wie Erdbeeren eher gering ist. Die meisten Äpfel im Test sind empfehlenswert. Neun Äpfel wiesen überhaupt keine Rückstände auf, darunter alle Bio-Äpfel. Doch nicht alle hatten so eine weiße Weste. In einem Produkt analysierte das Labor beispielsweise fünf verschiedene Pestizide. Einige der in den Äpfeln analysierten Spritzgifte sind zudem besonders bedenklich, etwa weil sie wahrscheinlich krebserregend sind, vermutlich dem Kind im Mutterleib schaden oder stark bienengiftig sind.

Thema Klimabilanz: Nicht besonders ökologisch sind Äpfel aus Neuseeland, die mit mehr als 20.000 Kilometern die weiteste Reise hinter sich haben. Doch nicht nur die Äpfel mit langen Transportwegen belasten das Klima. Heimische Äpfel, die über Monate im Kühllager aufbewahrt werden, verbrauchen ebenfalls jede Menge Energie. Drei Äpfel im Test lagerten etwa ganze neun Monate im Kühllager.

Welche Äpfel Sie getrost essen können, lesen Sie unter www.oekotest.de und im aktuellen ÖKO-TEST Magazin. Das ÖKO-TEST Magazin September 2018 gibt es seit dem 30. August 2018 im Zeitschriftenhandel.
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