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Donnerstag, 21. November 2024
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Verschiedenes

 
Banner auf der Wiwilibrücke danken drei Millionen Radfahrenden
Einen Monat früher als 2017

50 Prozent Steigerung seit Zählbeginn – 10 Prozent mehr als im Vorjahr

Über drei Millionen Radfahrende fuhren bislang in diesem Jahr über die Wiwilibrücke. Das Garten- und Tiefbauamt (GuT) hat daher zwei „Danke“-Banner über die Wiwilibrücke gespannt. Damit möchte sich das GuT bei den vielen Radfahrenden bedanken, die Freiburg dank ihrer Begeisterung für das Radfahren zu einer lebendigen Fahrradstadt machen.

Im vierten Jahr wird nun die Drei- Millionen-Marke überschritten. War dies in den letzten Jahren Mitte bis Ende November der Fall, wurde die Marke dieses Jahr fast einen Monat früher als bislang erreicht - wohl auch Dank des schönen langen Sommers.

Bislang fuhren über 10 Prozent Radfahrende mehr über die Brücke als im Vorjahr. Durchschnittlich passierten den Zähler dieses Jahr täglich über 10.500 Menschen mit dem Rad, an den Wochentagen Montag bis Freitag sogar fast 12.000. Der Spitzentag war mit erstmals über 18.000 Radfahrenden am 8. Mai. Aktuelle Zahlen vom Vortag gibt es unter www.freiburg.de/radzaehldisplay.

Gegenüber dem ersten Jahr der Zählungen in 2012 haben sogar über 50 Prozent mehr Radler die Brücke überquert.
Das Land hatte die Zähl-Säule der Stadt zur Anerkennung Freiburgs als „Fahrradfreundliche Stadt“ geschenkt. Seitdem wurden von Jahr zu Jahr immer mehr Radfahrer gezählt, in den letzten Jahren auch durch die nun bald zu Ende gehende Sperrung des Dreisamuferradwegs (FR1) in Höhe der Kronenbrücke begünstigt.

Insgesamt wurden seit Aufstellung der Zählsäule im April 2012 nun schon die beeindruckende Zahl von über 20 Millionen Radfahrende gezählt. Gegenüber gleichviel durchschnittlichen Autofahrten wurden so über 10.000 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid eingespart.

Im Vergleich von weltweit über 220 anderen Rad-Zählstellen dieses Herstellers nimmt die Wiwilibrücke in Freiburg mit fast 1 Million Radfahrenden Abstand zum Folgenden den Platz 1 ein - vor Calgary (Kanada), Hamburg, Erlangen und Münster .

Bei der Auswertung der Zahlen von der Wiwilibrücke fanden die städtischen Verkehrsexperten auch bestätigt, dass die Freiburgerinnen und Freiburger ihr Verhalten flexibel an die Gegebenheiten anpassen: Vor dem Megasamstag im Mai hat die Stadtverwaltung angesichts vieler Baustellen aufgerufen, ÖPNV und Rad zu nutzen. Das wirkte - knapp 15.000 Radfahrende fuhren an diesem Samstag allein über diese Brücke. Das waren erheblich mehr als an allen bisherigen Samstagen in den letzten Jahren, an denen bis zu rund 12.000 Menschen über die Wiwilibrücke fuhren.

An den anderen Zählstellen wurden in diesem Jahr bislang so viele Radfahrende gezählt:
FR1 Dreisam Hindenburgstraße: 2,2 Millionen
FR2 Güterbahn/Ferdinand-Weiß-Straße: 655.000
FR3 Eschholzstraße/ Egonstraße. 835.000
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Europapark - Seilbahn über den Taubergießen?
Der ständig expandierende Europapark Rust plant eine Seilbahn über das Naturschutzgebiet Taubergießen. Wie immer, wenn in der "Ökoregion" Südbaden Natur gefährdet wird, wird solchen Projekten gerne ein "grünes Mäntelchen" umgehängt und Greenwash betrieben.
Die Naturschutzverbände und Planungsbehörden waren vom Vorstoß von Herrn Mack, einer der mächtigsten und einflussreichsten Personen in Südbaden, überrascht, und es gibt eine einhellige Ablehnung der badisch-elsässischen Umweltverbände zu diesem Projekt.

Auch der BUND findet Seilbahnen besser als den bisherigen PKW Verkehr. Sinnvoll und vertretbar wäre eine solche Seilbahn allerdings nur über Nicht-Naturschutzflächen zum nächstgelegenen deutschen Bahnhof. Aber bei den aktuellen Vorüberlegungen handelt es sich leider um eine Seilbahn über eines der wichtigsten Naturschutzgebiete am Oberrhein. Es geht nicht um ein Entweder-oder, um ein „Seilbahn statt Auto-Verkehr“, sondern um Autoverkehr plus Seilbahn, denn an einen Wegfall der Kappler-Fähre wird nicht gedacht. Es wird mehr, es muss mehr werden... Das ist eine der Grundregeln einer zutiefst selbstzerstörerischen Gesellschaft in Zeiten des Klimawandels und der absehbaren Endlichkeit der Ressourcen. Die Verkehrsbelastung in den Parkgemeinden wird kurzfristig abnehmen und dann wieder zunehmen und zusätzlich kommt dann noch die Seilbahn. Und wenn Hunderttausende über den Taubergießen schweben, dann wollen noch mehr Menschen im Naturschutzgebiet spazieren gehen. Bei Herrn Mack vom Europapark gibt es scheinbar keine Grenzen des Wachstums, im Naturschutzgebiet Taubergießen sind sie teilweise schon überschritten.

Es gab bisher eine „einigermaßen friedliche Koexistenz“ zwischen dem Naturschutzgebiet und dem Park, ein trotz Lärmzunahme immer noch „wenig störendes“ Nebeneinander von Natur und Freizeitgesellschaft. Eines der vielen Probleme des Parks ist der explodierende Flächenverbrauch und die massive Ausbreitung Richtung Autobahn, eine Expansion, die jetzt auch mit der Seilbahn in´s Elsass getragen werden soll.

Eine Seilbahn über eines der letzten großen Naturschutzgebiete am Oberrhein könnte die winzige Restnatur wieder ein kleines Stück gefährden. Die ganz großen Zerstörungen sind am Oberrhein politisch nicht mehr durchsetzbar. Heute wird mit Greenwash und dem Prinzip der Salamitaktik vorgegangen. Im Regierungsbezirk Freiburg sind nur knapp 3,4 % der Gesamtfläche noch Naturschutzgebiete. Wir erleben, wie die Medien aktuell über das globale und regionale Artensterben und Naturverluste berichten und beobachten gleichzeitig in der "Ökoregion" Oberrhein immer heftigere Angriffe auf die verbliebene Restnatur. . Dazu gehört auch das krebsartige Wuchern des Europaparks und eine Europaparkisierung Südbadens. Natur ist dann gut, wenn sie Geld bringt.

Jetzt wird auch gerne von Ausgleich für die geplante Naturzerstörung gesprochen. Doch die Praxis des Ausgleichs in Deutschland ist leider gesetzeskonform lächerlich, wie der Ausgleich für den Freiburger Stadionsbau durch Böschungspflege am Kaiserstuhl gerade wieder gezeigt hat.

Der BUND sieht eine neue Seilbahn über die Restnatur im Taubergießen äußerst kritisch und ablehnend. Wir wissen allerdings, wie ungeheuer groß die politische Macht von Herrn Mack ist, und wir kennen die Kniefälle von Regionalpolitik und Behörden vor dieser Macht. Politisch sind Konflikte um den Europapark eigentlich immer schon von Anfang an verloren. Die einzige Hoffnung sind unabhängige Gerichte.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
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Winterknospen von Bäumen – Exkursion im Seepark
Ökostation Freiburg,
am 18.11.2018 von 14:00 bis 15:30
 
Wie können Bäume im blattlosen Zustand bestimmen werden? Am leichtesten, in dem man ihre Winterknospen genau betrachtet. Diese sind in Form, Farbe, Stellung am Ast, Knospenschuppenanzahl und Beschaffenheit sehr unterschiedlich. Bei einer Exkursion im Seepark-Gelände werden die Winterknospen der Bäume vorgestellt. Auch lernen Sie welche Knospen essbar sind, welche in der Volksheilkunde Anwendung fanden und wie sie heute wieder in der alternativen Medizin genutzt werden. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Exkursion findet bei jedem Wetter statt.

Referentin: Martine Schiller, Heilpflanzen-Expertin

Oekostation Freiburg, Falkenbergerstr. 21 B, D-79110 Freiburg
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NABU begrüßt Pläne zum Einstieg in den Ausstieg von Glyphosat
Miller: Glyphosat hat keine Zukunft – Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner ist gefordert

Berlin – Der NABU begrüßt, dass Bundesumweltministerin Schulze das Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag beim Wort nimmt, innerhalb der laufenden Legislaturperiode den Glyphosat-Ausstieg dingfest zu machen. Hierfür hat die Bundesregierung aus rechtlicher Sicht nur die Möglichkeit, den Glyphosat-Einsatz über Anwendungsbeschränkungen einzelner glyphosathaltiger Produkte bis 2023 schrittweise einzudämmen.

Laut Bundesumweltministerium sollen dabei so genannte biodiversitätsfreundliche Kompensationsflächen eine entscheidende Rolle spielen, die im Acker- und Gemüseanbau auf zehn Prozent der Flächen verpflichtend umgesetzt werden müssen, wenn dort Glyphosat zum Einsatz kommt. Darüber hinaus soll in den neuen Anwendungsauflagen festgeschrieben werden, dass sensible Gebiete vom Einsatz zwingend verschont und bei Gewässern ein Mindestabstand von 20 Metern eingehalten werden muss.

Aus NABU-Sicht müssen die vorgesehenen Kompensationsflächen einen naturschutzfachlichen Mehrwert haben und zusätzlich zu den bereits verpflichtenden Ökologischen Vorrangflächen umgesetzt werden. Aus Naturschutzsicht bieten sich hierfür mehrjährige und genügend breite Blühstreifen oder dauerhaft angelegte Brachflächen an.

Miller: „Nun liegt es an Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner, den Vorschlägen der Bundesumweltministerin zur schrittweisen Reduktion des Glyphosat-Einsatzes zuzustimmen. Da Frau Klöckner keine Gelegenheit verpasst, ihren Willen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu betonen, sollte sie diese Chance nutzen. Ansonsten droht ihr ein empfindlicher Glaubwürdigkeitsverlust.“

Es sei ein wichtiger Schritt, dass sich das Bundesumweltministerium für einen nachhaltigeren Umgang mit Pestiziden einsetzen will. Die Bundesregierung muss sich national für strengere Anwendungsauflagen für sämtliche Pestizid-Produkte und auf EU-Ebene für ein Zulassungsverfahren einsetzen, dass den Schutz der biologischen Vielfalt umfassend berücksichtigt. „Die Fehler, die bei der Zulassung von Wirkstoffen wie Glyphosat und Neonicotinoiden gemacht wurden, dürfen sich nicht wiederholen“, so Miller.

Angesichts des alarmierenden Insekten- und Vogelsterbens müsse der Einsatz von Pestiziden deutlich reduziert werden. „Das kann nur durch eine grundlegende EU-Agrarreform gelingen – zu der die Bundesregierung immer noch keine klare Position hat. Nur dann erhalten Landwirte Anreize und Investitionshilfen zur Umstellung auf pestizidfreie oder -arme Bewirtschaftung“, so Miller.
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Umweltministerkonferenz
Insekten- und Gewässerschutz prioritär, ambitioniert und gemeinsam angehen

6. November 2018. Anlässlich der morgen beginnenden 91. Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern appellieren die Naturschutzverbände BUND, DUH, NABU, Grüne Liga, WWF und ihr Dachverband Deutscher Naturschutzring in einem gemeinsamen Schreiben an die Umweltminister und -senatoren, die enormen Herausforderungen zum Insekten- und Gewässerschutz gemeinsam anzugehen und auf eine stärkere Kohärenz und Integration der Ziele des Insekten- und Gewässerschutzes in über die Umweltpolitik hinausreichende Politikbereiche und Gesetzgebungsvorhaben hinzuwirken.

„Die Verschmutzung unseres Trinkwassers und das Massensterben unserer Insekten haben die gleiche Ursache: Eine verfehlte Landwirtschaftspolitik, die den massenhaften Eintrag von Pestiziden und Düngern fördert. Was wir brauchen, ist ein ressortübergreifendes Sofortprogramm für eine vielfältige und gesunde Natur! Wer die Gewässer rettet, rettet auch Insekten“, betont Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings.

"Die Problemlage ist klar, jetzt geht es um Lösungen. Wenn wir im Insekten- wie im Gewässerschutz etwas erreichen wollen, dann wird dies nur über eine naturverträglichere EU-Agrarpolitik funktionieren. Die Umwelt- und Agrarminister der Länder müssen gemeinsam von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner fordern, sich bei den derzeitigen GAP-Verhandlungen in Brüssel für ambitionierten Naturschutz und ausreichende Finanzmittel einzusetzen" stellt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller klar.

„Gewässerrandstreifen sind für den Schutz der Wasserressourcen, aber auch als Rückzugsraum für Insekten von elementarer Bedeutung. Deshalb plädieren wir für bundesweit einheitliche Gewässerrandstreifen von mindestens zehn Metern Breite, innerhalb derer die Ausbringung von Düngern und Pestiziden verboten ist,“ führt Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND, aus. Er fordert weiter: „Um alle Gewässer bis 2027 wieder in einen guten Zustand zu bringen, muss zudem der Umsetzungsstau bei den notwendigen Maßnahmen jetzt beendet werden. Auf Grundlage der Maßnahmenvorschläge, die die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) für die UMK erarbeitet hat, müssen Bundesregierung und Bundesländer einen gemeinsamen Aktionsplan erstellen, der klar darlegt, mit welchen Maßnahmen, Mitteln und Zuständigkeiten die Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt werden soll.“

Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner von der DUH: „Die Bundesregierung muss ihr Nationales Aktionsprogramm zum Schutz von Gewässern vor Verunreinigung durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen ausweiten. Das Düngerecht muss deutlich verschärft werden, damit sich betroffene Lebensräume und Arten langfristig erholen können. Ebenso nötig sind eine konsequente Anwendung des Bau- und Immissionschutzrechts durch die Länder sowie finanzielle Anreize, um Stoffeinträge zu verringern. Ansonsten drohen eine Verurteilung Deutschlands durch den Europäischen Gerichtshof und Strafzahlungen an die EU. Denn die Spatzen pfeifen es schon von den Dächern: Der EU-Kommission genügen die von der Bundesregierung bisher ergriffenen Maßnahmen zur Reduzierung der Nitratbelastung nicht.“

„Pestizide zu reduzieren hilft Insekten und Gewässern gleichermaßen. Seit Jahren verschleppt die Bundesrepublik Deutschland, die Vorgaben der EU-Pestizidgesetzgebung umzusetzen. Der Nationale Aktionsplan Pflanzenschutz (NAP) muss endlich überarbeitet werden, um Wirkung zu entfalten. Auch werden viele der in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizid-Wirkstoffe von der Gewässerüberwachung gar nicht oder nur unzureichend erfasst. Es ist höchste Zeit, im Rahmen der geplanten Ackerbaustrategie endlich eine Verpflichtung zu einer konsequent ressourcenschonenden landwirtschaftlichen Bewirtschaftungspraxis auf den Weg zu bringen“, kommentiert Michael Bender, Leiter der GRÜNE LIGA Bundeskontaktstelle Wasser.

Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz des WWF Deutschland stellt noch einmal die Wichtigkeit der Richtlinie heraus: „Mit der WRRL können wir symbolisch zwei Fliegen mit einer Klappe schützen. Um eine Verbesserung der Gewässer in Deutschland zu erreichen und auch die Gewässerrandstreifen mit Blick auf den Insektenschutz weiterzuentwickeln, ist die WRRL das zentrale Instrument. Wir brauchen daher ambitionierte Maßnahmen, mehr Geld und mehr Personal, damit die Umsetzung der WRRL zum Erfolg wird. Davon profitieren nicht nur unsere Gewässer, sondern auch viele gefährdete Insektenarten.“
 
 

 
Neues Gesetz zur Planbeschleunigung macht es möglich, Umweltschäden zu vertusche
Miller: Gesetz ist ungeeignet, große Bauvorhaben naturverträglich und hochwertig zu planen

Berlin – Das Gesetz zur Planbeschleunigung, das am 9. November den Bundestag passieren soll, ist nach Einschätzung des NABU völlig ungeeignet, das Ziel einer schnelleren, qualitativ hochwertigen Planung zu erreichen. Weil die schlechte Planung großer Vorhaben rechtlich angreifbar ist, verbuchen Umweltverbände in Verwaltungsgerichtsverfahren oft Erfolge. „Logisch und konsequent wäre es, die Planung so zu verbessern, dass langwierige Verfahren vermieden werden. Stattdessen soll nun ein Gesetz verabschiedet werden, das hilft, Umweltschäden zu vertuschen. Es ist nicht hinnehmbar, dass Versäumnisse bei der Planung nun auch noch gesetzlich legitimiert werden“, sagt Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des NABU.

Gleichzeitig würden Umweltverbände durch das Gesetz daran gehindert, eine unzureichende Planungspraxis wirkungsvoll rechtlich überprüfen zu lassen. Dabei ist mit der Aarhus-Konvention der Vereinten Nationen der ungehinderte Zugang zu Gerichten sowie eine adäquate Information und Beteiligung der Öffentlichkeit in umweltrelevanten Angelegenheiten auch von Deutschland völkerrechtlich anerkannt worden. „Das Gesetz ist der maximale Rückschritt für die Verbandsbeteiligung“, so Miller.

Dass zudem diskutiert wird, im Gesetzestext mit der Fehmarnbeltquerung ein konkretes Projekt zu benennen, zeige, wie Vorhaben zukünftig möglichst störungsfrei abgewickelt werden sollen, obwohl sie ökologisch höchst umstritten sind. „So ein Vorgehen kennt man allenfalls aus politischen Systemen, deren Ansprüche an Demokratie, Transparenz und Beteiligung weniger ausgeprägt sind“, so Malte Siegert, Fehmarnbelt-Experte des NABU.

Der NABU fordert ein besseres Planfeststellungsrecht. Dieses beinhaltet eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Umweltverbände, unabhängige Planfeststellungsinstanzen und Gutachter sowie eine ernsthafte Prüfung möglicher Alternativen. Siegert: „Andernfalls bleibt der Schutz von Natur, Umwelt und Bevölkerung nur ein politisches Lippenbekenntnis.“
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Nach dem Fischsterben im August wird der Waldsee ab nächster Woche entschlammt
Bisher wurden über 8500 Muscheln geborgen, die nach der Entschlammung in den See zurück kehren

Der Sommer 2018 war sehr lang und sehr trocken. Das hat sich in vielfältiger Weise auch auf die heimische Tierwelt ausgewirkt. Eine Folge dieser Trockenheit war das Fischsterben im Waldsee Anfang August. Die Fische starben, weil die Wassertemperatur auf bis zu 26 Grad anstieg, wegen dem vielem Schlamm am Seegrund, aber auch weil der Waldsee keinen natürlichen Zulauf von kälterem Wasser aus höher gelegenen Regionen hat. Dadurch fehlte es an Sauerstoff.

Weitere Untersuchungen ergaben, dass der Grund des Waldsees nach nunmehr 18 Jahren wieder einer Entschlammung bedarf, um der Eutrophierung vorzubeugen. Das heißt: Das Laub, das Jahr für Jahr in den Waldsee fällt, und das Futter, das Wasservögeln gegeben wird, tragen viele Nährstoffe ein. Und diese zehren viel vom Sauerstoff, den die Tier- und Pflanzenwelt des Sees benötigt.

Daher hat das Garten- und Tiefbauamt (GuT) eine Fachfirma mit der Entschlammung des Waldsees beauftragt. Diese Arbeiten beginnen am nächsten Montag, 5. November. Der Schlamm wird mit einem Schwimmbagger entnommen, der das Sediment unter der Wasseroberfläche auf einer Breite bis zu 2,80 Meter schonend absaugt. Pro Überfahrt werden bis zu 30 cm Sediment abgetragen. Weil bei diesem Verfahren kein Kettenbagger oder ähnliches schweres Gerät zum Einsatz kommt, wird die Teichsohle geschützt, und das Wasser muss nicht abgelassen werden.

Der Waldseeschlamm wird in geotextile Entwässerungsschläuche gepumpt, über die sich Wasser und Schlamm nach und nach trennen. Das Schlammsediment wird stichfest, und am Ende ist eine wesentlich geringere Menge abzutransportieren, weil das heraus gefilterte Wasser in den See zurückfließt. Zusätzlich wird das flüssige Sediment erst durch den Einsatz der Filterschläuche transportfähig (mit Lkw). Bei diesem Verfahren kommen keine Polymere zum Einsatz. Daher gibt es keine zusätzliche Belastung des Gewässers.

Die Entschlammung erfolgt Zug um Zug und wird bis Ende des Jahres abgeschlossen. Die Entwässerungsschläuche bleiben aber bis zum Frühjahr 2019 am östlichen und nördlichen Ufer des Waldsees liegen, um das Sediment vollständig zu entwässern. Nach Vorgaben des Umweltschutzamtes werden ökologisch wichtige Stellen, etwa die Lebensstätten für geschützte Libellen oder die Kinderstuben der Waldsee-Salamander, beim Entschlammen ausgespart.

Da die Schläuche bis zu 35 Meter lang sind, werden sie so gelegt, dass die wandernden Amphibien ungehindert zu ihrem Laichgewässer gelangen können. Das Vorgehen ist mit dem NABU und dem Umweltschutzamt abgestimmt.

Zuvor wurden im Oktober die drei vorkommenden besonders geschützten Muschelarten aus dem Waldsee geborgen. Dabei kamen über 8.500 Schwanenmuscheln (Große Teichmuschel), 30 Große Flussmuscheln und 15 Malermuscheln zusammen; bis zum Beginn der Entschlammung werden es insgesamt wohl über 10.000 Muscheln gewesen sein. Nach der Entschlammung werden sie in den See zurück gesiedelt, damit sie weiterhin ihre für den Waldsee wichtigen Funktionen, etwa die Nährstoffreduzierung, übernehmen können.
Die exotische Chinesische Muschel kam mit über 50 Individuen vor und wird nicht wieder in den Waldsee eingesetzt.

Alle Muscheln wurden einzeln mit den Händen oder mit Keschern vorsichtig geborgen. Bei der letzten Entschlammung des Waldsees vor 18 Jahren wurden etwa 900 Muscheln geborgen.

Die Muschelbergung wurde vom Umweltschutzamt mit organisiert. Neben Mitarbeiterinnen des Amtes waren auch der FÖJ-ler des UWSA und ein freiwilliger Helfer von der Naturschutzjugend (NAJU) daran beteiligt. Die Stadtverwaltung bedankt sich für den ehrenamtlichen Einsatz. Die Bevölkerung nahm regen Anteil an der mehrwöchigen Muschelbergung im Waldsee.

Damit die Muscheln sich weiterhin fortpflanzen können, werden auch entsprechende Wirtsfische in den derzeit fischlosen Waldsee eingebracht.
 
 

 
Alljährliche Baumfällaktion beginnt
Kranke und geschädigte Bäume müssen gefällt werden

Rund 50.000 Bäume werden regelmäßig kontrolliert

Freiburg. In Kürze beginnt die alljährliche Baumfällaktion. Die Mitarbeiter des Garten- und Tiefbauamts (GuT) werden im gesamten Stadtgebiet einzelne kranke und geschädigte Parkund Straßenbäume fällen müssen.

Bei Baumkontrollen haben die Mitarbeiter des GuT in den vergangenen Monaten die kranken und bruchgefährdeten Bäume ermittelt. Für die entfernten Bäume wird in der Regel ein neuer Baum gepflanzt, um den Baumbestand in Freiburg langfristig zu sichern.

Unter anderem müssen in der Erwinstraße 9 Scheinakazien und in der Bertoldstraße 14 Scheinakazien wegen Stockfäule gefällt werden. Auch im Seepark müssen rund 25 Mammutbäume gefällt werden, die durch die Trockenheit der letzten Jahre und Pilzbefall fast vollständig abgestorben sind. Weiter wird in der Andreas-Hofer-Straße eine Platane wegen starker Schieflage und Wurzelverletzungen entfernt.

In den Parkanlagen werden die zu dicht wachsenden Gehölze ausgelichtet. Dafür müssen einige Bäume gefällt werden, damit die verbleibenden Bäume besser wachsen können.

Alle Bäume werden regelmäßig kontrolliert, ob sie noch verkehrssicher sind. In Freiburg gibt es rund 25.000 Parkbäume und ebenso viele Straßenbäume. Zwei Baumkontrolleure untersuchen die Bäume und neun Gärtner pflegen die etwa 50.000 Bäume das ganze Jahr über mit drei Hubsteigern; sie entfernen trockene und bruchgefährdete Äste, fällen kranke und abgestorbene Bäume und pflanzen anschließend neue Bäume.

Die Baumkontrolle findet in der Regel einmal jährlich statt, die Ergebnisse werden protokolliert. Zusätzlich gibt es im Stadtgebiet Freiburg rund 120 Naturdenkmale, die zweimal im Jahr kontrolliert werden. Das GuT arbeitet dabei eng mit der Forstwissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität und externen Gutachtern zusammen. Nicht alle Schäden sind an den Bäumen ersichtlich. Durch die Kontrolle kann aber das Risiko wesentlich eingegrenzt werden.
 
 



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