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Mittwoch, 16. Juli 2025
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Verschiedenes

 
NABU: "Rote Liste" der WelterbestÀtten wÀchst
Tennhardt: Westkaukasus bleibt auch nach Olympiade gefÀhrdet

Berlin/Baku - In Baku entscheidet noch bis zum 10. Juli 2019 das Gremium der Welterbekommission ĂŒber die Neuaufnahme von Natur- und KulturrĂ€umen in die Liste der UNESCO-WelterbestĂ€tten. 1.092 WelterbestĂ€tten aus 167 LĂ€ndern sind bislang ausgewiesen, nur 188 davon sind Naturerbegebiete. NABU-VizeprĂ€sident Thomas Tennhardt macht auf die zunehmende Bedrohung des Welterbes aufmerksam. "Der Erhalt des Kultur- und Naturerbes der Welt ist eine internationale Aufgabe und Herausforderung", sagte Tennhardt.

"Immer mehr WelterbestÀtten sind durch Massentourismus, Infrastrukturausbau, fehlendes oder schlechtes Management, den Klimawandel oder sogar Kriege bedroht", so Tennhardt weiter. Die "Rote Liste" der WelterbestÀtten wachse, aktuell seien 54 in Gefahr. Deutschland ist mit zwei Naturgebieten, den BuchenwÀldern und dem Wattenmeer, in der Welterbekonvention vertreten.

In den 1990-er Jahren hat der NABU mit UnterstĂŒtzung des Bundesumweltministeriums bei der Nominierungen der Weltnaturerbegebiete in Russland erfolgreich mitgewirkt, darunter das UNESCO-Weltnaturerbegebiet "Westkaukasus". Seit ĂŒber 25 Jahren setzt der NABU im Westkaukasus Projekte zum Schutz der BiodiversitĂ€t, Umweltbildung und Ökotourismus um. Doch auch das Weltnaturerbegebiet "Westkaukasus" ist in Gefahr: "BauplĂ€ne fĂŒr Skikurorte und Straßen bedrohen die international bedeutenden NaturrĂ€ume des Westkaukasus massiv. Zudem bricht die russische Regierung ihr Versprechen, die durch die Bauarbeiten fĂŒr die olympischen Spiele verursachte Naturzerstörung im Westkaukasus zu kompensieren", sagte Vitalij Kovalev, Leiter des NABU-Kaukasusprogramms.

Im Jahr 2014 wurde eine entsprechende Resolution vom russischen Umweltministerium verabschiedet. Neben der Erweiterung des bestehenden Gebietes um einzigartige UrwĂ€lder des angrenzenden Sotschi-Nationalparks sollte ein Vorschlag fĂŒr die Ausweisung einer wichtigen Pufferzone erarbeitet werden. "Der NABU fordert, diese fĂŒr den nachhaltigen Schutz des Welterbegebietes unabdingbaren Maßnahmen endlich umzusetzen. Nur so kann das einzige UNESCO-Welterbegebiet im gesamten Kaukasus langfristig erhalten werden", so Kovalev.

Im Rahmen seines Kaukasus-Weltnaturerbeprogramms hat der NABU fĂŒnf potenzielle Gebiete evaluiert, darunter hyrkanische ReliktwĂ€lder. Über die hyrkanischen WĂ€lder im Iran soll noch in dieser Woche entschieden werden. Der NABU plĂ€diert fĂŒr eine Aufnahme der WĂ€lder, dies sei ein wichtiger Schritt fĂŒr die internationale Zusammenarbeit mit der Region und den grenzĂŒbergreifenden Erhalt der weltweit einmaligen Waldökosysteme, die vor 20 Millionen Jahren entstanden sind.

Die Welterbekonvention ist das erfolgreichste Instrument zum Erhalt der bedeutendsten Kultur- und NaturstÀtten der Welt. Bereits 190 Staaten haben die Konvention ratifiziert.
 
 

 
Der Fuchs schĂ€tzt das Stadtleben – das fĂŒhrt zu Problemen
Forstamt und VeterinĂ€rbehörde nennen Verhaltensregeln zum Umgang mit FĂŒchsen

Schon das Kleinkind erfĂ€hrt aus MĂ€rchen, BĂŒchern, CDs: Der Fuchs, der ist schlau. Die SchlĂ€ue des modernen Fuchses (Vulpes vulpes) zeigt sich unter anderem darin, dass er vermehrt in die Stadt zieht. Auch in Freiburg gilt: StĂ€dtischer Siedlungsraum ist ein prima Lebensraum fĂŒr den Fuchs. Seine Anwesenheit fasziniert viele Menschen, kann aber auch zu Problemen fĂŒhren.

Deren grĂ¶ĂŸtes heißt „Abfall und Kompost“. Beides ist Fastfood fĂŒr StadtfĂŒchse. Komposthaufen, achtlos weggeworfene Sandwichs, Pizzareste am Straßenrand und frei zugĂ€ngliche FressnĂ€pfe von Haustieren bieten ihnen Futter im Überfluss. Der essbare Abfall von nur vier Haushalten kann einen einzigen Fuchs ernĂ€hren. ZusĂ€tzlich werden FĂŒchse oft aus falsch verstandener Tierliebe gefĂŒttert. Dadurch verlieren sie ihre Scheu und verursachen hĂ€ufig Probleme.

Dass FĂŒchse Krankheiten ĂŒbertragen, ist eine alte KĂŒchenweisheit. Sie gilt weiterhin – wenn auch in begrenztem Maße. Ja, FĂŒchse sind weiterhin ÜbertrĂ€ger der Tollwut. Deutschland ist jedoch seit Jahren tollwutfrei, von FĂŒchsen geht keine Ansteckungsgefahr mehr aus. Problematischer ist der Kleine Fuchsbandwurm. Die Eier dieses nur 3 Millimeter langen Bandwurms gelangen mit dem Fuchskot in die Umwelt. In seltenen FĂ€llen kann dieser Parasit beim Menschen eine schwere Leberkrankheit auslösen, wenn er ĂŒber verunreinigte Nahrung oder verschmutzte HĂ€nde Fuchsbandwurmeier aufnimmt.

Deshalb rĂ€t das Forstamt rechtzeitig zum Sommerbeginn dazu, aus gesundheitlichen GrĂŒnden vier Vorsichtsregeln zu beachten.
1. Waschen Sie Beeren, GemĂŒse, Salat und Fallobst vor dem Verzehr grĂŒndlich.
2. Tiefgefrieren tötet die Fuchsbandwurmeier nicht ab. Bei gekochten Nahrungsmitteln besteht jedoch kein Risiko mehr.
3. Hunde, die mausen, können TrĂ€ger des Fuchsbandwurms sein. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem wirksamen Entwurmungsmittel fĂŒr eine regelmĂ€ĂŸige Behandlung Ihres Hundes. Katzen hingegen spielen bei der Übertragung kaum eine Rolle.
4. Falls FĂŒchse in Ihrem Garten Kot absetzen, entfernen Sie ihn mit einem PlastiksĂ€ckchen, das verknotet in der schwarzen Tonne (RestmĂŒll) landet. Fuchskot Ă€hnelt dem Kot eines kleineren Hundes und wird hĂ€ufig an erhöhten Stellen abgesetzt.

Die FuchsrĂ€ude tritt zurzeit in Freiburg und Umgebung verstĂ€rkt auf. Diese Hautkrankheit wird durch eine kleine Milbe verursachte und fĂŒhrt beim betroffenen Fuchs meist zum Tod. In seltenen FĂ€llen findet auch eine Übertragung auf Mensch oder Haustiere durch Fellreste von FĂŒchsen statt. Dank guter Therapiemöglichkeiten fĂŒr Hunde ist dies aber meist nicht problematisch.

FĂŒchse können nicht einfach aus der Stadt vertrieben werden. Die Sicherung von GebĂ€uden und privaten GrundflĂ€chen obliegt der Verantwortung ihrer EigentĂŒmer. Eine behördliche Verantwortung, innerhalb der Stadt die Populationen von Wildtieren zu regulieren, besteht nicht. Auch die JagdausĂŒbung ist in der Stadt verboten.

Um die Probleme mit den neuen Stadtbewohnern gering zu halten, bitten die Behörden um das Beachten von vier Verhaltensregeln:
1. FĂŒchse finden genĂŒgend Nahrung in der Natur, bitte fĂŒttern Sie sie nicht. Zahme FĂŒchse verursachen Probleme und werden deshalb geschossen.
2. Decken Sie Ihren Komposthaufen ab, damit er fĂŒr Tiere nicht zugĂ€nglich ist.
3. FĂŒttern Sie Ihre Haustiere nur im Haus und stellen Sie kein Katzen- und Igelfutter nach draußen.
4. Halten Sie Distanz, verscheuchen Sie aufdringliche FĂŒchse. Wer einen Garten in WaldnĂ€he besitzt, muss ihn einfrieden. Die FĂŒchse sollen ihre natĂŒrliche Scheu behalten.

Das Forstamt hat die BroschĂŒre „Wilde Tiere in der Stadt. Konflikte und LösungsansĂ€tze“ zum Wildtiermanagement in Freiburg herausgegeben. Sie benennt Ansprechpersonen und gibt Tipps zum Umgang mit Wildtieren in der Stadt. ErhĂ€ltlich ist sie in der RathausInformation und im Forstamt. Wer darĂŒber hinaus Fragen hat, erreicht das Forstamt unter Tel. 0761/201-6201 (Mo-Fr 8 bis 16 Uhr) oder www.freiburg.de/forstamt.

Ein Infoportal zu Wildtieren im Siedlungsraum bietet eine Webseite online ...
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VĂ€ssla kommt nach Freiburg
In guter Gesellschaft mit dem GrĂŒnhof!

VĂ€ssla, das Stockholmer E-Mobility Unternehmen kommt mit seinem VĂ€ssla 2 E-Roller nach Freiburg und geht eine strategische Kooperation dem Start-Up Hotspot GrĂŒnhof ein.
VĂ€sslas Ziel ist es, das Pendeln schneller, einfacher und umweltfreundlicher zu gestalten und will Pendler von vier auf zwei RĂ€der bringen. Damit soll vor allem das Problem des tĂ€glichen Pendelns in die GroßstĂ€dte gelöst werden. Eine Idee, die Fahrt aufgenommen hat. „In Stockholm verbringt ein Berufspendler durchschnittlich vier Wochen pro Jahr in seinem Auto. Unser Ziel ist daher so einfach wie genial: Zeitersparnis beim Pendel und nachhaltigen Verkehr zu kombinieren”, sagt Rickard Bröms, GeschĂ€ftsfĂŒhrer und GrĂŒnder von VĂ€ssla.

VĂ€ssla ist ein schwedisches E-Mobility Startup und wurde 2018 mit der Vision gegrĂŒndet, es nach der Arbeit „endlich zum Abendessen nach Hause zu schaffen“, statt auf seinem Heimweg im Stau oder Verkehrschaos der Öffentlichen Verkehrsmittel zu stecken. Im ersten GeschĂ€ftsjahr hĂ€tte VĂ€ssla bereits einen Marktanteil von 40% im Bereich E-Roller und ist MarktfĂŒhrer in Schweden. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von € 2 Millionen. Neben seinen innovativen E-Rollern hat das Unternehmen ebenfalls ein elektronisches E-Kickbike im Programm. VĂ€ssla will vor allem bei Pendeldistanzen zwischen 0 und 20 km punkten und Pendlern auf dem Weg in die GroßstĂ€dte eine nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Verkehr bieten.

2019 expandiert VĂ€ssla nach Deutschland und Freiburg im Breisgau wird Roll-out Stadt. Partner fĂŒr die Lancierung des VĂ€ssla wird der GrĂŒnhof mit seinen 2 Standorten in den Innenstadt und am GĂŒterbahnhofsgelĂ€nde. “Freiburg als innovative Green City und seiner PrĂ€ferenz fĂŒr ZweirĂ€der ist selbstverstĂ€ndlich ist eine der ersten deutschen StĂ€dte, in denen VĂ€ssla verfĂŒgbar sein wird. Der GrĂŒnhof als Accelerator fĂŒr nachhaltige Start-ups und das dazugehörige Netzwerk waren unsere erste Wahl fĂŒr eine Kooperation in der Stadt. Gemeinsam wollen wir dabei helfen, die Verkehrgewohnheiten der Region zu verbessern” meint Dan Svensson, Chief Growth Officer bei VĂ€ssla.

Der GrĂŒnhof unterstĂŒtzt das Startup Unternehmen VĂ€ssla im Rahmen einer mit der FWTM geplanten Standortstrategie, bei der nationale und internationale Startups in der Region angesiedelt werden sollen, um Freiburg zu einem International attraktiven Hotspot fĂŒr Startups der Green Economy zu entwickeln.

Kostenlose probefahrten des neuen Modells VĂ€ssla 2 werden ab sofort ĂŒber den Gruenhof organisiert. Interessierte melden sich gerne unter: vassla@grunhof.org
 
 

 
Rad-Service-Station jetzt an der Radstation am Hauptbahnhof
Hilfe zur Selbsthilfe: Luftpumpe und Werkzeuge fĂŒr kleine Reparaturen am Fahrrad

Freiburg wurde letztes Jahr zum zweiten Mal vom Land Baden-WĂŒrttemberg zur "fahrradfreundlichen Stadt" gekĂŒrt. Dazu bekam die Stadt eine Rad-Service-Station geschenkt und stellte sie an der Ostseite der WiwilibrĂŒcke auf. Nach kurzer Zeit wurde diese aber durch Vandalismus so zerstört, dass sie nicht mehr funktionstĂŒchtig war.

Inzwischen hat das Garten-und Tiefbauamt die Station wieder repariert und der Radstation am Hauptbahnhof zur VerfĂŒgung gestellt.

Ab sofort können Radlerinnen und Radler am Eingang der Radstation (WiwilibrĂŒcke, Westseite) zu den Öffnungszeiten der dortigen Fahrradwerkstatt von 9 bis 18 Uhr kleine Reparaturen an ihrem Rad kostenlos selbst durchfĂŒhren. Das Rad kann an der Service-Station aufgehĂ€ngt werden, die mit dem ĂŒblichen Radwerkzeug und Luftpumpe ausgestattet ist. Wer sein Fahrrad nicht repariert bekommt, der kann sich beim Fahrradmechaniker der Radstation Hilfe holen.
 
 

 
NABU: Verspielt der Bauernverband die Zukunft seiner Mitglieder?
Miller: EU-Agrarverhandlungen bieten Chance fĂŒr natur- und sozialvertrĂ€glichen Umbau der Landwirtschaft - Fahrplan fĂŒr Umbau der Subventionen nötig

Berlin – Der NABU fordert den Deutschen Bauernverband zum Start des Deutschen Bauerntages in Sachsen auf, endlich die Chancen fĂŒr einen sozial und umweltvertrĂ€glichen Wandel der Landwirtschaft zu nutzen. Diese wĂŒrden bei den laufenden EU-Agrarverhandlungen geradezu auf dem Silbertablett prĂ€sentiert. Ein Fahrplan zum ökologischen Umbau der milliardenschweren Subventionen könnte den meisten Betrieben Planungssicherheit, eine wirtschaftliche Perspektive und gesellschaftliche WertschĂ€tzung zurĂŒckgeben. Das diesjĂ€hrige Motto „Wandel braucht VerlĂ€sslichkeit“ fĂŒhre der Bauernverband mit seiner Blockadehaltung jedoch bisher ad absurdum.

„Viele Branchen mĂŒssen sich in Zeiten von Klimakrise und Artensterben neu aufstellen. Aber wohl kaum eine hat dafĂŒr so viel Steuergeld zur VerfĂŒgung wie die Landwirtschaft. Leider nur theoretisch – denn statt in Lösungen fĂŒr den Wandel zu investieren, verhindert der Deutsche Bauernverband eine Umverteilung der derzeit knapp 60 Milliarden Euro EU-Subventionen“, sagt NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. „Durch sein Festhalten am verschwenderischen und umweltschĂ€dlichen System der pauschalen FlĂ€chenprĂ€mien verspielt der DBV die Zukunft vieler seiner Mitglieder.“ Der NABU wirft dabei der Bundesregierung vor, bei den Haushalts- und Agrarverhandlungen in BrĂŒssel der Linie der von DBV-PrĂ€sident Rukwied zu folgen und den Rat ihrer wissenschaftlichen Berater und der Rechnungshöfe zu ignorieren.

Bundesagrarministerin Julia Klöckner mĂŒsse nun den Mut haben, auch ohne Zustimmung des mĂ€chtigen Lobbyverbands DBV einen klaren Fahrplan fĂŒr die Umwandlung der pauschalen FlĂ€chensubventionen vorzulegen und auf EU-Ebene zu vertreten. JĂ€hrlich 15 Milliarden Euro mĂŒssten dabei konkret fĂŒr Naturschutzmaßnahmen fließen, damit sich der Erhalt der Artenvielfalt fĂŒr Landwirte auch lohne. HierfĂŒr mĂŒssten sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Olaf Scholz in BrĂŒssel einsetzen, wo im Herbst ĂŒber den EU-Haushalt fĂŒr das nĂ€chste Jahrzehnt verhandelt wird.

Ein Fahrplan fĂŒr eine zukunftsfĂ€hige und nachhaltigere EU-Agrarpolitik, die kĂŒnftig die Leistung fĂŒr den Naturschutz statt rein pauschal die FlĂ€che honoriert, könne sich zudem positiv auf den Stellenwert der Landwirtschaft in der Gesellschaft auswirken, indem ihre wichtige Funktion fĂŒr den Erhalt der Kulturlandschaft wieder in den Blickpunkt rĂŒckt. Vermutlich wĂŒrden sich die Landwirtinnen und Landwirte dann auch wieder besser vom DBV und der Landwirtschaftsministerin vertreten fĂŒhlen. Eine forsa-Umfrage unter Landwirten zeigt, dass sich nur zwei Prozent der BĂ€uerinnen und Bauern vom DBV gut vertreten fĂŒhlen, 56 Prozent hingegen fĂŒhlen sich schlecht oder eher schlecht vertreten. Doch auch von Julia Klöckner fĂŒhlen sich zwei Drittel der Landwirte schlecht reprĂ€sentiert. Die Umfrage zeigt ebenfalls auf, dass 87 Prozent der Landwirte bereit wĂ€ren, mehr fĂŒr den Naturschutz zu tun, wenn dies entlohnt wĂŒrde.

Dass der DBV die Zukunft der Betriebe durch immer weitere Produktionssteigerungen sehe und Umweltproblemen vor allem mit technischen Hilfsmitteln begegnen wolle, werde laut NABU den AnsprĂŒchen der Gesellschaft und auch vieler Landwirte nicht mehr gerecht. Zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung von GrĂŒn- und Ackerland seien pro Betrieb mindestens zehn Prozent nicht-produktiver naturnaher FlĂ€chenanteile notwendig. ZusĂ€tzlich mĂŒssten Extensivierungsmaßnahmen gefördert werden. In diesem Zusammenhang hat der NABU konkrete Forderungen an die zukĂŒnftige Ackerbaustrategie der Bundesregierung formuliert.

NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller: „Der DBV hat jetzt die Möglichkeit zu zeigen, dass er die Erwartungen und WĂŒnsche der Gesellschaft verstanden hat und sich auf den Weg hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft machen will. Dies bedeutet, dass wir vor allem mehr Raum fĂŒr die Natur in Form von Brachen, SĂ€umen und Hecken brauchen. Außerdem muss das Problem der ÜberdĂŒngung und zu hoher PestizideinsĂ€tze schnell und ehrgeizig angegangen werden. Bisher hat sich, wenn ĂŒberhaupt, nur die Rhetorik des DBV verĂ€ndert. GrundsĂ€tzlich schwingt bei allem aber immer noch eine Anspruchshaltung mit, die von gestern ist. Der Steuerzahler kann fĂŒr sein Geld mehr Umweltleistungen erwarten, nicht der Agrarsektor noch mehr Geld frei Haus vom Staat.“
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NABU: Steinhummel liegt zur Halbzeit beim Insektensommer vorn
ZÀhlen, was zÀhlt - Weniger Schmetterlinge gemeldet, Ausnahme Distelfalter

Berlin – Die Steinhummel liegt wie im Vorjahr zur Halbzeit der diesjĂ€hrigen großen bundesweiten NABU-InsektenzĂ€hlung vorn. Es folgen Honigbiene, Hainschwebfliege und auf Platz vier der Asiatische MarienkĂ€fer. Der heimische und bekannte Siebenpunkt-MarienkĂ€fer schafft es auch in diesem Jahr wieder nicht in die Top 20. Laut vorlĂ€ufigem AuszĂ€hlungsstand gingen die Schmetterlingssichtungen zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent zurĂŒck mit Ausnahme des Distelfalters, den Insektensommer-Teilnehmer dieses Jahr dreimal so oft gesehen haben wie 2018. Der farbenprĂ€chtige Falter ist einer der wenigen fast ĂŒber den ganzen Erdball verbreiteten Schmetterlinge. Jedes FrĂŒhjahr wandern die Distelfalter aus dem SĂŒden ein, mal sind es mehr, mal weniger.

Auch im zweiten Jahr des Insektensommers erkunden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am liebsten ihre unmittelbare Umgebung. Der am weitaus hĂ€ufigste ZĂ€hlort ist das nĂ€here Wohnumfeld, wie der eigene Garten oder Balkon, gefolgt vom Park. Bislang beteiligten sich ĂŒber 6.400 Insektenfans an der Aktion und gaben ĂŒber 3.600 Meldungen ĂŒber gesichtete Insekten ab.

„Im Zuge des Insektensommers erhalten wir zahlreiche Anfragen, was jeder direkt fĂŒr den Schutz von Insekten tun kann. Es freut uns, dass es eine offensichtlich grĂ¶ĂŸere SensibilitĂ€t in der Bevölkerung gibt und die Bereitschaft, dieser artenreichsten Tiergruppe vor der HaustĂŒr geeignete LebensrĂ€ume zu bieten“, sagt NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. Mit der Mitmachaktion will der NABU die fleißigen Helfer der Ökosysteme ins Licht der Öffentlichkeit stellen. In Deutschland gibt es etwa 33.000 Insektenarten. Fast 90 Prozent aller Wild- und Kulturpflanzen sind auf die BestĂ€ubung durch Insekten angewiesen. Wissenschaftler haben in den vergangenen Jahren einen drastischen RĂŒckgang vor allem an Fluginsekten festgestellt.

„Große auffĂ€llige Insekten wie die Steinhummel oder Populationen wie Ameisen sind einfacher erkennbar, daher finden sie sich unter den hĂ€ufig gemeldeten Arten“, so NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi. „Der Asiatische MarienkĂ€fer steht in Konkurrenz zum heimischen Siebenpunkt-MarienkĂ€fer. Insgesamt wurden weniger Schmetterlinge erfasst.“ Das zeige sich am Beispiel des weit verbreiteten Kleinen Fuchses. Obwohl es ein sehr angepasster Schmetterling ist und seine Raupe auf der Brennnessel lebt, die fast ĂŒberall wĂ€chst, liegt er aktuell nur auf Platz 43 im Ranking. Im gleichen Zeitraum wurde er im Vorjahr mehr als doppelt so hĂ€ufig gesehen.

Mit Spannung blickt der NABU nun auf den nÀchsten ZÀhlzeitraum. Die nÀchste Insekten-ZÀhlung findet im Hochsommer vom 2. bis zum 11. August statt, wenn die Heuschrecken zirpen und Libellen fliegen.

Beobachten und zĂ€hlen ist fast ĂŒberall möglich: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht grĂ¶ĂŸer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. GezĂ€hlt wird eine Stunde lang. Insektenbeobachtungen melden kann man unter www.insektensommer.de oder direkt von unterwegs per Smartphone ĂŒber die NABU-App „Insektenwelt“. Eine Besonderheit der App ist eine fotografische Erkennungsfunktion.

Die Daten der Aktion Insektensommer werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht. Der Insektensommer findet dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Im vergangenen Jahr beteiligten sich in beiden ZĂ€hlrĂ€umen zusammen genommen 18.000 Menschen mit ĂŒber 7.300 Beobachtungen.
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NABU: Distelfalter auf Deutschlandtour
Ungewöhnliches Naturschauspiel zu beobachten / Der NABU bittet um Mithilfe

Berlin – Nach ersten Ergebnissen der NABU-Mitmachaktion Insektensommer meldeten die Teilnehmer Falter diesen FrĂŒhsommer deutlich seltener als im Vorjahr. Laut vorlĂ€ufigem AuszĂ€hlungsstand gingen die Schmetterlingssichtungen um 40 Prozent zurĂŒck, auch Schwebfliegen waren weniger unterwegs. Dagegen nahmen die Beobachtungen von KĂ€fern, Bienen und Wespen gegenĂŒber dem Vorjahr zu. „Besonders auffĂ€llig ist der Zuwachs bei MarienkĂ€fer, Erdhummeln, Haus-Feldwespe und die Blaue Holzbiene“, sagt NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller mit Blick auf eine erste Bilanz zur NABU-Citizen-Science-Aktion Insektensommer. Die erste große InsektenzĂ€hlung fand vom 31. Mai bis zum 9. Juni statt. Die zweite Runde lĂ€uft vom 2. bis zum 11. August. 5.000 Insektenfans haben aktuell bei der Aktion mitgemacht und fleißig fĂŒr den NABU gezĂ€hlt.

Bei insgesamt deutlich weniger Faltersichtungen sticht eine Art positiv hervor: Den farbenprĂ€chtigen Distelfalter haben die Insektensommer-Teilnehmer dreimal so oft gesehen wie 2018. „Der Distelfalter ist einer der wenigen fast ĂŒber den ganzen Erdball verbreiteten Schmetterlinge. Unsere mitteleuropĂ€ischen Winter mag er allerdings nicht, denn er vertrĂ€gt keinen Frost. Jedes FrĂŒhjahr wandern die Distelfalter deshalb neu aus dem SĂŒden ein, mal sind es mehr, mal weniger“, so NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi.

Der diesjĂ€hrige Einflug konzentrierte sich auf eine östlichen Route ĂŒber Israel, Zypern und den Balkan. Folglich traten die Distelfalter auch bei uns zunĂ€chst im Osten aus. Viele zogen nach Norden und Westen weiter, so dass inzwischen auch die KĂŒste und Niedersachsen stark beflogen werden. WĂ€hrend des Zuges lassen sich in einer Stunde Dutzende oder auch mal ĂŒber hundert Falter beobachten. Inzwischen sind die Falter in vielen Regionen Deutschlands angekommen, wobei der Zuzug noch bis Ende des Monats anhalten kann. Bald legen die Distelfalter ihre Eier ab, die nĂ€chste Generation schlĂŒpft in den kommenden Wochen. Im SpĂ€tsommer ziehen diese Falter dann wieder nach SĂŒden. Naturfreunde haben also noch einige Wochen Gelegenheit, Distelfalter zu beobachten. Der NABU und sein Partner naturgucker.de wollen dies nutzen, um mehr Informationen ĂŒber die Falter zu gewinnen. Unter www.NABU.de/Distelfalter können Sichtungen von Distelfaltern aktuell ĂŒber den Insektensommer hinaus gemeldet werden, dort gibt es auch weitere Informationen zur Aktion. So wird man nicht nur Zeuge eines faszinierenden Naturschauspiels, sondern hilft auch mit, es zu dokumentieren.

Hintergrund

Nicht alle Details der Distelfalter-WanderflĂŒge sind bereits erforscht. Fest steht, dass der Zyklus ĂŒber mehrere Generationen besteht. Viele Distelfalter ĂŒberwintern in der afrikanischen Sahelzone sĂŒdlich der Sahara sowie auf der Arabischen Halbinsel. Von dort aus fliegen sie ans Mittelmeer, wo sich die nĂ€chste Generation bildet. Diese zweite Generation bricht weiter nach Norden auf und erreicht Mitteleuropa, aber auch Skandinavien und das Baltikum. Manchmal fliegen die Falter nonstop in einer Generation von Afrika und dem Nahen Osten bis zu uns. Die tausende Kilometer lange Reise sieht man den Tieren an, die zarten FlĂŒgel sind dann stark zerzaust und wirken blass.
 
 

 
NABU: Warum in die Ferne schweifen? Erholung geht auch nah
Tipps fĂŒr einen erlebnisreichen, erholsamen und klimafreundlichen Urlaub

Berlin – Millionen Menschen starten jetzt zu Beginn der Schulferien mit Auto oder Flieger in die Ferien. Leider sind besonders weite Flugreisen Gift fĂŒr unser Klima. Wer Urlaub machen will, kann dies auch klimafreundlich tun. Der NABU gibt dafĂŒr Tipps fĂŒr erlebnisreiche und erholsame Sommerferien – gleich vor der HaustĂŒr.

„Wer unser Klima schonen will, findet viele umweltfreundliche Alternativen zu Flugreisen“, sagt NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke. „Auch in der heimischen Natur gibt es viel zu erleben und zu entdecken.“ Fast immer stĂŒnden in der NĂ€he des Wohnorts Wander- oder Radwege zur VerfĂŒgung. Gelegenheiten zum Beobachten von Kranichen oder Gegenden mit besonders schönem Sternenhimmel seien oft nur eine Bahnfahrt entfernt. Kurze Fahrwege schonen nicht nur die Umwelt sondern auch die Nerven der Reisenden.

„Unsere zahlreichen Schutzgebiete bilden einen wunderbaren Gegenpool zur ReizĂŒberflutung des Alltags und sind immer einen Besuch wert“, so Tschimpke, „GeschĂŒtzte Flussauen, Moore, ehemalige MilitĂ€rgebiete oder Bergbaufolgelandschaften dĂŒrfen sich fast ohne menschliche Eingriffe entwickeln, daher gibt es auch im Inland jede Menge Wildnis zu entdecken.“ Ein Urlaub an Nord- und Ostsee oder in den Bergen stĂ€rkt zudem nachweislich das Immunsystem. Naturnahe WĂ€lder wirken sich positiv auf unsere WiderstandsfĂ€higkeit gegenĂŒber Stress aus. Belastende Reize der Stadt, die beispielsweise vom Straßenverkehr ausgehen, gibt es hier nicht. Die NABU-Kooperation „Fahrtziel Natur“ lĂ€dt ein, mit der Bahn in 23 Nationalparke, Naturparke und BiosphĂ€renreservate vom Wattenmeer bis in die Alpen zu reisen.

Auch im Garten und auf dem Balkon muss niemand auf UrlaubsgefĂŒhle verzichten. Ein naturnaher Garten kommt ohne KunstdĂŒnger und torfhaltige Blumenerde aus und ist eine Wohltat – fĂŒr Menschen, Tiere, Pflanzen und das Klima. Zwischen brummenden Hummeln, singenden Vögeln und duftenden BlĂŒten kommt Entspannung auf. Mit einem Buch im Liegestuhl oder selbstgemachtem Erdbeerkuchen aus eigener Ernte kann der Urlaub beginnen.

Tipps zum Klimaschutz im Sommer-Urlaub online ...
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