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Donnerstag, 21. November 2024
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Verschiedenes

 
Kein Bedarf in Sicht: NABU stellt Gutachten zur Fehmarnbeltquerung vor
Miller: Urteil der Verkehrsexperten kommt Todesstoß für Ostseetunnel gleich

Berlin/Hamburg – Für den geplanten Ostseetunnel gibt es keinen Bedarf – das ist das Ergebnis eines Verkehrsgutachtens des renommierten Verkehrsberatungsbüros Hanseatic Transport Consultancy (HTC), das am heutigen Donnerstag in Hamburg vorgestellt wurde. Der NABU hatte das Gutachten im Zuge seiner Klagebegründung zur Fehmarnbeltquerung in Auftrag gegeben. Ziel war es, zu ermitteln, inwieweit Europas derzeit größtes und teuerstes Infrastrukturprojekt unter aktuellen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen noch zu rechtfertigen ist. Das Fazit der HTC-Studie „Bedarfsbezogene Verkehrsmarktuntersuchungen im Kontext der geplanten festen Fehmarnbeltquerung (FFBQ)“ fällt vernichtend aus. Ein tatsächlicher Bedarf für ein Vorhaben dieser Größenordnung wird mit Blick auf die Kosten sowie die erheblichen negativen ökologischen Einflüsse auf den Fehmarnbelt von den Gutachtern ausdrücklich verneint. „Das Urteil der Verkehrsexperten kommt einem Todesstoß für die feste Fehmarnbeltquerung gleich. Das Vorhaben atmet den Geist des 20. Jahrhunderts und darf heute, wo dem Klimafragen und neue Mobilitätsformen immer wichtiger werden, auf keinen Fall gebaut werden“, so Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.

Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass es auf der Strecke keine wesentlichen Engpässe gibt und auch für die Zukunft keine in Sicht sind. Die Gutachter haben keine Anhaltspunkte dafür, dass sich dies bei aktueller weltwirtschaftlicher Abkühlung ändern sollte. Selbst in den vergangenen zehn Jahren der Hochkonjunktur hatte sich kein Wachstum des Verkehrs auf der Strecke eingestellt. Sollte sich dies doch wider Erwarten ändern, könne die Infrastruktur in Dänemark und Deutschland punktuell angepasst werden, so die Gutachter. Das spare ressourcenfressende, ökonomisch und ökologisch höchst fragwürdige Neubauprojekte.

Ein zentraler Punkt des Gutachtens ist die zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Die zu erwartenden fundamentalen Veränderungen für Transport, Verkehr und Logistik, etwa mit Blick auf zukünftige Produktions- und Absatzregionen, die Struktur und das Gesamtvolumen der beförderten Güter, seien nie durch aktualisierte Verkehrsprognosen abgebildet worden, obwohl das zeitlich möglich und inhaltlich seit geraumer Zeit nötig gewesen wäre.

Nach Auffassung des NABU zeige das Gutachten eindringlich, dass weder für die Straße noch für die Schiene ein tatsächlicher Bedarf besteht. Wolle man zudem das eigentliche Verkehrsziel der Europäischen Union, den Straßengüterverkehr auf die Schiene zu verlagern („from road to rail“), ernsthaft erreichen, müsse der Bahngüterverkehr gestärkt werden. „Deswegen erwarten wir eine vernünftige und verantwortungsvolle Anpassung der geplanten Fehmarnbeltquerung an die Realität. Ein reiner Eisenbahntunnel in der gebohrten Variante würde den Bahngüterverkehr stärken und deutlich weniger ökologischen Schaden anrichten. Die aktuelle Dimension des Vorhabens ist völlig unangemessen“, so Malte Siegert, Fehmarnbelt-Experte des NABU. Zwei Drittel der Kosten für das Projekt seien aber für die Straßenverbindung vorgesehen, obwohl es sich laut Planfeststellungsbeschluss explizit um ein Eisenbahnprojekt handelt.

Das Gutachten zum Download....
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Freiburg: Innovative Ausgleichsmaßnahmen für das neue SC-Stadion
Seit einem Jahr entwickelt die Stadt Freiburg Magerrasen auf der Deponie Eichelbuck – erste Ergebnisse des Monitorings sind positiv

Während die Bauarbeiten für das neue SC-Stadion auf Hochtouren laufen, werden auch die vielfältigen Ausgleichsmaßnahmen dafür seitens der Stadt erfolgreich umgesetzt. Bereits vor Baubeginn hat die Stadt damit begonnen, ihre gesetzliche Verpflichtung zum Ausgleich umzusetzen.

Insgesamt wurden für den Bau des neuen Stadions, die Verkehrsflächen und das Trainingsgelände Ausgleichsmaßnahmen auf einer Fläche von rund 70 ha festgesetzt. Darin enthalten sind Maßnahmen nach verschiedenen gesetzlichen Regelungen, wie der Eingriffsregelung nach Baugesetzbuch, dem Artenschutz nach Bundesnaturschutzrecht sowie Ersatzaufforstungen nach Waldgesetz.

Ein großer und wichtiger Teil des Ausgleichs ist zudem dem gesetzlichen Biotopschutz geschuldet. Für alle Ausgleichsmaßnahmen investiert die Stadt gut 10 Mio. Euro – davon sind rund 5 Mio. Euro für den Magerrasenausgleich vorgesehen.

Für den Bau des neuen Stadions werden knapp 10 ha bodensaurer Magerrasen beseitigt, dieser muss aber aufgrund seiner hohen Wertigkeit auf 16 ha ausgeglichen werden. Bei der Suche und der Auswahl der Flächen für den Magerrasenausgleich standen folgende Kriterien im Mittelpunkt: die fachliche Eignung des Standortes, eine große zusammenhängende Fläche, die räumliche Nähe zum Flugplatz und die Schonung landwirtschaftlicher Flächen. Folgende Flächen wurden daraufhin für den Magerrasenausgleich ausgewählt:
 8 ha auf der Deponie Eichelbuck
 5,3 ha am Flugplatz Bremgarten
 1,5 ha am Tuniberg
 und 1,2 ha am nördlichen Flugplatz


Die Ausgleichsmaßnahme am Eichelbuck ist nicht nur wegen der großen zusammenhängenden Fläche, der räumlichen Nähe zum Eingriffsort und dem kompletten Verzicht auf die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen hervorragend geeignet. Sie ist vor allem wegen ihrer Standorteigenschaft eine der Hauptsäulen des Magerrasenausgleichs für das neue Stadion, weil über der Deponieabdichtung ein bodensaurer Magerrasen unter der Verwendung der Magerrasensoden aus der Stadionbaustelle entwickelt werden kann.

Bei der Planung und Umsetzung waren und sind neben zahlreichen städtischen Fachämtern, der ASF und Planungsbüros auch mehrere Fachreferate aus der Umweltabteilung des Regierungspräsidiums unmittelbar beteiligt. Die Gespräche und Planungen zu dieser außergewöhnlichen Idee einen Magerrasenausgleich auf einer Deponie umzusetzen, laufen bereits seit dem Bürgerentscheid 2015. Elke Höpfner-Toussaint, Abteilungsleiterin Umwelt im Regierungspräsidium betont: „Die Ausgleichsmaßnahme am Eichelbuck ist innovativ, aber auch hochkomplex. Deswegen war die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg für die Realisierung entscheidend.“ Bislang wurden in Zusammenarbeit der oben genannten Akteure und einer unabhängigen Umweltbegleitung bereits 4 ha Magerrasen auf der Deponie hergestellt. Bis 2021 soll diese Maßnahme abgeschlossen sein.

Zentraler Inhalt des Ausgleichskonzeptes ist die Verwendung von Magerrasensoden und Saatgut aus den Magerrasenbiotopen des Stadionbaufeldes bzw. des Flugplatzes. Dabei werden die oberen 15 cm Magerrasen im Stadionbaufeld entnommen und „just-intime“ zum Einbau auf den Eichelbuck gebracht, um die typischen Pflanzenarten, aber auch Insekten direkt auf der Ausgleichsfläche etablieren zu können.

Und – der hohe Aufwand lohnt sich: Nach ersten MonitoringErgebnissen aus dem Jahr 2018 entwickeln sich die Magerrasenflächen auf der Deponie in Artenzusammensetzung und Vegetationsstruktur sehr positiv. „Die Pflanzenbestände zeichnen sich schon nach wenigen Monaten durch eine große Ähnlichkeit zu den Magerrasenbiotopen am Flugplatz aus“, freut sich Harald Schaich, stellvertretender Leiter des Umweltschutzamtes. „Dieser erste Erfolg spricht für den Standort Eichelbuck und die aufwändige Sodenübertragung als Verfahren“, so Schaich. Typisch für den Magerrasen sind zum Beispiel Thymian, Kleines Habichtskraut, Heidenelke oder Schafsgarbe. Die Bodenverhältnisse entsprechen laut Analyse vor allem in der Nährstoffarmut und hohen Wasserleitfähigkeit genau den Verhältnissen am Flugplatz. Ähnlich positiv sind die ersten Ergebnisse aus 2018 für die Heuschrecken – durch die Sodenübertragung konnten zahlreiche gefährdete Heuschreckarten übertragen werden.

Damit sich die Magerrasenbiotope dauerhaft etablieren können, ist eine kontinuierliche fachmännische Pflege wichtig. Dazu gehört eine mehrmalige Mahd ab Mitte Juni mit Abtragen des Mahdguts, um die Flächen dauerhaft nährstoffarm zu halten. Für die Insekten sollen künftig über das Jahr Altgrasstreifen erhalten bleiben.

Die Ausgleichmaßnahmen am nördlichen Flugplatz und auch am Flugplatz Bremgarten sind bereits vollständig hergestellt. In Bremgarten wurde ein Teil der bisherigen Start-, Lande- und Rollbahn entsiegelt, damit hier schützenswerter Magerrasen wachsen können.
 
 

 
Taifun-Tofu und [p3]-Werkstatt fördern berufliche Integration junger Geflüchtete
Gemeinsam mit der gemeinnützigen [p3]-Werkstatt unterstützt die Taifun-Tofu GmbH Geflüchtete in Freiburg auf dem Weg in eine Ausbildung in Industrie und Handwerk. Eine so genannte Einstiegsqualifizierung, die Praxis und schulisches Lernen kombiniert, bereitet die Berufsanfänger auf die deutsche Arbeitswelt vor.

Muhammed aus Gambia ist der Erste, der im Rahmen des Programms bei Taifun-Tofu eine Ausbildung absolvieren wird: zum Maschinen- und Anlagenführer, Fachrichtung Lebensmitteltechnik. Damit der Start im September gelingt, durchläuft Muhammed schon jetzt Praktika bei dem Tofuhersteller: Vier Tage pro Woche ist er in verschiedenen Abteilungen tätig, einen Tag erhält er Unterricht in der [p3]-Werkstatt. Außerdem werden gemeinsame Lernziele vereinbart, etwa, welche Vorkenntnisse für die Berufsschule notwendig sind. „Wir setzen auf individuelle Lösungen“, betont David Rösch, Geschäftsführer der [p3]-Werkstatt. Regelmäßig tauscht er sich mit Ralf Kuderer, Personalleiter bei Taifun, über die Entwicklung des 20jährigen aus. „Das Konzept ist sehr nachhaltig gedacht und bietet sowohl den Geflüchteten als auch den Unternehmen konkrete Perspektiven bei der Fachkräfteausbildung“, findet Kuderer.

Bevor es in die Unternehmen geht, werden die Jugendlichen mit Fluchterfahrung in der [p3]Werkstatt ein Jahr lang darauf vorbereitet; zur Hälfte mit Deutsch- und Matheunterricht, zur Hälfte mit Praxisarbeit in der Werkstatt. Während dieser Einstiegsqualifizierung können sie Vorkenntnisse in verschiedenen Berufen erwerben, vom Tischler, über Elektrotechniker bis hin zum Maler und Lackierer. „Grundlage sind aber die weichen Kompetenzen,“ betont David Rösch. „Pünktlichkeit und Eigenverantwortung sind wichtige Voraussetzungen dafür, in der deutschen Arbeitswelt zu bestehen.“ Unterstützt werden die meist jungen Männer dabei von einem engagierten Betreuerteam aus Angestellten und Ehrenamtlichen, zu denen ebenso gelernte Handwerker wie angehende Lehrer gehören.

In Zeiten von Fachkräftemangel sind Initiativen wie die [p3]-Werkstatt für Industrie und Handwerk wertvoll. Weil die Geflüchteten mit guten Deutschkenntnissen und einer fachlichen Vorbildung in den Beruf starten, ist die Chance auf eine langfristige Beschäftigung und eine gelungene Integration hoch. Acht bis zehn Auszubildende lernen gleichzeitig bei der [p3]-Werkstatt, die Bewerberzahl ist groß.
Die [p3]-Werkstatt ist 2018 aus dem gemeinnützigen Verein Stadtpiraten Freiburg e.V. hervorgegangen und kooperiert mit anderen Bildungseinrichtungen und dem Jobcenter. Die gemeinnützige GmbH unter Geschäftsführer David Rösch trägt sich durch Auftragsarbeiten. Derzeit werden die Räumlichkeiten in Freiburg ausgebaut, in Zukunft soll es Veranstaltungen und Netzwerktreffen geben.

Die Taifun Tofu GmbH wurde 1987 von Klaus Kempff und Wolfgang Heck gegründet und zählt heute rund 240 Mitarbeiter. Sie stellt in Freiburg im Breisgau Tofuspezialitäten in Bio-Qualität her. Geschäftsführer sind Elisabeth Huber und Alfons Graf. Alleinige Gesellschafterin der Taifun-Tofu GmbH ist die heck-unternehmensstiftung.
 
 

 
NABU: "Rote Liste" der Welterbestätten wächst
Tennhardt: Westkaukasus bleibt auch nach Olympiade gefährdet

Berlin/Baku - In Baku entscheidet noch bis zum 10. Juli 2019 das Gremium der Welterbekommission über die Neuaufnahme von Natur- und Kulturräumen in die Liste der UNESCO-Welterbestätten. 1.092 Welterbestätten aus 167 Ländern sind bislang ausgewiesen, nur 188 davon sind Naturerbegebiete. NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt macht auf die zunehmende Bedrohung des Welterbes aufmerksam. "Der Erhalt des Kultur- und Naturerbes der Welt ist eine internationale Aufgabe und Herausforderung", sagte Tennhardt.

"Immer mehr Welterbestätten sind durch Massentourismus, Infrastrukturausbau, fehlendes oder schlechtes Management, den Klimawandel oder sogar Kriege bedroht", so Tennhardt weiter. Die "Rote Liste" der Welterbestätten wachse, aktuell seien 54 in Gefahr. Deutschland ist mit zwei Naturgebieten, den Buchenwäldern und dem Wattenmeer, in der Welterbekonvention vertreten.

In den 1990-er Jahren hat der NABU mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums bei der Nominierungen der Weltnaturerbegebiete in Russland erfolgreich mitgewirkt, darunter das UNESCO-Weltnaturerbegebiet "Westkaukasus". Seit über 25 Jahren setzt der NABU im Westkaukasus Projekte zum Schutz der Biodiversität, Umweltbildung und Ökotourismus um. Doch auch das Weltnaturerbegebiet "Westkaukasus" ist in Gefahr: "Baupläne für Skikurorte und Straßen bedrohen die international bedeutenden Naturräume des Westkaukasus massiv. Zudem bricht die russische Regierung ihr Versprechen, die durch die Bauarbeiten für die olympischen Spiele verursachte Naturzerstörung im Westkaukasus zu kompensieren", sagte Vitalij Kovalev, Leiter des NABU-Kaukasusprogramms.

Im Jahr 2014 wurde eine entsprechende Resolution vom russischen Umweltministerium verabschiedet. Neben der Erweiterung des bestehenden Gebietes um einzigartige Urwälder des angrenzenden Sotschi-Nationalparks sollte ein Vorschlag für die Ausweisung einer wichtigen Pufferzone erarbeitet werden. "Der NABU fordert, diese für den nachhaltigen Schutz des Welterbegebietes unabdingbaren Maßnahmen endlich umzusetzen. Nur so kann das einzige UNESCO-Welterbegebiet im gesamten Kaukasus langfristig erhalten werden", so Kovalev.

Im Rahmen seines Kaukasus-Weltnaturerbeprogramms hat der NABU fünf potenzielle Gebiete evaluiert, darunter hyrkanische Reliktwälder. Über die hyrkanischen Wälder im Iran soll noch in dieser Woche entschieden werden. Der NABU plädiert für eine Aufnahme der Wälder, dies sei ein wichtiger Schritt für die internationale Zusammenarbeit mit der Region und den grenzübergreifenden Erhalt der weltweit einmaligen Waldökosysteme, die vor 20 Millionen Jahren entstanden sind.

Die Welterbekonvention ist das erfolgreichste Instrument zum Erhalt der bedeutendsten Kultur- und Naturstätten der Welt. Bereits 190 Staaten haben die Konvention ratifiziert.
 
 

 
Der Fuchs schätzt das Stadtleben – das führt zu Problemen
Forstamt und Veterinärbehörde nennen Verhaltensregeln zum Umgang mit Füchsen

Schon das Kleinkind erfährt aus Märchen, Büchern, CDs: Der Fuchs, der ist schlau. Die Schläue des modernen Fuchses (Vulpes vulpes) zeigt sich unter anderem darin, dass er vermehrt in die Stadt zieht. Auch in Freiburg gilt: Städtischer Siedlungsraum ist ein prima Lebensraum für den Fuchs. Seine Anwesenheit fasziniert viele Menschen, kann aber auch zu Problemen führen.

Deren größtes heißt „Abfall und Kompost“. Beides ist Fastfood für Stadtfüchse. Komposthaufen, achtlos weggeworfene Sandwichs, Pizzareste am Straßenrand und frei zugängliche Fressnäpfe von Haustieren bieten ihnen Futter im Überfluss. Der essbare Abfall von nur vier Haushalten kann einen einzigen Fuchs ernähren. Zusätzlich werden Füchse oft aus falsch verstandener Tierliebe gefüttert. Dadurch verlieren sie ihre Scheu und verursachen häufig Probleme.

Dass Füchse Krankheiten übertragen, ist eine alte Küchenweisheit. Sie gilt weiterhin – wenn auch in begrenztem Maße. Ja, Füchse sind weiterhin Überträger der Tollwut. Deutschland ist jedoch seit Jahren tollwutfrei, von Füchsen geht keine Ansteckungsgefahr mehr aus. Problematischer ist der Kleine Fuchsbandwurm. Die Eier dieses nur 3 Millimeter langen Bandwurms gelangen mit dem Fuchskot in die Umwelt. In seltenen Fällen kann dieser Parasit beim Menschen eine schwere Leberkrankheit auslösen, wenn er über verunreinigte Nahrung oder verschmutzte Hände Fuchsbandwurmeier aufnimmt.

Deshalb rät das Forstamt rechtzeitig zum Sommerbeginn dazu, aus gesundheitlichen Gründen vier Vorsichtsregeln zu beachten.
1. Waschen Sie Beeren, Gemüse, Salat und Fallobst vor dem Verzehr gründlich.
2. Tiefgefrieren tötet die Fuchsbandwurmeier nicht ab. Bei gekochten Nahrungsmitteln besteht jedoch kein Risiko mehr.
3. Hunde, die mausen, können Träger des Fuchsbandwurms sein. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem wirksamen Entwurmungsmittel für eine regelmäßige Behandlung Ihres Hundes. Katzen hingegen spielen bei der Übertragung kaum eine Rolle.
4. Falls Füchse in Ihrem Garten Kot absetzen, entfernen Sie ihn mit einem Plastiksäckchen, das verknotet in der schwarzen Tonne (Restmüll) landet. Fuchskot ähnelt dem Kot eines kleineren Hundes und wird häufig an erhöhten Stellen abgesetzt.

Die Fuchsräude tritt zurzeit in Freiburg und Umgebung verstärkt auf. Diese Hautkrankheit wird durch eine kleine Milbe verursachte und führt beim betroffenen Fuchs meist zum Tod. In seltenen Fällen findet auch eine Übertragung auf Mensch oder Haustiere durch Fellreste von Füchsen statt. Dank guter Therapiemöglichkeiten für Hunde ist dies aber meist nicht problematisch.

Füchse können nicht einfach aus der Stadt vertrieben werden. Die Sicherung von Gebäuden und privaten Grundflächen obliegt der Verantwortung ihrer Eigentümer. Eine behördliche Verantwortung, innerhalb der Stadt die Populationen von Wildtieren zu regulieren, besteht nicht. Auch die Jagdausübung ist in der Stadt verboten.

Um die Probleme mit den neuen Stadtbewohnern gering zu halten, bitten die Behörden um das Beachten von vier Verhaltensregeln:
1. Füchse finden genügend Nahrung in der Natur, bitte füttern Sie sie nicht. Zahme Füchse verursachen Probleme und werden deshalb geschossen.
2. Decken Sie Ihren Komposthaufen ab, damit er für Tiere nicht zugänglich ist.
3. Füttern Sie Ihre Haustiere nur im Haus und stellen Sie kein Katzen- und Igelfutter nach draußen.
4. Halten Sie Distanz, verscheuchen Sie aufdringliche Füchse. Wer einen Garten in Waldnähe besitzt, muss ihn einfrieden. Die Füchse sollen ihre natürliche Scheu behalten.

Das Forstamt hat die Broschüre „Wilde Tiere in der Stadt. Konflikte und Lösungsansätze“ zum Wildtiermanagement in Freiburg herausgegeben. Sie benennt Ansprechpersonen und gibt Tipps zum Umgang mit Wildtieren in der Stadt. Erhältlich ist sie in der RathausInformation und im Forstamt. Wer darüber hinaus Fragen hat, erreicht das Forstamt unter Tel. 0761/201-6201 (Mo-Fr 8 bis 16 Uhr) oder www.freiburg.de/forstamt.

Ein Infoportal zu Wildtieren im Siedlungsraum bietet eine Webseite online ...
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Vässla kommt nach Freiburg
In guter Gesellschaft mit dem Grünhof!

Vässla, das Stockholmer E-Mobility Unternehmen kommt mit seinem Vässla 2 E-Roller nach Freiburg und geht eine strategische Kooperation dem Start-Up Hotspot Grünhof ein.
Vässlas Ziel ist es, das Pendeln schneller, einfacher und umweltfreundlicher zu gestalten und will Pendler von vier auf zwei Räder bringen. Damit soll vor allem das Problem des täglichen Pendelns in die Großstädte gelöst werden. Eine Idee, die Fahrt aufgenommen hat. „In Stockholm verbringt ein Berufspendler durchschnittlich vier Wochen pro Jahr in seinem Auto. Unser Ziel ist daher so einfach wie genial: Zeitersparnis beim Pendel und nachhaltigen Verkehr zu kombinieren”, sagt Rickard Bröms, Geschäftsführer und Gründer von Vässla.

Vässla ist ein schwedisches E-Mobility Startup und wurde 2018 mit der Vision gegründet, es nach der Arbeit „endlich zum Abendessen nach Hause zu schaffen“, statt auf seinem Heimweg im Stau oder Verkehrschaos der Öffentlichen Verkehrsmittel zu stecken. Im ersten Geschäftsjahr hätte Vässla bereits einen Marktanteil von 40% im Bereich E-Roller und ist Marktführer in Schweden. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von € 2 Millionen. Neben seinen innovativen E-Rollern hat das Unternehmen ebenfalls ein elektronisches E-Kickbike im Programm. Vässla will vor allem bei Pendeldistanzen zwischen 0 und 20 km punkten und Pendlern auf dem Weg in die Großstädte eine nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Verkehr bieten.

2019 expandiert Vässla nach Deutschland und Freiburg im Breisgau wird Roll-out Stadt. Partner für die Lancierung des Vässla wird der Grünhof mit seinen 2 Standorten in den Innenstadt und am Güterbahnhofsgelände. “Freiburg als innovative Green City und seiner Präferenz für Zweiräder ist selbstverständlich ist eine der ersten deutschen Städte, in denen Vässla verfügbar sein wird. Der Grünhof als Accelerator für nachhaltige Start-ups und das dazugehörige Netzwerk waren unsere erste Wahl für eine Kooperation in der Stadt. Gemeinsam wollen wir dabei helfen, die Verkehrgewohnheiten der Region zu verbessern” meint Dan Svensson, Chief Growth Officer bei Vässla.

Der Grünhof unterstützt das Startup Unternehmen Vässla im Rahmen einer mit der FWTM geplanten Standortstrategie, bei der nationale und internationale Startups in der Region angesiedelt werden sollen, um Freiburg zu einem International attraktiven Hotspot für Startups der Green Economy zu entwickeln.

Kostenlose probefahrten des neuen Modells Vässla 2 werden ab sofort über den Gruenhof organisiert. Interessierte melden sich gerne unter: vassla@grunhof.org
 
 

 
Rad-Service-Station jetzt an der Radstation am Hauptbahnhof
Hilfe zur Selbsthilfe: Luftpumpe und Werkzeuge für kleine Reparaturen am Fahrrad

Freiburg wurde letztes Jahr zum zweiten Mal vom Land Baden-Württemberg zur "fahrradfreundlichen Stadt" gekürt. Dazu bekam die Stadt eine Rad-Service-Station geschenkt und stellte sie an der Ostseite der Wiwilibrücke auf. Nach kurzer Zeit wurde diese aber durch Vandalismus so zerstört, dass sie nicht mehr funktionstüchtig war.

Inzwischen hat das Garten-und Tiefbauamt die Station wieder repariert und der Radstation am Hauptbahnhof zur Verfügung gestellt.

Ab sofort können Radlerinnen und Radler am Eingang der Radstation (Wiwilibrücke, Westseite) zu den Öffnungszeiten der dortigen Fahrradwerkstatt von 9 bis 18 Uhr kleine Reparaturen an ihrem Rad kostenlos selbst durchführen. Das Rad kann an der Service-Station aufgehängt werden, die mit dem üblichen Radwerkzeug und Luftpumpe ausgestattet ist. Wer sein Fahrrad nicht repariert bekommt, der kann sich beim Fahrradmechaniker der Radstation Hilfe holen.
 
 

 
NABU: Verspielt der Bauernverband die Zukunft seiner Mitglieder?
Miller: EU-Agrarverhandlungen bieten Chance für natur- und sozialverträglichen Umbau der Landwirtschaft - Fahrplan für Umbau der Subventionen nötig

Berlin – Der NABU fordert den Deutschen Bauernverband zum Start des Deutschen Bauerntages in Sachsen auf, endlich die Chancen für einen sozial und umweltverträglichen Wandel der Landwirtschaft zu nutzen. Diese würden bei den laufenden EU-Agrarverhandlungen geradezu auf dem Silbertablett präsentiert. Ein Fahrplan zum ökologischen Umbau der milliardenschweren Subventionen könnte den meisten Betrieben Planungssicherheit, eine wirtschaftliche Perspektive und gesellschaftliche Wertschätzung zurückgeben. Das diesjährige Motto „Wandel braucht Verlässlichkeit“ führe der Bauernverband mit seiner Blockadehaltung jedoch bisher ad absurdum.

„Viele Branchen müssen sich in Zeiten von Klimakrise und Artensterben neu aufstellen. Aber wohl kaum eine hat dafür so viel Steuergeld zur Verfügung wie die Landwirtschaft. Leider nur theoretisch – denn statt in Lösungen für den Wandel zu investieren, verhindert der Deutsche Bauernverband eine Umverteilung der derzeit knapp 60 Milliarden Euro EU-Subventionen“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Durch sein Festhalten am verschwenderischen und umweltschädlichen System der pauschalen Flächenprämien verspielt der DBV die Zukunft vieler seiner Mitglieder.“ Der NABU wirft dabei der Bundesregierung vor, bei den Haushalts- und Agrarverhandlungen in Brüssel der Linie der von DBV-Präsident Rukwied zu folgen und den Rat ihrer wissenschaftlichen Berater und der Rechnungshöfe zu ignorieren.

Bundesagrarministerin Julia Klöckner müsse nun den Mut haben, auch ohne Zustimmung des mächtigen Lobbyverbands DBV einen klaren Fahrplan für die Umwandlung der pauschalen Flächensubventionen vorzulegen und auf EU-Ebene zu vertreten. Jährlich 15 Milliarden Euro müssten dabei konkret für Naturschutzmaßnahmen fließen, damit sich der Erhalt der Artenvielfalt für Landwirte auch lohne. Hierfür müssten sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Olaf Scholz in Brüssel einsetzen, wo im Herbst über den EU-Haushalt für das nächste Jahrzehnt verhandelt wird.

Ein Fahrplan für eine zukunftsfähige und nachhaltigere EU-Agrarpolitik, die künftig die Leistung für den Naturschutz statt rein pauschal die Fläche honoriert, könne sich zudem positiv auf den Stellenwert der Landwirtschaft in der Gesellschaft auswirken, indem ihre wichtige Funktion für den Erhalt der Kulturlandschaft wieder in den Blickpunkt rückt. Vermutlich würden sich die Landwirtinnen und Landwirte dann auch wieder besser vom DBV und der Landwirtschaftsministerin vertreten fühlen. Eine forsa-Umfrage unter Landwirten zeigt, dass sich nur zwei Prozent der Bäuerinnen und Bauern vom DBV gut vertreten fühlen, 56 Prozent hingegen fühlen sich schlecht oder eher schlecht vertreten. Doch auch von Julia Klöckner fühlen sich zwei Drittel der Landwirte schlecht repräsentiert. Die Umfrage zeigt ebenfalls auf, dass 87 Prozent der Landwirte bereit wären, mehr für den Naturschutz zu tun, wenn dies entlohnt würde.

Dass der DBV die Zukunft der Betriebe durch immer weitere Produktionssteigerungen sehe und Umweltproblemen vor allem mit technischen Hilfsmitteln begegnen wolle, werde laut NABU den Ansprüchen der Gesellschaft und auch vieler Landwirte nicht mehr gerecht. Zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Grün- und Ackerland seien pro Betrieb mindestens zehn Prozent nicht-produktiver naturnaher Flächenanteile notwendig. Zusätzlich müssten Extensivierungsmaßnahmen gefördert werden. In diesem Zusammenhang hat der NABU konkrete Forderungen an die zukünftige Ackerbaustrategie der Bundesregierung formuliert.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Der DBV hat jetzt die Möglichkeit zu zeigen, dass er die Erwartungen und Wünsche der Gesellschaft verstanden hat und sich auf den Weg hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft machen will. Dies bedeutet, dass wir vor allem mehr Raum für die Natur in Form von Brachen, Säumen und Hecken brauchen. Außerdem muss das Problem der Überdüngung und zu hoher Pestizideinsätze schnell und ehrgeizig angegangen werden. Bisher hat sich, wenn überhaupt, nur die Rhetorik des DBV verändert. Grundsätzlich schwingt bei allem aber immer noch eine Anspruchshaltung mit, die von gestern ist. Der Steuerzahler kann für sein Geld mehr Umweltleistungen erwarten, nicht der Agrarsektor noch mehr Geld frei Haus vom Staat.“
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