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Verschiedenes
| | | Baumpflege in der Oberau beginnt | Nur eine einzige Pappel muss gefällt werden
Oberau ab 4. November abschnittsweise voll gesperrt
Freiburg. Nachdem bei den mächtigen Pappeln in der Oberau mehrfach große Äste abgebrochen sind, die Sachschäden verursacht haben, hat das Garten- und Tiefbauamt (GuT) einen Gutachter mit der Zustandsermittlung und -bewertung der Bäume beauftragt, um eine Einschätzung zur Verkehrssicherheit zu erhalten. Bei einem Ortstermin am 16. August dieses Jahres haben Vertreter des GuT und der Gutachter die Öffentlichkeit über die potentielle Gefahr, die von den Bäumen ausgeht, und über die geplanten gutachterlichen Untersuchungen informiert.
Die Ergebnisse des Gutachtens liegen nun vor. Die gute Nachricht ist, dass lediglich eine Pappel wegen deutlicher Schäden als kritisch eingestuft. Das GuT muss, diesen Baum aus Sicherheitsgründen fällen. Die übrigen Pappeln können aber durch Rückschnittmaßnahmen in der Baumkrone erhalten werden.
Die notwendigen Arbeiten der Baumpfleger beginnen am Montag, 4. November und werden voraussichtlich eine Woche dauern. Falls es wetterbedingt zu Verzögerungen kommt, können die Arbeiten auch länger andauern. In dieser Zeit muss die Oberau abschnittsweise vollständig gesperrt werden. Es ist geplant, die Arbeiten in fünf täglich wechselnden Abschnitten auszuführen. Eine entsprechende Beschilderung wird rechtzeitig aufgestellt.
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Um die Behinderungen so gering wie möglich zu halten, wird die Einbahnstraßenregelung in der Oberau für die Zeit der Baumpflegearbeiten aufgehoben. Die Anwohnerinnen und Anwohner können sowohl von der Fabrikstraße, als auch von der Mühlenstraße in die Oberau fahren. Eine Durchfahrt ist allerdings wegen der Vollsperrung im Bereich der Baumpflegearbeiten nicht möglich.
Leider sind Verkehrsbehinderungen für die Anwohnerinnen und Anwohner nicht zu vermeiden. Das GuT bittet hierfür um Verständnis. | | | | |
| | | | Rad-Vorrang-Route FR2 wächst nach Norden | Neuer Radweg zwischen Uniklinik und Güterbahnhof fertig
Längster Radweg-Neubau der letzten Jahre
Seit Oktober 2018 wühlen die Bagger, wurden Kanäle verlegt und Flächen asphaltiert: Nun ist der neue Radweg entlang der Hartmannstraße als Teil der Rad-Vorrang-Route FR 2 fertiggestellt und kann ab Dienstag, den 5. November wieder befahren werden.
Der neue Radweg hinter Uniklinik und Hauptfriedhof ist 3,5 Meter breit und über 800 Meter lang und damit wohl der längste Radweg, der in den letzten Jahren in Freiburg neu gebaut wurde. Der Radweg bindet die Uniklinik nach Norden an und schließt eine weitere Lücke in der Rad-Vorrang-Route FR 2 entlang der Güterbahnlinie.
Im südlichen Abschnitt zwischen Elsässer Straße bis zur Breisacher Bahn war schon vorher ein Radweg in einer Richtung vorhanden, der nun deutlich verbreitert wurde und jetzt in beiden Richtungen benutzt werden darf. Anschließend ab der Breisacher Bahn bis zur Paul-Ehrlich-Straße im Güterbahnhof-Areal gab es bislang keine Radwege. Hier wurde der westliche Parkstreifen entlang der Bahnlinie in einen Radweg umgebaut, der ebenfalls in beide Richtungen benutzt werden darf.
Die vorher hier vorhandenen rund 90 Parkplätze, die größtenteils von Mitarbeitenden der Uniklinik benutzt wurden, entfallen. Die gesamte Maßnahme wurde mit der Uniklinik abgestimmt und von dort begrüßt, da durch den Radweg die Anbindung auch für deren Mitarbeitende verbessert wird und im Uniklinik-Gelände ausreichend KFZ-Parkplätze verfügbar sind. Das bislang praktizierte Ausweichen von Mitarbeitenden auf kostenfreie Parkplätze in der Umgebung widersprach den Mobilitätskonzepten von Stadt und Uniklinik. Auf der östlichen, gegenüberliegenden Seite der Hartmannstraße werden die Parkplätze nun bewirtschaftet, sodass hier auch genügend Parkplätze für Besucherinnen und Besucher des Friedhofs frei blieben.
Zu Beginn der Baumaßnahme im Oktober 2018 war zunächst ein Kanal unter der Straße neu gebaut worden, der das Güterbahnhof-Areal an das Kanalnetz anschließt und im weiteren Verlauf der Entwässerung der Straße dient. Die Hartmannstraße selbst wurde anschließend komplett saniert und der Radweg angelegt.
Der Neubau des Radwegs kostet rund 400.000 Euro, die Sanierung der Straße weitere 1 Millionen Euro, insgesamt also rund 1.4 Millionen Euro. Der vorgesehene Kosten- und Zeitplan wurde eingehalten. Der Neubau des Radwegs wird als Teil der Rad-Vorrang-Route FR2 zu rund 50 Prozent vom Land Baden-Württemberg gefördert.
Südlich der Uniklinik wurden in den letzten Jahren im Zuge des FR2-Ausbaus die vorhandenen Radwege ausgebaut, beleuchtet und mit Vorfahrt (Lehener Straße) oder kreuzungsfreien Querungen (Breisacher Straße) versehen. Der Neubau des noch fehlenden Radweg-Abschnitts zwischen Breisacher Straße und Elsässer Straße entlang der Bahnstrecke wird derzeit planerisch vorbereitet.
Nördlich anschließend an den neuen Radweg Hartmannstraße werden noch Radfahrstreifen durch das Güterbahnhof-Areal und Radschutzstreifen in der Neunlindenstraße als Anschluss zur Waldkircher Straße folgen.
Die Rad-Vorrang-Route FR2 durchquert entlang der Güterbahnstrecke viele Stadtteile im Freiburger Westen. Sie stellt so eine attraktive Verbindung quer durch die ganze westliche Stadt her. An der Trasse liegen auch aufkommensstarke Ziele, wie das Industriegebiet Nord, der Güterbahnhof-Nord, die Messe, die Technische Fakultät, die Uniklinik, das Behörden-Areal mit Regierungspräsidium, Arbeitsamt, Rathaus im Stühlinger und Gewerbeschulen sowie im Süden das große Gewerbegebiet Haid.
Im Endzustand bietet der FR2 eine lückenlose Verbindung quer durch Freiburg, darüber hinaus in die Region von Schallstadt im Süden bis Gundelfingen im Norden. Dort schließt der FR2 dann an den geplanten Radschnellweg an, der weitere Gemeinden wie Denzlingen, Emmendingen und Waldkirch mit ihren großen Pendlerpotenzialen anbindet. | | | | |
| | | | Fuß- und Radentscheid Freiburg | Neue Bürgerinitiative formiert sich
Rund 40 Bürger*innen versammelten sich am vergangenen Wochenende im Haus des Engagements, um im Beisein von Vertreter*Innen des Stadtrats und der Stadtverwaltung den Grundstein für eine neue Verkehrspolitik in Freiburg zu legen. Ihre Forderung: Klarer Vorrang für Fuß- und Radverkehr!
Mehr Lebensqualität, mehr Klimaschutz, mehr Sicherheit und mehr Platz – so kann die Vision der Bewegung, die sich seit vergangen Juni wöchentlich in der Radstation trifft, zusammengefasst werden. Wie dies erreicht werden soll, zeigen Initiativen in mittlerweile über 20 Städten in Deutschland. Mit Radentscheiden von Rostock bis Stuttgart konnten die Gruppierungen den Ausbau der Fahrradinfrastruktur in ihrer Kommune vorantreiben. Oftmals mit überraschendem Erfolg.
Doch Freiburg ist anders. Während anderswo der Radverkehr mit einem Anteil von häufig weit unter 10 % kaum eine Rolle spielt, gilt Freiburg schon seit den 1990er Jahren als Fahrradstadt und Musterbeispiel für eine zukunftsweisende Verkehrspolitik. 34 Prozent der zurückgelegten Wege werden hier laut Statistik mit dem Rad zurückgelegt. Doch für die Initiatorinnen und Initiatoren des Fuß- und Radentscheids kein Grund zum Ausruhen – im Gegenteil.
„Wir wollen, dass die Menschen in Freiburg auch zu Fuß sicher und mit Genuss unterwegs sind – überall, und auch mit Kinderwagen oder Rollator“, fordert beispielsweise Ingrid Marienthal, vierfache Mutter und treibende Kraft der Gruppe wenn es um die Einbeziehung und Interessen des Fußverkehrs geht. Denn viel zu oft gehe in Freiburg der Ausbau des Radverkehrs auf Kosten der Gehwege, so Marienthal. Aus genau diesem Grund hat sich das Freiburger Bündnis – anders als alle bisherigen Radentscheide – die Förderung nicht nur der Fahrrad-, sondern auch der Fußgängerinfrastruktur auf die Fahnen geschrieben.
Auch steigende CO2-Emissionen im Verkehrssektor verlangen einen Paradigmenwechsel. „In den letzten Jahren wurde viel in den Ausbau der Radinfrastruktur investiert“, betont Christian Jutzler, Mobilitätsreferent im Büro des Oberbürgermeisters Martin Horn während der Diskussion. „Die Verwaltung will auch weiterhin verstärkt nachhaltige Mobilität fördern und ist dabei offen für neue Ideen“. Dennoch, so Jutzler, nehme leider auch in Freiburg der Autoverkehr weiter zu. Solange sich hieran nichts ändere – so die einhellige Meinung der Anwesenden – werden die Klimaschutzziele der Stadt nicht zu erreichen sein.
Dass auch die Sicherheit und die Lebensqualität der Menschen in Freiburg von einem höheren Anteil des Fuß- und Radverkehrs profitieren würden, steht für die Organisator*innen der Veranstaltung außer Frage. Weniger Verkehrstote, weniger Motorenlärm und weniger Feinstaubemissionen, stattdessen mehr Platz und Gesundheit, so das Credo.
Wie die Ziele und Forderungen des bevorstehenden Bürgerbegehrens konkret lauten sollen, war Teil der interaktiven Auftaktveranstaltung und soll in den nächsten Wochen und Monaten weiter ausgearbeitet werden. Die eigentliche Kampagne und Sammlung von Unterschriften wird voraussichtlich im März 2020 beginnen.
Für alle, die sich an den Aktivitäten des Bündnisses beteiligen möchten: Das nächste Treffen findet am 12. November 2019 um 19 Uhr in der Radstation am Hauptbahnhof statt. Um Anmeldung unter info@fr-entscheid.de wird gebeten. | | | | |
| | | | Agro-Chemie-Lobby, "Bauer Willi" und Grüne Kreuze | Bundesweit aufgestellte Grüne Kreuze sollen als Mahnmal auf die Folgen des neuen Agrarpakts der Bundesregierung, auf das Volksbegehren "Rettet die Bienen" und auf die allgemeine Lage der Landwirtschaft hinweisen. Ein am Kreuz angebrachter Text besagt, dass der von der Bundesregierung geplante Agrarpakt ein „kommendes Bauernsterben“ auslösen würde. Bayer/Monsanto, Syngenta, Gen-Lobby & Co. sehen ihre Profitinteressen durch das Agrarpaket massiv gefährdet. Sie treten aber psychologisch geschickt nicht selber auf sondern schicken gezielt "Bauer Willi, kleine Bauern & Landfrauen" vor.
Kernpunkte des von der Agrochemie-Lobby so massiv bekämpften, von der Bundesregierung geplanten Agrarpakets sind unter anderem das verspätete Aus für das Unkrautgift Glyphosat Ende 2023, endlich ein wenig mehr Schutz für Insekten und ein neues, freiwilliges Tierwohl-Kennzeichen. In einer Zeit globalen Artensterbens, in der in Deutschland die Masse der Insekten teilweise um über 75% abgenommen hat, ist das geplante Agrapaketchen eine kleiner Schritt in die richtige Richtung. Die Agrochemie-Lobby will weitermachen wie bisher und versteckt sich hinter "Bauer Willi". Die bundesweite Kreuz-Aktion ist der verzweifelte Wunsch nach Beibehaltung des Status quo und das heißt Agrar-Gifte, Glyphosat, Massentierhaltung, Insektenvergiftung, Vogelsterben, CO2 Belastung, Nitrat im Grundwasser und gleichzeitig auch Bauernsterben. Es ist erschreckend, dass dieser Aspekt der perfekt organisierten PR-Kampagne in fast allen Medien keinen Niederschlag findet.
Organisiert und angestoßen wird die Grüne Kreuz-Kampagne von „Bauer Willi“
Was sich gegenüber den früheren Jahren geändert hat, sind die Durchsetzungs- und Propagandastrategien der Agro-Chemie-Lobby.
Die früheren Konflikte um Agrargifte, Atomkraft, Umweltschutz und Klimaschutz wurden noch zwischen UmweltschützerInnen und Konzernen ausgetragen und leider denkt und agiert die Umweltbewegung auch heute noch in den alten Denk- und Konfliktmustern. Heute werden die Konflikte "ausgelagert". Vorfeldorganisationen der Chemie-, Atom- und Kohlekonzerne, Stiftungen und industrienahe Einzelpersonen wie "Bauer" Willi, engagieren sich scheinbar unabhängig für Gift & Glyphosat.
"Der als unabhängiger Landwirt bekannte Blogger „Bauer Willi“ ist in Wirklichkeit Teil der Agrarchemiebranche. Wilhelm Kremer-Schillings fungiert laut Firmenangaben als Vize-Vorstandschef der Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft, die auch in erheblichem Umfang mit Pestiziden und Düngern handelt.
Vor seiner Zeit als Blogger war er als Projektmanager in der Chemiesparte des damaligen Schering-Konzerns zuständig für den vermutlich krebserregenden Unkrautvernichter Betanal, wie er der taz mitteilte. Bis zu seiner Pensionierung 2014 arbeitete er beim Zuckerhersteller Pfeifer & Langen, wo er Landwirten zu Pestiziden riet. Auf seiner Internetseite „Zur Person“ und in der Autorenbiografie seines Buches „Sauerei!“ fehlen diese Angaben."
Quelle: Die TAZ
Dieser BUND-Beitrag ist zwischenzeitlich nicht mehr "persönlich unterzeichnet", da die gut organisierten mitternächtlichen Anrufe bei privaten Telefonnummern von Giftgegnern zunehmen. | Mehr | | | |
| | | | NABU und LBV: Turteltaube ist der Vogel des Jahres 2020 | Der gefiederte Liebesbote steht auf der globalen Roten Liste
Berlin/Hilpoltstein – Sie ist ein Symbol für die Liebe, ihre Lebensbedingungen sind aber wenig romantisch: Die Turteltaube wurde vom NABU und seinem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) zum „Vogel des Jahres 2020“ gewählt. Damit wollen die Verbände darauf aufmerksam machen, dass die Turteltaube stark gefährdet ist. „Seit 1980 haben wir fast 90 Prozent dieser Art verloren, ganze Landstriche sind turteltaubenfrei“, so Heinz Kowalski, NABU-Präsidiumsmitglied. „Unsere kleinste Taube findet kaum noch geeignete Lebensräume. Zudem ist sie durch die legale und illegale Jagd im Mittelmeerraum bedroht.“
„Früher hat man das markante Gurren der Turteltaube an jedem Dorfrand oder Flussufer gehört“, sagt Dr. Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender. „Wildkräutersamen an Feldwegen und Feldfrüchte aus Zwischensaaten boten ausreichend Nahrung. Heute brüten Turteltauben häufig auf ehemaligen Truppenübungsplätzen oder in Weinbauregionen, wo sie noch geeignete Lebensbedingungen vorfinden.“
Die Turteltaube ist der erste vom NABU gekürte Vogel, der als global gefährdete Art auf der weltweiten Roten Liste steht. Heute brüten bei uns nur noch 12.500 bis 22.000 Paare. Die meisten der höchstens 5,9 Millionen Paare Europas leben in Spanien, Frankreich, Italien und Rumänien. Turteltauben sind die einzigen Langstreckenzieher unter den Taubenarten Mitteleuropas. Sie verlassen zwischen Ende Juli und Anfang Oktober Europa, um südlich der Sahara zu überwintern.
Die 25 bis 28 Zentimeter großen Vögel mit ihrem farbenfrohen Gefieder ernähren sich fast ausschließlich vegan. Sie bevorzugen Wildkräuter- und Baumsamen. Dem Jahresvogel schmecken Samen von Klee, Vogelwicke, Erdrauch und Leimkraut. Diese Pflanzen wollen Landwirte nicht auf ihren Feldern haben. Darum hat sich die Taube seit den 60er Jahren angepasst und ihre Nahrung umgestellt. Der Anteil von Sämereien aus landwirtschaftlichen Kulturen macht nun in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets mehr als die Hälfte der Nahrung aus statt wie früher nur 20 Prozent. Im Gegensatz zu Wildkrautsamen stehen diese aber nur für kurze Zeit bis zur Ernte zur Verfügung und fehlen während der kritischen Phase der Jungenaufzucht.
Die Intensivierung der Landwirtschaft verschlechtert die Lebensbedingungen der Turteltauben enorm – ein Schicksal, das sie mit vielen anderen Jahresvögeln teilt. Die Ausweitung von Anbauflächen geht mit einem Verlust von Brachen, Ackersäumen, Feldgehölzen und Kleingewässern einher. Damit verschwinden Nistplätze sowie Nahrungs- und Trinkstellen. Viele Äcker werden außerdem mit Herbiziden von „Unkraut“ befreit. Doch von genau diesen Ackerwildkräutern ernährt sich die Turteltaube. Außerdem ist chemisch behandeltes Saatgut vergiftete Nahrung für die Tauben. Der NABU kämpft seit Jahren für eine EU-Förderung der Landwirtschaft, die Natur erhält statt sie zu schädigen.
Eine zusätzliche Bedrohung ist die Vogeljagd im Mittelmeerraum. „Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die jährlich mehr als 1,4 Millionen in der EU legal geschossenen Turteltauben von der Art nicht mehr verkraftet werden können. Besonders skandalös: In manchen Ländern gilt das Schießen der stark gefährdeten Turteltauben als ,Sport‘ zum eigenen Vergnügen“, so Eric Neuling, NABU-Vogelschutzexperte. Gegen Spanien und Frankreich wurden im Juli bereits Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission wegen des schlechten Erhaltungszustands der Art eingeleitet. Gegen vier weitere EU-Länder liegen offizielle Beschwerden vor. Dies ist notwendig, obwohl auf einem Treffen aller Mitgliedsstaaten im Mai 2018 ein Aktionsplan zum Schutz der Europäischen Turteltaube verabschiedet wurde.
Um den gefiederten Liebesboten zu schützen, fordert der NABU Bundesumweltministerin Svenja Schulze mit einer Petition (www.vogeldesjahres.de/petition) auf, sich neben einer verbesserten Landwirtschaftspolitik auch für das dauerhafte Aussetzen der Abschussgenehmigungen in den EU-Mitgliedsstaaten einzusetzen. | Mehr | | | |
| | | | Das UWC-United World College sagt Neophyten an der Dreisam den Kampf an | Die stadtübergreifende Bachpatenschaft des UWC geht in ihr drittes Jahr
Auch ab diesem Herbst ist wieder eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern jede Woche für zwei bis drei Stunden im Einsatz, um die bereits bestehenden Bachpatengruppen in ihrer Arbeit zu unterstützen.
In der Regel sind die Bachpaten Freiburg an den Gewässern zweiter Ordnung aktiv, für die die Stadt unterhaltspflichtig ist. Für die Dreisam, als Gewässer erster Ordnung, ist weitgehend das Land zuständig. Da das College aber in den Karthauswiesen an der Dreisam gelegen ist, fühlen sich die Schülerinnen und Schüler aufgefordert sich auch hier zu engagieren. Bereits im Frühjahr dieses Jahres wurde deshalb das große Wildbienenhotel repariert, das die Uni Freiburg aufgestellt hatte und aus dem mutwillig Material gerissen worden war.
Nun legt die Gruppe regelmäßig Hand an das indische Springkraut, das sich zunehmend am renaturierten Abschnitt der Dreisam ausbreitet. Das Indische Springkraut zeichnet sich durch brüchiges Wurzelwerk und große Blattmasse aus. Das fördert die Erosion der Ufer und führt bei hohen Wasserständen zu Verstopfungen von Durchlässen.
Seit Jahren werden von den Bachpaten Freiburg, entlang ihrer adoptierten Gewässer, eingewanderte, wuchsstarke Pflanzen ausgerissen und vom Garten- und Tiefbauamt (GuT) entsorgt. Dies soll verhindern, dass der zum Teil sehr artenreiche, einheimische Bewuchs verdrängt wird und dient gleichzeitig der Hochwasservorsorge, die zunehmend auch an kleineren Gewässern an Bedeutung gewinnt.
An fast allen naturnahen Bächen, die ein begleitendes Grün besitzen und in denen eine vielfältige Tierwelt vorhanden ist, sind die Bachpaten Freiburg im Einsatz. Es sind Gruppen vom Kinder- bis zum Rentenalter, die tatkräftig und ehrenamtlich die Stadt in deren Auftrag zur Gewässerpflege und – Entwicklung unterstützen. | | | | |
| | | | Zukunft für den Mundenhof | Stadt will Erweiterungsflächen für das Tiergehege erschließen
Besucherzahl zwischen 2013 und 2018 um 34 Prozent gestiegen. Weiterer Anstieg durch Stadtteil Dietenbach zu erwarten
Der Mundenhof platzt an manchen Tagen aus allen Nähten – und wenn in einigen Jahren nebendran der neue Stadtteil Dietenbach bezogen ist, wird der Publikumsandrang im Freiburger Tiergehege wohl noch größer.
Mit seinem weitläufigen Tiergehege hat der Mundenhof 2018 rund 400.000 Besucherinnen und Besucher verzeichnet. Seit Jahren steigt ihre Zahl stetig und steil an; 2013 waren es 297.000 gewesen. Heute kommt der Mundenhof an sonnigen Frühlingswochenenden an seine Kapazitätsgrenze. Die Infrastruktur und die Personalausstattung sind den Besucherströmen an diesen Tagen kaum gewachsen, die Aufenthaltsqualität ist eingeschränkt.
Daher wird die Stadt nun Erweiterungsflächen für das Tiergehege erschließen. Auf einer Pressekonferenz betonte Bürgermeisterin Gerda Stuchlik heute, dass die Stadt die besondere Attraktivität des Mundenhofs erhalten und seine Alleinstellung als Tiergehege mit umweltpädagogischem Anspruch stärken will.
Stuchlik erklärte: „Die jetzt angestoßenen Maßnahmen sind der nächste konsequente Schritt zur Weiterentwicklung des Tier-Natur- Erlebnisparks Mundenhof. In seinen Anfängen war der Park als Naherholung für die Stadtbevölkerung konzipiert. Heute übernimmt er eine wichtige Aufgabe in der Umweltbildung. Wir schaffen mit den jetzigen Entscheidungen Rahmenbedingungen, damit er auch zukünftig für viele Generationen von Kindern ein Ort für besondere Naturerlebnisse bleibt.“ Zusätzlich solle der Mundenhof künftig einen wesentlichen Beitrag zur Naherholung des Stadtteils Dietenbach und zur Entlastung des Naturschutzgebietes Rieselfeld (NSG) leisten.
Deshalb hat das für den Mundenhof zuständige Forstamt gemeinsam mit den anliegenden Einrichtungen Maßnahmen erarbeitet, die den Mundenhof zukunftsfähig machen – auch bei veränderten Rahmenbedingungen. Dazu müssen weitere Bereiche für das Tiergehege auf Flächen zwischen Autobahn und Naturschutzgebiet entwickelt werden, die der Mundenhof jetzt landwirtschaftlich nutzt. Zusätzlich werden angrenzende Flächen, die bisher die Stadtgärtnerei als Baumschule und der Reitclub 99 als Reitplatz nutzt, aufgewertet und durch eine gezielte Besucherlenkung für die Öffentlichkeit neu erschlossen.
Zwischen Parkplatzflächen und Erweiterungsflächen wird ein Brückenschlag notwendig, der dem Publikum attraktive Einblicke in das Naturschutzgebiet und die dortigen Schutzgüter in Flora und Fauna ermöglicht. Das Ganze ist eingebettet in das übergeordnete Erholungs- und Lenkungskonzept, das die Projektgruppe Dietenbach mit dem Garten- und Tiefbauamt (GuT) erarbeitet.
Gleichzeitig mit der Weiterentwicklung der Flächen, die an das Tiergehege grenzen, wird der vorhandene Gebäudebestand für die Öffentlichkeit geöffnet. In den 2013 statisch sanierten Alten Kuhstall soll deshalb weiter investiert werden. Bis 2025 soll dort ein Schlechtwetter-Angebot für Familien entstehen. Angedacht sind interaktive Stationen zu Themen des Mundenhofs (Landwirtschaft, Tierhaltung usw.), niedrigschwellige Spielstationen (Ins-HeuSpringen, Burgen aus Strohballen bauen) und womöglich auch ein integriertes Café. Die Fortführung und der Abschluss dieser Baumaßnahmen bis 2025 kosten rund 2 Millionen Euro.
Wo heute das Requisitenlager des Theaters steht, soll zudem perspektivisch (2026-29) ein kleiner Schaubauernhof entstehen.
Dem Mundenhof steht also seit der Gründung des Tiergeheges 1968 der dritte prägende Umbruch bevor – nach der Erweiterung Mitte der 80er Jahre und der Umgestaltung im Zusammenhang mit der Entwicklung des Stadtteils Rieselfeld Ende der 90er Jahre.
Parallel zu diesen Entwicklungen erörtert das Umweltdezernat mit den Veranstaltern des Zeltmusikfestivals (ZMF) Entwicklungsoptionen für das Festival am bestehenden Standort. Eine maßgebliche Erweiterung des ZMF zu Lasten von MundenhofFlächen ist dabei für die Stadtverwaltung keine Option. | | | | |
| | | | Kirche im Klimaschutz lokal aktiv | Photovoltaikanlagen auf Kindergartendächern
Freiburg / Merzhausen. Die Evangelische Kirche in Freiburg arbeitet konsequent weiter an ihrem lokalen Klimaschutzprogramm. In diesem Herbst konnten zwei Photovoltaikanlagen auf Gebäuden der Kirche in Betrieb genommen werden. „Das soll die umfangreichen Maßnahmen zur Energieeffizienz und zur Reduzierung von CO2-Emmission ergänzen", sagt Bauamtsleiter Reinhard Stulz.
Beide Anlagen werden von kirchennahen Unternehmen betrieben. In Merzhausen wird auf dem Dach der neu errichteten Kindertagesstätte (Kita) eine 30-Kilowatt-Anlage von der Gesellschaft zur Energieversorgung der kirchlichen und sozialen Einrichtungen (KSE) gebaut. Die Kirche hat dazu das Dach der Johannes-Kita direkt neben der Kirche verpachtet. 92 Module wurden auf einer Fläche von 200 Quadratmetern auf dem Dach verlegt. Mit der Anlage könne eine CO2-Ersparnis von 400 Gramm pro Kilowattstunde gegenüber anderen Stromerzeugern erzielt werden, erklärt Tobias Moser. Dem Elektroingenieur ist dabei wichtig, dass zur Vermeidung von so genannten Verschattungsverlusten ein Regler mit Einzelmoduloptimierung eingebaut ist. Der Stadtkirchenbezirk verpachtet das Dach an die KSE, die den erzielten Strom einspeist. Der Photovoltaik (PV)-Strom könne aber auf Wunsch ab 2020 auch direkt an die Johanneskirche geliefert werden, sodass die Gemeinde ihren eigenen PV-Strom verbrauchen kann, erklärt Lena Klietz von KSE. "Den zusätzlichen Strombedarf decken sie weiterhin über das Netz mit dem KSE-Ökostrom", sagt sie weiter. Über die Lieferung des PV-Stroms und den Rest KSE-Ökostrom werde dann ein Stromlieferungsvertrag auf max. 3 Jahre abgeschlossen.
Die Betreiberin der Anlage, die KSE wurde von den beiden Landeskirchen und den beiden Diözesen in Baden-Württemberg gegründet und hat ihren Sitz in Freiburg.
Ein weiters Modell der Stromeinspeisung mit der Evangelischen Kirche in Freiburg gibt es in Freiburg-St. Georgen. Auf dem gemeinsamen Dach des evangelischen Oberlin-Kindergartens und des Gemeindehauses der Lukasgemeinde wurde ebenfalls eine rund 30-KW-Anlage in Betrieb genommen. Hier ist die Betreiberin die Ökumenische Energiegenossenschaft e.G. (ÖEG), die es seit 2009 gibt und ihren Sitz in Bad Boll hat. „Die Module dieser so genannten Aufdachanlage stammen aus deutscher Produktion", betont der Solarteur Klaus Winterer. Auch hier laufe der Pachtvertrag über 20 Jahre, so Sebastian Edel von der ÖEG, der Strom werde ins Netz eingespeist. „Die Nutzung des Stromes vor Ort wäre wirtschaftlicher gewesen, scheiterte aber an den Rahmenbedingungen des Erneuerbare-Energie-Gesetzes", sagt der Experte. Demnach stünde die gemeinsame Nutzung des Daches durch Kita und Pfarrgemeinde laut EEG der Eigennutzung des Stroms bisher entgegen.
Mit beiden Anlagen könnten zusammen rund 20 Haushalte mit Energie versorgt werden. Die Kirche betreibt seit einiger Zeit bereits kleinere PV-Anlagen, unter anderem in Freiburg-Hochdorf auf dem Katharina-von-Bora-Haus, wo die bürger- und spendenfinanzierte Anlage bereits fast 20 Jahre alt ist. Jetzt sollen weitere Möglichkeiten geschaffen werden, Photovoltaikanlagen zu montieren. Erste Vorüberlegungen für eine weitere Anlage auf dem Dach der Kreuzkirche in Freiburg-Stühlinger sind schon in Gang.
zum Bild oben:
Auf dem Dach des Johanneskindergartens in Merzhausen werden die Module installiert.
Foto: Günter Hammer | | | | |
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