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Verschiedenes
Bayerischer Wald: Lusen (c) Dr.Eberhard Pfeuffer | | | 50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald â LBV und NABU gratulieren | Eine Erfolgsgeschichte Dank des Mutes der damaligen EntscheidungstrĂ€ger
Hilpoltstein/Berlin, 06.10.2020 â Der LBV und sein bundesweiter Partner NABU gratulieren zum 50-jĂ€hrigen JubilĂ€um des Nationalparks Bayerischer Wald. âDer Nationalpark Bayerischer Wald ist eine Erfolgsgeschichte â fĂŒr die Region und fĂŒr die Naturâ, betont Dr. Norbert SchĂ€ffer, Vorsitzender des LBV und lobt die damaligen EntscheidungstrĂ€ger fĂŒr ihren Mut und ihre Weitsicht. âWaldnationalparke haben eine herausragende Funktion fĂŒr den Artenschutz. Gleichzeitig wird der AtmosphĂ€re durch das Wachstum der BĂ€ume Kohlenstoff entzogen und in lebenden und toten BĂ€umen, aber auch im Waldboden, lange gebunden. Nationalparke sind daher eine echte Kohlenstoffsenke und tragen zum Klimaschutz beiâ, erklĂ€rt Jörg Andreas KrĂŒger, PrĂ€sident des Naturschutzbunds Deutschland.
Vor 50 Jahren, am 7. Oktober 1970, wurde der erste deutsche Nationalpark gegen den heftigen Widerstand von Teilen der Bevölkerung gegrĂŒndet. Damals wurden EinschrĂ€nkungen und Bevormundung befĂŒrchtet. Auch die Erweiterung 1997 fĂŒhrte zu hitzigen Debatten. Aber der Mut der EntscheidungstrĂ€ger einen Nationalpark gegen den Willen eines Teils der örtlichen Bevölkerung zu grĂŒnden, zahlte sich auch wirtschaftlich aus. Heute steht das ehemalige Armenhaus in Bayern finanziell besser da denn je: Touristenmagnet und attraktives Reiseziel, das die lokale Wirtschaft ankurbelt und nachhaltig stĂŒtzt. âGerade in Zeiten wie diesen, wenn bedingt durch die Corona-Pandemie der Urlaub dahoam angesagter ist denn je, ist der Bayerische Wald ein attraktives Urlaubsziel fĂŒr vieleâ, erlĂ€utert der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert SchĂ€ffer. Untersuchungen zeigen, dass fast 60 Prozent der GĂ€ste gerade wegen des Nationalparks in die Region kommen. In einer reprĂ€sentativen Umfrage der Uni WĂŒrzburg sprachen sich sogar 97 Prozent der Befragten fĂŒr ein Weiterbestehen des Nationalparks aus.
âDurch die natĂŒrliche Entwicklung in einem Nationalpark können LebensrĂ€ume fĂŒr Insekten, Vögel und Pilze entstehen, die es in dieser QuantitĂ€t und QualitĂ€t so in WirtschaftswĂ€ldern nicht gibtâ, erklĂ€rt NABU-PrĂ€sident Jörg-Andreas KrĂŒger. âAuf den FlĂ€chen des Nationalparks Bayerischer Wald haben wir bereits in den 1980er Jahren erlebt, wie die Natur regiert, wenn Wald groĂflĂ€chig abstirbt. Bereits nach wenigen Jahren sind flĂ€chig wieder junge BĂ€ume nachgewachsen und die Baumartenvielfalt ist heute gröĂer als zuvorâ, so KrĂŒger. âEin Nationalpark kann somit als ReferenzflĂ€che dienen, um zu zeigen, wie ein natĂŒrlicher Wald auf den Klimawandel reagiert. Er zeigt uns, welche Baumarten mit den Herausforderungen Hitze und Trockenheit am besten zurechtkommenâ, ergĂ€nzt der LBV-Vorsitzende SchĂ€ffer.
Vor diesem Hintergrund begrĂŒĂen LBV und NABU die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung, als ersten Schritt weitere WaldflĂ€chen dauerhaft aus der Nutzung zunehmen. âDies kann aber nur ein Zwischenschritt fĂŒr die Ausweisung eines 3. Nationalparks in Bayern seinâ, sind sich die beiden Vorsitzenden SchĂ€ffer und KrĂŒger einig. | | | | |
| | | | NABU: ResĂŒmee der Verhandlung zur Fehmarnbeltquerung am Bundesverwaltungsgericht | Intensive Verhandlungstage / KrĂŒger: Massive Fehler bei der Planfeststellung
Berlin, 05.10.2020 â Nach fĂŒnf intensiven Verhandlungstagen am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zieht der NABU eine erste Bilanz der Verhandlung zur geplanten Fehmarnbeltquerung. Neben den gerĂŒgten Planungsfehlern und dem drohenden Umweltschaden standen auch die unĂŒbersichtlichen Verfahrensunterlagen im Mittelpunkt der Diskussion. Diese erschwerten immer wieder die fachliche und rechtliche Auseinandersetzung. Am 3. November soll das Urteil verkĂŒndet werden. Der NABU hofft auf eine Entscheidung des Senats fĂŒr die Ostsee.
Verkehrsprognosen, Tunnelsicherheit, AlternativenprĂŒfungen, Existenz- und Umweltfragen â das Programm am Bundesverwaltungsgericht war vielfĂ€ltig und komplex, die Verhandlungstage waren lang. âDer 9. Senat hat an vielen Stellen die richtigen Fragen gestellt, und wir haben deutlich gemacht, wo die VersĂ€umnisse des Planfeststellungsbeschlusses liegenâ, so NABU-PrĂ€sident Jörg-Andreas KrĂŒger. âDie Biotopkartierungen entlang der geplanten Trasse sind falsch, die Auswirkungsprognose auf den Schweinswal fehlerhaft und das Projekt nicht mit den Zielen des Meeresschutzgebiets âFehmarnbeltâ vereinbar. Die niedrigen und zudem fragwĂŒrdigen Verkehrserwartungen von 5.000 bis 8.000 Fahrzeugen pro Tag können den massiven Umweltschaden nicht rechtfertigen.â
Der Artikel 22 des Staatsvertrages wĂŒrde eine Neubewertung des Projektes ermöglichen. Doch die zustĂ€ndige Planfeststellungsbehörde und die beigeladene Femern AS klammerten sich immer wieder an die Logik des Staatsvertrags, ohne BerĂŒcksichtigung von verkehrspolitischen und gesellschaftspolitischen VerĂ€nderungen in Zeiten von Klimakrise und Artensterben. Besonders intensiv wurde wie erwartet um die Riffe im Fehmarnbelt gestritten, einen streng geschĂŒtzten Lebensraumtyp der Ostsee. Der NABU kritisierte dabei scharf die Versuche der Bagatellisierung durch Femern AS. âEs wurden gleich vier Riffe auf und nahe der geplanten Trasse ĂŒbersehenâ, sagt Dr. Kim Cornelius Detloff, NABU-Leiter Meeresschutz. âIm unmittelbar durch die Sedimentation stark beeintrĂ€chtigen Bereich von drei Kilometern zum Tunnelgraben haben wir heute mindestens 25 Prozent mehr Riffe als angenommen. Die methodischen Fehler der Biotopkartierung sind ebenso wenig erklĂ€r- wie heilbar.â
In der kontroversen naturschutzfachlichen und -rechtlichen Diskussion zeigte sich in Leipzig nach EinschĂ€tzung des NABU einerseits, dass das Gericht tief in die Thematik eingestiegen ist, andererseits aber auch die Tendenz, eine Heilung gerĂŒgter Fehler noch vor dem Urteil mit zu fördern. âNach unserer Wahrnehmung mĂŒssen Argumente von KlĂ€gern auĂergewöhnlich stark sein, um einer Klage in GroĂprojekten wie diesem zum Erfolg zu verhelfen. Doch insbesondere im Fall der ĂŒbersehenen Riffe, der Vertreibung streng geschĂŒtzter Schweinswale und des fehlenden Bedarfs glauben wir, genau das erreicht zu habenâ, so Malte Siegert, NABU-Verkehrsexperte und Vorsitzender des NABU Hamburg.
Hintergrund und Chronik:
Vor 25 Jahren beginnt die Planung des Ostseetunnels mit ersten Machbarkeitsstudien. 2008 wird zwischen DĂ€nemark und Deutschland ein Staatsvertrag zum Bau der Fehmarnbeltquerung geschlossen. Damals noch als SchrĂ€gkabelbrĂŒcke geplant, kommt 2011 die Tunnel-Entscheidung. Das Amt fĂŒr Planfeststellung des Landes Schleswig-Holstein gibt im Januar 2019 VorhabentrĂ€ger Femern AS grĂŒnes Licht fĂŒr den Bau Europas gröĂten Infrastrukturprojekts. Der NABU klagt im April 2019 gegen den Planfeststellungsbeschluss, schĂ€tzt den ökologischen Schaden durch den Tunnelbau im Meeresschutzgebiet als verheerend und unverhĂ€ltnismĂ€Ăig ein. Im September 2019 nach Taucharbeiten die BestĂ€tigung: Sie weisen mehrere Quadratkilometer groĂe Riffstrukturen nach â genau dort, wo der Fehmarnbelt-Tunnel gebaut werden soll. In den Gutachten von Femern AS fanden sich 2013 noch Hinweise auf solche Riffe, in der eigentlichen UmweltvertrĂ€glichkeitsstudie wurde daraus Feinsubstrat â also Sand oder Schlick. Die Zerstörung kostbarer artenreicher Riffe wurde also nie geprĂŒft.
Die unwiederbringliche Vernichtung des einmaligen Ăkosystems durch den Bau des Absenktunnels wiegt umso schwerer, als dass der Bedarf dafĂŒr gering ist. Der Verkehr kann mĂŒhelos ĂŒber die bestehenden StraĂen- und Schienenverbindungen ĂŒber Land, BrĂŒcken und FĂ€hre abgewickelt werden. Der NABU fordert daher einen Ausstieg aus dem Projekt.
Sollte dies politisch mit unseren dÀnischen Nachbarn nicht durchsetzbar sein, muss nach EinschÀtzung des NABU zwingend die ökologisch vertrÀglichste Tunnelvariante gebaut werden: Ein bergmÀnnisch gebohrter Eisenbahntunnel. | Mehr | | | |
| | | | Nach Corona-Pause: Gebrauchtwarenbörse der ASF öffnet wieder | Um ein Infektionsrisiko zu verringern, war die Gebrauchtwarenbörse auf dem Recyclinghof St. Gabriel (LiebigstraĂe) von April bis Anfang Oktober geschlossen. Ab Montag, 12. Oktober, ist die Halle wieder zum Verkauf von Second-Hand-Artikeln geöffnet.
Die Warenbörse findet nun wieder jeden Montag von 14 bis 16 Uhr im Recyclinghof St. Gabriel statt. In der Warenbörse gelten fĂŒr alle SchnĂ€ppchenjĂ€ger ein Sicherheitsabstand von 1,50 Meter und die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
Weitere Infos online ... | Mehr | | | |
| Sebastian Backhaus / Foto: privat | | | Neuer Leiter der Stabsstelle Nachhaltigkeitsmanagement gewĂ€hlt | In der heutigen Sitzung des Gemeinderates wurde Sebastian Backhaus einstimmig zum Leiter der Stabsstelle Nachhaltigkeitsmanagement gewĂ€hlt. Der 41-jĂ€hrige gebĂŒrtige Freiburger ist selbststĂ€ndiger Kommunikationsberater und seit 2007 fĂŒr Berliner Ministerien, Kommunen und VerbĂ€nde tĂ€tig. Der Diplom-Betriebswirt fĂŒr Medien- und Kommunikationswirtschaft tritt die die Nachfolge von Simone Pflaum an und wird die Stabsstelle mit insgesamt drei Mitarbeiterinnen leiten. Die 2011 gegrĂŒndete Stabsstelle Nachhaltigkeitsmanagement ist direkt dem OberbĂŒrgermeister zugeordnet und dient dem Ziel, die stĂ€dtischen Nachhaltigkeitsziele zu verwirklichen, Erfahrungen zu bĂŒndeln und daraus neue Kompetenzen fĂŒr die vielfĂ€ltigen Herausforderungen der Zukunft zu gewinnen.
Sebastian Backhaus hat bereits verschiedene Nachhaltigkeitskampagnen unter anderem des Bundesumweltministeriums konzipiert und geleitet. Er ist im Vorstand des Ăkoinstituts e.V. ehrenamtlich tĂ€tig. Sebastian Backhaus wird sich in seiner zukĂŒnftigen Funktion dem Konzept âNachhaltiges Freiburg 2030â widmen, Bundesmittel zur Umsetzung kommunaler MaĂnahmen akquirieren und innovative digitale Projekte vorantreiben. | | | | |
| Wasserverbrauch im Haushalt: Wasser ist ein kostbares Gut © a tip: tap e.V. | | | Karlsruhe: EFFEKTE im Oktober: Ohne Wasser ist alles nichts | Vierte Online-Ausgabe der Wissenschaftsreihe am 6. Oktober
"Ohne Wasser ist alles nichts" â unter diesem Motto steht der vierte Online-Vortragsabend bei der EFFEKTE-Wissenschaftsreihe 2020/21 am Dienstag, 6. Oktober. Unterhaltsam und verstĂ€ndlich zeigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Expertinnen und Experten, wie wichtig das Element Wasser fĂŒr alle Menschen auf der Erde ist. Start der VortrĂ€ge ist um 19.30 Uhr auf www.effekte-karlsruhe.de. Im Live Chat stehen die Expertinnen und Experten dem Publikum zur VerfĂŒgung. Die EFFEKTE-VortrĂ€ge, die vom WissenschaftsbĂŒro der Stadt Karlsruhe veranstaltet werden, können kostenfrei mitverfolgt werden.
In drei VortrĂ€gen wird das Thema Wasser in ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Prof. Dr.-Ing. Jan Hoinkis von der Hochschule Karlsruhe â Technik und Wirtschaft nimmt die Zuhörenden mit auf eine Reise zum zweitgröĂten SĂŒĂwassersee der Erde, dem Viktoriasee in Ostafrika. Der See als Trinkwasserlieferant befindet sich in einem besorgniserregenden Zustand. Ăber ein EU-Projekt soll die Fischerei nachhaltiger werden, was dem See helfen und zu seiner Renaturierung beitragen soll.
Warum der Flaschenwasserkonsum in Deutschland so hoch ist, woher unser Leitungswasser eigentlich kommt und welche GrĂŒnde dafĂŒr sprechen, Leitungswasser zu trinken, beantworten Eva Wendeberg und Maria Kondra vom Verein "A tip: tap". Der Verein setzt sich dafĂŒr ein, auf den Gebrauch von Leitungswasser umzusteigen, nachdem der Flaschenwasserkonsum in Deutschland sich seit den 1970er Jahren mehr als verzehnfacht hat.
Und schlieĂlich berichtet Heinrich Armbruster von der Bundesanstalt fĂŒr Wasserbau ĂŒber die Archivarbeit in der Einrichtung. Dort sind mittlerweile 17.000 Fotoaufnahmen rund um die BundeswasserstraĂen digital aufbereitet worden. In seiner Gesamtschau zeigt das Bildmaterial eindrucksvoll, wie sich in der Geschichte der WasserstraĂen auch die Geschichte unseres Landes und seiner Menschen widerspiegelt.
Weitere Infos zur EFFEKTE-Reihe und Impressionen vom Wissenschaftsfestival EFFEKTE gibt es auf der Internetseite www.effekte-karlsruhe.de und dem facebook-Kanal des WissenschaftsbĂŒros. | | | | |
| | | | NABU: EU-Subventionen mĂŒssen sich klar nach ökologischen Zielen richten | KrĂŒger begrĂŒĂt Selbstverpflichtung der Staaten zum Schutz der BiodiversitĂ€t / Deutschland kann mehr tun
Berlin, 28-09.2020 â In der am 28. September vorgestellten Selbstverpflichtung âLeaders Pledge for Natureâ im Vorfeld des UN BiodiversitĂ€tsgipfels versprechen die unterzeichnenden Staaten gröĂere Ambitionen bei den Verhandlungen des globalen Abkommens fĂŒr die biologische Vielfalt. NABU-PrĂ€sident Jörg-Andreas KrĂŒger kommentiert:
âMit der Selbstverpflichtung erklĂ€rt sich die Bundesregierung bereit, dringend notwendige Schritte zu gehen, um das Ruder noch herumzureiĂen und die biologische Vielfalt zu retten. Bei den anstehenden Entscheidungen in der EU-Agrarpolitik und dem EU-Haushalt im Oktober kann Deutschland schon jetzt unter Beweis stellen, dass es seine Bekenntnisse ernst meint: Die Subventionen und Anreize der EU-Agrarpolitik mĂŒssen sich klar an ökologischen Kriterien orientieren â ansonsten untergraben sie weiter das globale Abkommen fĂŒr die biologische Vielfalt und verhindern so das Erreichen anderer BiodiversitĂ€tsziele. Bundeskanzlerin Angela Merkel kann der Weltgemeinschaft am Mittwoch auf dem BiodiversitĂ€tsgipfel zeigen, dass Deutschland sich seiner globalen Verantwortung bewusst ist und Ă€rmeren LĂ€ndern mehr finanzielle UnterstĂŒtzung bei der Umsetzung des Abkommens anbieten. Das Budget sollte deutlich aufgestockt werden â 1,5 Milliarden Euro pro Jahr wĂ€ren ein angemessener Beitrag.â
Der am 15. September veröffentlichte âGlobal Biodiversity Outlookâ hatte deutlich gezeigt, dass die Weltgemeinschaft bisher an der Umsetzung des Abkommens scheitert: Keines der 20 global gesetzten BiodiversitĂ€tsziele der letzten Dekade ist vollstĂ€ndig erreicht worden. Ganz besonders schlecht steht Deutschland bei dem Ziel da, naturschĂ€digende Subventionen zu beenden.
Hintergrund Selbstverpflichtung:
Mit dem "Leaders Pledge for Nature" verpflichten sich die Staaten unter anderem dazu, sich fĂŒr nachhaltige ErnĂ€hrung und Landwirtschaft einzusetzen und biodiversitĂ€ts- und klimaschĂ€digende Subventionen zu streichen. Stattdessen sollen Anreize geschaffen werden, um die biologische Vielfalt zu schĂŒtzen. Deutschland und die EU haben die Selbstverpflichtung mit initiiert und gezeichnet. | Mehr | | | |
| Werner Mildebrath, Sasbach / Archiv: Axel Mayer | | | BUND-Trauer um Solarpionier Werner Mildebrath | Solarpionier, TĂŒftler, BUND-Ehrenmitglied und Aktivist am 18.9.2020 verstorben
Der Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland trauert um sein verstorbenes Ehrenmitglied Werner Mildebrath aus Sasbach.
Der Solarpionier gehört zu den Ersten, die in Deutschland thermische Solaranlagen bauten. Der jetzt verstorbene Wyhl-Aktivist und TĂŒftler erhielt am 26.4.2008 bei der Landesdelegiertenversammlung des BUND in Bad Boll die Ehrenmitgliedschaft des BUND. Er war das erste Mitglied aus der Region am SĂŒdlichen Oberrhein, der diese Ehrung erhielt.
Werner Mildebrath war ab dem Jahr 1973 aktiv, als die Bevölkerung und die Badisch ElsĂ€ssischen BĂŒrgerinitiativen zuerst ein umweltbelastendes Bleichemiewerk im elsĂ€ssischen Marckolsheim und spĂ€ter ein AKW in Wyhl verhinderte. Er war seit 1976 Mitglied des BUND. Werner Mildebrath fĂŒhrte damals mit seiner ebenso aktiven Frau Erika, ein kleines dörfliches ElektrogeschĂ€ft in Sasbach, einem kleinen Ort in nĂ€chster Nachbarschaft zu Marckolsheim und Wyhl.
Wie viele aus der dörflichen Bevölkerung war er fest eingebunden in den örtlichen AKW Wyhl - Widerstand, als Elektriker aber hatte er einige âbesondereâ Aufgaben. Bei vielen Kundgebungen und Aktionen war er zustĂ€ndig fĂŒr die âDemo-Technikâ. Er organisierte die Elektrik, die damals noch âexotischeâ Videotechnik und die Lautsprecheranlagen und bediente diese. Im Wyhler Wald sorgte sein Aggregat bei Veranstaltungen fĂŒr Strom. Bei vielen Aktionen, auch in spĂ€teren Jahren, war er wie selbstverstĂ€ndlich als fĂŒr diesen Bereich âzustĂ€ndigerâ Mann dabei, immer zuverlĂ€ssig und engagiert, ohne viele Worte zu machen.
Alleine diese AktivitĂ€ten waren schon Grund genug fĂŒr eine Auszeichnung.Doch in erster Linie ging es dem BUND darum, den Solarpionier Werner Mildebrath zu ehren.
Durch die Volkshochschule Wyhler Wald war er sehr frĂŒh auf die damals absolut âexotischeâ thermische ErwĂ€rmung von Wasser mit Hilfe der Sonne aufmerksam geworden.
Im Jahr 1975 baute der Elektriker, TĂŒftler und Handwerker fĂŒr sein eigenes Haus eine sehr solide thermische Solaranlage die heute nicht nur immer noch existiert, sondern auch noch funktioniert. Es dĂŒrfte sich dabei um eine der ersten praxistauglichen Solaranlagen in Deutschland gehandelt haben. Diese Anlagen gehören langfristig in ein Museum.
Im Sommer 1976 veranstalteten einige Aktive der Badisch-ElsĂ€ssischen BIÂŽs und des damals frisch gegrĂŒndeten Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz (Aktion Umweltschutz) die weltweit erste groĂe Ausstellung zu alternativen Energien in Sasbach am Kaiserstuhl. Der Widerstand gegen das im Nachbardorf Wyhl geplante AKW, das berĂŒhmte "Nai hĂ€mmer gsait" war den Aktiven des BUND und der BIÂŽs nicht genug, es galt auch, Alternativen zur Atomenergie aufzuzeigen und neben das Nein zur Atomenergie das Ja zu den alternativen Energien zu stellen. Die Solaranlagen von Werner Mildebrath waren damals ein wichtiger Teil der Sasbacher Sonnentage.
Gemessen an heutigen Ausstellungen alternativer Energien war es eine kleine, ja geradezu winzige Ausstellung. Ăber 12 000 BesucherInnen kamen 1976 zu diesen ersten "Sonnentagen" nach Sasbach. Es war tatsĂ€chlich eine âkleine, weltgröĂteâ Ausstellung und es ist unglaublich und faszinierend, was sich aus diesen "Sonnentagen" entwickelt hat. Gerade dieser Vergleich zeigt den unglaublichen Erfolg der damaligen Idee und der umgesetzten Vision.
FĂŒr Werner Mildebrath war dies alles der Einstieg in die kleintechnische Produktion von Solaranlagen. Er grĂŒndete eine kleine Firma und baute in der ganzen Region seine Anlagen, die alle heute noch funktionieren.
Jahre danach hatte ihn das Schicksal vieler Pioniere ereilt. Was anfangs belĂ€chelt und sogar bekĂ€mpft wurde, wurde spĂ€ter von groĂen Firmen aufgegriffen, die groĂtechnisch einfach billiger produzieren konnten. Die Firma des verstorbenen Pioniers gibt es nicht mehr.
Dennoch braucht es diese TĂŒftler, Techniker und Pioniere, um zukunftsweisende, langlebige und nachhaltige Technologien auf den Weg zu bringen und der BUND ist stolz, solche Menschen in seinen Reihen gehabt zu haben.
Auf seinem Hausdach befinden sich alte und neue Solaranlagen. Die Àltesten Solar-Anlagen Deutschlands sollten nicht in der Schrottpresse landen, sondern in einem Technikmuseum.
Wir werden Werner Mildebrath vermissen.
Dr. Brigitte Dahlbender BUND-Landesvorsitzende / Axel Mayer (Alt-) BUND GeschĂ€ftsfĂŒhrer | Mehr | | | |
| | | | NABU: Europa muss Taktgeber fĂŒr Klimaschutz in der Schifffahrt werden | Miller: Abgeordnete können in dieser Woche neue Ăra der Schifffahrt einlĂ€uten
Berlin/Hamburg, 14.09.2020 â Vor der fĂŒr diese Woche angesetzten Abstimmung des europĂ€ischen Parlaments ĂŒber KlimaschutzmaĂnahmen in der Seeschifffahrt appelliert der NABU eindringlich, den Sektor endlich zu mehr Klimaschutz zu verpflichten. Zuvor hatte bereits der federfĂŒhrende Umweltausschuss im Juli wegweisenden Auflagen zugestimmt, die nun als Teil der Verordnung ĂŒber die Ăberwachung, Berichterstattung und ĂberprĂŒfung von Schiffsemissionen (MRV) auf den Weg gebracht werden könnten. Teil des Pakets sind unter anderem die Ausweitung des europĂ€ischen Emissionshandelssystems auf die Schifffahrt, die Pflicht zur Abnahme von Landstrom wĂ€hrend der Liegezeit in HĂ€fen sowie eine Effizienzsteigerung der Schiffe um 40 Prozent bis zum Jahr 2030.
NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller: âDie Abgeordneten des EuropĂ€ischen Parlaments können in dieser Woche eine neue Ăra der Schifffahrt einlĂ€uten. Bisher hat sich die Branche erfolgreich um ernsthafte Klimaschutzauflagen gedrĂŒckt. Dabei ist allen bewusst, dass die Seeschifffahrt bis zum Jahr 2050 komplett emissionsfrei unterwegs sein muss. Daher wird es Zeit, den Sektor nun mit entsprechenden gesetzlichen Vorgaben auf Kurs zu bringen.â
Daniel Rieger, Leiter Verkehrspolitik: âUns lĂ€uft die Zeit davon. In nur 30 Jahren muss die gesamte Schifffahrt vom heutigen Schwerölbetrieb auf erneuerbare und emissionsfreie Antriebe umstellen. Das erfordert zum einen die Entwicklung entsprechender Antriebe wie der Brennstoffzelle sowie erhebliche Effizienzsteigerungen bei Schiffsdesign und Schiffsbetrieb. Hier hinkt die Branche allen anderen VerkehrstrĂ€gern um mindestens ein Jahrzehnt hinterher. Besonders herausfordernd wird dabei die UmrĂŒstung der Bestandsflotte werden, da hier das Gros der Emissionen anfĂ€llt.â Es sei sinnvoll, dass der Gesetzgeber einen entsprechenden Orientierungsrahmen schaffe, um gezielt Investitionen in alternative Antriebe zu lenken. Denn weder das zunehmend eingesetzte FlĂŒssiggas (LNG) noch SchwefelwĂ€scher (Scrubber) seien geeignet, um den Anforderungen an eine emissionsfreie Schifffahrt zu genĂŒgen. | | | | |
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