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Verschiedenes

 
WWF fordert „Big Deal“ im Kampf gegen weltweite Wasserkrise
Wassermangel und Dürre sind Wachstumsrisiko. / Österreich und Belgien wollen UN-Konvention ratifizieren.

Anlässlich des Abschluss der Weltwasserwoche in Stockholm fordert die Umweltschutzorganisation WWF einen „Big Deal“ im Kampf gegen die weltweite Wasserkrise. Regierungen, Landwirtschaft und Unternehmen müssten Strategien entwickeln, um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser dauerhaft sicherzustellen, fordert Martin Geiger, Leiter Bereich Süßwasser beim WWF Deutschland, im Interview auf der Weltwasserwoche in Stockholm. Ein Hoffnungsschimmer sei, dass mit Österreich ein weiterer Staat die Ratifizierung der UN-Konvention zum grenzüberschreitenden Wassermanagement in die Wege geleitet habe und Belgien auf der Weltwasserwoche großes Interesse daran zeigte. WWF-Experte Geiger sieht in der Wasserkrise nicht nur eine ökologische und humanitäre Gefahr, sondern auch ein ökonomisches Wachstumsrisiko.

Wasser als Grundlage des Lebens ist essentiell, doch warum ist es auch für die Weltwirtschaft von großer Bedeutung?

Geiger: Wenn der fossile Rohstoff Öl - derzeit noch – als Schmiermittel der Weltwirtschaft angesehen wird, dann muss Wasser als die universelle und unverzichtbare Grundlage ökonomischen Erfolgs betrachtet werden. Ohne Zugang zu Wasser kann der Agrar- und Lebensmittelsektor nicht arbeiten. Ohne Wasser würde die Stahlproduktion scheitern und in Folge dessen die Automobilindustrie zusammenbrechen, auch Chips für die Computerindustrie könnten nicht produziert werden. Im Gegensatz zu den fossilen Rohstoffen, für die zunehmend Ersatzmöglichkeiten gefunden werden, gibt es zu Wasser keine Alternative.

Also ist Wasser ein Wirtschaftsgut?

Geiger: Wasser ist vieles - auch ein Wirtschaftsgut. Aber mehr als bei allen anderen Ressourcen spielen beim „blauen Gold“ humanitäre und ökologische Gesichtspunkte eine entscheidende Rolle. Es geht um gerechte Verteilung der knappen Ressourcen, den Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen. Zugleich müssen die entsprechenden Ökosysteme wie Flüsse, See oder Feuchtgebiete geschützt werden, vor nicht nachhaltigen oder vielmals sogar illegalen Wasserentnahmen, Verschmutzung und den Folgen des Klimawandels.

Wie kann eine weitere Verschärfung der Wasserkrise abgewendet werden?

Geiger: Was es jetzt braucht ist ein weltweiter „Big Deal“, einen wirklichen großen Wurf, in der Wasserpolitik. Industrie und Landwirtschaft sind hierbei genauso gefordert, wie die internationale Staatengemeinschaft. Als erster Schritt muss endlich die UN-Konvention für ein nachhaltiges, verantwortungsvolles und vor allem grenzüberschreitendes Management von Wasservorkommen ratifiziert werden. Besonders erfreulich ist es daher, dass Österreich kürzlich die Ratifizierung in die Wege leitete und vergangene Woche Belgien die Absicht geäußert hat, dem Abkommen beizutreten.

Wo sehen Sie die deutsche Bundesregierung in der Pflicht?

Geiger: Deutschland sollte sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass Agrar-Subventionen nur noch bei einer nachweisbaren, nachhaltigen und effizienten Wassernutzung gewährt werden, speziell in der Bewässerungslandwirtschaft. Im internationalen Bereich muss sich eine Industrienation wie Deutschland über die Entwicklungszusammenarbeit dafür engagieren, dass in ärmeren Staaten, die meist besonders hart von einer Wasserkrise betroffen sind, Technologien zur effizienten Wassernutzung eingesetzt werden.

Wie wird Deutschland als wasserreiches Land von einer Wasserkrise betroffen sein?

Geiger: In einer globalisierten Welt, ist keine Volkswirtschaft mehr unabhängig. Auch nicht in der Wasser-Frage. Nach der neuen WWF-Studie zum Wasser-Fußabdruck Deutschlands wird rund die Hälfte des deutschen Wasserbedarfs über ausländische Produkte importiert. Damit führt die Bundesrepublik jedes Jahr 79,5 Mrd. m³ Wasser ein. Wir sind also direkt abhängig von den Wasserressourcen anderer Länder. Wenn dort, beispielsweise wie derzeit in Indien, Wassermangel herrscht, hat das auf unsere Versorgung mit landwirtschaftlichen Gütern wie Kaffee, Baumwolle oder auch Fleisch Auswirkungen. Ausserdem verschärft Wassermangel die Armut und schürt Konflikte - von denen wir wiederum indirekt betroffen sind.

Wird der Zugang zu Trinkwasser also eines Tages zum Luxus werden?

Geiger: Wir dürfen nicht den Fehler machen unseren westlichen Standard zur weltweiten Realität zu verklären. Für die weit über ein Milliarde Menschen, die derzeit noch keinen sicheren, dauerhaften Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, ist Wasser bereits heute ein Luxusgut. Das muss nicht sein, die Lösungen für Alle Zugang zu schaffen gibt es bereits heute. Es ist eine Frage der Planung, Prioritätensetzung, der Verteilung und der Investitionen und nicht der Verfügbarkeit.

Nach welchen Kriterien muss sich eine gerechte und zugleich ökologisch nachhaltige Wasserpolitik richten?

Geiger: Grundsatz muss immer sein, wie viel Wasser, in welcher Region und zu welchem Zeitpunkt der Natur entnommen werden kann. Weltweit müssen Flüsse, Seen und Feuchtgebiete unter Schutz gestellt und renaturiert werden. Nur ökologisch gesunde Süßwasserspeicher können auch in Zukunft, vor allem mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen, unsere Versorgung sichern.
 
 

 
Wenn Wasser auf Reisen geht
Pipelines, Talsperren und Flussregulierungen: WWF kritisiert soziale und ökologische Folgen / Wassertransfer-Projekte wirtschaftlich fragwürdig

Frankfurt/Stockholm - Barcelona bekommt per Schiffsladung Wasser aus Südfrankreich. In Südafrika trocknet eine ganze Region aus, um weit entfernte Industriegebiete mit dem kostbaren Nass zu versorgen. Und in China wird Wasser über 1400 km von Süden nach Norden geleitet, um ein Defizit von 52 km³ pro Jahr auszugleichen.- Wassertransferprojekte gelten als „Allheilmittel“ zur Deckung eines steigenden Bedarfs, für eine Förderung des Wirtschaftswachstums oder zur Armutsbekämpfung. Doch nach einer aktuellen WWF-Analyse, die im Rahmen der Weltwasserwoche in Stockholm vorgestellt wurde, sind die teuren Mega-Projekte oftmals wirtschaftlich fragwürdig und meist mit enormen sozialen und ökologischen Auswirkungen verbunden.

„Wassertransfer-Projekte sind nicht die Lösung des Problems von Wasserknappkeit und steigender Nachfrage, sondern lediglich eine technokratische Antwort darauf. Sie können angesichts ihrer enormen Auswirkungen immer nur die letzte Option sein, wenn alle anderen Alternativen versagen“, sagt Martin Geiger, Leiter Bereich Süßwasser beim WWF Deutschland. Zunächst einmal müsse der Wasserbedarf in der zu versorgenden Region verringert werden, etwa durch die Optimierung von Bewässerungssystemen oder intelligente Wasserwiederverwendung. Auch Entsalzungsanlagen können eine kostengünstige und umweltverträgliche Alternative darstellen.

Der WWF hat für seine Analyse weltweit sieben geplante oder bereits umgesetzte Vorhaben untersucht. So soll für geschätzte 2,9 bis 4,4 Milliarden Euro ein Mega-Projekt mit drei großen Talsperren in Griechenland realisiert werden, verbunden mit dem Verlust wertvoller Ökosysteme und der Zerstörung historischer Kulturgüter. Die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen beruht dabei allein auf dem wasserintensiven und von der EU hoch subventionierten Baumwollanbau in der 170 km entfernten Thessaly-Region. Spanien plant hingegen am Fluss Tagus, dem bereits seit Ende der 1970er Jahre Wasser entnommen wird, ein neues Großprojekt. Vornehmlich mit EU-Geldern soll dort für über 270 Millionen Euro ein neues Transfersystem entstehen, um die Region Castilla-La Mancha mit Wasser zu versorgen. Und das, obwohl die Auswirkungen am Tagus bereits heute enorm sind: Beständig sinkende Pegelstände setzen Ufervegetation und Wasserqualität zu; zahlreiche, seltene Fischarten sind in ihrem Bestand bedroht. Hinzu kommt, dass der bereits existierende Transfer nicht einmal annähernd die Erwartungen erfüllt hat.

Hintergrund: Wassertransfer-Projekte sind kein Phänomen der Moderne und bereits aus dem Altertum bekannt. Doch allein in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden mehr als 350 große Wassertransfer-Projekte, durch die jährlich rund 400 Mrd. m³ Wasser umgeleitet wird. Bis 2020 soll sich diese Zahl verdoppeln
 
 

 
Schönen Gruß vom Pfauenauge
Gefährdung von Tierarten – und was man dagegen tun kann

Artenvielfalt, Artenschutz, Zerstörung von Lebensraum,
Ausrottung – fast täglich findet man diese Begriffe in den
Medien. Doch was ist so schlimm am Verlust einer Art, wozu
Rücksicht nehmen?

Zum Beispiel das Tagpfauenauge – es ist einer der
bekanntesten einheimischen Falter und der Schmetterling des
Jahres 2009. Mit seiner charakteristischen Zeichnung, großen
blauen Augen auf rot gemusterten Flügeln, schreckt er seine
Feinde ab und bietet den Menschen einen attraktiven Anblick,
der für viele zum Sommer gehört wie Biergarten und
Badesee. Doch seine Zukunft und die vieler
mitteleuropäischer Schmetterlingsarten ist gefährdet.

Um die Situation zu begreifen, muss man weiter ausholen.
Bei der Entstehung der Arten hat sich zwischen
Schmetterlingen und Pflanzen ein kompliziertes
Zusammenspiel entwickelt. Es ist in seinen Ausmaßen auf
den ersten Blick kaum erkennbar, auf den zweiten aber umso
faszinierender.

Beginnen wir bei den Brennnesseln. Wer ist nicht schon beim
Wandern oder bei der Gartenarbeit mit ihnen in Kontakt
gekommen und hat ihren Nutzen spontan in Frage gestellt?
Doch das Tagpfauenauge und viele andere einheimische
Schmetterlingsarten wie Admiral oder Kleiner Fuchs nutzen
die Brennnessel als Kinderstube. Sie ist für sie
überlebensnotwendig. Die Raupen ernähren sich
ausschließlich von ihren Blättern. Und spätestens seit der
Raupe Nimmersatt weiß jede/r: ohne Raupen keine Puppen,
ohne Puppen keine Schmetterlinge.

Das Tagpfauenauge ernährt sich vom Nektar einheimischer
Blütenpflanzen. Genügen ihm im Frühjahr der gelbe Huflattich
und die weiße Schlehe, so bevorzugt es im Sommer rote bis
blau-violette Blüten wie Ackerkratzdistel, Wiesen-
Flockenblume und Tauben-Skabiose, die auf normalen
Blumenwiesen vorkommen. Das Problem: „Normale“
Blumenwiesen sind kaum noch zu finden. Während die
Tagfalter von der Farbenpracht der Blüten angezogen
werden, locken Pflanzen wie die Nachtkerzen Nachtfalter mit
ihrem starken Geruch an.

Die Tauben-Skabiose bevorzugt einen nährstoffarmen,
mageren Boden. Die Pflanzengesellschaften, die dort
wachsen, werden auch Trocken- und Halbtrockenrasen
genannt. Viele Wiesen dienen aber landwirtschaftlichen
Zwecken. Sie werden mehrmals im Jahr gemäht, die Mahd
dient als Futtermittel. Damit sie einen möglichst hohen Ertrag
bringen, werden die Wiesen gedüngt. Das im Einklang mit
dem Artenschutz zu tun, ermöglichen landwirtschaftliche
Förderprogramme, die den Landwirten Einnahmeausfälle
ersetzen.

Wer hat in letzter Zeit einen Admiral gesehen oder einen
Kleinen Fuchs oder einen Schwalbenschwanz? Verschwinden
die Blumenwiesen, verschwinden nach und nach auch die
einheimischen Schmetterlingsarten. Das Umweltschutzamt
weist darauf hin, dass sich über die Hälfte von ihnen auf der
Roten Liste der bedrohten Arten finden.

Doch wie geht es weiter mit dem Beispiel? Schmetterlinge
befruchten mit ihren langen Saugrüsseln Pflanzen. Aufgrund
der Blütenform kommen dafür manchmal keine anderen
Insekten in Frage. Beim Fressen streifen die Falter
automatisch Pollen von den Staubblättern der Blüte, tragen
sie auf die nächste weiter und bestäuben sie. Auf diese Weise
sorgen Schmetterlinge für die Vermehrung, Verbreitung und
den Erhalt der Pflanzen.

Neben ihrer Rolle als Bestäuber dienen die Schmetterlinge
aber auch als Vogelnahrung, und zwar in jedem ihrer
Entwicklungsstadien. Egal ob Raupe, Puppe oder fertiger
Schmetterling – ein hungriger Schnabel findet sich immer.
Und auch Fledermäuse sind einem flatternden Imbiss nicht
abgeneigt. Gegen sie haben Falter kaum eine Chance: Sie
werden mit Schallwellen geortet und direkt aus der Luft
geschnappt.

Vögel und Fledermäuse ernähren sich aber nicht
ausschließlich von Faltern, sondern auch von anderen
Insekten und Gliederfüßlern und begrenzen damit deren Zahl.
Das bedeutet: Plagen, zum Beispiel durch Stechmücken,
werden in Grenzen gehalten beziehungsweise könnten noch
viel schlimmer sein. Damit tragen Schmetterlinge auch
mittelbar zum Gleichgewicht von Schädlingen und Nützlingen
bei.

Ein weiteres Beispiel: Einige Schlupfwespen bieten ihren
Larven ein besonderes Schlaraffenland: Sie legen ihre Eier
direkt in eine lebende, aber durch Gift gelähmte Raupe.
Schlüpft die Larve, befindet sie sich direkt in ihrer
Nahrungsquelle, und die Schlemmerei kann beginnen. Die
Schlupfwespen verwenden nicht nur die Raupen von Faltern,
sondern auch die Larven anderer Insekten, weshalb man sie
in der Landwirtschaft als ökologische Schädlingsbekämpfer
einsetzt.

Eine Besonderheit des Tagpfauenauges ist es, dass die
erwachsenen Tiere häufig auf Dachböden oder in
Kellerräumen überwintern. Wer also in seinem Haus auf
scheinbar leblose Falter trifft, sollte sie nicht entfernen. Denn
sie beenden im Frühjahr ihre Winterruhe und beginnen eine
neue Generation von Faltern.

Wie kann man dazu beitragen, dass es auch künftig
Tagpfauenaugen gibt? Das Umweltschutzamt rät,
Brennnesseln im Garten einfach einmal stehen zu lassen
oder in einem Abschnitt des Rasens Wiesenblumen zu säen.
Weitere Tipps zum ökologischen Leben und Naturschutz im
eigenen Garten finden sich auf den Internetseiten des
Naturschutzbunds Deutschland (www.nabu.de) oder des
BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(www.bund.net). Dort erfährt man zum Beispiel, was man für
Singvögel oder Fledermäuse tun kann.
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Wasserentnahme aus Freiburgs Gewässern verboten
Grund: anhaltende Trockenheit

Grundsätzlich kann man Wasser aus öffentlichen oberirdischen
Gewässern in geringen Mengen entnehmen, um beispielsweise
die Pflanzen in Gärten zu gießen. Bei niedrigen Pegelständen ist
die Entnahme von Wasser jedoch verboten, um die natürlichen
Lebensvorgänge in und an den Gewässern nicht zu gefährden.
Darauf weist das städtische Umweltschutzamt hin.

Ausschlaggebend dafür ist der Pegel der Dreisam in Ebnet.
Sobald dort ein Stand von 28 Zentimetern unterschritten wird,
führen auch die anderen Gewässer in Freiburg wenig Wasser.
Dann ist die Entnahme von Wasser verboten. Wer jetzt Gärten
und Grünflächen gießen will, muss daher die öffentliche
Wasserversorgung oder Zisternen und Regenwasserfässer
nutzen.

Wie bereits im letzten Jahr kann ein extrem niedriger Pegelstand
bereits im Frühjahr auftreten. Das Verbot der Wasserentnahme
bei einem Pegelstand der Dreisam in Ebnet unter
28 Zentimetern gilt daher das ganze Jahr.

Wie hoch der aktuelle Pegelstand der Dreisam gerade ist,
kann jederzeit telefonisch unter der Nummer: 65049 erfragt
werden.
 
 

 
Warnung vorm Baden im Dietenbachsee
Das städtische Umweltschutzamt meldet gerade, dass es vom
staatlichen Gesundheitsamt Hinweise erhalten hat, dass Badende
im Dietenbachsee vermehrt Hautausschläge bekommen haben.
Vermutlich ist dies auf Zerkarien zurückzuführen, das sind kleine
Parasiten, die eigentlich Enten befallen und die an allen
Baggerseen vorkommen. Gehäuft ist dies aber im Moment am
Dietenbachsee aufgetreten. Das Umweltschutzamt rät Menschen
mit empfindlicher Haut, nicht im Dietenbachsee zu baden.
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"Kommunen im Land sind auf Klimakurs."
Kommunen aus der Region erhalten rund 87.000 Euro aus neuem Programm des Umweltministeriums zur Förderung moderner Straßenbeleuchtung

Umweltministerin Tanja Gönner: "Kommunen im Land sind auf Klimakurs."

Jährlich können durch moderne Straßenbeleuchtung 50 Millionen Euro eingespart werden.

Das vom Umweltministerium zu Beginn des Jahres aufgelegte neue Programm zur Förderung energiesparender Straßenbeleuchtung ist auf eine unerwartet große Resonanz gestoßen. "Das Programm ist kräftig eingeschlagen. Die Städte und Gemeinden im Land sind auf Klimakurs", erklärte Umweltministerin Tanja Gönner am 11. August 2009 in Sigmaringen. 378 Förderanträge seien von 348 Städten und Gemeinden eingereicht worden. Damit wolle etwa jede dritte Kommune im Land die Chance ergreifen, die Straßenbeleuchtung auf einen modernen Stand zu bringen. "Das spart Energie und Kosten und leistet gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz", so Gönner. Das im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes entwickelte Förderprogramm ist mit einer Million Euro ausgestattet. Davon fließen rund 87.000 Euro in die Region Südlicher Oberrhein (Landkreis Emmendingen: Emmendingen, Malterdingen, Sexau; Landkreis Freiburg, Freiburg; Ortenaukreis: Kehl). 63 Förderbescheide würden in den nächsten Tagen verschickt.

Städte und Gemeinden, die zunächst noch leer ausgingen, könnten noch weiter auf einen Landeszuschuss hoffen, so Umweltministerin Gönner. "Wir sind von der Vielzahl von Anträgen und guter Konzepte überrannt worden und suchen deshalb nach Möglichkeiten, die Fördermittel aufzustocken." Dafür würden interne Umschichtungen aus dem laufenden Etat des Umweltministeriums ins Auge gefasst. So werde geprüft, ob noch Gelder aus dem Konjunkturprogramm des Landes übrig sind, die umgewidmet werden könnten. "Mit der Förderung moderner Straßenbeleuchtungskonzepte werden Zukunftsinvestitionen unterstützt, die grundsätzlich mit der Zielsetzung der angestoßenen Programme übereinstimmen. Gelder aus den Konjunkturprogrammen, die nicht abfließen, weil die Planungen noch nicht weit genug fortgeschritten sind, könnten so sinnvoll angelegt werden." Nach einer Untersuchung des ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. sei jede dritte Straßenlaterne im Land veraltet und habe deshalb einen zu hohen Energieverbrauch. Um landesweit über 300 Millionen Kilowattstunden ließe sich der Energieverbrauch durch moderne Beleuchtungstechnik wie Leuchtdioden (LED), Natriumdampfhochdruck-Lampen oder neue Halogenmetalldampf-Lampen senken. "Das würde jährlich rund 50 Millionen Euro weniger Energiekosten bedeuten", so Umweltministerin Gönner. Gleichzeitig würde der Kohlendioxidausstoß um etwa 200.000 Tonnen pro Jahr verringert.

Mit dem neuen Förderprogramm werde ein Impuls für einen breiten Einzug effizienter Beleuchtungstechniken bei Städten und Gemeinden gesetzt, zeigte sich Gönner überzeugt. Der Zuschuss orientiert sich an dem über eine Lebensdauer von 15 Jahren verminderten Kohlendioxidausstoß und liegt bei 50 Euro pro eingesparter Tonne CO2. "Wir rücken mit dem Programm auch unserem Ziel näher, die Energieeffizienz im Land um jährlich zwei Prozent zu steigern", so Umweltministerin Gönner.
 
 

 
Umweltschutz unter einem Dach: Wärmedämmung und Nistplatz für Fassadenbrüter
Mauer- und Alpensegler, Mehlschwalben, Sperlinge, aber
auch Buntspechte sind so genannte Fassadenbrüter und
ausgezeichnete Architekten. Selbst senkrechte Wände und
dortige Spalten werden zum Nestbau genutzt. Waren es
früher noch natürliche Standorte wie Felsvorsprünge und alte
Bäume, haben die Vögel heute vor allem Nistplätze in vom
Menschen geprägten städtischen Lebensräumen wie
Dachvorsprüngen, Mauerritzen oder Loggien.

Wer die Vögel nicht kennt, dem sind sie sicher dennoch
schon aufgefallen, wenn vor allem Mauer- und Alpensegler im
Sommer mit ihren gewagten Flugmanövern lautstark um die
Häuser ziehen.

Ältere Gebäude müssen instandgehalten werden und dazu
gehört auch das Renovieren oder Sanieren von Fassaden.
Von den unterschiedlichsten Fassadenarbeiten ist
wahrscheinlich die Mehlschwalbe am häufigsten betroffen.
Aber auch wenn bei den Renovierungs- und
Dämmungsarbeiten keine Nester aktiv zerstört werden, nimmt
man den Fassadenbrütern doch häufig ihre standorttreuen
Nistplätze.

Wenn eine Hausfassade gedämmt wird, wird normalerweise
jede noch so kleine Öffnung als Wärmeleck erkannt und
abgedichtet; denn mit einer guten Wärmedämmung sparen
Hausbesitzer Kosten und Energie und tragen so aktiv zum
Klimaschutz bei. Beinahe alle profitieren davon, bis auf die
Fassadenbrüter, die gerade auf solche Ritzen und Spalten als
Brutplätze angewiesen sind.

Wenn in den wärmeren Monaten des Jahres das Renovieren
oder Sanieren von Häusern Hochkonjunktur hat, bedeutet das
für viele Fassadenbrüter und auch Fledermäuse
Obdachlosigkeit. Besonders fatal, wenn im nächsten Frühjahr
die standorttreuen Tierarten zu ihren Nestern zurückkehren,
um zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen.

Nicht selten aber fühlen sich die Hausbewohnerinnen und
Hausbewohner durch das Gezwitscher und den „Vogeldreck“
gestört und entfernen deshalb die Nester, in denen sich oft
Jungtiere befinden. Mit dem Entfernen der Nester verstößt
man aber gegen das Naturschutzrecht und kann mit einer
Anzeige und Bußgeld rechnen.

Um den Umweltschutz und den Klimaschutz unter ein Dach
zu bekommen, gibt es Abhilfe: Inzwischen existiert ein breites
Angebot an unterschiedlichen Nisthilfen für Vögel und
Fledermäuse. Die Auswahl reicht von dekorativen Elementen
bis zu unsichtbar hinter Isolierung und Putz verschwindenden
Varianten, nahezu alle Abstufungen sind erhältlich.

Alle, die selber tätig werden wollen und praktische Hinweise
und Informationen für Nisthilfen benötigen, können sich direkt
an das städtische Umweltschutzamt unter der
Telefonnummer: 201-6125, Friedhelm Fischer, wenden.
Auch die Umweltverbände BUND und NABU bieten auf ihren
Internetseiten Bauanleitungen für Nisthilfen an.

Das Ansiedeln von Vögeln und Fledermäusen kann nützlich
sein. Die Tiere verspeisen eine Unmenge an Insekten wie
Mücken und Fliegen, die gerade im Sommer gerne die
Hausbewohnerinnen und Hausbewohner plagen oder die sich
als Schädlinge im Garten unbeliebt machen.

Außerdem kann jeder mit einer Nisthilfe ganz bequem
mithelfen, die Artenvielfalt zu erhalten, und sich nebenbei an
den Vögeln und Fledermäusen erfreuen. Dies ermöglicht
auch die einzigartige Chance, die Vögel bei der Balz, der
Aufzucht der Jungen und schließlich deren Flügge werden
von einem Logenplatz aus zu beobachten.
 
 

 
Farbreste und Abwässer müssen richtig entsorgt werden
Kein verschmutztes Wasser in Gullys, Hofabläufe oder
Straßenrinnen

Im schlimmsten Fall führt Verunreinigung zu Fischsterben

Ein unerfreuliches Beispiel, das in immer wieder kehrenden
Abständen auftaucht: Eine nicht definierbare farbige Flüssigkeit
verunreinigt ein Gewässer in Freiburg und kann im
schlimmsten Fall zum Ersticken oder Vergiften von Fischen
und anderen Tieren führen.

In Freiburg gibt es zwei Entwässerungssysteme: das so genannte
Mischsystem, bei dem sämtliche Abwässer, also
Schmutz- und Regenwasser gemeinsam durch ein Rohr zur
Kläranlage nach Forchheim geleitet werden.

Fast die Hälfte der Fläche Freiburgs, wie beispielsweise die
Tuniberggemeinden, Kappel, Littenweiler, Zähringen, Wiehre,
oder St. Georgen wird jedoch im so genannten Trennsystem
entwässert. Hier werden Regen- und Schmutzwasser getrennt
in zwei Rohren abgeleitet. Das Regenwasser wird in
einer separaten Leitung auf kürzestem Wegdirekt in Bäche
und Flüsse eingeleitet. Das Schmutzwasser wird der zentralen
Kläranlage zugeleitet.

Bei Regenfallrohren, Straßenrinnen und -gullys und Hofabläufen
gelangen sämtliche Stoffe, die dort eingebracht werden, in
kürzester Zeit in ein Gewässer und können dieses mit Schadstoffen
verunreinigen.

Die Bürgerinnen und Bürger sollen deshalb grundsätzlich kein
Schmutz- oder Abwasser in Gullys, Hofabläufe oder Straßenrinnen
kippen.

Umgang mit Farbresten

Bei der Verwendung von lösemittelfreien Farben in privaten
Haushalten fallen üblicherweise Farb- und Reinigungsabwasser
in haushaltsüblichen Mengen an. Hier dürfen bei der Reinigung
von Pinsel, Farbrolle und Eimer anfallende Farb- und
Reinigungsabwässer über die Toilette im Haus entsorgt werden,
die an den Schmutz- oder Mischwasserkanal angeschlossen
ist. Die Entsorgung über Kanalgullys im Freien ist
nicht gestattet, da diese in der Regel alle Abwässer – dazu
gehört auch Niederschlag - in das nächst angrenzende Gewässer
leiten und dies wiederum zu einer Gewässerverunreinigung
führt.

Jegliche verbleibende Farbreste nach Malerarbeiten stellen
schadstoffhaltige Abfälle dar und müssen auch von Privathaushalten
ordnungsgemäß entsorgt werden. Bei haushaltsüblichen
Mengen können diese beim Schadstoffmobil und auf
den Recyclinghöfen kostenlos abgegeben werden.

Bei Verwendung von lösemittelhaltigen Farben und Reiniger
sind die verbrauchten Reinigungsmittel und Farbreste über
das Schadstoffmobil oder die Recyclinghöfe zu entsorgen.

Ob Farben oder Reinigungsmittel lösemittelhaltig oder lösemittelfrei
sind, ist leicht an den Farbbehältern erkennbar.

Malerfachbetriebe dürfen anfallende Farb- und Reinigungsabwässer
von lösemittelfreien Farben, beispielsweise durch
Pinselreinigung, Farbrolle oder Eimer nur vorbehandelt in den
Schmutz- und Mischwasserkanal ableiten. Der nach dieser
Vorbehandlung übriggebliebene Schlamm oder Farbreststoff
muss als Abfall ordnungsgemäß zur Schadstoffannahme für
Gewerbetreibende auf den Recyclinghof St. Gabriel.

Wenn lösemittelhaltige Farben und Reiniger verwendet werden,
müssen die verbrauchten Reinigungsmittel und Farbreste
ebenfalls ordnungsgemäß entsorgt werden. Weitere Informationen
sind auch bei der Handwerkskammer oder Malerund
Lackierer-Innung Freiburg erhältlich.
 
 



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369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
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415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 


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