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Donnerstag, 21. November 2024
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Verschiedenes

 
Vom Mountainbike bis zur Verarbeitung von GrĂŒnholz:
Vier Fortbildungen im WaldHaus Freiburg

1. Mountainbikeguide am 27. MĂ€rz
Das WaldHaus richtet sich mit vier Fortbildungen an
Naturinteressierte. Das Programm beginnt am Sonntag, 27. MĂ€rz,
mit dem „Mountainbikeguide“, einem Seminar fĂŒr MTBFahrerinnen
und -fahrer, die danach als zertifizierte Mountainbike-
Guides im Schwarzwald tÀtig werden können. Die Veranstaltung
wird in Kooperation mit Hirsch-sprung MTB Reisen angeboten. Die
Anmeldung erfolgt ĂŒber info@hirsch-sprung.com.

2. Der GrĂŒnholzhocker im April und Juli
Die Fortbildung „Der GrĂŒnholzhocker“ richtet sich an alle
Holzinteressierten. Auch Laien kommen bei der Verarbeitung von
GrĂŒnholz dem alten Werkstoff Holz nĂ€her und lernen, wie man
grazile Sitzmöbel ohne Leim und Schrauben herstellt. Das
Seminar umfasst vier Seminartage (5./6. April und 12./13. Juli).
Erforderlich ist eine schnelle Anmeldung beim Forstlichen
Bildungszentrum Karlsruhe (Tel. 0721/9263391).

3. Ein Haus mit vielen Tieren am 12. April
Besonders geeignet fĂŒr Erzieherinnen und Erzieher, LehrkrĂ€fte
und alle in der Umweltbildung TĂ€tige ist das Seminar „Ein Haus mit
vielen Tieren“ am Dienstag, 12. April. Dabei wird vermittelt, dass
im Wald nicht nur Fuchs, Reh und Wildschwein leben. Der Wald ist
Lebensraum fĂŒr eine FĂŒlle von Tieren, die es auf spannende Art
und Weise zu entdecken gilt.

4. Walderleben intensiv am 13. April
Der Wald ist ein vielfÀltiges Wahrnehmungsparadies. Es gibt
unendlich viele GerĂŒche, Laute und andere SinneseindrĂŒcke, die
es im Seminar „Walderleben intensiv“ am Mittwoch, 13. April, zu
erleben und entdecken gilt. Die in diesem Seminar vorgestellten
Aktionen sind insbesondere fĂŒr die Umsetzung in Kita und
Grundschule geeignet.

Alle Veranstaltungen finden im WaldHaus Freiburg statt.
Anmeldung ist erforderlich beim Forstlichen Bildungszentrum
Karlsruhe (Tel. 0721/9263391). Der Teilnahmebeitrag betrÀgt
jeweils 40 Euro, beim „GrĂŒnholzhocker“-Seminar 200 Euro.
Anmeldeschluss ist der 15. MĂ€rz.

Weitere Informationen unter Tel. 0761/896477-10 oder
www.waldhaus-freiburg.de
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Ausstellung und Vortragsreihe „Waldsterben“ im Waldhaus:
Vortrag „30 Jahre Waldsterben“ am 16. MĂ€rz – Roderich von
Detten ordnet die Debatte der 1980er Jahre ein

Vom 27. Februar bis 14. August ist im WaldHaus Freiburg unter
dem Titel „Erst stirbt der Wald
 Das Waldsterben – eine Debatte
verĂ€ndert das Land“ eine Ausstellung zu sehen, die das Institut fĂŒr
Forstökonomie in Kooperation mit dem Waldhaus Freiburg
gestaltet hat (mehr unter www.erst-stirbt-der-wald.de). Die
Ausstellung zeichnet 30 Jahre nach dem Beginn der deutschen
Waldsterbensdebatte deren Vielschichtigkeit und Nachwirkungen
in Transparenten, FlugblÀttern, Film- und Tondokumenten, aber
auch in Kunstwerken und AlltagsgegenstÀnden nach.

Parallel zur Ausstellung veranstaltet das Waldhaus Freiburg in
Kooperation mit dem Institut fĂŒr Forstökonomie eine Vortragsreihe,
die zentrale Gesichtspunkte der Waldsterbensdebatte aus der
Sicht von Wissenschaftlern und Zeitzeugen diskutiert. Diese Reihe
beginnt am Mittwoch, 16. MĂ€rz, 20 Uhr im Waldhaus
(Wonnhaldestraße). Dabei referiert Dr. Roderich v. Detten vom
Institut fĂŒr Forstökonomie der UniversitĂ€t Freiburg ĂŒber „Die
Waldsterbensdebatte der 1980er Jahre – eine Einordnung“.

Aus Sicht des DFG-Forschungsprojekts „Waldsterben“
(www.waldsterben.uni-freiburg.de), aus dem heraus die
Ausstellung konzipiert wurde, gibt der Vortrag eine EinfĂŒhrung in
die Thematik und versucht eine Gesamtbewertung der Debatte mit
Blick auf die vielfĂ€ltigen Auswirkungen, die das „Waldsterben“ in
den unterschiedlichen Bereichen von Wissenschaft, Medien,
Umweltbewegung, Umweltpolitik und Gesellschaft hatte.

Der nÀchste Vortrag in dieser Reihe steht am Mittwoch, 30. MÀrz,
20 Uhr an. Dabei spricht Prof. Ernst E. Hildebrandt (Institut fĂŒr
Bodenkunde und WaldernĂ€hrungslehre, UniversitĂ€t Freiburg) ĂŒber
„Das Waldsterben als wissenschaftliche Fragestellung“.

Am Mittwoch, 13. April, 20 Uhr referiert Dr. Rainer Grießhammer
(Öko-Institut Freiburg) „Das Waldsterben aus Sicht der
Umweltpolitik“.

Die Ausstellung „Erst stirbt der Wald“ ist mittwochs bis freitags von
10 bis 17 Uhr, sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist
frei, FĂŒhrungen kosten 3 Euro. Öffentliche FĂŒhrungen gibt es
jeweils sonntags um 14.30 und 15.30 Uhr.

Weitere Informationen:
www.erst-stirbt-der-wald.de und www.waldhaus-freiburg.de
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TRAS-Klage gegen das AKW Fessenheim: Teilerfolg fĂŒr TRAS
Das Verwaltungsgericht in Strassburg hat heute das Urteil zur Klage des Trinationalen Atomschutzverband (TRAS) gegen das AKW Fessenheim veröffentlicht. Das Gericht weist die Klage von TRAS und dessen Forderung nach Stilllegung des AKW zurĂŒck. Trotzdem gibt das Gericht TRAS in einem wesentlichen Punkt Recht. Beim AKW Fessenheim fehlen die rechtmĂ€ssigen Bewilligungen fĂŒr die Wasseremissionen. Der Betrieb ist demnach illegal. TRAS prĂŒft weitere Schritte.

TRAS hatte im Dezember 2008 beim französischen Verfassungsgericht Klage gegen Fessenheim eingereicht wegen mangelnder Sicherheit bei Erdbeben, Überflutung und Alterung, sowie wegen der GefĂ€hrdung von Mensch und Natur.

Das Gericht erkennt, dass die chemischen Emissionen in den Rhein nie bewilligt worden sind. Dies reiche jedoch nicht aus, um das AKW zu schliessen. Die gravierenden Umweltrisiken der Emissionen ĂŒber den Wasserpfad hĂ€tten von TRAS be-wiesen werden mĂŒssen. Dieser Beweis kann jedoch nicht erbracht werden, aus dem einfachen Grund, weil TRAS die von der EDF im Jahre 2006 verlangten Angaben dazu nicht erhielt, vermutlich wurden entsprechende Kontrollen durch die EDF wegen der nicht festgelegten Normen gar nicht durchgefĂŒhrt .

TRAS wird nun das Urteil ĂŒbersetzen und analysieren, vor allem auch in Bezug auf die Erdbebenrisiken und das Alterungsrisiko des AKW. Bei diesen beiden Punkten erachtete das Gericht die Argumente der EDF als ausreichend, was von unserer Seite nach wie vor bestritten wird.

TRAS wird seinem Entscheid ĂŒber die nĂ€chsten Schritte den Medien mitteilen.
Ungeachtet des Urteils erachtet TRAS den Betrieb des Atomkraftwerks Fessenheim als Verstoss gegen den Anspruch der Bevölkerung auf Schutz ihres Lebens und ihrer Gesundheit.
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Stoppt qualvolle Tiertransporte - Initiative „8hours“
Immer noch werden jedes Jahr Millionen Tiere ĂŒber tausende von Kilometern auf engstem Raum zusammengepfercht auf Europas Straßen transportiert – in endlosen Wechseln von bis zu 29 quĂ€lend langen Stunden Fahrt und 24stĂŒndigen Pausen. Der Deutsche Tierschutzbund fordert seit Jahren eine definitive zeitliche Begrenzung von Tiertransporten und unterstĂŒtzt daher die Petition "8hours".

Jetzt mitprotestieren und Online-Petition unterzeichnen!
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Strom aus Uran – strahlend sauer
Energieversorgung zukunftsfĂ€hig gestalten – gemeinsam aktiv werden

Mit den Themen „Uranabbau und den Folgen des sauberen Stroms sowie mit vorhandenen Alternativen und Handlungsmöglichkeiten“ beschĂ€ftigt sich ein Informations- und Aktionstag, der am Sonntag, 13. MĂ€rz, von 12 bis 19 Uhr im BĂŒrgerhaus Seepark stattfindet. Neben der Ausstellung „FALEA, Mali (Westafrika). URAN bedroht ein Dorf“ werden VortrĂ€ge und Diskussionen zu den Bereichen Atomkraft und Uranabbau sowie Alternativen der Energiegewinnung angeboten. Die Vortragsreihe beginnt um 14.30 Uhr. Ab 13 Uhr ist der Film „Uranium – is it a Country“ zu sehen. DarĂŒberhinaus ist es möglich, sich an Informationstafeln, an StĂ€nden verschiedener zum Thema arbeitenden Vereine sowie in offenen GesprĂ€chen auszutauschen und zu informieren. Da fĂŒr das leibliche Wohl gesorgt ist, kann man sich auch fĂŒr ein gemeinsames Mittagessen oder einen Nachmittagskaffee treffen, nicht nur um ĂŒber die Zukunft einer weltweit gerechten und ökologisch vertrĂ€glichen Energieversorgung nachzudenken.
Der Eintritt ist frei.

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Atomstrom wird als „saubere“ Energie angepriesen. Nicht nur von der Atomindustrie. So argumentiert zum Beispiel das Wirtschaftsministerium damit, dass Uran eine einheimische Energiequelle sei. Tatsache ist jedoch, dass der Brennstoff fĂŒr die Atommeiler, das Uran, zu 100% aus dem Ausland kommt. Erhebliche Teile kommen aus LĂ€ndern des Globalen SĂŒdens.

Die Bedingungen, unter denen Uran vielfach abgebaut wird, wÀren in den IndustrielÀndern niemals genehmigungsfÀhig. Mit aus diesem Grund wurde auch der Uranabbau in Wismut eingestellt, wo zu Zeiten der DDR noch Uran abgebaut wurde.

Gerade weil die meisten Menschen nur sehr wenig ĂŒber die katastrophalen Auswirkungen des Uranabbaus wissen, lassen sich LaufzeitverlĂ€ngerungen und weltweit auch Neubauten von Atomkraftwerken als gute, saubere, sichere, preiswerte Form der Energiegewinnung verkaufen.

So ist weltweit akut ein massiver Uranboom zu beobachten, der gerade die LĂ€nder des Globalen SĂŒdens mit am HĂ€rtesten trifft. Besonders betroffen sind u.a. auch vermehrt LĂ€nder in Afrika wie z.B. Mali und Niger.

Die in Deutschland seit Anfang diesen Jahres gĂŒltigen LaufzeitverlĂ€ngerungen fĂŒr Atomkraftwerke bedeuten auch: mehr Uranabbau und damit mehr Umweltzerstörungen, weitere Menschenrechtsverletzungen, KrankheitsfĂ€lle und Tote.

Die ZusammenhĂ€nge unseres Energieverbrauchs mit den LaufzeitverlĂ€ngerungen der Atomkraftwerke, den massiven Folgen des Uranabbaus, die LĂŒgen ĂŒber den „sauberen“ Atomstrom und die Diskussion möglicher Alternativen stehen im Mittelpunkt des Informations- und Aktionstags, der am Samstag, den 13. MĂ€rz 2011, von 12 – 19 Uhr im BĂŒrgerhaus Seepark, Freiburg, stattfindet.

Im Rahmen des Informations- und Aktionstags ist die Ausstellung „FALEA, Mali (Westafrika). URAN bedroht ein Dorf“ zu sehen. Tafeln und Plakate informieren ĂŒber die Folgen und Auswirkungen des Uranabbaus. Verschiedene zum Thema arbeitende Gruppen und Vereine stehen fĂŒr GesprĂ€che, Informationen und Austausch an InformationsstĂ€nden zur VerfĂŒgung. Zudem werden VortrĂ€ge und Diskussionen zu den Bereichen Atomkraft und Uranabbau sowie Alternativen der Energiegewinnung und zu Ideen einer nachhaltigen Energiewende angeboten.

13.00 – 14.30 Uhr
· BegrĂŒĂŸung
Ø Film / Video "Uranium - is it a Country?"
der Initiative Strahlendes Klima
(53 Minuten, deutsch) (siehe: www.strahlendesklima.de )
Der Film zeigt die Herkunft des in deutschen Atomkraftwerken verbrauchten Urans und der Folgen im Abbauland Australien.
Anschließendes GesprĂ€ch / Diskussion
Eine ‚Macherinnen’ des Filmes ist fĂŒr eine Teilnahme angefragt.

14.30 – 15.00 Uhr
· Uranabbau: Sauberer“ Strom aus „schmutzigem“ Uran?
GĂŒnter Wippel, MENSCHENRECHTE 3000 e.V., Leiter AG uranium-network.org

15.00 – 15.30 Uhr
· Atom-Klima nein danke! Wie Uran und Atomenergie das Klima gefÀhrden
Dr. Georg LÖSER, ECOtrinova e.V., Vorsitzender, Freiburg i.Br./Gundelfingen

15.30 Uhr
Ø Aussprache und Diskussion zu den beiden VortrÀgen

16.00 – 16.45 Uhr
· „Gesundheitsauswirkungen des Uranabbaus“
Dr. GĂŒnter BAITSCH, IPPNW Schweiz, Initiator des IPPNW-Kongresses „Sacred Lands – Poisoned Peoples / Indigenous Peoples and Uranium Mining“ in Basel, August 2010, und Mitinitiator des von IPPNW beschlossenen Call to Action: Global Ban on Uranium Mining
mit anschließender Aussprache und Diskussion

16.45 – 17.15 Uhr
· Sonnen-Energie-Wege in der Region und 12 Projekte fĂŒr alle zu 100% erneuerbaren Energien!
Dr. Georg LÖSER, ECOtrinova e.V., Projektleiter, Freiburg i.Br./Gundelfingen

17.15 – 17.45 Uhr
· Lass Dich nicht „Pechblenden“ - Ein optimistischer Blick in die Energiezukunft
Dr. Eva Stegen, ElektrizitÀtswerke Schönau

17.45 Uhr
Ø Aussprache und Diskussion zu den beiden VortrÀgen

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Parallel zu der Veranstaltung lĂ€uft von Donnerstag, 10. MĂ€rz bis Donnerstag, 24. MĂ€rz im Friedrichsbau der Film „YELLOWCAKE – Die LĂŒge von der sauberen Energie“.

Die Veranstaltung wird von Menschenrechte 3000, dem Eine Welt Forum Freiburg, ECOtrinova, BUND Ortsgruppe Freiburg und Greenpeace Freiburg in Kooperation mit den ElektrizitĂ€tswerken Schönau durchgefĂŒhrt.
 
 

 
Plusenergie-Petition an die Kanzlerin
Auf der Website www.plusenergie.de ist die Petition an die Bundeskanzlerin eingestellt. Diese Petition betrifft uns alle, da ca. 30 Prozent der CO2 Emissionen der BRD aus dem GebÀudebestand freigesetzt werden und eine substanzielle Reduzierung realistisch nur mit der tatkrÀftigen Beteiligung von WohneigentumsbesitzerInnen oder -nutzerInnen erzielt werden kann.

Die Petition soll in kĂŒrze an die Bundeskanzlerin ĂŒbergeben werden. Bitte den Petitionsaufruf anschauen und ggf. dann unterzeichnen. Auf dem Foto oben sind die PetitionsunterstĂŒtzer Franz Alt, Renan Demirkan, Claus Leggewie, Gernot Erler, Irene Fischer, Hans W. Geißendörfer, Boris Palmer, Dieter Salomon, Volker Finke, Michael Sladek, Alfred Ritter und Inga Humpe zu sehen.
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Verschlampt nicht Eure Geschichte
Die Anti-AKW Bewegung von Wyhl bis heute

Auf reges Interesse stieß ein Filmabend mit Podiumsdiskussion und musikalischer Umrahmung ĂŒber die Geschchte der Anti-AKW-Bewegung am Kaiserstuhl. Im vollbesetzten CafĂ© Velo hatten sich ĂŒber 100 Besucher eingefunden, um anlĂ€sslich einer nunmehr 40jĂ€hrigen Geschichte auf die AnfĂ€nge der BĂŒrgerinitiativen und AKW-Bewegung am Kaiserstuhl zurĂŒckzublicken. Zur Veranstaltung eingeladen haten der fesa e.V., der BUND-Regionalverband SĂŒdlicherOberrhein, die Anti-Atomgruppe Freiburg und ECOtrinovae.V.

Nach einer Einstimmung mit historischen Anti-AKW-Liedern von Liedermacher Roland „Buki“ Burkhart, damals und heute aktiv in der Antiatom-Bewegung, war der Höhepunkt des Abends die VorfĂŒhrung des fast zweistĂŒndigen Dokumentarfilmes „®s WeschpenĂ€scht - Die Chronik von Wyhl (1970 –1982)“ von Walter Moßmann. Wer BefĂŒrchtungen ob der ÜberlĂ€nge hatte, wurde positiv ĂŒberrascht: Die im Film eindrucksvoll dokumentierten Bilder des sich entwickelnden Widerstandes, der Zivilcourage und des zivilen Ungehorsams und die damit verbundenen Emotionen sprang nach wenigen Minuten auf das Publikum ĂŒber, an vielen Stellen wurde spontan applaudiert und immer wieder lauthals gelacht.

Hier wurde ein StĂŒck Geschichte geschrieben und dokumentiert, in dem die Menschen im Dreyeckland die Hauptrolle spielen und das erste Mal in der deutschen Nachkriegsgeschichte die von oben verordnete energiepolitische Entwicklung der Region kritisch hinterfragen. Ein LehrstĂŒck in Sachen bĂŒrgerschaftliches Engagement, auch bezĂŒglich des Umgangs der Politik und der Interessensvertreter der Energiewirtschaft mit den Menschen, die ihren Interessen im Weg stehen.
Pointierter als manch eine geschliffene Rede brachten die einfachen O-Töne der KaiserstĂŒhler auf den Punkt, dass es bei der geplanten Industrialisierung des Oberrheins um ihre nackte Existenz ging. Als Bonbon obendrauf: Ein Hochgenuss, die Kleidung, Frisuren, Autos und StraßenzĂŒge aus den 70er Jahre zu sehen. Und wĂ€hrend man vergnĂŒgt ĂŒber die alten Bilder gluckste, fragte sich manch einer, wie den BĂŒrgern heute die Reaktortechnik aus den 1960er und 70er Jahren, als „modern“ und „neuester Stand der Sicherheitstechnik“ verkauft werden soll.

Manch einem aus dem Publikum, und auch Jean-Paul-LĂącote als Podiumsgast hat es vor RĂŒhrung fast die Sprache verschlagen. Der Film ist ein StĂŒck regionale Energiegeschichte, das es verdient hĂ€tte, den Weg auch in die Klassenzimmer zu finden. In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Jean-Paul-LĂącote (BUND Regionalverband), Dr. Eva Stegen (ElektrizitĂ€tswerke Schönau) und Ingo Falk (Anti-Atomgruppe Freiburg) wurde dann der Bogen vom Widerstand in Wyhl zum heutigen Kampf gegen Atomkraft gespannt. Die Thematik ist immer noch hochaktuell angesichts von LaufzeitverlĂ€ngerungen und dem geplanten Neubau eines AKWs in der Schweiz. So manches Zitat im Film, sei es von Regierungsseite, sei es von Seiten der protestierenden BĂŒrger könnte durchaus aus der Gegenwart stammen. VielfĂ€ltige Protestformen von der Bauplatzbesetzung ĂŒber Menschenketten, Anti-Atom-SpaziergĂ€nge und Internetkampagnen bis hin zum hartnĂ€ckigen Anrufen der Justiz sind nach wie vor gefragt. Nicht zuletzt kann auch ein Wechsel des Stromanbieters den Atomkonzernen die Grundlage entziehen. Denn: „Hundert Euro weniger fĂŒr die Bösen und hundert Euro mehr fĂŒr die Guten sind ja schon 200 Euro“, wie Eva Stegen von den Schönauer Stromrebellen bemerkte. Der gestrige Abend hat sicherlich zu neuem Elan bei den bereits Aktiven im Publikum beigetragen und die noch nicht Engagierten ermutigt.
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Die Verlierer des Biogas-Pokers
WWF: Fehlanreize im EEG fördern MaiswĂŒsten und treiben Pachtpreise in die Höhe

Berlin - Deutschland wird immer mehr zur Mais-WĂŒste. Zwischen 2005 und 2010 ist die MaisanbauflĂ€che von 70.000 Hektar auf 600.000 Hektar hochgeschnellt, mit fatalen Folgen fĂŒr Umwelt und Landwirtschaft, so eine WWF-Studie. Grund dafĂŒr sind falsche Förderanreize fĂŒr Strom aus Biomasse im Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG). Das EEG belohnt Strom aus Biogas mit umgerechnet jĂ€hrlich rund 3000 Euro pro Hektar. Das ist fast das Zehnfache dessen, was Bauern sonst pro Hektar durchschnittlich an EU-Förderungen erhalten.

Die Folge: Investoren pachten oder kaufen im großen Stil AckerflĂ€chen. Angebaut wird darauf hauptsĂ€chlich Energie-Mais. Ein fĂŒr die Investoren lukratives GeschĂ€ft, das die Pachtpreise in die Höhe treibt und ganze Landstriche in Mais-Monokulturen verwandelt.

„Das Erneuerbare Energien-Gesetz muss in dieser Hinsicht schnell und umfassend geĂ€ndert werden“, fordert WWF-Agrarreferentin Tanja DrĂ€ger de Teran. „Es ist unsinnig, das halbe Land in Maisfelder zu verwandeln. So, wie er heute angebaut wird, vernichtet Mais die Artenvielfalt, belastet die GewĂ€sser und trĂ€gt wertvollen Mutterboden ab.“ Die dramatische Ausweitung des Maisanbaus gefĂ€hrde die nationalen Ziele zum Schutz der BiodiversitĂ€t.

Besonders irritierend: FĂŒr die Erzeugung von Bioethanol muss Mais Nachhaltigkeitskriterien erfĂŒllen, fĂŒr Biogas hingegen nicht. „Das ist vollkommen unlogisch und muss sich umgehend Ă€ndern“, so die WWF-Expertin. Nach WWF-Angaben ist die Zahl der Biogasanlagen in Deutschland von etwa 2000 im Jahr 2005 auf heute 6000 gestiegen.

Der Biogas-Boom lĂ€sst die Pachtpreise in vielen Regionen Deutschlands anziehen. In Ostdeutschland haben sich die Pachtpreise fĂŒr AgrarflĂ€chen laut WWF in den vergangenen drei Jahren beinahe verdreifacht. Landwirte haben beim Auslaufen ihrer PachtvertrĂ€ge hĂ€ufig das Nachsehen, weil die Anlagenbetreiber höhere Preise pro Hektar bieten. Rund 60 Prozent der deutschen Landwirte pachten Land.

„Die derzeitige Situation zeigt, dass Bioenergie nicht per se umweltfreundlich oder nachhaltig ist. Es kommt sehr darauf an, woher die Rohstoffe stammen und wie sie angebaut werden“, sagt WWF-Expertin DrĂ€ger. Die Bundesregierung mĂŒsse nun schnell das EEG verbessern. Die geltenden Nachhaltigkeitskriterien fĂŒr Biokraftstoffe mĂŒssten auch fĂŒr Energiepflanzen gelten, die zum Betrieb von Biogasanlagen angebaut werden.

Die WWF-Forderungen zu Biogas in KĂŒrze:

1. Die derzeit geltenden Nachhaltigkeitskriterien fĂŒr Biokraftstoffe und flĂŒssige Brennstoffe mĂŒssen auf den gesamten Anbau von Biomasse zur Erzeugung von Bioenergie ausgeweitet werden.
2. Die VergĂŒtungsstruktur des EEG ist auf den Einsatz von Reststoffen aus der Landwirtschaft auszurichten (zum Beispiel WirtschaftsdĂŒnger, biogene Reststoffe)
3. Die VergĂŒtungssĂ€tze sollen kommunale Anlagen verstĂ€rkt fördern.
4. Eine ausgeglichene Stickstoffbilanz muss Voraussetzung fĂŒr den Erhalt von Fördergeldern sein.
5. Biomasse sollte statt fĂŒr Strom- und WĂ€rmeerzeugung prioritĂ€r fĂŒr Emissionsminderungen im Verkehrssektor eingesetzt werden (Biokraftstoffe), wo es z.B. im GĂŒterverkehr keine vergleichbaren Alternativen gibt.
 
 



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