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Verschiedenes

 
Freiburger Erklärung 3.0 als Anstoß für gesellschaftlichen Diskurs
Unterzeichner mahnen gegenüber der Bundesregierung klare Ziele und verlässliche Strategien für eine erfolgreiche Energiewende an

Freiburg, 13. März 2012. Die aktuellen Überlegungen der Bundesregierung zu drastischen Kürzungen der Einspeisevergütungen für Solarenergie von bis zu 30 Prozent gefährden unter anderem die Zukunftsentwicklung der Umweltwirtschaft in Produktion, Handwerk und Dienstleistungen. Vor diesem Hintergrund und anlässlich des ersten Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Fukushima haben acht Institutionen aus Freiburg die „Freiburger Erklärung 3.0“ unterzeichnet. Die Erklärung mahnt klare Ziele und Verlässlichkeit statt Beliebigkeit und koalitionstaktische Rücksichten für eine Strategie zur Umsetzung der Energiewende an. „Ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima zeigt sich, dass die Politik der Bundesregierung zur angekündigten Energiewende mit ihren üblichen Rezepten an ihre Grenzen stößt“, so die Unterzeichner. Vielmehr brauche es einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs über die grundlegenden Fragen für eine erfolgreiche Energiewende, der mit dieser Erklärung angestoßen werden soll.

Die auf Initiative der Handwerkskammer Freiburg verfasste „Freiburger Erklärung 3.0“ nennt die Energiewende eine geschichtlich beispiellose Herausforderung für Deutschland: „Eine nachhaltige und zukunftsfähige Energiepolitik und Energiewirtschaft bedeuten für eine der höchst entwickelten Industrienationen die Transformation eines über Jahrzehnte etablierten und funktionsfähigen Energieversorgungssystems“, so der Wortlaut der Erklärung. Dafür seien neben allgemeinen politischen Willensbekundungen neue und verbindliche Konzepte des politischen Handelns unerlässlich.

Widersprüchliche Maßnahmen haben Unsicherheiten ausgelöst

Die Politik sendet nach Ansicht der Unterzeichner aktuell die völlig falschen Signale. Die teils zögerlichen, teils widersprüchlichen Maßnahmen für die Energiewende lösen Unsicherheit in den betroffenen Branchen, aber auch innerhalb der Gesellschaft aus. Die von der Handwerkskammer Freiburg auf der Fachmesse Gebäude.Energie.Technik (GETEC) gestartete Unterschriftenaktion, die innerhalb von nur fünf Tagen über 2.500 Unterschriften gegen die von den Bundesministern Rösler und Röttgen angekündigten Kürzungen der Solarförderung einbrachte, verlieh dieser Unsicherheit einen deutlichen Ausdruck.

Klare Ziele statt Beliebigkeit und koalitionstaktische Rücksichten

Die Unterzeichner heben daher die Bedeutung einer gesamtgesellschaftlichen Auseinandersetzung über Strategien für eine erfolgreiche Energiewende hervor und fordern die Ausgestaltung eines politischen Prozesses, der sich durch klare Ziele und Verlässlichkeit statt Beliebigkeit und koalitionstaktische Rücksichten kennzeichnet. Zudem müssten verbindliche Strukturen und Zeitachsen langfristig für alle Akteure Planungssicherheit garantieren.

Die Freiburger Erklärung 3.0 wendet sich vorrangig an die Bundesregierung. Die Erstunterzeichner verstehen sie auch als ein Angebot an die regionale Politik, den überparteilichen Diskurs in Gang zu bringen. Die Erstunterzeichner freuen sich über alle, die sich an der in der Freiburger Erklärung 3.0 geforderten gesamtgesellschaftlichen Debatte beteiligen. Vieles sei denkbar, alle sind daher eingeladen, sich der Idee der Freiburger Erklärung 3.0 anzuschließen.

Erstunterzeichner der Freiburger Erklärung 3.0 sind:

Stadt Freiburg, Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Institutsleiter Prof. Dr. Eicke Weber
Badenova AG & Co.KG, Vorstand Maik Wassmer
Green City Cluster Freiburg, Geschäftsführer Dr. Bernd Dallmann
Klima Partner Oberrhein, 1. Vorsitzender Dr. Thorsten Radensleben
Energieagentur Regio Freiburg GmbH, Geschäftsführer Rainer Schüle
Wirtschaftsverband 100 Prozent GmbH, Geschäftsführer Per Klabundt
Handwerkskammer Freiburg, Präsident Paul Baier und Hauptgeschäftsführer Johannes
Burger
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Fit für die Energiewende
Erweiterte Fortbildung Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement

Freiburg, 13.03.2012: Die Energiewende kommt nicht von allein. Vor Ort in den Kommunen braucht es kompetentes Personal und engagierte Bürgerinnen und Bürger, die Konzepte erstellen, Projekte betreuen und Bürgerbeteiligung organisieren. Dies wird auch von der Bundesregierung erkannt, welche Klimaschutzmanager in den Kommunen fördert und fordert. Um die Menschen vor Ort für diese Aufgabe fit zu machen, bietet der fesa e.V. in Zusammenarbeit mit ifpro ab dem 13. April die Fortbildung „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ an. In 15 Wochenendseminaren zwischen April und Oktober 2012 lernen die Teilnehmer alles Wissenswerte rund um den Klimaschutz in Kommunen, verbunden mit praktischen Übungen und der begleitenden Planung und Umsetzung eigener Projekte.

Die Bundesregierung fördert deutschlandweit die Erstellung von Klimaschutzkonzepten und deren Umsetzung: Die Umsetzung der Energiewende, notwendige Klimaschutzmaßnahmen und Anpassungsstrategien für Klimaveränderungen werden mehr und mehr als die zentralen Zukunftsaufgaben der Kommunen wahrgenommen. „Für die Umsetzung der differenzierten und umfassenden Aufgaben, die damit verbunden sind, brauchen die Kommunen kompetentes Personal und engagierte Bürgerinnen und Bürger“, meint Nico Storz, Geschäftsführer des fesa e.V. „Der fesa e.V. unterstützt die Kommunen auf ihrem Weg in Richtung Energiewende und bietet deshalb in Kooperation mit ifpro die Fortbildung Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement an.“ Die berufsbegleitende Fortbildung richtet sich an kommunale Angestellte und Gemeinderäte, Privatpersonen und Hochschulabsolventen zur beruflichen Spezialisierung sowie an ehrenamtlich Aktive in Agenda-21- oder lokalen Umweltschutzgruppen. Der Kurs entstand aus einer Weiterentwicklung des erfolgreichen Kurses „Kommunales Energiemanagement“.

Ausgehend vom Kontext lokaler Klimaschutz und regionale Wertschöpfung vermittelt die Fortbildung den Teilnehmern ein vielfältiges Instrumentarium. Experten aus der Praxis bieten ein breites Basiswissen über Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Contracting, rechtliche Rahmenbedingungen, Öffentlichkeitsarbeit, Klimaschutzinstrumente und Förderprogramme. Einen anschaulichen Einblick in die praktische Umsetzung von Projekten und Konzepten vor Ort bekommen die Teilnehmer durch eine Vielfalt von Referenten, die ganz konkret aus ihren Kommunen berichten. Eine intensive Einführung in das Projektmanagement, verbunden mit praktischen Übungen und der Umsetzung eines eigenen Projektes runden das Programm für die Klimaschutzmanager von morgen ab. „Unsere Dozentinnen und Dozenten sind ausgewiesene Fachkräfte, die über eine sehr große Erfahrung verfügen“, ergänzt Dr. Wulf Westermann, Projektleiter bei ifpro. „Zudem zeichnet sie eine langjährige Lehrerfahrung aus.“ Am Ende des Kurses steht eine Prüfung, die sich aus der kursbegleitenden Projektarbeit und einer Präsentation der Ergebnisse zusammensetzt.

Die Fortbildung ist Teil der Kampagne „Energieautonome Kommunen“, mit der der fesa e.V. die Kommunen auf dem Weg in die Energiewende unterstützt. „Die Kommunen sind prädestiniert, die Vorreiterrolle einzunehmen“, so Nico Storz vom fesa e.V. „Wir können unsere energie- und klimapolitischen Ziele nur erreichen, wenn die erheblichen Potenziale zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz, die in den Kommunen schlummern, ausgeschöpft werden.“

Für weitere Informationen
www.energieautonome-kommunen.de
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Buchtipp: Alan Weisman "Gaviotas"
Ein Dorf erfindet die Welt neu

Aus dem Amerikanischen von Ursula Pesch Originaltitel: Gaviotas

»Ein leuchtendes Buch über einen leuchtenden Ort.« Julia Alvarez, Autorin von »Die Zeit der Schmetterlinge«

Sie hatten kein Geld, sondern nur eine Idee. Sie gründeten ein florierendes Dorf namens Gaviotas – mitten im Nirgendwo. Bestsellerautor Alan Weisman erzählt die unglaubliche Geschichte einer gelebten Utopie, wo die Menschen vollkommen im Einklang mit der Natur leben: nachhaltig und glücklich.
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TERMINE April 2012 Freiburg i.Br. und Region
„NachhaltigkeitsTage 2012 – zukunftsfähiges Freiburg“ mit
Samstags-Forum Regio Freiburg Reihe Neue Energien 14

Freiburg i.Br.:
Im Vorfeld des UN-Erdgipfels für Nachhaltige Entwicklung „Rio+20“ in Rio de Janeiro Ende Juni finden in Freiburg i.Br. am 20. und 21. April die „NachhaltigkeitsTage 2012 – zukunftsfähiges Freiburg“ statt u.a. im Rahmen der 14. Veranstaltungsreihe des Samstags-Forums Regio Freiburg. Die Mitbürgerinnen und Mitbürger sind herzlich eingeladen. Veranstalter sind das Agenda 21 Büro Freiburg und die Träger des „Samstags-Forums Regio Freiburg“ ECOtrinova e.V., unabhängige Studierendenvertretung u-asta der Universität / Umweltreferat mit dem Eine Welt Forum Freiburg, Klimabündnis Freiburg unterstützt von vielen weiteren Mitträgern, siehe unten. Der Eintritt ist frei.

Das Programm im Einzelnen:

Nachhaltigkeitstage 2012 - Zukunftsfähiges Freiburg.
Die Zukunft die WIR wollen
Im Vorfeld des UN-Erdgipfels für Nachhaltige Entwicklung „Rio+20“ in Rio de Janeiro

Freitag 20.4.2012

Um 12:00 Uhr findet ein Lachsbesatz der Dreisam statt.
Ort dieser Aktion mit Führung ist Freiburg i.Br. an der Dreisam zwischen Kronen- und Kaiserbrücke.
Veranstalter sind Regiowasser e.V. und das Agenda 21-Büro Freiburg mit Partnern des Samstags-Forum Regio Freiburg.
Am 20.4. finden weitere Aktionen auch anderer Veranstalter statt.

18:15 Uhr :Den Hauptvortrag zum Thema
„Global denken - lokal handeln: UN-Konferenz in Rio de Janeiro und zukunftsfähige Entwicklung in Freiburg“ hält
Prof. Dr. Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Mitglied des Club of Rome, Träger des Deutschen Umweltpreises 2008.
Ort ist das Cafe Velo an der HBF—Stühlinger-Brücke Freiburg i.Br., Wentzingerstr. 15


Samstag 21.4.2012

Von 10:15-13:00 Uhr finden in der Universität, Platz der Universität, Kollegiengebäude 1 KG 1, Hörsaal 1015 Kurzvorträge mit Publikumsdiskussion statt unter dem Motto „Global denken - lokal handeln. Die Zukunft, die WIR wollen.“

Vom stummen Frühling, von UN-Erdgipfeln und Rio+20 nach Freiburg.
Wo bitte geht’s zur Nachhaltigkeit?
Dr. Georg Löser, ECOtrinova e.V., Vorsitzender, Freiburg, i.Br.

Global denken - lokal handeln:
Die Lokale Agenda 21 in Freiburg.
Dietrich Limberger, Leiter Agenda21-Büro Freiburg i.Br.

Energie für alle - wie viel, welche, zu welchem Preis?
Zum UN-Jahr der nachhaltigen Energie für alle.
Susann Reimer, Dagmar Große, Eine Welt Forum Freiburg e.V.

Genossenschaften: Aufschwung für Wirtschaft und Menschen?
2012 - UN-Jahr der Genossenschaften. Beispiele.
Dr. Burghard Flieger, Innova e.G., Vorstand, wissenschaftliche Leitung, Freiburg i.Br.

Von 15:00 -18 Uhr finden ein Publikumsgespräch und eine Zukunftswerkstatt statt
Zu „Die Zukunft die WIR wollen“ mit Referenten des Vormittags, eingeladenen Gästen, Freiburger Vereinen, Gruppen und Kultur.
Ort ist das Cafe Velo an der HBF—Stühlinger-Brücke Freiburg i.Br., Wentzingerstr. 15
Anmeldung hierfür ist erbeten an ecotrinova@web.de oder freiburger-agenda21@freenet.de
 
 

 
Kochen für den Planeten
WWF veranstaltet Umwelt-Rezeptwettbewerb zur „Earth Hour“

Der WWF startet einen Rezeptwettbewerb für umweltfreundliche Küche und ruft Hobbyköche aus ganz Deutschland auf, bis zum 19. März ihre Lieblingsgerichte ins Rennen zu schicken. Als Dankeschön erhalte jeder Teilnehmer ein von Sarah Wiener exklusiv zusammengestelltes Rezeptheft, Sonderpreise würden nach einer offenen Abstimmung an die drei Erstplatzierten vergeben. So winken dem Sieger ein Gutschein für eine Bio-Abokiste sowie das Kochbuch „Herdhelden“ von Sarah Wiener. Auch die Zweit- und Dritt-Platzierten könnten sich über das Kochbuch freuen. Alle Informationen zum Wettbewerb finden Interessierte unter w w w. wwf. de/rezeptwettbewerb. Die Aktion ist Teil der vom WWF ins Leben gerufenen Initiative „Earth Hour“ und soll die Aufmerksamkeit auf die besondere Bedeutung der Ernährung für eine intakte Umwelt lenken.

Eine nachhaltige Ernährung kann nach Angaben der Umweltstiftung einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten. Als Teilnahmebedingung für den Wettbewerb nennt der WWF daher die „sechs Regeln für Besseresser“, wozu u.a. die Verwendung frischer regionaler Zutaten, ein maßvoller Einsatz tierischer Produkte und der Rückgriff auf möglichst viel Obst und Gemüse der Saison gehören. Dass dies nicht mit Arbeit, sondern vor allem mit Freude und Genuss verbunden sein kann, wolle man mit dem Wettbewerb zeigen. „In immer mehr Küchen wird heute leider gar nicht mehr gekocht. Die Küche ist oft nur noch der Ort, an dem Essen aufgewärmt wird. Das ist sehr schade und zudem ungesund“, sagt Sarah Wiener, Köchin für nachhaltigen Genuss und Partnerin des WWF. „Selber braten, brutzeln oder dünsten mit frischen Zutaten aus der Region macht Spaß und schont unsere Umwelt.“

Hintergrund Ernährung und Umweltschutz:
Laut Umweltstiftung WWF spielt das Thema Ernährung eine herausragende Rolle für den Umwelt- und Klimaschutz. So würden in Lateinamerika riesige Waldflächen für Weiden und den Anbau von Futtermitteln gerodet und wertvolle Ökosysteme zerstört. Allein für den Fleischkonsum der Deutschen würde jedes Jahr eine Fläche der Größe Österreichs „verbraucht“. Daneben verursache die weltweite Viehwirtschaft ein Fünftel der globalen Treibhausgas-Emissionen.

Hintergrund „Earth Hour“:
Die WWF „Earth Hour“ findet dieses Jahr am 31. März von 20.30 Uhr bis 21.30 Uhr statt. Jedes Jahr schalten Privatpersonen und Städte rund um den Globus für eine Stunde das Licht aus, um dem Umweltschutz ihre Stimme zu geben. Was 2007 in Sydney begann, weitete sich schnell zu einem globalen Phänomen aus. Bereits 2008 legten geschätzte 50 bis 100 Millionen Menschen in 35 Ländern symbolisch den Schalter um. An der letzten „Earth Hour“ in 2011 nahmen über 5.200 Städte in 135 Ländern teil. In Deutschland, wo die Aktion in diesem Jahr das Motto „Deine Stunde für unseren Planeten“ trägt, haben rund drei Wochen vor dem Event bereits 75 Städte ihre Teilnahme zugesagt.
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Reaktoren in der Region stilllegen
Menschenkette und Mahnwachte für die Opfer von Fukushima - Dekan Engelhardt: Der Mensch ist kein Maß aller Dinge

Freiburg (gh). „Die modernste Technik macht die Zukunft nicht sicherer. Jeden Tag unseres Lebens empfangen wir als ein neues Geschenk.“ Dies sagte der evangelische Stadtdekan Markus Engelhardt am Samstag, 10. März 2012, dem Vortag des Fukushima-Jahrestages, bei dem Gedenken an die Opfer und Solidaritätskundgebung mit der japanischen Anti-AKW-Bewegung. Bei der Aktion eines überparteilichen Bündnisses in der Innenstadt hatten sich mehr als 400 Menschen um die Mittagszeit zur Mahnwache am Bertoldsbrunnen versammelt und bildeten anschließend eine Menschenkette zwischen Bertoldbrunnen und Siegesdenkmal.

Dem Irrtum, die Technik könne absolute Sicherheit geben, dürfen „wir nicht länger aufsitzen“, so Engelhardt bei seiner kurzen Ansprache. Die Schöpfung Gottes sei keine heile Welt. Ihre Kräfte und die Potenzen der Menschen könnten auch zerstörerisch wirken, denn nicht nur die Menschen übten Gewalt aus, auch die Natur könne gewaltsam sein. In Fukushima hätten die Kräfte der Natur und menschliche Fehler zusammengewirkt. Gott habe der Natur mit ihren Gesetzten ihr „eigenes Recht eingeräumt“, ebenso habe er „uns Menschen die Freiheit anvertraut“. Es sei unverantwortlich gedacht gewesen „lediglich das Menschenmögliche an Sicherheitsstandards in Kernkraftwerken zu etablieren“. Denn bereits die Möglichkeit sei vor dem Maßstab des Lebens und der Lebensgefährdung von gleichem Gewicht wie die Wirklichkeit. Absolute Sicherheit gäbe es jedoch nicht. Für die Zukunft dürften die Risiken nicht zu hoch geschraubt werden.

Veranstalter der Gedenkaktion war ein überparteiliches lokales Bündnis. Neben Engelhardt hatte der ehemalige Europaabgeordnete Wilfried Telkämper, Gerhard Frei (Junges Freiburg/Die Grünen), Walter Grögner (SPD) und Manfred Hettich (CDU) gesprochen. Auch Pfarrer Hansjörg Rasch von der katholischen Herz-Jesu-Kirche war unter den Rednern. Die Japanerin Joshiko Oka brachte Grüße der japanischen Anti-AKW-Bewegung in ihrer Landessprache. Sie meinte, dass der deutsche Widerstand gegen Kernkraftwerke für Japan ein Vorbild sei.

Das Manuskript der Rede von Dekan Engelhardt ist zu finden unter www.evangelisch-in-freiburg.de
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Autor: Günter Hammer

 
Tour de Rust: Mit dem Fahrrad gewinnen
Sonntagsverkauf am 18. März / Aktionen in den Betrieben / Großer
Parcours der Verkehrswacht Lahr / Fahrrad-Taxis

RUST (br). Auf die Drahtesel, fertig und los: Am Sonntag, 18.3. findet
in Rust die „Tour de Rust“ statt, der Einkaufssonntag im Frühling mit
Fahrradflohmarkt. 28 Geschäfte und Lokale werden sich an der Aktion des
Gewerbeverbunds Rust beteiligen. Verkaufsoffener Sonntag ist von 13 bis
18 Uhr, in dieser Zeit kann in den Geschäften auch regulär eingekauft
werden.

In der Hindenburgstraße findet von 11 bis 18 Uhr ein Fahrrad-Flohmarkt
statt, bei dem man sich einen „neuen gebrauchten“ Drahtesel zum Beginn
der Saison kaufen kann. Wer beim Fahrrad-Flohmarkt bei der Tour de Rust
als Anbieter mit dabei sein will, der kann sich bis Samstag, 17. März,
bei Rudolf Ebert ( Tel. 07822/6527) anmelden. Die Teilnahme am
Fahrrad-Flohmarkt ist für private Anbieter kostenlos. Im Rahmen des
Flohmarkts findet auch die Versteigerung der Fundfahrräder der Gemeinde
Rust um 15 Uhr statt. Bereits zum zweiten Mal mit von der Partie bei der
„Tour de Rust“ ist die Verkehrswacht Lahr, die in diesem Jahr in der
Hindenburgstraße einen großen Fahrrad-Parcours aufbaut, den es am besten
fehlerfrei mit dem eigenen Fahrrad zu bezwingen gilt. Dazu gibt es noch
ein Fahrrad-Quiz und einen kostenlosen Sehtest. Aufgepasst: Für die
erfolgreichsten Radlerinnen oder Radler, die den Parcours bezwingen und
beim Quiz die richtigen Antworten parat haben, stellt der Gewerbeverbund
Ruster Einkaufsgutscheine im Wert von 300 Euro als Preise zur Verfügung.

Eine Neuheit ist in diesem Jahr das „Fahrrad-Taxi“, das den Ortskern mit
dem Gewerbegebiet verbindet. Zwei Fahrrad-Taxis aus Freiburg werden in
Rust einen besonderen Shuttle-Dienst ermöglichen. Symbolisch wird für
eine Fahrt zum Gewerbegebiet pro Person ein Euro verlangt. Diese
Einnahmen fließen ungeschmälert dem Verein „einfach helfen“ zu. Matthias
Reinbold vom Unternehmen „Freiburger Fahrrad-Taxi“ freut sich über die
Zusammenarbeit mit den Ruster Gewerbetreibenden.

Im Ortskern selbst und im Gewerbegebiet Oberfeld werden einige Aktionen
von verschiedenen teilnehmenden Geschäften geboten. Auf dem Sonnenplatz
steht ein Kinderkarussell mit Süßwarenstand und vermittelt echten
Marktcharakter. Viele Betriebe haben sich Geschicklichkeitstests und
andere Überraschungen für Kunden, die mit dem Drahtesel anreisen,
ausgedacht. Was wäre ein verkaufsoffener Frühlingssonntag ohne die
entsprechenden Angebote in den Geschäften? Viele Geschäftsinhaber haben
ganz spezielle Tour de Rust-Angebote geschnürt und bieten besondere
Rabatte an diesem Tag an. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl der
Besucher bestens gesorgt: Die teilnehmenden Ruster Gastronomen bieten
spezielle Gerichte an.

zum Bild:
Mit dem Fahrrad durch Rust: mit dem ultramodernen Flitzer oder
gemächlicher mit historischen Modellen
 
 

 
Ein Jahr nach Fukushima - und die Region am südlichen Oberrhein
Atomenergienutzung beenden. Lehren aus Fukushima ungenügend gezogen – Atomkraft-Damoklesschwert über hiesiger Region ist größtes akutes Überlebensproblem

Ein Jahr nach dem Beginn der verheerenden Atomkraftkatastrophe von Fukushima in Japan erinnert ECOtrinova e.V., gemeinnütziger, in der Region am südlichen Oberrhein tätiger Umweltschutzverein, an die bisherigen und künftigen Opfer und drückt sein tiefes Mitleiden aus. Die Lehren aus dem SuperGAU in Japan sind laut ECOtrinova in der atom- und energiepolitischen Praxis bisher völlig ungenügend realisiert. Das gilt speziell auch für die Atomkraftwerke in der trinationalen Region am Oberrhein und deren weiterer Umgebung. So können zum Beispiel schwere Erdbeben bei den durch Risse und Alterung vorgeschädigten Atomkraftwerken wie Fessenheim /Rhein und Beznau sowie Mühleberg/Aare auch hier Katastrophen auslösen. Und diese Reaktoren können z.B. infolge von Dammbrüchen nach Erdbeben katastrophal überschwemmt werden. Im Abschlußbericht vom 31. Mai 2011 der aufgrund „Fukushima“ einberufenen Ethikkommission der deutschen Bundesregierung wurden zwar die richtigen Folgerungen gezogen, aber mit zu langsamem Atomausstieg. Dieser bedeutet eine unnötige Gefahrzeitverlängerung. Die erforderlichen Maßnahmen, nämlich Stromsparen, schneller massiver Ausbau der Kraftwärmekopplung und der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, werden von der Bundesregierung aber kaum halbherzig angegangen oder gebremst. Der in der Schweiz über Jahrzehnte gestreckte Atomausstieg wird den Atomrisiken nicht gerecht, denn Unfälle können jederzeit beginnen. In Frankreich blieb das Atomstromsystem nach Fukushima trotz zunehmender Proteste von Bürgern, Städten, Gemeinden und Politikern bisher unangetastet.

Die Lehren sind eindeutig: Nach den Atomkatastrophen von Kyshtym in der Sowjetunion 1957, Windscale /Sellafield in Großbritannien 1958, Harrisburg in den USA 1979, Tschernobyl 1986 in der Sowjetunion, Fukushima in Japan ab 11.3.2011, nach vielen Beinahekatastrophen auch in deutschen Atomkraftwerken von Brunsbüttel/Elbe bis Biblis/Rhein, nach schweren Verseuchungen vieler Täler und Gewässer in aller Welt durch Unfälle und Dammbrücke beim Uranbergbau, nach Millionen Opfern und Erkrankungen und mit zahllosen kommenden Opfern durch Radioaktivität und Erbschäden ist die Illusionen angeblich sicherer Atomkraft eindeutig explodiert. Es muss Schluss sein mit dieser unbeherrschbaren Leben zerstörenden Technologie. Darüber hinaus sind die auf Jahrhunderttausende und länger bedrohlichen Hinterlassenschaften der Atomkraft und des Uranbergbaus an Atommüll eine zu schlimme Last für die kommenden Generationen von Mensch und in der Natur, so Dr. Georg Löser, Physiker und Biologe, Vorsitzender von ECOtrinova. Hinzu tritt das unakzeptable Risiko des zivilmilitärischen Komplexes der Atomenergie mit gewollten oder unbeabsichtigten Atomkriegen, die über die Strahlung und Zerstörungen hinaus mit einem nuklearen Winter die Menschheit und die Lebensgrundlagen dezimieren können.

Das ständige Damoklesschwert auch über der Region am südlichen Oberrhein, durch schwere Unfälle beim Atomkraftwerk Fessenheim/Rhein oder anderen Atomkraftwerken in der weiteren Umgebung etwa in Philippsburg/Rhein, Cattenom/Mosel oder durch die Atomkraftwerke in der Nordwestschweiz die Bewohnbarkeit der Region und mit der Gesundheit die Zukunft zu verlieren, ist unerträglich. Unerträglich ist dabei auch, dass das Atomkraftwerk Fessenheim trotz der seit seiner Inbetriebnahme 1977 immer wieder neu entdeckten weiteren schweren Sicherheitsmängel immer noch nicht endgültig stillgelegt ist. Empörend ist, dass das Atomkraftwerk Fessenheim weiterbetrieben wird, bevor die von der französischen Atombehörde auferlegten, allerdings unzureichenden Nachrüstungen begonnen oder gar fertig sind.


Überdies wird eine Reihe wichtiger Unsicherheiten kaum angegangen, zum Beispiel Flugzeugabsturz oder Terror. Wir können uns bei Atomkraft überhaupt nicht leisten, was nach dem angeblich erfolgreichen EU-Stresstest bei einer belgischen Großbank geschah: Wenige Tage danach war sie bankrott. Empörend ist, dass warnende eindeutige Stilllegungsforderungen zahlreicher elsässischer Städte von Strasbourg bis Wattwiller einfach übergangen werden. Samt schweizerischen und deutschen Kommunen repräsentieren solche Beschlüsse inzwischen über 1,6 Millionen Mensch am südlichen Oberrhein. Die Missachtung der Sicherheit der Bevölkerung und der Lebensgrundlagen am Oberrhein durch den Betrieb des Atomkraftwerks Fessenheim ist das mit Abstand größte und akuteste Problem für die Überlebenssicherheit und Zukunft der Region am südlichen Oberrhein, so ECOtrinova

Der explodierte Atomreaktor Nr 1 von Fukushima hatte wenige Wochen vor der Katastrophe von den japanischen Behörden eine Laufzeitverlängerung erhalten. Die vier Atomkatastrophen-Reaktoren von Fukushima sind nun das jüngste und unabweisbare Signal, die Nutzung der Atomkraft unverzüglich zu beenden.

ECOtrinova ruft die Mitmenschen und ihre Organisationen auf, sich unabhängig zu informieren, sich an friedlichen Protesten gegen Atomenergie und für die Energuewende zu beteiligen, auch privat die Energiewende für den Atomenergieausstieg, für Energiesparen und für den Klimaschutz durchzuführen und nur solche Politikerinnen, Politiker und Parteien zu wählen, die sich eindeutig für die unverzügliche Beendigung der Atomenergienutzung einsetzen.


ECOtrinova unterstützt aktuell u.a. die Benefiz- und Gedenkveranstaltung Freiburger japanisch-deutscher Vereine und der der Volkshochschule Freiburg i.Br. zu „Japan – ein Jahr danach“ am Sonntag, 11. März 2012, Rotteckring 12. Dr. Georg Löser, ECOtrinova-Vorsitzender, trägt dort um 14 Uhr vor zur „Energiewende in der Region Freiburg und Deutschland. Gefahren durch das Atomkraftwerk Fessenheim/Rhein“
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