oekoplus - Freiburg
Donnerstag, 21. November 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
ÖKO-TEST-Magazin September 2012
Die September-Ausgabe des ÖKO-TEST-Magazins gibt es seit dem 31. August im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro. Wieder mit dabei: Das Elternmagazin Kinder Kinder mit vielen hilfreichen Tipps und Tests.

Aus dem Inhalt:

TEST: Äpfel
In der Mehrzahl der Proben fanden sich nur Spuren von Pflanzenschutzmitteln. Gespritzt wird also weiterhin, aber offenbar weniger als früher. Auffällig waren jedoch die südamerikanischen Früchte: In einem Apfel aus Brasilien fand das Labor sechs verschiedene Pestizide, vier davon in erhöhter Menge. Zudem wird wieder einmal mit der Bezeichnung „regional“ geschummelt: Denn bei einem Produkt zieren die Verpackung zwar Schriftzüge wie „Unsere Heimat“ und „beste Qualität aus Ihrer Region“, doch die Ware wird auch mehr als 200 Kilometer entfernt vom Anbauort verkauft.

TEST: Glyphosat in Getreideprodukten
Rückstände von Glyphosat, auch bekannt unter dem Namen Roundup, sind häufiger in Getreideprodukten nachweisbar als bislang bekannt. Von 20 Proben Weizenmehl, Haferflocken und Brötchen, die im Labor untersucht wurden, waren fast drei Viertel belastet. Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungsmittel und weltweit das meist verkaufte Pflanzengift. Lange Zeit galt es als unbedenklich, doch eine neue Studie zeigt, dass es bereits in geringen Mengen die menschliche Zellkultur schädigen kann.

TEST: Kinderzahnbürsten
Mehr als die Hälfte taugt nicht für Kinderzähne. Sie haben etwa scharfkantige Borsten, die das Zahnfleisch verletzen können. Kindgerechte Zahnbürsten sollten zudem einen kleinen abgerundeten Kopf, mit dem auch die hinteren Backenzähne erreicht werden können, und einen etwas dickeren Griff haben, der nicht aus der Hand rutscht. Das ist nicht bei jedem getesteten Produkt der Fall. Vier Modelle enthalten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (kurz PAK) in erhöhten oder stark erhöhten Dosen. Hauptsächlich handelt es sich um die krebsverdächtige Substanz Naphthalin.

TEST: Babymenüs mit Fleisch
Bei den Babybreien sind zwar Schadstoffe so gut wie kein Thema, doch es ist zu wenig Fleisch im Glas: Die Produkte enthalten gerade mal zwischen fünf und 10,5 Prozent Fleisch. Empfohlen wird von Ernährungsexperten in der Regel ein Fleischanteil von etwa zwölf Prozent. Im Test sind zwei Breie mit Eisensalzen angereichert. Isoliertes Eisen kann jedoch das umfassende Nährstoffspektrum von Fleisch nicht ersetzen und wird zudem deutlich schlechter aufgenommen als Eisen aus Fleisch. Cadmium fand das Labor in den meisten Produkten nur in Spuren. In einem Brei steckte jedoch mehr von diesem Schwermetall, das als krebserregend gilt und in hohen Dosen zu Nierenschäden führen kann.

TEST: Apothekenkosmetik
Das Image von Apothekenkosmetik ist häufig besser als der Inhalt. Denn in einigen Produkten stecken problematische oder bedenkliche Inhaltsstoffe. Dazu zählen polyzyklische Moschus-Verbindungen, die sich im menschlichen Fettgewebe anreichern, Formaldehyd/-abspalter sowie PEG/PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Ärgerlich sind auch dreiste Versprechungen der Kosmetikhersteller wie etwa der Claim „Nicht komedogen“, den La Roche-Posay bei dem Physiologischen Reinigungsgel angebracht hat. Doch das Produkt enthält die komedogene Substanz Isopropyl Myristate. Komedogene Substanzen sind Stoffe, die Akne fördern können.

TEST: Rindenmulche
In vier von 17 Mulchen wurden Cadmiumgehalte, die über dem aktuellen gesetzlichen Grenzwert liegen, gemessen. Acht weitere enthalten niedrigere Gehalte. Das Schwermetall ist nicht fest gebunden und wird von Pflanzen leicht aufgenommen. Es führt zu Nierenschäden, wenn es über längere Zeit in größeren Mengen aufgenommen wird, und ist als krebserregend für den Menschen eingestuft. ÖKO-TEST hat unter anderem noch untersuchen lassen, ob die deklarierte Körnung eingehalten wird. Das ist deshalb relevant, weil feine Bestandteile schneller verrotten und der Mulch dann öfter nachgelegt werden muss.

TEST: Wanderstiefel
Draußen hui, innen pfui: Wanderstiefel stecken voll mit Schadstoffen, die Krebs erregen oder Allergien auslösen können. Wenigstens sind die meisten sehr robust, denn sie trotzen gemäß Praxisprüfung eine gewisse Zeit lang der Feuchtigkeit, haben feste Sohlen, die nicht gleich durch einen spitzen Stein eingerissen werden, und besitzen ein scheuerbeständiges Fersenfutter.

TEST: Riester-Renten
ÖKO-TEST hat 89 Angebote für klassische Riester-Rentenversicherungen und 79 Angebote für fondgebundene Riester-Rentenversicherungen durchgecheckt. Das Resümee: Die Tarife werden von Jahr zu Jahr schlechter. In einigen Musterfällen springen 2012 für den gleichen Beitrag wie im Vorjahr im Schnitt bis zu 420 Euro weniger Garantierente pro Jahr heraus. Zudem steigt für die Versicherten das Anlagerisiko. Die Anbieter versuchen derzeit, Kunden auf Fondpolicen zu drängen. Das hat seinen Grund: Denn hier müssen sie keine garantierte Verzinsung bieten, sondern nur zu Rentenbeginn alle Einlagen und Zulagen sicherstellen. Diese Kapitalerhaltungsgarantie gilt aber nicht für Kunden, die ihren Vertrag vorzeitig kündigen oder den Anbieter wechseln.
 
 

 
Sonnenkraft in Bürgerhand
Freiburger Solar-Bürger-Genossenschaft startklar für die städtische Energiewende

Als eine der ersten von Privatpersonen gegründeten Bürger-Energiegenossenschaften startete 2006 die Solar-Bürger-Genossenschaft eG. Sie ist die erste Energiegenossenschaft mit Sitz in Freiburg und hat inzwischen über 130 Mitglieder, davon mehr als 50 in der Freiburger Region.

Gemeinsam mit dem fesa e.V., dem Freiburger Verein für die regionale Energiewende, strebt die solargeno auch eine Wende in der Energiewirtschaft an. Energieerzeugung soll in Zukunft nicht nur verbrauchsnah erzeugt, ökologisch nachhaltig und technologisch vielseitig sein, sondern auch wirtschaftlich gerecht verteilt.

Weil diejenigen, die Energie nutzen und die, die sie erzeugen in einer Genossenschaft am selben Strang ziehen, können mit Bürger-Energiegenossenschaften die effizientesten Lösungen vorangebracht werden.

Die solargeno erzeugt derzeit den Strombedarf für etwa 130 Familien mit Solaranlagen. Ihre erste in Südbaden errichtete sie im Frühjahr 2012 bei der Bioland-Gärtnerei Hoch-Reinhard in Fischingen.

Jetzt steht das erste Solarkraftwerk in Freiburg an. Es wird auf der neuen Kletterhalle des Deutschen Alpenvereins Sektion Freiburg-Breisgau e.V. errichtet. Mit über 23 MWh/a wird sie die Strommenge für 4 Familen erzeugen. Ein Teil davon wird direkt in der Kletterhalle genutzt werden können.

Der genossenschaftliche Plan für die großstädtische Energiewende ist ebenfalls startklar. Da es in Großstädten wie Freiburg besonders viele große Wohnblöcke und Eigentümergemeinschaften gibt, bietet die Genossenschaft eine Lösung speziell für deren Energieversorgung an. Ein Schwerpunkt ist dabei die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung. Damit wird gleichzeitig mit der Wärmeversorgung des Gebäudes auch Strom erzeugt. Die extrem ineffiziente und umweltschädliche große Kohlekraft, die bisher als erforderliche Grundlast im Zuge der Energiewende angegeben wird, wird damit überflüssig.

Freiburg kann einen Großteil seines Stroms selbst erzeugen, wenn sich große Wohngebäude für ein Blockheizkraftwerk im Keller und eine Solarstromanlage auf dem Dach entscheiden. Die solargeno will diese Entscheidung erleichtern, indem sie Investition, Bau und Betrieb der Anlagen übernimmt und die Gebäudeeigentümer so bei
Risiko und Aufwand entlastet. Die Kraftwerke werden zu einem Anteil von mindestens 20% von den Mitgliedern der Genossenschaft finanziert, die so am Ertrag aus der Stromerzeugung teilhaben können. Einen Genossenschaftsanteil kann man bereits für 100 Euro erwerben. 5 bis 10 Anteile sind ein üblicher Einstieg. Es können beliebig viele Anteile erworben werden.

Einen weiteren wichtigen Beitrag für die Energiewende bietet die Energiegenossenschaft Projektgruppen an entlegenen Orten oder für eine einzelne Anlage. Sie können ihre Idee unter dem Dach der solargeno realisieren, ohne extra eine eigene Gesellschaft zu gründen. Eine solche Regionalgruppe gibt es bereits in Landau, hier wurde die bisher größte Solaranlage der Genossenschaft gebaut (Bild).
Mehr
 

 
Der Jugend eine Stimme geben
Internationales Netzwerk GYBN setzt auf Jugendpartizipation im Kampf gegen das Artensterben

Berlin, 28.8. - Im Kampf gegen das Artensterben meldet sich die junge Generation zu Wort. In Berlin ist mit der Verabschiedung der Berliner Deklaration das internationale Jungendnetzwerk GYBN ins Leben gerufen worden. Ziel ist der Schutz der biologischen Vielfalt und der Kampf gegen das Artensterben.

35 junge Naturschützer von fünf Kontinenten haben in Berlin das internationale Jugendnetzwerk Global Youth Biodiversity Network (GYBN) ins Leben gerufen. Sieben Tage wurde diskutiert, formuliert und geschrieben, jetzt ist die Berliner Deklaration offizielles Gründungsdokument. Ziel des jungen Netzwerks ist der globale Schutz der Artenvielfalt und eine stärkere Interessenvertretung junger Menschen in wichtigen Umweltfragen. Ein erster Schritt ist die Entsendung einer Jugenddelegation zur Weltnaturschutzkonferenz der Vereinten Nationen im Oktober nach Indien.

„Die kommenden Generationen tragen die Lasten der Fehler von heute. Trotzdem haben sie keine gemeinsame Stimme, mit der sie sich wehren können. Das wird sich mit GYBN ändern", sagt Christian Schwarzer von der Naturschutzjugend (NAJU), die die Konferenz organisiert hat.

Zum Abschluss zeichnen die Teilnehmer eine düstere Zukunft ohne Artenvielfalt. „Was waren nochmal Bäume?" und „Hab schon ewig keine Blume mehr gesehen!" war auf Plakaten zu lesen. Demonstriert wurde am Brandenburger Tor in Berlin, wo zahlreiche Schaulustige sich dem Protest spontan anschlossen. Die Teilnehmer sind jetzt auf dem Weg in ihre Heimat und können viel mitnehmen: das Gefühl, mit ihrem ehrenamtlichen Engagement für die Natur nicht alleine zu stehen und das Wissen, jetzt Teil eines Netzwerks zu sein, mit dem sie viel erreichen werden.

Junge Naturschützer aus aller Welt können sich online bei GYBN engagieren und ihre Stimme für die Artenvielfalt geben:
www.GYBN.org.

Die GYBN kick-off conference wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMU).
Mehr
 

 
NABU-Naturparadies Grünhaus wird UN-Dekade-Projekt
Auszeichnung für den Erhalt der biologischen Vielfalt

Herzberg – Das Naturparadies Grünhaus der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe wird als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Damit wird das Engagement der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe um die biologische Vielfalt in der Bergbaufolgelandschaft Südbrandenburgs gewürdigt. Am heutigen Montag wurde die von Bundesumweltminister Peter Altmaier unterzeichnete Urkunde an Projektleiter Stefan Röhrscheid übergeben. Das Naturparadies Grünhaus ist das erste Projekt in Brandenburg, das diese Auszeichnung erhält.

„Wir freuen uns sehr über die Ehrung unseres Engagements in Grünhaus“, so Stiftungsvorsitzender Christian Unselt. „So wie in Grünhaus setzen wir uns durch Flächenkauf und Schutzgebietsentwicklung in ganz Deutschland ein, um sichere Rückzugsräume für unsere Artenvielfalt zu schaffen. Gerade ungenutzte Naturentwicklungsräume fehlen uns in Deutschland. Mit unseren NABU-Naturparadiesen wollen wir wieder ein Stückchen heimatliche Wildnis zulassen.“

Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe hat rund 2.000 Hektar Flächen in den ehemaligen Tagebauen zwischen Finsterwalde und Lauchhammer erworben, um das Tagebaugelände ausschließlich als wertvollen Lebensraum für bedrohte Arten zu entwickeln. Eine Nutzung ist nur dort vorgesehen, wo dies für den Erhalt der Artenvielfalt wichtig ist. Die Seen, die offenen Sandflächen, jungen Wälder und Sukzessionsbereiche können sich nach Ende der Tagebausanierung ohne weitere Eingriffe frei entwickeln. Regelmäßige Beobachtungen einheimischer Naturbeobachter zeigen, dass schon heute eine beeindruckende Anzahl an zurückgekehrten Arten in Grünhaus lebt. Damit ist das Potenzial aber noch nicht ausgeschöpft – in Zukunft werden weitere Arten Grünhaus als sichere Heimat entdecken.

Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten.
Mehr
 

 
Sterbende Flüsse, hungernde Menschen
WWF-Studie: 60 Millionen Menschen am Mekong droht Nahrungskrise durch Staudämme

Berlin/Stockholm - Anlässlich der in Stockholm begonnenen Weltwasserwoche warnt der WWF vor den Gefahren großer Staudammprojekte für die Umwelt und die Nahrungsversorgung von Millionen Menschen. „Der grundsätzlich richtige Ansatz, Energie durch Wasserkraft zu gewinnen, droht zum Bumerang zu werden“, sagt Süßwasser-Experte Stefan Ziegler vom WWF. „Vielerorts werden zahlreiche Fischarten verschwinden, verbunden mit einem Kollaps der heimischen Fischerei, da die natürlichen Wanderwege der Tiere versperrt werden.“ In der Folge seien die Lebensgrundlagen von vielen Millionen Menschen bedroht.

In einer aktuellen Studie beleuchtet der WWF beispielhaft die Situation im unteren Mekong-Becken in Südostasien. Die Regierungen von Laos, Thailand, Vietnam und Kambodscha planen hier den Bau von elf Wasserkraftanlagen im Hauptstrom des Mekong, weitere 77 sind für die Nebenflüsse vorgesehen. Sollten die Pläne realisiert werden, rechnet die Umweltstiftung mit einem enormen Rückgang der Fischbestände. Für die 60 Millionen Bewohner im Einzugsgebiet des Flusses hätte das dramatische Folgen. „Die Erträge aus dem Fischfang würden um nahezu 40 Prozent zurückgehen. Das ist eine ernsthafte Bedrohung, da die meisten Haushalte vom Fisch als Grundnahrungsmittel abhängig sind“, so Stefan Ziegler.

Auf allein 476 Millionen US-Dollar jährlich schätzt die Umweltorganisation die wirtschaftlichen Schäden, sollten nur die elf Staudämme im Mekong-Hauptstrom gebaut werden. Für die Nahrungsversorgung der Bevölkerung könnte sich die Lage noch dramatischer darstellen: Um die Einbußen an Fisch zu kompensieren und den Proteinbedarf der Bevölkerung zu decken, müsste nach Angaben des WWF deutlich mehr Fleisch produziert werden. Zusätzliche Flächen würden zur Viehhaltung und den Anbau von Futtermitteln in der Region notwendig. Der Druck auf wichtige Naturschutzgebiete würde weiter zunehmen. In Thailand befürchtet der WWF den Verlust der letzten Waldgebiete im Osten des Landes. „Die wenigen Auenwälder des Mekong beherbergen zahlreiche gefährdete Arten. Da ist jeder Verlust an Lebensraum ein untragbares Risiko“, warnt WWF-Experte Ziegler. Mancherorts sei die landwirtschaftliche Expansion hingegen gar nicht möglich. Im Mekongdelta in Vietnam drohe die Umsiedlung von Tausenden von Menschen, da Flächen fehlen, um die Bevölkerung anderweitig zu versorgen.

Um diese negativen Konsequenzen abzuwenden, fordert der WWF ein zehnjähriges Moratorium, um eine umwelt- und sozialverträgliche Planung von Wasserkraft in der Mekong-Region zu ermöglichen. Bislang habe es an einer gewissenhaften Prüfung aller Faktoren gemangelt. „Das Ziel, mit Wasserkraftwerken von fossilen Energieträgern loszukommen, ist richtig“, sagt Ziegler. „Doch wenn durch fehlerhafte Planung die Flüsse absterben und Menschen ihrer Nahrungsquelle beraubt werden, ist das nicht nachhaltig.“
 
 

 
Panik an der Steckdose
WWF fordert Versachlichung der Strompreisdebatte

Angesichts der aktuellen Debatte um die Ausgestaltung der Energiewende und steigende Strompreise fordert der WWF eine Versachlichung der Gespräche. Die Strompreisdiskussion werde stark getrieben von denjenigen, die die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien nie wollten. Es werde ein Klima der Angst geschürt, dass die Energiewende unbezahlbar sei. Faktisch sei es bis heute jedoch so, dass absolut der Ausbau der Erneuerbaren Energien für den kleineren Teil der Strompreissteigerung verantwortlich sei.

„Nur 14 Prozent des Strompreises macht die EEG-Umlage aus. Diese 14 Prozent sind bisher sehr ungleich verteilt. Dies muss der Gesetzgeber schnell verändern.“, erklärt Regine Günther, Leiterin des Fachbereichs Klima und Energie beim WWF Deutschland. Große Stromverbraucher sind nach dem Gießkannenprinzip fast vollständig von der Umlage befreit. Es sei aber zwingend notwendig, dass die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien so weit wie möglich auch von möglichst allen Energieverbrauchern geschultert würden. Nur diejenigen, die klar ausweisen könnten, dass die EEG-Umlage ihre Wettbewerbsfähigkeit international massiv mindere, sollten für eine Freistellung in Frage kommen. „Die Bundesregierung muss jetzt die Reißleine ziehen und unberechtigte Privilegien abschaffen“, so Günther.

Für das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) sieht der WWF Anpassungsbedarf. „Das EEG ist das zentrale Instrument, um den dynamischen Ausbau der erneuerbaren Energien sicherzustellen. Dies muss es auch zukünftig leisten. Perspektivisch müssen jedoch verstärkt auch Marktimpulse darin integriert werden.“
 
 

 
Karlsruhe: Przewalski-Pferd und Wisent brauchen täglich bis zu 23 Liter Wasser
Wassertröge in den Gehegen des Tierparks Oberwald werden täglich neu befüllt

Viel trinken - so lautet angesichts der heißen Tage ein Tipp. Auch Tiere lechzen bei Hitze nach mehr Wasser. Was ihre Schützlinge im Tierpark Oberwald brauchen, wissen die Tierpfleger ganz genau. Weshalb sie auf Fragen interessierter Besucherinnen und Besucher, ob die im Oberwald gehaltenen Tiere bei den derzeit hohen Temperaturen auch ausreichend mit Wasser versorgt werden, auch sehr genau Auskunft geben können. Denn der Zoo kann nicht nur auf Bedarfszahlen und -daten aus der Nutztierhaltung zurückgreifen, er profitiert auch von den Erfahrungen, die er mit der Wildtierhaltung in der 1965 eingerichteten Zoo-Dependance gemacht hat.

Klettert das Thermometer über 20 Grad Celsius oder erreicht gar 35 Grad Celsius, säuft beispielsweise ein Wisent täglich bis zu 23 Liter. Normalerweise reichen ihm rund 18 Liter. Auch ein Przewalski-Pferd braucht an besonders heißen Tagen bis zu 23 Liter Wasser und damit zwei bis drei Liter mehr als sonst üblich. Da die Zootiere im Oberwald überwiegend in Gehegen mit Grünbewuchs leben oder mit frischem Grün gefüttert werden, nehmen sie allein durch die Nahrung einiges zusätzlich an Flüssigkeit auf. Ein Przewalski-Pferd, welches mit neun Kilogramm Gras und fünf Kilogramm Heu gefüttert wird, erhöht seine Flüssigkeitszufuhr durch die Nahrung um acht Liter. Zwar haben Wildpferde und Sportpferde einen ähnlichen Grundbedarf. Der individuelle Bedarf eines Sportpferdes kann jedoch bei hoher Aktivität an heißen Tagen auf bis zu 85 Liter ansteigen. Und auch ein Milchvieh mit einer Milchleistung von bis zu 40 Litern muss für einen stabilen Wasserhaushalt natürlich deutlich mehr saufen als ein Wisent im Oberwald.

Wie bei einer ländlichen Weidebewirtschaftung befüllen die Tierpfleger jeden Tag mit einem fahrbaren Wassertank die 200 oder 100 Liter fassenden Wasserbehälter mit Frischwasser. Die Menge richtet sich nach der Jahreszeit, der Anzahl der im Gehege gehaltenen Tiere und dem spezifischen Grundbedarf von Vietnam-Sikahirsch, Elch, Antilope oder auch Gämse, Przewalski-Pferd und Wisent. Und damit das wichtige Nass für die Oberwaldtiere nicht zur Falle für die kleinen Tiere wird, sorgt ein Stock in jedem Wassertrog dafür, dass die neugierige oder durstige Maus wieder ins Trockene klettern kann.

Fragen zu seinen Zootieren beantwortet der Zoo immer montags und donnerstags während der zoologischen Sprechstunde unter der Telefonnummer 0721/133-6802.
Mehr
 

 
NABU-Umfrage: Verbraucher wollen umweltfreundliche Getränkeverpackungen
Miller: Ökologische Verpackungen schwer zu erkennen – Händler in der Pflicht

Berlin – Drei Viertel der Deutschen möchten umweltfreundliche Getränkeverpackungen kaufen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der NABU beim Meinungsforschungsinstitut Emnid in Auftrag gegeben hat. Doch die Umfrage zeigt auch: Fast die Hälfte der Verbraucher weiß nicht, welche Verpackungen tatsächlich ökologisch vorteilhaft sind und greift aus diesem Grund häufig zu den Falschen.

Am besten bewertet und richtig eingeschätzt werden Mehrwegflaschen aus Glas. Knapp 90 Prozent der Befragten stufen sie korrekt als umweltfreundlich ein. Bei den ebenso umweltfreundlichen Mehrwegflaschen aus Plastik jedoch verschätzen sich die Verbraucher: Die Plastikvariante schneidet bei den Befragten um ein Viertel schlechter ab, obwohl Plastik-Mehrwegflaschen in der Umweltbilanz sogar besser sind als solche aus Glas. Die vom Umweltbundesamt ebenfalls als ökologisch vorteilhaft bewerteten Getränkekartons werden vom Verbraucher gänzlich falsch beurteilt: Sie werden schlechter eingeschätzt als die umweltschädlichen Einwegflaschen aus Glas oder Plastik. Insgesamt hat der NABU die sieben gängigen Verpackungsarten für Getränke abgefragt: Glas-Mehrweg und -einweg, Plastik-Mehrweg und -einweg, Getränkekartons sowie Dosen.

Ein Grund für die häufigen Fehleinschätzungen ist das für Verbraucher undurchsichtige Pfandsystem. Mehr als 40 Prozent der Befragten geben an, nicht auf den ersten Blick erkennen zu können, ob eine Flasche Mehrweg oder Einweg ist. „Das führt zu umweltschädigenden Kaufentscheidungen, obwohl die Verbraucher eigentlich umweltfreundliche Verpackungen bevorzugen. Hier ist der Handel in der Pflicht, Verbraucher ordentlich zu informieren“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU zeichnet daher Händler mit dem Umweltpreis „Grüner Einkaufskorb“ aus, die sich besonders dafür einsetzen, dass ihre Kunden umweltfreundliche Alternativen im Regal vorfinden und diese auch erkennen.

„Der Lebensmittelhandel versorgt tagtäglich 80 Millionen Menschen in Deutschland. Mit der Auswahl und Präsentation der Produkte leistet er einen entscheidenden Beitrag dazu, ob Kunden auf umweltfreundliche Produkte aufmerksam werden und sie in den Einkaufskorb legen“, so NABU-Umweltexpertin Indra Enterlein.
 
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger