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Verschiedenes
(c) VAG Freiburg | | | Ab September: Linien 11, 14, 19 und 24 werden zu E-Buslinien | VAG Freiburg: 4 neue E-Buslinien eröffnet
Ganz im Zeichen des Klimaschutzes wurden große Investitionen in Fuhrpark und Infrastruktur bei der Freiburger Verkehrs AG (VAG) getätigt und nach Schulungen und Einweisungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Fahrdienst und Werkstätten, erhöht sich nun die Zahl der mit Elektro-Bussen bestückten Linien von eins auf fünf. Von September an werden die leisen Gefährte dann neben der bereits seit 2019 bestehenden E-Bus-Linie 27 auch auf den Linien 11 (Haid - St. Georgen – Hauptbahnhof), 14 (Haid - Am Kirchacker - Eschholzstraße – Hauptbahnhof), 19 (Paduaallee - Lehen-Ziegelei) und 24 (Haid - Rieselfeld - Paduaallee - Mooswaldallee – Gundelfingen) zum Einsatz kommen.
„Die VAG hat in Stromversorgung, Ladeeinrichtungen und Fahrzeuge rund 11,7 Millionen Euro investiert. Unterstützt wurde sie dabei durch einen Zuschuss in Höhe von 5,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU). Hinzu kommen noch der notwendige Ausbau des Betriebshofes mit rund 6,4 Mio.€, der mit Finanzmitteln des Landes in Höhe von 4,8 Mio.€ gefördert wird,“ sagt Freiburgs Finanzbürgermeister Stefan Breiter, und er stellt weiter fest: „Der Ausbau der Elektromobilität bei der VAG hat Vorbildfunktion und eine grundsätzliche Bedeutung für die Entwicklung der Klimaziele in Freiburg. Nur, wenn wir auch im Bereich der Mobilität die Emissionen deutlich zurückfahren, können wir unsere Klimaziele erreichen. Die E-Busse sind ein weiterer Schritt auf diesem Weg.“ Der Finanzdezernent erinnerte daran, dass derartige Investitionen für eine Stadt wie Freiburg und ihren Verkehrsbetrieb ohne öffentliche Fördergelder „in dieser Geschwindigkeit nicht zu stemmen“ seien.
Tatsächlich spart jeder E-Bus im Vergleich zum Dieselantrieb pro Jahr rund 55 Tonnen CO2 ein. Damit werden die bei der Herstellung der Batterien anfallenden CO2-Ausstöße nach spätestens einem halben Jahr ausgeglichen.
Die VAG rechnet derzeit mit einer Nutzungsdauer der Batterien von rund neun Jahren für den mobilen Einsatz bevor diese im Bus ersetzt werden müssen. Danach ist vorgesehen, diese noch für gut weitere neun Jahre als Speicher für Solarstrom zu nutzen, der auf dem Betriebsgelände produziert wird.
Derzeit sind 17 der rund 67 Busse der VAG reinelektrische Fahrzeuge von denen 10 Gelenkbusse sind. „Für die neue Technik haben wir in den vergangenen Monaten im Betriebshof West einen offenen Busport gebaut, in dem 32 Busse Platz finden. Hier werden die Busse nicht nur abgestellt, sondern auch nachgeladen und für den weiteren Einsatz vorbereitet. An die Überdachung schließen Technikgebäude mit Transformatoren und der Ladezentrale an“, umreißt VAG Vorstand Stephan Bartosch die Dimension des Vorhabens. Doch auch entlang der Strecke wurde an den Haltestellen „Paduaallee“ und „Munzinger Straße“ Ladetechnik verbaut. Schließlich setzt die VAG auf das System des sogenannten Gelegenheitsladers. „Nachts werden die Solobusse als auch die nun auch eingesetzten Gelenkbusse, auf dem Betriebshof mit einer Leistung von rund 80 KW sanft mit Strom betankt. Im Streckennetz wird dann unter laufendem Betrieb an den Endhaltestellen während der Wendezeiten mit 300 KW für einige wenige Minuten nachgeladen,“ erläutert Bartosch. Dies habe den Vorteil, dass die Batterien kleiner ausfallen können und die Busse damit kostengünstiger in der Beschaffung sind und auch leichter und somit verbrauchsärmer unterwegs sind.
Eine Umstellung ergibt sich durch die neue Technik nicht nur für die Mitarbeitenden der Werkstätten, sondern insbesondere auch für den Fahrdienst, die Verkehrssaufsicht, die Personaldisposition sowie die Fahrplanabteilung. „Noch sind nicht alle unserer rund 500 Fahrerinnen und Fahrer auf die E-Busse eingewiesen. Unsere Disponenten müssen deswegen sehr genau darauf achten, dass nur bereits geschulte Fahrerinnen und Fahrer für die E-Busse eingeteilt werden – was wiederum eng mit der Fahrzeugdisposition rückgekoppelt sein muss,“ sagt VAG Vorstand Oliver Benz. Und bei der Fahrplanerstellung müssen für einen effizienten Einsatz der E-Busse Ladezeiten an den jeweiligen Endhaltestellen mit Ladeinfrastruktur berücksichtigt und sinnvoll genutzt werden. Aber auch bei der 24/7 Überwachung aller von der VAG eingesetzten Verkehre in der Betriebsleitstelle erwachsen neue Aufgaben. „Im nächsten Ausbauschritt erfolgt in unserer Leitstelle ein Monitoring der Ladezustände alle E-Busse,“ blickt Benz in die nahe Zukunft. In etwas weiterer Zukunft liegt die komplette Umstellung des Busfuhrparks von Diesel auf Elektro: „Bis zum Jahr 2030 wollen wir die Umstellung abgeschlossen haben. Bei diesem Ziel ziehen wir gemeinsam mit der Stadt und unserem Aufsichtsrat an einem Strang,“ sagt Benz
Seit 2019 konnte die VAG auf der Linie 27 Erfahrungen mit dem E-Bus-Betrieb sammeln. Diese waren bis auf kleine technische Nachjustierungen an den Ladepunkten ausnahmslos gut. Die Busse laufen zuverlässig, die Rückmeldungen der Fahrgäste, der Fahrpersonale, sowie der Anwohnenden an der Strecke sind fast ausschließlich positiv.
Die Busse werden von zwei in der Achse integrierte E-Motoren angetrieben, die jeweils 125 kW leisten. Die Akkus verfügen in den Gelenkbussen über eine Kapazität von 240 Kilowattstunden (kWh), die der kleineren Solobusse sind 200 kWh-stark. Geladen werden die Busse übrigens mit zertifiziertem Ökostrom.
Weitere Besonderheiten sind die energieeffiziente Wärmepumpe, die an heißen Tagen für Kühlung und im Winter für Wärme sorgt sowie die Kameras, die die Rückspiegel ersetzen. Außerdem verfügen die Busse über USB-Steckdosen an den Plätzen, sodass Smartphones während der Fahrt geladen werden können.
zum Bild oben:
Die VAG Vorstände Stephan Bartosch und Oliver Benz eröffneten zusammen mit Freiburgs Finanzbürgermeister Stefan Breiter vier neue E-Buslinien im Netz der Freiburger Verkehrs AG (v.l.)
(c) VAG Freiburg | | | | |
| | | | Sommer, Sonne, Sperrgebiet – Dark Tourism | iz3w – Zeitschrift zwischen Süd und Nord (September/Oktober 2022)
“I don’t wanna holiday in the sun / I wanna go to new Belsen”
1977 sangen die Sex Pistols von ihrem Wunsch, im Urlaub nach Bergen-Belsen zu reisen. Einem Ort, der wegen des ehemaligen Konzentrationslagers für das Grauen steht. Unter Schichten der Ironie und Provokation liegen in der Songstrophe Bedeutungen verschüttet, die für unseren Themenschwerpunkt über Dark Tourism zentral sind.
Wir haben uns dabei auf Orte konzentriert, an denen sich Gedenken, Erinnerung, Geschichtsbildung und Tourismus kreuzen: Gedenkstätten des Sklavenhandels in afrikanischen Ländern; Museen in Kambodscha, die an die Herrschaft der Roten Khmer erinnern; die heutige Vermarktung der Colonia Dignidad; oder Erinnerungsorte an die Tsunamikatastrophe in Indonesien.
In diesem Heft geht es um die Fragen, die das Reisen zu diesen Orten aufwirft. Warum sind sie interessant? Welche Besuchsmotive gibt es und wo werden sie wie erfüllt? Wie können Betroffene Gehör finden und ungetört gedenken? Wie kann historische Gewalt für ein breites Publikum aufgearbeitet und vermittelt werden? | Mehr | | | |
| Fliegender Kormoran (c) Olaf Titko / NABU | | | NABU: Vogelgrippe trifft auf Patient Meer | Miller: Nur konsequenter Schutz kann betroffene Vogelarten retten
Berlin, August 2022 - Die Vogelgrippe grassiert unter Basstölpeln, Brandseeschwalben, Flussseeschwalben, Kormoranen und anderen Meeresvögeln. Bereits im Mai waren in Deutschland die ersten Verdachtsfälle des Hochpathogenen Aviären Influenza-Virus (HPAIV) vom Typ H5N1 außerhalb der sonst üblichen Jahreszeit gemeldet worden. 35 tote Brandseeschwalben wurden auf der Insel Trischen gefunden. Zuvor gab es besorgniserregende Fundzahlen aus den Niederlanden und Großbritannien. Der NABU fordert angesichts der Ausbreitung der Seuche Maßnahmen zum Schutz der Wildvögel.
„Hauptamtliche und ehrenamtliche Vogelschützer können dem Sterben der Tiere nur machtlos zusehen. Der einzelne Vogel lässt sich nicht behandeln und retten. Doch dass diese Tragödie ganze Vogelpopulationen an die Schwelle des Verschwindens bringt, kann nur geschehen, weil die Nord- und Ostsee mit ihren Lebensgemeinschaften durch Eingriffe des Menschen an ihren Belastungsgrenzen sind“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Überfischung, die Vermüllung der Meere, mariner Rohstoffabbau, Störungen durch Schiffsverkehr und der Ausbau der Offshore-Windenergie sind wesentliche Treiber für den Verlust von Brut-, Nahrungs- und Rastgebieten für Meeres- und Küstenvögel.
In diesem Jahr ist besonders auffällig, dass die Erkrankung mitten in der Brutzeit zuschlägt und vor allem da sehr hohe Verluste verursacht, wo Vögel in Kolonien dicht beieinander brüten. Wenn Altvögel erkranken und sterben, sind auch die Jungen im Nest oft direkt oder indirekt durch Nahrungsmangel dem Tod geweiht. In der einzigen deutschen Basstölpelkolonie auf Helgoland wurden beispielsweise bis Ende Juli bereits über 170 tote Jungvögel gefunden. Der Virustyp könnte möglicherweise endemisch werden, also zukünftig nicht nur saisonal, sondern ganzjährig auftreten. Übertragungen auf räuberische Säugetiere sind in Einzelfällen nachgewiesen.
Das fatale Sterben ganzer Brutkolonien zeigt, wie fragil das System Meer ist. Jetzt muss es darum gehen, einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Seevogelpopulationen, aber auch anderen Artengruppen, dem Meer und seiner Systemfunktionen zu leisten. Für Basstölpel, Brandseeschwalbe & Co heißt das, die Fischerei – besonders mit Grundschleppnetzen und auf wichtige Beutefische wie Sandaale – muss wirksam reguliert werden. Außerdem muss der Verlust von Rast- und Nahrungsgebieten verhindert und der Ausbau der Windenergie darf nur außerhalb von Schutzgebieten und wichtigen Wanderkorridoren vorangetrieben werden. Nur wenn das gelingt, können so massive Ausfälle wie aktuell beobachtet von den Populationen kompensiert werden.
Auch akute Maßnahmen zur Eindämmung der Vogelgrippe müssen getroffen werden. Ein nationaler Reaktionsplan für HPAIV-Varianten wie H5N1 bei Wildvögeln sollte für alle Bundesländer ausgearbeitet werden, einhergehend mit einem Informationsaustausch zwischen den Ländern, aber auch mit anderen europäischen Staaten. „Wir brauchen ein wirksames Monitoring-, Überwachungs-, Forschungs- und Meldesysteme, um ein Echtzeitwissen über das Virus und seine Entwicklung bei Wildvögeln aufzubauen. Nicht zuletzt müssen potenziell hochriskante Faktoren zur Übertragung aus der Geflügelhaltung eliminiert werden”, fordert NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. | | | | |
| Naturcoach Miriam Baldes © Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen | | | „Shinrin Yoku“ - Waldbaden | Im Käppeledobel Bollschweil - St. Ulrich
BAD KROZINGEN. Im Gemeindewald Bad Krozingen - Biengen bietet die Kur und Bäder GmbH zusammen mit Revierförster Johannes Wiesler sowie zertifizierten Naturcoaches und Waldpädagogen regelmäßig geführte Touren an. Am Sonntag, den 14. August 2022, um 11.00 Uhr bis ca. 13.30 Uhr, bietet Naturcoach Miriam Baldes eine Führung durch den Waldbadepfad im Käppeledobel Bollschweil - St. Ulrich an.
„Shinrin Yoku“ kommt aus Japan und lautet übersetzt etwa „Baden in Waldluft“, in Deutschland wird es schlicht „Waldbaden“ genannt. In Japan wird „Shinrin Yoku“ bereits seit vier Jahrzenten zum Erhalt und der Förderung von Gesundheit angewandt. Bereits nach einem 15-minütigen Spaziergang im Wald normalisiert sich unser Herzschlag, sinkt der Blutdruck, die Lungen weiten sich, wodurch wir besser durchatmen können.
Am Sonntag, den 14. August 2022 um 11.00 Uhr bis ca. 13.30 Uhr, findet eine Führung durch den Waldbadepfad im Käppeledobel Bollschweil - St. Ulrich, mit Naturcoach und Waldpädagogin Miriam Baldes, statt. Gestartet wird mit einem Input und Austausch über die gesundheitsfördernden Aspekte des Waldes und der Natur. Gemeinsam werden Sie vollständig in die Waldatmosphäre eintauchen. Meditatives Gehen und naturbezogene Achtsamkeitsübungen führen Sie weiter in das Waldgebiet. Einige Atemübungen mit Qigong öffnen die Atmung/Lunge, weiter werden fünf Sinnesübungen durchgeführt sowie eine „Solozeit“ auf einer Waldliege, in der Sie schlafen, träumen oder wach den Wald erleben können. Am Ende werden Erfahrungen ausgetauscht und ein Jahreszeitengetränk aus der Natur genossen.
Bei dieser Veranstaltung bringen Sie Getränke und Vesper selbst mit. Angemessene Kleidung und festes Schuhwerk sind notwendig.
Der Preis beträgt 23,00 € pro Person zzgl. Vvk-Gebühr. Eine Ermäßigung von 2,00 € erhalten Teilnehmer bei der Vorlage der Gästekarte, BK-Kundenkarte, BZCard, Schüler-/Studentenausweis. Die Tickets sind über die Tourist-Info Bad Krozingen unter Tel. +49 7633 4008 - 163 oder www.bad-krozingen.info erhältlich.
Der Waldweg wird über die Abzweigung Kreisstraße (K4956) Richtung „St. Ulrich“ erreicht. Nach 2,5 km links in den Waldweg „Dachshaldenweg“ (vor Aubach) abbiegen. Es gibt eine Mitfahrgelegenheit bei vorheriger Anmeldung bei der Tourist-Info Bad Krozingen um 10.30 Uhr.
Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter statt – außer bei Gewitter, Sturm und Starkregen. | | | | |
| | | | Der Mundenhof hat neue biologische Tafeln | Infos zu Herkunft, Lebensraum, Nahrung und „Schon gewusst“
Der Mundenhof ist nicht nur schön, er macht sein Publikum jetzt auch (noch) schlauer – dank neuer Tafeln mit interessanten Infos zur Biologie der Tiere im jeweiligen Gehege. Im vergangenen Winter waren bereits neue Orientierungstafeln gedruckt worden. Jetzt wurden die komplette Exotische Mitte und weitere Gehege wieder mit ansprechenden Info-Tafeln ausgestattet.
Diese Arbeit hat länger gedauert als erwartet. Doch dem Mundenhof-Team ging es nicht nur um kurze Angaben, woher die Tiere stammen, was sie fressen und wie sie sich in ihrer Art verhalten. Es ging auch darum, genau zu recherchieren, das beste Portrait zu finden und kurze, prägnante Texte zu verfassen, die das Interesse am jeweiligen Tier wecken. Dann wurde alles auch ins Französische übersetzt und mit selbst gezeichneten Piktogrammen versehen.
Alle Tafeln sind gleich aufgebaut. Ein Foto zeigt das Tier in voller Größe. Der deutsche Name wird durch die lateinische, französische und englische Bezeichnung ergänzt. Eine Verbreitungskarte markiert seine Herkunft, die textlich noch ergänzt wird; beim Buntmarder zum Beispiel steht, dass er vom südlichen Sibirien bis Borneo vorkommen kann. Eine Beschreibung des Lebensraumes erklärt, ob dieses Tier Wälder oder Savannen bewohnt. Die Nahrung wird beschrieben und mit Piktogrammen dargestellt. Textlich erwähnt werden weitere Besonderheiten, die die Tierart auszeichnen. Mit „Schon gewusst“- Fragen wird das Wissen der Besuchenden abgefragt.
Wie immer versucht der Mundenhof mit geringstmöglichen Kosten die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Das Tafelmodell ist einfach gehalten, die Anbringung konnte größtenteils von den alten Tafeln übernommen werden. Für die 60 Tafeln kam so eine Gesamtsumme von „nur“ 18.000 Euro zusammen. Spenden an den Mundenhof sind jederzeit willkommen. | | | | |
| (c) mitwelt.org | | | Dürre, trockene Bäche, Klimawandel und Extremwetterereignisse in Südbaden | Was tun?
Ein Diskussionsbeitrag
Noch vor wenigen Jahren galten der Oberrhein als "wärmste Region" Deutschlands. In Folge des Klimawandels ist die Region jetzt eine der heißesten Gegenden in Deutschland. Das ist nicht nur sprachlich ein gewaltiger Unterschied und ein Verlust an Lebensqualität. Der von Lobbyisten geleugnete und von der Wissenschaft und der Umweltbewegung angekündigte menschengemachte Klimawandel ist längst am Oberrhein angekommen. Dies zeigt sich in sommerlichen Hitzephasen, Extremwetterereignissen, einem massiven Waldsterben 2.0 im Schwarzwald und am Kaiserstuhl, trocken fallenden Quellen, Bächen und anderen Gewässern, Blaualgen in Badeseen, Problemen der Wasserversorgung, "Verpoolung" der Werbeprospekte und Gärten, Ernteausfällen der Landwirtschaft und erhöhter Sterblichkeit in Hitzephasen.
Der Klimawandel beginnt die Verteilung des Niederschlags zu beeinflussen. Dies wird Auswirkungen auf den natürlichen Wasserhaushalt nach sich ziehen und kann neben den Hochwasserabflüssen auch extreme Trocken- und Niedrigwasserperioden bewirken. Die jährliche Niederschlagsmenge wird am Oberrhein nicht unbedingt geringer. Es wird aber lange Trockenphasen und mehr Starkregen geben. Der starke Niederschlag läuft schnell ab, teilweise mit verheerenden Folgen, nicht nur für die Unterlieger am Rhein. Gleichzeitig verdunstet der Regen angesichts steigender Temperaturen auch schneller. Darum gibt es mehr Überflutungen, während der Boden auch immer stärker austrocknet. Es stellt sich die Frage, ob die Wassermengen des Starkregens regional nicht stärker "zurückgehalten" werden können. Es braucht nicht nur Schwammstädte und Dörfer, sondern eine ganze Schwammregion. Dies würde dem Hochwasserschutz und dem Grundwasser (also auch uns allen) dienen.
Immer öfter fallen unsere Bäche im Hochsommer auf Teilstrecken beinahe trocken und der Grundwasserspiegel sinkt.
Was tun? (Dieser Text bezieht sich nur auf die Wassersituation, nicht auf Maßnahmen in Dörfern und Städten)
- An erster Stelle steht selbstverständlich die Bekämpfung des Klimawandels, dessen Hauptursache das unbegrenzte Wachstum im begrenzten System Erde ist. Die Trockenheit darf nicht losgelöst von der globalen Artenausrottung, Umweltzerstörung, Atommüllproduktion, Regenwaldvernichtung, Weltvermüllung und vom Überkonsum gesehen werden.
- Wassersparen in allen Bereichen (private Haushalte, Industrie, Landwirtschaft) und nicht nur putzige Alibimaßnahmen
- Sanierung des Grundwassers und Verbesserung der Grundwasserqualität durch Vermeidung des Schadstoffeintrages, insbesondere Nitrat
- Schwammstadtkonzepte und Schwammkreiskonzepte auch im Landkreis (Versickerung des Oberflächenwassers, statt Einleitung in die Kanalisation)
- Vermeidung weiterer Zersiedelung und Überbauung und Entsiegelung von bestehenden Asphalt- und Beton-Flächen, wo immer dies möglich ist
- Verstärkte Regenwasser- und Brauchwassernutzung
- Wo immer möglich, in trocken fallenden Gewässern "tiefe Gumpen" mit Grundwasseranschluss einbauen, um Fischen eine Überlebensmöglichkeit zu schaffen
- Renaturierung aller unserer Bäche und Flüsse
- Angesichts trocken fallender Bäche und der damit verbundenen Vernichtung von Flora und Fauna könnte langfristig eine möglichst naturnahe Wasserrückhaltung für unsere Bäche im Hochschwarzwald nötig sein, um Natur, Mensch, Fischen, Wasserkraftbetreibern und Landwirtschaft zumindest mit einer Mindestwassermenge in Extremsommern dienen zu können.
- Flächendeckende Vernässungsmaßnahmen wie in der Teninger Allmend. Dort gibt es seit den 1970er-Jahren ein Grabenbewässerungssystem, ergänzt durch periodische künstliche Überflutungen wechselnder Waldbereiche. Es wurden neun km Erdgräben neu angelegt und sechs km alte ehemalige Entwässerungsgräben reaktiviert. Im Zentrum des Gebietes entstanden Sickerteiche. Bis zu 400 Litern Wasser pro Sekunde wurde bei entsprechend hohen Wasserständen aus der Elz entnommen. Durch das Schließen von Stellfallen konnten künstliche, flächige Überflutungen ganzer Waldgebiete initiiert werden. Wissenschaftliche Untersuchungen zu dieser Maßnahme zeigen, dass die Grundwasserstände bis 1975 deutlich anstiegen, dass ab 1983 jedoch eine Umkehr dieses positiven Trends einsetzte. Ursache war die Verschlammung der Gräben und Teiche. Diese alte Idee sollte (wo immer noch möglich im Landkreis) aufgegriffen werden und die Versickerungs-Bäche und Teiche sollten in großen Abständen entschlammt werden.
Selbst wenn diese Vorschläge berücksichtigt würden, wären sie nicht mehr als der "Tropfen auf dem heißen Stein".
Die nächsten Jahrzehnte am Oberrhein werden spannend, trocken, starkregengeprägt und heiß. | Mehr | | | | | Autor: Axel Mayer, Kreisrat, Mitwelt Stiftung Oberrhein |
| | | | Start der Umwelt-Schnitzeljagd „dem Müll auf der Spur“ | Nachhaltige Projektarbeit – eine Grundschule macht’s vor
Mit dem Projekt „Umwelt-Schnitzeljagd – dem Müll auf der Spur“ kommt im Bereich Umweltbildung frischer Wind in die Klassenzimmer der Gerhart-Hauptmann-Schule: In kreativer Gruppenarbeit und unter abfallpädagogischer Begleitung durch die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) ist in den vergangenen drei Monaten kräftig aufgeräumt worden in Sachen Abfall, Ressourcenschonung und Umweltschutz.
Entstanden ist das Projekt „Umwelt-Schnitzeljagd“, an dem sich an insgesamt 6 Projekttagen die Klassen der zweiten bis vierten Jahrgangsstufe beteiligt haben. Erarbeitet wurde eine Schatzsuche, bei der die Teilnehmenden auf der Suche nach Hinweisen kindgerecht durch die Kreislaufwirtschaft geführt werden. Dass die Gerhart-Hauptmann-Schule bereits vor dem Projekt über einen aus freiwilliger Initiative entstandenen „Müllclub“ mit zwölf Mitgliedern verfügt, zeigt das bestehende Interesse der Schülerinnen und Schüler am Thema.
An bis zu acht Stationen müssen die Schatzsuchenden Hinweisen folgen und diverse Aufgaben lösen. Die Aufgaben dienen als Anregung, um über das eigene Konsumverhalten im Alltag nachzudenken, Abfall bestmöglich zu vermeiden und richtig zu entsorgen. In Kleingruppenarbeit werden beispielsweise Abfälle in ihre Rohstoffe zerlegt, dem richtigen Recyclingprozess zugeführt und durch nachhaltige Alternativen ersetzt. Fotos von verkleideten Superhelden erinnern mahnend an „Schmutzecken“ auf dem Schulgelände.
Die Grundsteinlegung für ein umweltbewusstes Verhalten erfolgt vor allem im jungen Kindesalter. Diesem Grundsatz folgend ist im Auftrag der Stadtverwaltung bei der ASF bereits seit über zwei Jahrzehnten eine Abfallpädagogikstelle eingerichtet, die fachliche Impulse in Schulen und Kitas setzt. „Bisher haben wir den Kindern den abfallrelevanten Lernstoff in Einzelstunden spielerisch vermittelt, zum Beispiel durch kleine Sketche mit liebenswerten Abfalltönnchen oder durch praktische Lerneinheiten zur Abfallsortierung oder zum Papierschöpfen“, erklärt Julia Holzer, die stellvertretende Geschäftsführerin der ASF. „Die Umwelt-Schnitzeljagd soll den Kindern nun eine intensivere und ganzheitlichere Auseinandersetzung mit den Schwerpunkten Ressourcenschonung durch Abfallvermeidung, Abfalltrennung und Recycling sowie Plastikverschmutzung in den Ozeanen ermöglichen. Dies schärft das Bewusstsein für zukunftsrelevante Themen.“
Was für die Kinder in erster Linie eine spaßige Beschäftigung darstellt, ist zugleich Teil des Erziehungs- und Bildungsauftrags der Schulen. Der Schutz des Klimas steht nicht erst seit der Bewegung „Fridays for Future“ im weltweiten Fokus. In Baden-Württemberg sind Nachhaltigkeitsthemen bereits seit 2016 fester Bestandteil des Bildungsplans für allgemeinbildende Schulen. Im Zuge des Nationalen Aktionsplans „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (kurz BNE) sollen Menschen bereits in jungen Jahren lernen, ihre Umwelt bewusst wahrzunehmen und verantwortungsvoll zu denken und zu handeln.
Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit fasst die Bedeutung des Projekts für die Umweltbildung wie folgt zusammen: „Damit die Kinder später gut leben können, müssen sie heute lernen, dass Ressourcen nicht unendlich verfügbar sind und Abfälle daher richtig sortiert und entsorgt werden müssen. Das tut Menschen, Pflanzen und Tieren gut. Daher ist Abfallpädagogik so wichtig. Vor allem in den Schulen und Kindergärten kann ein bewusster Umgang mit Abfällen in den Alltag integriert und pädagogisch begleitet werden. Dafür benötigen wir neue kreative Lernmethoden, die Spaß machen, motivieren und das Gelernte im Gedächtnis verankern, so wie bei der Umwelt-Schnitzeljagd.“
Bei Interesse an dem Projekt können sich Freiburger Schulen unter info@abfallwirtschaft-freiburg.de an die ASF wenden. | | | | |
| | | | Amerikanische Faulbrut bedroht Bienenvölker im Stadtkreis | Keine Gefahr für andere Tiere oder Menschen
Am Dienstag wurde bei einem Bienenstand im Stadtkreis Freiburg der Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut amtlich festgestellt. Dies ist eine bakterielle Infektionskrankheit der Bienenbrut, auch unter dem Namen „Bösartige Faulbrut“ bekannt. Der Erreger stellt keine Gefahr für ausgewachsene Honigbienen, andere Tiere oder Menschen dar.
Die bösartige Faulbrut ist anzeige- und bekämpfungspflichtig, da sie das Überleben der Bienenvölker massiv bedroht. Im Falle eines Ausbruchs sind die Schutzmaßnahmen gemäß der Bienenseuchen-Verordnung einzuleiten, um die Erkrankung inzudämmen und eine Ausbreitung zu verhindern:
Um den betroffenen Betrieb ist eine Restriktionszone (Radius mindestens 1 km) einzurichten, diese wird per Allgemeinverfügung der Stadt Freiburg öffentlich bekannt gemacht. Bienenhalter sind in der Pflicht, sich zu informieren, ob ihr Bienenstand in dieser Restriktionszone liegt.
Das Verbringen oder Transportieren von Bienenvölkern und Materialien, die in Kontakt mit Bienen kommen, sowohl in diese als auch aus dieser Zone, ist streng verboten. Die Völker in der Restriktionszone werden allesamt untersucht, seuchenkranke Völker werden nötigenfalls abgetötet.
Zeigen andere Bienenvölker einer betroffenen Imkerei keine klinischen Symptome und besteht bei diesen nach dem Gutachten einer Amtstierärztin/eines Amtstierarztes eine Chance auf Heilung, so kann mit Zustimmung der Veterinärbehörde ein sogenanntes Kunstschwarmverfahren durchgeführt werden. Hierbei werden alle Waben einschließlich der Bienenbrut vernichtet. Lediglich die adulten Bienen werden nicht abgetötet, jedoch unter amtlicher Kontrolle so behandelt, dass ein Weitertragen des Erregers ausgeschlossen ist.
Alle Materialien, die mit den befallenen Bienenvölkern in Kontakt gekommen sind, müssen ordnungsgemäß und ebenfalls unter behördlicher Kontrolle gereinigt und desinfiziert werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Materialien unschädlich beseitigt werden.
Honig, der von befallenen Bienenvölkern gewonnen wurde, kann eine hohe Anzahl von Bakterien-Sporen enthalten. Diese sind für den Menschen ungefährlich. Der Honig bleibt somit für den menschlichen Verzehr geeignet. Mit Sporen belasteter Honig darf aber unter keinen Umständen an Bienen verfüttert werden und ist daher stets bienensicher aufzubewahren! Bei der Entsorgung von Honigresten ist darauf zu achten, dass Bienen diesen nicht erreichen können.
Die Veterinärbehörde der Stadt Freiburg hat bereits am 28. Juni im Ausbruchsbetrieb die genannten Maßnahmen verfügt. Es wurde zudem Kontakt mit dem Bienengesundheitsdienst sowie dem zuständigen Bienensachverständigen aufgenommen, um die Ausbreitung der Seuche zügig einzudämmen und weiteren Schaden an den Bienenvölkern in Freiburg zu verhindern.
Da alle im Sperrbezirk befindlichen Bienenvölker untersucht und auf das Vorhandensein des Erregers beprobt werden müssen, werden alle Imker im Stadtkreis Freiburg nochmal auf die Registrierpflicht nach der Bienenseuchen-Verordnung hingewiesen. Demnach hat jeder, der Bienen halten will, dies spätestens bei Beginn der Tätigkeit der zuständigen Behörde anzuzeigen; dabei sind die Anzahl der Bienenvölker und ihr Standort anzugeben. Hierbei wird auf §26 Bienenseuchen-Verordnung aufmerksam gemacht. Danach handelt ordnungswidrig, wer eine solche Anzeige vorsätzlich oder fahrlässig nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig erstattet.
Die Veterinärbehörde bittet um die Unterstützung aller Imker im Stadtgebiet, damit die Erkrankung effektiv bekämpft und eine Ausbreitung verhindert werden kann.
Die Allgemeinverfügung der Stadt Freiburg stehen zur allgemeinen Information auf www.freiburg.de; der genaue Sperrbezirk ist online detailliert einzusehen. | Mehr | | | |
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