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Verschiedenes

 
Energiewende in Gefahr?!
Podiumsdiskussion zu energiepolitischen Themen mit der Bundestags-Kandidatin und den Bundestags-Kandidaten des Wahlkreises Freiburg.

Freiburg, 03.07.2013: Nach der Bundestagswahl am 22. September werden wichtige energiepolitische Entscheidungen fallen. Anlass für den fesa e.V. und den Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien (WEE 100%) die Kandidatin und die Kandidaten des Wahlkreises Freiburg sowie die Bürgerinnen und Bürger aus der Region zu einer Podiumsdiskussion einzuladen. Kerstin Andreae MdB (Grüne), Gernot Erler MdB (SPD), Sascha Fiek (FDP), Manfred Hettich (in Vertretung des CDU-Kandidaten) und Tobias Pflüger (Linke) werden sich den Fragen stellen. Diana Sträuber (fesa e.V.) und Per Klabundt (WEE 100%) moderieren als überzeugte Vertreter einer regionalen, bürgernahen und dezentralen Energiewende. Die Podiumsdiskussion findet am Mittwoch, den 17. Juli, um 19 Uhr im Foyer des Solar-Info-Centers (Emmy-Noether-Str. 2, Freiburg) statt.

Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) steht nach der Wahl auf der Tagesordnung. Die Energiekonzerne arbeiten mit Hochdruck daran, die Energiewende auszubremsen. Die Erneuerbaren Energien werden als Kostentreiber an den Pranger gestellt. Der Erfolg der Energiewende ist ernsthaft in Gefahr! Entscheidende Weichenstellungen werden nach der Bundestagswahl über den weiteren Verlauf des "deutschen Energiewunders" fallen.

"Warum sollen die Bürger die Kosten tragen, aber nur die vier großen Stromkonzerne die Gewinne einstreichen?" – "Warum bremst die jetzige Bundesregierung in Brüssel Energieeffizienzmaßnahmen?" – "Ist Energie(verschwendung) nicht noch viel zu billig?" Der fesa e.V. und WEE 100% möchten die Kandidatin und die Kandidaten auf Herz und Nieren prüfen – auch für das Publikum besteht reichlich Zeit, eigene Fragen zu stellen.

Kerstin Andreae MdB (Grüne), Gernot Erler MdB (SPD), Sascha Fiek (FDP), Manfred Hettich (in Vertretung, CDU) und Tobias Pflüger (Linke) werden die energiepolitischen Positionen ihrer Parteien darstellen, aber auch Anregungen und Kritik aus der Bevölkerung mit nach Berlin nehmen. "Politik ist keine Einbahnstraße", meint Diana Sträuber vom fesa e.V. "Wir bieten an diesem Abend der Politik sowie den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich darüber auseinanderzusetzen, wohin die energiepolitische Reise gehen soll." Per Klabundt von WEE 100% ergänzt: "Die Energiepolitik steht wegen ihrer zentralen wirtschaftlichen, klimaschutzpolitischen und gesellschaftlichen Bedeutung zurecht im Zentrum der politischen Debatte. Es geht hier um wichtige Weichenstellungen mit internationalem Wirkungsgrad aber auch sehr hohem Einfluss auf die regionale Entwicklung."

Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen zu einem Abend mit angeregten Diskussionen. Für Getränke zu einem gemütlichen Ausklang ist gesorgt. Ideelle Unterstützer der Veranstaltung sind der BUND Südlicher Oberrhein, ECOTRINOVA e.V. und Klimabündnis Freiburg.
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NABU: Urteil im Wolfsprozess enttäuschend
Ein Schuss auf streng geschützte Arten muss angemessene Strafe nach sich ziehen

Berlin/Westerwald – Der NABU zeigt sich enttäuscht vom schnellen Ausgang des heutigen Prozesses um die Tötung eines Wolfes im Westerwald. Vor dem Landgericht in Koblenz musste sich ein 73 Jahre alter Jäger aus dem Kölner Raum verantworten, der im April 2012 den ersten Wolf seit über 120 Jahren im Westerwald erschossen hatte. Das Landgericht stellte nach nur wenigen Stunden das Revisionsprozessverfahren gegen den Jäger vorläufig gegen Auflagen ein. Keinen Eingang in das Urteil fanden dabei das Bundesjagd- und Bundesnaturschutzgesetz.

„Die schnelle Entscheidung hat eine abschließende und umfassende rechtliche Bewertung der Tat verhindert“, kritisierte NABU-Wolfsexperte Markus Bathen. So sei nach Bundesnaturschutzgesetz das Töten des streng geschützten Wolfes als Straftat zu bewerten. Das verhängte Strafmaß gegen den Jäger hätte demnach weitaus höher ausfallen müssen. Vom Landgericht erhielt der Jäger lediglich die Auflage, seinen Jagdschein und alle Waffen zurückzugeben sowie eine Strafzahlung von 3500 Euro zu leisten.

Gleichzeitig begrüßte der NABU aber, dass die nun gültigen Auflagen faktisch das Ende der jagdlichen Karriere des Mannes bedeuten. „Der Jäger hat mit seinem Schuss gegen die deutsche Weidgerechtigkeit verstoßen“, so Bathen. Im Jagdrecht sei eindeutig geregelt, dass ein Jäger noch vor Abgabe eines Schusses die Tierart eindeutig erkennen muss. Da Wölfe und wolfsähnliche Hunde selbst für sehr erfahrene Wolfsexperten nur schwer zu unterscheiden seien, sei das nach Jägersprache so genannte „sichere Ansprechen“ schlicht unmöglich. „Das Töten eines Wolfes ist eine Straftat und kein Kavaliersdelikt. Für den NABU ist es daher nur konsequent, wenn bei einem solch klar liegenden Fall der Täter nicht weiter jagen darf“, so der NABU-Wolfsexperte.
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Vortragsaktion des Samstags-Forums Regio Freiburg
Gesund, klimaschützend und gentechnikfrei essen

„Gesundheit mit pflanzlicher Ernährung“ erläutert Dr. med. Andrea Lusser, Freiburg, im Hauptvortrag beim Samstags-Forum Regio Freiburg von ECOtrinova e.V., u-asta Umweltreferat, Vegetarierbund und Mitveranstaltern am Samstag, 6. Juli 2013, 10.30 Uhr in Freiburg, Universität, Platz der Universität, Kollegiengebäude 1 Hörsaal 1015. Über „Studierende aktiv für vegane und vegetarische Ernährung in Mensen“ spricht Rebecca Knecht, studentischer AK Mensa an der Universität, zu „Eine-Welt - Lokales is(s)t global“ Dagmar Große, Eine Welt Forum Freiburg e.V., und zu „Gentechnikfreie Ernährung und Landwirtschaft“ Rüdiger Stegemann, Netzwerk gentechnikfreier Oberrhein.

Fürs anschließende gemeinsame vegetarische oder vegane Essen um 13 Uhr in der Stadtmitte mit professionellem Büffet (Selbstzahler) sind Anmeldungen erbeten bis 5. Juli 12 Uhr an ecotrinova@web.de, Tel. (Treffpunkt Freiburg) 0761-2168730

Der Eintritt ist frei. Schirmherrin des Samstags-Forums Regio Freiburg ist die Freiburger Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.

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Erster Schneeleopard tappt in NABU-Fotofalle im kirgisischen Tien Shan
Tennhardt: Verbreitungsstaaten müssen sich auf globalen Schutzplan verständigen

Berlin/Bischkek – Ein stattlicher Schneeleopard ist in eine der 18 Fotofallen getappt, die der NABU erst vor wenigen Wochen im kirgisischen Tien Shan installiert hat. Das bis zu 7439 Meter hohe im Norden des Landes gelegene Hochgebirge ist eines der letzten Rückzugsgebiete für Schneeleoparden. Niemand weiß genau, wie viele der vom Aussterben bedrohten Großkatzen in Freiheit leben. Experten schätzen, dass nur noch etwa 4000 bis 6000 Schneeleoparden ein riesiges Verbreitungsgebiet von etwa zwei Millionen Quadratkilometern durchstreifen. Noch Mitte der 1980er-Jahre lebte mit 1200 bis 1400 Schneeleoparden ein Großteil der Population in Kirgistan. Heute sind es dort nur noch schätzungsweise 200 bis 300. „Auch wenn es Gesetze zum Schutz von Schneeleoparden gibt, fallen bis heute zahlreiche Tiere Wilderern zum Opfer“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt.

Der NABU setzt sich seit Anfang der 1990er-Jahre für den Schutz der Schneeleoparden in Kirgistan ein. Die NABU-Expedition mit Fachleuten konnte dank zweckgebundener Spenden ins Tien-Shan-Gebirge reisen, um die Fotofallen zu installieren. „Die Fotofallen werden uns helfen, Schneeleoparden in Freiheit zu beobachten und die Fährten der Tiere ausfindig zu machen. Das trägt letztlich zu einer genaueren Schätzung der Bestandszahlen bei“, erklärte Tennhardt. Mit dabei im Experten-Team war Markus Bathen, der im NABU-Projektbüro Wolf seit fünf Jahren den deutschen Wolfsbestand mit Fotofallen beobachtet. Dass er sein Wissen erfolgreich übertragen konnte, zeigt das schnelle Gelingen eines „Leo-Schnappschusses“. Dazu trug auch bei, dass das Know-how lokaler Hirten, des NABU Kirgistan, der NABU-Wildhüter-Gruppe „Gruppa Bars“ und weiterer Experten einbezogen wurde.

Vereintes Wissen und Engagement sollen auch bei dem vom NABU initiierten ersten globalen Schneeleoparden-Forum dazu beitragen, die Tierart vor dem Aussterben zu bewahren. Bei der internationalen Konferenz, die am 13. und 14. September 2013 in Bischkek stattfindet, kommen auf Einladung des kirgisischen Staatspräsidenten Almasbek Atambajew erstmals Vertreter aller zwölf Verbreitungsstaaten des Schneeleoparden zusammen. „Ziel ist es, Erfahrungen im Schneeleoparden-Schutz auszutauschen und sich auf einen verbindlichen internationalen Schutzplan zu einigen“, so Tennhardt.
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Von LandArt bis Ferienpass: Veranstaltungen im Waldhaus im Juli und August
Sonntag, 7. Juli, 14 bis 18 Uhr
Die Waldapotheke – natürlich heilen und genießen: Waldtee
Entlang der Wegränder und im Wald am Waldhaus erkunden und
bestimmen Teilnehmer die heimische Fauna und lernen die
volksheilkundliche Anwendung von Pflanzen kennen. Am 7. Juli
stellen sie mit Öko- und Gesundheitspädagogin Gudrun Janoschka
nach individuellem Geschmack einen eigenen aromatischen Haustee
her. Teilnahmebeitrag: 18 Euro, Anmeldeschluss: 28. Juni.

Sonntag, 14. Juli, 14 bis 16 Uhr
Land Art – Naturkunst für Erwachsene und Kinder
Der Wald gibt uns Raum für unsere Kreativität. Angeregt von einem
Märchen finden die Bilder, die zuerst im Kopf entstehen, Ausdruck im
Gestalten vergänglicher Bilder oder Objekte in der Natur mit
Naturmaterial. Diesen Nachmittag der Naturkunst leitet die
Naturpädagogin Regine Peschers. Teilnahmebeitrag: Kinder ab 6
Jahren 4 Euro, Erwachsene 8 Euro, Anmeldeschluss: 5. Juli.

Sonntag, 21. Juli, 14 bis 18 Uhr
Sonntagswerkstatt: Buchbinden mit Susanne Natterer
Mit geringem Aufwand an Material und Werkzeug lernen Teilnehmer
in der Sonntagswerkstatt mit Buchbindemeisterin Susanne Natterer
eine klebstofffreie Bindetechnik und können an nur einem
Nachmittag eigene Bucheinbände herstellen. Der besondere Reiz
dieser Einbände liegt darin, dass die Heftung der Bücher als
gestalterisches Element sichtbar bleibt. Teilnahmebeitrag: 28 Euro
inkl. Material, Kinder ab 10 Jahren in Begleitung eines
mitarbeitenden Erwachsenen. Anmeldeschluss: 12. Juli.

Sonntag, 28. Juli, 14 bis 18 Uhr
Sonntagswerkstatt: Schnitzkurs mit Järmo Stablo
Teilnehmende lernen in der gemütlichen Atmosphäre der
Holzwerkstatt die Grundtechniken des Schnitzens. Unter Anleitung
von Järmo Stablo, Forstwirt und Holzkünstler, und in Anlehnung an
seine „Bruchtestmännchen“ fertigen sie nach eigenen Ideen an nur
einem Nachmittag eine eigene kleine Holzskulptur. Teilnahmebeitrag:
20 Euro inkl. Material, Kinder ab 10 Jahren in Begleitung eines
mitarbeitenden Erwachsenen. Anmeldeschluss: 19. Juli.
Das Waldhaus beteiligt sich mit 4 Veranstaltungen am Freiburger
Ferienpass. Bildungsgutscheine werden angenommen. Anmeldung
nur über www.freiburger-ferienpass.de.

Mittwoch, 31. Juli, 9 bis 13 Uhr
Ferienpass: MTB-Exkursion für Kinder von 10 bis 12 Jahren
„Mit dem Rad den Wald erfahren“: auf einer rund vierstündigen,
mittelschweren MTB-Exkursion mit Diplom-Forstwirt Andreas Schäfer
geht es durch den Günterstäler Wald Richtung Schauinsland. Wir
sehen und hören dabei viel Wissenswertes über unseren Wald.
Sicheres Fahren im Gelände vorausgesetzt, Helm nicht vergessen!
Teilnahmebeitrag: 9 Euro, Anmeldung siehe oben.

Freitag, 2. August, 9 bis 13 Uhr
Ferienpass: Wasserspaß für Schlaufüchse von 6 bis 9 Jahren
Mit Gummistiefeln, Keschern und Lupen ausgerüstet ziehen wir los,
um dem geheimen Leben in einem Fließgewässer auf die Spur zu
kommen. Sicherlich landen einige gefräßige Räuber und bizarr
aussehende Wassertiere in unseren Netzen, verspricht die
Gewässerökologin und Naturpädagogin Ingrid Gilly.
Teilnahmebeitrag: 9 Euro, Anmeldung siehe oben.

Mittwoch, 4. September, 9 bis 12 Uhr
Ferienpass: Landart für Kinder von 7 bis 10 Jahren
Mit Försterin Marion Pflüger wird jedes Kind zum Naturkünstler. Der
Freiburger Wald dient als Materiallieferant, Ideenquelle und Raum für
unsere Kreativität. Teilnahmebeitrag: 9 Euro, Anmeldung siehe oben.

Freitag, 6. September, 9 bis 12 Uhr
Ferienpass: Geocaching für Jugendliche von 12 bis 14 Jahren
Bei der elektronischen Schnitzeljagd machen wir uns anhand
geografischer Koordinaten und mit Hilfe eines GPS-Empfängers auf
die Suche nach einem „Cache“. Mitsuchen wird der Förster Andreas
Schäfer. Teilnahmebeitrag: 12 Euro, Anmeldung siehe oben.
 
 

 
NABU zum Beschluss zur EU-Agrarreform: Kurswechsel mit Schönheitsfehlern
Tschimpke: Bundesregierung muss nun national nachbessern

Berlin – Der NABU hat den Brüsseler Beschluss zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) als längst überfälligen Kurswechsel bezeichnet, der jedoch gravierende Schönheitsfehler enthalte. So würden erstmals ein Drittel der Agrarsubventionen an konkrete Umweltauflagen gebunden, der tatsächliche Nutzen für die Umwelt sei jedoch äußerst gering.

„Mit dem ‚Greening‘ der Agrarpolitik sollen Subventionen zwar endlich stärker an Umweltauflagen gebunden werden, der Beschluss bleibt jedoch auf halbem Wege stecken. Viele wichtige Vorschläge sind im Laufe der Verhandlungen aufgrund des massiven Widerstands der Agrarlobby und zahlreicher Mitgliedstaaten wie Deutschland verwässert worden“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Dazu zählten etwa Vorgaben zur Schaffung von ökologischen Vorrangflächen, der Schutz von Dauergrünland oder die Einhaltung einer Mindestfruchtfolge. Zugleich hatten die Staats- und Regierungschefs wenige Monate zuvor die Mittel für die zweite Säule der Agrarpolitik, aus der Maßnahmen für den ländlichen Raum und den Naturschutz finanziert werden, um fast 20 Prozent gekürzt.

Nach Auffassung des NABU zeige der Beschluss dennoch, dass ein Kurswechsel in der Agrarpolitik und damit die Abkehr vom bisherigen „Gießkannenprinzip“ der Agrarsubventionen unausweichlich sei. Zu den Erfolgen der Abschlussverhandlungen aus Umweltsicht zähle zudem, dass eine kostspielige Doppelförderung der Greening-Maßnahmen ausgeschlossen sei und artenreiches Grünland in Schutzgebieten flächendeckend von einer Ackerumwandlung ausgenommen werde.

Der NABU appellierte an die Bundesregierung, nun sämtliche Möglichkeiten für eine Nachbesserung auf nationaler Ebene zu nutzen. So könnten 15 Prozent der Agrarsubventionen von den Direktzahlungen in die zweite Säule umgeschichtet werden. „Eine Neuausrichtung der Mittel nach dem Prinzip ‚Geld gegen Leistung‘ ist allein schon deshalb erforderlich, damit der Agrarhaushalt in den nächsten Jahren nicht drastisch gekürzt wird“, so Tschimpke.
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Buchtipp: Ulrike Aufderheide "Der sanfte Schnitt"
Schonend schneiden im Naturgarten. Obstbäume, Rosen, Wildgehölze und mehr. Pflanzenschnitt im naturnahen Garten leicht gemacht

Schneiden oder nicht schneiden? Das ist im Garten oft die Frage. So wenig wie möglich und so viel wie nötig, lautet die Antwort von Ulrike Aufderheide in ihrem Buch »Der sanfte Schnitt«, erschienen im pala-verlag.
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Freiburg bis 2050: 100 Prozent erneuerbare Energie-Region
Region Freiburg setzt sich ehrgeiziges Klimaschutzziel

Mitgliederversammlung verabschiedet einstimmig Positionspapier
zur Klimapolitik

Themenschwerpunkte der nächsten drei Jahre:
Energieeinsparung, Erneuerbare Energien und Einsatz intelligenter
Technologien

Die Region Freiburg setzt sich ehrgeizige Ziele in der Klimapolitik.
Bis zum Jahr 2050 will die Region sich als „100 Prozent erneuerbare
Energie-Region“ positionieren und dafür den Anteil der
erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind, Wasserkraft, Biomasse
und Geothermie nachhaltig steigern. In der ersten Mitgliederversammlung
der Region nach dem turnusmäßigen Wechsel des
Vorsitzes von Landrat Hanno Hurth (Landkreis Emmendingen) zu
Oberbürgermeister Dieter Salomon votierten die Bürgermeister
und Gemeinderäte im Freiburger Rathaus einstimmig für den
Vorschlag, einen gemeinsamen Katalog von Maßnahmen für die
gesamte Region mit den Landkreisen Breisgau-
Hochschwarzwald und Emmendingen, der Stadt Freiburg sowie
70 Kreisgemeinden zu erarbeiten.

Der Fokus wird dabei vor allem auf die Ziele Energieeinsparung
bei privaten Gebäuden, Erzeugung erneuerbarer Energien und
Einsatz neuer Techniken gelegt. Dabei will die Region nicht „das
Rad neu erfinden“, sondern auf die Kompetenzen und Erfahrungen
der Mitgliedsgemeinden vor Ort zurückgreifen und sie den
übrigen Mitgliedern des interkommunalen Verbands zur Verfügung
stellen. Um diesen Prozess über die Gemeinde- und Kreisgrenzen
hinweg zu steuern und zu koordinieren, wird eine Arbeitsgruppe
mit Fachleuten aus der Stadt- und den Kreisverwaltungen
eingerichtet, die jährliche Themenschwerpunkte definiert
und weitere Akteure wie Handwerkskammer, Energieversorger
oder Mitgliedskommunen des Landesprogramms „Klimafreundliche
Kommmune“ als Kooperationspartner gewinnt.

Für die Jahre 2014 bis 2016 stehen die Themen bereits fest.
2014 wird Energiesparen im Vordergrund stehen. Dazu sollen die
verschiedenen Energieberatungen akkreditiert und auf vergleichbaren
Stand gebracht werden. Die Region will auch Angebote
einer niederschwelligen Erstberatung vor Ort entwickeln lassen
und Demonstrationsobjekte präsentieren, wie wirksam in Wohngebäuden
Heizenergie gespart werden kann. In diesem Sektor
sind, so wurde in der Diskussion deutlich, die größten Potentiale
für eine Minderung der CO2-Emissionen zu erzielen.

Im darauffolgenden Jahr widmet sich das Konzept vor allem den
erneuerbaren Energien: Unterstützung und Förderung von neuen
Windkraftanlagen sowie der Kraftwärmekoppelung stehen dabei
im Vordergrund. Und für 2016 will die Region das Themenfeld
„Smart Grid“ und „Smart Metering“ aufgreifen. „Smart Grid“ steht
für „intelligente Netze“, die den Energieverbrauch bedarfsgerecht
steuern. „Smart Metering“ ist der Einsatz intelligenter Messverfahren,
die eine jederzeitige Kontrolle des Energieverbrauchs
ermöglichen und das Bewusstsein der Verbraucher für Energieeinsparung
fördern.

Dass das Ziel einer klimafreundlichen Region bis 2050 keineswegs
utopisch, sondern mit politischem Willen und guten Konzepten
durchaus zu erreichen ist, zeigte der Vortrag des Simonswälder
Bürgermeisters Reinhold Scheer. Die 3000-
Einwohner-Gemeinde im Landkreis Emmendingen hat den Umstieg
auf eine 100prozentige Stromversorgung aus regenerativen
Energien schon geschafft. In der Diskussion wurde deutlich, dass
für die Region Freiburg eine komplett CO2-freie Versorgung mit
Strom möglicherweise schneller als bis 2050 zu erreichen ist,
weshalb aus der Mitgliederversammlung eine regelmäßige Evaluation
angeregt wurde.

Den Anstoß zu dem Konzept hatte eine Studie der Freiburg Wirtschaft
und Touristik (FWTM) mit der Wirtschaftsregion aus dem
Jahr 2011 gegeben, mit der die Energieagentur Regio Freiburg
GmbH die Potentiale für Energieeinsparung und regenerative
Energien für die Region ermittelt hat. Die im Sommer 2012 vorgelegten
Ergebnisse bestätigen: Eine zu 100 Prozent mit aus
regenerativen Energien versorgte Region ist bis 2050 zu schaffen.
Voraussetzungen dazu sind neben Investitionen in erneuerbare
Energien und umweltfreundliche Verkehrssysteme vor allem
eine signifikante Senkung des Energieverbrauchs im Wärmebereich.
Dem trägt das Konzept durch den Arbeitsschwerpunkt Energieeinsparung
Rechnung, der vor allem die energetische Sanierung
von Wohngebäuden umfasst.

Für das Ziel sprechen nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische
Gründe. Die Gutachter gehen davon aus, dass für Gebäudesanierungen
und weitere Maßnahmen Investitionen in Milliardenhöhe
aufzubringen sind. Durch Wärmedämmungen und
moderne Heizungen lassen sich der Energieverbrauch und die
CO2-Emission drastisch reduzieren und somit ein großer Teil von
derzeit 880 Millionen Euro einsparen, die jährlich aus der Region
für den Einkauf von Energie – zumeist aus fossilen Quellen –
abfließen. Zugleich sind Investitionen in diesem Sektor ein nachhaltig
wirkendes Konjunktur- und Beschäftigungsprogramm für
Handwerk und Bauwirtschaft.

Dies belegt auch die Untersuchung des Freiburger Öko-Instituts
„Freiburg 2050 – auf dem Weg zur Klimaneutralität“ für den
Stadtkreis Freiburg aus dem Jahr 2011. Bei einer Halbierung des
Verbrauchs und einer Umstellung auf erneuerbare Energien zu
93 Prozent haben die Gutachter eine rechnerische Reduktion der
Treibhausgase CO2 um 94 Prozent ermittelt.


Die „Region Freiburg“

... ist der Zusammenschluss der beiden Landkreise Breisgau-
Hochschwarzwald und Emmendingen mit 71 Gemeinden und
dem Stadtkreis Freiburg. Sie stärkt die politische Zusammenarbeit
und bietet ein Forum des Austauschs und der Abstimmung
über Projekte und konkrete Einzelvorhaben mit regionaler
Dimension.

Die Region Freiburg basiert auf einem vertraglichen Zusammenschluss
vom Februar 1994, dem "Kooperationsvertrag der Gebietskörperschaften
im Raum Freiburg". Im Jahr 2000 wurde daraus
die „Region Freiburg“. Sie bildet mit der Gebietskulisse zwischen
Rhein und Hochschwarzwald gleichzeitig den deutschen
Teil des Eurodistrikts Region Freiburg / Centre et Sud Alsace.
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