oekoplus - Freiburg
Donnerstag, 21. November 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Stadt Freiburg erhielt Würdigung für Grünplanung im Vauban
Herausragendes Beispiel für nachhaltige und innovative
Stadtplanung durch fünf außergewöhnlich und individuell
gestaltete Grünspangen

Die Stadt Freiburg hat eine Würdigung für die Grünplanung im
Vauban bekommen. Anlässlich seines hundertjährigen
Bestehens stellt der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten
(BDLA) hundert besondere Orte vor, die in den letzten
hundert Jahren von Landschaftsarchitekten geplant oder
entwickelt wurden.

Einer dieser hundert besonderen Orte ist das Vauban.
Aufgrund seiner außergewöhnlichen, individuell gestalteten
Grünanlagen wurde der Freiburger Stadtteil ausgezeichnet.
„Der Stadtteil Vauban ist ein herausragendes Beispiel für
nachhaltige, zukunftsfähige und innovative Stadt- und
Freiraumplanung“ weist die in dem Zusammenhang
überreichte Tafel aus.

Die rund 60-jährige militärische Nutzung als Kaserne durch
die Deutsche Wehrmacht und nach Kriegsende durch die
französische Armee war 1992 zu Ende. Die Stadt erwarb das
Gelände im Jahre 1994 von der Bundesrepublik Deutschland,
um es zu bebauen. Nach einem städtebaulichen Wettbewerb,
den das Architekturbüro Kolhoff und Kolhoff aus Stuttgart
gewann, war im April 1998 der erste Spatenstich für den
neuen Freiburger Stadtteil Vauban.

In dem von der Innenstadt nur drei Kilometer entfernt
liegenden Stadtteil sollen nach Fertigstellung 5.000 Menschen
ihr Zuhause finden. In insgesamt fünf öffentlichen, individuell
gestalteten Grünanlagen zwischen den einzelnen Baufeldern,
die unter enger Beteiligung der Bewohnenden geplant und
umgesetzt wurden, finden Kinder, Jugendliche und
Erwachsene ein vielfältiges Freizeit- und Erholungsangebot.

Die in Nord-Südrichtung verlaufenden Grünspangen stellen
wichtige Grünverbindungen vom Dorfbach St. Georgen sowie
zur Landschaft am Fuße des Schönbergs in das
Wohnquartier Vauban her. Sie durchlüften den Stadtteil durch
die kühlen Hangwinde und gewährleisten somit den
notwendigen Frischluftaustausch.

Die einzelnen Grünspangen wurden entsprechend den
Baufortschritten entwickelt, so dass sich die direkt betroffenen
Bewohnerinnen und Bewohner frühzeitig und intensiv in die
Planungen einbringen konnten. Die fünf Grünspangen wurden
jeweils von unterschiedlichen Garten- und
Landschaftsarchitekten zusammen mit den Anwohnern
entwickelt. Daraus ergab sich eine große gestalterische
Unterschiedlichkeit und Vielfalt. Alle Grünspangen sind mit
Spielangeboten für Kinder und Jugendliche sowie
Erwachsene ausgestattet. Mit Spielgeräten, wie Rutschen und
Schaukeln bis hin zu Kletterangeboten und Flächen für
Ballspiel, sind diese Spielflächen multifunktional nutzbar. Die
Schwerpunkte liegen von Freizeitnutzung, wie zum Beispiel
mit einem selbstverwalteten Backhaus, bis zur eher
naturnahen Ausgestaltung als generationsübergreifender
Spielplatz in der fünften Grünspange.

Der junge Stadtteil Vauban zeichnet sich durch einen über 60
Jahre alten Baumbestand aus. Der Erhalt dieser alten Linden,
Ahorne, Platanen und Buchen war Auflage im städtebaulichen
Wettbewerb und konnte auch entsprechend umgesetzt
werden. Der an der südlichen Grenze verlaufende Dorfbach
St. Georgen ist als besonders wertvolles Biotop ausgewiesen.
 
 

 
ÖKO-TEST-Magazin September 2013
Die September- Ausgabe des ÖKO-TEST-Magazins gibt es seit dem 30. August im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro. Wieder mit dabei: das
Elternmagazin Kinder Kinder mit vielen hilfreichen Tipps und Tests.

Aus dem Inhalt:

Test: Margarine
Bei der Herstellung von Margarine kommt Palmöl zum Einsatz. Für den Anbau von Ölpalmen werden aber häufig Urwälder gerodet, das belastet die Umwelt. Deshalb wollte ÖKO-TEST von den Margarineproduzenten wissen, ob das von ihnen verwendete Palmöl aus verantwortungsbewusstem Anbau stammt. Doch das konnten viele Hersteller nicht belegen. Die Bio-Margarinen schnitten bei diesem Testkriterium zwar besser ab, allerdings kritisiert ÖKO-TEST eine ungünstige Fettzusammensetzung und erhöhte Gehalte an Fettschadstoffen.

Test: Fingerfarben
Verantwortungsvolle Herstellung geht anders: Das Gros der von ÖKO-TEST untersuchten Fingerfarben ist für Kinder gänzlich ungeeignet. Zwei Marken sind nicht einmal verkehrsfähig, viele andere enthalten jede Menge Schadstoffe, unter anderem solche mit einem hohen Allergiepotential. In einer Marke fehlten die vorgeschriebenen Bitterstoffe – die werden eingesetzt, damit Kinder die Farben nicht herunterschlucken.

Test: Gute Geschenke zur Geburt
Wer frischgebackene Eltern zur Geburt beglückwünschen will, hat es nicht unbedingt leicht: Zuerst braucht man eine schöne Idee, dann sollten die verschenkten Produkte natürlich von bester Qualität sein, denn es geht ja um die Allerkleinsten. ÖKO-TEST hilft hier mit einem einzigartigen Service: Im Heft werden 22 Geschenke vorgestellt, die auf Herz und Nieren geprüft wurden und in den umfangreichen Untersuchungen einfach top waren. Besser geht’s kaum!

Test: Aceto Balsamico di Modena
Da hat es schon wieder einen Spitzenkoch erwischt – dieses Mal Jamie Oliver. Der unter seinem Namen vertriebene Balsamicoessig dürfte sich eigentlich nicht Aceto Balsamico di Modena nennen, weil er die entsprechenden Vorschriften nicht erfüllt. Aber auch andere Hersteller haben gepatzt – sie färben mit umstrittenem Zuckerkulör nach, was nicht von Haus aus dunkel aussieht. Zudem steckt in den konventionell hergestellten Produkten Sulfit oder Schwefeldioxid, darauf reagieren manche Menschen empfindlich. Rundum in Ordnung waren alle Bio-Produkte.

Test: Einlagen bei Blasenschwäche
Die wichtigste Frage für die Betroffenen ist, wie gut und sicher die Einlagen Flüssigkeit aufsaugen. Der Praxis-Test ergab: Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Qualitätscheck, denn die verschiedenen Produkte lieferten in diesem Punkt sehr unterschiedliche Ergebnisse. Insgesamt bekam nur ein Produkt ein „gut“, alle anderen waren nur mittelprächtig.

Test: BB-Cremes
Bis zu neun verschiedene Funktionen wollen die BB-Cremes in einem einzigen Tiegel vereinen. Hautpflege steht natürlich ganz oben auf der Liste der Werbesprüche. Doch wie so häufig sieht die Wirklichkeit völlig anders aus. Viele Produkte enthalten verschiedenste Substanzen, die nun wirklich alles andere als hautfreundlich sind. Einige Marken waren aber in Ordnung, dennoch lautet das Fazit der ÖKO-TESTer: Diesen Trend können Verbraucherinnen getrost vergessen.

Test: Sitzsäcke
Der Fatboy sagt sicherlich vielen etwas. Leider zeigte er sich – ebenso wie die allermeisten anderen Sitzsäcke im Test – von seiner schlechtesten Seite. Ein großes Problem sind Weichmacher, die in Spielzeug und Babyartikeln längst verboten sind. Eine Marke musste sogar als „nicht verkehrsfähig“ eingestuft werden, denn der betroffene Sitzsack enthielt einen verbotenen krebserregenden Farbbaustein.

Test: Öko-Stromtarife
Es geht schmutzig zu bei den Stromanbietern: Dass sie Verbrauchern heftig ins Portemonnaie greifen, ist ja längst bekannt. Aber nun hat ÖKO-TEST auch noch herausgefunden, dass viele Anbieter von „sauberem“ Öko-Strom ziemlich unsaubere Geschäfte machen. Sie stellen selbst Kohle- und oder Atomstrom her oder hängen in solchen unökologischen Herstellungsweisen über Eigentümer oder Miteigentümer mit drin.

Test: Lebensversicherungen
Man hört, liest, ahnt es – aber nun hat ÖKO-TEST einmal ganz genau nachgerechnet. Bei einer genauen Analyse von abgelaufenen Lebensversicherungsverträgen kam heraus, dass solche Produkte für die Altersvorsorge nicht geeignet sind. Denn die Renditen sind so lausig, dass man selbst mit den 100 Prozent sicheren Bundesanleihen mehr für sein Geld bekommen hätte
 
 

 
ECOtrinova e.V.: Vorstand bestätigt - Vorhaben für die Region - Für ein ECOvall
Preisgekrönte Projekte – Energiewende mit Mini-BHKW - AKW Fessenheim & Arbeitsplätze –
Flächen schonen.

Für zwei weitere Jahre als ehrenamtliche Vorstände des in Freiburg i.Br. ansässigen gemeinnützigen Vereins ECOtrinova e.V. bestätigt wurden kürzlich als Vorsitzender Dr. Georg Löser, Physiker und Energie- und Umweltexperte, als Stellvertreter die Diplomforstwirtin Dorothea Schulz und der Ingenieur und Umweltgraphiker Bruno Natsch. Weitere Vorstandmitglieder sind erneut Klaus-Dieter Käser, IT-Experte und früherer MdL sowie der Diplom-Pädagoge und Landschaftsplaner Hans-Jörg Schwander. Die Vorsitzenden führen den Verein seit 2002.

ECOtrinova ist ein regionaler Zusammenschluss von Instituten der Umweltfor-schung, -beratung, -erziehung, umweltorientierten Vereinen, Initiativen, Büros und Unternehmen sowie weiteren Interessierten aus der Region am südlichen Oberrhein. Der Verein arbeitet zusammen mit seinen Mitgliedsvereinigungen und -instituten sowie u.a. dem trinati¬onalen Vereine-Netzwerk Energie-3Regio, dem Agenda-21-Büro der Stadt Frei¬burg i.Br., der ECO-Stiftung für Energie-Klima-Umwelt, dem Klimabündnis-Freiburg, dem ZEE Zentrum für Erneuerbare Energien und dem Umweltreferat der Studierendenvertretung an der Universität Freiburg.

Ziel der Arbeit des Vereins ist eine zukunftsfähige Modellregion
ECOtrinova führt dazu eine Reihe von Gemeinschaftsprojekten in Freiburg und Region durch, auch grenzüber¬schreitend. Hinzu kommt Bildungs-, Informations- und Lobbyarbeit für die Umwelt. Die Mehrzahl der aktuell 38 Mitglieder verantwortet eine Vielzahl großer und kleiner eigener Vorhaben in der Region, national und international.

Für ein ECOvalley am südlichen Oberrhein
In 2013/2014 wird ECOtrinova das 2006 gegründete, mehrfach preisgekrönte Samstags-Forum Regio Freiburg als „Ideengenerator“ und „Vorbildanzeiger“ mit Gemeinschaftsveranstal¬tungen mit Schirmherrschaft der Freiburger Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik unter dem Motto „Green City & ECO-Region. Pioniere und Vorbilder - verstehen – erleben – mitmachen“ weiterführen. Das Forum erreichte mit seinen nunmehr rund 250 Vorträgen und rund 90 Füh-rungen bereits14.000 TeilnehmerInnen. Die meisten Vorträge sowie weitere Details nebst Programmen und Fotos sind als pdf-Dateien dokumentiert bei www.ecotrinova.de unter „Samstags-Forum.

Andere Hauptvorhaben ECOtrinovas unter dem Leitbild „Für ein ECOvalley am südlichen Oberrhein“ sind die Erweiterung der „Sonnen-Energie-Wege im Eurodistrikt“ u.a. um einen Vorbilder-Weg von Freiburg nach Mulhouse, Informationen für eine im wörtlichen Sinn blühende Region und die aktive Mitwirkung beim Freiburger städtischen Informations- und Förderprogramm „Kraftwerk Wiehre. Strom und Wärme vor Ort“. Dieses von ECOtrinova maßgeblich angeregte Programm will für Freiburg und die 29.000-Einwohner-Stadtteile Wiehre-Oberau erreichen, dass bei Heizungsrenovierungen Strom erzeugende Heizungen, auch Mini-BHKW genannt, eingesetzt werden, dies als wichtiger Beitrag zur Energiewende, zum Klimaschutz und zur Energiekosten-Senkung. - 2 -

Große Sorgen bereitet ECOtrinova weiterhin die Gefährdung der Region durch das Atomkraftwerk Fessenheim und andere Atomkraftwerke im weiteren Umkreis. Hierzu unterstützt der Verein den Trinationalen Atomschutzverband TRAS und Bürgerinitiativen ideell. Der ECOtrinova-Vorsitzende Löser dazu: „Parallel zur dringend nötigen Stilllegung des Atomkraftwerks Fessenheim als wichtigste Aufgabe für die Region gilt es, Alternativen für Arbeitsplätze u.a. im Energiewende-Bereich aufzuzeigen, auch wenn die quasi beamteten EDF-Angestellten des Atomkraftwerks Fessenheim keine Arbeitsplätze verlieren können“. Zu den von manchen offiziellen Stellen stark verharmlosten Folgen der Atomkatastrophen von Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 plant ECOtrinova erneut warnend Stellung zu nehmen.

Anders gelagerte „erhebliche Sorgen machen uns die aktuellen große Flächen fressenden Beschlüsse der Stadt Freiburg samt Gemeinderatsmehrheit und der Regionalverbandsver¬sammlung Südlicher Oberrhein, auf wichtige Grünzüge und gute und große landwirtschaftliche Flächen zuzugreifen für neue Stadt- und Ortsteile und neue Gewerbegebiete samt zugehörigen weiteren Verkehrswegen“, so der ECOtrinova-Vorsitzende. Dazu seien aber viele Flächen schonende Alternativen bisher nicht ausreichend geprüft oder gar umgesetzt worden.

Festschrift „Für ein ECOvalley am südlichen Oberrhein“
Zum 20-jährigen Bestehen von ECOtrinova im Herbst 2012 erschien kürzlich zu den 20-jährigen Aktivitäten, Projekten und Erfolgen die 50-seitige reich bebilderte Festschrift „Für ein ECOvalley am südlichen Oberrhein“, die jetzt als ECOtrinova-Nachrichten 1-2013 unter www.ecotrinova.de veröffentlicht ist mit Grußworten der Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und der Freiburger Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.

Preisgekrönte Projekte von ECOtrinova:
Seit 2003 wurde ECOtrinova für seine Projekte im Bereich Umwelt- und Klimaschutz sowie zur Energie¬wende, die in Freiburg und Region sowie trinational am südlichen Oberrhein stattfinden, mehrfach preisgekrönt, zuletzt mit dem 1. Preis Umweltschutz der Stadt Freiburg i.Br. 2011 u.a. fürs Samstags-Forum Regio Freiburg, mit dem 2. Platz beim Landeswettbewerb „Echt gut! Ehrenamt in Baden-Württemberg in 2009 zu Umwelt und nachhaltiger Entwicklung, dem 1. Preis CO2-Sparer Stadt Freiburg 2008 sowie einem 1. Platz beim lokalen UNESCO-dm-Wettbwerb „Ideen-Initiative-Zukunft“. In 2007 erhielt ECOtrinova einen Aesculap-Umweltpreis, in 2006 einen Förderpreis der Klimaschutzinitiative CO2NTRA für gemeinnützige Vereine, beide zum Start des Samstags-Forums Regio Freiburg.

Dreimal gewann ECOtrinova beim Landeswettbewerb für kommunale und Agenda21-Projekte mit den deutsch-französischen „Sonnen-Energie-Wegen“ für Vorbildobjekte, mit dem rheinüberschrei¬tenden ebenfalls zweisprachigen Ideenwettbewerb für Energie, Klimaschutz und Wasser, beide im hiesigen Eurodistrikt, sowie mit der Agenda21-Aktionsbibliothek Klimaschutz und Umwelt Regio Freiburg, sämtlich Gemeinschaftsvorhaben mit anderen Vereinen und Institutionen.

Die Agenda21-Aktionsbibliothek diente als Vorstufe zum Samstags-Forum Regio Freiburg. Dieses wiederum führte mit ECOtrinovas Lobbyarbeit zusammen mit dem Klimabündnis Freiburg u.a. zu Beschlüssen des Gemeinderats Richtung energiesparende Baustandards und für dezentrale Kraftwärmekopplung (BHKW) sowie zum Freiburger Programm „Kraftwerk Wiehre. Strom und Wärme vor Ort“.
 
 

 
Is(s)t Bio tierfreundlicher?

Befragt wurden die Verbände über ihre Vorstellungen von artgerechter Tierhaltung und Tierschutz. Erfahren Sie außerdem, was EU-Bio, konventionelle Landwirtschaft und Öko-Verbände in der Tierhaltung voneinander unterscheidet.
Mehr
 

 
Atomkraft ist kein Klimaretter

Seit Jahrzehnten bemüht sich die Lobby der großen Atomkonzerne, ein Saubermann-Image für ihre hochprofitable Einkommensquelle aufzubauen.

Ungeachtet der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima, der ungeklärten Endlagerfrage und des schädlichen Uranabbaus wird die Atomkraft gern als Wunderwaffe gegen den Klimawandel in Stellung gebracht....
Mehr
 

 
NABU kritisiert illegalen Vogelabschuss in Deutschland
Extrem seltener Gänsegeier nach Schussverletzung aufgegriffen

Der NABU hat einen besonders erschütternden Fall von illegalem Vogelabschuss kritisiert. Ein extrem seltener Gänsegeier wurde am 30. Juni nahe Breidenbach im Landkreis Marburg-Biedenkopf in Mittelhessen von Aktiven der lokalen NABU-Gruppe verletzt aufgefunden. Wie sich herausstellte, war der imposante Vogel mit einer Spannweite von zweieinhalb Metern aufgrund eines Armdurchschusses, vermutlich mit einem Kleinkalibergewehr, flugunfähig.

Der Vogel wurde anschließend in der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der Justus-Liebig-Universität Gießen mit Kostenunterstützung des „Vereins zur Förderung der Vogelmedizin in Gießen e.V.“ intensiv behandelt. Dort konnte sein Leben dank Operation, Physio- und Lasertherapie gerettet werden, er wird aber nie mehr richtig fliegen können. Vor wenigen Tagen konnte der Geier zur weiteren Pflege an den Tier- und Naturschutzpark Herborn überstellt werden. Dort wird er am heutigen Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Gänsegeier sind äußerst selten. Nur in manchen Jahren gelangen wenige Exemplare dieser Aasfresser aus weiter südlich gelegenen Brutgebieten auf ihrer Suche nach Nahrung nach Deutschland.

Der NABU kritisiert den auch in Deutschland andauernden illegalen Mord an Greifvögeln durch Fang, Vergiftung und Abschuss. „Seit Jahren prangern wir die Verhältnisse in Malta an, wo Vögel aus purer Schießlust vom Himmel geholt werden“, sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. „Genauso entsetzt sind wir über den massenhaften Fang von Vögeln in Ägypten. Sowohl in Malta wie in Ägypten handelt es sich oft um Zugvögel aus Deutschland, die in Deutschland streng geschützt sind.“ Bei dem in Hessen abgeschossenen Geier handelt es sich vermutlich um einen Vogel aus Frankreich oder Spanien. Gänsegeier brüten nicht in Deutschland, sondern nur in Südeuropa und Nordafrika. Die Art ist überall selten geworden mit Ausnahme der spanischen Population, die sich derzeit auch in Südfrankreich ausbreitet. Alle anderen europäischen Populationen sind stark vom Aussterben bedroht. „Umso beschämender ist es, dass wir es nicht einmal bei uns in Deutschland schaffen, große Greifvögel vor dem Abschuss zu bewahren, sobald sie unser Land erreichen“, so Lachmann.

Allein in Nordrhein-Westfalen wurden zwischen 2005 und 2009 180 Fälle von Greifvogelverfolgung registriert, bei denen mehr als 360 Vögel getötet wurden. „Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisberges, die meisten Taten bleiben unentdeckt. Die Tötung der geschützten Vögel muss auch in Deutschland angemessen geahndet werden“, so der NABU-Vogelexperte. Die Obere Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium Gießen habe bereits Anzeige erstattet.

Zur weiteren Aufklärung des Falles bittet der NABU dringend um Mithilfe: Hinweise zum Geschehen oder zum Täter können (auch anonym) über das NABU-Infotelefon unter der Nummer 030-284984-6000 abgegeben werden oder per e-mail an info@nabu.de.
Mehr
 

 
NABU und UVP-Gesellschaft fordern europaweite Umweltstandards für Fracking
Gesetzliche Regeln müssen Risiken der Technik für Mensch und Natur ausschließen

Am 31. August 2013 findet bundesweit der erste Anti-Fracking-Tag statt. Unter dem Motto „Keine Stimme für Fracking – No Vote for Fracking” werden in zahlreichen Regionen in Deutschland Bürgerinitiativen auf die Straße gehen, um sich gegen die Ausbeutung unkonventioneller Erdgasvorkommen mittels Fracking zur Wehr zu setzen.

Aus Sicht des NABU und der UVP-Gesellschaft stellt die Methode, Erdgasvorkommen mittels Tiefbohrungen und dem Einsatz von Chemikalien zu gewinnen, eine erhebliche Bedrohung für Mensch und Natur dar. „Fracking ist klima- und energiepolitisch verzichtbar, zu wirtschaftlichen Kosten nicht vertretbar und angesichts der Wissenslücken über die Auswirkungen der Technik für Mensch und Natur ein Roulettespiel“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) und das Umweltbundesamt (UBA) sehen diese Methode wegen ungeklärter Risiken für die Umwelt kritisch.

NABU und UVP-Gesellschaft fordern daher neue gesetzliche Regeln und Umweltstandards. „Der gegenwärtige gesetzliche Rahmen für die Fracking-Methode ist in Deutschland vollkommen unzureichend und muss angepasst werden“, forderte Tschimpke. Neben der Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes und der Verordnung für die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben gehöre dazu, auch Fracking zum festen Bestandteil des Bundesberggesetzes zu machen. Doch solange die derzeitige Rechtslage gelte, müssten sich Bund und Länder auf einen Genehmigungsstopp von Erkundungsvorhaben von Schiefergasvorkommen in Deutschland verständigen, so Tschimpke weiter. Erst wenn lückenlos alle offenen Fragen um die neue Technologie geklärt seien, könne es zu einer abschließenden Bewertung kommen. Solange müssten alle bereits genehmigten Vorhaben ausgesetzt werden und neue Anträge unberücksichtigt bleiben.

Auch auf europäischer Ebene sehen NABU und UVP-Gesellschaft akuten Handlungsbedarf. „Mit der derzeit laufenden Revision der EU-Umweltverträglichkeitsprüfungsrichtlinie muss es eine UVP-Pflicht für die Ausbeutung von unkonventionellen Erdgasvorkommen – egal welcher Größenordnung des Projektes – geben“, forderte UVP-Vorstand Johannes Bohl. Grundsätzlich müsse dies für alle umweltrelevanten Vorhaben sowohl auf der Planungs- als auch der Genehmigungsebene gelten. Die UVP diene damit als ein wirksames und taugliches Instrument zur Offenlegung und Bewertung von Umweltrisiken. Der Katalog der UVP-pflichtigen Vorhaben sei daher sowohl in der Richtlinie wie auch im nationalen Recht bei aktuellen Entwicklungen und Erfordernissen stetig anzupassen.

Vor dem Hintergrund der ungeklärten Risiken für Mensch und Natur sprechen sich der NABU und die UVP-Gesellschaft für eine EU-weite Regelung im Rahmen der UVP-Richtlinie für Fracking aus. Einige Mitgliedstaaten wie Frankreich und Bulgarien haben Fracking verboten, andere wie die Niederlande ein Moratorium verhängt. Wie der Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes wollen diese Länder eine verbindliche UVP, während andere Länder wie Polen und Großbritannien die Umweltauflagen für das Fracking erleichtern wollen. Sie erhoffen sich davon niedrigere Energiepreise.
 
 

 
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe seit zehn Jahren aktiv am Wittwesee
Tauchen und Waldumbau im rund 800 Hektar großen NABU-Schutzgebiet

Rheinsberg – Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe lässt am Wittwesee östlich von Rheinsberg ein neues Naturparadies entstehen. Der im Naturschutzgebiet „Stechlin“ liegende See gehört zu den klarsten Gewässern Deutschlands. Bei Sichttiefen von bis zu fünf Meter Tiefe bietet sein Wasser in der heißen Jahreszeit eine willkommene Erfrischung.

Seit zehn Jahren setzt sich die NABU-Stiftung dafür ein, dass die Qualität des Sees und der ihn umgebenden Wälder erhalten bzw. noch weiter verbessert werden. „Wichtigste Grundlage hierfür ist der Flächenbesitz. Als Eigentümerin von aktuell 813 Hektar, darunter dem 162 Hektar großen Wittwesee und die umliegenden Wälder, kann sich die NABU-Stiftung effektiv für die Verbesserung des Lebensraums einsetzen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe Christian Unselt. Zur Kontrolle der Entwicklung des Wittwesees sei dieser in das bundesweit beispielhafte Projekt „Naturschutztauchen“ des NABU-Landesverbandes Brandenburg, dem Naturpark Ruppin-Stechliner Land und örtlichen Tauchsportvereinen einbezogen. Die Ergebnisse der naturkundlichen Tauchgänge geben Auskunft über die Seenentwicklung und fließen ein in die Steuerung der Managementmaßnahmen der NABU-Stiftung.

„Durch das naturkundliche Tauchen ist die Unterwasserwelt in den anliegenden Seen gut bekannt. Ziel der NABU-Stiftung ist es nun, die Umwandlung von Kieferreinbeständen in Laubwälder voranzutreiben, um einer Wasserverdunstung entgegenzutreten“, so Unselt.

Bereits 220 Hektar Nadelforst lichtete die NABU-Stiftung hierfür auf, um Platz für Buchen und Eichen zu schaffen. Wo der natürliche Sameneintrag nicht ausreicht, pflanzt die NABU-Stiftung Jungbuchen. Der Wandel zu Laubmischwäldern dient nicht nur der Erhöhung der Artenvielfalt, sondern sorgt auch für eine verbesserte Grundwasserspeisung des Wittwesees und damit dem Erhalt seiner guten Wasserqualität. Bereits 165 Hektar der Stiftungsflächen sind der ungestörten Naturentwicklung übergeben, darunter die naturnahen Laubmischwälder an den Ufern des Sees. Seit 2003 flossen rund 350.000 Euro Stiftungsgelder für Flächenerwerb und Waldumbau, aber auch für Entsiegelungsarbeiten sowie Flächenmanagement in das NABU-Naturparadies Wittwesee.

2013 wird sich die NABU-Stiftung beim Umbau eines Weges am Wittwesee engagieren, um den Erhalt des hohen Wasserspiegels und gleichzeitig die nötige Zufahrt zu einer Kleinsiedlung auch bei hohem Wasserstand zu ermöglichen. Seit Jahresbeginn unterstützt die Lübzer Brauerei die NABU-Stiftung bei der Entwicklung des Wittwesees.

Aufgabe der NABU-Stiftung ist vorrangig der Erwerb und die langfristige Entwicklung von Naturschutzflächen, um diese dauerhaft als Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen zu bewahren. Seit ihrer Gründung hat die NABU-Stiftung bereits über 15.000 Hektar Land in ganz Deutschland erworben.
Mehr
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger