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Samstag, 31. Mai 2025
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Verschiedenes

 
NABU-Zahl des Monats
Positive Trendwende fĂŒr zwölf bedrohte Vogelarten in Deutschland

NABU: Naturschutz wirkt – wenn politisch gewollt und finanziert

FĂŒr zwölf bedrohte Vogelarten[1] besteht neue Hoffnung: Die BrutbestĂ€nde von Rohrdommel, Großtrappe, Zippammer und sechs weiteren Arten nehmen zum ersten Mal seit mindestens 25 Jahren wieder zu. Drei weitere, Steinadler, Großer Brachvogel und KnĂ€kente beendeten ihren AbwĂ€rtstrend, wie aus den kĂŒrzlich vorgelegten Berichten der Bundesregierung zur Lage der Natur hervorgeht. Damit wird deutlich, dass Deutschland und die EU wirkungsvolle Instrumente fĂŒr den Schutz der Artenvielfalt besitzen, wenn sie richtig angewendet werden.

Diese zwölf neuen Gewinner des deutschen Naturschutzes gesellen sich zu einer zunehmenden Zahl von Tierarten, die dank konsequenter Schutzmaßnahmen – oft nur auf Druck der EU – schon seit lĂ€ngerem ein „Comeback“ in Europa feiern. Besonders die Ausweisung von europĂ€ischen Vogelschutzgebieten (als Teil von Natura 2000) und die Artenschutzbestimmungen der EU zeigen Wirkung – zumindest dort wo sie konsequent umgesetzt werden.

[1] die zwölf Arten: FlussuferlĂ€ufer, Großer Brachvogel, Großtrappe, KnĂ€kente, Ortolan, Purpurreiher, RaubwĂŒrger, Rohrdommel, Steinadler, Steinrötel, Zippammer, Zwergdommel.
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NABU schafft kugelsichere Westen fĂŒr Wölfe an
Unkonventionelle Schutzmethode soll Fortbestand der Tiere sichern helfen

Nachdem seit der RĂŒckkehr der Wölfe im Jahr 2000 bereits der achte Wolf illegal in Deutschland erschossen wurde, plant der NABU die Anschaffung von kugelsicheren Westen zum Schutz der streng geschĂŒtzten Tiere. Damit sollen die Muttertiere der 26 in Deutschland lebenden Rudel fĂŒr die nun anstehende Welpenaufzucht vor illegalen Tötungen geschĂŒtzt werden.

Wölfe gebĂ€ren im Mai ihre Jungen zunĂ€chst im Schutz einer Erdhöhle. Mit dem Alter von etwa acht Wochen verlassen sie den Bau. Die Mutter geht dann wieder auf JagdzĂŒge, um die lebenswichtige Versorgung der Welpen sicherzustellen. Sollte ein Muttertier sterben, haben Welpen eine geringe Überlebenschance. Hier will der NABU vorbeugen: FĂŒr diese Phase sollen die Weibchen nun mit kugelsicheren Westen ausgestattet werden. Im Sommer, wenn die Welpen vom gesamten Rudel versorgt werden, fallen die Westen mittels einer ausgefeilten Technik selbststĂ€ndig ab.

Markus Bathen, NABU-Wolfsexperte: „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Halsbandsendern fĂŒr Wölfe bei der Telemetrierung gemacht. Diese HalsbĂ€nder haben einen automatischen Mechanismus, der sie nach ihrer Laufzeit abschmeißt. Wir haben diese Technik auf kugelsichere Westen fĂŒr Polizei- und MilitĂ€rhunde ĂŒbertragen und erfolgreich getestet. Die Ergebnisse haben uns ĂŒberzeugt.“

Möglicher Kritik an dieser unkonventionellen Schutzmethode will der NABU von Anfang an vorbeugen. Die AufklĂ€rungsrate bei illegalen Wolfstötungen – nur ein einziger TĂ€ter aus allen FĂ€llen – ist beschĂ€mend gering und kann fĂŒr Nachahmer daher nicht abschreckend wirken. Der NABU ist daher davon ĂŒberzeugt, mit dieser Methode den Fortbestand der nach Deutschland zurĂŒckgekehrten Wölfe auf Dauer sichern zu können. Die Ausnahmegenehmigungen fĂŒr die Wolf-Schutzwesten werden vom NABU in KĂŒrze bei den Oberstern Naturschutzbehörden der zustĂ€ndigen BundeslĂ€nder eingereicht.

Auch gegen ein mögliches MĂŒllproblem in der Natur hat der NABU ein Konzept: Die Westen sind mit einem Sender versehen und werden von den zahlreichen ehrenamtlichen NABU-Wolfsbotschaftern wieder eingesammelt, damit sie fĂŒr die kommende Saison erneut einsatzfĂ€hig sind.

Mit seinem Projekt „Willkommen Wolf!“ setzt sich der NABU seit 2005 fĂŒr die RĂŒckkehr der Wölfe nach Deutschland ein. In einem ProjektbĂŒro im Wolfsgebiet Lausitz werden die Erfahrungen mit dem Wolf in unserer Landschaft gesammelt.
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Radfahren – so wichtig wie das tĂ€glich Brot
Zum Start in den FahrradfrĂŒhling gibt es in vielen BĂ€ckereien in der Stadt Freiburg Brötchen, Brezeln und Brote in farbenfrohen TĂŒten mit augenzwinkernden Fahrradbotschaften.

Radfahren ist wie FrĂŒhstĂŒcken: Es ist gesund, macht fit fĂŒr den Tag und niemand sollte darauf verzichten. Die Stadt Freiburg beteiligt sich deshalb an der landesweiten BrötchentĂŒten-Aktion der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-WĂŒrttemberg e. V. (AGFK-BW).

Um zu zeigen, wie gut das tĂ€gliche Radeln sowohl jedem Einzelnen als auch der Umwelt tut, startet die AGFK-BW diese erste Gemeinschaftsaktion aller 38 AGFK-StĂ€dte, -Gemeinden und –Kreise. In der letzten MĂ€rz- und ersten Aprilwoche verteilen 565 BĂ€ckereien insgesamt mehr als 660.000 BrötchentĂŒten. In der Stadt Freiburg verteilen 12 BĂ€ckereien mit insgesamt 25 Verkaufsstellen die BrötchentĂŒten. Wer in der Zeit seine Brötchen, sĂŒĂŸen StĂŒckchen oder Brote in einer der teilnehmenden BĂ€ckereien kauft, dem vermitteln die farbenfrohen PapiertĂŒten im AGFK-Design augenzwinkernd, warum Radfahren fit, gesund und knackig hĂ€lt und weshalb Radfahrinnen und Radfahrer Klimahelden sind.

So spart jeder einzelne Kilometer mit dem Fahrrad 200 Gramm des klimaschĂ€dlichen Treibhausgases CO2 ein. Außerdem leben regelmĂ€ĂŸig Radelnde lĂ€nger. Studien haben ergeben, dass drei Stunden Alltagssport pro Woche das Herzinfarktrisiko um ein Viertel senkt.

Die BrötchentĂŒten-Aktion ist Teil der AGFK-Jahresschwerpunkte „Gesundheit“ (2013) und „Umwelt“ (2014). Dementsprechend haben die AGFK-Kommunen zwei Motive gestalten lassen – eine „Gesundheits“-BrötchentĂŒte in auffĂ€lligem Magenta und eine „Umwelt“-TĂŒte in elegantem Blau.

„Die AGFK-BW setzt sich dafĂŒr ein, dass sich die Menschen im Alltag mehr aufs Fahrrad schwingen, vor allem auf kurzen Strecken“, sagt der Vorsitzende des AGFK-Vorstands und Karlsruher BĂŒrgermeister Michael Obert, „Strecken wie die Fahrt zum BĂ€cker.“

Freiburgs BaubĂŒrgermeister Martin Haag erklĂ€rt: „Mit den BrötchentĂŒten sprechen wir viele verschiedene Menschen direkt an – ob alt oder jung, Unternehmerin, Handwerker oder Student, hier geboren oder zugereist – und das in einer alltĂ€glichen Situation wie beim Gang zum BĂ€cker. Wir finden die BrötchentĂŒtenaktion deshalb ganz besonders gut, weil Fahrradfahren stadtvertrĂ€glich, leise und schadstofffrei ist und mit wenig FlĂ€chenbedarf einhergeht. Die Menschen in Freiburg profitieren daher in vielerlei Hinsicht von dem hier besonders hohen Fahrradanteil im Stadtverkehr." Vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen, ist nicht nur gut fĂŒr die persönliche Fitness und fĂŒr die Umwelt, sondern auch fĂŒr den Geldbeutel. Das eingesparte Benzingeld lĂ€sst sich dann direkt in ein leckeres Extra-Croissant investieren.
 
 

 
„Freiburg packt an“: 24 neue ObstbĂ€ume fĂŒr Opfingen
Im Rahmen der Aktion „Freiburg packt an - Birnen, Äpfel, Zwetschgen - Obst fĂŒr Freiburg“ werden am Samstag, 29. MĂ€rz, von 10 bis etwa 13 Uhr 24 ObstbĂ€ume alter Sorten am neuen und alten RegenrĂŒckhaltebecken gepflanzt.

Die Pflanzung und die Pflege der BĂ€ume ĂŒbernehmen ehrenamtliche Obstbaumpaten, die sich auf den Aufruf des „Freiburg packt an“-Teams und der Ortsverwaltung Opfingen gemeldet haben. Die Resonanz war so groß, dass derzeit weitere öffentliche FlĂ€chen gesucht werden.

Die Obstbaumpaten kĂŒmmern sich um die BĂ€ume, den Schnitt und die Ernte. Anderseits stehen die BĂ€ume zugĂ€nglich fĂŒr alle auf öffentlichen FlĂ€chen und bereichern die natĂŒrlichen LebensrĂ€ume in der Stadt. Weitere Informationen finden sich unter www.freiburg.de/freiburgpacktan.

Treffpunkt ist am neuen RĂŒckhaltebecken (Vorderer Grafenacker: Opfingen Altgasse Richtung Tiengen, am Ortsende rechts hoch).
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StĂ€dtisches Förderprogramm „Energiebewusst sanieren“ noch attraktiver
ZuschĂŒsse werden erhöht

Bereits seit 2003 gibt es das stĂ€dtische Förderprogramm „Energiebewusst sanieren“. Mit diesem Programm, fĂŒr das in diesem Jahr wieder Mittel von 450.000 Euro bereit stehen, fördert die Stadt erfolgreich die energetische GebĂ€udesanierung und zwar gezielt bei Investitionen zum WĂ€rmeschutz des GebĂ€udes. „Das Förderprogramm ist ein sehr wichtiger Baustein im Rahmen unserer ambitionierten Klimaschutzziele. Die inhaltliche und auch finanzielle Anpassung war dringend notwendig, denn wir wollen die Bereitschaft zu Sanierungen weiter erhöhen, aber auch die QualitĂ€t von Sanierungen“, so UmweltbĂŒrgermeisterin Gerda Stuchlik.

Von 2002 bis 2013 wurden rund 2,8 Millionen Euro an ZuschĂŒssen an 2.200 Antragsteller ausgezahlt und damit etwa 34 Millionen Euro an Investitionen initiiert. Dabei wurden Sanierungen und Energieberatungen oder Heizungsoptimierungen bei etwa 8 Prozent der GebĂ€ude in Freiburg bezuschusst und damit rund 50.000 Tonnen CO2 eingespart.

Die Diskussion zur steuerlichen Absetzbarkeit von energetischen Sanierungen auf Bundesebene hat den Willen zu einer Sanierung nach einem Hoch auch in Freiburg nachhaltig gedĂ€mpft. Nach zuletzt etwas zurĂŒckhaltender Nachfrage soll deshalb das Förderprogramm "Energiebewusst sanieren" weiterentwickelt und attraktiver gestaltet werden.

Der erste Förderbaustein „WĂ€rmeschutz“ mit der Förderung der
Sanierung von Dach, Außenwand, Keller und Fenster mit Außenwand
wird nahezu unverĂ€ndert fortgefĂŒhrt.
Die FördersÀtze werden erstmals seit elf Jahren erhöht und
erreichen etwa 10 Prozent der zusĂ€tzlichen Kosten fĂŒr die
WÀrmedÀmmung. Auch die Förderobergrenze pro GebÀude
wurde erhöht. Sie liegt nun bei maximal 14.000 Euro pro
GebÀude. Die Förderung von besonders umfangreichen
Sanierungen wird erweitert.

Auch im zweiten Förderbaustein „Energieausweis mit
Beratung“ werden die ZuschĂŒsse zur Energieberatung erhöht
und gestaffelt von 200 bis 1000 Euro je nach GebĂ€udegrĂ¶ĂŸe.
Die Zielgruppe der WohneigentĂŒmergemeinschaften (WEGs)
erhalten zusÀtzlich einen Bonus, der den sehr viel höheren
Kommunikationsaufwand abdecken soll von 500 bis 2000
Euro je nach GrĂ¶ĂŸe des GebĂ€udes, maximal allerdings 50
Prozent der Kosten.

Neu ist mit einem dritten Baustein die Förderung einer
Baubegleitung durch Energieexperten zur QualitÀtssicherung
von energetischen Sanierungen. Dazu wird ein
Förderprogramm der Kreditanstalt fĂŒr Wiederaufbau (KfW) mit
stÀdtischen Mitteln aufgestockt und damit verstÀrkt nach
Freiburg geholt werden. Das Förder-Programm der KfW soll
dadurch bekannter und die Baubegleitung ein
selbstverstÀndlicher Bestandteil von energetischen
Sanierungen werden.

Der bisherige dritte Förderbaustein, der Zuschuss fĂŒr den
Heizungsabgleich soll entfallen. Es gelten aber noch
Übergangsfristen fĂŒr die Antragstellung bereits durchgefĂŒhrter
Maßnahmen bis zum November 2014.Stattdessen sollen
neue und zeitlich wechselnde Aktionen finanziell gefördert
werden. Die erste Aktionsförderung soll in diesem Jahr die
AbwrackprÀmie Heizung sein, bei der eine einmalige PrÀmie
von 500 Euro fĂŒr jeweils 100 neue Heizungserneuerungen
gezahlt wird. Ab 2015 sollen weitere Aktionen zu
Heizungsumstellung, LĂŒftung, Blower-Door Test,
Thermografie oder PV-Speichertechnik finanziell gefördert
werden.

Die Förderung von Energiemanagementsystemen bleibt
weiter erhalten. Mit dem Einbau eines
Energiemanagementsystems mit FernĂŒberwachung bei
bestehenden Heizungsanlagen vor Baujahr 2010 kann
besonders bei grĂ¶ĂŸeren GebĂ€uden eine schnelle
Überwachung, Wartung und Optimierung der
Heizungsanlagen gewÀhrleistet und so Einsparpotenziale
realisiert werden. Die Zuschusshöhe betrÀgt weiterhin
pauschal 300 Euro.

Die geÀnderten Richtlinien werden voraussichtlich ab April in Kraft treten.
 
 

 
NABU begrĂŒĂŸt PlĂ€ne zur Ausweitung der Lkw-Maut
Der NABU hat die heute von Verkehrsminister Alexander Dobrindt vorgestellten PlĂ€ne zur Ausweitung der Lkw-Maut grundsĂ€tzlich begrĂŒĂŸt, allerdings weitergehende Schritte angemahnt:

Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte: „Der immer noch wachsende Lkw-Verkehr beansprucht die Straßeninfrastruktur besonders stark und trĂ€gt zunehmend zu den Klimagasemissionen Deutschlands im Verkehrsbereich bei. Die Ausweitung der Maut auf Lkw ab einem Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen ist ĂŒberfĂ€llig, da ein Trend zur Konstruktion und Zulassung von Lkw knapp unterhalb der bisherigen Bemessungsgrenze von zwölf Tonnen erkennbar ist.“ Auch die Ausweitung der Maut auf weitere Bundesstraßen sei richtig, jedoch halbherzig. Autobahnausweichverkehre und Belastung der Straßen aufgrund des hohen Gewichts der Lkw gebe es bundesweit, daher mĂŒsse Minister Dobrindt alle Bundesstraßen bemauten.

ZusĂ€tzlich zu den bisher bekannt gewordenen PlĂ€nen spricht sich der NABU auch fĂŒr die EinfĂŒhrung einer eigenen Mautklasse fĂŒr schadstoffarme Lkw mit Euro 6 Motoren aus: „Lkw mit der Euro 6 Abgasnorm stoßen fast keine Luftschadstoffe mehr aus. Dies sollte ĂŒber eine eigene Mautklasse honoriert werden. Im Gegenzug sollten alle anderen Lkw ab der Schadstoffnorm Euro 5 oder schlechter höher bemautet werden“, so Oeliger.
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NABU und LBV rufen zur Stunde der Gartenvögel vom 9. bis 11. Mai auf
VogelzÀhlaktion feiert zehnjÀhriges JubilÀum

Der NABU und der Landesbund fĂŒr Vogelschutz (LBV) – NABU-Partner in Bayern – feiern in diesem Jahr die zehnte Ausgabe der „Stunde der Gartenvögel“. Vom 9. bis 11. Mai sind Naturfreunde in ganz Deutschland aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten, vom Balkon aus oder im Park zu beobachten, zu zĂ€hlen und fĂŒr eine gemeinsame Auswertung zu melden. „Wir sind gespannt, wie sich die BrutbestĂ€nde der Vögel in unseren Siedlungen weiter entwickeln“, sagte NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. „Im Unterschied zur freien Landschaft, konnten wir in StĂ€dten und Dörfern bisher bei der Mehrzahl der Arten Zunahmen verbuchen, auch die durchschnittliche Zahl verschiedener Vogelarten pro Garten steigt leicht an. Allerdings gibt es bei typischen GebĂ€udebrĂŒtern wie Mauerseglern und Mehlschwalben besorgniserregende RĂŒckgĂ€nge.“

Mehr als 47.000 Vogelfreunde hatten im vergangenen Jahr mitgemacht und insgesamt mehr als 1,1 Millionen Vögel beobachtet und gemeldet. Die Top Ten der hĂ€ufigsten Gartenvögel der vergangenen neun Jahre sind in absteigender Rangfolge: Haussperling, Amsel, Kohlmeise, Star, Blaumeise, Elster, Mehlschwalbe, Mauersegler, GrĂŒnfink und Buchfink.

Das Aktionswochenende folgt dem Prinzip der „Citizen Science“, der Forschung fĂŒr Jedermann: Möglichst viele Menschen beobachten selbst, tragen die Beobachtungen zusammen und erstellen so eine umfassende Datensammlung. Gemeinsam mit der ebenfalls von NABU und LBV im Januar durchgefĂŒhrten Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich um Deutschlands grĂ¶ĂŸte wissenschaftliche Mitmachaktion. Je mehr Menschen daran teilnehmen, desto aussagekrĂ€ftiger wird das Ergebnis.

Und so wird es gemacht: Von einem ruhigen Platz aus notieren die Teilnehmer von jeder Vogelart die höchste Anzahl, die sie im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachten können. Diese Zahlen melden sie per Post (NABU, Stunde der Gartenvögel, 10469 Berlin), Telefon (kostenlose Rufnummer am 10. und 11. Mai jeweils von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157-115) oder am schnellsten einfach per Internet unter www.stunde-der-gartenvoegel.de und (in Bayern) www.lbv.de. Unmittelbar nach der Eingabe werden die Daten auf interaktiven Karten online dargestellt. Auch die Ergebnisse der Vorjahre sind so abrufbar.

In einem durchschnittlichen Garten in Deutschland sind etwa zehn Vogelarten zu sehen. Diese sind mit Hilfe der vom NABU zur VerfĂŒgung gestellten ZĂ€hlhilfen auch ohne spezielle Vorkenntnisse zu erkennen, so dass einer Teilnahme fĂŒr Jedermann nichts im Wege steht. Meldeschluss ist der 19. Mai.
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NABU: Deutschlands Natur blutet aus
Aktuelle Zustandsberichte mĂŒssen Weckruf fĂŒr die Politik sein

Der NABU hat die am heutigen Mittwoch von Bundesumweltministerin Hendricks vorgestellten Berichte zum Zustand der Natur in Deutschland als Alarmsignal gewertet. Die Lage sei noch dramatischer als erwartet. „Zahlreiche Vogelarten, die hierzulande einst weit verbreitet waren, sind akut gefĂ€hrdet. Ihre LebensrĂ€ume verschwinden immer schneller“, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

Die Berichte, die die Bundesregierung fĂŒr die EU-Kommission erstellt hat, beschreiben erstmals im Detail den Zustand von Tieren, Pflanzen und ihren LebensrĂ€umen, mit zum Teil gravierenden Resultaten. Beispiel Vogelwelt: Demnach schrumpft hierzulande der Bestand jeder dritten Art – und das mit zunehmendem Tempo. So verschwanden in den vergangenen zwölf Jahren ĂŒber die HĂ€lfte aller Kiebitze und ein Drittel der Feldlerchen. In der intensiv bewirtschafteten Landschaft finden sie kaum mehr Nahrung und geeignete BrutplĂ€tze.

Auch abseits der Vogelwelt zeichnet der Bericht ein dramatisches Bild. Demzufolge haben in Deutschland rund 60 Prozent aller anderen durch das EU-Recht geschĂŒtzten Tier- und Pflanzenarten große Probleme. Von den LebensrĂ€umen sind sogar 70 Prozent in einem schlechten oder unzureichenden Zustand. Und der Trend ist weiter negativ: Wichtige LebensrĂ€ume wie artenreiche Wiesen werden in MaisĂ€cker umgewandelt. Alte EichenwĂ€lder werden zu Holzplantagen und die letzten SanddĂŒnen im Binnenland wuchern zu, weil ihnen die traditionelle Beweidung fehlt. „Die neuen Daten zeigen ganz klar, wie die Natur bei uns schleichend verarmt. Das muss ein Weckruf fĂŒr die Politik sein“, so Tschimpke.

Und offenbar könnte das Ergebnis sogar noch schlechter sein. So zweifelt der NABU die in den Berichten recht positiv bewertete Situation der BuchenwĂ€lder an. „Bund und LĂ€nder scheinen beim Bericht großzĂŒgige Bewertungskriterien angewendet zu haben. Uns ist bekannt, dass viele BundeslĂ€nder auch eintönige und viel zu junge Wirtschaftsforste hĂ€ufig als gesunde WĂ€lder bezeichnen, obwohl in ihnen kaum Artenvielfalt vorhanden ist. Wir hoffen, dass die EU-Kommission hier Nachbesserungen einfordert“, so der NABU-PrĂ€sident.

Die HauptgrĂŒnde fĂŒr die Misere sieht der NABU in schĂ€dlichen Agrarsubventionen, unzureichenden Schutzgebietsbestimmungen und den personell und finanziell immer schlechter ausgestatteten Naturschutzverwaltungen. „Obwohl wir in der EU das wahrscheinlich beste Naturschutzrecht der Welt haben, mangelt es schlicht am Willen der zustĂ€ndigen BundeslĂ€nder, es auch umzusetzen“, kritisierte Tschimpke. Erst in der vergangenen Woche hatten NABU und BUND die Naturschutzpolitik der einzelnen BundeslĂ€nder analysiert und dabei gravierende VersĂ€umnisse offengelegt („BiodiversitĂ€ts-Check“ der BundeslĂ€nder - http://bit.ly/1m3S2Qe).

Der Bericht der Bundesregierung zeigt aber auch punktuelle Erfolge, nĂ€mlich genau dort wo der Naturschutz konsequent durchgesetzt und finanziert wird. Nutznießer sind etwa der Biber, die Wildkatze und einige Fischarten wie Barbe oder Steinbeißer. Sie konnten sich dank der EU-Vorgaben zur Ausweisung von Schutzgebieten, zur Regulierung der Jagd und zum GewĂ€sserschutz erholen. Das gleiche gilt fĂŒr einige Vogelarten: Das deutsche Wappentier, der Seeadler, aber auch Kranich, Wanderfalke und einige andere von der EU-Vogelschutzrichtlinie besonders geschĂŒtzte Arten feiern derzeit spektakulĂ€re Comebacks.

Angesichts der insgesamt aber dramatischen Lage fordert der NABU eine Naturschutzoffensive von den zustĂ€ndigen Landesregierungen. „Vor allem die Natura-2000-Schutzgebiete mĂŒssen viel besser ĂŒberwacht, betreut und finanziert werden. Andernfalls wird Deutschland sein international gegebenes Versprechen brechen, den RĂŒckgang der biologischen Vielfalt bis 2020 zu stoppen und umzukehren. Nach den heute veröffentlichten Daten hat sich die Bundesrepublik jedenfalls weiter denn je von diesem Ziel entfernt“, so Tschimpke.
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369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 436 
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