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Verschiedenes
| | | Ausstellung „Klimaschutz konkret“ | vom Mittwoch, den 12. bis 26. März 2014 im Sparkassen-FinanzZentrum in Freiburg,
Meckel-Halle, Kaiser-Joseph-Str. 186-190
Das Langzeitprojekt „Klimaschutz konkret“ wurde von der Innovation Academy
e.V. aus Freiburg im Jahr 2012 initiiert. Am Projekt sind die drei Freiburger Gymnasien
mit jeweils einer 10. Klasse beteiligt: Kepler, St. Ursula und Wentzinger.
"Klimaschutz konkret" wendet sich in erster Linie an die Schülerinnen und Schüler,
bezieht aber deren Familienhaushalte bei der Bearbeitung der folgenden
Themen mit ein: Elektrizität-erneuerbare Energien, Heizung- Warmwasser,
Haushaltsmüll, Konsum-Lebensmittel und Mobilität.
Innovation Academy unterstützte als außerschulischer Partner die beteiligten
Lehrkräfte mit einem pädagogischen Handbuch, führte mit den Klassen themenspezifische
Exkursionen durch und begleitete die Schülerprojekte.
Mit dem Projekt „Klimaschutz konkret“ soll erstmals getestet werden, ob sich
durch pädagogische Impulse Verhaltensänderungen in Form von konkreten CO2-
Reduktionen in den Elternhaushalten nachweisen lassen. Dazu werden der Verbrauch
für Heizung, Warmwasser, Strom und die gefahrenen Autokilometer über
einen Zeitraum von zwei Jahren erfasst und ausgewertet.
Zudem ist „Klimaschutz konkret“ als Wettbewerb konzipiert. Die Klasse mit den
größten nachgewiesenen CO2-Reduktionen in den Elternhaushalten und den besten
Ausstellungsprojekten erhält den 1. Preis, der mit 600€ dotiert ist. Die Jury
für die Ausstellung besteht aus den Besuchern, die per Fragebogen die einzelnen
Projekte bewerten.
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Sparkasse vom 12. März bis
zum 26. März 2014 geöffnet.
„Klimaschutz konkret“ wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt(DBU) und
das Landesumweltministerium Baden-Württemberg und zahlreiche Sponsoren
aus der regionalen Wirtschaft gefördert.
Der Leiter des Umweltschutzamtes Dr. Dieter Wörner unterstützt in Vertretung
der Umweltbürgermeisterin und Schirmherrin Gerda Stuchlik die Veranstaltung
mit einem Grußwort. | Mehr | | | |
| | | | ELZ: Fluss oder Kanal? | Da wir uns mehr auf Autobahnen statt an Flüssen aufhalten, glauben viele Menschen ein Fluss müsste wie eine Autobahn aussehen.
Die Elz ist das wichtigste und bekannteste Gewässer
im Landkreis Emmendingen. Im Oberlauf noch recht naturnah, bekommt sie schon im mittleren Elztal einen ausgeprägten ""Kanalcharakter".
Die Elz entspringt nördlich von Furtwangen
im Gebiet des Brend und des Rohrhardsbergs (zwischen dem Furtwänglehof und dem Kolmenhof) unweit der als Donauquelle geltenden Breg-Quelle. Im Oberlauf fließt die Elz in nördliche Richtung, zunächst noch relativ natürlich durch ein schönes Hochtal mit Wiesen, Mooren, durch eine von eiszeitlichen Gletschern geformte Landschaft. Später kommen nach einer Steilstufe die kleinen Elzfälle und sie fließt durch ein tiefes, wenig besiedeltes Waldtal.
Ab Prechtal fließt die Elz Richtung Südwesten
Hier beginnt das mittlere Elztal, wo die begradigte, kanalisierte Elz dann durch die Stadt Elzach und die Orte Winden und Gutach fließt. Dort mündet einer der schönsten Bäche des Schwarzwaldes, die wesentlich stärker Wasser führende Wilde Gutach in den Elzkanal. Unterhalb der Stadt Waldkirch tritt die Elz bei Denzlingen in die Freiburger Bucht der Oberrheinebene aus. Danach passiert sie Emmendingen und Teningen und fließt in nordwestliche Richtung. Bei Riegel am Kaiserstuhl treffen die Elz, die aus Freiburg im Breisgau kommende Dreisam, die Alte Dreisam, die Glotter, der Feuerbach und andere Kleingewässer aufeinander. In der Engstelle zwischen Kaiserstuhl und der Vorbergzone des Schwarzwaldes laufen nicht nur viele Gewässer, sondern auch die Grundwasserströme zusammen.
In früheren Jahrhunderten
floss unterhalb von Riegel die die nicht ausgebaute Elz bei Hochwasser breitflächig und weit mäandernd dem Rhein zu. Heute gabelt sich die Elz unter der zweiten Riegler Brücke wieder auf: Ein kleiner Teil der Wassermenge fließt, gesteuert durch ein Wehr, über die Alte Elz durch den Europapark Rust zur Mündung in den Rhein bei Allmannsweier. Die Restwassermenge und Hochwässer werden durch den Leopoldskanal nordwestlich von Rheinhausen in den Rhein geleitet.
Die in Riegel abzweigende Alte Elz
teilt sich in Rust in die Gewässer Blinde Elz und Alte Elz auf. Die Blinde Elz wird mit dem Wasser aus dem Altrhein zum Taubergießen. Unterhalb der Ortschaft Kappel vereinigen sich Alte Elz und Taubergießen wieder und fließt nach wenigen Kilometern in den durchgehenden Altrheinzug, der das bei Breisach entnommene Rheinwasser bis Kehl-Goldscheuer leitet.
Die Wasserqualität der Elz
hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verbessert. Hier zeigen sich die Erfolge der Umweltbewegung und die positiven Folgen jahrzehntelanger Konflikte für Wasserreinhaltung und Kläranlagen. Nachdem sich die Wasserqualität der Elz stark verbessert hat, muss es jetzt darum gehen, aus der naturfernen, begradigten Elz wieder ein einigermaßen natürliches Gewässer zu machen. Mit Ausgleichsgeldern der Bahn werden erste Projekte zur Renaturierung begonnen, bei denen sich eines zeigt: Es ist wesentlich einfacher, einen Fluss zu denaturieren, zu begradigen und zu zerstören, als diesen Prozess wieder umzukehren. Hier hat die Umweltbewegung noch viel zu tun.
Elz & Lachs?
Die Elz war in früheren Jahrhunderten ein wichtiges Lachsgewässer in dem der Lachs aus der Nordsee kommend aufstieg und ablaichte. Die schlechter werdende Wasserqualität und ein unpassierbares Wehr bei Waldkirch-Kollnau schränkte den Lachsaufstieg dann ein. Im Jahr 1958 gab es den letzten historischen Lachsnachweis aus dem Elz-Dreisam-System und der letzte Lachs in der Elz wurde 1958 unterhalb des Wassemer Wehrs gefangen. Noch im Winterhalbjahr 1955/56 wurden aus diesem Gebiet fast 50 gefangene Lachse gemeldet. Neben dem Lachs traten im Elz-Dreisam-System nach heutiger Kenntnis insgesamt 34 weitere Fisch- und Neunaugenarten auf. In den historischen Quellen werden auch weitere Wanderfische wie Meerforelle, Maifisch, Fluss- und Meerneunauge genannt. Im Jahr 2005 wurden bei Waldkirch Junglachse in die Elz eingesetzt. Das war ein erster Schritt zur Wiederansiedelung des Atlantischen Lachses. Da die Flüsse durch den Druck der Umweltbewegung wieder sauberer sind und manche Flusshindernisse weggeräumt wurden, gab´s im Jahr 2005 den ersten Lachslaichfund in der Kinzig und im Jahr 2006 hat nach über 100 Jahren der erste Lachs auch wieder in der Murg gelaicht. Dies waren allerdings mutige "Schleusentaucher" denn die französische EDF hat unglaublicherweise immer noch nicht alle Rheinkraftwerke mit Fischtreppen versehen. Hier versuchen Aktive der Umweltbewegung und der BUND gemeinsam mit französischen Initiativen den Druck zu erhöhen. Wer den Lachs in der Elz wieder willkommen heißen will muss sich für die Wasserqualität und vor allem für die Renaturierung und Dammrückverlegung einsetzen.
Elz, Dreisam, Glotter, Kinzig, Rench, Kinzig, Schutter...
verbinden Schwarzwald und Rhein. Bäche und Flüsse sind immer auch ein Stück Heimat.
Doch in der Vergangenheit
wurden die meisten Mittel- und Unterläufe der Bäche und Flüsse am Oberrhein zu geradegestreckten, kanalisierten, trostlosen, naturfernen Kanälen umgebaut. Erstaunlich viele Menschen halten solche Kanäle immer noch für "Natur". Die großen ökologischen Kämpfe und Konflikte um saubere Gewässer waren ein wichtiger Erfolg für den BUND und die Umweltbewegung. Jetzt sollten die landschaftsprägenden Gewässer unserer Heimat in Südbaden durch geeignete Maßnahmen, insbesondere durch Dammrückverlegungen, ökologisch aufgewertet, renaturiert und zu grünen Bändern werden, die Rheinauen und Schwarzwald natürlich verbinden. Ein naturnaher Bach mit Badestellen und Naturreservaten ist immer auch ein großes Stück Lebensqualität.
Renaturierung und Dammrückverlegung
nutzen nicht nur der Natur und dem Lachs, sondern auch dem Menschen. Die Kanalisierung der Bäche und Flüsse im Schwarzwald verschärft rheinabwärts die Hochwassersituation. Durch eine beschleunigte Renaturierung der Rheinzuflüsse, auch im Rahmen des wichtigen IRP (Integriertes Rheinprogramm), könnten zusätzliche Möglichkeiten zur Hochwasserrückhaltung geschaffen werden. Doch Hochwasserschutz ist Menschenschutz und darf nicht nur am Rhein betrieben werden.
Überall wo Wehre die Bäche versperren,
müssen diese wieder durchlässig für Fische und Kleinlebewesen gemacht werden. Hier muss es zu Kompromissen zwischen Naturschutz, Tierschutz und sauberer Energiegewinnung kommen. Fortschritte sind durchaus erkennbar. Auch hier ist der Fortschritt immer kritisch zu überprüfen. Raue Rampen machen die Bäche durchlässiger. Gleichzeitig waren die tiefen, wasser- und sauerstoffreichen Gumpen unterhalb der alten Wehre gerade in sommerlichen Trockenphasen ideale Rückzugsgebiete für viele Fische.
Grüne Bänder,
das heißt breite, naturnahe Korridore an Elz, Dreisam, Glotter, Kinzig, Rench, Kinzig und Schutter, teilweise mit Auecharakter, zwischen Schwarzwald und Rheinaue sollten als Ziel angestrebt werden, gerade um der zunehmenden Landschaftszerschneidung durch neue Verkehrsprojekte am Oberrhein (Bahnausbau) entgegenzuwirken. Dort wo an wenigen Stellen renaturiert wird, erleben wir manchmal extrem teure und teilweise unnötige Ingenieurbiologie und nicht die notwendigen und kostengünstigen Dammrückverlegungen, die politisch schwerer durchsetzbar sind. Wenn es um Flächen geht mauert die Landwirtschaft, die den Oberrhein gerade in eine Maissteppe verwandelt.
Nicht teure Ingenieurbiologie,
sondern große zusammenhängende Flächen in Bachnähe werden gebraucht. Dazu gehört auch die Wiedervernässung von Wiesen in Flussnähe als Maßnahme für einen wirklichen Biotopverbund. Es sollte geprüft werden, wie mit dem geringsten finanziellen Aufwand der größtmögliche Effekt für Mensch, Natur, Hochwasserschutz, Umwelt und auch für den Lachs erzielt werden könnte.
Elz
gradgschdregdi
kanalisierdi
izwängdi
zwische de Damme
draimsch vu
Kehre
Welle
Insle
Elz
gradgschdregdi
kanalisierdi
izwängdi
zwische de Damme
draimsch vu
Lachs
Forelle
Biber
vum Rhie vum Meer
was solle mer mache
wenn dini Kraft nimi langd
wenn kei gross Wasser
meh kunnd
wenn under
dinem pflaschderde Ufer
kei Schdrand meh liegd
wenn unseri eigene Draim
gradgschdregd
kanalisierd
izwängd
zwische de Damme liege
| Mehr | | | | | Autor: Axel Mayer, BUND Geschäftsführer |
| | | | "Der letzte Mensch von Fukushima" in Weisweil | Zum dritten Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima
besucht Naoto Matsumura am Sonntag, den 16. März 2014 Wyhl
und das Archiv der Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen
im Rathaus von Weisweil.
Gegen 10.30 Uhr wird Naoto Matsumura mit dem Sprecher der
Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen in Weisweil eintreffen.
Naoto Matsumura ist der letzte Einwohner von Tomioka nahe von
Fukushima. Er blieb in seinem Wohnort und kümmert sich um die
zurückgelassenen Tiere, welche ihm so viel wert sind,wie Menschen.
Naoto Matsumura und sein Freund Ren Yabuki, ein engagierter
Tierschützer, wurden von den französischen Umweltverbänden
CSFR, Stop Fessenheim, Greenpeace Strasbourg und Van nach
Europa eingeladen, um das unverantwortliche Verhalten des
japanischen Elektrizitätskonzerns Tepco offenkundig zu machen.
Am Sonntagnachmittag wird Naoto Matsumura im Rahmen des
Japanischen Kulturtages um 14.45 Uhr in der Volkshochschule
Freiburg, Rotteckring 12 einen öffentlichen Vortrag mit
Bildern halten: "Der letzte Bauer von Fukushima". | | | | |
| | | | Förderpreis der Heidelberger „Stiftung Klimaschutz +“ für ECOtrinova e.V. | Der regional und lokal tätige Freiburger Umweltschutzverein ECOtrinova e.V. erhielt dieser Tage den aktuellen Förderpreis der Heidelberger „Stiftung Klimaschutz +“ auf Vorschlag des Teams der Energieagentur Regio Freiburg. Unterstützt wird speziell das Samstags-Forum Regio Freiburg für Energie-Klima-Umwelt, das seit 2006 von ECOtrinova organisiert und geleitet wird, dies überwiegend ehrenamtlich in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Vereinen der Bürgerschaft und Institutionen wie dem Asta der Universität und dem Agenda 21 Büro Freiburg, so der Vereinsvorsitzende Dr. Georg Löser. Das Forum wird mit der 18. Veranstaltungsserie vom 26.4. bis 11./12.7. 2014 unter Schirmherrschaft der Freiburger Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik fortgesetzt mit Vortragsaktionen in der Universität und Führungen zu Vorbildobjekten in Freiburg und Region. Das aktuelle Programm ist ersichtlich bei www.ecotrinova.de.
Die Stiftung Klimaschutz + hat sich zum Ziel gesetzt, das Klima zu schützen und Initiativen zu fördern. Jeder, der in den dortigen Stiftungstopf der Energieagentur Regio Freiburg einzahlt, kann mit entscheiden, welche regionale Initiative für die Energiewende und den Klimaschutz mit dem Stiftungsgeld unterstützt werden soll. Die Förderung an ECOtrinova ist mit rund 500 Euro dotiert. | Mehr | | | |
| | | | Jagd muss ab sofort bundesweit bleifrei werden | Forschungsergebnisse zwingen Agrarminister Schmidt zum Handeln
Angesichts aktueller Forschungsergebnisse zur Jagdmunition, die am gestrigen Montag in Berlin vorgestellt wurden, fordert der NABU ein umgehendes und bundesweit geltendes Verbot von bleihaltiger Jagdmunition. „Wissenschaftlich ist nun belegt: Es gibt keinen Grund mehr, weiter an bleihaltiger Jagdmunition festzuhalten. Bundesagrarminister Schmidt muss daher so schnell wie möglich ein bundesweites Verbot bleihaltiger Munition auf den Weg bringen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Die am gestrigen Montag im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vorgestellten Forschungsergebnisse belegen, dass alternative Geschossmaterialien für die menschliche Gesundheit unbedenklich sind und die Tötungswirkung bleifreier Geschosse den tierschutzrechtlichen Ansprüchen entspricht. „Die Ergebnisse bestätigen Erfahrungen aus der Praxis. Denn seit vielen Jahren wird beispielsweise auf den Flächen einiger Landesforstverwaltungen mit bleifreier Munition gejagt. Längst existiert alternative Jagdmunition, die für die Umwelt und den Verbraucher unschädlich ist“, so Tschimpke.
Blei ist ein giftiges Schwermetall, das für Natur und Umwelt gravierende Folgen hat, ebenso wie für die Gesundheit von Verbrauchern. So sind Bleivergiftungen beispielsweise eine der Haupttodesursachen von Seeadlern. Sie nehmen beim Verzehr von Innereien eines erlegten Tieres Bestandteile zerlegter Bleigeschosse auf und sterben qualvoll. In diesem Jahr hatte es bereits mehrere Todesfälle von Seeadlern gegeben. Blei ist auch für den Menschen schädlich. Es schädigt Nervensystem, Nieren sowie das Herz-Kreislaufsystem, wird als krebserregend eingestuft und mindert die Intelligenz und Aufmerksamkeit von Kindern.
Bei der Agrarministerkonferenz im April 2013 hatten sich bereits elf Bundesländer für ein bundesweites Verbot bleihaltiger Munition ausgesprochen und die Bundesregierung mit der entsprechenden Umsetzung beauftragt. Die Bundesregierung verwies jedoch darauf, erst die Abschlussberichte der Forschungsprojekte abwarten zu wollen, um daraus eine fundierte und verantwortungsvolle Entscheidung abzuleiten.
„Von verantwortungsvollen Jägern erwarten wir, auf bleihaltige Jagdmunition zu verzichten. Verbrauchern empfehlen wir zudem, ausschließlich Wildbret zu kaufen, das bleifrei geschossen wurde. Und die Bundesregierung muss umgehend im Bundesjagdgesetz bleihaltige Munition verbieten“, so NABU-Jagdexperte Stefan Adler. | Mehr | | | |
| | | | Erstmals Rote Liste wandernder Vogelarten für Deutschland veröffentlicht | NABU und LBV fordern besseren Schutz von Zugvögeln
Zum ersten Mal in Deutschland ist in den „Berichten zum Vogelschutz“ des Deutschen Rats für Vogelschutz (DRV) eine Rote Liste wandernder Vogelarten für Deutschland veröffentlicht worden. Bisher existierte die Rote Liste nur für in Deutschland brütende Arten, ohne dabei die 500 Millionen durchziehenden oder überwinternden Gastvögel zu berücksichtigen. Ein Viertel aller Zugvogelarten sind demnach in ihrem Bestand gefährdet. Die neue Rote Liste zeigt die immense internationale Bedeutung Deutschlands für Gastvogelarten wie die Brandgans, die Samtente oder den Knutt auf, aber auch die Abhängigkeit der nationalen Zugvogelbestände von effektivem internationalem Schutz. NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) fordern daher die vollständige Umsetzung der europäischen Vogelschutzrichtlinie und eines UN-Abkommens zum Schutz wandernder Vogelarten, der Bonner Konvention.
Wie international üblich, ergibt sich der Gefährdungsgrad einer Art aus ihrer Häufigkeit in Verbindung mit Bestandsveränderungen und besonderen Risikofaktoren. Insgesamt wurden rund 25 Prozent aller Arten als gefährdet eingestuft. Weitere zehn Prozent stehen auf der Vorwarnliste. Die Situation bei den Gastvögeln ist damit etwas besser als bei Deutschlands Brutvögeln, denn dort gelten 50 Prozent aller Arten als bedroht.
Unter den Zugvögeln sind diejenigen Arten wesentlich stärker bedroht, die als Langstreckenzieher bis südlich der Sahara fliegen, während Arten mit nur kurzen Wanderungen innerhalb Europas weniger gefährdet sind. Auch die Arten der Agrarlandschaft und diejenigen der Küsten und Meere sind besonders stark gefährdet.
„Zugvögel kennen keine Grenzen, und damit hängt der Schutz von Zugvögeln von internationaler Zusammenarbeit ab. Dafür gibt es mit der EU-Vogelschutzrichtlinie und dem dazugehörigen Netz von Vogelschutzgebieten in Europa eine hervorragende gesetzliche Grundlage. Aber auch über Europa hinaus muss im Rahmen der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten mit anderen Ländern gearbeitet werden“, betonte Lars Lachmann, NABU-Vogelschutzexperte, der Mitherausgeber der Publikation ist.
Eine der in der Liste aufgeführten gefährdeten Arten ist der Kuckuck, dessen Zugverhalten der LBV im Rahmen eines internationalen Projektes mit modernsten technischen Methoden erforscht. „Bislang können wir die Ursachen für den Rückgang des Kuckucks nicht schlüssig erklären und hoffen, auf Basis der neu gewonnenen Erkenntnisse Schutzmaßnahmen für Zugvögel anstoßen zu können“, erläuterte Andreas von Lindeiner, LBV-Artenschutzreferent.
Deutschland ist jedoch nicht nur Brut- und Rastgebiet für Zugvögel, sondern für viele nördliche Arten auch ein wichtiges Überwinterungsgebiet. Ein Viertel des global bedrohten Weltbestands der Samtente überwintert in der deutschen Ostsee, wo die Art durch Beifang in Fischernetzen gefährdet ist. „Der NABU arbeitet daher mit Fischern vor Ort, um die für tauchende Vögel tödlichen Stellnetze durch beifangarme Fangmethoden zu ersetzen“, berichtete Lachmann. Jeder fünfte Sterntaucher überwintert in deutschen Nordseegewässern, wo sein Lebensraum durch Offshore-Windanlagen eingeschränkt wird. „Darum kritisiert der NABU scharf den geplanten Bau des Offshore-Windparks Butendiek, der mitten im Hauptkonzentrationsgebiet der Sterntaucher, einem EU-Vogelschutzgebiet westlich von Sylt, gelegen ist.“
Die Verbände fordern, in Deutschland und Europa endlich den wirksamen Schutz der EU-Vogelschutzgebiete umzusetzen und die Jagd auf im Bestand abnehmende Zugvogelarten vollständig einzustellen. Darüber hinaus ist eine intensive Zusammenarbeit mit den afrikanischen Zielländern der Zugvögel von Nöten. Sie sehen dabei auch die neue Bundesregierung in der Pflicht, die sich im Koalitionsvertrag einen verbesserten Schutz von Zugvögeln vorgenommen hat. | Mehr | | | |
| | | | Freiburger Delegation in Wiwili | Weitere Unterstützung für Projekt Wasserversorgung und Schulpatenschaften
Vergangene Woche hielt sich eine elfköpfige städtische Delegati-on mit Oberbürgermeister Dieter Salomon und Sozialbürgermeis-ter Ulrich von Kirchbach vier Tage in der Freundschaftsstadt Wi-wili, Nicaragua, auf. Anlass war das 25-jährige Jubiläum der Städtefreundschaft mit Wiwili. Mit den Bürgermeistern der Stadt Wiwili und dem Verein für Kommunalentwicklung ADEM „Asocia-tión de Desarollo Municipal“ fanden deshalb mehrere Treffen und Gespräche statt. Die Bürgermeister aus Wiwili dankten den Frei-burgerinnen und Freiburgern herzlich für ihre Unterstützung und Solidarität. Vor zehn Jahren war das letzte Mal eine Delegation mit OB Salomon nach Wiwili gereist. Wie auch damals waren die Stadträtinnen und Stadträte und die Mitglieder der Verwaltung in einfachsten Unterkünften eines Gästehauses auf einem Modell-bauernhof von ADEM untergebracht.
In der nordnicaraguanischen Stadt Wiwili sind nach wie vor die Wasserversorgung und eine einigermaßen geregelte Schulbil-dung die größten Probleme der Menschen. Deshalb wurde in Gesprächen vereinbart, dass der Wiwili-Verein zusammen mit dem Freundschaftsverein ADEM in den nächsten Wochen weite-re konkrete Projekte zur Wasserversorgung angehen werden. In der relativ zersiedelten und in einer Bergregion am Rio Coco lie-genden Stadt Wiwili gibt es zwar theoretisch ausreichend Was-ser, aber dieses in Trinkwasserqualität in die Häuser zu bringen ist nach wie vor schwierig. Ein zentrales Wasserversorgungssys-tem existiert dort nicht. Sogar die neue Schule, die vergangene Woche eingeweiht wurde, verfügt noch nicht über einen eigenen Wasseranschluss.
„Besonders berührend war das große Treffen mit allen 44 Paten-kindern und ihren Eltern, die von Privatpersonen finanzielle Hilfe aus Freiburg bekommen, um sich die Schule leisten zu können.“ so OB Dieter Salomon. Spontan hat sich dann auch ein Delegati-onsmitglied für eine neue Patenschaft für ein Kind entschieden. Benötigt werden auch noch weitere Paten für insgesamt 17 Kin-der aus Wiwili. Schon eine Spende von einem Euro pro Tag kann den jungen Menschen die Chance auf eine bessere Schulbildung ermöglichen. Die finanzielle Hilfe aus Freiburg wird von den Fa-milien in Wiwili ausschließlich für den Schulbesuch und die Aus-bildung der Kinder verwendet. Neben dem Kauf von Büchern, Stiften und Heften sind vor allem Wohnräume in Schulnähe, eine ausreichende Ernährung sowie eventuell erforderliche Medika-mente zu finanzieren.
Den Anstoß zu der ungewöhnlichen Städteverbindung gab das Schicksal des Freiburger Arztes Albrecht „Tonio“ Pflaum, der im Auftrag des Deutschen Entwicklungsdienstes in Nicaragua am Aufbau einer Gesundheitsstation mitarbeitete und der 1983 von den Contras in Wiwili erschossen wurde. Um sein Lebenswerk weiterzuführen, gründeten sich der „Freundeskreis Tonio Pflaum“ und der „Verein zur Förderung einer Städtepartnerschaft Frei-burg-Wiwili“. Sie initiierten den Bau einer Trinkwasserleitung in Wiwili. Bei den Bauarbeiten starb ein weiterer Freiburger: Berndt Koberstein, der als Aufbauhelfer nach Nicaragua gereist war, wurde im August 1986 nahe Wiwili von Contras ermordet.
Infos und Vermittlung von Patenschaften:
Ariane Hötzer, Referat für internationale Kontakte,
Tel: 201-1024 | | | | |
| | | | NABU: Trotz Fukushima bleibt Atomkraft in Europa hoffähig | EU-Politik droht erneuerbare Energien im Strommarkt auszubremsen
Als es vor gerade mal drei Jahren in Fukushima zur Kernschmelze kam, war das beherrschbare Restrisiko der zivilen Atomenergienutzung endgültig Geschichte. „Der Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Fukushima sollte uns alle daran erinnern, wie teuer uns die Nutzung der Atomkraft zu stehen kommt, wenn wir nicht auf wirklich nachhaltige Alternativen für unsere Energieversorgung setzen“, warnte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller auch angesichts der weiter ungelösten Frage der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle und der steigenden Stromerzeugung aus klimaschädlichen Kohlekraftwerken.
In Deutschland verkündete die Bundesregierung im Eiltempo nach der Katastrophe den erneuten Atomausstieg und der Bundestag bekannte sich parteiübergreifend zur so genannten Energiewende. Auch einige andere Staaten, die bisher auf Atomenergie setzten, wie Belgien und die Schweiz, beschlossen das Ende dieser unbeherrschbaren Technologie. Doch inzwischen beginnt sich der Wind schon wieder zu drehen – Politiker in Berlin und Brüssel machen Stimmung gegen die Energiewende. Mit ständigen Verweisen auf steigende Strompreise, die Notwendigkeit der Marktintegration und möglichen Gefahren für die Versorgungssicherheit wollen sie letztendlich das dreckige Geschäft der konventionellen Energiewirtschaft mit Atom und Kohle schützen.
Das prominenteste Beispiel ist der aktuelle Streit zwischen EU-Kommission und Bundesregierung über die künftige Förderung erneuerbarer Energien im Strommarkt und die ausgeuferten Ausnahmeregelungen für energieintensive Unternehmen. Ohne Einigung droht die Einstufung des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als „unerlaubte Staatsbeihilfe“. „Wahrscheinlich behält die Industrie ihre Privilegien, muss sich aber künftig stärker an den Kosten des EEG beteiligen. Wenn aber der weitere Zubau erneuerbarer Energien künftig nur noch über europaweite Ausschreibungen erfolgen soll, dann werden davon allenfalls riesige Wind-, Wasser- und Solarkraftwerke und damit die großen Energieunternehmen profitieren“, so Miller. Ein erfolgreicher Umbau in Richtung eines umweltverträglichen, stärker dezentral organisierten und intelligent vernetzten Energiesystems sei dann nicht mehr möglich.
Während die Förderung für erneuerbare Energien unter Beschuss ist, setzt Großbritannien weiter auf Kernkraft und will für das neue Atomkraftwerk Hinkley Point C den Betreibern 35 Jahre lang eine lukrative Vergütung mit einem Strompreis von über 11 Eurocent garantieren. Zum Vergleich: Neue Windenergieanlagen an Land erzeugen bereits heute in Deutschland günstiger Ökostrom. Selbst die oft als Kostentreiber der Energiewende diffamierten Photovoltaikanlagen können auf diesem Preisniveau konkurrieren. „Wenn die EU-Kommission jetzt neue Subventionen für Atomstrom genehmigen sollte und gleichzeitig feste Einspeisetarife für Strom aus erneuerbaren Energien aus Gründen der Wettbewerbsverzerrung abschaffen will, wäre das ein fatales Signal gegen eine zukunftsfähige Energiepolitik in Europa“, sagte NABU-Energieexpertin Tina Mieritz.
Atomkraft ist nicht nur gefährlich für Mensch und Natur, sondern birgt auch immense ökonomische Risiken. In ganz Europa werden Baustellen von Atommeilern zum industriepolitischen Desaster und sind zum Teil bereits aufgegeben, wie in Bulgarien. In Finnland explodierten die Baukosten für die Dauerbaustelle der Atomanlage Olkiluoto von ursprünglich drei Milliarden auf fast neun Milliarden Euro. Im Vergleich dazu wird eine Energieversorgung auf Basis von Energieeinsparung, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in Europa bereits 2030 günstiger sein als das heutige System. Zudem sollte nicht vergessen werden, dass die Förderung der Atomenergie den deutschen Steuerzahler in den letzten Jahrzehnten bereits über 230 Milliarden Euro gekostet hat. | Mehr | | | |
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