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Verschiedenes
| | | NABU: Zigarettenfilter sind Plastikmüll | Kippen im Müll, nicht in der Landschaft entsorgen
Berlin – Anlässlich des europäischen Aktionstages „Let’s Clean-Up Europe!“ am 10. Mai wieß der NABU auf die zunehmende Vermüllung der Landschaft durch Plastik aus Zigarettenstummeln hin und appelliert an die Konsumenten, diese nicht unachtsam in der Umgebung zu entsorgen. Entgegen der landläufigen Annahme verrottet ein Zigarettenfilter nicht einfach, sondern besteht aus schlecht abbaubarer Kunststoffmikrofaser. Nicht nur die gefilterten Giftstoffe Teer, Schwermetalle und aromatische Kohlenwasserstoffe, sondern auch das Plastik des Filters sind eine Gefahr für Tiere und Pflanzen. „Zigarettenkippen gehören immer in den Restmüll. Es schadet Böden und Gewässern, wenn sie auf die Straße oder in die Landschaft geworfen werden. Auch im Biomüll oder der Toilette haben sie wegen der vielen toxischen Stoffe nichts zu suchen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Laut Zigarettenverband werden allein in Deutschland jährlich über 80 Milliarden Zigaretten produziert. Ein großer Anteil der Stummel landet in der Landschaft und über die Kanalisation in den Gewässern. In Städten machen Zigarettenkippen bis zu 60 Prozent der achtlos weggeworfenen Gegenstände aus. Bei NABU-Strandsammelaktionen auf Fehmarn und Rügen sind 8,5 Prozent der gefundenen Teile Zigarettenkippen. Die Sammlungen finden in Strandabschnitten statt, die nicht touristisch genutzt werden, so dass die gefundenen Kippen überwiegend vom Meer angespült wurden. Laborversuche in den USA haben gezeigt, dass bereits eine Zigarettenkippe auf einem Liter Wasser für Fische tödlich sein kann. Selbst unbenutzte Kunststofffilter hatten in einer höheren Konzentration eine tödliche Wirkung.
Die Filter bestehen aus Celuloseacetat, einem biologisch schwer abbaubaren Kunststoff. Während des Jahre dauernden Zersetzungsprozesses geben sie hochtoxische Stoffe an ihre Umgebung ab. Diese haben sich im Filter gesammelt oder stammen aus noch am Filter haftenden Tabakresten.
„Die Vermeidung von Müll in der Landschaft ist jedoch nur eine der Herausforderungen. Hier kann jeder seinen Teil dazu beitragen. Aber auch die Politik ist in der Pflicht, wenn es um weniger Müll geht. Die Europäische Union und die Bundesregierung sind gefordert, auch bessere Rahmenbedingungen für Abfallvermeidung und Recycling zu schaffen. Das Potenzial zur Ressourcenschonung in Deutschland ist hier noch lange nicht ausgeschöpft“, so NABU-Abfallexperte Benjamin Bongardt. | Mehr | | | |
| | | | „Stunde der Gartenvögel“ feiert zehnjähriges Jubiläum | NABU und LBV rufen am kommenden Maiwochenende zum Vögel zählen auf
Berlin – Die zehnte Ausgabe der „Stunde der Gartenvögel“ feiern der NABU und der LBV vom 9. bis 11. Mai in diesem Jahr. In ganz Deutschland sind Natur- und Vogelfreunde aufgerufen, für eine Stunde Vögel in Gärten und Parks oder von dem Balkon aus zu beobachten, zu zählen und anschließend für eine Auswertung zu melden. Über 47.000 Vogelfreunde hatten im vergangenen Jahr teilgenommen und dabei mehr als 1,1 Millionen Vögel beobachtet und gemeldet.
„Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass die drei häufigsten Gartenvögel der Haussperling, die Amsel und die Kohlmeise sind“, sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. Diese Arten besetzen seit der ersten Zählung im Jahr 2005 unangefochten die ersten drei Plätze. „Die Beobachtungen zeigen, wie sich die Vogelbestände im Siedlungsraum entwickeln. Hier gibt es einen interessanten Trend: Entgegen der allgemeinen Entwicklung unserer Vogelbestände ist in Städten und Dörfern nicht nur die Vogelanzahl, sondern auch die Artenvielfalt im vergangenen Jahrzehnt gewachsen“, so Lachmann.
„Mit Spannung erwarten die NABU-Experten in diesem Jahr vor allem die Meldungen des Grünfinken. Seit einigen Jahren ist dieser vom sogenannten Grünfinkensterben betroffen, einer Infektion mit dem einzelligen Parasiten Trichomonas gallinae“, so Lachmann. Dabei stecken sich die Grünfinken im Sommer bei anhaltend warmen Temperaturen an Futter- und Badestellen mit der tödlichen Krankheit an. Die letzte bundesweite Zählaktion zur „Stunde der Wintervögel“ Anfang Januar hatte bereits einen Rückgang um 30 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren gezeigt. Die „Stunde der Gartenvögel“ wird zeigen, ob sich dies auch auf die Brutbestände der Art im Frühjahr durchschlägt.
Und so wird es gemacht: Von einem ruhigen Platz aus notieren die Teilnehmer von jeder Vogelart die höchste Anzahl, die sie im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachten können. Diese Zahlen melden sie per Post (NABU, Stunde der Gartenvögel, 10469 Berlin), Telefon (kostenlose Rufnummer am 10. und 11. Mai jeweils von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157-115) oder am schnellsten einfach per Internet unter www.stunde-der-gartenvoegel.de und (in Bayern) www.lbv.de.
In einem durchschnittlichen deutschen Garten sind etwa zehn Vogelarten zu sehen. Diese sind mit Hilfe der vom NABU zur Verfügung gestellten Zählhilfen, auch ohne spezielle Vorkenntnisse, zu erkennen. Die Zählstunde kann während des Aktionszeitraums frei gewählt werden. Am leichtesten zu entdecken sind die Vögel jedoch in den frühen Morgenstunden, aber auch am Abend. Gemeinsam mit der ebenfalls von NABU und LBV im Januar durchgeführten Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ ist die „Stunde der Gartenvögel“ Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.
Meldeschluss ist der 19. Mai. Erste Ergebnisse der gemeldeten Beobachtungen sind ab dem 9. Mai im Internet unter www.stunde-der-gartenvoegel.de mitzuverfolgen. | Mehr | | | |
| | | | NABU zur Festen Fehmarnbeltquerung | Vorhaben gleichzusetzen mit Stuttgart 21, Berliner Flughafen und Elbphilharmonie
Berlin/Fehmarn – Ab dem heutigen Montag werden die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren zur Festen Fehmarnbeltquerung öffentlich ausgelegt. Der Vorhabenträger, das staatseigene dänische Planungs- und Bauunternehmen Femern A/S, will bei der deutschen Landesplanungsbehörde in Kiel die vorgeschriebenen Unterlagen einreichen. Dänemark muss das Vorhaben nach deutschem Planungsrecht durchführen, da ein Großteil des vom dänischen Königreich finanzierten Projektes in Deutschland gebaut werden soll. Nur einen Monat bleibt den Umweltverbänden Zeit, die mehr als 10.000 Seiten umfassenden Planungsunterlagen zu prüfen und Stellung zu beziehen. Der NABU kritisiert, dass das Verfahren überhaupt formal eröffnet wird
„Es ist wieder mal ein trauriger Tag für den Umwelt- und Naturschutz. Auf Teufel komm raus soll in diesem sensiblen Bereich der Ostsee ein ökonomisch wie ökologisch überflüssiges Gigantomanie-Projekt realisiert werden. Und dies zu einer Zeit, wo Europa mehr Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten und Lebensräume ergreifen sollte, statt sie zu zerstören“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der Irrsinn müsse aufhören, bevor er richtig angefangen habe. Deswegen werde man die Unterlagen von Femern A/S sehr genau prüfen und wenn aussichtsreich, gegen den Planfeststellungsbeschluss juristisch vorgehen.
Aus Sicht des NABU birgt das Vorhaben erhebliche ökologische Risiken. Die Ostsee ist eines der am stärksten gefährdeten, belasteten und wirtschaftlich genutzten Ökosysteme weltweit und die nur 20 Kilometer breite Rinne des Fehmarnbelt ist Teil eines Verbundes von Natura 2000-Schutzgebieten, die nach europäischem Recht unter besonderem Schutz stehen. „Der Fehmarnbelt ist von einer vielfältigen, teils einzigartigen Flora und Fauna besiedelt und dient als wertvollerTrittstein und Ausbreitungskorridor für zahlreiche salztolerante Arten. Deswegen würde Europas größte Baustelle nicht nur temporäre, sondern nachhaltige Schäden anrichten. Der Schweinswal, aber auch Kleinlebewesen und Fische finden hier Rückzugsmöglichkeiten und ausreichend Nahrung“, so Nikola Vagt, stellvertretende Leiterin des NABU-Wasservogelreservates Wallnau auf Fehmarn und vor Ort zuständig für das Projekt.
Mit einem Staatsvertrag haben Deutschland und Dänemark 2008 den Bau einer festen Verbindung der dänischen Insel Lolland und der deutschen Insel Fehmarn beschlossen. Ein knapp 20 Kilometer langer Tunnel soll den gut funktionierenden Fährverkehr ersetzen und die Fahrtzeit für täglich durchschnittlich nur 10.000 Fahrzeuge zwischen Deutschland und Dänemark verkürzen. Kosten inklusive Hinterlandanbindungen: mindestens zwölf Milliarden Euro. Der NABU forderte Deutschland und Dänemark wiederholt auf, sich über einen gemeinsamen Ausstieg aus dem Vorhaben zu verständigen. Artikel 23 des Staatsvertrages sieht diese Möglichkeit dann vor, wenn sich gravierende Änderungen der Rahmenbedingungen wie durch die Finanz- und Wirtschaftskrise ergeben.
„Aufgrund fehlerhafter Berechnungen des Bedarfs und verschleierter Folgekosten reiht sich die Fehmarnbeltquerung nahtlos in andere ökonomisch unsinnige Großprojekte wie der Berliner Flughafen, Stuttgart 21 oder die Elbphilharmonie ein“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Miller. | Mehr | | | |
| | | | NABU begrüßt Aufnahme von LKA-Ermittlungen bei illegaler Wolfstötung in Sachsen | Miller: Tötung eines streng geschützten Tieres muss strenger verfolgt werden
Berlin/Leipzig – Der NABU hat die Entscheidung Sachsens begrüßt, ein Spezialteam des Landeskriminalamtes im Fall einer Wolfstötung ermitteln zu lassen. Der NABU hatte Ende März nach dem jüngsten Abschuss eines Wolfes gefordert, beim Landeskriminalamt Sachsen in der Abteilung Umweltkriminalität Spezialisten für Straftaten im Bereich Artenschutz einzusetzen. Diese sollten die örtlichen Polizeistellen bei den Ermittlungen in solchen Fällen unterstützen. Der erschossene Wolf war am 28. März in einem Waldgebiet bei Weißkeißel im sächsischen Landkreis Görlitz entdeckt worden.
Dazu erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Wir begrüßen, dass nun die Forderungen des NABU umgesetzt werden und Sonderermittler des LKA im Falle des erschossenen Wolfes tätig werden. Dies kann jedoch nur Auftakt zur Etablierung einer neuen Abteilung für Vergehen aus dem Bereich Artenschutz sein. Es ist zu befürchten, dass weitere Taten folgen werden.“
Wie schon in der jüngsten NABU-Bewertung zu den bundesweiten Schutzbemühungen des streng geschützten Wolfes, trete Sachsen auch hier durch ein besonders zeitgemäßes Wolfsmanagement hervor. Einzige Achillesferse sei die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht. „Von einer gesteigerten Akzeptanz als Folge der Hegepflicht ist wenig zu spüren. Das Auffinden von zwei illegal mit Jagdmunition getöteten Wölfen in den vergangenen Monaten zeigt, dass noch ein langer Weg begangen werden muss, bis in der gesamten jagenden Zunft die Rückkehr des Wolfes akzeptiert worden ist“, so Miller.
In Sachsen sind damit seit dem Jahr 2000 fünf illegal getötete Wölfe gefunden worden. In einem Fall wurde ein Wolf vorsätzlich mit einem Pkw zu Tode gehetzt. Tatverdächtige konnten in keinem einzigen Fall ermittelt werden. „Bislang steht eine Null bei der Aufklärungsrate. Die Tötung eines streng geschützten Tieres wie dem Wolf muss strenger verfolgt werden“, so Miller. | Mehr | | | |
| | | | Rad-Vorrang-Route Güterbahn | Bauarbeiten zur Unterführung der Opfinger Straße beginnen
Die Rad-Vorrang-Routen in Freiburg wachsen weiter. Am Montag, 5. Mai, geht es mit dem größten Projekt dieser Routen für 2014 los. Unter der Opfinger Straße hindurch wird das Garten- und Tiefbauamt (GuT) einen weiteren Durchstich für den Güterbahnradweg anlegen. Damit entfällt einer der lästigsten und letzten Umwege entlang dieses Weges. Heute ist noch ein Umweg mit rund sieben Meter Höhenunterschied über eine Straßenbrücke nötig. Der Weg führt dabei durch enge und gewundene Absperrgitter über die Stadtbahntrasse, der Platz für Radler oder Fußgänger ist sehr begrenzt. Ist die Ampel über die Opfinger Straße rot, kann es einen Rückstau auf Fahrbahn oder Stadtbahngleise geben.
Nach den umfangreichen Arbeiten, die bis ins Frühjahr 2015 geplant sind, können Radfahrer sicher, bequem und mit nur noch zwei Meter Höhenunterschied durch eine rund 30 Meter lange Unterführung fahren; diese wird wie am Unteren Mühlenweg fünf Meter breit und drei Meter hoch. Der Bau dieses Bauwerks und der Umbau der umgebenden Rampen ist sehr aufwändig, für eine Woche im Herbst müssen sogar Stadtbahn und Straße unterbrochen werden, wenn das neue Bauwerk an seinen endgültigen Standort eingeschoben wird.
Gebaut wird das Bauwerk zunächst nebenan auf der Wiese, die die Freiburger Stadtbau (FSB) so lange zur Verfügung stellt. Nach Abschluss der Bauarbeiten im nächsten Frühjahr wird die Wiese wieder hergestellt und neue Bäume gepflanzt. Der daneben verlaufende heutige Radweg ist noch längere Zeit frei befahrbar, erst Ende des Sommers müssen dann die Radler umgeleitet werden. Auch die benachbarten Flächen der Spieloffensive Weingarten können weiter genutzt werden, es wird eine Abgrenzung zwischen Spielfläche und Baufahrzeugen eingerichtet.
Nördlich der Unterführung wird ein neuer Weg angelegt, südlich wird die kleinere der beiden vorhandenen Rampen angepasst. Hier wird der Güterbahnradweg dann durch die Hagelstauden zwischen Auf der Haid und der Sichelstraße geführt, dieser Abschnitt wird zur Fahrradstraße. Die bisherigen Rampen hoch zur Opfinger Straße bleiben als Anschluss an diese Straße erhalten.
Der Güterbahnradweg zählt zu den drei Pilotstrecken zum Aufbau eines Rad-Vorrang-Netzes. Dies beschloss der Gemeinderat im Frühjahr 2013 mit dem Radkonzept 2020. Ziel ist eine Erhöhung des Radanteils auf über 30 Prozent und eine deutliche Senkung der Radunfälle. Der Güterbahnradweg verläuft von Nord nach Süd entlang der Güterbahn quer durch Freiburg und verbindet die westlichen Stadtteile Zähringen, Brühl-Beurbarung, Stühlinger, Weingarten, Haslach und St. Georgen. An der Trasse liegen häufig angefahrene Ziele wie das Industriegebiet Nord, das wachsende Dienstleistungszentrum am Güterbahnhof-Nord, die Messe, die Technische Fakultät der Universität, das Uniklinikum, das Behörden-Areal mit Regierungspräsidium, Arbeitsamt und Technischem Rathaus sowie die Gewerbeschulen. Südlich liegt das große Gewerbegebiet Haid.
Der Güterbahnradweg wird seit vielen Jahren konsequent ausgebaut. Mit Hilfe von Landesmitteln wurden hier zuletzt die Brücke über die Ferdinand-Weiß-Straße und der Durchstich unter dem Unteren Mühlenweg gebaut. Die Gesamtkosten für den südlichen Abschnitt des Güterbahnradweges zwischen dem Unteren Mühlenweg und der Basler Landstraße liegen samt Unterführung, Rampen, weiteren Ausbau- und Markierungsarbeiten bei rund 2,5 Millionen Euro. Mit Fertigstellung der Unterführung ist der Güterbahnradweg von St. Georgen durch Haid, Weingarten, Betzenhausen und den Stühlinger bis zur Uni-Klinik an der Breisacher Straße komfortabel, schnell und sicher nutzbar. | | | | |
| | | | Bundesweit einmaliger Beitrag zur energetischen Sanierung | Stadt Freiburg präsentiert einen neuen Leitfaden für Wohnungseigentümergemeinschaften und erhöht Förderung
Fast jede dritte Wohnung in Baden-Württemberg gehört zu einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Diese Zielgruppe bietet also hohes Potential, wenn es um die energetische Sanierung von Wohngebäuden und damit um den Klimaschutz geht. Dank eines speziellen Angebots der landeseigenen L-Bank sind die Konditionen für WEG zur Zeit sehr attraktiv: Je nach Effizienzstandard winkt eine Finanzierung mit einer Landesbürgschaft und null Prozent Zinsen.
Bisher gibt es aber wenige Informationen zu organisatorischen und rechtlichen Anforderungen, vor denen eine WEG steht. Nun stellt die Stadt Freiburg ein Förderangebot speziell für diese Zielgruppe vor: Gemeinschaften mit mindestens sechs Wohnungseigentümern erhalten besonders hohe Zuschüsse zur Energieberatung. Gestaffelt nach Gebäudegröße gibt es 900 bis 3000 Euro (maximal 50 Prozent der Kosten). Der Zuschuss wurde erhöht, weil eine WEG mehr Kommunikationsbedarf hat, etwa beim Vorstellen des Berichts der Energieberatung in den Eigentümerversammlungen und bei den Verwaltungsbeiräten.
Mehr Information und bessere Organisation für WEG bietet zudem der Energie-Leitfaden für Wohnungseigentümergemeinschaften, den die Freiburger Agentur Enerchange im Auftrag der Stadt entwickelt und jetzt online gestellt hat. Die Webseite www.freiburg.de/energieleitfaden umfasst vier Schwerpunkte: energetische Sanierung, Nutzung solarthermischer Wärme, Stromerzeugung mit einer Photovoltaikanlage und Erzeugung von Strom und Wärme mit Hilfe eines kleinen Blockheizkraftwerks.
Neben Hintergründen zu diesen Themen gibt es Hilfestellungen, wie eine WEG ihr Energieprojekt Schritt für Schritt umsetzen kann. Dazu wird erläutert, wie das Ganze technisch funktioniert, wie wirtschaftlich es ist, welchen Beitrag zum Klimaschutz und Energiewende man leistet und welche Mittel der Förderung und Finanzierung es gibt. Abgerundet wird der Leitfaden durch Informationen zu relevanten Gesetzen und zu Fragen des Denkmalschutzes. Zu vielen Punkten gibt es weiterführende Links und Downloads.
Besonders hilfreich ist der Leitfaden bei der konkreten Umsetzung. Er verrät, was zu welchem Zeitpunkt ratsam ist und bei welcher WEG-Versammlung welche Beschlüsse gefasst werden sollten. So behalten Eigentümer den Überblick und können ihr Vorhaben Schritt für Schritt zum Erfolg führen. Das Format eines Online-Leitfadens eignet sich für diese Thematik gut: Gesetzliche Bestimmungen sind hier leichter zu aktualisieren als in gedruckten Broschüren. Zudem reduziert die Möglichkeit, einzelne Blöcke ein- und auszuklappen, die Fülle an Informationen auf ein überschaubares Maß.
Mit diesem Leitfaden leistet die Stadt Freiburg Pionierarbeit: Ähnlich umfassende Informationen und Hilfestellungen speziell für Wohnungseigentümergemeinschaften sind bundesweit bislang nicht verfügbar.
Auch die Energieagentur Freiburg baut ihre Aktivitäten beim Thema WEG aus. Am Mittwoch, 1. Oktober, findet das 3. Freiburger Forum für Wohnungseigentümergemeinschaften im Bürgerhaus Zähringen statt. Zu allen (auch überregionalen) Foren finden sich die Vorträge und inhaltlichen Ergebnisse auf der neuen Online-Plattform www.energieagentur-regio-freiburg.de/weg-foren. | Mehr | | | |
| | | | Moderne Architektur am Eingang zum Güterbahnhof Nord | Green City Tower Freiburg wird realisiert
Der Green City Tower Freiburg, ein gestalterisch herausragen-des und energetisch optimiertes Gebäude am Eingang zum Gü-terbahnhof Nord, wird realisiert. Der Green City Tower Freiburg wurde vom Freiburger Architekturbüro Frey entwickelt. Die lang-wierigen Vorbereitungen und Abstimmungen zwischen Architek-turbüro, Stadtplanungsamt, einem technischen Expertenkonsor-tium und der FWTM konnten nun erfolgreich abgeschlossen wer-den, der Bauantrag wird in Kürze eingereicht. Die planungsrecht-lichen Voraussetzungen für das Projekt liegen mit der ersten Än-derung des ersten Teilbebauungsplans vom 16. August 2013 vor. Der Baubeginn wird aller Voraussicht nach noch im Sommer 2014 erfolgen, die Bauzeit beträgt knapp zwei Jahre. Das Ge-samtinvestitionsvolumen wird 48 Millionen Euro betragen.
Städtebauliche Einordnung
Das Gebäude wird auf einem von der Firma aurelis erworbenen Grundstücksareal im Eingang des Güterbahnhofs Nord in unmit-telbarer Nachbarschaft zu den historischen Zollhallen stehen. Stadtplanerisch sollte in diesem Bereich mit einem modernen Hochpunkt ein besonderer Akzent gesetzt werden.
Wesentliches städtebauliches Ziel auf dem Güterbahnhof Nord ist es, ein - auch architektonisch - hochwertiges, attraktives Quar-tier mit Schwerpunkten in den Bereichen Wissenschaft, For-schung, Technologie und Dienstleistungen sowie weiteren mischgebietstypischen Gewerbenutzungen zu entwickeln. Ge-plant ist die Aufhebung der strengen Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten, ermöglicht durch neue Arbeitsformen, die nicht mehr als störendes Gewerbe empfunden werden. Das Quartiersoll dabei alle Funktionen eines Stadtteils erfüllen. Auf dem ge-samten Güterbahnhofareal beträgt der Wohnflächenanteil rund 25 Prozent.
Das Quartier wird sich dank seiner ökologisch vorbildlichen Stan-dards nahtlos in Freiburgs neues energie- und ressourcenopti-mierten Gewerbegebiet GIP – Green Industry Park eingliedern, zu dem das Industriegebiet Nord umgebaut werden soll. Ökolo-gische und energiepolitische Standards, wie die Einhaltung von Energieobergrenzen, sind im städtebaulichen Vertrag für den Güterbahnhof vorgeschrieben: Wohnbauten sind nach dem Frei-burger Effizienzhausstandard 55 zu errichten, für Gewerbebau-ten gelten die Mindeststandards der Energieverordnung. Für Bauten im Büro und Dienstleistungsbereich gilt, dass sie 70 Pro-zent des in der Energieverordnung 2009 genannten Höchstwer-tes nicht überschreiten dürfen.
Baubürgermeister Martin Haag: „Der Green City Tower Freiburg ist ein Vorzeigeprojekt für die Entwicklung des Güterbahnhofare-als. Das Gebäude enthält einen Nutzungsmix aus Gewerbe, Wohnen und Dienstleistung. Es ist ein städtebaulicher Akzent und zeigt was energiepolitisch derzeit möglich ist.“
Idee und Akteure
Mit dem Green City Tower Freiburg verbunden war das ehrgei-zige Ziel ein Gebäude zu konzipieren, das nicht nur große Ener-giemengen selbst erzeugt und für den Eigenverbrauch nutzt, sondern in Zeiten geringen Strombedarfes im Green-Tower auch überschüssige regenerative Energie intelligent in das Stromnetz einspeisen kann. Zur Umsetzung hat sich ein Expertenkonsor-tium gebildet, das aus folgenden Akteuren besteht:
Siemens AG für innovative Gebäudesicherheit- u. -automationmation sowie Elektrotechnik für das Erneuerbare Energie-konzept
Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE für die Solar und Speichertechnologie
badenova für die Quartiers-Energieversorgung
ads-tec für die Speicherenergie
SI Solarmodule für die Solartechnologie
Architekturbüro Wolfgang Frey
Die komplexe Gebäudetechnologie wurde in einem interdiszipli-nären Austausch entwickelt. Geplant ist, dass das Gebäudema-nagementsystem durch die Siemens AG um ein Energiema-nagementmodul erweitert wird. Dieses ermöglicht ein komplettes Management der wesentlichen Verbraucher im Green-Tower so-wie des Energieeintrags aus erneuerbaren Energien.
Die Kopplung der Photovoltaikanlage, des Batteriespeichers (Li-Ionen-Technologie) sowie bestimmter Verbrauchergruppen er-folgt im Green-Tower über einen DC-Zwischenkreis (DC = Direct Current, Gleichstrom). Der Zwischenkreisverbund bietet den Vorteil, dass verschiedene Energiequellen mit unterschiedlichen Eigenschaften über einen gemeinsamen Netz-Wechselrichter mit hoher Flexibilität in das Netz eingespeist werden können. Er bildet dabei das Bindeglied, um die Energieflüsse von Sonne, Batterie sowie anderen Energiequellen und dem Netz entspre-chend den Betreiberanforderungen zu regeln. Als Kombination zuverlässiger und bewährter Standardkomponenten von Sie-mens Industry bringt das DC-System die Energieflüsse der an-geschlossenen Systeme zusammen. Damit kann beispielsweise in Schwachlastzeiten Strom aus Sonnen- oder Windkraft zur La-dung der Batterie verwendet werden, während zu Spitzenlastzei-ten regenerativ erzeugter Strom zusätzlich aus der Batterie in das Netz eingespeist werden kann.
FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann: „Die FWTM hat das Projekt Green City Tower Freiburg von Anfang an unterstützt unddie verschiedensten Interessen fördernd moderiert. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, ein Gebäude mit hoher Symbolkraft zu realisieren. Das Gebäude dokumentiert durch seine Höhe eine neue Sichtbarkeit des bislang eher im Abseits liegenden Gü-terbahngeländes. Das Energiekonzept steht für die Ziele der Green City. Und nicht zuletzt symbolisiert die moderne Architek-tur, die Wohnen und Arbeiten in einem Gebäude ermöglicht, das zukunftsweisende integrative Quartierskonzept des Güterbahn-hofareals.“
Architektur
Die endgültige Architektursprache des Green City Tower Frei-burg wurde in einer Vielzahl von einzelnen Planungsschritten in enger Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt gefunden. Neu an dem Konzept ist das einmalige Zusammenwirken zwischen In-genieuren, Architekten und Stadtplanern. Architekt Wolfgang Frey: „Gemeinsames Ziel war die Versöhnung von Architektur und Technologie“.
Der 48 Meter hohe Neubau, dessen Solarpaneel bis 51 Meter hoch wird, besteht aus einem 17 Etagen fassenden Doppelturm mit zwei seitlich angedockten 16 und 22,5 Meter hohen Seiten-flügeln. Diese Bauteile zeichnen sich durch konische Aufweitun-gen in ihrer Höhenentwicklung aus. Rückwärts angeordnet ist ein 260 Stellplätze umfassender Garagenbau der zwei Geschosse aus der Erde herausragt. Dieser dient auch als Quartiersgarage zur Versorgung der Nachbarschaft mit Stellplätzen.
Der sich nach oben aufweitende Baukörper ist umhüllt mit einer schachbrettartigen Matrixstruktur, die sich gleichförmig um die verschiedenen Baukörper herum schmiegt. Diese Schachbrett-einheiten sind Rahmenelemente, die eine effiziente Statik, Bal-kongeländer und die Produktion von Photovoltaikstrom überneh-men.
Die gestalterischen Anleihen haben die Anmutung einer Fach-werkstruktur. Die etagenweise Überkragung um die Außenwand erzeugt statisch eine Entlastung des Durchbiegemomentes im Deckenfeld, so dass eine Optimierung der Ressourcennutzung entsteht. Gleichzeitig entsteht ein Witterungsschutz der die Nachhaltigkeit des Gesamtgebäudes wesentlich stärkt.
Zu berücksichtigen war die Besonderheit, dass in dem Gebäude sowohl Gewerbe wie auch Wohnungen miteinander vereint wer-den. Dies stellt hinsichtlich der Infrastruktur des Hochhauses komplizierte Anforderungen. Die bei üblichen gewerblichen Nut-zungen bestehende Einschränkung, dass aufgrund der Flächen-begrenzung nicht auf sich verändernde Nutzungsanforderungen reagiert werden kann, ist in der vorliegenden Variabilität aufge-hoben. Das Gebäude kann „atmen“ und auf changierende Nut-zungsänderungen reagieren. Derzeit sind die Nutzungsverhält-nisse jeweils 50:50 auf Wohnen und Gewerbe verteilt. Gewerbli-che Nutzer sind bereits vorgemerkt. Unter anderem wird zurzeit diskutiert, im Erdgeschoss eine gastronomische Einrichtung un-terzubringen.
Der Green City Tower Freiburg auf einen Blick:
Turm Gebäude: 39,5 bis 48 Meter, 17 Etagen und ein Skygarden
Solarhut: 44 bis 51 Meter
westlicher Seitenflügel: 16 Meter, 5 Etagen und ein Solar-dach
östlicher Seitenflügel: 22,5 Meter, 7 Etagen und ein Solar-dach
Garagenbau: 2 Tief- und 2 Hochgeschosse mit ca. 260 Stellplätzen
Grundstücksfläche: ca. 5600 Quadratmeter
Bruttogeschossfläche: ca. 16.000 Quadratmeter
Gesamtvolumen: ca. 80.000 Kubikmeter
Nutzungsmischung ca. hälftig Wohnen und Gewerbe ca.
Baukosten: rd. 48 Mio €
Stromproduktion: ca. 400 Kilowatt peak
Stromspeicherung: ca. 0,5 Megawattstunden in Lithium Ionen Speicher
Strommanagement: DC-gekoppeltes System zur Anbin-dung von PV, Batterie und Verbrauchergruppen | | | | |
| | | | NABU-Zahl des Monats | 0,2 Cent pro T-Shirt
„Sauberere“ Containertransporte erhöhen den Preis eines Produktes kaum
Berlin – Wenn große Containerschiffe künftig auf umweltschädliches Schweröl verzichten und mit Abgastechnik fahren, würden die damit transportierten Waren kaum teurer. Nach NABU-Berechnungen wären das: 0,2 Cent für ein T-Shirt, drei Cent für ein Paar Schuhe, einen Cent für einen Tablet-PC.
Containerschiffe verursachen zwar pro transportierter Tonne und Kilometer im Vergleich zum Lkw relativ wenig Kohlendioxid (CO2)-Emissionen. Durch die Verwendung von Schweröl und fehlende Abgastechnik stoßen sie jedoch enorme Mengen an klima- und gesundheitsschädlichem Ruß und Stickoxiden aus. Der NABU fordert deshalb Unternehmen auf, ihre Güter auf hoher See sauberer transportieren zu lassen. Aus Sicht des NABU stehen im Schiffsbau Technologien zur Abgasnachbehandlung und sauberer Treibstoff ausreichend zur Verfügung. | Mehr | | | |
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