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Verschiedenes

 
NABU zur Umsetzung der EU-Agrarreform
Tschimpke: Achtungserfolg beim Grünlandschutz, Defizite auf Acker bleiben bestehen

Berlin – Der NABU begrüßt, dass die Bundesregierung künftig Wiesen und Weiden besser schützen will, sieht aber bei den Umweltvorgaben für Ackerflächen weiter gravierende Defizite. „Mit dem Beschluss findet das von der EU vorgesehene ‚Greening‘ der Agrarpolitik zwar auf dem Grünland, nicht aber auf dem Ackerland statt“, bewertete NABU-Präsident Olaf Tschimpke das Gesetz zur nationalen Umsetzung der Agrarreform, das heute im Bundestag beschlossen werden soll. So sei erstmalig der konsequente Schutz von Dauergrünland durch eine Genehmigungs- und Ausgleichspflicht vereinbart worden. Dies entspreche der langjährigen Forderung des NABU und sei angesichts des dramatischen Verlusts an Wiesen und Weiden mehr als überfällig. Im Gegenzug habe die Agrarlobby allerdings durchgesetzt, dass die Vorgaben zur Schaffung von ökologischen Vorrangflächen auf Ackerflächen massiv verwässert worden seien. So dürften Landwirte Zwischenfrüchte oder Leguminosen zur Erfüllung der Umweltvorgaben anbauen und auf den Flächen sogar Gülle oder Herbizide ausbringen. „Mit den schwachen Regelungen zu den ökologischen Vorrangflächen ist auf den Ackerflächen kein Mehrwert für Natur und Umwelt zu erwarten. Die Vorrangflächen könnten in vielen Regionen sogar zu reinen Gülle-Entsorgungsflächen verkommen“, so Tschimpke.

Mit der Verabschiedung des so genannten Direktzahlungen-Durchführungsgesetzes geht eine mehr als dreijährige Debatte über eine stärkere Umweltorientierung der EU-Agrarpolitik zu Ende. Ab dem kommenden Jahr müssen sich die Landwirte an ökologische Mindestvorgaben beim Grünlandschutz, bei der Fruchtfolge sowie bei der Schaffung von Vorrangflächen halten. Zugleich sollen 4,5 Prozent der Zahlungen in die ländliche Entwicklung zur Förderung von Umweltmaßnahmen umgeschichtet werden. Im Rahmen der Verhandlungen wurden allerdings zahlreiche Auflagen schrittweise erheblich verwässert oder ganz gestrichen. Nach Überzeugung des NABU wurde die vorgesehene Abkehr vom bisherigen „Gießkannenprinzip“ der Agrarsubventionen damit ein weiteres Mal aufgeschoben. Auf Druck des NABU und einiger Umweltpolitiker der Regierungskoalition sei in letzter Sekunde noch ein besserer Grünlandschutz durchgesetzt worden. „Bund und Länder sind nun gefordert, die verbliebenen Handlungsspielräume für mehr Natur- und Umweltschutz in den anstehenden Rechtsverordnungen konsequent zu nutzen“, sagte NABU-Agrarexperte Florian Schöne.
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NABU fordert EU-Naturschutzoffensive
Tschimpke: Weltweit größtes Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 sichern

Berlin – Mit Blick auf die künftige Ausrichtung der europäischen Umweltpolitik hat der NABU die Kandidaten der Parteien aufgefordert, sich für mehr Naturschutz in der EU einzusetzen und das EU-weite Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 weiter für einen dauerhaften Artenschutz voranzutreiben.

„Wir wünschen uns vom neuen EU-Parlament den Startschuss für eine Naturschutzoffensive. Wir brauchen mehr Kontrollen, Personal und Geld. Sonst droht der Artenvielfalt auch in Deutschland der Kollaps“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke am Mittwoch anlässlich des jährlichen „Gründungstages“ von Natura 2000 und wenige Tage vor der Europawahl in Berlin. Das EU-weite Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 sei eine herausragende Errungenschaft und das größte zusammenhängende Schutzgebietsnetzwerk weltweit. Am 21. Mai 1992 wurde die Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) Richtlinie von den Mitgliedstaaten der EU beschlossen. Sie haben sich daher zu strengen Artenschutzregelungen und der Ausweisung von Schutzgebieten verpflichtet, die inzwischen über 26.000 Natura-2000-Gebiete (fast 20 Prozent der EU-Landfläche) umfassen. Von EU, Bund und Ländern erwartet der NABU jetzt eine Initiative, um die meist nur auf der Landkarte ausgewiesenen Gebiete auch effektiv zu schützen.

Nur durch eine Stärkung der Naturschutzpolitik könne das EU-Ziel, den Rückgang der Artenvielfalt bis zum Jahr 2020 zu stoppen, überhaupt noch erreicht werden. „Die nächste Legislaturperiode des EU-Parlaments wird zeigen, wie ernst man es mit dem Naturschutz wirklich meint“, so Tschimpke.

Die meisten der in Deutschland über 5.000 Natura-2000-Gebiete seien unzureichend geschützt und völlig unterfinanziert. Beispielsweise tolerieren die Behörden nach Studien des NABU vielerorts immer noch das Umpflügen von EU-rechtlich geschützten artenreichen Wiesen, während Landwirte, die naturfreundlich wirtschaften, zu wenig EU-Fördermittel zugewiesen bekommen. Dies ist ein wesentlicher Grund für den dramatischen Rückgang von Wiesenvögeln wie Kiebitz und Uferschnepfe. Das belegen auch die jüngst vorgelegten Zahlen der Bundesregierung zur „Lage der Natur“.

Der NABU hat deshalb bereits im April zwei formelle Beschwerden bei der EU-Kommission gegen Bund und Landesregierungen eingelegt. „Deutschland ist schon vor Jahren wegen der zögerlichen Ausweisung der Natura-2000-Gebiete vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) verurteilt worden. Jetzt geht es mit der rechtlicher Sicherung und Kontrollen der Gebiete nicht voran, und erneut drohen Verfahren der EU-Kommission“, warnt Konstantin Kreiser, NABU-Experte für Internationale Biodiversitätspolitik.

Am heutigen 21. Mai, dem EU-weiten Natura-2000-Tag, fordern Umweltverbände in der ganzen EU die Kandidaten für das Europäische Parlament auf, sich für EU-Schutzgebiete einzusetzen. Im Internet präsentiert der NABU die deutschen Kandidaten, die sich dazu bisher bekannt haben (www.nabu.de/natura-2000-aktion). Europaweit können sich Unterstützer noch diese Woche unter www.natura2000day.eu an der Aktion beteiligen

Auf dem NABU-Europatalk wurden auch die Ergebnisse einer großen wissenschaftlichen Studie es NABU-Dachverbands BirdLife International, der London Zoological Society sowie des European Bird Census Council zur Rückkehr verschiedener Tierarten nach Europa vorgestellt: Danach waren Natura 2000 und andere Naturschutzvorgaben der EU ein wesentlicher Faktor bei der Rettung von den untersuchten knapp 40 Vogel- und Säugetierarten. „Mit den EU-Naturschutzgesetzen haben wir erstklassige Instrumente. Es wäre unverantwortlich, sie nicht konsequenter gegen das Artensterben einzusetzen“, so der NABU-Präsident.
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Energieeffizienz 2014: Mehr Marktransparenz?
Das Bündnis Energieausweis, eine Initiative der Gebäude-Allianz, fordert echte Transparenz am Wohnungsmarkt durch einen einheitlichen, verlässlichen Energieausweis, der sich neben dem Preis und der Lage als Nachfragekriterium am Wohnungsmarkt etabliert.

Berlin, 20.05.2014 – Im Rahmen einer Podiumsdiskussion des Bundesumweltministeriums auf den Berliner Energietagen diskutieren Mitglieder der Gebäude-Allianz mit der Wohnungswirtschaft über mehr Marktransparenz im Wohnungsmarkt.

Dabei steht vor allem der Energieausweis im Mittelpunkt. Seit Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) am 1. Mai 2014 muss bei Verkauf, Vermietung, Verpachtung oder Leasing spätestens bei der Besichtigung ein Energieausweis vorgelegt oder während der Besichtigung deutlich sichtbar ausgelegt werden. Ansonsten drohen Bußgelder bis zu 15.000 Euro. Außerdem enthalten neu ausgestellte Energieausweise zukünftig neben dem Bandtacho auch Effizienzklassen.

Die Gebäude-Allianz begrüßt ausdrücklich die neue Vorlagepflicht bei Wohnungsbesichtigungen. Bisher musste der Ausweis nur auf Nachfrage gezeigt werden. Besonders in angespannten Wohnungslagen hatte eine Nachfrage nicht selten eine Absage für die besichtigte Wohnung zur Folge. „Die Vorlagepflicht ist ein klares Plus an Transparenz für die Mieter und Kaufinteressenten. Mithilfe des Energieausweises können sie den energetischen Zustand der besichtigten Wohnung besser einschätzen. Die Vorlage allein gewährleistet aber noch keine Vergleichbarkeit. Hier wurde ein guter Vorstoß nicht konsequent zu Ende gedacht“, sagt Dr. Michael Herma, Geschäftsführer des Spitzenverbandes der Gebäudetechnik und Sprecher des Bündnisses Energieausweis, einer Initiative der Gebäude-Allianz. „Vollumfängliche Transparenz entsteht nur dort, wo Ergebnisse miteinander vergleichbar sind“, so Dr. Michael Herma. Deswegen fordert das Bündnis einen einheitlichen Energieausweis und somit die Abkehr vom Dualismus des Verbrauchs- und Bedarfsausweises und ein einheitliches Berechnungsverfahren für den Bedarfsausweis.

Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung angekündigt, die geltende Mieterhöhungsmöglichkeit nach einer energetischen Modernisierung auf den Prüfstand zu stellen. Bisher kann der Vermieter elf Prozent der Kosten der energetischen Sanierung auf die Miete umlegen. Dies gilt unbegrenzt, der Mieter zahlt die erhöhte Miete also auch lange nach Abzahlung der Maßnahme weiter. Dies ist für viele Mieter unverständlich und trägt zu Unrecht zu einem zunehmend negativen Image der energetischen Gebäudesanierung bei. Stattdessen sollte der energetische Zustand des Gebäudes bei der ortsüblichen Vergleichsmiete berücksichtigt werden, sollten sich Mieterhöhungen nach einer Modernisierung an der verbesserten Energieeffizienz messen lassen. „Ein verlässlicher Energiebedarfsausweis böte auch hier eine gute Lösung, die Energieeffizienz des Gebäudes, beziehungsweise die Energieeinsparung, für den Mieter sichtbar zu machen. Anhand der zu erwartenden Einsparung könnte beispielsweise der Umfang einer Mieterhöhung gemessen werden“, sagt Lukas Siebenkotten, Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes (DMB).

Richtig umgesetzt leistet der Energieausweis einen wichtigen Beitrag zu echter Transparenz auf dem Wohnungsmarkt und kann zum echten Nachfragekriterium – neben Preis und Lage – werden. Deswegen ruft die Gebäude-Allianz die Bundesregierung zu einer ambitionierten Reform des Energieausweises auf, an dessen Ende ein einfacher, transparenter und verlässlicher Ausweis stehen sollte.
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EEG-Reform 2014 und Energiewende mit der Solar-Bürger-Genossenschaft
Vortrag und Diskussion
Montag, 26. Mai 2014 um 19:30
in der Mehlwaage am Martinstor - Metzgerau 4, Freiburg
Die Solar-Bürger-Genossenschaft informiert über den Stand der EEG-Novelle 2014 und die Konsequenzen für die dezentrale Energiewende.
Energiegenossenschaften schauen voraus und bieten zukunftsweisende Lösungen an.
Referenten: Nico Storz, Kaj Mertens-Stickel, Dr. Burghard Flieger und Dr. Harald Schäffler
Eintritt frei
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Karlsruhe: Wo fühlen sich Stauden wohl?
Sonntägliche Führung im Zoologischen Stadtgarten

Wer Stauden dauerhaft im Garten kultivieren und Freude daran haben möchte, sollte sie zum Standort passend auswählen. Wo sich welche Stauden wohlfühlen, zeigt am Sonntag, 25. Mai, eine Führung durch den Zoologischen Stadtgarten. Fachfrau Michaela Senk gibt etwa im Waldstaudengarten oder im Weißen Garten Anregungen für die Pflanzenauswahl und Möglichkeiten, sie zu kombinieren. Sie liefert Praxistipps zur Anlage eines Gartens, zu Boden und Pflege. Und sie beantwortet Fragen zu Problemen mit Schädlingen und Krankheiten. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr der Eingang bei der Nancyhalle.
 
 

 
Unser Hunger nach Rohstoffen – auf Kosten Perus
Vorträge und Diskussion über die sozialen und ökologischen Folgen des Bergbaus in Peru und mögliche Alternativen

in Zusammenarbeit mit Caritas international, Color Esperanza, dem Eine Welt Forum Freiburg und der Informationsstelle Peru

Montag, 26. Mai 2014, 19.00 Uhr
in der Katholischen Akademie, Wintererstr. 1, Freiburg

Peru ist ein an Rohstoffen reiches Land. Einheimische und internationale Firmen bauen sie ohne Rücksicht auf die Bevölkerung und die Umwelt in den Minengebieten ab. Die Rohstoffe und ihre Gewinne exportieren

sie. Der Bevölkerung bleiben verlorene Anbauflächen, vergiftete Gewässer und Böden sowie eine zerstörte Landschaft. Ist ein anderer Bergbau vorstellbar? Ist der Rohstoff-Export Perus einzige Entwicklungsmöglichkeit? Wie müssen sich unser Wirtschafts- und unser Konsumverhalten verändern, damit die natürlichen Reichtümer Perus und anderer Länder nicht weiter zu Lasten von Mensch, Natur und kommenden Generationen ausgebeutet werden?

Die Veranstaltung will diese Problematik von der peruanischen und von der deutschen Seite aus beleuchten. Die Referenten Nilton Deza und Uwe Kerkow gehen auf die sozialen, ökologischen und menschenrechtlichen Aspekte des Bergbaus in Peru und seiner globalen Verflechtungen ein und stellen Alternativen und Aktionsmöglichkeiten zur Debatte. Nach den Referaten ist Raum für Nachfragen und Diskussion.
 
 

 
NABU: Haussperling verteidigt seinen Platz als häufigster Gartenvogel
Erste Bilanz zur Stunde der Gartenvögel – weniger Schwalben und Mauersegler

Berlin – Am vergangenen Wochenende hat der NABU die zehnte „Stunde der Gartenvögel“ durchgeführt. Naturfreunde waren aufgerufen, eine Stunde lang Vögel im Garten, im Park oder vom Balkon aus zu zählen und dem NABU zu melden. Bislang wurden Meldungen von 25.000 Beobachtern aus mehr als 17.000 Gärten und Parks mit 600.000 erfassten Vögeln ausgewertet. Der Haussperling landet auch in diesem Jahr wieder auf Platz Eins, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Star. „Der Haussperling ist der häufigste Brutvogel im Siedlungsraum. Er hat sich von allen Vögeln am engsten an den Menschen gebunden. Im Gegensatz zu früheren Rückgängen, die dazu geführt hatten, dass die Art derzeit sogar auf der Vorwarnliste der deutschen Roten Liste geführt wird, zeigen unsere Daten zumindest für das vergangene Jahrzehnt erfreulicherweise eine Stabilisierung des Bestands“, so NABU-Vogelexperte Lars Lachmann zum Spitzenreiter unter den Gartenvögeln.

Besorgniserregend sind die Rückgänge bei Mehlschwalbe und Mauersegler. „Sie erreichen in diesem Jahr mit Abstand ihre bisher niedrigsten Werte. Damit setzen sich die Trends der vergangenen Jahre bei diesen beiden Arten fort. Die Rückgänge sind sicher auch auf das regnerische und schlechte Wetter zurückzuführen, weil Mehlschwalbe und Mauersegler als sogenannte Luftjäger dann weniger aktiv sind und teilweise sogar noch einmal nach Süden ausweichen. Dadurch können sie weniger beobachtet werden“, erläuterte Lachmann. Aber: Die Rückgänge seien auch eine Fortsetzung der Entwicklung der Vorjahre. Beides seien Gebäudebrüter und Langstreckenzieher und gehörten damit zu den beiden wegen der Auswirkungen des Klimawandels und der zunehmenden Gebäudesanierung am stärksten gefährdeten Artengruppen im Siedlungsraum.

Auch bei der Amsel sei ein historischer Tiefstand zu verzeichnen. Es setzt sich damit die kontinuierliche Abnahme dieser Vogelart seit Beginn der „Stunde der Gartenvögel“ fort, auch wenn es immer noch für Platz Zwei reicht. Weitere Auswertungen müssen zeigen, welcher Teil dieser Abnahme auf die Viruserkrankung Usutu zurückzuführen ist und wo andere Ursachen für den Schwund auszumachen seien. Der Grünfink hat wie befürchtet ebenfalls gegenüber dem vergangenen Jahr stark abgenommen, derzeit um 22 Prozent. „Das kann, muss aber nicht, ein Effekt des vermehrten Auftretens einer Infektion mit dem Einzeller Trichomoniasis sein“, so Lachmann. Denn die Werte dieses Jahres befänden sich durchaus noch im Bereich der Ergebnisse aus früheren Jahren.

Alle Meldungen der diesjährigen Aktion können auf www.stunde-der-gartenvoegel.de nachverfolgt und mit Zahlen früherer Jahre verglichen werden. Interaktive Karten stellen dar, wie sich eine Vogelart an einem ausgesuchten Ort, einem Landkreis oder einem Bundesland entwickelt hat. Jährlich wiederholte Aktionen wie die „Stunde der Gartenvögel“ bieten die Möglichkeit, zuverlässige und flächendeckende Zahlen zum Artenbestand zu sammeln. Nach dem Prinzip der „Citizen Science“ schlüpfen möglichst viele Menschen in die Rolle des Forschers und liefern gemeinsam große Datenmengen, die nach Auswertung wichtige Hinweise auf Veränderungen der Bestände liefern.
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NABU misst hohe Schadstoffkonzentration beim Hamburger Hafengeburtstag
Miller: Schiffsabgase gefährden Gesundheit Tausender Anwohner und Touristen

Hamburg – Während des heutigen Hamburger Hafengeburtstags hat der NABU bedenklich hohe Konzentrationen an Schadstoffen in der Luft gemessen. Gemeinsam mit Luftreinhaltungsexperten ermittelten die Umweltschützer mit einem speziellen Messgerät wie hoch der Anteil an ultrafeinen Partikel in der Luft lag. Den höchsten Ausstoß verzeichneten die Umweltschützer mit deutlich über 200.000 Partikeln pro Kubikzentimeter auf der stark besuchten Festmeile. Der als unbedenklich geltende Wert von 2.500 Partikeln wurde somit um mehr als das 80fache überschritten.

„Unsere Messergebnisse sind ein deutliches Alarmsignal. Noch immer genießt die Schifffahrt unerhörte Verschmutzungsprivilegien, die heute in Hamburg für alle Besucher spürbar waren. Allein in Europa sterben jedes Jahr 50.000 Menschen vorzeitig an den Folgen der Schiffsemissionen“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Während im Straßenverkehr Euro-6-Abgasnormen für Pkw und Lkw, schwefelarmer Kraftstoff und Umweltzonen zu einer deutlichen Minderung der Emissionen geführt haben, fahren derzeit beinahe alle Schiffe ohne Abgastechnik. Erschwerend hinzu kommt, dass Schiffe in der Regel giftiges Schweröl tanken. Dieses darf bis zu 3.500-mal mehr Schwefel enthalten als Pkw-Diesel.

„Aus Gesundheits- und Umweltsicht ist es vollkommen unverständlich, dass Container- und Kreuzfahrtschiffe die Luft noch immer so massiv verschmutzen dürfen. Zumal sie, wie hier in Hamburg, häufig in dicht besiedelten Gebieten ankern. Ihre Abgase werden dabei über die ganze Stadt verteilt. Dadurch schafft sich ein großer Hafen wie Hamburg auch große Probleme“, so NABU-Verkehrsexperte Daniel Rieger. Damit das Traditionsvolksfest Hafengeburtstag zu einem unbedenklichen Vergnügen werde, sei es dringend nötig, die Schifffahrt sauberer zu machen.

Der NABU fordert dazu die Umstellung von Schweröl auf Diesel sowie die Ausrüstung aller Schiffe mit wirksamer Abgastechnik. „Auch die Stadt Hamburg muss mit gutem Beispiel vorangehen und sämtliche Schiffe der stadteigenen HADAG-Fähren sowie der Hamburg Port Authority mit Filtertechnik nachrüsten“, forderte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
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