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Verschiedenes
| | | Studie belegt: EU-Vogelschutz wirkt | Große Erfolge bei bedrohten Arten in Deutschland
EU-Vogelschutzrichtlinie muss bleiben
Das Schicksal der bedrohten Vogelarten Europas ist in hohem Maße von den Naturschutzgesetzen der Europäischen Union abhängig. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die heute im Fachmagazin „Conservation Letters“ veröffentlicht wurde. Darin analysierten Wissenschaftler die Bestandszahlen und Populationstrends aller europäischen Vogelarten, die im vergangenen Jahr von den Mitgliedstaaten an die EU-Kommission gemeldet werden mussten.
„Ob eine Vogelart zunimmt oder abnimmt, hängt immer von mehreren Faktoren ab. Jetzt aber wissen wir endlich, was in Europa den größten Einfluss hat: Nämlich, ob eine Art dank der EU-Vogelschutzrichtlinie von besonderen Schutzmaßnahmen profitiert – oder eben nicht. Nach den neuesten Erkenntnissen hat dies wesentlich größeren Einfluss auf die Entwicklung einer Art als beispielsweise der Klimawandel“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Im Jahr 1979 verabschiedeten die Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft die Vogelschutzrichtlinie, die seither in der EU den Schutz wildlebender Vogelarten und ihrer Lebensräume regelt. Sie gilt weltweit als eines der fortschrittlichsten und erfolgreichsten Naturschutzgesetze. Wird eine Vogelart im Anhang 1 der Richtlinie geführt, müssen die Mitgliedstaaten besondere Maßnahmen ergreifen und die wichtigsten Vorkommensgebiete als Vogelschutzgebiete ausweisen. Derzeit fallen 181 Arten in diese Kategorie. „Durch die Studie wissen wir jetzt: Ist eine Vogelart im Anhang 1 gelistet, hat sie wesentlich bessere Chancen auf einen positiven Bestandstrend als andere Arten“, so Tschimpke. Neben den Schutzgebieten dürften sich auch EU-finanzierte Hilfsprojekte auszahlen, die dank der EU-Naturschutzrichtlinien umgesetzt werden können.
Eine zweite wichtige Erkenntnis der Studie: Je länger die Vogelschutzrichtlinie in einem Land bereits gilt, desto besser fällt die Entwicklung der Anhang 1-Arten aus. In den neueren EU-Mitgliedstaaten sind die positiven Effekte noch schwächer ausgeprägt, doch in Deutschland – wo die Richtlinie seit 1979 greift – sind zum Teil spektakuläre Bestandszunahmen zu verzeichnen.
So hat etwa der Schwarzstorch maßgeblich von der EU-Vogelschutzrichtlinie profitiert (Zunahme in den letzten 25 Jahren um 1655 Prozent), aber auch der Seeadler (393 Prozent), die Wiesenweihe (238 Prozent), der Wanderfalke (215 Prozent) und Kranich (415 Prozent). Ebenso verzeichnet die ehemals fast ausgestorbene Großtrappe inzwischen eine solide Bestandszunahme (119 Prozent in den letzten zwölf Jahren). Auch die Bestände weniger bekannter Arten wie des Mittelspechts und der gefährdeten Singvogelarten Heidelerche, Blaukehlchen und Ortolan konnten sich dank der Schutzmaßnahmen wieder erholen.
Doch den Erfolgen stehen auch enorme Verluste in der Vogelwelt gegenüber. Vor allem bei den ehemals häufigen, weit verbreiteten und daher nicht durch Anhang 1 geschützten Arten gibt es Verlierer. Dazu zählen insbesondere Arten der Agrarlandschaft wie Rebhuhn (Abnahme um 95 Prozent in den letzten 25 Jahren), Kiebitz (minus 75 Prozent) oder Feldlerche (minus 34 Prozent). „Die EU-Agrarpolitik setzt mit ihren Subventionen genau die falschen Anreize. Sie fördert Naturzerstörung und lässt die Artenvielfalt im ländlichen Raum ausbluten“, so Tschimpke. Dagegen könne auch die Vogelschutzrichtlinie nicht ankommen.
Statt die Agrarpolitik zu reformieren, unterzieht die EU-Kommission derzeit die beiden wichtigsten EU-Naturschutzrichtlinien einem so genannten „Fitness-Check“. Dieser soll untersuchen, ob die Regeln gelockert werden könnten. EU-Kommissionspräsident Juncker fordert sogar das Ende einer eigenständigen EU-Vogelschutzrichtlinie. Dagegen haben sich jedoch in den vergangenen Wochen Hunderttausende Europäerinnen und Europäer in einer EU-weiten Online-Befragung ausgesprochen, die Sonntag endete. „Genau 520.325 Bürgerinnen und Bürger haben der EU-Kommission ein klares Signal gesendet: Sie wollen keine Aufweichung des Naturschutzes. Die Kommission darf dieses überwältigende Votum der Öffentlichkeit und die wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht wegen einiger Lobbyisten aus der Agrarindustrie ignorieren. Die Richtlinien wirken, funktionieren und müssen beibehalten werden“, so Tschimpke. Um die Richtlinien vor Ort umzusetzen, benötige es aber mehr Geld, Personal und den nötigen politischen Willen. | Mehr | | | |
| | | | Karlsruhe: Modisch geschützt als Radler unterwegs | Bis Ende September einen Radhelm kaufen und einen 500-Euro-Einkaufsgutschein gewinnen
Wer bisher keinen Fahrradhelm trägt, weil diese per se als hässlich angesehen werden, der täuscht sich. Seit ein paar Jahren gibt es zahlreiche schicke Modelle, vom Stars-and-Stripes- bis zum Melonenmuster. Und damit keinen modischen Grund mehr, den Helmkauf zu verweigern. Vor allem Eltern sollten beim Radfahren für ihre Kinder Vorbild sein. Doch oft sieht man die Kinder mit Fahrradhelm radeln, aber die Eltern "oben ohne". Die Stadt bietet allen, die - aus welchen Gründen auch immer - bisher ohne Helm geradelt sind, einen Anreiz mehr für den Kopfschutz: Wer bis zum 30. September einen Fahrradhelm kauft, kann einen von der AOK zur Verfügung gestellten 500-Euro-Einkaufsgutschein bei einem Karlsruher Fahrradhändler gewinnen. Und so funktioniert es: In den nächsten Wochen werden Teilnahmepostkarten in der Stadt verteilt, die aber auch bei den teilnehmenden Radhändlern vorrätig sind. Einfach einen Fahrradhelm kaufen, sich den Kauf vom Radhändler auf der Teilnahmepostkarte bestätigen lassen und diese in den Briefkasten einwerfen. Folgende Radhändler nehmen teil: bicibene (Zur Gießerei), Gruner´s Gute Fahrräder (Pennsylvaniastraße 2), MK Bikes (Bahnhofstraße 9), RAD + TAT (Waldstraße 58), Velorep (Auer Straße 10) und Zweirad Eiker (Durmersheimer Straße 91, Neureuter Straße 61 und Pulverhausstraße 36).
Karlsruhe möchte auf diese Weise im Rahmen der Kampagne "Tu´s aus Liebe!" Werbung für das freiwillige Tragen von Fahrradhelmen machen. Denn ein Ziel im Radförderprogramm ist, die Zahl der schwer verletzten Radfahrenden bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent zu senken. Im Zuge der Kampagne geht es zum einen darum, die Unfallschwere zu reduzieren. Zum anderen wird im Bereich der Unfallprävention auch an den beim Abbiegen allzu oft vergessenen Schulterblick erinnert. | Mehr | | | |
| | | | Karlsruhe: Leichter Leben dank Lastenrad | Zum Großeinkauf ohne Auto: Ein Testfahrer berichtet
„Mein Rekord liegt bei acht Getränkekisten!“, berichtet Marc Kückmann aus Grünwinkel stolz. Der 38-Jährige testet gerade mit Begeisterung für drei Wochen ein Lastenrad – im Rahmen einer bis Herbst laufenden Aktion der Stadt Karlsruhe, die für gesunde und umweltfreundliche Alternativen zum Autofahren wirbt
Kückmann wohnt in einer aus zehn Erwachsenen und fünfundzwanzig Kindern bestehenden Hausgemeinschaft in der Durmesheimer Straße. Bisher kommen nur drei Haushalte ohne eigenes Auto aus. In anderen wird aber durchaus über neue Wege der Mobilität nachgedacht „Schwierig wird das natürlich vor allem bei Großeinkäufen“, sagt der Lastenradtester. Er und seine Mitbewohner können ihre Fahrten zu Supermarkt oder Baumarkt nun probeweise auf drei statt vier Rädern erledigen – ganz ohne Abgase und Parkplatznot.
Mit seiner großzügigen Ladefläche erweist sich das Lastenrad als wortwörtlich tragfähige Lösung. Das Fahren mit schwerer Ladung erfordert allerdings auch ein Umdenken beim Lenken und Bremsen. „Auf unebener Strecke, in Kurven und bei Gefälle muss man wachsam bleiben und fährt eher nicht schneller als 20 Stundenkilometer“, so Kückmann. Das gilt natürlich erst recht, wenn die Fracht aus den eigenen Kindern besteht, sagt der dreifache Familienvater. Sein Nachwuchs ist jedenfalls begeistert von der neuen Mitfahrgelegenheit.
Regen Gebrauch von einer Probefahrt machen fast alle erwachsenen Mitglieder der Hausgemeinschaft. Zum Beispiel, um den Grünschnitt abzufahren, der im hauseigenen Garten anfällt. Insgesamt, so die Zwischenbilanz, benutzen die Testfahrer ihr neues Transportmittel überwiegend für Fahrten zu einem bestimmten Ziel. Bei einer Einkaufstour von Geschäft zu Geschäft fehle dem einen oder anderen dann doch der vertraute, abschließbare Kofferraum.
Nach Ablauf der dreiwöchigen Probephase wollen die Mitglieder der Hausgemeinschaft darüber beraten, ob sie ein gemeinsames Lastenrad kaufen wollen. Die bisherigen Erfahrungen scheinen jedenfalls dafür zu sprechen.
Ab 25. Juli übernimmt die Schreinerei Kalesse aus der Oststadt die Rolle des Lastenradfahrers auf Zeit. Drei Wochen lang werden die Mitarbeitenden den Schwertransporter auf drei Rädern im Karlsruher Stadtgebiet testen.
Bewerbungen sind noch möglich
Bewerbungen für die dreiwöchige kostenlose Testfahrt können noch bis zum 7. August abgegeben werden. Doch auch jene, die nicht ausgewählt werden, können auf einen Gewinn hoffen: Unter allen Einsendungen wird am Ende der Aktion das Test-Lastenrad verlost. Alles Weitere unter www.kopf-an.de.
Die Aktion ist Teil der Info- und Werbekampagne „Tu's aus Liebe“ des Stadtplanungsamtes Karlsruhe. Ziel ist es, den Anteil des Radverkehrs in der Stadt von derzeit 25 auf 30 Prozent zu steigern. Das Lastenrad wird dabei als clevere Transportalternative ohne CO2- Emissionen präsentiert – inspiriert von Boomregionen wie Kopenhagen, wo rund 40.000 Lastenräder das Alltagsbild prägen.
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| | | | Intersolar Nordamerika zum achten Mal erfolgreich in San Francisco | New York State Senator Kevin S. Parker und Tesla-Motors
Mitgründer Jeffrey B. Straubel eröffnen die Intersolar Konferenz
FWTM mit dem Ergebnis zufrieden
Die Intersolar für Nordamerika in San Francisco setzte die erfolgreiche
Entwicklung auch im achten Jahr ihres Bestehens fort. Mit über
500 Ausstellern und rund 18.000 Besuchern war die nach München
zweitgrößte Intersolar Messe ein wichtiger Treffpunkt der weltweiten
Solarexperten.
"Die positive Entwicklung der Solarwirtschaft setzt sich in den USA,
speziell in Kalifornien, fort", urteilt FWTM-Geschäftsführer Daniel
Strowitzki. Die FWTM veranstaltet gemeinsam mit der Pforzheimer
Firma Solarpromotion die Intersolar Messen auf vier Kontinenten.
Damit setzt sich auch der Erfolg für die Stadt Freiburg, die selbst
mit einem exponierten Green City Stand vertreten war, auf dem 130
Clustermitglieder präsentiert wurden, nach dem Umzug aus Freiburg
auch auf internationalem Parkett fort.
FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann hatte die Gelegenheit die
Strategie der Stadt Freiburg auf dem Weg zu einer CO2-freien Stadt
und Region darzustellen. Ein von der FWTM organisierter Workshop
mit 5 internationalen Referenten diente dazu, den Austausch
zwischen den Kommunen zu intensivieren um den Dialog zum ständigen
Element der Intersolarkonferenzen zu machen.
Insgesamt nahmen in diesem Jahr 1600 Teilnehmer an der dreitä-
tigen Intersolarkonferenz teil, die regelmäßig parallel zur Intersolar
Messe stattfindet. Insgesamt umfasste das Kongressprogramm mit
72 Veranstaltungen und über 200 Referenten ein Rekordangebot.
Chairman der Konferenz ist Eicke Weber, Leiter des Freiburger
Fraunhoferinstituts für Solare Energiesysteme ISE.
Mit rund 18.000 Besuchern konnte das Vorjahresergebnis trotz
nicht idealer Rahmenbedingungen sogar leicht übertroffen werden.
Waren es im ersten Jahr rund 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche
mit ca. 200 Ausstellern, so belegten auf der diesjährigen Intersolar
North America 500 Ausstellern aus 16 Nationen rund
25.000 Quadratmeter. Das Wachstum unterstreicht nach Auffassung
der beiden FWTM-Geschäftsführer die Entscheidung, die Intersolar
Messen zu internationalisieren.
Im Rahmen dieser Strategie wird vom 1. bis 3. September auch die
dritte eigenständige Intersolar South America in Sao Paulo, Brasilien
stattfinden. Die Intersolar India in Mumbai, Indien vom 18. bis
20.November vervollständigt weltumspannende Netz der Intersolar
Messen und Konferenzen. | | | | |
| | | | NABU: Kohlekraftwerke verschmutzen Luft und Gewässer | Giftige Quecksilber-Emissionen aus Kohlekraftwerken sorgen für schlechten Zustand der Seen und Flüsse in Deutschland
Emissionen aus Kohlekraftwerken gefährden nicht nur die Klimaschutzziele, sondern belasten auch deutsche Flüsse und Seen erheblich. „Allein die deutschen Braunkohlekraftwerke blasen jedes Jahr geschätzte dreieinhalb Tonnen des Nervengifts Quecksilber in die Luft. Ein erheblicher Teil davon landet mit dem Regen auch in unseren Gewässern“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
In allen deutschen Flüssen wird derzeit die festgelegte Höchstkonzentration für Quecksilber überschritten – und damit die Umweltqualitätsnorm (UQN) verfehlt. Auch die Umweltziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind durch die giftigen Emissionen aus Kohlekraftwerken in Gefahr. Der NABU fordert daher deutlich strengere Grenzwerte für Quecksilber-Emissionen in Europa.
Alarmierend ist auch, dass Quecksilber über die Nahrungskette vom Menschen aufgenommen werden kann. Fische aus Rhein, Elbe und Donau sind nach Angaben der Bundesregierung seit mehr als 15 Jahren schwer belastet. „Besonders schädlich sind organische Verbindungen des Quecksilbers, wie Methylquecksilber, das beispielsweise im Organismus von Fischen gebildet wird. Es kann zu schweren Schädigungen des Nervengewebes führen“, so Tschimpke. Vor allem bei Raubfischen wird die Belastung als besonders hoch eingeschätzt. Das Bundesumweltministerium hatte erst kürzlich in einer offiziellen Empfehlung Schwangere und Stillende vor dem Verzehr von Aal und Hecht gewarnt.
„Deutschland ist aufgrund seines hohen Anteils an Kohlekraftwerken im Strom-Mix trauriger Spitzenreiter in Sachen Quecksilber-Emissionen in Europa. Die Braunkohle ist dabei die größte Dreckschleuder“, so Tschimpke. Bei der Verhinderung von Grenzwerten habe die Kohle-Lobby in der Vergangenheit ganze Arbeit geleistet. So sollen europäische Grenzwerte erst ab 2020 gelten. Dann sollen Braunkohlekraftwerke maximal sieben Mikrogramm Quecksilber je Kubikmeter Luft ausstoßen dürfen und Steinkohlekraftwerke vier Mikrogramm je Kubikmeter.
„Bis die Quecksilber-Grenzwerte in Kraft treten, gibt es quasi einen Freifahrtschein für die Kohleindustrie. Das ist besonders frustrierend, da es längst etablierte und kostengünstige technische Verfahren gibt, um den Quecksilberausstoß viel deutlicher als von der EU geplant zu reduzieren. Abgesehen davon sind die bald geltenden Grenzwerte ohnehin viel zu lasch“, so der NABU-Präsident.
Mittelfristig sei aber auch entscheidend, ganz auf fossile Energieträger zu verzichten. „Wenn wir die naturverträgliche Energiewende durch mehr Effizienz und erneuerbare Energien voranbringen, kommen wir weg von der Kohle und können Mensch und Natur entlasten“, so NABU-Energieexpertin Tina Mieritz. | Mehr | | | |
| | | | Karlsruhe: Im großen Holzbackofen selbst backen | Waldpädagogik mit köstlichem Angebot zum Ausklang des Schuljahres
Nichts ist so frisch wie Selbstgebackenes, und noch leckerer schmeckt, was auf urige Weise und gemeinsam gefertigt wird: Gelegenheit dazu bietet der große Holzbackofen am Waldklassenzimmer, Linkenheimer Allee 10, den das Team der Waldpädagogik am Mittwoch, 29. Juli, wieder für Brot, Brötchen, aber auch Kuchen, Flammkuchen oder Pizza befeuert.
Als köstlicher Übergang vom an diesem Tag endenden Schuljahr in die Sommerferien steht der Ofen von 14 bis etwa 17 Uhr für alle Interessierten ohne Anmeldung bereit. Zutaten oder daheim gerührte Teige sind mitzubringen. Dann kann jeder an diesem Entdecker-Nachmittag gegen einen Obolus von fünf Euro für Instandhaltung und Brennholz selbst ans Werk gehen. Nach den Sommerferien gibt es am 30. September, ein Mittwoch, und am 24. Oktober, ein Samstag, weitere Chancen auf dieses kulinarische Vergnügen. | | | | |
| | | | Buchen-Urwälder in Brandenburg | Entwicklung dank EU-Naturschutzrichtlinien
Bedeutender Naturschatz Grumsin - „Fitness-Check“ darf nicht zum Naturschutz-Abbau führen
Die Naturschutzgesetzgebung der EU soll auf den Prüfstand: Bis zum 24. Juli haben alle Bürgerinnen und Bürger in den Mitgliedstaaten die Gelegenheit, sich zur Bedeutung und zu einer möglichen „Modernisierung" der zwei wichtigsten EU-Gesetze für den Natur- und Artenschutz zu äußern: der Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) und der Vogelschutzrichtlinie. Es gilt die Erfolgsgeschichten der Richtlinien fortzuschreiben und geplante Lockerungen zu verhindern. Mit der Aktion „Naturschätze retten“ stellt der NABU jede Woche unter www.nabu.de/naturschaetze ein Gebiet, eine Art oder einen Lebensraum vor, die vom Schutz der EU profitieren oder ohne diesen verloren gehen könnten. Diese Woche der Naturschatz #12: Naturnaher Buchenwald Grumsin in Brandenburg.
Alte Buchenwälder gehören zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen der Erde. Mehr als 4.000 Pflanzen- und 6.700 Tierarten finden hier ein Zuhause – vorausgesetzt die Wälder sind in einem naturnahen Zustand mit urwaldähnlichen Strukturen. Doch solche nutzungsfreien Buchenwälder gibt es Deutschland nur noch auf weniger als 0,2 Prozent der Waldfläche, und das obwohl die Bundesrepublik von Natur aus zu mehr als der Hälfte von Buchenurwäldern bedeckt wäre.
„Viele Buchenwaldtypen gibt es nur bei uns in Deutschland. Daher tragen wir besondere Verantwortung für diesen Lebensraum“, sagt Aija Torkler, Leiterin des NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle. Hier, am Eingang zum Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin im nördlichen Brandenburg, darf sich wieder wertvoller Buchenwald entwickeln. Gut 6.100 Hektar des Waldgebiets Grumsiner Forst/Redernswalde stehen unter Schutz durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union. Und gut ein Zehntel ist seit den 1980er Jahren komplett aus der Nutzung herausgenommen. „Dadurch, dass hier niemand in die Entwicklung des Waldes eingreift, können wieder urwaldähnliche Strukturen entstehen. Das ist ein großes Geschenk für die Natur und unsere Artenvielfalt“, freut sich Torkler.
Besucher können im NABU-Naturerlebniszentrum den Lebensraum Buchenwald und seine unglaubliche Artenvielfalt entdecken. In einer Dauerausstellung lässt sich die Entstehungsgeschichte der Buchenwälder nacherleben, wie die Eiszeit die faszinierende Landschaft aus Seen, Mooren und Erlensümpfen prägte. Auch die Bewohner der Buchenwälder werden vorgestellt: Schwarzstorch, Moorfrösche, Großes Mausohr oder der Ästige Stachelbart, ein krauser Pilz, der sich auf die Stämme morscher Laubbäume spezialisiert hat. Erfahrene NABU- und Naturwacht-Mitarbeiter sowie zertifizierte Natur- und Landschaftsführer bieten zudem Führungen in die Buchenwälder an.
„Die FFH-Richtlinie der EU ist für die Entwicklung des Grumsiner Forsts elementar. Sie sorgt dafür, dass Biotope geschützt und in ihrer Vielfalt erhalten bleiben. Zahlreiche Bäume dürfen ungestört alt werden und irgendwann absterben. So entstehen wertvolle Bruthöhlen an abgebrochenen Ästen und verschiedenes Totholz. Die abgestorbenen Bäume bilden die Lebensgrundlage für zahllose Insekten, Fledermäuse und Pilze“, so Torkler weiter.
Wie wichtig die Bedeutung des Grumsiner Forsts und der naturnahen Buchenwälder Deutschlands ist, zeigt auch ihre Ernennung zum UNESCO-Weltnaturerbe. 2011 wurde der Grumsin gemeinsam mit vier weiteren deutschen Buchenwaldgebieten von der UNESCO in die Liste der Weltnaturerbestätten aufgenommen. Die Wälder sind damit der Serengeti in Ostafrika und dem Yellowstone-Nationalpark in den USA gleichgestellt.
Wer das FFH-Gebiet Grumsiner Forst/Redernswalde erleben möchte, hat in der „Naturschatz“-Woche vom 13. bis 19. Juli Gelegenheit dazu. Im NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle zeigt Naturfotograf Sebastian Hennigs seine Ausstellung „Lebensraum Buchenwälder“, gefährdete Arten sowie die Nutzung des FFH-Gebiets werden vorgestellt und NABU-Waldexperte Stefan Adler gibt Auskunft zur Umsetzung des europäischen Naturschutzrechts im deutschen Wald. Darüber hinaus kann das Weltnaturerbe bei einer Kindersafari und einer geführten Wanderung erkundet werden. Termine: https://blumberger-muehle.nabu.de/angeboteundtermine/veranstaltung.html
Der NABU stellt seit Ende April jede Woche eine geschützte oder gerettete Art, einen Lebensraum oder ein Natura-2000-Gebiet über die NABU-Webseite, Presse, soziale Medien und auf Veranstaltungen vor, die alle vom EU-Schutz abhängen. Dazu zählen neben dem Buchenwald Grumsin unter anderem auch der Wolf und der Biber, ebenso wie das Große Torfmoor in Nordrhein-Westfalen, das Tegeler Fließtal der Hauptstadt Berlin oder das Nationale Naturerbe „Weinberg Wetzlar“. | Mehr | | | |
| | | | NABU präsentiert Altarmanschluss | ...bei Eröffnung vom Haus der Flüsse in Havelberg
In Sachsen-Anhalt startet die aktive Bauphase im Naturschutzgroßprojekt
Am heutigen Montag hat das Natura 2000-Informationszentrum „Haus der Flüsse“ des Biosphärenreservats Mittelelbe am BUGA-Standort Hansestadt Havelberg seine Pforten geöffnet. Mit anschaulichen Exponaten und interaktiven Stationen werden die Flusslandschaften Elbe und Havel mit ihren Natura-2000-Lebensräumen und -Arten dargestellt. Der NABU sorgte im Frühjahr 2014 in direkter Nachbarschaft für den Anschluss eines Altarms der Havel und ließ damit die historische Petroleuminsel wiederauferstehen. Auf ihr wurden früher die Petroleumvorräte gelagert, um die Stadt vor Brandkatastrophen zu schützen.
„Heute kann sich auf der 4000 Quadratmeter großen Insel wieder Auenwald entwickeln, wodurch sich viele Tier- und Pflanzenarten wieder ansiedeln werden“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der wiederangeschlossene Altarm ist nicht nur Lebensraum, sondern auch in das Ausstellungskonzept eingebunden. Über ihn führt ein Steg mit zehn Informationstafeln, die über die Flussaue und das NABU-Projekt informieren. „Die gute Zusammenarbeit mit den Partnern in Sachsen-Anhalt ermöglicht es, dass die größte europäische Flussrenaturierung vorangeht und nun die Bagger rollen“, so Miller.
Parallel zur Eröffnung des Hauses startete heute östlich von Kuhlhausen die aktive Bauphase im Renaturierungsprojekt des NABU auf einer Fläche von 430 Hektar. „Wir freuen uns, dass wir nun nach Jahren der Vorbereitung und Planung mit den praktischen Arbeiten beginnen können“, sagte NABU-Havelprojektleiter Rocco Buchta. Die Breite Dunau, ein System historischer Havelarme, werde dadurch künftig mitsamt ihrer großen Überflutungsflächen ganzjährig durchströmt. Weniger Ablagerungen führen zu besseren Bedingungen für aquatische Organismen. Wiesenbrüter profitieren ebenso von der Verbesserung ihres Lebensraumes wie die Bewohner des neu angelegten Auenwaldes.
„Der Rückbau von Verwallungen und die Absenkung von Dämmen bewirken eine durchgängige Verbindung von Fluss und Aue bei hohen Wasserständen. Außerdem erneuern wir die Querungsbauwerke, so dass mehr Wasser hindurchfließt und die ursprünglichen Lebensgemeinschaften des Fließgewässers zurückkehren können“, so Buchta.
Im Jahr 2005 hat der NABU das größte europäische Projekt zur Renaturierung eines Flusses gestartet. Auf etwa 90 Flusskilometern werden verschiedene Maßnahmen, darunter die Entfernung von steinernen Uferbefestigungen und -verwallungen, die Begründung von Auenwald sowie der Anschluss von Altarmen und Flutrinnen umgesetzt, um so große Flussabschnitte der Unteren Havel wieder zu ihrer ursprünglichen Vielfalt zurückzuführen.
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