oekoplus - Freiburg
Donnerstag, 21. November 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Faltblatt „Hunde im Naturschutzgebiet“
Um rücksichtsvolles Verhalten in Naturschutzgebieten wirbt das
Umweltschutzamt seit ein paar Wochen mit einem neuen
Informationsfaltblatt bei Hundebesitzerinnen und -besitzern. Das
Faltblatt „Hunde im Naturschutzgebiet“ informiert über Regeln, die
aus Sicht des Natur- und Artenschutzes von Hundebesitzenden
beim Ausführen ihrer Vierbeiner in Naturschutzgebieten zu
beachten sind und erklärt die Gründe dafür.

Naturschutzgebiete sind in der Kategorie der Schutzgebiete die
bedeutendste und strengste in Deutschland. Der Schutz von Tierund
Pflanzenarten samt ihrer Lebensräume hat hier absoluten
Vorrang. In den Verordnungen zu den Freiburger
Naturschutzgebieten ist zum Schutz der wildlebenden Tiere und
Pflanzen geregelt, dass Hundehaltende ihre Vierbeiner anleinen
müssen. Vor allem in der Brut- und Aufzuchtszeit sind
freilaufende und stöbernde Hunde eine Gefahr für viele
Vogelarten. Durch die stöbernden Hunde werden bodenbrütende
Vögel aufgeschreckt. Sie lassen das Nest zurück und ihre Jungen
werden zur leichten Beute für Nesträuber. Auch im Winter zehren
die permanenten Störungen durch freilaufende Hunde enorm an
den überlebensnotwendigen Fettreserven vieler Wildtiere. Aber
nicht nur für Wildtiere sind freilaufende Hunde ein Problem. Ihre
Hinterlassenschaften düngen und verunreinigen Wiesen und
Weiden, was bestimmte seltene Pflanzenarten zurückdrängt und
zu Problemen bei der Verwertung der Heuernte führen kann.

Das Informationsfaltblatt will bei den Hundebesitzenden für eine
umsichtige naturverträgliche Nutzung der Freiburger
Naturschutzgebiete werben. Er liegt beim Bürgeramt, bei den
Servicestellen für Hundesteuer, bei den Ortsverwaltungen und
beim Umweltschutzamt aus. Zusätzlich werden die
Naturschutzwarte, die sich ehrenamtlich an der Betreuung der
Naturschutzgebiete beteiligen, das Faltblatt zur Aufklärung von
Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern vor Ort nutzen.

Wo die insgesamt sieben Naturschutzgebiete in Freiburg liegen,
ist der Karten auf dem Faltblatt zu entnehmen.
 
 

 
NABU: Fehmarnbelt-Querung rückt in weite Ferne
Verzögerung ist weiterer Sargnagel für Mammutvorhaben

Mit der am heutigen Donnerstag angekündigten, neuerlichen Verzögerung bei der Fehmarnbelt-Querung steigt aus NABU-Sicht die Wahrscheinlichkeit, dass das Vorhaben niemals realisiert werden wird. Die erneute Verzögerung hatte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer nach einem Treffen mit dem dänischen Minister Hans Christian Schmidt signalisiert.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Das ist eine gute Nachricht für den ökologisch sensiblen Fehmarnbelt. Die neuerliche Verzögerung ist ein weiterer Sargnagel für das infrastrukturell überflüssige und ökologisch höchst riskante Vorhaben. Je schneller das Projekt jetzt endgültig begraben wird, desto besser für die Natur und Umwelt und die Menschen in der betroffenen Region Ostholstein.“

Im Jahr der Unterzeichnung des Staatsvertrages 2008 zwischen Deutschland und dem Königreich Dänemark sei die Eröffnung der Fehmarnbelt-Querung für 2015 prognostiziert worden, die Kosten hätten allein für die damals noch geplante Brückenkonstruktion bei 4,2 Milliarden Euro gelegen. Laut letzter Kostenschätzung kostet das Vorhaben bei stagnierenden Verkehrsprognosen 7,4 Milliarden Euro und kommt nunmehr aller Wahrscheinlichkeit eine ganze Dekade später.
Mehr
 

 
NABU veröffentlicht Jahresbericht 2014
560.000 Mitglieder und Förderer

Biologische Vielfalt in der Dauerkrise - Schlechter Zustand der Agrarlandschaft - EU-Naturschutz stärken

Der NABU ist auch 2014 weiter gewachsen. Mit 560.000 Mitgliedern und Förderern (Vorjahr: 540.000) bleibt der NABU der mitgliederstärkste deutsche Umweltverband. Der NABU erzielte gegenüber dem Vorjahr über acht Prozent mehr an Einnahmen und konnte 34,9 Millionen Euro für den Natur- und Umweltschutz ausgeben.

„Der Natur- und Umweltschutz liegt vielen Menschen am Herzen, das zeigt die ausdauernde und wachsende Unterstützung unserer Mitglieder und Förderer und das große ehrenamtliche Engagement im NABU“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke bei der Vorstellung des Jahresberichts in Berlin. Die wichtige Basis des NABU bleibt die ehrenamtliche Naturschutzarbeit vor Ort: in über 2.000 Gruppen setzen sich 37.000 NABU-Mitglieder ehrenamtlich für Natur- und Artenschutz ein.

„Trotz der Begeisterung vieler Menschen für die Umwelt, befindet sich die biologische Vielfalt in der Dauerkrise“, so Tschimpke. Die Bundesregierung selber habe sich Anfang dieses Jahres ein schlechtes Zeugnis mit der Vorstellung des aktuellen Indikatorenberichtes zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ausgestellt. Zwischen Ist-Zustand und Ziel klafften breite Lücken. Inzwischen sei jede dritte in Deutschland untersuchte Art gefährdet, so das Ergebnis des Artenschutzberichtes des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Auch innerhalb der gesamten Europäischen Union gelten 77 Prozent der Ökosysteme als geschädigt.

Sorgen machten Naturschützern vor allem die Arten der Agrarlandschaft, wo Bestandsgrößen mehrerer Vogelarten wie Kiebitz oder Feldlerche bei nur knapp über 50 Prozent der für 2015 angestrebten Werte lägen. „Die EU-Agrarpolitik trägt immer noch maßgeblich zum Artenverlust bei. Wir brauchen ein Umsteuern zu mehr Naturschutz in der Landwirtschaft. Ferner hapert es bei der Umsetzung, Durchsetzung und Finanzierung. Dies gilt für Natura 2000, dem inzwischen größten Schutzgebietsnetz der Welt, aber auch außerhalb von Schutzgebieten“, so Tschimpke. Hier seien vor allem die Landesregierungen in der Pflicht.

Der NABU begrüßte, dass sich die Bundesregierung in einem Schreiben Anfang Juli an EU-Umweltkommissar Vella für eine Beibehaltung der EU-Naturschutzrichtlinien ausgesprochen hat. In seinem Engagement für die beiden Richtlinien und Natura 2000 sieht sich der NABU auch in der überwältigenden Resonanz auf eine EU-Bürgerbefragung bestärkt. Mehr als eine halbe Million Menschen und mindestens 94 Prozent aller Teilnehmer äußerten darin ihr Unverständnis über die von EU-Kommissionspräsident Juncker angekündigten Änderungen der Naturschutzrichtlinien. „Wir brauchen keine Neuverhandlung, die in einer massiven Schwächung des Arten- und Naturschutzrechts enden könnte, sondern endlich die konsequente Umsetzung des EU-Naturschutzrechts“, so Tschimpke.

Die internationale Arbeit des NABU war im vergangenen Jahr insgesamt erfolgreich: So konnte das erste große, von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderte Projekt im indonesischen Harapan-Regenwald mit der Wiederherstellung von 100.000 Hektar Tieflandregenwald abgeschlossen werden.

Ein weiteres Kernthema des NABU ist die naturverträgliche Energiewende. Zwar hat die Bundesregierung auf Initiative des NABU das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende auf den Weg gebracht mit dem Ziel, zur Versachlichung der Debatten und zur Vermeidung von Konflikten vor Ort beizutragen. Aufgrund zahlreicher bürokratischer Hürden und Unklarheiten zur Trägerschaft kommt das Projekt allerdings weiterhin nur schleppend voran.

Insgesamt blieb die Energie- und Klimapolitik der Großen Koalition hinter den Erwartungen zurück – auch mit Blick auf das globale Klimaschutzabkommen, das im Dezember in Paris verhandelt werden soll. „Der Schlüsselfaktor für eine naturverträgliche Energiewende, die Energieeffizienz, wurde bislang sträflich vernachlässigt“, so Tschimpke. Das „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ und der „Nationale Aktionsplan Energieeffizienz“, seien zwei wesentliche Maßnahmenpläne, um die selbstgesteckten Klimaschutzziele bis zum Jahr 2020 noch zu erreichen. Die Programme krankten noch immer an ihrer „Hätte-Könnte-Sollte“- Formulierung. Negative Beispiele seien die steuerliche Förderung von Gebäudesanierungsmaßnahmen, die aufgrund von länderspezifischen Partikularinteressen vom Tisch sei, sowie der kürzlich von Bundeswirtschaftsminister Gabriel geforderte und anschließend gekippte Klimaschutzbeitrag. Dieser hätte die notwendige CO2-Minderung im Stromsektor erbracht, und das zu einem Bruchteil der Kosten der zäh ausgehandelten Kapazitätsreserve durch Braunkohlekraftwerke, die sich wahrscheinlich nicht mal mit EU-Beihilferecht vereinbaren lässt. Der NABU spricht sich weiterhin für ein klares Verbot der Fracking-Technologie in Deutschland aus.

Neben dem Moorschutz bleiben die Fortschreibung des Nationalen Naturerbes und die Renaturierung der Unteren Havel Schwerpunkte der Verbandsarbeit. Im Jahr 2005 hatte der NABU an der Unteren Havelniederung das größte europäische Projekt zur Renaturierung eines Flusses gestartet. Nach mehreren Jahren der Vorbereitung und Planung konnte jetzt mit den praktischen Arbeiten begonnen werden. In den kommenden Jahren soll der Fluss auf 90 Kilometern Länge seine einstige Vielfalt zurückerobern. Der NABU werde sich auch weiter verstärkt für den Schutz und die Schaffung naturnaher Gewässer und Auen engagieren, damit diese wieder ihre Funktionen für den Natur- und Hochwasserschutz erfüllen könnten. So müsse das auf Initiative des NABU vereinbarte Bundesprogramm Blaues Band noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden, so Tschimpke. Im Fokus ständen die 7300 Kilometer Bundeswasserstraßen, wo aus Naturschutzsicht ein besonderer Handlungsbedarf bestehe.

Im Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit des gesamten Verbandes steht die im Frühjahr gestartete NABU-Imagekampagne. Unter dem Motto „Wir sind, was wir tun. Die Naturschutzmacher.“, will der NABU Menschen für die Natur und den Naturschutz begeistern.
Mehr
 

 
NABU-Storchenbilanz: Im Westen gut, im Osten trüb
Späte Rückkehr und Trockenheit sorgen für wenig Nachwuchs im storchenreichsten Bundesland

In diesen Tagen macht sich der diesjährige Storchennachwuchs auf seine erste lange Reise in die südlichen Winterquartiere. Die Elterntiere gönnen sich noch ein paar Tage Ruhe, bevor auch sie folgen. Die Storchenschützer des NABU ziehen eine erste Bilanz: „Wie schon in den Vorjahren entwickeln sich die Storchenbestände im Osten und Westen der Bundesrepublik sehr unterschiedlich“, so Christoph Kaatz von der NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchenschutz. Während man in den westlichen Bundesländern Zunahmen verzeichnete, gäbe es in den Hauptverbreitungsgebieten des Weißstorches östlich der Elbe leichte Bestandsrückgänge.

Dabei begann die Brutsaison bundesweit vielversprechend: Wie gewohnt kamen die Tiere, die in Spanien überwinterten, schon sehr zeitig in ihre Brutgebiete zurück. Auch die ersten Ostzieher waren bereits Anfang April wieder in ihren ostdeutschen Brutgebieten angekommen. Danach jedoch wurden die noch ziehenden Weißstörche durch ungünstige Witterung auf ihrer Reise behindert. So kamen letztendlich doch viele erst spät in ihre Nester zurück. „Zu spät, um noch mit einer erfolgreichen Brut zu starten“, so Kaatz.

„In Brandenburg zog ein Storchenpaar im Schnitt weniger als zwei Jungtiere groß“, meldete Landesbetreuer Bernd Ludwig. Dies reiche in Deutschlands storchenreichstem Bundesland in diesem Jahr nicht zum Bestandserhalt aus. Hinzu komme, dass durch die enorme Ausweitung des großflächigen Mais-, Raps- und Sonnenblumenanbaus in Brandenburg der Lebensraum der Weißstörche ohnehin immer kleiner wird. In Westdeutschland hingegen war die Witterung für die Störche gut und ein sogenanntes „Mäusejahr“ sorgte für viel Futter, so dass hier überdurchschnittlich viele Jungstörche in den Nestern groß wurden.

Im vergangenen Jahr brüteten allein in Brandenburg 1.400 Paare, in Deutschland insgesamt über 6.100 Weißstorchpaare. „So viele werden es in diesem Jahr allerdings nicht“, sagte Kaatz. Die endgültigen Zahlen liegen zum Jahresende vor.

Auch die ersten besenderten NABU-Störche haben ihre Reise in den Süden angetreten: Mit Hilfe der Satelliten-Telemetrie kann der Storchenzug von Adele, Gustav, Michael, Ronja und Junior in einer interaktiven Karte verfolgt werden. Außerdem analysiert und kommentiert NABU-Storchenexperte Kai-Michael Thomsen die Daten im neuen NABU-Blog „Störche auf Reisen“.
Mehr
 

 
NABU: Projekt Fehmarnbeltquerung endgültig beenden
Steuerzahler entlasten und ökologisches Desaster für Ostsee vermeiden

Der NABU hat seine Kritik am Projekt der Festen Fehmarnbeltquerung (FFBQ) am heutigen Freitag erneuert. Hintergrund sind aktuelle Berichte, dass Dänemark wegen Verzögerungen auf deutscher Seite mit einem endgültigen Ja zum Fehmarnbelttunnel zögert.

Dazu erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Der Zeitpunkt ist gekommen, das Projekt ohne große Schäden für den Steuerzahler endgültig zu beenden und damit ein ökologisches Desaster für die gesamte Ostsee zu vermeiden. Angesichts der ungeklärten Fragen der EU-Fördermittel, ausufernder Kosten und völliger Unklarheit, wie die deutsche Hinterlandanbindung realisiert werden soll, wäre es kaum verwunderlich, dass zuletzt auch der Rückhalt für die FFBQ auch in Dänemark schwindet.“
 
 

 
Todesfalle Stromleitung
Ungesicherte Masten gefährden Jungstörche

Zahlreiche Netzbetreiber ignorieren gesetzliche Vorgabe

Der NABU befürchtet in diesem Jahr viele tote Jungvögel durch ungesicherte Stromleitungen. Allein in den vergangenen vier Wochen wurden sechs tote Weißstörche gemeldet, die an Verbrennungen von Stromschlägen starben. „Jeder einzelne Tod dieser seltenen Vögel hätte verhindert werden können, wenn die Energieversorger ihrer Verpflichtung nachgekommen wären, die Masten vogelsicher zu machen. Bereits Ende 2012 ist die zehnjährige gesetzliche Übergangszeit zur Nachrüstung abgelaufen. Doch weil an vielen Orten die Kontrollen fehlen, ignorieren zahlreiche Energieversorger die Auflagen oder setzen immer noch wirkungslose Schutzvorrichtungen ein“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Wie viele Vögel jedes Jahr in Deutschland durch Stromschläge an ungesicherten Mittelspannungsleitungen und Oberleitungen der Bahn sterben, ist unbekannt. Bundesweit gibt es kein einheitliches System zur Erfassung. In den meisten Fällen handelt es sich um Zufallsfunde durch ehrenamtliche Naturschützer, wenn sie in ihrem Umfeld Stromleitungen kontrollieren. Allein für Brandenburg weist die Staatliche Vogelschutzwarte 353 Weißstörche nach, die in den vergangenen 20 Jahren an Verbrennungen von Stromschlägen starben.

„Sehr viele Stromschlagopfer werden gar nicht gefunden. Deswegen müssen wir leider von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgehen und schätzen, dass tausende Großvögel in den vergangenen drei Jahren auf diese Weise getötet wurden. Dabei sollte die Zahl eigentlich längst bei null liegen. Um dieses Ziel möglichst schnell zu erreichen, müssen die Naturschutzbehörden der Bundesländer die Masten in ihren Regionen endlich systematischer auf fehlende Nachrüstung hin kontrollieren“, so der NABU-Präsident. Spätestens zum 1. Januar 2013 hätten alle Energieversorger ihre nicht und bisher unzulänglich gesicherten Masten entschärfen müssen. Zu den verpflichtenden Neuerungen gehören statt den wirkungslosen Büschelabweisern Abdeckungen über den Isolatoren und Ummantelungen der abgehenden Leitungen.

Über 50 Prozent aller gemeldeten Opfer sind Weißstörche, da sie auf den Masten schlafen oder gar brüten. Auch für Greifvögel und Eulen (33 Prozent) werden ungesicherte Masten zur tödlichen Gefahr, wenn sie einen als Sitzwarte auswählen, darunter seltene Arten wie Rotmilane, Uhus oder sogar Steinadler.

Doch nicht nur an ungesicherten Mittelspannungsmasten lauern Gefahren für Vögel. Auch an Hochspannungsleitungen sterben zahlreiche Tiere. Vor allem wenn die Leitungen durch Vogelrastgebiete führen oder entlang von wichtigen Vogelzugkorridoren liegen. Mehrere Einzelstudien wiesen nach, dass dort pro Leitungskilometer mehrere hundert Vögel im Jahr durch Kollisionen ums Leben kommen können. Besonders betroffen sind Störche, Kraniche, Wasservögel, Wiesenbrüter und Schwärme von Kleinvögeln. Sie können die Entfernung zu den Leitungen nicht richtig einschätzen oder erkennen sie zu spät, sind zu schnell oder unwendig, um auszuweichen.

Daher müssen bei den vielen derzeit neu geplanten Trassen vogelreiche Gebiete möglichst umgangen werden. Zusätzlich können spezielle Markierungen am besonders schlecht zu sehenden Blitzschutzkabel über den Leitern die Kollisionsgefahr um bis zu 90 Prozent verringern. Doch diese speziellen Markierungen werden von den Behörden noch zu selten eingefordert. „Netzbetreiber sind bei Neubauprojekten verpflichtet, die verursachten Umweltbeeinträchtigungen zu kompensieren. Also sollten auch Bestandsleitungen in Gebieten mit hohem Vogelaufkommen nachgerüstet werden“, sagt Eric Neuling, NABU-Stromnetzexperte.

Der NABU fordert beim Ausbau der Stromnetze stärker auf Erdkabel zu setzen. Sie entlasten nicht nur die Anwohner, sondern verringern negative Auswirkungen auf die Vogelwelt. „Doch da auch Erdkabel Umweltprobleme mit sich bringen, beispielsweise durch die Verlegung in Wäldern, wäre die beste Lösung weniger Strom zu verbrauchen. Durch Stromsparen und eine höhere Energieeffizienz könnten auf zahlreiche Kilometer Leitungen verzichtet werden“, so Neuling.
Mehr
 

 
NABU und SEA LIFE Trust gegen die Müllhalde Meer
Ausstellungen in allen deutschen SEA LIFE Aquarien eröffnet

Mehr als zehn Millionen Tonnen Plastikmüll landen jedes Jahr in unseren Meeren – mit verheerenden Folgen für unsere Umwelt. Mit einer gemeinsamen Informationskampagne wollen NABU und SEA LIFE Trust auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam machen. Dazu ist ab dem 18. August in allen acht deutschen SEA LIFE Aquarien drei Monate lang ein Ausstellungsmodul über die Folgen des Plastiks für unsere Meere zu sehen.

Insbesondere zur Urlaubszeit sticht an Stränden der Müll ins Auge: Flaschen, Zigarettenstummel und Verpackungen gehören zu den unliebsamen Begleitern der Erholung. Dabei ist der Müll, der an unseren Stränden wieder angespült wird, nur ein Bruchteil jenes Mülls, der im Meer treibt. Nur etwa 15 Prozent erreichen wieder die Küste, die restlichen 70 Prozent sinken zum Meeresgrund und weitere 15 Prozent treiben an der Meeresoberfläche.

Im Rahmen ihrer gemeinsamen Informationskampagne geben der NABU und SEA LIFE Trust Antworten auf die häufigsten Fragen zum Müll im Meer und zeigen Möglichkeiten, wie jeder Einzelne für den Schutz der Ozeane aktiv werden kann. Darüber hinaus gibt es eine begleitende Vortragsreihe sowie ein Mitmachspiel mit Gewinnen.

„Der Fokus unserer gemeinsamen Aktion liegt auf den typischen Fundstücken Plastiktüten, Zigarettenkippen aber auch Mikroplastik. Beispielsweise ist nur Wenigen bekannt, dass auch die Filter von Zigaretten aus Kunststoff bestehen. Plastiktüten brauchen bis zu 20 Jahre, bis sie im Meer zerfallen. In zahlreichen Kosmetikprodukten finden sich kleinste Plastikpartikel – das sind nur einige der Fakten, die wir vermitteln wollen“, erläutert Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte.

Ganz verschwinden wird das Plastik aus unserer Umwelt wohl nie. Es zerfällt nur in immer kleinere Bruchstücke und treibt dann als Mikroplastik in unseren Meeren. „NABU und SEA LIFE Trust haben sich zum Ziel gesetzt, die Plastikverschmutzung einzudämmen und das öffentliche Bewusstsein zu stärken, Plastikeinträge in unsere Meere zu vermeiden“, erklärt Andy Bool, Leiter des SEA LIFE Trust.

Die Ausstellung ist bis Ende Oktober in folgenden SEA LIFE Aquarien zu sehen: Berlin, Hannover, Königswinter, Konstanz, Oberhausen, München, Speyer, Timmendorfer Strand.
Mehr
 

 
Das Silberbrünnele am Schlossberg ist renoviert
Das Silberbrünnele am Burghaldering auf dem Schlossberg
erstrahlt in neuem Glanz. Nach umfangreicher Sanierung haben
Bürgermeisterin Gerda Stuchlik und Marcel Thimm, Vorsitzender
des Kuratoriums Schlossberg, den Brunnen heute im Beisein der
Presse eingeweiht

Baugeschichte und Namensgebung des Brunnens im Stadtwald
sind leider nicht hinreichend geklärt. Einzelne Hinweise gibt es
lediglich in Unterlagen zum Verschönerungsverein aus Zeiten des
ehemaligen Oberbürgermeisters Otto Winterer.

Einfacher lässt sich der Verlauf der jetzigen Sanierung des
Silberbrünneles nachvollziehen: Diese hatte das
Stadtplanungsamt bereits 2002 im Schlossbergrahmenplan
angeregt. Neben der Rekonstruktion war auch die Instandhaltung
der zugehörigen Stützmauer geplant. Auf Grund fehlender
Haushaltsmittel kam die Sanierung aber nicht zustande. Im
vergangenen Jahr nahm das Kuratorium Schlossberg das Thema
wieder auf und setzte sich dafür ein, dass das Forstamt den
Brunnen mit Hilfe der Bürgerschaft und des Kuratoriums saniert.

Gesagt, getan: Fachkräfte von städtischem Forstamt und
Mundenhof, die in der Restaurierung historischer
Erholungsstätten erfahren sind, setzten die Idee in die Tat um.
Ausbildungsleiter Carsten Kluge machte die Sanierung zum
Lehrprojekt für die Auszubildenden des Mundenhofes: Er entwarf
einen neuen Brunnen und baute ihn anschließend mit den Azubis
für Garten- und Landschaftbau nach. Dabei wurden die Fassung
der Quelle, die Wasserleitung und der Zugangsweg neu gestaltet.
Die verwendeten Steine stammen aus Abrissarbeiten, zum
Beispiel an der ehemaligen Landwirtschaftsschule oder der
Mauer am Hauptfriedhof.

Das Kuratorium Schlossberg und einzelne Bürgerinnen und
Bürger haben das Projekt mit Spenden unterstützt. Insgesamt
kamen dabei 10.000 Euro zusammen. Bürgermeisterin Stuchlik
lobt den Einsatz: „Durch die Spenden ist die Hälfte der gesamten
Arbeits- und Materialkosten von 20.000 Euro an die Stadt
zurückgeflossen. Das ist ein großartiges Beispiel für das
bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt“.
Kuratoriumsvorsitzender Marcel Thimm dankt dem Forstamt für
die gelungene Neugestaltung und die gute Zusammenarbeit.

Ãœber den erfolgreichen Abschluss der Arbeiten freuen sich aber
vor allem die Besucherinnen und Besucher des Schlossbergs,
denen der Brunnen an heißen Sommertagen ein beschauliches
und schattiges Plätzchen bietet.
 
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger