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Dienstag, 3. Dezember 2024
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Verschiedenes

 
Bürgerinfo Heizungserneuerung mit Mini-BHKW
Zur Heizungserneuerung mit Strom erzeugenden Heizungen (Mini-BHKW) bietet der Freiburger gemeinnützige Verein ECOtrinova e.V. mit dem Klimabündnis Freiburg für Bürgerinnen und Bürger aus Freiburg und Umland kostenlose halbstündige Informationsgespräche und Infomaterial an. Die ersten Termine sind Dienstag 8. September ab 17.00 Uhr und Mittwoch 16. Sept. ab 18.00 Uhr im Agenda-21-Büro Freiburg im Treffpunkt Freiburg, Schwabentorring 2. Um Anmeldung wird gebeten an ecotrinova@web.de oder T. 0761-2168730.

ECOtrinova rät, fällige Heizungserneuerungen vorzuziehen und schon jetzt ab Spätsommer vorzubereiten. Mini-BHKW sind besonders wirksam für die Energieeinsparung und den Klimaschutz. Für sie gibt es vielfältige und attraktive öffentliche Förderungen.
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Kleine Schritte in Richtung eines Klimaabkommens
Klimaschutz braucht mehr als Symbolpolitik

Anlässlich der heute in Bonn zu Ende gehenden UN-Klimakonferenz zur Vorbereitung des notwendigen Klimaschutzabkommens für den Klimagipfel im Dezember in Paris kritisiert der NABU die geringen Fortschritte der Verhandlungen. Dazu erklärte NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Trotz einer Annäherung der Vertragsstaaten bei strittigen Themen wie Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie Umgang mit Verlusten und Schäden durch den Klimawandel, sind die Ergebnisse der Verhandlungen noch viel zu unzureichend. Die Regierungen der Vertragsstaaten müssen jetzt über Bekenntnisse zum Klimaschutz hinaus auch die Bereitschaft für Kompromisse in den Verhandlungen zeigen.“

US-Präsident Obama, die G7-Staaten, der Papst, führende muslimische Gelehrte und weitere Akteure haben in den letzten Monaten immer wieder die Dringlichkeit des Klimaschutzes und das Ende des fossilen Zeitalters beschworen, konkrete Maßnahmen sind allerdings rar. „Die Staats- und Regierungschefs einflussreicher Industriestaaten wie US-Präsident Obama und Bundeskanzlerin Merkel müssen endlich die Ebene der Symbolpolitik verlassen und auch tatsächliche Zugeständnisse bei den strittigen Themen machen, damit Mitte Dezember in Paris ein Weltklimaabkommen unterzeichnet wird, das seinen Namen auch verdient“, so Tschimpke.

Gleichzeitig müssen auch die Verhandlungsführer den Vertragstext weiter vorbereiten – noch immer ist dieser mit seinen knapp 80 Seiten viel zu lang, um tatsächlich verhandelbar zu sein. Bis zur Klimakonferenz in Paris verbleiben lediglich fünf Verhandlungstage bei der nächsten Vorbereitungskonferenz im Oktober in Bonn und so langsam steigt die Sorge, dass bis Paris kein fertiges Abkommen vorliegt. Schon 2009 war der unfertige Vertragsentwurf einer der Gründe für das Scheitern der Kopenhagener Klimakonferenz.

Ein wichtiger inhaltlicher Punkt, der noch verhandelt werden muss, ist die Überprüfung der Zielerreichung alle fünf Jahre, denn es ist noch immer völlig unklar, wie das Zwei-Grad-Ziel eingehalten werden kann. „Nach derzeitigen Erkenntnissen ist mit den nationalen Klimaschutzbeiträgen eine Erderwärmung von rund vier Grad Celsius zu erwarten“, so NABU-Klimaschutzexperte Sebastian Scholz. „Wir brauchen dringend eine Regelung, wie die Beiträge hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Fairness bewertet werden und einen Mechanismus, der regelmäßig die nationalen Klimaschutzambitionen steigert. Nur so kann die Lücke zwischen dem politisch Möglichen und dem ökologisch Notwendigem geschlossen werden.“
 
 

 
ÖKO-TEST-Magazin September 2015
Aus dem Inhalt

Test: schwarze Tees
Schwarze Tees stecken oft voller Pestizide und anderer Schadstoffe. Ein türkischer Tee ist sogar so hoch belastet, dass er nicht hätte verkauft werden dürfen. ÖKO-TEST kritisiert zudem, dass viele Anbieter nicht ausreichend belegen konnten oder wollten, dass sie sich um faire Löhne und menschenwürdige Verhältnisse in den Anbauländern bemühen.

Test: Schokoladen-Müsli
Müslis folgen anscheinend dem Trend vieler Frühstückscerealien: Sie werden zur Süßigkeit aufgepeppt. Im Test fallen fast alle Schokomüslis wegen des hohen Zuckergehaltes durch. Zudem sind der Hälfte der Produkte Aromastoffe zugesetzt. Ebenso analysierten die Labore bei einigen Müslis erhöhte Mengen an Mineralöl. Wenn dieses im Körper gespeichert wird, kann das zu einer Schädigung der Leber und der Lymphknoten führen. Die konventionellen Müslis enthielten Rückstände an Pestiziden und Wachstumsregulatoren.

Test: Zahnpflegekaugummis
Die meisten Zutaten in den Kaugummis sind unbedenklich, mitunter werden allerdings Rohstoffe eingesetzt, die erdölbasiert sind. Auch beinhalten viele überflüssige Süßstoffe und zugesetzte Aromen. Ein Produkt enthält Mikrosilber, das eine antimikrobielle Wirkung haben soll. Studien haben jedoch gezeigt, dass Bakterien gegen Silber resistent werden können und Silber sogar selbst zu Resistenzbildungen beiträgt.

Test: Anti-Aging-Linien, Naturkosmetik
Die Inhaltsstoffe der „grünen“ Anti-Aging-Linien halten, was sie versprechen. Sie enthalten weder Parabene noch Paraffine/Erdölverbindungen, Silikone, Diethylphthalat oder Formaldehyd/-abspalter. In einigen der Produkten stecken jedoch Aluminiumverbindungen, allerdings auf einem tolerierbaren Niveau. Problematisch wird es hingegen, wenn die Hersteller die Wirksamkeit ihrer Produkte belegen sollen. Beweisen, dass die Anti-Aging-Produkte einer normalen Feuchtigkeitscreme etwas voraus haben, konnte nämlich keiner der Hersteller.

Test: Kinderteppiche
Auf manche Kinderteppiche sollten die Kleinen besser keinen Fuß setzen. Denn sie stecken voller Schadstoffe, die gesundheitsschädigend sind oder Allergien auslösen. Ein Produkt ist nach Ansicht von ÖKO-TEST sogar nicht verkehrsfähig, weil es Benzidin enthält, welches Blasentumore verursachen kann. Frech ist auch ein anderer Hersteller, der seinen Kinderteppich als „schadstofffrei“ anpreist. Die Laborergebnisse zeigen jedoch bei dem Produkt große Mengen an Anilin.

Test: Babyfone mit Sensormatten
Drei von vier Produkten funken immer noch mit digital-gepulster elektromagnetischer Strahlung, von der Studien zeigen, dass diese Funkwellen Hirnströme verändern und das Krebsrisiko erhöhen können. Auch noch einen Meter vom Sender entfernt ist die elektromagnetische Strahlung so hoch, wie man sie auch im Umfeld von Mobilfunk-Basisstationen findet. Wenigstens überwachen alle vier Sensormatten die Atembewegungen, die ein Speziallabor mithilfe eines pneumatischen Systems und eines Baby-Dummys simuliert hat, zuverlässig.

Test: Isolierflaschen
Der Praxistest zeigte: Manche Produkte isolieren nur „ausreichend“– sowohl was das Warmhalten des Wassers als auch was die Außenisolation des Bechers angeht. Teilweise halten sie auch nicht dicht. Ein Produkt im Test hat sogar das Leitungswasser in der Kanne geschmacklich stark verändert. ÖKO-TEST kritisiert zudem an drei Flaschen die Inhaltsstoffe: Das Labor analysierte etwa Naphthalin, was im Tierversuch krebserregend war. Andere Flaschen gaben Nickel an Früchtetee ab.

Test: Montagekleber
Bei einigen Produkten analysierte das Labor bedenkliche Inhaltsstoffe, wie Phthalate, die vermutlich wie ein Hormon wirken, oder zinnorganische Verbindungen, welche allergische Reaktionen oder Reizungen verursachen und als fortpflanzungsgefährdend und fruchtschädigend eingestuft sind. Ein Problem sind bei fast allen Klebern auch die Konservierungsmittel. Drei Produkte gasen zudem aus.

Test: Betriebliche Altersvorsorge, 418 Offerten von 32 Versicherern und 17 Pensionskassen
Betriebsrenten aus Entgeltumwandlung sind für Arbeitnehmer meist ein Verlustgeschäft. Der neue Test zeigt, dass das Gros der Tarife nicht für ein auskömmliches Einkommen im Alter sorgen kann. Die Angebote sind mit Vertragskosten von durchschnittlich 13,22 Prozent viel zu teuer. Auch sind fast alle Betriebsrenten viel zu unflexibel und völlig intransparent.


Und außerdem:

Invasive Arten: Gekommen, um zu bleiben
Manche wurden absichtlich eingeführt, andere kamen mit Importen aus aller Welt als blinde Passagiere ins Land. Nur ein kleiner Prozentsatz der gebietsfremden Pflanzen und Tiere wird zum Problem für die heimische Natur. Doch um die Artenvielfalt zu erhalten, gilt es, die Neuankömmlinge genau zu beobachten – und rechtzeitig einzuschreiten.

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Dieses Mal im Heft: Extra Naturkosmetik

Pflanzenhaarfarben: Keine Ausreden mehr!
Obwohl sie um die kritischen Substanzen darin wissen, greifen viele Frauen beim Haarefärben regelmäßig zur chemischen Keule. Ein Grund: Pflanzenhaarfarben haben noch immer den Ruf, graues Haar nicht richtig abzudecken. Gemeinsam mit Naturfriseurin Elvira Hermenau tritt ÖKO-TEST den Gegenbeweis an.

Kosmetik selbst gemacht: Rühr selig
Peelings, Masken, Badezusätze oder Haarkuren sind schnell und einfach selbst zu machen. Die Zutaten dafür finden sich in fast jeder Küche. Ein bisschen mehr Geduld erfordern selbst angerührte Cremes. Aber mit etwas Erfahrung kann man herrlich
individuelle Kosmetikprodukte schaffen.

Rohe Kosmetik: Creme à la carte
Kleine Kosmetikmanufakturen und Veganshops bieten jetzt auch frische Kosmetik in Rohkostqualität an. Doch wie halten sich Cremes und Lotionen, ohne allzu schnell zu verderben?
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NABU-Zahl des Monats
Durchwahl 5000 für Fragen rund um die Fledermaus

Bundesweite Fledermaushotline des NABU ist erfolgreich

Seit Mai sind die Fledermausexperten des NABU unter der kostenlosen Rufnummer 030-284984-5000 zu erreichen. Bislang klingelte rund 600 Mal das Telefon. Fragen wie, was beim Fund einer verletzten Fledermaus zu tun ist, wie sich Fledermäuse bei Hausrenovierungen schützen lassen oder sich ein Haus fledermausfreundlich gestalten lässt, werden genauso beantwortet wie, ob man selbst im Fledermausschutz aktiv werden kann.

Mit dem Angebot möchte der NABU Menschen beraten, die Fragen zum Umgang mit Fledermäusen haben, denn in Deutschland sind 25 der über 50 in Europa und Nordafrika vorkommenden Fledermausarten heimisch, einige sind jedoch vom Aussterben bedroht. Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich der NABU erfolgreich im Fledermausschutz. Die Hotline wird neben Teamleiterin Petra Gatz vom NABU Hessen noch von den Fledermaus-Expertinnen Britta Wesche vom NABU Schleswig-Holstein und Cosima Lindemann vom NABU Rheinland-Pfalz betreut. Alle verfügen über jahrelange Erfahrung im praktischen Fledermausschutz und sind selbst am Wochenende und an Feiertagen zu bestimmten Zeiten erreichbar.

Die NABU-Fledermaushotline (Tel.: 030-284984-5000) ist wochentags von 10 bis 16 Uhr, von Juni bis August zusätzlich von 19 bis 21 Uhr zu erreichen. Am Wochenende und an Feiertagen können Interessierte von 11 bis 13 Uhr und von 17 bis 19 Uhr anrufen.
 
 

 
Energiebewusst sanieren
Elektroheizungen in Freiburg durch Mini-BHKW ersetzen. Förderung nutzen für Klimaschutz-Atomausstieg-Kosten senken

ECOtrinova e.V., Freiburger gemeinnütziger Umweltschutzverein, empfiehlt, mit dem kürzlich erneut gestarteten Freiburger städtischen Förderprogramm „Energiebewußt Sanieren“ das Maßnahmenpaket 3 „Umweltfreundliche Heizungen“ mit 100mal 500 Euro als Abwrackprämie vor allem für den Rückbau von Elektroraumheizungen zu nutzen. Elektroheizungen für Gebäude gefährden den Atomenergieausstieg in Baden-Württemberg, so der ECOtrinova-Vorsitzende Dr. Georg Löser. Sie gelten außerdem als Energiefresser, inzwischen sehr teuer im Betrieb und haben den höchsten Kohlendioxid-(CO2)-Ausstoß bei Heizungen. Das liegt daran, dass sie bei Kälte den höchsten Strombedarf haben und entsprechend dem „Winterberg“ ihres Stromverbrauchs ihren Strom hauptsächlich aus Steinkohlekraftwerken beziehen. Die Steinkohle wird aus dem Ausland importiert, meist aus Übersee sowie aus Russland. Kohlekraftwerke, die Elektroheizungen zuzuordnen sind, haben Nutzungsgrade von teils unter 40 Prozent und einen CO2-Ausstoß von annähernd 1 Kilo pro Kilowattstunde, weit schlechter als Gas- oder Ölheizungen. Als Ersatz empfiehlt ECOtrinova anders als die Stadt nicht etwa auch neue moderne Heizkessel, sondern in der Regel Mini-BHKW. Diese werden auch als Strom erzeugende Heizungen bezeichnet und sind als Energiesparer, Kohlestrom-Verdränger, Stütze des Atomenergieausstiegs und als CO2-Sparer genau das Gegenteil von Elektroheizungen. Mit ihnen werden Elektroheizungen doppelt wirksam ersetzt. Sie werden mit Vor-Ort-Checks mit Baustein 5 des Freiburger Förderprogramms unterstützt, unabhängig davon und zusätzlich bundesweit auch von der BAFA und der KfW.
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Staupefälle bei Füchsen nehmen zu
Forstamt appelliert an Hundebesitzer und empfiehlt Impfschutz

Nachdem Jagdpächter und Förster im Stadtwald in jüngster Zeit
mehrere tote Füchse aufgefunden haben, bittet das Forstamt alle
Hundebesitzer und -besitzerinnen, auf entsprechenden
Impfschutz bei ihren Vierbeinern zu achten.

In diesem Jahr verzeichnet das Forstamt eine leichte Zunahme
tot aufgefundener Füchsen im Stadtwald und in waldrandnahen
Siedlungslagen. Die jeweiligen Jagdausübungsberechtigten
haben die Tiere geborgen und beim Chemischen und
Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) in Landwasser zur
Untersuchung abgegeben. Das Ergebnis: Bei den meisten Tieren
wurde Staupe diagnostiziert. „Die Zunahme ist gering und nicht
dramatisch. Trotzdem möchten wir darüber informieren, da für
nicht geimpfte Hunde ein Infektionsrisiko besteht“, sagt Hans
Burgbacher, Leiter des Forstamtes.

Die Staupe ist eine Viruserkrankung, die seit Jahrhunderten bei
Wildtieren, zum Beispiel Füchsen, aber auch bei Haushunden
bekannt ist. Sind letztere nicht entsprechend geimpft, können vor
allem junge Hunde im Alterszeitraum von acht Wochen bis sechs
Monaten sich infizieren. Die Krankheit wird durch das Canine
Staupevirus (CDV, Canine Distemper Virus) ausgelöst und kann
je nach Verlauf bis zum Tod führen.

„Das verstärkte Auftreten von Staupe-Erkrankungen bei
Haushunden ist wahrscheinlich auf die Impfmüdigkeit ihrer
Besitzer zurückzuführen, die nicht wissen, welchem Risiko sie
ihre ungeimpften Tiere aussetzen“, so Thomas Frank von der
städtischen Veterinärbehörde. Genau darauf zielt nun die
Information des Forstamtes ab: Dass die Krankheit bei Wildtieren,
die ja nicht geimpft werden, vorkommt, ist normal. Bei
vermehrtem Auftreten besteht jedoch die Gefahr der Ãœbertragung
auf Haushunde.

Wer tote Füchse im Stadtwald oder Siedlungsbereich auffindet,
sollte umgehend den zuständigen Jagdausübungsberechtigten
informieren. Der örtliche Revierförster und das Forstamt
(Günterstalstraße 71, Tel. 201-6201) kennen die Berechtigten.
 
 

 
NABU-Präsident und Bundesumweltministerin besuchten Untere Havel
Naturschutzprojekt mit Modellcharakter für Flussrenaturierungen - Bundesprogramm Blaues Band als Chance für lebendige Flüsse

NABU-Präsident Olaf Tschimpke und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks haben am heutigen Dienstag gemeinsam die Untere Havel besucht. NABU-Präsident Tschimpke informierte die Ministerin bei einer Bootsfahrt auf dem Fluss über den aktuellen Stand in dem Naturschutzgroßprojekt, das der NABU mit der Unterstützung vom Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt durchführt.

„Wir zeigen an der Unteren Havel, wie eine ehemalige Bundeswasserstraße wieder ein lebendiger Fluss werden kann. Die Renaturierung der Havel hat Modellcharakter, wie Flussrenaturierungen unter Federführung des Naturschutzes in Zusammenarbeit mit Bund und Ländern erfolgreich laufen können. Die naturnahe Gestaltung von Ufern leistet nicht nur einen bedeutenden Beitrag zum Artenschutz, sondern natürliche Auen verbessern auch den Hochwasserschutz. Bewohner am Fluss und aus dem Umland profitieren von der Schaffung eines Naherholungsgebietes. Hier an der Unteren Havel entsteht eines der bedeutenden Naturparadiese Mitteleuropas“, sagte NABU-Präsident Tschimpke.

Vor diesem Hintergrund verwies der NABU-Präsident auf die Chance, die sich mit dem auf Initiative des NABU im Koalitionsvertrag vereinbarten Bundesprogramm Blaues Band biete. Das Programm müsse noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden. Besonderes Augenmerk sollte auf einer rechtlichen Anpassung des Wasserstraßengesetzes sowie einem eigenen Budget für die ökologische Gewässerentwicklung von Bundeswasserstraßen liegen, um bestehende rechtliche Anforderungen zu erfüllen. Mit Spannung erwarte der NABU die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe von Bundesumwelt- und -verkehrsministerium, die Anfang Dezember erste Pläne zur Ausgestaltung des Programms vorstellen will.

An der Unteren Havel besuchten die Bundesumweltministerin und der NABU-Präsident auch das Natura 2000-Informationszentrum „Haus der Flüsse“ des Biosphärenreservats Mittelelbe am BUGA-Standort Hansestadt Havelberg. Der NABU hat dort in direkter Nachbarschaft einen Altarm der Havel angeschlossen und die historische Petroleuminsel wiederauferstehen lassen. Auf ihr wurden früher die Petroleumvorräte gelagert, um die Stadt vor Brandkatastrophen zu schützen. Heute kann sich auf der 4.000 Quadratmeter großen Insel wieder Auenwald entwickeln. Der wiederangeschlossene Altarm ist auch in das Ausstellungskonzept eingebunden. Über ihn führt ein Steg mit zehn Informationstafeln, die über die Flussaue und das NABU-Projekt informieren. Auch im NABU-Naturgarten in Havelberg machte die Ministerin einen Stopp. Dort gibt der NABU Tipps für naturnahes und torffreies Gärtnern.

Die Untere Havelniederung ist eines der bedeutsamsten Feuchtgebiete des westlichen Mitteleuropas. Bereits heute leben hier mehr als 1.100 gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Im Jahr 2005 hatte der NABU an der Unteren Havelniederung das größte europäische Projekt zur Renaturierung eines Flusses gestartet. Nach mehreren Jahren der Vorbereitung und Planung konnte jetzt mit den praktischen Arbeiten begonnen werden. In den kommenden Jahren soll der Fluss auf 90 Kilometern Länge seine einstige Vielfalt zurückerobern. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören die Entfernung von Uferdeckwerken, der Anschluss von Altarmen und Flutrinnen, der Pflanzung von Ufer- und Auenwald sowie der Rückbau von Deichen.
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NABU-Kreuzfahrtranking 2015
Immer noch zu wenig Schiffe mit Abgastechnik am Markt

Branche am Scheideweg - AIDA behauptet Spitzenplatz - Marktgrößen Royal Caribbean und MSC hinken beim Umweltschutz deutlich hinterher

Die Kreuzfahrtschiffe der führenden Anbieter werden sauberer, allerdings gibt es immer noch zu wenig Schiffe mit umweltfreundlicher Abgastechnik. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Kreuzfahrt-Ranking des NABU, das am heutigen Donnerstag in Hamburg vorgestellt wurde. Untersucht wurden die neu geplanten Schiffe bis 2020. Die Wertung beruht auf Analysen jüngster Entwicklungen auf dem europäischen Markt mit Blick auf die Umweltverträglichkeit einzelner Schiffe. Maßgeblich dafür war neben der verwendeten Treibstoffart auch die geplante Abgastechnik sowie andere schadstoffreduzierende Maßnahmen. Bei der Vorstellung des Rankings begrüßten Vertreter vom NABU Bundesverband und dem NABU Hamburg einerseits die Bereitschaft einiger Anbieter wie AIDA und Costa Cruises, das gravierende Abgasproblem ihrer Schiffe endlich in den Griff bekommen zu wollen. Sollten die Schiffe wie angekündigt in den nächsten Jahren auf den Markt kommen, hätten sie weltweiten Vorbildcharakter für die Seeschifffahrt. Scharf kritisierten die Umweltschützer hingegen die fortdauernde Verweigerungshaltung wesentlicher Marktgrößen wie Royal Caribbean und MSC.

NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Branche befindet sich am Scheideweg, spätestens jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen.Wer heute noch die Investitionen in Abgastechnik und höherwertigen Kraftstoff scheut, handelt absolut fahrlässig. Es kann nicht sein, dass weite Teile der Industrie ein gutes Geschäft auf Kosten von Umwelt, Klima und menschlicher Gesundheit machen und sich wegducken, wenn es um die Übernahme von Verantwortung geht.“ Gerade erst vor wenigen Wochen habe eine Studie des Helmholtz-Insituts nochmals die massiven Gesundheitsschäden belegt, die von Schiffsabgasen für die menschliche Gesundheit ausgehen. Die Anbieter an der Spitze des Rankings bewiesen hingegen, dass technische Lösungen bereitstünden, um die Schadstoffbelastung der Schiffe deutlich zu reduzieren. Ziel müsse nun sein, diese Technologien flächendeckend bei allen neuen Schiffen einzusetzen.

Ein Blick auf das Ranking zeigt, dass sich AIDA an der Spitze behaupten konnte. Bereits im letzten Jahr waren die Schiffe „Prima“ und „Mia“ die beiden Neubauten mit der besten Abgastechnik. Nun aber hat AIDA vor Kurzem angekündigt, dass zwei noch namenlose Neuzugänge erstmals komplett auf Schweröl verzichten und stattdessen mit umweltfreundlicherem Flüssiggas (LNG) betrieben werden sollen, das nahezu ohne die Entstehung schädlicher Luftschadstoffe wie Feinstaub, Ruß und Schwefeloxiden verbrannt werden kann. Allein die vom italienischen Mutterkonzern Costa in Auftrag gegebenen, baugleichen Schiffe können hier mithalten und teilen sich dementsprechend die Führungsposition mit AIDA.
Abgesehen davon halten alle anderen Anbieter aber nach wie vor am Betrieb mit giftigem Schweröl fest und investieren allenfalls dann in Abgastechnik, wenn gesetzliche Bestimmungen sie dazu zwingen. So investierten fast alle Reeder in Abgaswäscher, so genannte Scrubber, um auch nach Inkrafttreten verschärfter Schwefelgrenzwerte in Nord- und Ostsee weiterhin mit Schweröl fahren zu können. Mit selbstlosem Einsatz für den Umwelt- und Gesundheitsschutz, wie es entsprechende Pressemeldungen gerne verlautbaren lassen, hat diese Maßnahme hingegen nichts zu tun. Aus Sicht des NABU muss die Schifffahrt insgesamt weg vom Schweröl, das nicht nur zum massiven Ausstoß von Luftschadstoffen führt, sondern im Falle von Havarien auch Umweltkatastrophen gewaltigen Ausmaßes verursachen kann.

Insbesondere die Schlusslichter wie MSC Cruises, Royal Caribbean, Viking Ocean oder Norwegian Cruises sehen trotz massiver Umweltauswirkungen offenbar keinerlei Veranlassung, ihre Neubauten mit Systemen zur Abgasreinigung auszurüsten oder auf schwefelarmen Kraftstoff umzusteigen. Dabei führt das derzeitige Branchenwachstum und die damit verknüpfte Zunahme von Schiffsanläufen auch in Hafenstädten wie Hamburg zu massiven Abgasproblemen.

Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik des NABU Hamburg: „Um die zunehmende Abgasbelastung durch Kreuzfahrtschiffe gerade in der Nähe von Wohngebieten einigermaßen in den Griff zu bekommen, hat die Stadt Hamburg entschieden, das Terminal Altona für mehrere Millionen Euro mit einen Landstromanschluss auszustatten sowie die landseitige Infrastruktur der LNG-Barge am Terminal Hafencity zu finanzieren. Abgesehen von der Frage, ob solche Investitionen aus Steuermitteln bestritten werden sollten, müssen nun die Reeder den dort bereitgestellten Strom im Hafen auch abnehmen, damit die Schiffsmotoren wenigstens für die Liegezeit im Hafen abgeschaltet werden können. Landstrom ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn dieser aus erneuerbaren Energien bereitgestellt wird. Trotzdem müssen Schiffe mit Stickoxid-Katalysatoren und Partikelfiltern zur Reduzierung von Dieselruß und Feinstaub ausgerüstet werden, wie das auch für Autos und Lkw seit Jahren Standard ist. Denn wenn der Stecker von der Landstromanlage gezogen wird, stößt jedes Schiff weiter gesundheitsschädliche Emissionen im Hafen und auf der Elbe aus.“
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