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Donnerstag, 21. November 2024
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Verschiedenes

 
Ozon-Telefon ab 1. Mai wieder in Betrieb
Das Ozon-Telefon ist ab 1. Mai bis Ende September wieder in
Betrieb.

Unter der Telefonnummer: 77555 können Bürgerinnen und
Bürger die aktuellen Ozonwerte abfragen. Täglich um 9.30 Uhr,
12.30 Uhr, 15.30 Uhr und 18.30 Uhr wird der Ansagetext mit den
neuesten Messwerten aus Freiburg aktualisiert.

Überschreiten die Messwerte 180 µg/m3 Ozon, spricht das
Umweltschutzamt eine Ozon-Warnung aus und empfiehlt,
ungewohnte und körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien
zu vermeiden, auf das Autofahren zu verzichten und stattdessen
öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.
 
 

 
Kulinarische Aktivistin Dr. Ursula Hudson erhält B.A.U.M.-Umweltpreis
Die Vorstandsvorsitzende von Slow Food Deutschland, Dr. Ursula Hudson, erhält 2016 den B.A.U.M.-Umweltpreis in der Kategorie "Verbände". "Ernährung steht im Zentrum des menschlichen Handelns und hat große und langfristige Auswirkungen auf unsere ökologische Umwelt. Essen ist von daher hoch politisch", so ihre Überzeugung. Für ihr Engagement wird ihr Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks am 6. Juni in Berlin die Auszeichnung überreichen.

Wenn die Bässe vibrieren und mehrere hundert Jugendliche ambitioniert im Takt dazu Gemüse klein schneiden, dürfte Dr. Ursula Hudson nicht weit sein. In ihrer Funktion als Chefin von Slow Food Deutschland hat sie die "Schnippeldisko" - ein von den Slow-Food-Youth-Aktivisten Nadja Flohr-Spence und Hendrik Haase erdachtes Format - salonfähig gemacht. Bei diesen "kulinarischen Protestaktionen" verarbeiten die Teilnehmer sog. Knubbelgemüse - Gemüse, das wegen seiner Größe oder Unförmigkeit vom Lebensmittelhandel abgelehnt wird - zu leckeren Gerichten, um so gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu demonstrieren. Unter dem Motto "gut, sauber und fair" setzt sich Slow Food mit verschiedenen Projekten und Aktionen dafür ein, dass jeder Mensch Zugang zu Nahrung hat, die sein Wohlergehen sowie das der Umwelt erhält. Die Bewegung zählt in Deutschland derzeit über 13.500 Mitglieder.

Das Konzept der "Schnippeldiskos", das seit 2011 von der Slow Food Youth zunächst in Deutschland, mittlerweile aber auch weltweit umgesetzt wird, gehört zu den herausragenden Projekten, die in den letzten Jahren unter der Ägide von Dr. Ursula Hudson angestoßen wurden. Auch in ihren Veröffentlichungen und Vorträgen dreht sich alles um das Thema Essen, dessen Geschichte und Kultur, die Regionalität von Lebensmitteln und die kulinarische Bildung. Bis 2004 lehrte sie an den Universitäten Cambridge und Oxford. Bei ihrer Arbeit motiviert die Aktivistin "die unabdingbare Notwendigkeit, eine wirkliche Ernährungswende, getragen von allen Akteuren, mit herbeizuführen. Um den nachkommenden Generationen einen Planeten Erde zu übergeben, der sie nährt und Leben ermöglicht, bedarf es des sofortigen Handelns." Die 1958 geborene Kulturwissenschaftlerin ist auch Mitglied des Vorstands von Slow Food International.

Rüdiger Kruse, MdB, Geschäftsführer des Hamburger Landesverbandes der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und Mitglied der Jury des B.A.U.M.-Umweltpreises, würdigt die Verdienste der Slow Food-Bewegung: "Die Entdeckung der Langsamkeit ist eines meiner Lieblingsbücher - und, was Essen angeht, die perfekte Melange aus Bio, Genuss und Nachhaltigkeit. In einer globalisierten Welt, in der sich der Konsument von Landwirtschaft und Produktion entfernt hat, ist der Einsatz für ein bewusstes Genusserleben und faire Standards wichtiger denn je."

Die B.A.U.M.-Umweltpreise werden gemeinsam mit dem Internationalen B.A.U.M.-Sonderpreis am 6. Juni in Berlin verliehen. Schirmherr ist Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Die Festrede hält Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Anschließend überreicht sie gemeinsam mit dem B.A.U.M.-Vorstand die Preise.

Informationen zu allen B.A.U.M.-Preisträgern - auch in den Kategorien Internationaler Sonderpreis, Großunternehmen, Kleine und mittelständische Unternehmen, Wissenschaft und Medien - unter www.baumev.de/umweltpreis.
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Was tun, wenn es heißer wird?
Seminar zu Klimawandel und Klimaanpassung

Freiburg, 18.04.2016: „Klimawandel und Klimaanpassung – Bürgerbeteiligung & Kommunikation" zu diesem immer wichtiger werdenden Thema hatten der fesa e.V., das Institut für Fortbildung und Projektmanagement (ifpro) und das Agenda 21-Büro Freiburg am 15. April in die Gertrud-Luckner-Gewerbeschule in Freiburg geladen. Rund 60 Interessierte waren der Einladung zum Seminar gefolgt.

„Klimawandel und Klimaschutz sind zwei zusammengehörige Themenkomplexe", eröffnete Dr. Wulf Westermann von ifpro das Seminar. Daher haben ifpro und der fesa e.V. ihr Fortbildungsangebot erweitert und im Rahmen des durch das Bundesumweltministerium geförderten Projektes „AKKlima Oberrhein" eine Veranstaltungsreihe konzipiert. Gerade die Region Südbaden ist besonders vom Klimawandel betroffen, so dass die Städte und Gemeinden nicht umhin kommen, über Anpassungsstrategien nachzudenken.

Prof. Dr. Eberhard Parlow, Klimaexperte der Universität Basel, zeichnete in seinem Eröffnungsvortrag ein bedrückendes Bild von den auf die Region zukommenden meteorologischen Veränderungen. „Die Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist trotz unzähliger Konferenzen nicht gesunken, sondern steigt immer noch – weltweit." Parlow hält eine Erreichung des in Paris beschlossenen 2-Grad-Ziels für unrealistisch. In Basel ist die mittlere Jahrestemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen 1757 jetzt schon um über zwei Grad Celsius gestiegen. Die Zahl der heißen Tage (über 30 Grad Celsius) in der Region Südbaden lag im langjährigen Trend bei fünf Tagen jährlich, 2015 waren es schon zehn Tage, bis 2050 rechnen die Klimaforscher mit 30 Hitzetagen. „Und in den Städten ist es noch deutlich heißer", warnte Parlow. Eminent wichtig sei es daher, für ausreichende Belüftung in den Städten zu sorgen und die kühlenden nächtlichen Bergwinde, wie den Freiburger „Höllentäler", auf keinen Fall durch ungünstig platzierte Gebäude zu bremsen. Als Handwerkszeug für Stadtplaner haben die Forscher an der Uni Basel detaillierte Klimaanalysen für einzelne Städte und Regionen aufgestellt. Aus diesen können Karten mit Priorisierungen erstellt werden, um in einem sich aufheizenden Klima dennoch ein akzeptables Stadtklima zu erhalten.

Armin Bobsien vom fesa e.V. stellte in seinem Vortrag die Klimaanpassungsstrategie Baden-Württemberg vor. In neun Handlungsfeldern von Landwirtschaft über Gesundheit bis Bildung hat das Land 2013 ausgearbeitet, wo besondere Risiken bestehen (Vulnerabilitätsabschätzungen) und daraus konkrete Maßnahmenvorschläge abgeleitet. So ist die Entsiegelung und Begrünung von Flächen ein Mittel, um das Stadtklima abzukühlen, ebenso die Verschattung und Kühlung im öffentlichen Raum. Dabei ist die Kommunikation mit den BürgerInnen sehr wichtig. Sie müssen wissen, wer ihre AnsprechpartnerInnen sind, wo sie Informationen bekommen und wie sie sich beteiligen können. Die Verwaltungen müssen Strategien entwickeln, um das Thema Klimaanpassung an die BürgerInnen zu kommunizieren. „Großstädte haben die Mittel, um Studien zu erstellen", bemerkt Bobsien "aber bei kleineren Kommunen wird es schwierig."

Wie die BürgerInnen subjektiv das Thema Hitze empfinden und wie sie damit umgehen, hat Dr. Tina Kunz-Plapp vom Karlsruher Institut für Meteorologie und Klimaforschung untersucht. Objektiv gesehen sind die Folgen von Hitzewellen eine absolut erhöhte Mortalitätsrate, vor allem in urbanen Räumen und bei älteren Menschen. 20.000 zusätzliche Tote in Europa brachte der Jahrhundertsommer 2003. Und die Jahrhundertsommer häufen sich. Dr. Kunz-Plapp führte ihre Untersuchung direkt im Anschluss an die Hitzewelle 2013 durch, so dass den Befragten ihr subjektives Empfinden und ihre (möglichen) Verhaltensänderungen frisch in Erinnerung waren. Die subjektive Hitzebelastung war dabei für die Menschen sehr unterschiedlich. Deutlich zu erkennen war, dass die BewohnerInnen der Innenstadtviertel mit messbar erhöhter thermischer Belastung auch unter stärkerer subjektiver Belastung litten. Auch die Gebäudeart spielte eine große Rolle: Dachgeschosswohnungen, fehlende Rollläden oder Jalousien, keine Möglichkeit sich draußen aufzuhalten – all dies waren Faktoren, die erhöhte Hitzebelastungen nach sich zogen. Hier kann und muss die Stadtplanung reagieren. Erleichternd für die Befragten war es, wenn sie die Möglichkeit hatten, ihren Alltag flexibler zu gestalten, beispielsweise schon in den frühen Morgenstunden zu arbeiten und eine längere Siesta zu machen. „Doch wenn man Hitze als Extremereignis ansieht, fällt auf, dass die Menschen versuchen, ihre Alltagsstruktur möglichst aufrechtzuerhalten", erläutert Kunz-Plapp. Eine wichtige Frage sei, wie sich im Arbeitsleben mehr Flexibilität erreichen lasse, um mit der Hitze besser umzugehen. „Deshalb ist es wichtig, die Bevölkerung zu Wort kommen zu lassen."

Beispiele, wie die Bevölkerung angesprochen werden kann, zeigte Sascha Saad von agl Saarbrücken in seinem Vortrag auf. Im Saarbrücker „Ex-Wo-St-Modellprojekt“ war eine Vielzahl an Akteuren eingebunden: Städtische Ämter und Eigenbetriebe, landes- und kommunalpolitische Gremien, BürgerInnen und Firmen. „Klar ist: Heute stark belastete Gebiete werden in Zukunft stärker betroffen sein", erklärt Saar. „Dabei sind die Handlungsoptionen gerade auf baulicher Seite doch relativ groß." Die Stadt Saarbrücken leitete aus den Analysen des Stadtklimas und der besonders stark belasteten Gebiete integrierte Aktionspläne für alle Stadtteile ab. Wichtiges Element war die Öffentlichkeitsarbeit mit Stadtteilforen, einem Fotowettbewerb und Klimaspaziergängen. Die Bevölkerung sollte aktiviert werden. „Man muss die Perspektive der Bevölkerung und der Amtsträger einnehmen und von der abstrakten Sichtweise der Planer wegkommen", so Saad.

Weitere Seminare zur Klimaanpassung werden im Lauf des Jahres und bis April 2017 folgen. Das Projekt AKKlima ist ein Beitrag von ifpro und fesa e.V. zur Umsetzung der Deutschen Klimaanpassungsstrategie und ist aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit gefördert.
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Neue App „LED Navi“
Elektrizitätswerke Schönau (EWS) und »Bund der Energieverbraucher« helfen beim Stromsparen mit effizienten LED-Lampen

Kunden des ökologischen Energieversorgers und Vereinsmitglieder können neue App „LED Navi“ kostenlos nutzen und damit besonders effiziente LED-Lampen finden.


Schönau, Unkel, 11. April 2016. Die Elektrizitätswerke Schönau und der Bund der Energieverbraucher wollen Verbraucherinnen und Verbraucher beim Stromsparen unterstützen. Beide Institutionen bieten ab sofort exklusiv für ihre Kunden und Mitglieder die App „LED Navi“ zum kostenlosen Download an. Mit „LED Navi“ lassen sich problemlos besonders effiziente LED-Lampen finden und somit hohe Stromkosteneinsparungen beim Lampentausch erzielen.

„Wir wollen unseren Kunden sauberen Strom liefern aber gleichzeitig auch helfen, Energie einzusparen, um damit das Klima zu schützen“, begründet Alexander Sladek , Geschäftsführer der Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH, sein Engagement im Rahmen der gemeinsamen Aktion. LED-Lampen verbrauchen wesentlich weniger Strom als althergebrachte Stromsparlampen und Halogenlampen, zudem halten sie länger und sind auch umweltfreundlicher. Die neue App „LED Navi“ hilft dabei, besonders effiziente Produkte zu finden und damit beim Lampenwechsel besonders viel Energie und damit Geld zu sparen. Das ist wichtig, weil der Markt für LED-Lampen inzwischen sehr unübersichtlich geworden ist. „Die App sucht nicht die in der Anschaffung billigste Lampe, sondern die mit den über die Lebensdauer betrachtet geringsten Kosten“, begründet Dr. Aribert Peters vom Bundesverband der Energieverbraucher sein Engagement. Denn während beim Ersatz einer 50 Watt Halogenlampe durch eine LED-Lampe über die Lebensdauer bereits über 200 Euro eingespart werden, kann die Einsparung bei Wahl einer besonders effizienten LED-Lampe um weitere 30 Euro erhöht werden.
Das LED Navi, das normalerweise im App Store und Google Play Store zum Preis von 1,99 Euro heruntergeladen werden kann, können Kunden der EWS und Mitglieder des Bund der Energieverbraucher ab sofort kostenlos nutzen.

So funktioniert die App

Die App LED Navi setzt dort an, wo der Handlungsbedarf für den Kunden beginnt: beim Ersatz defekter Lampen. Die App fragt den Nutzer über ein graphisches Menü, welche Lampe er ersetzen will und zwar differenziert nach Glühlampen, Halogenlampen (Edison-Gewinde), Energiesparlampen, Halogenstrahler und alte LED-Lampen. Im nächsten Schritt legt man die Fassung der zu ersetzenden Lampe fest. Dazu werden noch die gewünschten Merkmale der neuen Lampe (wie z.B. Lichtfarbe und Dimmbarkeit) abgefragt. Mit wenigen Klicks erhält man eine Liste von geeigneten LED-Lampen, geordnet nach Lampeneffizienz. Neben den errechneten Stromkosteneinspa­rungen ermittelt die App auch die eingesparten Kohlendioxid-Emissionen, die sich durch den Lampenersatz mit dem jeweilig gewählten Produkt ergeben.
Unabhängig und produktneutral
Die Datenbank und die App «LED Navi» wurden von dem Freiburger IT-Unternehmen freedos IT GmbH entwickelt. freedos IT GmbH ist unabhängig von Lampenherstellern und Händlern und bezieht keinerlei Tantiemen oder Zuwendungen von anderen Unternehmen.
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Bundesregierung will Windenergie abwürgen
Bundesverband WindEnergie schreibt an Ministerpräsident Kretschmann

Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) droht den Ausbau der Windenergie abzuwürgen. Daher bittet der Bundesverband WindEnergie (BWE) Ministerpräsident Kretschmann, die preiswerte Windenergie an Land und die Exportstärke der leistungsstarken Unternehmen auch in Baden-Württemberg zu sichern.

Überstürzt eingeführte Ausschreibungen für Windenergie an Land bedrohen nicht nur die Akteure und damit die Akzeptanz vor Ort, sondern gefährden gleichzeitig eine überaus erfolgreiche Industrie mit über 150.000 Beschäftigten.

Deutschland hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Staatengemeinschaft in Paris verbindliche Klimaschutzziele vereinbart hat. Um diese Ziele zu erreichen, müsste das deutsche Stromausbauziel auf 60 Prozent Erneuerbaren Strom bis 2025 angehoben werden. Dagegen hält die Bundesregierung weiter am im Koalitionsvertrag definierten Ziel von maximal 45 Prozent EE-Strom bis 2025 fest, um weiterhin klimaschädliche Braunkohle verstromen zu können.

Der vorgesehene Systemwechsel zu Ausschreibungen darf nicht durch zusätzliche Einschnitte beim Ausbauvolumen belastet werden. Wie im EEG 2014 festgelegt ist ein jährlicher Zubau von netto 2.500 Megawatt (MW) notwendig. Allein Baden-Württemberg benötigt jährlich neue Windkraftanlagen mit 500 Megawatt, um die installierte Windenergieleistung auf 3,5 Gigawatt im Jahr 2020 zu steigern.

Bereits im Februar 2016 hat Ministerpräsident Kretschmann sich in einem Brief an die Kanzlerin gewandt und an sie appelliert, nicht hinter die vereinbarten Ausbaupfade für Erneuerbare Energien zurückzufallen. Der BWE bittet den Ministerpräsidenten weiterhin um seine Unterstützung, denn der Erfolg der Energiewende baut auf dem starken und soliden Fundament des EEG auf.
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Mit dem Förster durch den Freiburger Bergwald
Tageswanderung am Sonntag, 1. Mai, vom Schauinsland dem
Frühling in Freiburg entgegen / Jetzt anmelden

„Mit dem Förster durch den Freiburger Bergwald“ – unter diesem
Motto findet am Sonntag, 1. Mai, von 9 bis 17 Uhr eine
Tageswanderung vom Schauinsland hinunter nach Günterstal statt.
Geleitet wird sie von Andreas Schäfer vom städtischen Forstamt.

Nach gemeinsamer Auffahrt zur Bergstation der Schauinslandbahn
beginnt die Wanderung im Naturschutzgebiet Schauinsland.
Höhenlandwirtschaft und Forstwirtschaft haben hier jahrhundertelang
die Landschaft geprägt. Eine Vielzahl geschützter Pflanzen und Tiere
findet hier Lebensräume und Rückzugsbereiche.

Nach kleiner Gipfelrunde taucht die Wandergruppe in den Bergwald
ein und erfährt mehr darüber, wie der Wald hier bewirtschaftet wird
und wie Freiburgs Förster und Försterinnen dabei den Naturschutz
berücksichtigen. Dabei geht es nicht nur um Bäume, sondern das
Ökosystem Wald als Ganzes. Was Sie den Förster schon immer mal
fragen wollten – gerne beantwortet Andreas Schäfer alle Fragen rund
um Naturschutz, Wald und Forstwirtschaft. Besonders reizvoll: Je
weiter man gemeinsam der Stadt Freiburg entgegen wandert, desto
stärker verändert sich der Wald. Auf den knapp 1000 Höhenmetern
im Abstieg gelangt man vom frühen Frühling in den frühen Sommer.

Wer mitwandern will, sollte gut zu Fuß sein, stabiles Schuhwerk
tragen und gerne auch Wanderstöcke, da es stetig bergab geht.
Unterwegs besteht ausreichend Gelegenheit, aus dem Rucksack zu
vespern. Je nach Witterung kann ein Grillfeuer entzündet werden.


Treffpunkt ist am Sonntag, 1. Mai, um 9 Uhr an der Talstation der
Schauinslandbahn. Die Teilnahme ist frei, es fallen aber Kosten für
die Bergbahn an. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt.

Anmeldung erforderlich bei Andreas Schäfer, Tel. 0761/ 201-6213
oder 0176/6347 1864, andreas.schaefer@stadt.freiburg.de.
 
 

 
NABU-Studie
Schärfere Grenzwerte für Schiffsemissionen in Nord- und Ostsee sorgen für klare Verbesserung der Luftqualität

Umweltzone auf See (SECA) zeigt Wirkung – Befürchtungen der Reeder waren unbegründet


Bereits gut ein Jahr seit Einführung verschärfter Schwefelgrenzwerte für Schiffskraftstoffe ist die Luftschadstoffbelastung in Nord- und Ostsee erheblich zurückgegangen. Das ist das Ergebnis einer heute vom NABU vorgestellten Studie. Wissenschaftler des niederländischen Forschungsinstitus CE Delft haben im Auftrag des NABU erstmalig für Europa ausgewertet, wie sich die erhöhten Anforderungen an die Kraftstoffqualität in Schwefelemissionskontrollgebieten (Sulphur Emission Control Area: SECA) auf Umwelt und maritime Wirtschaft auswirken.

Die Untersuchungen zeigen auch, dass sich Bedenken der Reeder nicht bestätigten. Diese hatten wegen der schärferen Vorgaben für den Schiffsdiesel vor signifikanten Kostensteigerungen und einer Verlagerung von Verkehren auf die Straße gewarnt. Der maximale Schwefelanteil für Schiffskraftstoffe in Nord- und Ostsee sowie dem Ärmelkanal war durch die Internationale Seeschifffahrts-Organisation IMO zum 1. Januar 2015 von 1,0 Prozent auf 0,1 Prozent gesenkt worden.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Umweltzone auf See zeigt Wirkung. Unsere Studienergebnisse belegen die durchweg positive volkswirtschaftliche Bilanz. Durch die Verwendung höherwertiger Kraftstoffe konnte der Ausstoß von Schiffsabgasen um 50 Prozent und mehr gesenkt werden. Entsprechend geringer fielen die Kosten für Gesundheits- und Umweltbelastungen aus, die die Gesellschaft zu tragen hat. Die SECA ist ein europäisches Erfolgsmodell, von dem das klare Signal ausgeht, jetzt auch global die Standards zu verschärfen.“ Die Abgasbelastung durch die internationale Schifffahrt stehe in keinem Verhältnis zum heutigen Technologiestand verfügbarer Abgassysteme. Während die Emissionen von Lkw, Pkw und Baumaschinen an Land zunehmend reguliert seien, genössen Schiffe nach wie vor ein nicht länger hinnehmbares Verschmutzungsprivileg und hätten beim Thema Umweltschutz einen klaren Nachholbedarf. Miller: „Wir müssen uns schnellstmöglich vom giftigen Schweröl als Treibstoff verabschieden und flächendeckend Abgassysteme in den Schiffen installieren.“

NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger: „Die Luftqualität könnte sogar noch deutlich besser sein, denn das große Manko der derzeitigen SECA sind fehlende Kontrollen. Derzeit wird lediglich punktuell im Hafen kontrolliert, weshalb wir eine hohe Dunkelziffer an Gesetzesverstößen auf See vermuten. Der wirtschaftliche Anreiz, gegen geltendes Recht zu verstoßen und mit billigerem Schweröl zu fahren, ist einfach zu groß, während das Risiko erwischt zu werden, verschwindend gering ist.“ Zudem belaufen sich die Geldstrafen in vielen Ländern auf wenige Hundert bis Tausend Euro, was keinen abschreckenden Effekt haben dürfte. Mittlerweile melden sich nach Beobachtungen des NABU selbst aus der Schifffahrtsbranche vermehrt Stimmen, die stärkere Kontrollen fordern, weil sie Wettbewerbsnachteile aufgrund von betrügerischen Aktivitäten der Konkurrenz fürchten. „Fest installierte Messgeräte an Bord jedes Schiffes, stichprobenartige Kontrollen auch auf offener See und in Küstengewässern sowie deutlich höhere Strafen sind hier die einzig zielführenden Maßnahmen, die Einhaltung bestehender Gesetze flächendeckend zu gewährleisten“, so Oeliger.

Mit Blick auf die geplante Absenkung der globalen Schwefelgrenzwerte von Schiffstreibstoffen von derzeit maximal 3,5 Prozent auf 0,5 Prozent ab 2020 lässt sich bereits heute sagen, dass die volkswirtschaftlichen Vorteile eventuelle Mehrkosten durch hochwertigere Kraftstoffe deutlich übertreffen werden. „Jeder Euro und jeder Dollar, der mehr in eine sauberere Schifffahrt gesteckt wird, kommt allen Menschen und der Umwelt doppelt und dreifach zugute. Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO muss daher bei ihrem Zeitplan bleiben und bereits in vier Jahren strengere Grenzwerte umsetzen“, so Axel Friedrich, internationaler Verkehrsexperte und wissenschaftlicher Berater des NABU.

Weitere Ergebnisse der Studie im Ãœberblick:

- Die Luftqualität in Küstengebieten hat sich nach Verschärfung der Schwefelgrenzwerte von maximal 1 Prozent auf 0,1 Prozent im Jahr 2015 deutlich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. In einigen Ländern wurde ein Rückgang von Schwefeldioxid (SO2) von 50 Prozent und darüber hinaus gemessen.

- Die Verschärfung der Schwefelgrenzwerte in Nord- und Ostsee führte zur Vermeidung erheblicher volkswirtschaftlicher Kosten, insbesondere durch die Reduzierung von Gesundheits- und Umweltschäden, obwohl externe Kosten etwa durch Ernteschäden oder Schäden an Gebäuden in der Studie noch gar nicht berücksichtigt wurden.

- Allein durch vermiedene Kosten im Gesundheitssektor konnten 4,4 bis acht Milliarden Euro pro Jahr eingespart werden. Demgegenüber standen zusätzliche Kraftstoffkosten von 2,3 Milliarden Euro, so dass sich allein in diesem Bereich ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von 1,9 bis 3,5 ergibt.

- Die ausreichende Verfügbarkeit von höherwertigem Marinediesel mit 0.1 Prozent Schwefelanteil infolge der Umstellung war unproblematisch. Auch eine Kostensteigerung konnte nicht festgestellt werden, zumal niedrige Ölpreise vorlagen.

- Der Preis für Marinediesel sank sogar deutlicher als der Preis für Schweröl sowie Straßendiesel.

- Auf Seiten der maritimen Wirtschaft konnten weder signifikante Verschiebungen der Transportleistung hin zum Straßengüterverkehr entlang der SECA-Gebiete festgestellt werden, noch konnte das Einstellen von einzelnen Fährverbindungen auf die neue SECA-Regelung zurückgeführt werden.

- Das Geschäft von Roll-On-Roll-Off-Fähren, die überwiegend oder ausschließlich in der SECA fahren, wurde Branchenaussagen zufolge bisher nicht von den verschärften SECA-Anforderungen tangiert. Einige Anbieter berichteten sogar von Zuwächsen bis hin zu Rekordgewinnen in 2015 oder richteten neue Services ein.

- Von den kontrollierten Schiffen entsprachen laut den Daten von EMSA drei bis neun Prozent nicht den gesetzlichen Vorgaben. Überwachungsflüge auf See zeigten hingegen, dass bis zu 30 Prozent der Schiffe Kraftstoffe mit zu geringer Qualität verwendeten. Auch Experten weisen darauf hin, dass auf hoher See ein deutlich höherer Anteil der Schiffe nicht gesetzeskonform unterwegs ist. Hier werden dringend mehr und qualitativ bessere Daten benötigt, um gesicherte Aussagen treffen zu können.

- Art und Umfang der Kontrollen müssen deutlich erhöht werden, um die gesetzlich vorgegebene Quote einhalten zu können. Die zuständigen Behörden tragen die Verantwortung dafür, dass die Kontrollquote erreicht wird, ausreichend Personal vorhanden ist und dieses entsprechend geschult wird.

- Sanktionen sind derzeit überwiegend so ausgestaltet, dass sie keine abschreckende Wirkung entfalten. Hier sollte dringend nachgebessert werden. Darüber hinaus sollten Informationen über Verstöße an andere Hafenstandorte weitergegeben werden, um auch dort Kontrolle zu erleichtern bzw. anzuregen.
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Atomkraftwerk Fessenheim
Neue Analyse des Störfalls vom 9.4.2014

Anfang März 2016 wurde öffentlich bekannt, dass ein Störfall im Atomkraftwerk Fessenheim am 9.4.2014 deutlich schwerer war als zunächst vom Betreiber angegeben worden war. Eine interne Überschwemmung hatte eine Abfolge von technischem Versagen nach sich gezogen. Dabei drang Wasser auch in Schaltschränke ein, wodurch eines der beiden parallelen Sicherheitssysteme außer Gefecht gesetzt wurde. Der Reaktor ließ sich kurzfristig nicht mehr steuern und wurde schließlich per Einleitung von Bor in das Kühlsystem heruntergefahren.

Im Auftrag von Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grüne/EFA-Fraktion im Europaparlament, analysierte Prof. Manfred Mertins (Sachverständiger für Reaktorsicherheit) den Vorfall näher.

Prof. Mertins kommt zu dem Ergebnis, dass das Atomkraftwerk Fessenheim, das seit 1978 in Betrieb und damit eines der ältesten AKWs in Frankreich ist, in mehreren Punkten von heutigen Sicherheitsanforderungen abweicht. Besonders schwerwiegend ist der unzureichende Redundanzgrad der sicherheitsrelevanten Einrichtungen (n+1). Diese einfache Redundanz ist zwar einzelfehlerfest, kann aber beispielsweise während Wartungsarbeiten komplett ausfallen.
Auch sind einzelne Stränge sicherheitstechnisch wichtiger Einrichtungen nicht vollständig unabhängig voneinander. Beides erhöht die Gefahr eines Ausfalls des gesamten Sicherheitssystems durch eine gemeinsame Ursache.
Darüber hinaus sind wichtige sicherheitsrelevante Einrichtungen nicht erdbebenfest, obwohl das Rheintal als erdbebengefährdet gilt. Zudem werden Anforderungen zum Hochwasserschutz nicht erfüllt. Dabei liegen sicherheitsrelevante Teile der Anlage unter dem Niveau des Rheinseitenkanals und werden nur durch einen Deich geschützt.

Auch die für französische Anlagen vorgesehenen Upgrades ("Hardened Safety Core") werden hier keine Abhilfe schaffen. Sie werden erst bis 2020 und danach greifen und auch dann gelten sie in erster Linie dem anlageninternen Notfallschutz, was die Defizite bei Sicherheitssystemen und Störfallprozeduren nicht ausgleichen kann.

2009 untersuchte eine OSART-Mission (Operational Safety Review Team der Internationalen Atomenergiebehörde) die betriebliche Sicherheit des Atomkraftwerks in Fessenheim und deckte Mängel in der Betriebsführung auf. Diese Mängel bestanden offensichtlich mindestens teilweise 2014 fort und waren ursächlich für den Störfall. Das ist besonders bemerkenswert, da diese Mängel bei einer Folgemission der internationalen Atomenergiebehörde als behoben deklariert wurden.

Verlauf des Zwischenfalls vom 9.4.2014
Beim Befüllen eines Behälters kam es zu einer Überschwemmung im Reaktorblock 1. Da Rohrleitungen, die das überlaufende Wasser hätten abführen können durch Rost und Schmutz verstopft waren, verteilten sich etwa 3 Kubikmeter Wasser über Räume und Flure, drangen in Schaltkästen des Reaktorschutzsystems ein und lösten Fehlsignale aus. Durch den Wassereintrag wurden einzelne Signale eines Strangs des zweisträngigen Reaktorschutzsystems gestört. Daraufhin wurde die Turbine durch Zugabe von Bor in das Kühlsystem abgefahren. Dabei kam es kurzzeitig zu Abweichungen vom vorgesehenen Temperaturverlauf.
Es bestand die Gefahr eines redundanzübergreifenen Ausfalls der Sicherheitseinrichtungen durch gemeinsame Ursache (interne Überflutung).
Ursächlich für den Zwischenfall waren der mängelbehaftete Zustand im Bereich der Sicherheitseinrichtungen sowie die Zusammenwirkung von Mensch-Technik-Organisation.

Fazit:
Die im AKW Fessenheim bestehenden Defizite im Vergleich mit heute geltenden Sicherheitsanforderungen an Atomanlagen werden durch Mängel im Sicherheitsmanagement verstärkt. Dadurch besteht die Gefahr folgenschwerer Zwischenfälle oder Unfälle.

 
 



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