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Donnerstag, 21. November 2024
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Verschiedenes

 
Waldbrandgefahr ab dem Wochenende wieder hoch
Offenes Feuer und Rauchen im Wald sind verboten

Wer einen Waldbrand bemerkt, soll unverzüglich die Feuerwehr (Notruf 112) oder die Polizei (110) informieren

Den jüngsten Regenfällen zum Trotz – vom kommenden Wochenende an gilt für Freiburg die zweithöchste Waldbrand-Gefahrenstufe 4. Das geht aus der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes hervor, die auch weite Teile Baden-Württembergs, Bayerns und Ostdeutschlands im roten Bereich sieht (Waldbrandgefahrenindex auf www.dwd.de).

Dank des besonnenen Verhaltens der Freiburger Bevölkerung sind an den heißen Tagen im Mai und Anfang Juni noch keine Vegetationsbrände entstanden. Immerhin hatte der Waldbrandindex im Frühsommer bereits an mehreren Tagen auf den beiden höchsten Gefahrenstufen gestanden. „Wir rechnen mit vielen weiteren heißen Sommertagen und ich appelliere deshalb an die Bevölkerung, alles zu unterlassen, was zu Bränden in Wäldern und Wiesen führen kann“, so Feuerwehrdezernent Stefan Breiter.

Das Forstamt und das Amt für Brand- und Katastrophenschutz bitten nun vor der nächsten Hitzewelle alle Waldbesucherinnen und - besucher eindringlich um erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit. Sie weisen darauf hin, dass Rauchen und offenes Feuer im Wald und in einem Abstand von 100 Meter zum Wald außerhalb eingerichteter Grillstellen grundsätzlich verboten sind (§ 41 Landeswaldgesetz). Beides stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann von Förstern, Polizei und Vollzugsdienst geahndet werden. Dafür können Verwarnungs- und Bußgelder erhoben werden. Waldbrandgefahr geht auch von achtlos aus dem Fenster geworfenen Zigarettenkippen aus.

Grill-Regelungen

Bis auf Weiteres werden im Stadtwald darüber hinaus Holzfeuer innerhalb der offiziellen Grillstellen verboten. Der Funkenflug kann bei aufkommendem Wind trockene Vegetation entzünden und einen Waldbrand verursachen. Innerhalb eingerichteter Grillstellen – und nur dort – ist daher bis auf Weiteres nur das Grillen mit Grillkohle erlaubt. Glühende Kohle muss bis zum vollständigen Erlöschen beaufsichtigt bzw. vor dem Verlassen der Grillstelle mit Wasser gelöscht werden. Auf der Grundlage des Polizeigesetzes können Polizei und Vollzugsdienst bei einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit auch an den eingerichteten Grillstellen einschreiten.

Regeln für Autos

Waldbesuchende sollen Zufahrtswege in die Wälder nicht mit ihrem Fahrzeug blockieren. Pkw dürfen nur auf ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden. Sie sollen nicht auf trockenem Bodenbewuchs, laubbedeckten Flächen oder trockenem Gras stehen, da heiße Katalysatoren oder Auspuffteile die trockene Vegetation leicht entzünden können.

Hinweise der Feuerwehr Freiburg

Waldbrände sind meist von Menschen verursacht. Die strikte Einhaltung der Waldregeln hilft Brände zu verhindern. Zunehmend stellen aber Feuerwehr, Forst- und Umweltbehörden fest, dass Freizeitflächen in der Natur, auch im Wald, vermüllen. Dies erhöht die Brandlast und erschwert die Brandbekämpfung – in einer Zeit, da nach langer Trockenheit die Wasserressourcen ohnehin knapp sind.

Wer einen Waldbrand bemerkt, soll unverzüglich die Feuerwehr (Notruf 112) oder die Polizei (110) informieren.

Nichts hilft besser, das Ausmaß eines Brandes einzuschränken, als die schnelle Information über den Brandherd und seine sofort eingeleitete Bekämpfung. Nur so lassen sich Gefahren für Natur und Mensch vermeiden.

Um die Feuerwehr gezielt zum Einsatzort zu führen, ist eine präzise Ortsbeschreibung wichtig. Zur Beschreibung bieten sich die Rettungspunkte des Forstamtes an, allgemein bekannte Parkplätze, Namen von Waldwegen und die Wegweiser von Wanderwegen oder Mountainbikestrecken.

Die Feuerwehr Freiburg befasst sich seit 2012 intensiv mit dem Thema Vegetationsbrände und hat mit dem Forstamt einen Einsatzplan abgestimmt. Große Unterstützung kam dabei vom renommierten Waldbrandexperten Prof. Johann Georg Goldammer von der Universität Freiburg. In den vergangenen Jahren hat die Feuerwehr Freiburg viel in die waldbrandgemäße Ausbildung und Ausstattung investiert. Die Abteilungen Waltershofen und Kappel der Freiwilligen Feuerwehr sind als Sondereinheiten speziell trainiert.
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Geklapper über dem Mundenhof
Jungstörche auf dem Mundenhof (c) Patrick Seeger/Stadt Freiburg
 
Geklapper über dem Mundenhof
Viele Jungstörche strecken ihre Köpfe aus den Nestern

„Auf dem letzten Hause in einem kleinen Dorfe stand ein Storchnest. Die Storchmutter saß im Neste bei ihren vier kleinen Jungen, welche den Kopf mit dem kleinen schwarzen Schnabel, denn der war noch nicht roth geworden, hervorsteckten.“ – So ähnlich wie in Hans Christian Andersens Märchen, klappert es derzeit auf dem Mundenhof. Dort gibt es aktuell 29 Storchennester mit 23 erfolgreichen Brutpaaren und 63 Jungstörchen. Das sind 2,7 Jungstörche pro Nest.

Die Störche, die Ende Februar aus ihrer Winterpause zurückgekehrt sind, fühlen sich offensichtlich sehr wohl auf dem Mundenhof. Die bereits vorhandenen Nester sind bis auf eines komplett belegt. Ein Storchenpaar, das sein eigenes Heim gebaut hat, brauchte so lange, dass ihr Storchenküken nun als Nesthäkchen auf dem Hof gilt. Storchenoma Lisa hingegen ist bereits 32 Jahre alt und lebt mit ihrem jüngeren Partner auf einem Holzmast bei der Pferdeweide. Seit einigen Jahren hat sie keine eigenen Nachkommen mehr. Dafür haben die meisten der anderen Paare, die seit Jahren auf dem Hof brüten, in der Regel drei Jungvögel.

Die Jungvögel schlüpfen im Mai und fliegen Mitte August mit ihren Eltern Richtung Afrika oder Südspanien. Momentan bauen sie mit Flügelschlägen Muskeln auf und in wenigen Tagen bis Wochen sind ihre ersten Senkrechtflugversuche zu sehen. Wenn die über 60 Jungvögel dann abwechselnd meterweise in die Luft steigen, kann auf dem Mundenhof ein großes Schauspiel gesehen werden.

Der Mundenhof ist mit 29 Nestern der erfolgreichste Storchenplatz in der Region. Riegel hat 22 Nester, in Reute liegen 20 Nester. Im Stadtkreis Freiburg gibt es insgesamt 41 Nester; neben den 29 vom Mundenhof sind 12 weitere im gesamten Stadtgebiet zu finden.
 
 

 
Das Technocentre
Informationsbroschüre der Umweltschutzvereine gegen die bei Fessenheim/Elsass geplante Atomschrottfabrik

Bei Fessenheim/Elsass plant der französische Strom- und Atomkonzern EDF nun konkreter eine Atomschrott-Fabrik genannt „Technocentre“ zum Einschmelzen und Verarbeiten von radioaktiven Metallbauteilen aus Atomkraftwerken aus Frankreich und eventuell ganz Europa.

11 Umweltschutzverbände und Anti-Atomkraft-Bürgerinitiativen beiderseits des Oberrheins, haben zur Funktionsweise der Fabrik und zu den politischen Hintergründen sowie ökologischen und Radioaktivitäts-Risiken der Fabrik eine gemeinsame Broschüre „Das verrückte-Technocentre Projekt in Fessenheim“ jeweils in französischer und deutscher Sprache erstellt. Gedacht ist die Broschüre für die interessierte Öffentlichkeit und die Kommunalpolitik. Strahlenrisiken können nicht nur beim Betrieb der Verschrottungsanlage auftreten, sondern auch bei der Nutzung von Geräten, die aus dem dort recycelten Stahl hergestellt werden. Solche Bedenken sind nicht aus der Luft gegriffen, es gab bereits schwere Unglücke mit unbemerkt radioaktiv verseuchtem Stahl. Schlampereien oder gar bewusste Täuschungen beim Umgang mit dem radioaktiven Stahl wurden weltweit aufgedeckt, teils auch in Deutschland.

Die reich bebilderte 16-seitige Broschüre „Das verrückte Technocentre-Projekt in Fessenheim“ ist deutsch­sprachig online u.a. bei ECOtrinova e.V. unter https://kurzelinks.de/Brosch-Technocentre-D abrufbar. Gedruckte Exemplare sind für einen Unkostenbeitrag von 2 Euro beim BUND Regionalverband Regionalverband südlicher Oberrhein e.V., Wilhelmstr, 24.a, 79098 Freiburg erhältlich und bei Veranstaltungen von ECOtrinova e.V. und der Mitherausgeber oder gegen Voreinsendung vom 4 Euro in Briefmarken an ECOtrinova e.V. bei Treffpunkt Freiburg, Schwabentorring 2, 79098 Freiburg.

ECOtrinova e.V., gemeinnütziger Verein, Freiburg i.Br.,
www.ecotrinova.de

BUND Regionalverband südlicher Oberrhein e.V.
www.bund-rso.de
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Radvorrangroute FR2 wird attraktiver
4,8 Kilometer Vorfahrt auf der Nord-Süd-Achse

Beginn der Arbeiten an der Elsässer Straße und Hartmannstraße

Schon bald geht es mit dem Rad ohne Stopp auf dem FR2 über die Elsässer Straße und die Hartmannstraße. Am Montag, den 3. Juli, beginnt das Garten- und Tiefbauamt (GuT) mit dem Umbau der Radvorrangroute FR2 nahe der Uniklinik. Um Autofahrende sichtbar und spürbar auf die Vorfahrt des Radverkehrs hinzuweisen, bekommt die Fahrbahn im Kreuzungsbereich der Elsässer- und Hartmann Straße eine Rampe. So werden Autofahrende schon vor der Kurve auf den querenden FR2 aufmerksam.

Damit wird der im vergangenen Jahr hergestellte Lückenschluss auf Höhe der Uni-Klinik nun bevorrechtigt an den Radweg in der Hartmannstraße angeschlossen – das war aufgrund der Bauarbeiten für die Stadtbahn Waldkircher Straße bisher nicht möglich. Auf der Radvorrangroute FR2 haben Radfahrende damit auf einer Länge von 4,8 km Vorfahrt: vom Güterbahnhofgelände im Norden bis nach St. Georgen im Süden. Außerdem ist die Strecke durchgängig beleuchtet.

Für den Umbau muss die Fahrbahn gesperrt werden. Deshalb ist die Durchfahrt von der Elsässer Straße in die Hartmannstraße ab dem 3. Juli mit dem Auto nicht mehr möglich. Es gibt jedoch eine Umleitung über die Berliner Allee, die Emmy-Noether-Straße und die Kaiserstuhlstraße. Alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, werden an der Baustelle vorbeigeführt.

Die Arbeiten sind voraussichtlich Anfang August fertig und kosten 125.000 Euro.

Die Baumaßnahme ist ein wichtiger Teil der Fuß- und Radverkehrsoffensive, die das Garten- und Tiefbauamt seit 2021 umsetzt. Das GuT bitten um Verständnis für die mit den Bauarbeiten verbundenen Behinderungen.

Informationen zu den einzelnen Projekten der umfangreichen Fuß- und Radverkehrsoffensive gibt es online.
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Gut für die Umwelt, gut für die Stadt
Neue Carsharing-Stationen in Munzingen, Waltershofen, Opfingen und Tiengen eröffnet

Klimaverträglich, effizient und flächensparend – das ist Carsharing. Weil die Vorteile groß sind, werden die Kapazitäten im Freiburger Stadtgebiet stark ausgebaut. Inzwischen gibt es 115 Stationen für 312 Carsharing-Fahrzeuge. Heute kamen nochmals neue dazu. Stellvertretend für die Ortschaften Waltershofen, Opfingen und Tiengen ist heute die neue Carsharing-Station in Munzingen eröffnet worden.

„Besonders wichtig ist uns, jetzt auch den Bürgerinnen und Bürgern der Tuniberg-Gemeinden ein Angebot für Carsharing zu machen. Menschen ohne Auto können mobiler sein, gleichzeitig werden weniger knappe Verkehrsflächen verbraucht. Deshalb bauen wir Carsharing in diesem Jahr besonders stark aus. Das bringt uns beim Thema Verkehr auf vielen Ebenen voran“, betonte Bürgermeister Martin Haag bei der Eröffnung in Munzingen.

Carsharing ist in Freiburg ein großer Erfolg. Inzwischen ist im Innenstadtgebiet ein fast flächendeckendes Angebot vorhanden. Nun wird das Konzept auf die vier Tuniberg-Ortschaften ausgedehnt. In Waltershofen, Opfingen, Tiengen und Munzingen sind jetzt sieben Carsharing-Fahrzeuge im öffentlichen Straßenraum stationiert.

Ein Auto der Grünen Flotte steht in Waltershofen in der Schutternstraße und zwei in Opfingen in der Freiburger Straße. Dabei handelt es sich um konventionelle Verbrenner. Elektrisch unterwegs sind die Autos von Stadtmobil. Zusätzlich zum bereits bestehenden Fahrzeug bei der Volksbank in Tiengen gibt es ein neues Stadtmobil-Auto im Neubaugebiet „Sechzehn Jauchert“ im Rivanerweg. Außerdem stehen zwei Fahrzeuge von Stadtmobil in Munzingen auf dem Parkplatz in der Romanstraße (neben dem Schloss Reinach).

Für die vier Tuniberg-Ortschaften ermöglicht die Stadtverwaltung eine Anschubfinanzierung von 40.000 Euro. Anschließend soll sich das Carsharing ohne Zuschüsse wirtschaftlich betreiben lassen. Dies ist eine schon mehrfach erfolgreich eingesetzte Methode.

In den Ortschaften Hochdorf, Lehen, Ebnet und Kappel gibt es bereits ein Carsharing-Angebot – zum Teil auf privaten Flächen, zum Teil auch als Carsharing-Station im Straßenraum. Je nach Nachfrage wird die Stadt auch hier weiteres Wachstum unterstützen.

Carsharing leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, da die Fahrzeuge im Vergleich zu privaten Autos effizienter genutzt werden – und Carsharing auch eine gute Möglichkeit ist, um E-Fahrzeuge einzuführen. Zudem können Menschen ohne die hohen Fixkosten und ohne den hohen Flächenverbrauch eines eigenen Pkws automobil sein. Bei neuen Wohnbau-Entwicklungen, etwa dem Quartier Kleineschholz oder dem Stadtteil Dietenbach, plant die Stadt Carsharing daher als feste Säule der Mobilität von Anfang an mit ein.
 
 

 
200 neue Obstbäume am Schönberg
Städtisches Programm fördert Artenvielfalt
Zahlreiche Maßnahmen wurden im Rahmen des Aktionsplans Biodiversität umgesetzt
BMin Buchheit: „Nur wenn wir aktiv die Artenvielfalt fördern, kann mittelfristig unsere Lebensweise in Einklang mit der Natur erhalten bleiben.“

Das weltweite Artensterben geht auch an Freiburg nicht spurlos vorüber. Durch den massiven Eingriff des Menschen in die Landschaft ist die Biodiversität seit Jahrzehnten rückläufig; in den nächsten Jahren sind rund eine Millionen Arten vom Aussterben bedroht. Deshalb hat die Stadt 2019 den „Aktionsplan Biodiversität“ beschlossen. Bei einem Pressetermin zeigte Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit, was die Stadt rund um den Schönberg tut, um die artenreichen Obstwiesen zu erhalten und die Biodiversität zu fördern.

Bürgermeisterin Buchheit betont den hohen Stellenwert des städtischen Aktionsplans: „Grüne Flächen gibt es in Freiburg viele, oft sind sie aber nicht so artenreich und vielfältig, wie sie es früher waren. Hier steuern wir mit dem Aktionsplan Biodiversität entgegen. Nur wenn wir aktiv die Artenvielfalt fördern, können wir mittelfristig unsere Landwirtschaft und damit unsere Lebensweise in Einklang mit der Natur erhalten. Biodiversität zu fördern und zu erhalten ist eine Daueraufgabe.“

In den vergangenen Jahren haben viele Entwicklungen die biologische Vielfalt des Schönbergs gefährdet: der aktuelle
Obstbaum-Bestand ist überaltert und durch die zurückliegenden Trockenjahre zusätzlich geschwächt, einige Obstwiesen liegen brach und viele werden seit langer Zeit nur noch gemulcht statt gemäht. Deshalb hat die Stadt seit 2019 im Rahmen des Aktionsplans eine Streuobstwiesen-Strategie für den Schönberg erstellt und unter Federführung des Umweltschutzamts bereits viel getan, um die Artenvielfalt zu erhalten. Seit 2021 – nachdem die Strategie mit Maßnahmenempfehlungen abgeschlossen wurde – haben sich die Bemühungen seitens der Stadt nochmal intensiviert:

• Über 200 Hochstamm-Obstbäume wurden am Freiburger Schönberg gepflanzt. Mit etwa 100 unterschiedlichen Obstsorten wurde auch eine außergewöhnlich hohe Sortenvielfalt geschaffen und ein wichtiger Beitrag zum Erhalt alter und regionaltypischer, gefährdeter Sorten geleistet.
• Es wurden Förderverträge mit Eigentümerinnen oder Bewirtschaftern für eine insektenschonende und die Pflanzenvielfalt fördernde Mahd mit Balkenmäher oder Handsense für 35 Obstwiesen geschlossen. Der Flächenumfang beträgt aktuell sieben Hektar und deckt viele schützenswerte Bestände ab.
• Neun Wiesen wurden durch Übersaaten mit gebietsheimischen Wiesendrusch in artenreicherem Grünland entwickelt.
• Vier zugewucherte, ehemalige Obstwiesen konnten wieder frei- und hergestellt werden.
• Über den ganzen Schönberg verteilt wurden Nistkästen aufgehängt, um Brutplätze für Höhlenbrüter anzubieten.
• Das Umweltschutzamt hat den Kinderabenteuerhof Freiburg sowie die Ökostation Freiburg bei Umweltbildungsprogrammen, beispielsweise Obstbaum-Schnittkursen und Sensenkursen, unterstützt.

Das zeigt: Vieles konnte nur gemeinsam mit Landwirtschaft, Bürgerschaft und AkteurInnen aus Bildungsinstitutionen beziehungsweise Vereinen sowie in verschiedenen Mitmach-Aktionen realisiert werden. Neben den konkreten Maßnahmen auf den Flächen hat die Stadt auch wichtigen Akteure vor Ort besser vernetzt, neue Formen der gemeinschaftlichen Nutzung von Streuobst ausprobiert, die Umweltbildung zu Streuobstwiesen gefördert und ökologisches Wissen ausgetauscht. Bürgermeisterin Buchheit lobte alle Beteiligten: „Ein besonderer Dank geht an die zahlreichen Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter der Obstwiesen am St. Georgener Schönberg sowie an den Kinderabenteuerhof Freiburg und die Ökostation für die gute Zusammenarbeit.“

Der Schönberg ist bereits als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und als Vogelschutzgebiet Teil des europäischen Natura 2000-Schutzgebietnetz. Hier leben viele bedrohte Arten wie der Grauspecht, Wendehalts, Zaunammer, Neuntöter und Mittelspecht. Die Obstwiesen sind aber auch wichtiger Lebensraum für andere Arten wie Totholzkäfer, Heuschrecken oder Tagfalter. Viele Wiesen entsprechen dem Fauna-Flora-Habitat (FFH) Lebensraumtyp, sind also besonders arten- und blütenreich. Deshalb ist es aus fachlicher Sicht besonders wichtig, das Gebiet zu schützen. Das kommt nicht nur den Tieren, Insekten und Pflanzen zugute, sondern auch den Freiburgerinnen und Freiburgern. Denn: Der Schönberg ist als naturnaher Erholungsraum sehr beliebt.

Der Gemeinderat stellt jährlich 200.000 Euro zur Verfügung, um die Biodiversität unter Federführung des Umweltschutzamts im gesamten Stadtkreis zu fördern. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Stadt hat im Zeitraum zwischen 2019 und 2022 über 90 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 1,1 Millionen Euro umgesetzt. Das Land Baden-Württemberg hat 300.000 Euro Fördermittel zugeschossen.
 
 

Bunt blühende Biotope am Straßenrand
(c) Stadt Freiburg/Patrick Seeger
 
Bunt blühende Biotope am Straßenrand
Straßenbegleitgrün als wichtiger Rückzugs- und Entwicklungsraum für Insekten

Seltene Orchideen, Salbei und Glockenblumen – in Freiburg blühen diese Pflanzen nicht nur auf abgelegenen Wiesen, sondern auch direkt am Straßenrand. Das sogenannte Straßenbegleitgrün erstreckt sich in der Stadt über eine Fläche von insgesamt 160 Hektar. Auf rund zehn davon konnten dank gezielter ökologischer Pflege seit 2018 artenarme Wiesen in bunt blühende Biotope verwandelt werden. Das zeigen auch die Ergebnisse der kürzlich abgeschlossenen Vegetationskartierung. So wurden auf einzelnen Flächen insgesamt etwa 250 verschiedene Pflanzenarten gefunden. Das ist für Grünland auffallend viel. Beispiele finden sich entlang der Matsuyamaallee, der B31 oder der L124.

Zuvor gemähte Grünflächen sind nun zu Glatthaferwiesen mit vielen verschiedenen Pflanzenarten geworden. Neben Margeriten, Wiesen-Salbei, Glockenblumen und Vergissmeinnicht findet man auch seltene Orchideen wie die Bienen-Ragwurz oder die Pyramiden-Hundswurz am Straßenrand. Dies ist nur möglich, weil zweimal im Jahr mit einem Balkenmäher gemäht wird – zuvor wurden die Pflanzen und Gräser gehäckselt und der Schnitt liegen gelassen.

Bei der aktuellen Mähmethode wird das Schnittgut nach ein bis zwei Tagen entfernt. Dadurch können Samen ausfallen und vorhandene Insekten aus dem Schnittgut in andere Bereiche umsiedeln. Diese Bereiche entstehen, indem bewusst zehn bis fünfzehn Prozent der Grünflächen am Straßenrand als sogenannte "Altgrasstreifen" über den Sommer beziehungsweise den Winter stehen bleiben. Was also beim Vorbeifahren wie ein vergessener Streifen beim Mähen aussieht, dient Insekten und Kleintieren wie zum Beispiel Faltern und Wildbienen als wichtiger Rückzugs-, Entwicklungs- und Lebensraum.

Ein weiterer positiver Aspekt der geänderten Mähmethode ist die Bekämpfung von Neophyten. Das bedeutet, dass sich nicht-heimische Arten wie zum Beispiel Lupinen oder die invasive Goldrute schlechter ausbreiten.

Diese naturnahe Pflege wird als Stärkung der biologischen Vielfalt vom Land mit 30.000 Euro pro Jahr gefördert. Bereits 2020 erhielt die Stadt für ihre Pflege des Straßenbegleitgrüns eine Auszeichnung vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg.

zum Bild oben:
Langhornbiene auf Nickender Distel an der Matsuyamaallee (c) Stadt Freiburg/Patrick Seeger
 
 

Kein neues Atomkraftwerk nach Fessenheim!
(c) mitwelt.org
 
Kein neues Atomkraftwerk nach Fessenheim!
Frankreichs Präsident Macron hat seine Pläne zur „Atomrenaissance“ konkretisiert. Das Land soll in den nächsten Jahrzehnten mindestens sechs neue Atomkraftwerke bauen – vielleicht auch noch acht mehr. Er will mit seiner „Vorwärts Strategie“ von den massiven technischen und wirtschaftlichen Problemen der französischen Atomindustrie ablenken. Er würde aus politischen Gründen "vermutlich" keine neuen AKW in Fessenheim bauen. Fessenheims Bürgermeister Claude Brender will den alten atomaren Geldsegen zurück und bewirbt sich offensiv für einen der neuen, in Frankreich geplanten Mini-Reaktoren.
Mit seiner Rentenreform und einer neoliberalen Politik treibt Herr Macron gerade die Menschen in die Fänge des rechtsradikalen Rassemblement National. Marine Le Pen wäre der provokative Neubau eines AKW an der deutschen Grenze durchaus zuzutrauen, auch wenn Ökologie und Ökonomie dagegen sprechen. "Es ist unsicher, ob neue Atomkraftwerke termingerecht und zu vernünftigen Kosten gebaut werden können", heißt es dagegen in einem Bericht des französischen Rechnungshofs.

Die beiden maroden Reaktoren des altersschwachen französischen AKW in Fessenheim wurden nach langen Kämpfen am 22. Februar 2020 und am 29. Juni 2020 endlich abgeschaltet. Mehrheitlich war die Freude in der von einem möglichen Unfall bedrohten, trinationalen Region am Oberrhein groß. Doch in dieser Freude und Erleichterung wurde eine wichtige Frage nicht gestellt: die Frage nach dem verbindlichen, dauerhaften Verzicht auf den Neubau eines zukünftigen AKW am Kraftwerksstandort am Rhein. Einen offiziellen Verzicht auf den Kraftwerksstandort Fessenheim am Rhein hat es nie gegeben.

Nicht nur eine zukünftige rechtspopulistische französische Regierung könnte den Kraftwerksstandort Fessenheim jederzeit wieder aus der Schublade holen.

Der Technokrat und wirtschaftsliberale Präsident Macron setzt auf die vermeintliche "Wunderwaffe“ Atomkraft im verloren gehenden Krieg gegen Mensch, Klima, Umwelt und Natur. Macron hat den Bau von neuen Atomreaktoren angekündigt. Von 2035 bis 2050 sollen sechs Reaktoren der «neuen» Generation ans Netz gehen, sagte Macron im Februar 2022. Er möchte auch eine Gefahrzeitverlängerung für die jetzt schon überalterten AKW, wenn möglich über 50 Jahre hinaus. Das ist eine Gefahr für Europa.

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen und der Rassemblement National stehen uneingeschränkt für die Verbindung von Macht, Atomkraftwerken und französischen Atomwaffen. Marine Le Pen hat im November 2021 sogar die Wieder-Inbetriebnahme des im Abbruch befindlichen AKW Fessenheim gefordert und rechte Parteien im Elsass unterstützen diesen Vorschlag. Allerdings ist der Abriss der beiden Reaktorblöcke weit fortgeschritten und eine Reparatur der altersschwachen Atomkraftwerke unbezahlbar. Rechtspopulisten haben allerdings ein feines Gespür, wenn es darum geht, Menschen grenzüberschreitend gegeneinander auszuspielen und sie ziehen ihre Kraft aus solchen, auch inszenierten, Konflikten.

Der (Kühl-)Standort am Rhein im Osten Frankreichs spräche aus Sicht des fast bankrotten französischen Energieversorgers durchaus für ein neues AKW in Fessenheim, wenn Klimawandel und sinkende Rheinwasserstände hier nicht einen Strich durch die Rechnung machen. Die Gefahren und Kosten neuer "kleiner" Atomreaktoren, die Erdbebengefahr im Rheingraben, der unvermeidbare Kühlturm, die enormen Kosten und der zu erwartende massive trinationale Protest an diesem Standort sprechen gegen ein neues AKW. Wer eine alte-neue Hochrisikotechnologie politisch durchsetzen will und aus den massiven Protesten in Wyhl, Fessenheim, Plogoff und Mallville gelernt hat, baut nicht in einer Protestregion.

Aktuell kämen für Fessenheim aus französischer Sicht evtl. zwei Reaktortypen infrage:

- Ein EPR. Die Kosten für den im Bau befindlichen EPR-Reaktor in Flamanville sind nach Schätzungen des französischen Rechnungshofs von 3,3 auf mehr als 19 Milliarden Euro angestiegen.
Strom aus Wind und Sonne ist schon lange kostengünstiger als Strom aus den Risiko-Reaktoren in Flamanville.

- Neue französische Thorium-Klein-Reaktoren. Dieser Reaktortyp muss erst noch entwickelt werden, was sehr lange gehen kann. ExpertInnen bezweifeln die Sicherheit dieses Reaktortyps. In jedem dieser Mini-Reaktoren entsteht die Radioaktivität vieler Hiroshima-Bomben. Ein Unfall oder ein Anschlag auf ein Kleinst-AKW könnte eine Stadt unbewohnbar machen. Durch Klein-Reaktoren erhöht sich die Gefahr, dass immer mehr Länder in den Besitz von Atomwaffen kommen. Der weltweite Export solcher Reaktoren wäre ein globales Selbstmordprogramm.

Jeder neue Tag verringert die Wahrscheinlichkeit eines AKW-Neubaus in Fessenheim. Denn mit jedem neuen Tag vergrößert sich der Kostenabstand zwischen neuen teuren, gefährlichen AKW und den umweltfreundlichen und kostengünstigen erneuerbaren Energiequellen. Und auch der nächst schwere Atomunfall kommt nicht erst in einer Million Jahre, so wie uns früher einmal versprochen worden war.

Eine rechtspopulistische französische Regierung wäre auch aus Liebe am Streit mit Deutschland mit großer Wahrscheinlichkeit für den Bau eines neuen AKWs in Fessenheim. Ein wirtschaftsliberaler Präsident wie Herr Macron sollte zumindest rechnen können ...

Was wir dem entgegensetzen können und sollen ist eine Fortsetzung der guten, erfolgreichen, trinationalen Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg. Ein Europa der Menschen, das wir seit bald 50 Jahren, seit den frühen Protesten in Marckolsheim, Wyhl und Kaiseraugst praktizieren.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein, (alt)BUND-Geschäftsführer am Oberrhein
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