oekoplus - Freiburg
Sonntag, 1. Juni 2025
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Erneuerbare Energien im BiosphÀrengebiet
Wanderung zum Solargasthof Rappenecker HĂŒtte

Freiburg, 02.08.2016: Erneuerbare Energien erleben! Der Freiburger Verein fĂŒr Erneuerbare Energien, fesa e.V., bietet am 3. September in Kooperation mit dem BUND eine Wanderung zum energieautarken Gasthof Rappenecker HĂŒtte an. Anmeldeschluss ist am 11. August.

AnlĂ€sslich des neu ausgewiesenen BiosphĂ€rengebietes Schwarzwald wandert der fesa e.V. am Samstag, den 3. September mit Interessierten zum „Gipfel“ des Rappenecks zwischen Oberried und Schauinsland. Der idyllisch gelegene, energieautarke Solargasthof Rappenecker HĂŒtte gilt als Europas erste solarbetriebene GaststĂ€tte. Der typische Schwarzwaldhof, der nie ans öffentliche Stromnetz angeschlossen wurde, wird seit 1987 mit einer PV-Anlage und einem Windrad und seit 2003 zusĂ€tzlich mit einer Brennstoffzelle ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen versorgt. Los geht’s um 10:30 Uhr von der Bushaltestelle „Hofsgrund Hof“. Die Bushaltestelle ist beispielsweise ĂŒber die Buslinie 7215 Freiburg – Todtnau zu erreichen (Abfahrt Freiburg HBF 09:40, Ankunft 10:20). Nach ca. 1 œ Stunden Fußmarsch wird die Rappenecker HĂŒtte erreicht, wo Inhaber Dirk Behringer ausfĂŒhrlich die Anlagen zur regenerativen Selbstversorgung erklĂ€ren wird. Wer nur an der FĂŒhrung teilnehmen möchte, bezahlt 3,- Euro. Bei Einkehr mit Essen und Trinken ist die FĂŒhrung kostenlos.

Dieser fesa-Event findet in Kooperation mit dem BUND statt. Geleitet wird die Wanderung von fesa-GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Diana StrĂ€uber, die bei der SĂ€ulenversammlung Naturschutz am 19.7.2016 fĂŒr den Naturschutzbund SĂŒdbaden (Nabu) in Beirat und Lenkungskreis fĂŒr das BiosphĂ€rengebiet gewĂ€hlt wurde.

Anmeldung bis zum 11. August unter mail@fesa.de oder 0761 / 40 73 61, weitere Infos gibt es unter www.fesa.de oder www.rappeneck.de
Mehr
 

 
NABU-Zahl des Monats:
250.000 FledermÀuse sterben im Jahr an Windkraftanlagen

RotorenblÀtter drehen sich genau auf der Flughöhe der Tiere

Eine neue Pilotstudie des Leibniz Institut fĂŒr Zoo- und Wildtierforschung sorgt fĂŒr neue, ĂŒberaschende Erkenntnisse – selbst fĂŒr erfahrene Fledermausforscher. Demnach finden 95 Prozent der FlĂŒge des Großen Abendseglers in einer Höhe zwischen Null und 144 Metern statt. Dies ist problematisch fĂŒr diese Fledermausart, da sich die RotorblĂ€tter der meisten Windkraftanlagen in einer Ă€hnlichen Höhe drehen. Forscher gehen davon aus, dass jĂ€hrlich 250.000 FledermĂ€use der Windkraft zum Opfer fallen. Aus diesem Grund ist eine naturvertrĂ€gliche Standortwahl unabdingbar, um den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter voranzubringen und gleichzeitig den Schutz der sogenannten „windenergiesensiblen Arten“ zu gewĂ€hrleisten.

Der Große Abendsegler ist eine der heimischen Fledermausarten, die durch Windkraft besonders gefĂ€hrdet sind. Die Studie zeigt, dass besonders Weibchen nach der Aufzuchtszeit von Windkraftanlagen angezogen werden. BegrĂŒndet wird dieses PhĂ€nomen mit der Suche nach neuen Quartieren. Die Tiere verwechseln die Anlagen mit großen abgestorbenen BĂ€umen. Zu dieser Zeit verfĂŒgen die MĂ€nnchen bereits ĂŒber etablierte Quartiere und entgehen so der Kollisionsgefahr weitestgehend. Auch fliegen die Weibchen im Durchschnitt höher und sind damit einem höheren Risiko ausgesetzt. FĂŒr die Populationsentwicklung einer Fledermausart sind Weibchen von besonderer Bedeutung. Sie gebĂ€ren durchschnittlich nur ein, selten zwei Junge im Jahr.


Um auf die Bedrohung der FledermĂ€use aufmerksam zu machen, findet jedes Jahr am letzten Augustwochenende die „Internationale Batnight“ statt. Initiiert von EUROBATS, dem Abkommen zur Erhaltung der europĂ€ischen Fledermausarten, wird die Batnight in Deutschland vom NABU organisiert. Dabei organisieren NABU-Gruppen mehr als 200 Veranstaltungen rund um die FledermĂ€use. Die Hauptveranstaltung zur 20. Batnight findet in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Outdoor Zentrum Lahntal in Hessen statt.
Mehr
 

 
Der Bundesverkehrswegeplan
Ein Konzept wie aus den 1970er Jahren

Verkehrsminister peitscht PlĂ€ne an den BĂŒrgern in der Sommerpause vorbei

Der NABU kritisiert scharf, dass das Kabinett bereits am heutigen Mittwoch den Bundesverkehrswegeplan von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt beschlossen hat.

„Ganze drei Werktage hat Herr Dobrindt den UmweltverbĂ€nden Zeit gelassen, zu den Ausbaugesetzen Stellung zu beziehen – und das mitten in den Sommerferien. Wie es aussieht, will der Verkehrsminister mit Vollgas und geschlossenen Augen sein fragwĂŒrdiges Konzept möglichst schnell durchpeitschen“, so NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller.

Bei Ă€hnlich gelagerten Großprojekten haben UmweltverbĂ€nde und BĂŒrger normalerweise mehrere Wochen lang Gelegenheit, zu den PlĂ€nen Stellung zu beziehen. „Herr Dobrindt tritt die Beteiligungsrechte von BĂŒrgern und VerbĂ€nden mit FĂŒĂŸen. Seit Beginn der Arbeiten am Bundesverkehrswegeplan 2030 haben das Verkehrsministerium und Minister Dobrindt immer wieder betont, wie wichtig ihnen eine fundierte Öffentlichkeitsbeteiligung ist. Doch diese AnkĂŒndigungen waren wohl nicht mehr als heiße Luft – mit der Gefahr, dass sich Herr Dobrindt daran ordentlich verbrennen könnte“, so Miller.

Angesichts zahlreicher sensibler Verkehrsprojekte im ganzen Bundesgebiet drohen im Nachgang Konflikte, beispielsweise bei Neu- und Ausbauten von Autobahnen. Eine grĂŒndliche fachliche PrĂŒfung und breite Öffentlichkeitsbeteiligung hĂ€tte diesen Konflikten vorbeugen können. So hatten in den vergangenen Monaten bereits das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt und zahlreiche UmweltverbĂ€nde Kritikpunkte geĂ€ußert. Bei mehreren Projekten stellt sich ĂŒberhaupt die Frage, ob sie einen konkreten Nutzen fĂŒr den Verkehr haben.

Neben methodischen MĂ€ngeln bei der Erarbeitung des Konzepts wirft der NABU dem Bundesverkehrsministerium auch eine zu geringe BerĂŒcksichtigung der Umweltbelange vor. „Die Verkehrsprognosen sind in vielen FĂ€llen nicht plausibel, gleiches gilt fĂŒr den daraus abgeleiteten Investitionsbedarf fĂŒr die Verkehrsinfrastruktur. Das Verkehrsministerium hat außerdem mögliche Alternativen oft gar nicht erst geprĂŒft. Auch fehlt ein Plan, wie VerkehrsflĂ€chen kĂŒnftig rĂŒckgebaut und Landschaften so wieder vernetzt werden können“, kritisierte Miller. DarĂŒber hinaus laufe der Verkehrswegeplan den Zielen zuwider, die sich Deutschland selbst zum Klimaschutz und FlĂ€chenverbrauch gesetzt hat.

„Der Bundesverkehrswegeplan von Minister Dobrindt liest sich inhaltlich und methodisch inzwischen wie ein Verkehrsplan der 1970er-Jahre. Dass der Minister jetzt, ohne das Umweltministerium zu beteiligen und ohne die EinwĂ€nde der VerbĂ€nde zu prĂŒfen, wenige Monate nach dem Pariser Klimaabkommen einen solchen Gesetzentwurf durchs Kabinett bringen will, ist in diesem Jahrtausend vollkommen inakzeptabel“, so Miller.
Mehr
 

 
NABU zur neuen EU-Liste invasiver Arten: Zu kurz gesprungen
Liste mit 37 Arten kann nur ein Anfang sein

Der NABU begrĂŒĂŸt die am morgigen Mittwoch in Kraft tretende so genannte „Unionsliste“ invasiver Arten. Mit ihr benennt die EU erstmals 37 Tier- und Pflanzenarten, die mit ihrer Ausbreitung LebensrĂ€ume, Arten oder Ökosysteme stark beeintrĂ€chtigen und so der biologischen Vielfalt schaden können.

„Dass es diese Liste gibt, ist ein großer Fortschritt fĂŒr den Schutz der biologischen Vielfalt. Dass aber letztlich nur 37 Arten auf dieser Liste stehen, ist deutlich zu wenig. Viele kritische Arten hat die EU-Kommission bislang ĂŒberhaupt noch nicht unter die Lupe genommen“, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

So findet sich auf der Liste zwar der in Deutschland bereits weit verbreitete WaschbĂ€r, nicht aber der fĂŒr die menschliche Gesundheit gefĂ€hrliche RiesenbĂ€renklau. Gleiches gilt fĂŒr das insbesondere an FließgewĂ€ssern verstĂ€rkt auftretende DrĂŒsige Springkraut. Und auch der Mink findet sich nicht auf der Liste – obwohl dieser lokal, Ă€hnlich wie der WaschbĂ€r, als NestrĂ€uber erheblichen Einfluss auf die BestĂ€nde bedrohter Vogelarten nehmen kann. „Ein großer Sprung ist die Liste zum jetzigen Zeitpunkt daher leider noch nicht“, bilanziert Tschimpke.

Allein in Deutschland sind mindestens 168 Tier- und Pflanzenarten bekannt, die nachweislich negative Auswirkungen haben – oder haben könnten. So viele Arten listete unlĂ€ngst das Bundesamt fĂŒr Naturschutz in seinem Managementhandbuch fĂŒr invasive Arten auf. In der gesamten EU gehen Experten sogar von rund 12.000 gebietsfremden Arten aus, von denen etwa 15 Prozent als invasiv eingestuft werden und damit potenziell SchĂ€den ausrichten.

Und diese SchĂ€den werden in Deutschland und in der gesamten EU zunehmend grĂ¶ĂŸer – sowohl in ökologischer Hinsicht als auch in wirtschaftlicher und gesundheitlicher. Die EuropĂ€ische Kommission beziffert allein den ökonomischen Schaden auf rund zwölf Milliarden Euro pro Jahr. Viele Experten gehen sogar von noch höheren Summen aus.

Und das Problem wird sich in absehbarer Zeit nicht verringern. Globale Transportwege ĂŒberwinden die natĂŒrlichen Ausbreitungsgrenzen von Pflanzen, Tieren und Pilzen. Zunehmend wird durch den Klimawandel auch die Ausbreitung eingeschleppter Arten begĂŒnstigt. Die EU hatte sich daher mit einer neuen Verordnung das Ziel gesetzt, einheitliche Mindeststandards zu definieren, um so eine bessere PrĂ€vention, FrĂŒherkennung und schnelle Reaktion auf invasive Arten zu ermöglichen. Zudem soll so die Kontrolle und Verringerung möglicher SchĂ€den verbessert werden.
 
 

 
UNESCO-BiosphÀrenreservat im Schwarzwald
Umweltministerium, RegierungsprÀsidium Freiburg und beteiligte Kommunen und Kreise stellen UNESCO-Antrag

Umweltminister Franz Untersteller und RegierungsprĂ€sidentin BĂ€rbel SchĂ€fer: „Wir stĂ€rken den Schutz der biologischen Vielfalt und sichern LebensrĂ€ume fĂŒr Mensch und Natur.“

Der Antrag, das BiosphĂ€rengebiet Schwarzwald international als UNESCO-BiosphĂ€renreservat anzuerkennen, ist heute (29.07.) in der GeschĂ€ftsstelle des BiosphĂ€rengebiets in Schönau unterzeichnet worden. Zu den Unterzeichnern gehören Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller, die Freiburger RegierungsprĂ€sidentin BĂ€rbel SchĂ€fer, der GeschĂ€ftsfĂŒhrer des BiosphĂ€rengebiets Schwarzwald Walter Kemkes, sowie Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Kreise und Kommunen. Der Antrag wird vom deutschen Nationalkomitee fĂŒr das UNESCO-Programm „Man and the Biosphere“ an die UNESCO weitergeleitet. Eine Anerkennung wĂ€re dann bis Ende 2017 möglich.

„Gemeinsam erleben wir hier im Schwarzwald, in den Grenzen des BiosphĂ€rengebiets, wie eine einzigartige Modellregion mit erheblichem Mehrwert fĂŒr Wirtschaft, Tourismus und Natur entsteht“, erklĂ€rte Umweltminister Franz Untersteller. Er lobte das Engagement der beteiligten Kreise und Kommunen und hob die naturschutzfachlich herausragende Bedeutung des BiosphĂ€rengebiets Schwarzwald hervor: „Das BiosphĂ€rengebiet begeistert mit seiner typischen und durch die Allmendweiden einmaligen Landschaft, mit seinen WĂ€ldern, Mooren und Felsen und mit seinen GewĂ€ssern. Es lohnt sich, diese Natur- und Kulturlandschaft mit ihrem Reichtum an Pflanzen und Tieren zu schĂŒtzen und weiter zu entwickeln.“

Das kĂŒnftige BiosphĂ€renreservat umfasst ein Gebiet von ĂŒber 63.000 Hektar. Etwas mehr als zwei Drittel davon sind als so genannte Entwicklungszone deklariert, rund 30 Prozent sind Pflegezone und gut drei Prozent bilden die Kernzone des Reservats. WĂ€hrend die Kernzone ihrer natĂŒrlichen Entwicklung ĂŒberlassen werden muss, kann und soll in den beiden anderen Zonen naturschonend und nachhaltig gewirtschaftet und gepflegt werden. In der Pflegezone steht die naturschonende Nutzung der Kulturlandschaften im Vordergrund, in der Entwicklungszone ist die nachhaltige Entwicklung der FlĂ€chen das Ziel, wobei die FlĂ€chen grundsĂ€tzlich uneingeschrĂ€nkt wirtschaftlich, landwirtschaftlich oder touristisch genutzt werden können.

FĂŒr RegierungsprĂ€sidentin BĂ€rbel SchĂ€fer ist die Unterzeichnung ein Meilenstein: „Mit der Unterzeichnung des UNESCO-Antrags gehen wir einen weiteren Schritt in der Erfolgsgeschichte des BiosphĂ€rengebiets im Schwarzwald. Die Anerkennung als UNESCO-BiosphĂ€renreservat wird mit vielen kreativen Ideen einen spĂŒrbaren Impuls fĂŒr die Steigerung der QualitĂ€t und AttraktivitĂ€t dieser Region und somit fĂŒr das Wohlergehen der Menschen, die hier leben, geben.“ Sie ergĂ€nzt: „Wir freuen uns, dass wir weitere 200 Hektar Staatswald in die Kernzone des BiosphĂ€rengebiets einbringen können. Das ist nochmals ein starkes Bekenntnis der Landesregierung zum BiosphĂ€rengebiet.“

ErgÀnzende Informationen:

Der Antrag auf Anerkennung als UNESCO-BiosphĂ€renreservat ist von Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller, der RegierungsprĂ€sidentin BĂ€rbel SchĂ€fer, dem GeschĂ€ftsfĂŒhrer des BiosphĂ€rengebiets Schwarzwald, Walter Kemkes, sowie Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Kreise Lörrach, Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald sowie der Stadt Freiburg unterzeichnet worden.

Außerdem unterstĂŒtzen die 28 Kommunen des BiosphĂ€rengebiets Schwarzwald den Antrag: Aitern, Böllen, Fröhnd, Hausen im Wiesental, HĂ€g-Ehrsberg, Kleines Wiesental, Schönau im Schwarzwald, Schönenberg, Schopfheim, Todtnau, Tunau, Utzenfeld, Wembach, Wieden, Zell im Wiesental (alle Landkreis Lörrach), Albbruck, Bernau im Schwarzwald, Dachsberg, Höchenschwand, HĂ€usern, Ibach, St. Blasien, Ühlingen-Birkendorf, Wehr (Landkreis Waldshut), Hinterzarten, Horben, Oberried, Schluchsee (Landkreis Breisgau-Hochschwarz-wald).

Die GeschĂ€ftsstelle des BiosphĂ€rengebiets ist in Schönau eingerichtet. Neben GeschĂ€ftsfĂŒhrer Walter Kemkes, einer Verwaltungskraft und einer Assistenz werden dort Fachleute fĂŒr Naturschutz, fĂŒr Landnutzung, fĂŒr Wirtschaft/

Tourismus/Regionalentwicklung/Vermarktung und fĂŒr Bildung/Kultur/

Gesellschaft/Soziales arbeiten.

Ein Besucherzentrum fĂŒr das BiosphĂ€rengebiet wird voraussichtlich in Todtnau entstehen.

Die Kosten fĂŒr das BiosphĂ€rengebiet von etwa 660.000 Euro jĂ€hrlich trĂ€gt in den ersten drei Jahren das Land, danach ĂŒbernehmen die Kreise und Kommunen 30 Prozent der Kosten.
Mehr
 

 
Klimaschutzplan fĂŒr Deutschland verkommt zu Wirtschaftsschutzplan
NABU: Der NABU kritisiert den Umgang des Bundeskanzleramts mit den KlimaschutzplĂ€nen fĂŒr Deutschland scharf. Den UmweltschĂŒtzern liegt die Bewertung des sogenannten „Klimaschutzplans 2050“ durch das Bundeskanzleramt vor – und dieses Papier zeigt, wie stark die Wirtschaft ihre Interessen zur Verhinderung eines effektiven Klimaschutzes in diesen Prozess hinein lobbyiert. Streich-Wunschkonzert des Bundeskanzleramts macht effektiven Klimaschutz unmöglich

Den „Klimaschutzplan 2050“ hatte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks vor wenigen Wochen vorgestellt. Darin schlug sie konkrete Maßnahmen fĂŒr CO2-Einsparungen vor. „Doch nach dem ZerpflĂŒcken des Dokuments durch das Bundeswirtschaftsministerium und Bundeskanzleramt ist der Klimaschutzplan inzwischen zu einem Wirtschaftsschutzplan verkommen. WĂŒrden alle gewĂŒnschten Streichungen des Kanzleramts durchgesetzt, liefe Deutschland sehenden Auges auf das Verfehlen seiner Klimaziele zu“, kritisierte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

Einige der wichtigsten Streichungen im Überblick:

Land- und Forstwirtschaft: Nach den PlĂ€nen von Bundesumweltministerin Hendricks sollten hier bis zum Jahr 2050 bis zu 50 Prozent der Emissionen eingespart werden. Dazu sollte es kĂŒnftig unter anderem eine strikte Obergrenze fĂŒr StickstoffĂŒberschĂŒsse geben und der deutsche Fleischkonsum sollte auf den PrĂŒfstand. Diese und weitere fĂŒr den Klimaschutz essenzielle Maßnahmen, wie der Schutz von Moorböden und die Ausweitung des wertvollen DauergrĂŒnlands, sollen nach den PlĂ€nen des Bundeskanzleramtes wieder gestrichen werden. Gleiches gilt fĂŒr das feste und bereits beschlossene Ziel der Bundesregierung, ein FĂŒnftel der landwirtschaftlichen FlĂ€che kĂŒnftig mit Ökolandbau zu bewirtschaften.

Verkehr: Auf Deutschlands Straßen soll nach Ansicht des Bundeskanzleramts kĂŒnftig vieles beim Alten bleiben. So sollen hier weiterhin vor allem Verbrennungsmotoren auf Basis fossiler EnergietrĂ€ger unterwegs sein – dies gilt auch fĂŒr Neufahrzeuge.

GebĂ€ude: Neubauten mĂŒssten nach Vorstellung des Kanzleramts kĂŒnftig keine strengeren energetischen Standards erfĂŒllen. Auch liefe die Förderung von Heizungsanlagen auf Basis fossiler EnergietrĂ€ger ungehindert weiter.

Energieerzeugung: Der Ausstieg aus der Kohleförderung und -verstromung stĂŒnde auf der Kippe.

Industrie: Wenn sich das Kanzleramt durchsetzt, muss der Energiebedarf der Industrie kĂŒnftig nicht durch CO2-freie EnergietrĂ€ger gedeckt werden. Auch mĂŒssten neue Produktionsanlagen nicht besonders effizient sein.


„Wenn wir uns diese Liste möglicher Streichungen anschauen, muss man sich schon fragen, ob das Bundeskanzleramt die BeschlĂŒsse von Paris ĂŒberhaupt verstanden hat. Es ist erschreckend, dass nicht einmal die Begriffe Dekarbonisierung und TreibhausgasneutralitĂ€t im Klimaschutzplan genannt werden sollen – beide Ziele sind international Standard und klar in Paris vereinbart worden“, so Tschimpke. Er forderte die Bundesregierung auf, mehr Mut zu zeigen und auch kontroverse Themen anzugehen.

Bereits jetzt hinkt die Bundesregierung ihren eigenen AnsprĂŒchen an die Energie- und Klimapolitik hinterher. „Derzeit sieht es nicht so aus, als könnte Deutschland seine selbstgesteckten Klimaschutzziele fĂŒr 2020 noch erreichen. Seit Jahren passiert insbesondere im GebĂ€ude- und Verkehrsbereich zu wenig. Auch im Energiebereich wird der Klimaschutz durch die jĂŒngste EEG-Novelle massiv ausgebremst. Nur die sofortige Stilllegung von Braunkohle-KapazitĂ€ten könnte so kurzfristig noch helfen, die notwendigen CO2-Einsparungen zu erreichen“, sagte NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz.
Mehr
 

 
Ab in die Biotonne: PapiertĂŒten optimal
Kompostierbare Biobeutel in Freiburg nicht geeignet.

PapiertĂŒten fĂŒr die Biotonne sind optimal, Biobeutel dagegen
nicht. Die kompostierbaren Beutel haben in Freiburg einen
großen Nachteil, auf den die Freiburger Abfallwirtschaft (ASF)
hinweist.

Aus hygienischer Sicht ist es sinnvoll, den KĂŒchenabfall nicht
lose in die Biotonne zu geben. Deshalb verpacken viele
Freiburgerinnen und Freiburger ihre GemĂŒse- und Obstreste
in PapiertĂŒten, inzwischen werden aber auch öfter
kompostierbare Beutel verwendet.

Weil sie stabil und hygienisch wirken, greifen viele
umweltbewusste Kunden zu den kompostierbaren Beuteln,
die aus MaisstÀrke hergestellt sind. Die Beutel sehen auf den
ersten Blick aus wie PlastiktĂŒten und werden in vielen
GeschÀften verkauft. Die Beutel bauen sich auf dem
Komposthaufen oder in einer Kompostanlage im Garten
biologisch ab, sie brauchen dafĂŒr aber mindestens drei
Monate.

In der Freiburger VergÀrungsanlage bleibt der Bioabfall
dagegen nur etwa drei Wochen unter Luftabschluss in einem
Silo, dieser kurze Zeitraum reicht aber nicht zum Abbau der
MaisstĂ€rkefolien. Deswegen mĂŒssen die störenden Folien vor
der Verarbeitung mechanisch aus dem Bioabfall entfernt
werden. Aus diesen GrĂŒnden rĂ€t die ASF vom Kauf dieser
Beutel ab; sie werden in Freiburg als RestmĂŒll entsorgt und
leisten leider keinen Beitrag zum Umweltschutz.
GrundsĂ€tzlich sind PapiertĂŒten oder Zeitungspapier die beste
Wahl fĂŒr den Bioabfall. Papier ist ein natĂŒrliches Material, das
gerade in der warmen Jahreszeit die Feuchtigkeit von Obst-
und GemĂŒseabfĂ€llen bindet. Es ist ökologisch unbedenklich,
lÀsst sich gemeinsam mit dem Bioabfall kompostieren und
trÀgt zu einem hochwertigen Recycling der Freiburger AbfÀlle
bei.
 
 

 
Abfallbilanz 2015
Umweltminister Franz Untersteller: „Das Pro-Kopf-Aufkommen an hĂ€uslichen AbfĂ€llen sinkt zwar weiter, Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum fĂŒhren dennoch zu insgesamt grĂ¶ĂŸeren Abfallmengen im Land.“

Umweltminister Franz Untersteller hat heute (01.08.) in Stuttgart die Abfallbilanz 2015 fĂŒr Baden-WĂŒrttemberg vorgestellt. Die insgesamt 123 Seiten umfassende Bilanz enthĂ€lt zahlreiche Daten und Schaubilder zum aktuellen Stand der kommunalen Kreislaufwirtschaft im Land.

AusgewÀhlte landesweite Kennzahlen

Die Abfallbilanz weist fĂŒr das vergangene Jahr 47 Millionen Tonnen an AbfĂ€llen aus, die insgesamt in Baden-WĂŒrttemberg zusammengekommen sind. GegenĂŒber dem Jahr 2014 bedeutet dies eine Zunahme von einer Million Tonnen. Diese Zahl beinhaltet 35,45 Millionen Tonnen AbfĂ€lle, die Industrie- und Gewerbebetriebe direkt entsorgt haben. Hinzu kommen 11,55 Millionen Tonnen AbfĂ€lle der privaten Haushalte, der Bauwirtschaft und haushaltsĂ€hnliche AbfĂ€lle der Industrie, um die sich die öffentlich-rechtlichen EntsorgungstrĂ€ger in den Stadt- und Landkreisen gekĂŒmmert haben.

„FĂŒr die kommunale Abfallwirtschaft sind letztes Jahr rund 415.000 Tonnen oder gut drei Prozent weniger AbfĂ€lle angefallen als noch im Jahr zuvor“, erklĂ€rte Umweltminister Untersteller. Dass die Abfallmenge insgesamt dennoch zugenommen habe sei auf das Wirtschaftswachstum im Land zurĂŒckzufĂŒhren. „Dass unsere Wirtschaft weiter wĂ€chst, ist gut. Die Zahlen belegen aber, dass das in unserer Landesstrategie Ressourceneffizienz enthaltene Ziel, das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch und damit auch vom Abfallaufkommen zu entkoppeln, wichtig und richtig ist.“

Das Gesamtaufkommen an hĂ€uslichen AbfĂ€llen, die Haus- und SperrmĂŒll einschließlich GeschĂ€ftsmĂŒll aus öffentlicher Sammlung, getrennt erfasste Wertstoffe aus Haushalten sowie AbfĂ€lle aus der Biotonne umfassen, ist gegenĂŒber dem Vorjahr leicht angestiegen auf nunmehr 3,81 Millionen Tonnen. „Allerdings ist auch die Bevölkerung im Land um mehr als 100.000 Einwohner gewachsen“, erklĂ€rte der Minister. “Das Pro-Kopf-Aufkommen ist daher um drei Kilogramm je Einwohner und Jahr auf nun 353 Kilogramm weiter gesunken.“

Auch das Pro-Kopf-Aufkommen an Haus- und SperrmĂŒll ist weiter rĂŒcklĂ€ufig. „Mit 142 Kilogramm je Einwohner und Jahr haben wir den niedrigsten Wert erreicht seit 1990, dem Jahr, als die Abfallbilanz im Land zum ersten Mal erstellt wurde“, sagte Franz Untersteller.

Beim Bioabfall ging die getrennt gesammelte Menge um ein Kilogramm auf durchschnittlich 45 Kilogramm je Einwohner und Jahr zurĂŒck. Fachleute fĂŒhren dies auf den trockenen Sommer 2015 zurĂŒck.
Mit Blick auf den Hohenlohekreis und die Kreise Lörrach und Ravensburg, in denen seit Beginn des Jahres 2016 der Bioabfall gesammelt wird, erklĂ€rte der Umweltminister: „FĂŒr unsere nĂ€chste Abfallbilanz erwarten wir wieder einen Anstieg des im Land gesammelten Bioabfalls. Unser Ziel ist es, die wertvolle Ressource Bioabfall in ganz Baden-WĂŒrttemberg separat zu erfassen und mit modernsten Technologien bestmöglich zu verwerten.“

Die durchschnittliche JahresabfallgebĂŒhr fĂŒr einen Vier-Personen-Haushalt im Jahr 2016 betrĂ€gt 150,41 Euro, im Jahr 2015 waren es 150,07 Euro. „Trotz erheblicher Investitionen in Entsorgungs- und Verwertungsanlagen sind die MĂŒllgebĂŒhren damit auf dem sehr niedrigen Niveau der Vorjahre geblieben“, erklĂ€rte Minister Untersteller.

Entwicklung in den Stadt- und Landkreisen

Spitzenreiter in der Kategorie „Kreisfreie GroßstĂ€dte“ ist wie im Vorjahr die Stadt Freiburg mit einem Aufkommen an Haus- und SperrmĂŒll (einschließlich GeschĂ€ftsmĂŒll) von insgesamt 110 Kilogramm je Einwohner und Jahr. Das höchste Pro-Kopf-Aufkommen fiel mit 246 Kilogramm in Mannheim an. GegenĂŒber dem Vorjahr stellt dies einen weiteren RĂŒckgang um vier Kilogramm dar.

Die Kategorie „StĂ€dtische Kreise“ fĂŒhrt mit 68 Kilogramm je Einwohner und Jahr der Kreis Calw an. Am anderen Ende der Tabelle befindet sich der Ortenaukreis, in dem das Aufkommen gegenĂŒber dem Vorjahr jedoch um zwei Kilogramm auf nun 203 Kilogramm je Einwohner und Jahr gesunken ist.

Bei den „lĂ€ndlichen Kreisen“ liegt traditionell der Landkreis Freudenstadt vorn, mit 71 Kilogramm je Einwohner und Jahr. Schlusslicht in dieser Kategorie ist der Hohenlohekreis mit durchschnittlich 220 Kilogramm Haus- und SperrmĂŒll je Einwohner und Jahr.

„Die großen Differenzen in den einzelnen Kreisen erscheinen auf den ersten Blick zwar erstaunlich“, betonte Franz Untersteller weiter. „Allerdings unterscheiden sich die Strukturen zum Teil erheblich, dies muss man berĂŒcksichtigen.“ So spiele beispielsweise die GrĂ¶ĂŸe eines Kreises ebenso eine Rolle wie die Bevölkerungsdichte oder die Frage, wie in den einzelnen Kreisen die gewerblichen AbfĂ€lle entsorgt werden und wie viel Mengen GeschĂ€ftsmĂŒll die Statistik im Bereich Haus- und SperrmĂŒll daher enthalte. Trotzdem gebe der Vergleich eine gewisse Orientierung und helfe dabei, noch vorhandene Optimierungspotenziale aufzudecken, so Untersteller.

"Die Abfallbilanz 2015 zeigt, dass wir trotz positiver Entwicklungen noch ein gutes StĂŒck Arbeit vor uns haben auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft“, erklĂ€rte Umweltminister Untersteller. „Baden-WĂŒrttemberg ist so wirtschaftsstark wie es rohstoffarm ist. Unser Ziel ist es daher, die vielen Wertstoffe, die in der Bananenschale, dem nicht mehr genutzten Handy oder dem abgerissenen alten Haus stecken, wiederzugewinnen und erneut zu nutzen.“
Mehr
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 436 
Anzeige Prolix Verlag 2025_mit grünem Knopf.jpg


Copyright 2010 - 2025 B. Jäger