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Donnerstag, 21. November 2024
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Verschiedenes

 
NABU und Rewe ziehen Bilanz zum International Coastal Cleanup Day 2016
Freiwillige sammelten bei 31 Aktionen mehr als 4.300 Kilogramm Müll aus Flüssen, Seen und an Stränden

Ein Motorroller, verrostete Einkaufswagen, ausgediente Fischernetze, Angelschnüre sowie tausende Zigarettenkippen, Verpackungsreste und Kronkorken: Mehr als 4,3 Tonnen Müll sammelten mehrere hundert Freiwillige von NABU und REWE bei Aktionen rund um den International Coastal Cleanup Day am 17. September. Mit über 590 Teilnehmern bei 31 Aktionen waren es mehr Freiwillige als je zuvor, die sich im gesamten Bundesgebiet beteiligten und von Borkum bis Greifswald, von Flensburg bis Köln Flüsse, Seen und Strände von für die Umwelt gefährlichen Abfällen befreiten.

„Über vier Tonnen Müll sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, wie weit die Vermüllung unserer Natur fortgeschritten ist. Insbesondere Plastikabfall ist zu einer echten Gefahr geworden. Oft beginnt das Problem vor unserer Haustür, wenn die Reste der letzten Grillparty im Park oder der Coffee-to-go-Becher am Strand achtlos liegen gelassen werden. Daher freuen wir uns über das große Engagement der vielen Freiwilligen. Mit ihrem Einsatz setzten sie ein deutliches Zeichen für Müllvermeidung und einen nachhaltigen Umgang mit wertvollen Ressourcen“, sagte Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.

Von Mitte September bis Anfang Oktober wurden Küstenabschnitte von Nord- und Ostsee, aber ebenso Ufer von Seen und Flüssen von für die Natur und ihre Bewohner schädlichen Abfällen befreit. Denn jedes Jahr gelangen allein von Land zehn Millionen Tonnen Plastikmüll in unsere Ozeane. Millionen Seevögel, Delfine und Fische sterben an den Folgen. Sie verfangen sich in weggeworfenen Folien oder Netzen oder verwechseln Schraubverschlüsse mit Nahrung und verhungern mit einem Magen voll Plastik. Das Gleiche passiert tausendfach in Seen und Flüssen.

In diesem Jahr wurden die Freiwilligen des NABU und seiner Jugendorganisation NAJU erstmals von REWE unterstützt. In Kiel, Hamburg und Köln beteiligten sich Mitarbeiter von REWE-Märkten und Verwaltungen direkt an den Sammelaktionen. „Durch die Einbindung unserer Mitarbeiter stärken wir unsere strategische Partnerschaft mit dem NABU und machen unser Engagement für den Natur- und Gewässerschutz für Mitarbeiter und REWE-Kunden sichtbar“, so Dr. Daniela Büchel, bei der REWE Group als Bereichsvorstand Handel Deutschland für die Ressorts Personal und Nachhaltigkeit verantwortlich.

Die Aktionen des NABU zum ICC sind Bestandteil des Projektes „Meere ohne Plastik“. Neben Reinigungsaktionen und Umweltbildungsmaßnahmen entwickelt der NABU gemeinsam mit Küstenkommunen und Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft Strategien zur Müllvermeidung und mehr Ressourceneffizienz.
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NABU begrüßt, dass Schiffskraftstoffe künftig schwefelärmer werden
Nächster Schritt muss ein grundsätzliches Schwerölverbot auf See sein

Der NABU begrüßt die heutige Einigung des Ausschusses zum Schutz der Meeresumwelt der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) zur Absenkung des Schwefelgehalts für Schiffskraftstoffe. Marine Kraftstoffe dürfen demnach künftig nur noch maximal 0,5 Prozent Schwefel enthalten. Nach Ansicht der Umweltschützer ein richtiger, wenn auch längst überfälliger Schritt.

„Die Seeschifffahrt hat ein massives Abgasproblem. Und das sowohl bei Kreuzfahrt- als auch Containerschiffen. Es ist richtig, den Ausstieg aus dem Schweröl jetzt einzuleiten und die Seeschifffahrt insgesamt zu mehr Umwelt- und Klimaschutz zu bewegen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Jahrzehntelang habe sich die Branche mit ihren verantwortlichen Akteuren vor dem Problem weggeduckt. Es sei jetzt das richtige Signal, dass die internationale Gemeinschaft wieder das Ruder in die Hand nehme, um die Abgase zu reduzieren.

Die Abstimmung der IMO war mit Spannung erwartet worden, da auf Drängen von Ölindustrie, Reedern und einflussreichen Flaggenstaaten auch eine Verschiebung der Entscheidung auf das Jahr 2025 erwogen worden war. Und das obwohl zuvor eine geleakte Studie im Auftrag der IMO ermittelt hatte, dass eine Verzögerung – aufgrund der immensen Abgasbelastung – rund 200.000 weitere vorzeitige Todesfälle verursacht hätte. Schiffsabgase sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) Krebs erregend und allein in Europa pro Jahr für mehr als 50.000 Todesfälle verantwortlich.

Auch nach der baldigen Reduzierung des Schwefelanteils ist die Gefahr, die von Schweröl ausgeht, längst nicht gebannt. Der Schiffskraftstoff wird noch immer rund 500mal so dreckig sein wie Lkw-Diesel. Funktionierende Abgastechnik, wie sie an Land längst Pflicht ist, ist auf dem Meer kaum verbreitet. „Es ist unklar, woher die Reeder das Recht nehmen, die menschliche Gesundheit, die Umwelt und das Klima so massiv und weitaus mehr als andere zu belasten“, kritisierte NABU-Verkehrsexperte Daniel Rieger.

So können die Reeder auch künftig weiterhin billiges Restöl verfeuern, wenn sie es mit höherwertigen Kraftstoffen mischen oder einen Schwefelwäscher, so genannte Scrubber, einsetzen. „Selbst in sensiblen Regionen wie der Arktis fahren Schiffe weiter mit Schweröl und setzen die gesamte Region einem unverantwortlichen Risiko aus. Es wird Zeit, dass das giftige Abfallprodukt Schweröl ein für alle mal von unseren Weltmeeren verschwindet. Die volkswirtschaftlichen Kosten für diesen nur scheinbar billigen Kraftstoff sind einfach zu hoch. Wir brauchen dringend ein weltweites Schwerölverbot – und damit auch den Anreiz, künftig stärker auf umweltfreundlichere Antriebsarten zu setzen“, sagte Rieger.
 
 

 
800 Schüler begreifen Boden
Slow-Food-Schulprojekt geht mit hervorragenden Ergebnissen und neuer Webseite in das 2. Projektjahr

Die Ressource Boden ist zentral für die Produktion von Nahrungsmitteln und damit unser Überleben, aber kaum jemand weiß wirklich, wie es um sie steht. Das Slow-Food-Schulprojekt BODEN BEGREIFEN hat im letzten Jahr mehr als 800 Schülerinnen und Schülern das Thema Boden näher gebracht und ihnen die Auswirkungen ihres eigenen Lebensstils auf das Umweltmedium Boden veranschaulicht. Dazu hat das Projekt fast 460 Schülerinnen und Schüler direkt auf die Äcker im Umland von Berlin gebracht und darüber hinaus Bodenproben aus Berlin, Potsdam und München in insgesamt 15 Schulen zur Veranschaulichung genutzt.

Herausragende globale Probleme sind schwindende Fruchtbarkeit von Böden sowie ein steigender Flächenbedarf der wachsenden Weltbevölkerung. Verschiedene Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 4-8 thematisieren diese Herausforderungen. Zu den drei Themensträngen Klima, Bodenfruchtbarkeit und Landfuß-Abdruck sind knapp 20 Bildungsangebote entstanden und erprobt worden. Als Teil des Projekts werden z.B. die Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf die Bodenfruchtbarkeit und der Einfluss des individuellen Bodennutzens auf die Verteilung und den Zugang zu Boden weltweit spielerisch erarbeitet und diskutiert. In Anknüpfung an die Themen Klima, Hunger und Welternährung des Rahmenlehrplans wurde das Thema Boden in den Schulunterricht integriert und die Schule direkt mit dem Lernort "Acker" verbunden.

Durch das Projekt können Stadtkinder erfahren wie Lebensmittel produziert werden und selber einen Bezug dazu herstellen, da sie lernen, wie "cool" es ist mal selbst eine Kartoffel zu ernten, zu schälen, zu kochen und auf dem Acker zu verspeisen. Bei den Teilnehmern vollzieht sich dabei auch eine Wahrnehmungsänderung: So kommt doch für viele Kinder die Kartoffel geputzt und in Plastik verpackt aus dem Supermarkt, da die Weitergabe praktischen Wissens um Lebensmittel und deren Herstellung wie auch Verarbeitung oft weder zu Hause noch in der Schule stattfindet.

Der Mehrheit der Schülerinnen und Schüler war die Bedeutung des Bodens für ihre Ernährung zwar grundsätzlich bewusst, doch nur sehr wenige brachten Boden in Verbindung mit der Produktion von Futtermitteln, obwohl diese für den größten Flächenverbrauch verantwortlich ist und deshalb die größte Klimarelevanz hat. Das Projekt setzt an diesem Punkt an, indem es die globalen Auswirkungen fleischlastiger Ernährung und des hohen Verschwendungsanteils zum Thema macht und Schüler ermutigt, gemeinsam Handlungsalternativen im Alltag und in der Schule zu erarbeiten.

Das Slow-Food-Schulprojekt "Boden Begreifen" verbindet globales Lernen mit praktischen Erfahrungen im realen Produktionskontext landwirtschaftlicher Betriebe. Am heutigen 1. November geht das Projekt in die nächste Runde mit vielen weiteren teilnehmenden Schülern, um der Generation von morgen den Boden nahe zu bringen und die Grundlage ihres und unser aller Leben zu bewahren.

Jetzt wird auch im virtuellen Raum eine Grundlage für ein bodenständiges Bewusstsein geschaffen, denn seit Neuestem ist nun auch die BODEN BEGREIFEN Webseite Online. Die Internetseite www.boden-begreifen.de informiert über das Slow-Food-Bildungsangebot zum Thema Boden auf dem Acker und in der Schule. Die Webseite liefert Hintergrundinformationen zur weltweiten Gefährdung von Böden im Kontext eines steigenden Flächenbedarfes für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung. Außerdem werden auch die Lernorte vorgestellt und die Teilnahmebedingungen erläutert.
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NABU: Zahl des Monats
11,9 Tonnen Kohlendioxid verursacht jeder Bundesbürger im Jahr

Klimaschädliches CO2 heizt die Erderwärmung weiter an

Jeder Bundesbürger hat einen durchschnittlichen CO2-Fußabdruck von 11,9 Tonnen CO2 pro Jahr, wie der NABU-CO2-Rechner darstellt. Grundlage für diesen Durchschnittswert ist eine Studie des Umweltbundesamtes, die den CO2-Fußabdruck analysiert. Mit Blick auf den voranschreitenden Klimawandel leben die Deutschen damit auf viel zu großem Fuß. Bis 2050 müsste jeder Bundesbürger auf eine Zielmarke von rund einer Tonne CO2 pro Jahr kommen – und damit mehr als 90 Prozent aller persönlichen CO2-Emissionen einsparen, wenn die globalen Klimaziele erreicht werden sollen.

Den größten Teil der Emissionen verursacht mit rund 4,5 Tonnen der Konsum – also der Verbrauch von Waren, Gütern und Dienstleistungen. Aber auch Ernährung, Mobilitätsbedürfnisse sowie Heizung und Strom gehen wesentlich zulasten des CO2-Fußabdrucks. Die Zielmarke des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 lautet, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius – besser noch auf 1,5 Grad Celsius – zu begrenzen. Für Deutschland müssen dazu die CO2-Emissionen um mindestens 95 Prozent bis zum Jahr 2050 sinken. Das geht nur, wenn Deutschland ganz auf fossile Energieträger verzichtet, der Energie- und Ressourcenverbrauch insgesamt deutlich reduziert und Treibhausgassenken wie Moore und Wälder nachhaltig geschätzt werden.

Vom 7. bis zum 18. November findet im marokkanischen Marrakesch die 22. Weltklimakonferenz statt. Hier sollen die Ziele des Pariser Klimaabkommens in konkreten Maßnahmen münden. Der NABU nimmt als Beobachter an der Konferenz teil und bloggt live von der Veranstaltung.
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Alljährliche Baumfällaktion beginnt
Kranke und geschädigte Bäume müssen gefällt werden

Rund 50.000 Bäume werden regelmäßig kontrolliert

In Kürze beginnt die alljährliche Baumfällaktion. Die
Mitarbeiter des Garten- und Tiefbauamts (GuT) werden im
gesamten Stadtgebiet einzelne kranke und geschädigte Parkund
Straßenbäume fällen müssen.

Bei Baumkontrollen haben die Mitarbeiter des GuT in den
vergangenen Monaten die kranken und bruchgefährdeten
Bäume ermittelt. Für die entfernten Bäume wird in der Regel
ein neuer Baum gepflanzt, um den Baumbestand in Freiburg
langfristig zu sichern.

So müssen in der Erwinstraße zwölf Scheinakazien wegen
Stockfäule gefällt werden. Auch in Hochdorf müssen etwa
zehn Pyramidenpappeln entlang des Sportplatzes gefällt
werden, da sie nicht mehr standsicher sind.

In den Parkanlagen werden die zu dicht wachsenden Gehölze
ausgelichtet. Dafür müssen einige Bäume gefällt werden,
damit die verbleibenden Bäume besser wachsen können.

Alle Bäume werden regelmäßig kontrolliert, ob sie noch
verkehrssicher sind. In Freiburg gibt es rund 25.000
Parkbäume und ebenso viele Straßenbäume. Zwei
Baumkontrolleure untersuchen die Bäume und neun Gärtner
pflegen die etwa 50.000 Bäume das ganze Jahr über mit drei
Hubsteigern; sie entfernen trockene und bruchgefährdete
Äste, fällen kranke und abgestorbene Bäume und pflanzen
anschließend neue Bäume.

Die Baumkontrolle findet in der Regel einmal jährlich statt, die
Ergebnisse werden protokolliert. Zusätzlich gibt es im
Stadtgebiet Freiburg rund 120 Naturdenkmale, die zweimal im
Jahr kontrolliert werden. Das GuT arbeitet dabei eng mit der
Forstwissenschaftlichen Fakultät der Albert-LudwigsUniversität
und externen Gutachtern zusammen.

Nicht alle Schäden sind an den Bäumen ersichtlich. Durch die
Kontrolle kann aber das Risiko wesentlich eingegrenzt
werden. Im Laufe der letzten Jahre konnten die Fachleute des
GuT die Schadensfälle auf durchschnittlich zehn pro Jahr
durch Astabbrüche reduzieren. Auch bei größeren Gewittern
und starken Winden blieben die Schäden überschaubar.
 
 

 
Warenkunde Öl: Gute Fette, schlechte Fette
Ein Öl für alle Fälle gibt es nicht. Manche mögen es heiß, andere verlieren in der Pfanne ihr Aroma und ihre gesunden Inhaltsstoffe. Die Wahl des Speiseöls kann entscheiden, ob ein Gericht gelingt.

Das neue Buch der Stiftung Warentest „Warenkunde Öl“ wartet mit Expertenwissen und Testergebnissen auf und erklärt, welche Rolle Herstellung, Lagerung und Güteklasse spielen – abgerundet mit Rezepten von Sternekoch Markus Semmler.
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Neuer Arche-Passagier: Verstärkung für das Rote Höhenvieh
Das Harzer Rotvieh wurde kürzlich in die Slow Food Arche des Geschmacks aufgenommen. Das internationale Projekt der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt weltweit über 3.500 Nutztiere, Nutzpflanzen und Lebensmittel vor dem Vergessen und Verschwinden.

Jeder Arche-Passagier ist besonders. Eine wesentliche Besonderheit des neuen Passagiers, der nun in die Arche des Geschmacks aufgenommen wurde, das Harzer Rotvieh, liegt darin, dass er einem bereits aufgenommenen Passagier Verstärkung bringt: Bereits vor einem Jahr, im Juli 2015, war das Rote Höhenvieh (RHV) als 55. Passagier in die Arche aufgenommen worden. Eine Besonderheit, denn erstmals hatten zwei Convivien - Slow Food Sauerland und Slow Food Regensburg-Oberpfalz - je einen Antrag für den gleichen Arche-Passagier gestellt - für den Gleichen, aber nicht für Denselben!

Nun unterstützt das Convivium Slow Food Harz mit dem Harzer Rotvieh Passagier Nr. 55 - quasi als weiterer Gleicher.

Aber vorab zu den speziellen Besonderheiten, das heißt den Unterschieden, die der Passagier Harzer Rotvieh im Vergleich zum Roten Höhenvieh anderer Mittelgebirge aufweist: Im Oberharz hatte sich eine enge, fast symbiotische Beziehung zwischen dem Harzer Schlag des Rotviehs und dem Bergbau entwickelt. Bergleute versorgten sich im Nebenerwerb mit Milch und Fleisch. Während im Unter- und Vorharz der Einsatz des Harzer Rotviehs als Zugtier in der Landwirtschaft üblich war, wurde es im Oberharz z.T. auch eingesetzt, um mit Schießpulver beladene Karren zu den Bergwerken zu ziehen.

Hingegen basiert die Gleichheit über die einheitliche rotbraune Färbung und die mittlere Größe hinaus auf drei Gemeinsamkeiten: Erstens war das Rote Höhenvieh im 18. und 19. Jahrhundert das typische Rind aller (deutscher) Mittelgebirge. Zweitens die grundsätzliche Bedeutung - als klassisches Dreinutzungsrind für Milch, Fleisch und Arbeit. Und drittens der Niedergang im 20. Jahrhunderts durch die Auswirkungen der Industrialisierung auf Ackerbau und Milchwirtschaft.

So wurde das Rote Höhenvieh zu einer gefährdeten Rasse. Und das hat eine weitere und besondere Gemeinsamkeit bedingt: Das in seinen Fähigkeiten und im Phänotyp ähnliche Rotvieh der in den verschiedenen Mittelgebirgen entstandenen regionalen "Schläge" wurde 1985 in der "Bundesarbeitsgemeinschaft Rotes Höhenvieh" züchterisch zusammengefasst. So sollte das Ausmaß der Inzucht begrenzt und der Rasse insgesamt ein Überleben ermöglicht werden.

Mit Erfolg, denn nun spricht vieles für eine Renaissance dieser genügsamen und robusten Rinderrasse, zum Beispiel in arbeitsextensiver Viehhaltung in der Nebenerwerbslandwirtschaft. Die Tiere zeichnen sich durch gute Konstitution aus, sind leicht kalbend, sehr mütterlich und gelten als ideale Partner in der Mutterkuh-Haltung. So bietet die Rasse Rotes Höhenvieh auch Einsatzmöglichkeiten in extensiver Haltung im Naturschutz. Ihr Fleisch ist feinfaserig, leicht marmoriert und schmackhaft.
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Rote Fruchtsäfte: Teure Tropfen ohne Superkräfte
Bis zu 12 Euro pro Liter verlangen die Anbieter für ihre Cranberry-, Aronia- und Granatapfelsäfte. Nicht alle Tropfen sind das wert. Bei einem Test von 16 roten Fruchtsäften vergaben die Tester Urteile von gut bis mangelhaft. Für die ihnen nachgesagten gesundheitlichen Vorteile gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Veröffentlicht sind die Ergebnisse in der November-Ausgabe der Zeitschrift test sowie online unter www.test.de/roter-fruchtsaft.

Alle fünf Cranberrysäfte im Test schneiden gut ab, der beste kostet 10 Euro pro Liter. Er schmeckt und riecht aromatisch und kräftig fruchtig nach Cranberry. Auch drei Aroniasäfte überzeugen in Geruch und Geschmack und haben auch dadurch ein gutes Gesamturteil verdient. Im Gegensatz dazu ist ein Aroniasaft mangelhaft, weil er verwässert ist. Von den sechs getesteten Granatapfelsäften fallen drei negativ auf. Einer ist verdorben, hat einen vergleichsweise hohen Aluminiumgehalt und ist insgesamt nur mangelhaft. Ein weiterer Saft ist leicht verdorben, ein anderer erhält Fremdaroma, das nicht aus Granatäpfeln stammt. Zwei Granatapfelsäfte sind hingegen empfehlenswert, darunter auch ein preisgünstiger zu 3,30 Euro pro Liter.

Den roten Früchten und ihren Säften werden viele gesundheitliche Vorteile nachgesagt: Cranberrys sollen etwa gegen Blasenentzündungen helfen, Granatapfel sei gut fürs Herz und Aroniabeeren werden sogar als „Gesundheitsbeeren“ gepriesen. Wissenschaftliche Belege für solche Superkräfte fehlen jedoch.

Der ausführliche Test roter Fruchtsaft erscheint in der November-Ausgabe der Zeitschrift test (seit 27.10.2016 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/roter-fruchtsaft abrufbar.
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