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Verschiedenes
| | | Gericht bremst Elbvertiefung aus | BUND, NABU und WWF: Planung nach zehn Jahren immer noch nicht rechtskonform
Umweltverbände fordern Kooperation der Seehäfen und bessere Flusspolitik
Leipzig: Es gibt weiterhin kein grünes Licht für die geplante Elbvertiefung. Das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) in Leipzig hat heute verkündet, dass der vorliegende Planfeststellungsbeschluss zur Elbvertiefung rechtswidrig ist und nicht vollzogen werden kann. Das Gericht folgt damit überwiegend einer vom WWF unterstützen Klage der Umweltverbände BUND und NABU. „Den Behörden ist es erneut nicht gelungen, eine rechtskonforme Planung für die geplante Elbvertiefung vorzulegen – und dies nach zehn Jahren Verfahrensdauer. Die Planungsbehörden wären gut beraten, das Umweltrecht endlich ernst zu nehmen“, kommentieren die Verbände.
Die Richter kritisierten, dass die Auswirkungen auf die Natur unterschätzt wurden und die geplanten Reparaturmaßnahmen bei weitem nicht ausreichen. „Die Planungsbehörden wollten das Naturschutzpflichtprogramm als speziellen Ausgleich für den schweren Eingriff in die Elbe verkaufen. Dieser Etikettenschwindel ist aufgeflogen. Nun sind zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich, damit ein so schwerer Eingriff mit dem Recht vereinbar wäre“, sagen die Umweltverbände BUND, NABU und WWF.
Über den konkreten Fall hinaus, ist dieses Urteil bedeutsam für die notwendige Beachtung der deutschen und europäischen Naturschutzvorschriften auch bei großen Infrastrukturplanungen. Das frühere „Wegwägen“ von Naturschutzbelangen führt nach heutiger Rechtslage zum Scheitern von Planungen.
Die Umweltverbände favorisieren weiterhin eine Kooperation der drei norddeutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven als ökologisch und volkswirtschaftlich beste Lösung. Es sei unverantwortbar, die Elbe und deren einzigartige Natur für wenige Großcontainerschiffe weiter zu zerstören, während der für über eine Milliarde Euro gebaute Jade-Weser-Port keinerlei Tiefgangsbeschränkungen habe, aber nur zu rund 20 Prozent ausgelastet sei. „Für die ganz großen Schiffe gibt es eine Alternative, für die Natur nicht“, so die Umweltschützer von BUND, NABU und WWF.
Bei der geplanten Elbvertiefung handelt es sich um den historisch größten Eingriff in die Tideelbe zwischen Hamburg und der Nordsee. Mit rund 40 Mio. Kubikmetern soll drei Mal mehr Sediment aus dem Fluss gebaggert werden als bei der letzten Vertiefung im Jahr 1999. Es besteht das Risiko, dass das Ökosystem der Elbe dann durch veränderte Strömungsverhältnisse, erhöhten Schwebstofftransport und sinkenden Sauerstoffwerte stark geschädigt wird. Das Flussmündungsgebiet an der Ems ist bereits zum Sanierungsfall geworden. | | | | |
| | | | Freiburg wird für starke Hochwasser gerüstet | Planungen für Hochwasserrückhaltebecken Bohrertal nahezu abgeschlossen
Konzept für Breitmatte soll im Sommer vorgestellt werden – Kommunale Zusammenarbeit führt zum Ziel
Freiburg wird für starke Hochwasser gerüstet. Dafür plant das
Garten- und Tiefbauamt (GuT) zwei
Hochwasserrückhaltebecken (HRB), um Günterstal, die
Wiehre, Haslach und Weingarten vor starkem Hochwasser zu
schützen: Das HRB Bohrertal auf Gemarkung Horben und
das HRB Breitmatte.
Die Pläne für das HRB Bohrertal sind so weit gediehen, dass
sie den Bürgerinnen und Bürgern am Mittwoch, 8. Februar,
beim Bürgergespräch mit Oberbürgermeister Dieter Salomon
in Günterstal vorgestellt werden können. Die Planungen vom
HRB Breitmatte sind noch nicht soweit und sollen im Sommer
vorgestellt werden.
Das Rückhaltebecken Bohrertal wird auf ein statistisch alle
hundert Jahr einmal auftretendes Hochwasserereignis
ausgelegt. Dazu ist ein rund 13 Meter hoher Damm
erforderlich, der 275 Meter lang und an der breitesten Stelle
rund 80 Meter breit ist.
Durch den Damm kann die Staufläche bei Hochwasser bis zu
200.000 Kubikmeter Wasser speichern; das Wasser kann
danach langsam wieder abfließen. Der durch das
Hochwasser entstehende See wird so groß wie sechs
Fußballfelder - genau 4,4 Hektar - , dies aber nur für ganz
kurze Zeit. Die Ingenieure kamen in ihrer Modellrechnung auf
30 Stunden, die es beim hundertjährigen Hochwasserereignis
dauert, bis der See gefüllt und wieder entleert ist.
Neben dem Weg auf dem künftigen Damm selbst befindet
sich auch auf jeder Seite des Dammes ein Weg. Der Damm
kann von Spaziergängern genutzt werden und wird auch
Sitzmöglichkeiten zum Verweilen bieten. Die
Umweltgutachten zum HRB Bohrertal sind nahezu
abgeschlossen.
Gegen Ende 2016 wurden die Böden auf den künftigen
Standorten der beiden HRB Bohrertal und HRB Breitmatte
analysiert. Diese erforderlichen und aufwändigen
Untersuchungen für beide geplanten Becken werden die
bislang kalkulierten Kosten voraussichtlich erhöhen. Aus
diesem Grund soll das von der Stadt beauftragte
Ingenieurbüro eine genaue Kostenberechnung erstellen und
diese zusammen mit dem HRB Breitmatte vor der
Sommerpause vorstellen.
Der Bau der beiden Hochwasserrückhaltebecken soll
voraussichtlich im Herbst 2019 beginnen und die Becken
können gegen Ende 2021 in Betrieb gehen.
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| | | | Der Mundenhof stellt sein Jahresprogramm vor | Buntmarder im Anmarsch, Umbau der Exotischen Mitte, Rote Achse im Juli, Vorbereitung für die Prärie auf der Bisonkoppel
Auch 2016 kamen über 360.000 Besucher in Freiburgs Naturerlebnispark
3.706 Kinder und Jugendliche und 81 Schulklassen im Kontiki
Der Mundenhof bleibt ein Phänomen. Die Besucherzahlen in
Freiburgs Naturerlebnispark halten ein beeindruckendes Niveau. Im
vergangenen Jahr kamen wiederum über 360.000 Besucherinnen
und Besucher, nachdem er in den Jahren 2015 (369.000) und 2014
(364.000) jeweils neue Rekorde aufgestellt hatte.
Was in diesem Jahr auf den Mundenhof und sein Publikum
zukommt, haben Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik und das
Leitungs-Duo des Mundenhofs, Susanne Eckert und Berno
Menzinger, heute auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Dabei hob
Stuchlik hervor: „Der Mundenhof ist nach wie vor ein
Besuchermagnet. Der konstant hohe Zuspruch freut uns sehr und
ermuntert uns auch das Gelände stetig weiterzuentwickeln.“
Programm 2017
Mit dem Tod des Bären Joschi ist im Juni 2015 die Ära der
Bärenhaltung auf dem Mundenhof zu Ende gegangen. Die Bären
waren ein Publikumsmagnet gewesen, gleichzeitig war jedoch klar,
dass sie auf dem Mundenhof unter den gegebenen Bedingungen
nicht artgerecht zu halten sind. Seit Ende 2016 wird das alte
Bärengehege in der Exotischen Mitte umgebaut, damit im Idealfall
noch diesen Herbst zwei Buntmarder einziehen können.
Durch bauliche und gestalterische Elemente soll das Gehege nun für
Tier und Mensch erlebbar werden. Dafür ist eine Groß-Investition in
Höhe von rund 300.000 Euro nötig. Dies wäre ohne die
Unterstützung der Fördergemeinschaft Mundenhof nicht zu
stemmen. Bürgermeisterin Stuchlik betonte: „Auch Spenden aus der
Bevölkerung sind notwendig und sehr willkommen.“
Für das neue Mardergehege wurden bereits die hintere große
Betonwand (Richtung Sandbahn) und die Pflastersteine des
ehemaligen Bärengeheges entfernt. Nun folgt das Anlegen der
Entwässerung und der Sauberkeitsschicht. Außerdem werden zwei
Tierpfleger für einige Tage in den Tiergarten Nürnberg delegiert, um
mehr über die Haltung und Zucht der Buntmarder zu erfahren.
Jenseits dieser zentralen Großbaustelle sollen auch kleinere
Baumaßnahmen die Haltungsbedingungen im Gehege verbessern.
So erhalten die Haus- und Poitouesel einen neuen Stallboden und
der Wollschweineber eine neue Futterplatte mit Abgrenzung.
Die Veranstaltungen werden auch 2017 in bewährter Weise
stattfinden. Zusätzlich wird zum 30-jährigen Firmenjubiläum des
Umweltversandes Waschbär, der den Mundenhof seit Jahren mit
großzügigen Gaben bedenkt, vom 2. bis 29. Juli ein Zelt mit der
„Roten Achse“ im Erfahrungsfeld der Sinne aufgebaut. Im September
findet wieder ein einwöchiges Bildhauersymposium des Vereins
Kunstgehege statt.
Im Jahr 2018 wird die Stadt Freiburg ihre dreißigjährige Partnerschaft
mit Madison, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Wisconsin,
feiern. Dazu trägt der Mundenhof ein Prärieprojekt auf der
Bisonkoppel bei, für das die Planungen bereits begonnen haben.
Durch die Erfahrungen aus diesen ersten Begegnungen konnte der
Mundenhof dann das ganze Jahr über Beschäftigungsmöglichkeiten
für Geflüchtete anbieten. So absolvierte ein junger Mann aus Eritrea
ein mehrwöchiges Praktikum im KonTiKi (Kontakt Tier-Kind). Ein
Kurde aus dem Irak leistet seit September ein Bundesfreiwilligenjahr
im Tiergehege. Im Herbst fand eine zweimonatige Qualifizierung für
sechs Interessierte am Garten- und Landschaftsbau aus Algerien,
Gambia, Nigeria und Afghanistan statt.
Im Frühjahr wurde ein Großprojekt verwirklicht, das seit Jahren auf
dem Wunschzettel des Mundenhofs gestanden hatte: der Neubau
der Hauptwasserleitung vom Bienenhaus bis zur Stadtgärtnerei und
die Übernahme in das öffentliche Wassernetz der Badenova. Zwar
hatte die Großbaustelle am Hauptweg monatelang Behinderungen
für Besucher und Tierpfleger zur Folge. Seither spart der Mundenhof
aber viel Wasser und entsprechende Gebühren ein. Zudem existiert
endlich eine genaue Kartierung des bestehenden Rohrsystems, samt
Schiebern und Abzweigungen.
In die offenen Gräben wurde gleich die Nahwärmeleitung einer
Holzhackschnitzelheizung gelegt. Diese Heizung wird derzeit in der
Stadtgärtnerei errichtet und geht dieses Frühjahr in Betrieb. Sie
versorgt dann auch den Mundenhof mit – was in der Verwaltung, im
Kontiki und im alten und neuen Futterhaus wärmstens begrüßt wird.
Im Dezember wurde das neue Futterhaus eingeweiht, das die Arbeit
der Tierpfleger in der Futterzubereitung erleichtert.
Personalien
Nach 27 Jahren auf dem Mundenhof hat sich Manfred Fruhmann am
30. November als Leiter des Tiergeheges in ein Sabbatjahr und den
folgenden Ruhestand verabschiedet. Dies hatte eine intensive
Vorbereitung zur Folge, um die dadurch entstehende Lücke so klein
wie möglich zu halten und den Erfahrungs- und Wissenstransfer zu
gewährleisten. Seither obliegt die Verantwortung für die Tiere den
Leitern des KonTiKi, Till Meinrenken, und des Tiergeheges, Matthias
Hiltmann. Neu eingestellt für die neue Organisationseinheit „Service,
Grün und Bauen“ wurde im Dezember Axel Steiert.
Tierbestand
Am stärksten prägen die Tiere und ihre Gesunderhaltung das Leben
im Tiergehege und im KonTiKi. Jungtiere wie das im April geborene
Kamelfohlen Amir oder kranke Tiere wie das Pfauenmännchen, das
sich im Mai ein Bein gebrochen hat, wollen versorgt sein. Und wenn
das nasse, kalte Wetter sich über Wochen hinzieht, kann auch die
beste Fürsorge der Tierpfleger einen Teil der geschlüpften
Straußenküken nicht retten. Die KonTiKi-Kinder mussten sich im Mai
von der Poitoueselstute „Cecile“ trennen, die wegen eines
Darmverschlusses eingeschläfert wurde.
Das Jahr 2016 startete mit diversen Geburtskomplikationen bei
Schafen und Ziegen. Kälte, falsche Lage im Mutterleib, zu wenig
Milch oder das Nichtannehmen der Jungtiere durch die Mutter
führten dazu, dass die Tierpfleger in den ersten Monaten vollauf mit
diesen Tieren beschäftigt waren – häufig auch in Nachtschichten. Als
Segen erwies sich dabei die neu umgebaute Krankenstation, die
zwischendurch voll belegt war.
Von drei Jungtieren konnte ein kleiner Bock gerettet und aufgezogen
werden. Dazu wurde er zunächst zu einer Burenziegenmutter gelegt,
die ihn als Amme annahm. Da es eine Frühgeburt war, waren die
Tierpfleger vollauf beschäftigt, ihm beim Aufbau der Muskulatur und
beim „Laufen lernen“ zu helfen. Inzwischen hüpft der kleine „Forest“
über einen Schulbauernhof, auf dem er sich schnell eingelebt hat.
Wegen der Vielzahl alter und dadurch oft schwacher oder kranker
Tiere waren öfter als früher Besuche beim Tierarzt nötig. Auch dies
stellt das Personal vor Herausforderungen. Viele Tiere sind
inzwischen so alt, dass man sich im Tiergehege Gedanken um den
Erhalt und eine Verjüngung des Bestandes machen muss. Dafür
wurden 2016 zum Beispiel ein neuer Hengst bei den Trampeltieren
und eine neue Stute bei den Pintopferden in die Herden integriert.
KonTiKi
Auch nach 26 Jahren ist das Nachmittagsangebot im KonTiKi in
Zusammenarbeit mit der Fördergemeinschaft Mundenhof weiterhin
für viele Kinder und Familien attraktiv. Doch der Schulstress nimmt
zu, das Alltagsverhalten junger Familien ändert sich, also bleiben
weniger Kinder und Jugendliche langfristig im KonTiKi. Spätestens
nach der Grundschulzeit werden viele KonTiKi-Kinder abgemeldet.
Das beschert den Betreuerinnen in den Nachmittagsgruppen mehr
Mühe, da die älteren, erfahrenen Jugendlichen als „Mit-Betreuerin“
fehlen. Und die hohe Fluktuation lässt stabile Gruppen kaum zu.
Daher versucht die KonTiKi-Leitung die wenigen verbliebenen
Jugendlichen gezielt anzusprechen und in der Einrichtung zu halten.
Alle zwei Jahre machen etwa fünf Jugendliche die Ausbildung zum
Jugendleiter, um dann in den Ferienfreizeiten zu helfen.
Insgesamt kamen im Jahr 2016 an 112 Nachmittagen (Vorjahr 108)
3.706 Kinder und Jugendliche (Vorjahr 4.048): Das sind 8 Prozent
weniger als im Vorjahr. Nach dem 20%-Zuwachs 2014 und dem
13%-Rückgang 2015 sind Schwankungen dieser Größenordnung
normal. Der Rückgang ist für alle drei Nachmittage in etwa gleich
groß, liegt also wohl nicht am Wochentag. Es fällt aber auf, dass die
Kinder innerhalb eines Schuljahres öfter den Nachmittag wechseln
müssen, weil die Stundenpläne sich öfters ändern.
Ein Viertel der KonTiKi-Kinder sind Jungs. Dieser Wert ist seit Jahren
konstant. Ãœber den Jahresverlauf gibt es dagegen leichte
Schwankungen, so kommen im Frühjahr mehr Kinder als im Herbst
oder Winter. Wenn alle Helfer und Ãœbungsleiter da sind, kann das
KonTiKi jeden Nachmittag mindestens sechs Gruppen anbieten. Und
inzwischen leitet auch wieder eine Jugendliche aus dem „eigenen
Stall“ eine Gruppe.
An den schulspezifischen Angeboten haben 2016 insgesamt 81
Schulklassen und Gruppen (Vorjahr 85) mit 1.511 Schülern (Vorjahr
1.593) teilgenommen. Zunehmend wollen sich auch Kita-Gruppen
anmelden. Dagegen scheint das KonTiKi auf Lehrkräfte aus
weiterführenden Schulen weniger Reiz auszuüben. Insbesondere
junge Lehrerinnen und Lehrer haben neuerdings Sorge, dass
zwischen November und März die Angebote im KonTiKi nicht günstig
seien, weil es zu nass oder zu kalt oder zu „dreckig“ sei.
Grundschule: 1231 Kinder (1215) 57 Klassen (60)
Hauptschule: 0 Kinder (0) 0 Klasse (0)
Realschule: 12 Kinder (0) 1 Klassen (0)
Gymnasium: 0 Kinder (139) 0 Klassen (6)
Fördergruppen: 81 Teilnehmer (28) 3 Gruppen (4)
Gemeinschafts.: 0 Kinder (24) 0 Klasse (1)
Kindergarten: 159 Kinder (108) 18 Gruppen (8)
Sonstige: 28 Teilnehmer (104) 2 Gruppe (6)
Von den 81 Gruppen kamen 69 (1269 Teilnehmer) aus Freiburg und
12 (242 Teilnehmer) aus dem Umland und Landkreis.
Alle Kooperationsprojekte (einmal pro Woche) liefen auch 2016
kontinuierlich weiter. Teilgenommen haben: 20 Schüler der
Michaelschule (Freie Schule für Erziehungshilfe), 5-8 Schüler der
Klinikschule für psychisch belastete Kinder/Jugendliche und viele
Kinder der „KiKaMu“ (Kindertagesstätte auf dem Mundenhof).
Daneben gab es zwei Kooperationen zum therapeutischen Reiten.
Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Verein Lebenshilfe
konnten 2016 wieder einige beeinträchtigte Kinder am KonTiKiNachmittagsangebot
teilnehmen. Es kamen auch wieder behinderte
Kinder ohne spezielle Begleitung ins KonTiKi, die entweder schon
mal mit der Lebenshilfe hier Erfahrungen gesammelt haben oder
durch befreundete Kinder mitbetreut wurden.
In den Sommerferien 2016 bot das im KonTiKi wiederum zwei
einwöchige Ferienfreizeiten an, jeweils unter Leitung von Markus
Stickling. Wieder kamen jeweils 50 Kinder zwischen 8 und 12
Jahren; zwei Fünftel davon waren KonTiKi-Kinder. Zudem haben der
Mundenhof und die Naturschule Freiburg jeweils vier einwöchige
Ferienfreizeiten im KonTiKi veranstaltet.
Chronik 2016 im Tiergehege: Eine Auswahl
Im Januar wird eine der beiden Kanadagänse von dem Hund eines
Besuchers getötet. Die zweite Kanadagans fällt wenig später einem
Fuchs zum Opfer.
Im Februar kommt Ojuna, eine Trampeltierstute aus dem Zoo
Zürich, auf den Mundenhof und wird von der bestehenden Herde gut
aufgenommen. Das Nest der Mönchsittiche wird komplett entfernt,
um Schädlinge zu bekämpfen; das stimuliert den Schwarm zu neuen
Nestbauaktivitäten. Ein Pfauenküken überfliegt die Abgrenzung des
Geheges und wird von den Erdmännchen angegriffen.
Im März erhält die Javaneraffendame Akhir ein Hormonimplantat zur
Empfängnisverhütung. Die Breinierenimpfung bei den Schafen und
Ziegen wird durchgeführt, der Yakbulle Saikhan zugekauft und ein
altes Erdmännchen (vermutlich nach einem Schlaganfall) in der
Tierklinik eingeschläfert.
Seit April ergänzt eine weibliche Zwergziege aus Waldkirch den
Bestand. Wahrscheinlich durch den Hornstoß eines anderen Tieres
erleidet ein Jungtier bei den Walliserziegen einen schweren
Bluterguss im Auge, der sich entzündet und stark eitert. Die
Entzündung kann gestoppt werden, das Auge bleibt aber blind. Ein
neuer Heidschnuckenbock ergänzt die Herde, ein weibliches
Zackelschaf wird zugekauft.
Im Mai melden die Erdmännchen wieder Nachwuchs. Zuerst sieht
alles gut aus, plötzlich wird die Gruppe aber unruhig und die
Jungtiere verschwinden. Wahrscheinlich liegt es am Bau der
Wasserleitung mit den dazugehörigen Bagger- und Rüttelarbeiten.
Nach intensivem Nestbau haben die Mönchsittiche wieder Gelege in
ihrem neuen Nest. Der Pintostute Pica müssen zwei Zähne gezogen
werden. Die Bisons und Yaks werden gegen die
Blauzungenkrankheit geimpft. Weil er sich das Bein gebrochen hat,
wird ein männlicher Pfau in der Krankenstation separiert. Die Fraktur
verheilt gut, weshalb er nach einiger Zeit wieder frei laufen kann.
Vier Straußenküken schlüpfen. Im nass-kalten Wetter erleiden sie
aber eine hochgradige Nabelentzündung. Trotz tierärztlicher
Behandlung kann nur eines gerettet werden.
Im Juni gebiert die neu zugekaufte Yak-Kuh ein Yak-Kalb und
bekommt dafür viele Scrabble-Punkte. Das alte Wollschwein
Agnetha stirbt wegen eines sehr hohen Selengehaltes. Die
Trampeltierstute Chiara kommt aus der Wilhelma zum Decken. Bei
den Bisons und Hochlandrindern werden gesunde Kälber geboren.
Im Juli wird bei den Watussirindern ein Stierkalb geboren, liegt aber
wenig später tot im Wassergraben. Acht Nanduküken schlüpfen.
Im August bricht in ganz Freiburg die Kaninchenpest (Myxomatose)
aus. Auch auf dem Mundenhof weisen tote Tiere eindeutige
Anzeichen auf. Vorsorglich wird der eigene Bestand geimpft;
Eine Pfauenhenne hat eine tiefe Kopfwunde. Wahrscheinlich wurde
sie von einer Katze oder einem ähnlich großen Raubtier angefallen.
Am Hals liegen die Sehnen frei, die Wunde geht bis auf den
Knochen. Dank guter Behandlung kann sie aber bald genesen.
Bei den Bisons werden weiterhin Jungtiere geboren. Bei den
Javaneraffen kommt es zu einer Todgeburt.
Nach langem Leiden und intensiver tierärztlicher Behandlung muss
der Damhirsch eingeschläfert werden. Die Untersuchung ergibt unter
anderem, dass er sehr schlechte Zähne hatte.
Im September schlüpfen drei Pfauenküken, eines verstirbt kurz
darauf. Die Pintostute Minette hat eine Euterentzündung mit
Verdacht auf Gebärmutterentzündung, wahrscheinlich durch
Bakterien übertragen. Die Entzündung kann zwar erfolgreich
behandelt werden, das Euter bleibt aber dauerhaft geschädigt.
Im Oktober erblicken junge Heidschnucken und Damwild das Licht
des Mundenhofs. Der Gibbondame Suria wird ein Hormonimplantat
zur Empfängnisverhütung gesetzt.
Bei den Javaneraffen treten vermehrt Rangstreitigkeiten auf. Der
erwachsene Nachwuchs sucht jetzt seinen Platz in der Gruppe und
fordert das alte Establishment heraus. Die Javaner-Dame Asli segnet
mit 28 Jahren das Zeitliche. Nachwuchs bei den Javaneraffen.
November: Wieder Nachwuchs bei den Javaneraffen. Einige der
Affen sehen struppig und geschwächt aus. Sie sind von Amöben
befallen. Mega und Rami werden dagegen behandelt;
Wegen der Vogelgrippe wird eine Aufstallungspflicht erlassen. Die
Mönchsittiche kommen ins Innengehege, die Pfaue ins ehemalige
Javanergehege, das eine Plane erhält. Für die Laufvögel gibt es eine
Ausnahmegenehmigung, zum Preis regelmäßiger Kotuntersuchung.
Ein Jungtier ist bei den Javaneraffen verstorben, weil es zu wenig
Milch bekommen hat. Es dauert einige Tage, bis es aus dem Gehege
genommen werden kann – die Mutter will es nicht loslassen.
Bei den Wasserbüffeln werden zwei gesunde Kälber geboren.
Im Dezember tritt Manfred Fruhmann sein Sabbatjahr an.
Ein weibliches Steppenrind kommt aus dem Tierpark Bernburg, um
die Mundenhof-Herde zu ergänzen. Bis zur Deckreife wird es zu den
Hinterwäldern gebracht, wo bereits eine Steppenrindkuh steht.
Die beiden älteren Erdmännchen-Männer müssen nach langer
Behandlung getötet werden. Altersgebrechen und massive
Schwächen machen ein artgerechtes Leben unmöglich.
Die kürzlich integrierte Zwergziege aus Waldkirch bringt ein
wunderschönes gesundes Jungtier zur Welt. Vier gesunde
Kaschmirziegen werden geboren.
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| | | | Auch 2017 gibt es wieder Fördermittel für energetische Sanierungen | Förderanträge können beim Umweltschutzamt gestellt werden
Auch 2017 gibt es wieder Fördermittel für energetische Sanierungen. Seit 2002 und damit seit 15 Jahren unterstützt die Stadt Freiburg die energiebewusste Sanierung von Wohngebäuden. In den Jahren 2002 bis heute sind bislang 2.850 Anträge eingegangen. Damit wurden 10 Prozent der Gebäude in Freiburg bezuschusst, davon 3,7 Prozent für umfassende Sanierungen im Wärmeschutz. Diese Maßnahmen haben 73.000 Tonnen CO2 . Die zuständige Bürgermeisterin Gerda Stuchlik dazu: „Das Förderprogramm ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der Freiburger Klimaschutzziele. Denn 65 Prozent des Energieverbrauchs von privaten Haushalten stammt aus dem Wärmebedarf für die Heizung.“
Auch die Förderkonditionen der KfW-Bank und der baden-württembergischen L-Bank sind nach wie vor sehr attraktiv.
Die Tilgungszuschüsse bei den Kreditprogrammen wurden nochmals deutlich auf bis zu 32,5 Prozent erhöht, die Zinsen bleiben mit 0,75 Prozent sehr niedrig. Freiburger Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer profitieren daher doppelt: die Konditionen des städtischen Förderprogramms sind auf die Bundes- und Landesprogramme abgestimmt und mit diesen kumulierbar.
Das städtische Förderprogramm unterstützt Investitionen zum Wärmeschutz des Gebäudes, die Energieberatung für Wohngebäude und die Optimierung der Heizung.
Was wird gefördert?
Wärmedämmung von Wohngebäuden
Die Förderung von Wärmedämmung von Wand, Dach oder Kellerdecke sowie des Fensteraustauschs ist abhängig von der Größe der sanierten Fläche. Zuschüsse bis zu 5.000 Euro, für Ein- oder Zweifamilienhäuser beziehungsweise bis zu 14.000 Euro für Mehrfamilienhäuser werden pro Antragsteller ausbezahlt. Besonders attraktiv sind weitreichende Sanierungen zum KfW-Effizienzhaus. Hierfür gibt die Stadt Freiburg einen Bonus von 1.000 bis 7.000 Euro je nach Effizienzklasse. Denkmalgeschützte Gebäude werden ebenfalls gefördert, in begründeten Fällen mit Ausnahmeregelungen bei den Standards.
Fördermittelberatung und Unterstützung bei Antragstellung
Eine Beratung und Antragsstellung für die Fördermittel durch einen Energieberater ist in vielen Fällen hilfreich und bei Bundesförderungen oft sogar obligatorisch. Als besonderen Service werden die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer finanziell bei den Kosten für den Energieberater mit bis zu 600 Euro unterstützt.
Umweltfreundliche Heizung
Umweltfreundliche Heizkessel werden mit einem einmaligen, pauschalen Beitrag von 500 Euro bezuschusst. Voraussetzungen sind, dass der alte Kessel vor dem 1. Januar 2000 eingebaut wurde und die neue umweltfreundliche Heizung erneuerbare Energien, zum Beispiel Solarthermie, Pellet oder Holzhackschnitzel, nutzt. Auch der Anschluss an ein Wärmeversorgungsnetz oder der Einbau eines Blockheizkraftwerks sind förderfähig. Biogas oder Bioöl sind nicht förderfähig.
Energiemanagementsystem
Besonders bei größeren Gebäuden können bestehende Heizungsanlagen durch den Einbau eines Energiemanagementsystems mit Fernüberwachung besser und schneller überwacht, gewartet, optimiert und dadurch Energieeinsparungen realisiert werden. Die Förderung beträgt pauschal 1.000 Euro.
Vor-Ort-Checks für Blockheizkraftwerke
Die Vor-Ort-Checks für Blockheizkraftwerke (stromerzeugende Heizungen) werden stadtweit mit 250 Euro unterstützt. Bei diesen Checks wird die wirtschaftliche und technische Eignung von Gebäuden für eine Nutzung dieser Heiztechnik von Experten überprüft.
Die Förderrichtlinien sind mit den Antragsunterlagen und Förderrichtlinien unter www.freiburg.de/waermeschutz zu finden und können online ausgefüllt werden.
Für den Baustein 1 Wärmedämmung muss der Antrag vor Auftragsvergabe gestellt werden, bei den anderen Anträgen reicht es nachträglich zusammen mit den Rechnungen. Weitere Details zu den Fördermöglichkeiten können Sie telefonisch beim Umweltschutzamt unter 201-6142, Robert Voggesberger, oder Iris Basche unter 201-6145 erfragen.
Im Beratungszentrum Bauen und Energie (BZBE) im Technischen Rathaus, Fehrenbachallee 12, können Sie sich im Rahmen einer Einstiegsberatung näher zu Ihrem Sanierungsvorhaben beraten lassen. | Mehr | | | |
| | | | Agrarlobby will verfehlte Landwirtschaftspolitik nicht wahrhaben | Bauernverband soll klären, wessen Interessen er vertritt - Umweltprobleme in der Landwirtschaft nicht kleinreden
Mit Blick auf die laufende öffentliche Befragung zur EU-Agrarpolitik hat der NABU die Agrarlobby aufgefordert, sich nicht länger der Debatte um eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik zu verweigern. EU-Agrarkommissar Phil Hogan hat jüngst mit der öffentlichen Bürgerbefragung zur Zukunft der EU-Agrarpolitik nach 2020 eine Debatte angestoßen. Bundesumweltministerin Hendricks hatte sich für eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik ausgesprochen. Der Bauernverband sollte sich aus NABU-Sicht konstruktiv in die öffentliche Debatte einbringen und nicht länger reflexartig jede Kritik an einer verfehlten Landwirtschaftspolitik als Pauschalkritik und Attacken auf die Bauern darstellen. Werden, wie in der aktuellen Öffentlichkeitskampagne des Bundesumweltministeriums zu neuen Bauernregeln, einfache und völlig korrekte Fakten über Umweltprobleme in der Landwirtschaft kommuniziert, so heißt es aus dem Bauernverband ein „Berufsstand würde diffamiert“ oder es würde mit „pseudo-Wahrheiten“ operiert. Die Kampagne des Bundesumweltministeriums kritisiert vereinfachend und humorvoll ein System, das der NABU seit über 20 Jahren ebenfalls kritisiert.
„Die Äußerungen aus dem Deutschen Bauernverband und seiner Landesverbände in den vergangenen Wochen werfen die Frage auf, ob es hier nicht eher um die Interessen von Großkonzernen aus der Agrar- und Lebensmittelbranche geht, als um die von Bauernfamilien“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Es sei legitim für jeden Verband, für die eigenen Interessen einzutreten, und von einem Bauernverband könne auch nicht unbedingt erwartet werden, die Interessen der Steuerzahler und der gesamten Gesellschaft zu vertreten. Aber es müsse transparent zugehen. Aus NABU-Sicht verteidigt der DBV ein System, das nur wenigen nützt und die Krise in den meisten Betrieben nicht aufhält. In seiner Position zur Europäischen Agrarpolitik spricht sich der DBV vehement für die pauschalen Direktzahlungen, die sogenannte „Erste Säule“ aus. Diese macht den Großteil der fast 60 Milliarden aus, die jedes Jahr in die EU-Agrarförderung fließen. Klar ist: die allermeisten Gelder der Ersten Säule kommen nur bei wenigen Großbetrieben und Konzernen an, da sie pro Hektar und unabhängig von der Art der Wirtschaftsweise ausgezahlt werden (80 Prozent der Betriebe in der EU müssen sich 16 Prozent des Geldes teilen). Würden die Gelder stattdessen nur für konkrete Leistungen vergeben, zum Beispiel im Naturschutz, könnten viele Betriebe, gerade auf ungünstigen Standorten ihr Einkommen verbessern. Dies zeigt auch eine Studie des NABU vom vergangenen Jahr.
Der DBV erweckt darüber hinaus gern den Eindruck, dass die Förderungen auch nach 2020 in unveränderter Höhe und ohne Reformen erhalten bleiben. Bereits EU-Agrarkommissar Hogan hatte jüngst Kürzungen in Aussicht gestellt, schon alleine wegen des Brexit. Auch Bundesfinanzminister Schäuble hatte die hohen EU-Ausgaben für die Gemeinsame Agrarpolitik als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet. Ohne eine drastische Reform droht die Agrarpolitik also gänzlich ihre Akzeptanz gerade bei den Finanzministern zu verlieren. Folge wäre ein massives Wegbrechen jeglicher Förderung für die Landwirte.
„Das heißt nichts anderes, als dass das krampfhafte Verteidigen des ‚Status quo‘, wie es der Bauernverband betreibt, für die Existenz gerade der Familienbetriebe sehr viel riskanter ist als die Reformvorschläge der Umweltverbände. Im Gegenteil: Diese wollen nämlich nach wie vor, dass Landwirte für ihre gesellschaftlichen Leistungen vom Steuerzahler honoriert werden“, so Miller. Der Bauernverband sollte klären, ob er tatsächlich die Interessen aller Bauernfamilien vertrete.
Die Forderungen nach einer Neuausrichtung der Agrarpolitik werden auch von der Mehrheit der Deutschen unterstützt, wie eine vom NABU in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa zeigt. Darin sprechen sich 78 Prozent der Befragten dafür aus, dass Landwirte Gelder nach ihrem Beitrag für die Gesellschaft erhalten sollten. Nur neun Prozent wollten eine Beibehaltung des derzeitigen Systems. | Mehr | | | |
| | | | NABU: Urbane Fledermausschützer gesucht | Projekt „BatCities“ startet in Berlin, Hamburg und Leipzig
Städte bieten Fledermäusen wichtige Lebensräume – doch diese schwinden immer mehr. Mit dem neuen Projekt „BatCities“ möchte der NABU den Fledermausschutz in der Stadt stärken. Den Auftakt machen die Fledermausstädte Berlin, Hamburg und Leipzig. Dort können sich jetzt Interessierte, die sich kostenlos zum Fledermausschützer ausbilden lassen wollen, bis zum 5. März bewerben.
„In unserer Stadt sind wir Menschen nicht allein. Neben uns gibt es noch weitere versteckt lebende Bewohner dieses Ökosystems – Fledermäuse. Hier setzt das BatCities-Projekt an. Es versteht sich als ein Dach, unter dem sich Fledermausschützer und Fledermausinteressierte gemeinsam für den Fledermausschutz stark machen können. Wir möchten Menschen einladen, sich aktiv daran zu beteiligen“, erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Denn Fledermäuse, die in der Stadt leben, haben ein Problem: ihre Lebensräume schwinden. „Wo vorher Ritzen und Gebäudespalten Zuflucht und Quartier geboten haben, wird häufig unbedacht saniert und so wichtiger Lebensraum vernichtet. Dabei gibt es Möglichkeiten, unsere nächtlich fliegenden Nachbarn zu schützen“, sagt Miller.
Zum Auftakt wird es dazu in den Städten Berlin, Hamburg und Leipzig Seminare zur Ausbildung von Fledermausschützern geben. Dabei spielt die Anbindung an eine erfahrene Ehrenamtsstruktur die entscheidende Rolle. BatCities bietet Interessierten nach der Ausbildung den direkten Anschluss an das aktive Ehrenamt vor Ort. „Diejenigen, die noch einen Schritt weiter gehen wollen, können sich zu ehrenamtlichen Multiplikatoren fortbilden lassen. Schulungsthemen sind unter anderem Umweltkommunikation und -organisation“, so Miller.
Die Städte Berlin, Hamburg, Leipzig sind nur der Anfang. Über die Pilotphase hinaus sollen weitere Fledermausstädte entstehen. Ziel des NABU ist es, Menschen miteinander zu vernetzen, die den Fledermausschutz in Deutschland bekannter machen und voran bringen. | Mehr | | | |
| | | | In der Scheffelstr. 48 geht die Energiewende weiter | Zur Nachahmung empfohlen!
Energie selbst erzeugen mit Blockheizkraftwerk, Solarstromanlage und Batteriespeicher.
Strompreisbremse für Mieter, Wertsteigerung für Immobilien... mit selbstgemachter Energie.
Die VRD GmbH zeigt, wie’s geht. Wir bieten Ihnen an: Lernen Sie aus unseren Erfahrungen.
Mieter und Vermieter sind zunehmend mit steigenden Energiekosten und wachsenden
gesetzlichen Umweltanforderungen konfrontiert. Wie diesen begegnet werden kann, zeigt die VRD
GmbH in ihrem Freiburger Mieterstrom-Projekt als Betreiber eines Blockheizkraftwerk (BHKW),
einer Solarstromanlage sowie einem kleinen Batteriespeicher. Bis zu 100% der benötigten
Stromenergie können so rundum die Uhr im Gebäude erzeugt und bereitgestellt werden. Die
Mieter profitieren von einem bis zu 15% niedrigeren Strompreis, der Vermieter von einem
steigenden Immobilienwert. Zudem wird das Stromnetz entlastet und der Ausstoß von
Treibhausgasen deutlich reduziert. Bis auf den Einkauf von Erdgas als Brennstoff für das BHKW
bleibt die Wertschöpfung vollständig in der Region.
Das denkmalgeschützte Gebäude in Freiburg mit 600 m2 Wohnfläche wurde bereits 2000 mit dem
Eurosolarpreis für die beispielhafte energetische Sanierung ausgezeichnet. Mit der jetzigen
Modernisierung der Energieversorgung möchte der Auftraggeber wiederum ein Stück voran gehen,
um Erfahrungen für Nachahmer zu sammeln.
„Weil uns die Erfahrungen, die wir mittlerweile sammeln konnten, so überzeugen, möchten wir
unser Projekt gerne einer breiteren Öffentlichkeit publik machen“, sagt Thomas Hartwig vom
Betreiber der VRD GmbH. „Denn wir sind sicher, dass auch andere davon profitieren können.“
Neben der Dämmung und dem Bau einer Solarstromanlage spielte der Austausch der alten
Heizungsanlage durch ein so genanntes Blockheizkraftwerk (BHKW) im Sanierungskonzept eine
Schlüsselrolle. Nach Absprache kann das Projekt besichtigt werden. Anfragen können unter
bhkw(at)solares-bauen.de gestellt werden.
Und „ob gewollt oder nicht: Wer als Immobilienbesitzer vor der Erneuerung seiner Heizungsanlage
steht, muss sich mit strengeren Anforderungen auseinander setzen“, ergänzt Jörg Lange von
Solares Bauen. Denn seit dem 1. Juli 2015 gilt das neue Erneuerbare-Wärme-Gesetz von BadenWürttemberg.
Aus Gründen des Klimaschutzes sind die Anforderungen gerechtfertigt. Die
Ergänzung mit einem BHKW ist dabei in vielen Fällen eine der kostengünstigsten Möglichkeiten,
die jetzt geforderten Auflagen zu erfüllen.
"Der konsequente Ausbau von BHKWs in ganz Freiburg ist ein wesentlicher Baustein, um die
Freiburger Klimaschutzziele - Reduzierung der CO2 Emissionen um 50% bis 2030 und bis 2050
zur klimaneutralen Stadt zu werden - zu erreichen", so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.
Womit punkten Blockheizkraftwerke?
BHKWs erzeugen gleichzeitig Wärme für Heizung und Warmwasser sowie Strom. Wie das
Beispiel der Scheffelstr. 48 zeigt, ist diese Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) sehr effizient, sowohl aus
Kosten- als auch aus Umweltsicht.
In Baden-Württemberg stammen (Stand 2015) mehr als 70% des Stroms aus Kohle- oder
Atomkraftanlagen (vgl. Abb. 1). Mit dem endgültigen Abschalten der verbliebenen Atomkraftwerke
in den Jahren 2020-22 wird der Kohlestromanteil in Baden-Württemberg voraussichtlich noch
steigen und damit auch die mit dem Verbrauch von Strom in Baden-Württemberg verbundenen
Treibhausgasemissionen. Ein BHKW verbrennt in der Regel zwar fossiles Erdgas, aber durch die
effizientere Stromerzeugung vor Ort wird vor allem Kohlestrom verdrängt und damit können
erheblich Treibhausgasemissionen eingespart werden.
Optimal wäre: Möglichst viel Strom selber nutzen und obendrein die Nachbarn
mitversorgen
„Neben der Wärme nutzen wir auch einen Großteil des vor Ort erzeugten Stroms selber“, sagt
Hartwig, „anstatt ihn in das öffentliche Netz einzuspeisen.“
Noch besser wäre, wenn sich wie vorgesehen eines der Nachbargebäude ebenfalls von den
Erzeugungsanlagen in der Scheffelstr. 48 mit Wärme und Strom versorgen ließe.
Um diese Möglichkeit zukünftig nutzen zu können, wurde das BHKW bewusst größer als für die
Scheffelstr. 48 allein ausgelegt.
Die Rolle von BHKWs in der Energiewende
Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind schwankt naturgemäß. Um
die Stromnetze stabil zu halten, müssen konventionelle Kraftwerke vorgehalten werden, um zu
jeder Zeit einen Ausgleich zwischen Verbrauch und Erzeugung zu gewährleisten.
Erdgasbetriebene KWK-Anlagen können dies am emissionsärmsten und flexibelsten innerhalb
aller fossilen Kraftwerke. Und selbst kleine KWK-Anlagen tragen dadurch zur Netzentlastung und
Versorgungssicherheit bei. Wer sich für ein BHKW entscheidet, unterstützt also auch entscheidend
das Gelingen der Energiewende und macht sich ganz nebenbei unabhängiger von der
Strompreisentwicklung am Markt.
Zusätzlicher Nutzen in Kombination mit einer PV-Anlage und einem Batteriespeicher
Die VRD GmbH setzte nicht nur auf den Austausch der Heizungsanlage, sondern entschied sich
auch für den Bau einer Solarstromanlage und einen kleinen Stromspeicher. „Die Kombination
eines BHKW mit einer PV-Anlage und Stromspeicher bringt zusätzliche Vorteile“, sagt Jörg Lange.
Denn ein BHKW erzeugt vorwiegend dann Strom, wenn die Sonne nicht scheint und die
Solaranlage keinen Strom liefert. Stromüberschüsse können teilweise im Stromspeicher
zwischengespeichert werden und lassen den Anteil des im Haus selbst erzeugten und
verbrauchten Stroms auf über 90% steigern (vgl. Tabelle 1 und Abb. 2-3).
Und wie profitieren die Mieter?
Die Bewohner der Scheffelstr. 48 können wie alle Endverbraucher ihren Stromanbieter frei wählen.
Es haben sich jedoch alle Mieter entschieden, den vor Ort erzeugten „Mieterstrom“ von der VRD
GmbH zu beziehen. Neben den ökologischen Vorteilen ist er auch um etwa 15% günstiger. Bei
einem Stromverbrauch von z.B. 2000 kWh pro Jahr kann man so knapp 90€/Jahr gegenüber dem
Tarif des Grundversorgers sparen (vgl. Tabelle 2). Entscheidend für den Erfolg eines
Mieterstromprojekts wie dem vorliegenden ist die mess-, elektro- und abrechnungstechnische
Planung und laufende Verwaltung. „Mit unserem Dienstleistungspaket Localpool.de machen wir
Betreiber kleiner Stromerzeugungsanlagen wie die VRD GmbH zu Stromvollversorgern ihrer
Mieter. Im Gegensatz zu anderen Mieterstrom-Modellen ist mit einem Localpool der wirtschaftliche
Vorteil größer und bleibt bei den Mietern bzw. dem Anlagenbetreiber“, so Justus Schütze,
Geschäftsführer der buzzn GmbH aus München.
Förderung im Rahmen des Projektes Kraftwerk Wiehre der Stadt Freiburg
Den Anstoß für das Projekt gab u.a. ein Förderprogramm der Stadt Freiburg mit dem Titel
Kraftwerk Wiehre. Vor allem der organisatorische Mehraufwand für die Umsetzung des Projektes
wurde gefördert.
Die Energieerzeugung in der Scheffelstr. 48 in Zahlen
Inbetriebnahme BHKW 4.1.2016
Brennstoff BHKW Erdgas
Thermische Leistung BHKW 11-32 kW
Elektrische Leistung BHKW 5-15 kW
Vollwartungskosten 3,6 Cent/kWh (netto)
Wärmeerzeugung pro Jahr 50-60.000 kWh
Anteil des BHKWs an der Wärmeerzeugung ca. 100 Prozent
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| | | | NABU: EU-Landwirtschaft braucht mehr als eine kosmetische Reform | EU startet Bürger-Befragung – einmalige Chance, die Fehler der derzeitigen Politik zu korrigieren
Der NABU begrüßt die heute von EU-Agrarkommissar Phil Hogan gestartete umfassende Bürger-Befragung zur Zukunft der EU-Agrarpolitik nach 2020. Bis Anfang Mai haben alle Einwohner der EU die Chance, ihr Votum abzugeben, wie die derzeit 60 Milliarden Euro Subventionen – und damit 40 Prozent des EU-Haushalts – künftig verteilt werden sollen.
„Wir fordern einen grundlegenden Kurswechsel in der Agrar- und Ernährungspolitik. Das derzeitige System verteilt Gelder schlicht nach Flächengröße eines Betriebes und nicht nach konkreten Naturschutz- oder Tierwohlleistungen. Das hat katastrophale Folgen: Die Landwirtschaft wird immer intensiver, Arten sterben uns unter den Händen weg und unser Grundwasser ist stellenweise massiv mit Nitrat belastet. Wir brauchen ein neues Förderprinzip: Eines, das öffentliche Gelder an konkrete Leistungen der Landwirte koppelt, vor allem im Umwelt- und Naturschutz“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Dass dieser Kurs von der Mehrheit der Deutschen unterstützt wird, zeigte unlängst eine vom NABU in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa. Darin sprachen sich 78 Prozent der Befragten dafür aus, dass Landwirte Gelder nach ihrem Beitrag für die Gesellschaft erhalten sollten. Nur neun Prozent wollten eine Beibehaltung des derzeitigen Systems.
Der NABU begrüßt, dass die Konsultation die Debatte um die Zukunft der Landwirtschaft in die breite Öffentlichkeit trägt. „Die Frage, wie gesund und nachhaltig unsere Lebensmittel produziert werden, geht uns alle an. Die schädlichen Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft wurden viel zu lange ignoriert. Jetzt besteht die Chance, eine neue und zukunftsorientierte Landwirtschafts- und Ernährungspolitik aufzubauen, die von der gesamten Gesellschaft getragen wird. Sie könnte weltweit zum Vorbild werden. Diese Chance muss die EU nutzen“, so Tschimpke.
In der zwölfwöchigen Online-Befragung können sowohl die gegenwärtige EU-Agrarpolitik bewertet als auch Ziele und Instrumente für die Zeit nach 2020 favorisiert werden. Die Ergebnisse sollen in die Vorschläge zur Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik einfließen, die Kommissar Hogan Ende 2017 vorlegen muss.
Kritik äußerte der NABU an einigen Fragestellungen. „Der Fragebogen trägt bereits die Fingerabdrücke der Agrarlobby“, so Tschimpke. Nach Ansicht der Umweltschützer macht es keinen Sinn, verschiedene Umweltziele – wie Arten-, Klimaschutz oder Luftreinhaltung – gegeneinander auszuspielen. Zudem gibt es keine Chance, sich für eine geringere Exportorientierung der europäischen Landwirtschaft auszusprechen.
„Die Landwirtschaft in der EU braucht jetzt mehr als eine kosmetische Reform. Wenn diesmal nicht der große Wurf gelingt, riskieren wir, dass frühere Allerweltsarten wie Rebhuhn und Kiebitz sowie viele Insekten bei uns aussterben. Auch die Landwirte selbst könnten am Ende ganz ohne staatliche Unterstützung da stehen, denn die Akzeptanz für die Subventionen sinkt rapide. Es ist allerhöchste Zeit, dass die Diskussion um die Zukunft der Agrarsubventionen gesellschaftlich breit geführt wird“, so Tschimpke.
Der NABU fordert schon lange, die Gemeinsame Agrarpolitik auf den Prüfstand zu stellen. Im November 2016 hat der Verband mithilfe eines Modells aufgezeigt, wie die Wende hin zu einer naturverträglichen Landwirtschaft gelingen kann, bei der Betriebe und Natur gleichermaßen profitieren. Dabei müssten die knapper werdenden Gelder auf jene Landwirte konzentriert werden, die konkrete Maßnahmen für den Umwelt- und Naturschutz umsetzen. Dabei könnten die Einkommen für viele Betriebe gesichert oder gar gesteigert werden. | Mehr | | | |
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