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Samstag, 27. Juli 2024
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Verschiedenes

 
Schluss mit Fessenheim!
Freiburg. Mit großer Erleichterung nimmt die CDU-Stadtratsfraktion die heutige Ankündigung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf: Das Atomkraftwerk Fessenheim soll 2020 stillgelegt werden. Bernhard Schätzle (umweltpolitischer Sprecher): „Wir vertrauen darauf, dass nach dem jahrelangen Hin und Her dieses Versprechen nun endgültig rechtskräftige Gültigkeit erhält.“

Das klare politische Bekenntnis ist, so hoffen die Mitglieder der Fraktion, endlich der lang ersehnte Schritt in eine Zukunft ohne den störanfälligen Reaktor. Sie setzen darauf, dass es nicht bei politischen Lippenbekenntnissen bleibt, sondern die Ankündigungen auch tatsächlich umgesetzt werden.

„Schluss mit dem Hin- und Her, Schluss mit der Angst vor Pannen oder einem großen Störfall“, freut sich Schätzle. Stattdessen würde die finale Schließung des ältesten Kernkraftwerk Frankreichs ganz neue Entwicklungen ermöglichen. „Dann beginnt die „Nach-Fessenheim-Zeit“: Und was hier dann entstehen wird, wird weit über den Standort hinaus große Wirkung haben“, erklärt der Sprecher. Als Landtagsabgeordneter hatte er sich bereits vor über einem Jahrzehnt nachdrücklich für die Schließung und eine zukunftsgewandte Nutzung des Standorts eingesetzt. An den entsprechenden Plänen wird lange schon gearbeitet, auch über die staatlichen Grenzen hinweg. „Wir sind überzeugt: Für die Deutsch-Französische Zusammenarbeit würde an dieser Stelle diese Entwicklung ganz neue Impulse bedeuten“, so Schätzle.
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Neue Internetseite »Vielfalt schmeckt«
Freiburg: Alte Kultursorten digital kennen lernen! Auf der neuen Internetseite »Vielfalt schmeckt« (www.vielfaltschmeckt.de) sind ab sofort umfassende Informationen zu traditionellen, bedrohten Sorten, den Öko-Landwirtinnen und Öko-Landwirten hinter dem Gemüse, Rezeptideen und vieles mehr zu finden. »Vielfalt schmeckt« ist ein gemeinsames Projekt von ProSpecieRara und Rinklin Naturkost.

ProSpecieRara und Rinklin Naturkost möchten mit dem Projekt »Vielfalt schmeckt« traditionelle, bedrohte Gemüsesorten erhalten, indem diese in ökologischem Landbau angebaut und im Bioladen verkauft werden. Kunden soll die große Vielfalt an Sorten nähergebracht werden und sie sollen durch den Kauf und Genuss dieser Sorten zum Erhalt beitragen können.

Alte Sorten auf neuer Seite

Auf der Internetseite zu »Vielfalt schmeckt« dreht sich dabei alles um bedrohte und traditionelle Gemüsesorten. Sortenporträts geben Auskunft über die einzelnen Sorten, die im Rahmen des Projekts angebaut werden. Die Bio-Erzeugerinnen und Bio-Erzeuger stellen sich vor und die Läden, in denen die Gemüsesorten verkauft werden, können über eine einfache Postleitzahlensuche gefunden werden.

Einblicke & Ausblicke

Auf der Seite können Einblicke in die verschiedenen Facetten des Projekts und in die Welt der seltenen Kulturpflanzen gewonnen werden. Zur Verwendung der Sorten werden Rezepte angeboten und gastronomische Partner vorgestellt, die immer wieder Menüs oder Mittagstische mit den Gemüsesorten aus dem Projekt anbieten. Termine und Informationen zu Veranstaltung und Aktionen kann man hier jeweils aktuell finden.

Kommunizieren & Mitmachen

Die Internetseite ist bewusst so aufgebaut, dass Interessierte die Möglichkeit haben, in Kontakt mit den Initiatoren zu treten. Alle können ganz einfach zu der Seite beitragen, in dem sie Rezepte mit den seltenen Sorten zur Verfügung stellen oder Bilder dazu einschicken. Gemeinsam möchten wir Vielfalt wieder erlebbar machen!

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Ein weiterer Förderer ist die Heidehof Stiftung.
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"Arche des Geschmacks" erneut als Projekt der UN-Dekade für Biologische Vielfalt
Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt erklärt. Sie rufen die Weltöffentlichkeit damit auf, die Bedeutung und den Wert biologischer Vielfalt für unser Leben, unsere Ernährung und Gesundheit sowie unser Wirtschaften anzuerkennen und sich für ihren Erhalt einsetzen. Die "Arche des Geschmacks" von Slow Food Deutschland ist von der Fachjury zum dritten Mal als eines der Leuchtturmprojekte für Deutschland ausgewählt. Der Verein bewahrt aktuell 73 Lebensmittel, Nutztierrassen, Gemüse- und Obstsorten vor dem Vergessen.

Durch unser menschliches Handeln und insbesondere unsere intensive, industrialisierte Landwirtschaft nimmt die biologische Vielfalt weltweit stark ab. Massentierhaltung, Monokulturen und industrielle Verarbeitung haben ökologisch nachhaltig bewirtschaftete Flächen, traditionelle Nahrungsmittel sowie Lebensmittelhandwerk zunehmend verdrängt. Das führt zum Verlust von fruchtbaren Böden und Weiden, regional verankerten Verarbeitungsstätten, Infrastrukturen, Lebensmitteln und Wissen klein- bis mittelständischer Erzeuger und Lebensmittelhandwerker. Es kommt zum Ungleichgewicht in unserer Natur, unserer Ernährung und unseren Kulturlandschaften.

Vielfalt ist nicht nur biologisch, sondern auch kulturell: Aus lokaler Artenvielfalt, Klima und Boden entwickeln sich spezifische landwirtschaftliche Praktiken, Küchen und Traditionen. Sie zeigen sich in Geschmack, Aroma, Farbe und Form von Lebensmitteln und Rezepten. Für den Erhalt dieses kulinarischen Erbes macht sich Slow Food stark und schützt seit 1996 mit der Arche des Geschmacks einheimische Tierrassen, regional wertvolle und traditionelle Lebensmittel und Kulturpflanzen vor dem Verschwinden. Viele von ihnen sind nicht nur ein echter Blickfang, sondern eine nährstoffreiche Zutat. "Was unseren Passagieren das Überleben schwer macht, ist einerseits ihre langsame, vergleichsweise aufwendige Herstellung oder Aufzucht. In unserem System des ,immer mehr, schneller und billiger' gelten sie als unrentabel. Andererseits sind sie oft schlichtweg nicht mehr bekannt. Das wollen wir ändern, sie wieder bekannt machen, damit sie nachgefragt, entsprechend hergestellt und verkauft werden, getreu des Mottos der Arche ,Essen was man retten will!'. Wir brauchen die Arche heute mehr denn je. Wir erhalten damit Vielfalt sowie Universen an Geschmäckern und Geschichten," erklärt Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e.V.

Dank des wachsenden Interesses für alte Sorten und regionale Küche erfreut sich das Projekt immer mehr Beliebtheit. Um das Repertoire an Passagieren zu erweitern, ist Slow Food auf Hinweise von Verbraucherinnen und Verbraucher angewiesen. Sie machen den Verein auf Lebensmittel aufmerksam, die sie aus ihrer Kindheit kennen, heute aber kaum noch finden. Eine Slow-Food-Kommission aus ehrenamtlichen Mitarbeitern setzt die Aufnahme in die Arche um. Gerhard Schneider-Rose leitet diese: "Ich gehe schon immer mit offenen Augen durch die Natur, wobei mich monotone, ausgeräumte Landschaften traurig stimmen. Wenn wir weiter auf einige Hochleistungssorten statt die langbewährten und standortangepassten Spezies setzen, riskieren wir nicht zuletzt die Sicherung der Welternährung. Die Arche des Geschmacks ist ein sehr starkes Symbol dafür, die genetische Vielfalt auf Äckern und in Gärten lebendig zu halten".
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BUND-Umwelttipp: Nistkästen bauen - Ein ökologisches Weihnachtsgeschenk
Amsel, Drossel, Fink und Star... Wer kennt nicht zumindest diese eine Zeile des alten Liedes. Vögel erfreuen uns mit ihrem Gesang, sie vertilgen große Mengen Schädlinge und sind beliebt. Dennoch herrscht nicht nur bei "Amsel, Drossel, Fink und Star" Wohnungsnot. Die Landschaft ist ausgeräumt, der Wald ist häufig "aufgeräumt", Hecken verschwinden und in den Städten und Dörfern finden sich immer weniger Nischen für die ganze bunte Vogel- und Tierwelt. Mit dem Bau von Nistkästen und Nisthilfen können insbesondere Kinder und Jugendliche für die Tierwelt, die Natur und auch für den Umweltschutz begeistert werden.
Auf der BUND-Homepage www.bund-freiburg.de finden Sie eine Vielzahl von Bauanleitungen für Nistkästen. Ein selbst gebauter Nistkasten ist ein schönes Weihnachtsgeschenk. Und für die handwerklich weniger begabten Menschen gibt es beim BUND in der Freiburger Wilhelmstrasse 24a (Hinterhaus), und im BUND-Shop unter www.bund-freiburg.de auch einen Nistkastenbausatz, gefertigt in einer regionalen Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Ein Nistkasten ist ein ökologisches, umweltfreundliches Geschenk. Wer einmal einen Nistkasten gebaut hat, wer Vögel und Natur beobachtet, wird auch sehen, dass der Bau von Nisthilfen nur ein erster, wichtiger, (kleiner) Schritt ist. Denn die Bedrohung von Vögeln, Natur und Umwelt erfordert weitergehende Schritte. Auf diesem Wege lernt man, dass Natur in Gärten, Wälder, Städte und Dörfer zurückgebracht werden muss und dass Vogel-, Natur- und Umweltschutz langfristig auch dem Menschen dient und nutzt.
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10 Jahre Stromsparcheck
Genau 2.626 Stromsparchecks in einkommensschwachen Haushalten durchgeführt - Rund 800 alte, ineffiziente Kühlschränke ausgetauscht

Projekt verbindet soziale und ökologische Aspekte – Vermittlung von Langzeitarbeitslosen

Der Stromsparcheck feiert jetzt sein 10jähriges Bestehen. Er startete als einer der ersten Pilotstandorte des inzwischen bundesweit erfolgreichen Klimaschutzschutzprojektes für einkommensschwache Freiburger Haushalte. Der Caritasverband Freiburg-Stadt, die gemeinnützige Freiburger Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft f.q.b. organisieren dieses Projekt gemeinsam, die Stadt Freiburg begleitet das Projekt seit Beginn fachlich und finanziell.

Genau 2626 Stromsparchecks wurden in den letzten 10 Jahren durchgeführt - eine eindrucksvolle Bilanz. Seit Projektbeginn vermittelt das Jobcenter Freiburg langzeitarbeitslose Menschen, die im Stromsparcheck zu Stromsparhelferinnen und -helfern qualifiziert werden. Diese geschulten ALG-II-Empfängerinnen und -Empfänger gehen dann in die Haushalte und helfen anhand eines Stromsparchecks die Ausgaben für Strom und Wasser zu reduzieren. Durch diese Qualifizierung soll ihnen einen Wiedereinstieg in das Berufsleben erleichtert werden. Die Stadt Freiburg unterstützt den Stromsparcheck mit 52.000 Euro pro Jahr.

„Bei diesem Projekt profitieren viele: Einkommensschwache Haushalte, in dem sie bares Geld sparen, das Klima mit deutlichen CO2-Einsparungen und die Stadt Freiburg, da wir unserem ambitionierten Klimaschutzziel eines klimaneutralen
Freiburgs bis 2050 ein weiteres Stück näher kommen“, so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik anlässlich des 10jährigen Jubiläums des Stromsparchecks.

Und Christiane Blümle, Geschäftsführerin der f.q.b.: „Die erfolgreiche Entwicklung des Stromsparchecks in den letzten 10 Jahren ist auch das Ergebnis der ausgezeichneten Kooperation mit der Stadt Freiburg, der Badenova und der Energieagentur Regio Freiburg. Das Bundesministerium für Umweltschutz, Natur und Reaktorsicherheit, das Jobcenter Freiburg und die Stadt Freiburg finanzieren das Projekt gemeinsam maßgeblich und unterstützen es auch ideell.“ Insgesamt waren bisher 97 Menschen in diesem Projekt tätig, davon 89 Männer und 8 Frauen. Der Altersdurchschnitt lag bei rund 45 Jahren. Das Projekt bietet den Teilnehmenden relativ gute Vermittlungschancen in den Arbeitsmarkt, da es in einem zukunftsträchtigen Segment arbeitet und Möglichkeiten zur Beschäftigung sowohl im Energiebereich, in anderen Servicebereichen als auch in angrenzenden Handwerksbereiche, wie beispielsweise Heizung und Sanitär, bietet.

Zu den Zahlen: In den letzten 10 Jahren hat der Stromsparcheck über 3.500 Haushalte erreicht und genau 2.626 Stromsparchecks (Stand: 30. September 2018) in den Haushalten durchgeführt. Es wurden 16.726 Energiesparlampen, 1.526 Steckerleisten, 3.440 Wassersparperlatoren und 1.982 Duschköpfe eingebaut. Das prognostizierte jährliche Einsparpotenzial für Strom liegt momentan bei rund 210.000 Euro beziehungsweise rund 80 Euro pro Haushalt und Jahr. Die eingesparte Menge CO2 beträgt durch bisher eingebaute Energiesparartikel rund 693.000 Kilogramm jährlich, ein äußerst erfreulicher Beitrag zum Umweltschutz. Auch beim Wasserverbrauch gab es Einsparungen. Bei den bisher beratenen Haushalten geht die f.q.b. von einer Einsparung in den nächsten sieben Jahren von rund 477.000 Euro aus. Diese Zahlen zeigen eindrücklich, wie in den eigenen vier Wänden Energie gespart werden kann.

Zusätzlich finanziert die Stadt Freiburg seit 2012 den Austausch alter, ineffizienter Kühlschränke in einkommensschwachen Haushalten gegen Geräte mit einer Energieeffizienzklasse A+++ mit jährlich 50.000 Euro. Voraussetzung dafür ist ein Stromspar-Check. Rund 800 Geräte wurden seitdem ausgetauscht, etwa 95 Euro lassen sich zusätzlich pro Haushalt jährlich an Stromkosten einsparen: Die neuen stromsparenden Kühlgeräte leisten dadurch ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Von den Einsparungen profitiert indirekt auch die Stadt, denn sie trägt entsprechend der gesetzlichen Grundlagen die Unterkunftskosten für die Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe.

Die Energieagentur Regio Freiburg, Mitinitiator des Stromsparchecks, begleitet in fachlichen Fragen und bei der Ausbildung der Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer. Damit verbindet das Projekt soziale und ökologische Aspekte. Die Badenova hat das Projekt als Starthilfe in der Startphase über ihren Innovationsfonds gefördert.
 
 

 
Bachpaten kontrollieren die Nistkästen an Freiburgs Gewässern
Jährlich über 350 Nistkästen werden gereinigt - Interessierte können gerne mithelfen

Was haben Vögel und Nistkästen mit dem Lebensraum Gewässer zu tun? Gewässer haben üblicherweise auch angrenzende Ufer mit ihren Gehölzen. Aus diesem Grund haben die Freiburger Bachpaten über die Jahre etwa 350 Nistkästen an Bäumen nahe am Wasser angebracht. Sie kontrollieren und reinigen diese Kästen einmal im Jahr, da diese Vogelarten jedes Jahr ein neues Nest bauen.

Die Nisthilfen am Wasser werden hauptsächlich von Meisen und Sperlingen, aber auch von Rotschwänzen, Zaunkönigen und Kleibern bezogen. Diese Vögel finden kaum noch Bruthöhlen in alten Bäumen mit natürlichen Höhlen. Aber nicht nur für Vögel gibt es künstliche Höhlen, auch für Fledermäuse stehen Wohnungen bereit. Diese werden in der warmen Jahreszeit von den nachtaktiven Tieren tagsüber als Schlafplatz genutzt.

An den beim Nestbau verwendeten Materialien können die Bachpaten Rückschlüsse auf die Bewohner ziehen. Besteht das Nest hauptsächlich aus Moos, waren hier Meisen zu Gast. Sperlinge verwenden fast nur trockene Halme, bauen aber auch Zivilisationsmüll wie Plastik mit ein. Man kann sich fragen, ob diese Vogelart nicht auch deshalb den Spitznamen „Dreckspatz“ erhalten hat. Das erstaunlichste Nest ist eigentlich gar kein zusammenhängendes Gebilde: Der Kleiber füllt seinen Nistkasten schlicht bis obenhin mit feinen Rindenstücken auf.

Bei den Kontrollgängen der Bachpaten zeigt sich die Wohnungsnot der Vögel ganz deutlich, fast in jedem Nistkasten ist ein Nest zu finden. Die Kästen werden bis Mitte Februar gereinigt, da dann bereits die ersten Vögel wieder mit dem Nestbau beginnen.

Neben Vögeln oder Fledermäusen nutzen auch andere Tiere die aufgehängten Bruthöhlen. Oft befinden sich Wespen- oder Hornissennester darin. Diese Nester sind im Winter jedoch verwaist und können ebenfalls problemlos entfernt werden. Die größte Freude macht den Freiburger Bachpaten jedoch, wenn Mäuse mit von der Partie sind. Vor allem die Gelbhalsmaus baut gerne ihr Winternest auf leere Vogelnester und bringt zusätzlich trockene Blätter und Futter ein.

An fast allen naturnahen Bächen, die ein begleitendes Grün besitzen und in denen eine vielfältige Tierwelt vorhanden ist, sind die Bachpaten Freiburg im Einsatz. Es sind 64 Gruppen mit über 1.300 Menschen vom Kinder- bis zum Rentenalter, die tatkräftig und ehrenamtlich die Stadt in deren Auftrag zur Gewässerpflege unterstützen.

Gerne können sich interessierte Bürgerinnen und Bürgern bei Ann Zirker vom Garten- und Tiefbauamt unter der Telefonnummer: 201-4656 oder per E-Mail: ann.zirker@stadt.freiburg.de melden, wenn sie die Bachpaten Freiburg unterstützen möchten.
 
 

 
Am Black Friday von “Kauf nix” zu “Schraub’ mal”
Petition zum “Recht auf Reparatur” schon bei 100.000 Unterschriften

Verden, 22. November 2018. Parallel zu den globalen Kaufräuschen des Black Friday und des Cyber Monday findet am 24. November der Kauf-Nix-Tag (Buy-nothing-Day) statt, eine kanadische Erfindung. Von “Kauf nix” zum “Schraub’ mal” ist die Devise der Petition “Recht auf Reparatur”, die auf der Petitionsplattform WeAct von Campact schon über 100.000 Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden hat. Gerade bei technischen Geräten geht der Trend zur Kürze: spontan angeschafft, kurz benutzt und schnell weggeworfen.

Drei engagierte Frauen aus Berlin und Göttingen haben den Appell an Umweltministerin Svenja Schulze und Wirtschaftsminister Peter Altmaier gestartet, die sich in der EU für ein Recht auf Reparatur einsetzen sollen. “Die Herstellung neuer Produkte verbraucht immer mehr Ressourcen und Energie. Es ist ein Wahnsinn, dass wir nicht viel sorgsamer mit den Produkten umgehen, die wir bereits haben“, sagt Katrin Meyer von der Initiative “Schraube locker”, die die Petition gestartet hat.

Beim Recht auf Reparatur steckt die Tücke im Detail. Es gibt zwar europaweit immer mehr Initiativen und Gruppen, die sich zum gemeinsamen Austauschen von Kleinteilen und Zum-Laufen-Bringen treffen. Doch immer öfter sind Gehäuse fest verklebt, die Knopfzelle lässt sich nicht ersetzen, den Hebel gibt es nicht als Ersatzteil, er muss mühsam aus Fimo nachgebaut werden. Sollbruchstellen sind von vorneherein eingeplant.

Schon 2014 wünschten sich 77 Prozent der EU-Bürgerinnen und Bürger in einer Umfrage, ihre Produkte reparieren zu können statt neue kaufen zu müssen. Bisher gibt keine EU-weiten gesetzlichen Regeln. Das Recht auf Reparatur sichert den Zugang zu Ersatzteilen, Reparaturinformationen sowie zu Diagnose-Werkzeugen für alle Reparateure. “So können nicht nur Vertragswerkstätten, sondern auch freie Initiativen Geräte reparieren. Dadurch, dass ein Wahlrecht auf Reparatur während Gewährleistung und Garantie gefordert wird, werden zudem die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern geschützt“, ergänzt Joyce-Anne Syhre, ebenfalls von “Schraube locker”.

In der EU-Ökodesign-Richtlinie könnten die EU-Mitgliedsstaaten einen leichteren Zugang zu Ersatzteilen und Informationen vorschreiben. Die Bundesregierung stimmt dazu Anfang Dezember in Brüssel ab - vertreten durch das SPD-geführte Umweltministerium von Svenja Schulze. Wie, das ist bisher nicht bekannt. Doch wenn aus Deutschland das Votum für ein starkes Recht auf Reparatur kommt, wäre das ein erster Schritt aus der Wegwerfgesellschaft.
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Tiefsee-Fanggrenzen 2019/2020
EU umschifft eigenen Nachhaltigkeitsstandard

Die Fischereiminister der EU, darunter Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, haben über die Fanggrenzen für wirtschaftlich bedeutende Bestände von Tiefseefischarten für 2019 und 2020 entschieden - darunter die für Deutschland relevanten Arten Schwarzer Degenfisch, Rundnasengrenadier und Gabeldorsch. "Herzstück der Gemeinsamen Fischereipolitik ist das rechtlich verbriefte Ziel nachhaltiger Nutzungsgrade für alle fischereilich genutzten Populationen bis 2020. Dieser sogar global geltende Nachhaltigkeitsstandard wurde nun umschifft, indem zahlreiche Fanggrenzen einfach aufgehoben wurden", so Nina Wolff, Fischerei-Expertin von Slow Food Deutschland.

Die Tiefsee zählt zu den empfindlichsten Bereichen der Meere. Sie birgt eine Fülle von Lebewesen und Lebensräumen. Vieles davon ist uns Menschen noch unbekannt. Trotzdem fischen industrielle Fischereiflotten, auch aus EU-Ländern, in diesen Gefilden, weil sie in einigen Küstengewässern Europas nicht mehr ausreichend Fang und Gewinne erzielen. Viele Tiefseefische jedoch reproduzieren sich langsamer als andere Fischarten. Sie sind entsprechend anfällig für Überfischung. Einige dieser Arten sind bereits stark dezimiert, darunter der Granatbarsch sowie mehrere Haiarten. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat im Vorfeld der gestrigen Entscheidung empfohlen, bei vielen der Tiefseebestände die Fänge erheblich zu reduzieren oder gänzlich zu vermeiden.

Diesen wissenschaftlichen Empfehlungen ist die EU mit ihrer getroffenen Entscheidung nicht ausreichend nachgekommen. "Die EU hätte gestern für 19 Tiefsee-Bestände Fanggrenzen festlegen sollen. Stattdessen wurden sechs Bestände der Quote entzogen. Der Ministerrat ist kritiklos diesem unverantwortlichen Vorschlag der EU-Kommission gefolgt. Die wissenschaftlichen Kenntnisse über die besonders schutzbedürftigen Tiefseepopulationen sind nach wie vor gering. Eine Bewirtschaftung dieser Bestände im Einklang mit dem Vorsorgeprinzip hätte deshalb besonders strenge Fanggrenzen bis hin zu Fangverboten erfordert", so Wolff und erklärt entschieden weiter: "Die EU und auch das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sind sich der großen Bedeutung der Tiefseefische für die marinen Ökosysteme durchaus bewusst. Dennoch wurden erneut wichtige Erhaltungsmaßnahmen einer schlanken Quotenverwaltung geopfert. Das ist, als höbe man Geschwindigkeitsbegrenzungen auf weniger befahrenen Straßen auf, um die Verkehrspolitik zu entschlacken".

In ihrer Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) hat die EU rechtsverbindlich beschlossen, bis 2020 alle EU-Fischbestände auf einem ökologisch vertretbaren Niveau zu bewirtschaften. Mit der jüngst getroffenen Entscheidung hat sie sich davon erneut einen Schritt entfernt und das wirtschaftliche Interesse einiger weniger Mitgliedstaaten über wissenschaftliche Expertise und geltendes Recht gestellt. "Ich bin sprachlos darüber, dass der Ministerrat nicht stärker agiert hat, um die für uns überlebenswichtigen marinen Ökosysteme zu erhalten. Da die EU weiterhin nicht die Grundlagen für einen verantwortungsvollen Fischverzehr schafft, kann ich nur an die Verbraucherinnen und Verbraucher appellieren, sensible und kluge Entscheidungen zu treffen. Wenn eine der biologischen Empfindlichkeit entsprechende vorsichtige Bewirtschaftung nicht gewährleistet ist, gibt es nur eine Konsequenz. Die Tiefsee gehört nicht auf den Teller, und wir sollten auch auf Reisen einen kulinarischen Bogen um Tiefseefischarten schlagen und stattdessen zu regionalem Fisch greifen, dessen ökologisch unbedenklicher Herkunft wir uns vergewissert haben", sagt Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland.
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