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Verschiedenes

 
Bald 137 Naturdenkmale auf Stadtgebiet
Bergahorn beim Alten Wiehrebahnhof soll unter Schutz
gestellt werden

Bürgermeisterin Stuchlik: „Es sind besonders
eindrucksvolle Exemplare, die den Denkmalstatus
erhalten. Sie setzen Zeichen für die Bedeutung der Natur
in der Stadt.“

Zehn weitere Naturdenkmale will das städtische
Umweltschutzamt ausweisen – acht mit Einzelbäumen und
zwei als Baumgruppen. Damit erhöht sich die Zahl der
Naturdenkmale auf Freiburger Stadtgebiet von 127, was etwa
200 Bäumen entspricht, auf 137, ein Zuwachs von 16
Bäumen. Unter den Kandidaten befindet sich auch ein
Bergahorn an der Urachstraße, den Bürgermeisterin Gerda
Stuchlik heute stellvertretend für alle Naturdenkmale der
Presse vorstellte. „Es sind besonders eindrucksvolle
Exemplare, die den Denkmalstatus erhalten,
Baumpersönlichkeiten, die ihre Umgebung prägen. Schon
deshalb gebührt ihnen zusätzlicher Schutz. Außerdem setzen
sie unübersehbare Zeichen für die Bedeutung der Natur,
haben damit auch eine wichtige pädagogische Funktion“, so
die Bürgermeisterin.

Knapp die Hälfte der geplanten Naturdenkmale stehen auf
städtischem Grund und Boden, die restlichen auf
Privatgrundstücken. Das Umweltschutzamt hat die
Eigentümer informiert. Erste positive Rückmeldungen liegen
vor.

Zu den Kandidaten zählen ein Ginkgo mit auffällig markantem
Stamm in der Bernhardstraße, drei alte Eichen am
Gewerbekanal in der Kartäuserstraße auf Höhe des
Hirzbergparks, eine fünfstämmige Erle am Hölderlebach in
der Wiehre und eine besonders schön gewachsene
Atlaszeder am Lorettoberg. Als naturdenkmalwürdig schätzen
die Fachleute auch einen Bergahorn ein, der die Atmosphäre
um den Alten Wiehrebahnhof an der Urachstraße bereichert.

Der Bergahorn, vom Kuratorium „Baum des Jahres“,
Fachbeirat der Stiftung für Bäume, zum Baum des Jahres
2009 gewählt, ist jedem Kind wegen seiner Früchte bekannt,
die als „Nasenzwicker“ aufgesetzt oder als Propeller durch die
Luft geworfen werden. Fünflappige, wie Hände wirkende
Blätter unterscheiden ihn vom Spitzahorn mit seinem spitz
gezahnten Blattwerk. Der Baum, der bis zu 600 Jahre alt
werden kann, bevorzugt Bergregionen und kommt vor allem
in den Alpen vor. Er fühlt sich aber auch im Mittelgebirge
sowie in Tieflagen wohl. Wuchsform und Größe
beeindrucken. Dichte Belaubung dient als Lärmschutz und
Schadstofffilter und liefert gleichzeitig Sauerstoff für das
lokale Klima. Tierökologisch wertvoll ist die Baumart, weil sie
vielen Insekten wie Bienen, Ameisen und Schmetterlingen
durch den hohen Zuckergehalt im Pflanzensaft Nahrung
bietet. Zudem ernähren sich 20 Vogelarten von den Früchten.
Die alte Rinde bietet vielen Kleintieren Schutz, vereinzelt
sogar Fledermäusen. Entscheidend für seine Wahl zum Baum
des Jahres war seine Anpassungsfähigkeit an
unterschiedliche klimatische Verhältnisse und seine
Unempfindlichkeit gegen Stress. Daher eignet er sich im
Hinblick auf den Klimawandel besonders für den Waldumbau
zu ökologisch stabilen Mischwäldern sowie als Straßen- und
Parkbaum.

Sein erstes Naturdenkmal erhielt Freiburg auf Weisung des
Landeskulturamts im Jahr 1950: einen Tulpenbaum in der
Goethestraße, der allerdings im Jahr 2000 gefällt werden
musste. Das höchste unter den aktuellen Naturdenkmalen ist
die mindestens 38 Meter messende Platane an der Kartaus.
Zu den exotischsten Beispielen zählt ein Maulbeerbaum an
der Eichbergstraße. Die ältesten sind die Linden am
Kapellenweg. Sie stammen von 1645, aus Zeiten des
Dreißigjährigen Kriegs. Mit sieben Metern Stammumfang ist
der Mammutbaum an der Starkenstraße das massivste
Denkmal, und das urwüchsigste steht auf dem Kybfelden –
ein rund 220 Jahre alter Bergahorn.

Zuletzt 2006 wurde eine Baumgruppe als Naturdenkmal
ausgewiesen – der Eichenbestand an der Herdermer
Eichhalde, von dem sich der Straßenname herleitet.
Grundlage dafür ist das Naturschutzgesetz, das bestimmte
Voraussetzungen nennt. Dazu zählen eine besonders
ausgeprägte Wuchsform, außergewöhnliche Größe, hohes
Alter, Seltenheit einer Baumart, ökologischer Wert,
stadtviertelprägende Qualität oder kulturgeschichtliche
Bedeutung. Vorschläge für Naturdenkmale kommen meist
aus der Bürgerschaft, von Bürger- oder Naturschutzvereinen.
Das Umweltschutzamt prüft jeden einzelnen Fall gemeinsam
mit den Naturschutzbeauftragten und den Baumfachleuten
des Garten- und Tiefbauamts.

In einem förmlichen Unterschutzstellungsverfahren erlässt
das Umweltschutzamt für die neuen Naturdenkmale eine
Sammelverordnung, worin der Schutzzweck genannt und
verbotene und zulässige Handlungen geregelt sind. Nach
Inkrafttreten der Verordnung werden die Denkmale mit einem
dreieckigen grünen Metallschild mit der Aufschrift
„Naturdenkmal“ versehen. Ziel der Unterschutzstellung ist ein
möglichst langfristiger Erhalt des jeweiligen Baums. Dafür
wird er jährlich zweimal kontrolliert. Gegebenenfalls entfernen
Fachleute Totholz oder schneiden Äste zurück, vor allem um
die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Falls nötig, wird der
Baum saniert. Dafür können Fördermittel aus dem
Landschaftspflegeprogramm des Landes beantragt werden.
Rund 12.000 bis 16.000 Euro wendet die Stadt Freiburg im
Schnitt jährlich für diese Arbeiten auf.
 
 

 
„Freiburg packt an“ und rupft Ambrosia
Am Samstag, 29. August, veranstaltet das Garten- und Tiefbauamt
im Rahmen von „Freiburg packt an“ ab 9:30 Uhr eine
Ambrosia-Rupf-Aktion bei der Neuen Messe. Dort steht Ambrosia
kurz vor der Blütenentwicklung. Höchste Zeit also, die
gefährliche Pflanze auszureißen und zu vernichten. Interessierte
treffen sich am Samstag um 9.30 Uhr an der östlichen
Zufahrt zum Messegelände bei der Schranke (schräg gegenüber
Kaiserstuhlbrücke und LKW-Verlade-Station). Empfohlene
Ausrüstung: geschlossene Schuhe. Jede Teilnehmerin/
jeder Teilnehmer erhält Informationsmaterial und Handschuhe.
Die Aktion findet bei jedem Wetter statt. Anmeldung
ist nicht erforderlich. Die Aktion dauert zirka eineinhalb Stunden.
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WWF fordert „Big Deal“ im Kampf gegen weltweite Wasserkrise
Wassermangel und Dürre sind Wachstumsrisiko. / Österreich und Belgien wollen UN-Konvention ratifizieren.

Anlässlich des Abschluss der Weltwasserwoche in Stockholm fordert die Umweltschutzorganisation WWF einen „Big Deal“ im Kampf gegen die weltweite Wasserkrise. Regierungen, Landwirtschaft und Unternehmen müssten Strategien entwickeln, um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser dauerhaft sicherzustellen, fordert Martin Geiger, Leiter Bereich Süßwasser beim WWF Deutschland, im Interview auf der Weltwasserwoche in Stockholm. Ein Hoffnungsschimmer sei, dass mit Österreich ein weiterer Staat die Ratifizierung der UN-Konvention zum grenzüberschreitenden Wassermanagement in die Wege geleitet habe und Belgien auf der Weltwasserwoche großes Interesse daran zeigte. WWF-Experte Geiger sieht in der Wasserkrise nicht nur eine ökologische und humanitäre Gefahr, sondern auch ein ökonomisches Wachstumsrisiko.

Wasser als Grundlage des Lebens ist essentiell, doch warum ist es auch für die Weltwirtschaft von großer Bedeutung?

Geiger: Wenn der fossile Rohstoff Öl - derzeit noch – als Schmiermittel der Weltwirtschaft angesehen wird, dann muss Wasser als die universelle und unverzichtbare Grundlage ökonomischen Erfolgs betrachtet werden. Ohne Zugang zu Wasser kann der Agrar- und Lebensmittelsektor nicht arbeiten. Ohne Wasser würde die Stahlproduktion scheitern und in Folge dessen die Automobilindustrie zusammenbrechen, auch Chips für die Computerindustrie könnten nicht produziert werden. Im Gegensatz zu den fossilen Rohstoffen, für die zunehmend Ersatzmöglichkeiten gefunden werden, gibt es zu Wasser keine Alternative.

Also ist Wasser ein Wirtschaftsgut?

Geiger: Wasser ist vieles - auch ein Wirtschaftsgut. Aber mehr als bei allen anderen Ressourcen spielen beim „blauen Gold“ humanitäre und ökologische Gesichtspunkte eine entscheidende Rolle. Es geht um gerechte Verteilung der knappen Ressourcen, den Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen. Zugleich müssen die entsprechenden Ökosysteme wie Flüsse, See oder Feuchtgebiete geschützt werden, vor nicht nachhaltigen oder vielmals sogar illegalen Wasserentnahmen, Verschmutzung und den Folgen des Klimawandels.

Wie kann eine weitere Verschärfung der Wasserkrise abgewendet werden?

Geiger: Was es jetzt braucht ist ein weltweiter „Big Deal“, einen wirklichen großen Wurf, in der Wasserpolitik. Industrie und Landwirtschaft sind hierbei genauso gefordert, wie die internationale Staatengemeinschaft. Als erster Schritt muss endlich die UN-Konvention für ein nachhaltiges, verantwortungsvolles und vor allem grenzüberschreitendes Management von Wasservorkommen ratifiziert werden. Besonders erfreulich ist es daher, dass Österreich kürzlich die Ratifizierung in die Wege leitete und vergangene Woche Belgien die Absicht geäußert hat, dem Abkommen beizutreten.

Wo sehen Sie die deutsche Bundesregierung in der Pflicht?

Geiger: Deutschland sollte sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass Agrar-Subventionen nur noch bei einer nachweisbaren, nachhaltigen und effizienten Wassernutzung gewährt werden, speziell in der Bewässerungslandwirtschaft. Im internationalen Bereich muss sich eine Industrienation wie Deutschland über die Entwicklungszusammenarbeit dafür engagieren, dass in ärmeren Staaten, die meist besonders hart von einer Wasserkrise betroffen sind, Technologien zur effizienten Wassernutzung eingesetzt werden.

Wie wird Deutschland als wasserreiches Land von einer Wasserkrise betroffen sein?

Geiger: In einer globalisierten Welt, ist keine Volkswirtschaft mehr unabhängig. Auch nicht in der Wasser-Frage. Nach der neuen WWF-Studie zum Wasser-Fußabdruck Deutschlands wird rund die Hälfte des deutschen Wasserbedarfs über ausländische Produkte importiert. Damit führt die Bundesrepublik jedes Jahr 79,5 Mrd. m³ Wasser ein. Wir sind also direkt abhängig von den Wasserressourcen anderer Länder. Wenn dort, beispielsweise wie derzeit in Indien, Wassermangel herrscht, hat das auf unsere Versorgung mit landwirtschaftlichen Gütern wie Kaffee, Baumwolle oder auch Fleisch Auswirkungen. Ausserdem verschärft Wassermangel die Armut und schürt Konflikte - von denen wir wiederum indirekt betroffen sind.

Wird der Zugang zu Trinkwasser also eines Tages zum Luxus werden?

Geiger: Wir dürfen nicht den Fehler machen unseren westlichen Standard zur weltweiten Realität zu verklären. Für die weit über ein Milliarde Menschen, die derzeit noch keinen sicheren, dauerhaften Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, ist Wasser bereits heute ein Luxusgut. Das muss nicht sein, die Lösungen für Alle Zugang zu schaffen gibt es bereits heute. Es ist eine Frage der Planung, Prioritätensetzung, der Verteilung und der Investitionen und nicht der Verfügbarkeit.

Nach welchen Kriterien muss sich eine gerechte und zugleich ökologisch nachhaltige Wasserpolitik richten?

Geiger: Grundsatz muss immer sein, wie viel Wasser, in welcher Region und zu welchem Zeitpunkt der Natur entnommen werden kann. Weltweit müssen Flüsse, Seen und Feuchtgebiete unter Schutz gestellt und renaturiert werden. Nur ökologisch gesunde Süßwasserspeicher können auch in Zukunft, vor allem mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen, unsere Versorgung sichern.
 
 

 
Wenn Wasser auf Reisen geht
Pipelines, Talsperren und Flussregulierungen: WWF kritisiert soziale und ökologische Folgen / Wassertransfer-Projekte wirtschaftlich fragwürdig

Frankfurt/Stockholm - Barcelona bekommt per Schiffsladung Wasser aus Südfrankreich. In Südafrika trocknet eine ganze Region aus, um weit entfernte Industriegebiete mit dem kostbaren Nass zu versorgen. Und in China wird Wasser über 1400 km von Süden nach Norden geleitet, um ein Defizit von 52 km³ pro Jahr auszugleichen.- Wassertransferprojekte gelten als „Allheilmittel“ zur Deckung eines steigenden Bedarfs, für eine Förderung des Wirtschaftswachstums oder zur Armutsbekämpfung. Doch nach einer aktuellen WWF-Analyse, die im Rahmen der Weltwasserwoche in Stockholm vorgestellt wurde, sind die teuren Mega-Projekte oftmals wirtschaftlich fragwürdig und meist mit enormen sozialen und ökologischen Auswirkungen verbunden.

„Wassertransfer-Projekte sind nicht die Lösung des Problems von Wasserknappkeit und steigender Nachfrage, sondern lediglich eine technokratische Antwort darauf. Sie können angesichts ihrer enormen Auswirkungen immer nur die letzte Option sein, wenn alle anderen Alternativen versagen“, sagt Martin Geiger, Leiter Bereich Süßwasser beim WWF Deutschland. Zunächst einmal müsse der Wasserbedarf in der zu versorgenden Region verringert werden, etwa durch die Optimierung von Bewässerungssystemen oder intelligente Wasserwiederverwendung. Auch Entsalzungsanlagen können eine kostengünstige und umweltverträgliche Alternative darstellen.

Der WWF hat für seine Analyse weltweit sieben geplante oder bereits umgesetzte Vorhaben untersucht. So soll für geschätzte 2,9 bis 4,4 Milliarden Euro ein Mega-Projekt mit drei großen Talsperren in Griechenland realisiert werden, verbunden mit dem Verlust wertvoller Ökosysteme und der Zerstörung historischer Kulturgüter. Die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen beruht dabei allein auf dem wasserintensiven und von der EU hoch subventionierten Baumwollanbau in der 170 km entfernten Thessaly-Region. Spanien plant hingegen am Fluss Tagus, dem bereits seit Ende der 1970er Jahre Wasser entnommen wird, ein neues Großprojekt. Vornehmlich mit EU-Geldern soll dort für über 270 Millionen Euro ein neues Transfersystem entstehen, um die Region Castilla-La Mancha mit Wasser zu versorgen. Und das, obwohl die Auswirkungen am Tagus bereits heute enorm sind: Beständig sinkende Pegelstände setzen Ufervegetation und Wasserqualität zu; zahlreiche, seltene Fischarten sind in ihrem Bestand bedroht. Hinzu kommt, dass der bereits existierende Transfer nicht einmal annähernd die Erwartungen erfüllt hat.

Hintergrund: Wassertransfer-Projekte sind kein Phänomen der Moderne und bereits aus dem Altertum bekannt. Doch allein in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden mehr als 350 große Wassertransfer-Projekte, durch die jährlich rund 400 Mrd. m³ Wasser umgeleitet wird. Bis 2020 soll sich diese Zahl verdoppeln
 
 

 
Schönen Gruß vom Pfauenauge
Gefährdung von Tierarten – und was man dagegen tun kann

Artenvielfalt, Artenschutz, Zerstörung von Lebensraum,
Ausrottung – fast täglich findet man diese Begriffe in den
Medien. Doch was ist so schlimm am Verlust einer Art, wozu
Rücksicht nehmen?

Zum Beispiel das Tagpfauenauge – es ist einer der
bekanntesten einheimischen Falter und der Schmetterling des
Jahres 2009. Mit seiner charakteristischen Zeichnung, großen
blauen Augen auf rot gemusterten Flügeln, schreckt er seine
Feinde ab und bietet den Menschen einen attraktiven Anblick,
der für viele zum Sommer gehört wie Biergarten und
Badesee. Doch seine Zukunft und die vieler
mitteleuropäischer Schmetterlingsarten ist gefährdet.

Um die Situation zu begreifen, muss man weiter ausholen.
Bei der Entstehung der Arten hat sich zwischen
Schmetterlingen und Pflanzen ein kompliziertes
Zusammenspiel entwickelt. Es ist in seinen Ausmaßen auf
den ersten Blick kaum erkennbar, auf den zweiten aber umso
faszinierender.

Beginnen wir bei den Brennnesseln. Wer ist nicht schon beim
Wandern oder bei der Gartenarbeit mit ihnen in Kontakt
gekommen und hat ihren Nutzen spontan in Frage gestellt?
Doch das Tagpfauenauge und viele andere einheimische
Schmetterlingsarten wie Admiral oder Kleiner Fuchs nutzen
die Brennnessel als Kinderstube. Sie ist für sie
überlebensnotwendig. Die Raupen ernähren sich
ausschließlich von ihren Blättern. Und spätestens seit der
Raupe Nimmersatt weiß jede/r: ohne Raupen keine Puppen,
ohne Puppen keine Schmetterlinge.

Das Tagpfauenauge ernährt sich vom Nektar einheimischer
Blütenpflanzen. Genügen ihm im Frühjahr der gelbe Huflattich
und die weiße Schlehe, so bevorzugt es im Sommer rote bis
blau-violette Blüten wie Ackerkratzdistel, Wiesen-
Flockenblume und Tauben-Skabiose, die auf normalen
Blumenwiesen vorkommen. Das Problem: „Normale“
Blumenwiesen sind kaum noch zu finden. Während die
Tagfalter von der Farbenpracht der Blüten angezogen
werden, locken Pflanzen wie die Nachtkerzen Nachtfalter mit
ihrem starken Geruch an.

Die Tauben-Skabiose bevorzugt einen nährstoffarmen,
mageren Boden. Die Pflanzengesellschaften, die dort
wachsen, werden auch Trocken- und Halbtrockenrasen
genannt. Viele Wiesen dienen aber landwirtschaftlichen
Zwecken. Sie werden mehrmals im Jahr gemäht, die Mahd
dient als Futtermittel. Damit sie einen möglichst hohen Ertrag
bringen, werden die Wiesen gedüngt. Das im Einklang mit
dem Artenschutz zu tun, ermöglichen landwirtschaftliche
Förderprogramme, die den Landwirten Einnahmeausfälle
ersetzen.

Wer hat in letzter Zeit einen Admiral gesehen oder einen
Kleinen Fuchs oder einen Schwalbenschwanz? Verschwinden
die Blumenwiesen, verschwinden nach und nach auch die
einheimischen Schmetterlingsarten. Das Umweltschutzamt
weist darauf hin, dass sich über die Hälfte von ihnen auf der
Roten Liste der bedrohten Arten finden.

Doch wie geht es weiter mit dem Beispiel? Schmetterlinge
befruchten mit ihren langen Saugrüsseln Pflanzen. Aufgrund
der Blütenform kommen dafür manchmal keine anderen
Insekten in Frage. Beim Fressen streifen die Falter
automatisch Pollen von den Staubblättern der Blüte, tragen
sie auf die nächste weiter und bestäuben sie. Auf diese Weise
sorgen Schmetterlinge für die Vermehrung, Verbreitung und
den Erhalt der Pflanzen.

Neben ihrer Rolle als Bestäuber dienen die Schmetterlinge
aber auch als Vogelnahrung, und zwar in jedem ihrer
Entwicklungsstadien. Egal ob Raupe, Puppe oder fertiger
Schmetterling – ein hungriger Schnabel findet sich immer.
Und auch Fledermäuse sind einem flatternden Imbiss nicht
abgeneigt. Gegen sie haben Falter kaum eine Chance: Sie
werden mit Schallwellen geortet und direkt aus der Luft
geschnappt.

Vögel und Fledermäuse ernähren sich aber nicht
ausschließlich von Faltern, sondern auch von anderen
Insekten und Gliederfüßlern und begrenzen damit deren Zahl.
Das bedeutet: Plagen, zum Beispiel durch Stechmücken,
werden in Grenzen gehalten beziehungsweise könnten noch
viel schlimmer sein. Damit tragen Schmetterlinge auch
mittelbar zum Gleichgewicht von Schädlingen und Nützlingen
bei.

Ein weiteres Beispiel: Einige Schlupfwespen bieten ihren
Larven ein besonderes Schlaraffenland: Sie legen ihre Eier
direkt in eine lebende, aber durch Gift gelähmte Raupe.
Schlüpft die Larve, befindet sie sich direkt in ihrer
Nahrungsquelle, und die Schlemmerei kann beginnen. Die
Schlupfwespen verwenden nicht nur die Raupen von Faltern,
sondern auch die Larven anderer Insekten, weshalb man sie
in der Landwirtschaft als ökologische Schädlingsbekämpfer
einsetzt.

Eine Besonderheit des Tagpfauenauges ist es, dass die
erwachsenen Tiere häufig auf Dachböden oder in
Kellerräumen überwintern. Wer also in seinem Haus auf
scheinbar leblose Falter trifft, sollte sie nicht entfernen. Denn
sie beenden im Frühjahr ihre Winterruhe und beginnen eine
neue Generation von Faltern.

Wie kann man dazu beitragen, dass es auch künftig
Tagpfauenaugen gibt? Das Umweltschutzamt rät,
Brennnesseln im Garten einfach einmal stehen zu lassen
oder in einem Abschnitt des Rasens Wiesenblumen zu säen.
Weitere Tipps zum ökologischen Leben und Naturschutz im
eigenen Garten finden sich auf den Internetseiten des
Naturschutzbunds Deutschland (www.nabu.de) oder des
BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(www.bund.net). Dort erfährt man zum Beispiel, was man für
Singvögel oder Fledermäuse tun kann.
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Wasserentnahme aus Freiburgs Gewässern verboten
Grund: anhaltende Trockenheit

Grundsätzlich kann man Wasser aus öffentlichen oberirdischen
Gewässern in geringen Mengen entnehmen, um beispielsweise
die Pflanzen in Gärten zu gießen. Bei niedrigen Pegelständen ist
die Entnahme von Wasser jedoch verboten, um die natürlichen
Lebensvorgänge in und an den Gewässern nicht zu gefährden.
Darauf weist das städtische Umweltschutzamt hin.

Ausschlaggebend dafür ist der Pegel der Dreisam in Ebnet.
Sobald dort ein Stand von 28 Zentimetern unterschritten wird,
führen auch die anderen Gewässer in Freiburg wenig Wasser.
Dann ist die Entnahme von Wasser verboten. Wer jetzt Gärten
und Grünflächen gießen will, muss daher die öffentliche
Wasserversorgung oder Zisternen und Regenwasserfässer
nutzen.

Wie bereits im letzten Jahr kann ein extrem niedriger Pegelstand
bereits im Frühjahr auftreten. Das Verbot der Wasserentnahme
bei einem Pegelstand der Dreisam in Ebnet unter
28 Zentimetern gilt daher das ganze Jahr.

Wie hoch der aktuelle Pegelstand der Dreisam gerade ist,
kann jederzeit telefonisch unter der Nummer: 65049 erfragt
werden.
 
 

 
Warnung vorm Baden im Dietenbachsee
Das städtische Umweltschutzamt meldet gerade, dass es vom
staatlichen Gesundheitsamt Hinweise erhalten hat, dass Badende
im Dietenbachsee vermehrt Hautausschläge bekommen haben.
Vermutlich ist dies auf Zerkarien zurückzuführen, das sind kleine
Parasiten, die eigentlich Enten befallen und die an allen
Baggerseen vorkommen. Gehäuft ist dies aber im Moment am
Dietenbachsee aufgetreten. Das Umweltschutzamt rät Menschen
mit empfindlicher Haut, nicht im Dietenbachsee zu baden.
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"Kommunen im Land sind auf Klimakurs."
Kommunen aus der Region erhalten rund 87.000 Euro aus neuem Programm des Umweltministeriums zur Förderung moderner Straßenbeleuchtung

Umweltministerin Tanja Gönner: "Kommunen im Land sind auf Klimakurs."

Jährlich können durch moderne Straßenbeleuchtung 50 Millionen Euro eingespart werden.

Das vom Umweltministerium zu Beginn des Jahres aufgelegte neue Programm zur Förderung energiesparender Straßenbeleuchtung ist auf eine unerwartet große Resonanz gestoßen. "Das Programm ist kräftig eingeschlagen. Die Städte und Gemeinden im Land sind auf Klimakurs", erklärte Umweltministerin Tanja Gönner am 11. August 2009 in Sigmaringen. 378 Förderanträge seien von 348 Städten und Gemeinden eingereicht worden. Damit wolle etwa jede dritte Kommune im Land die Chance ergreifen, die Straßenbeleuchtung auf einen modernen Stand zu bringen. "Das spart Energie und Kosten und leistet gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz", so Gönner. Das im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes entwickelte Förderprogramm ist mit einer Million Euro ausgestattet. Davon fließen rund 87.000 Euro in die Region Südlicher Oberrhein (Landkreis Emmendingen: Emmendingen, Malterdingen, Sexau; Landkreis Freiburg, Freiburg; Ortenaukreis: Kehl). 63 Förderbescheide würden in den nächsten Tagen verschickt.

Städte und Gemeinden, die zunächst noch leer ausgingen, könnten noch weiter auf einen Landeszuschuss hoffen, so Umweltministerin Gönner. "Wir sind von der Vielzahl von Anträgen und guter Konzepte überrannt worden und suchen deshalb nach Möglichkeiten, die Fördermittel aufzustocken." Dafür würden interne Umschichtungen aus dem laufenden Etat des Umweltministeriums ins Auge gefasst. So werde geprüft, ob noch Gelder aus dem Konjunkturprogramm des Landes übrig sind, die umgewidmet werden könnten. "Mit der Förderung moderner Straßenbeleuchtungskonzepte werden Zukunftsinvestitionen unterstützt, die grundsätzlich mit der Zielsetzung der angestoßenen Programme übereinstimmen. Gelder aus den Konjunkturprogrammen, die nicht abfließen, weil die Planungen noch nicht weit genug fortgeschritten sind, könnten so sinnvoll angelegt werden." Nach einer Untersuchung des ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. sei jede dritte Straßenlaterne im Land veraltet und habe deshalb einen zu hohen Energieverbrauch. Um landesweit über 300 Millionen Kilowattstunden ließe sich der Energieverbrauch durch moderne Beleuchtungstechnik wie Leuchtdioden (LED), Natriumdampfhochdruck-Lampen oder neue Halogenmetalldampf-Lampen senken. "Das würde jährlich rund 50 Millionen Euro weniger Energiekosten bedeuten", so Umweltministerin Gönner. Gleichzeitig würde der Kohlendioxidausstoß um etwa 200.000 Tonnen pro Jahr verringert.

Mit dem neuen Förderprogramm werde ein Impuls für einen breiten Einzug effizienter Beleuchtungstechniken bei Städten und Gemeinden gesetzt, zeigte sich Gönner überzeugt. Der Zuschuss orientiert sich an dem über eine Lebensdauer von 15 Jahren verminderten Kohlendioxidausstoß und liegt bei 50 Euro pro eingesparter Tonne CO2. "Wir rücken mit dem Programm auch unserem Ziel näher, die Energieeffizienz im Land um jährlich zwei Prozent zu steigern", so Umweltministerin Gönner.
 
 



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