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Verschiedenes

 
Wanderprojekt „10.000.000 Schritte“ startet auf dem Deutschen Wandertag in Freib
Wanderungen führen zu Umweltpionieren und ökologischen Innovationen, die die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) initiiert hat – Interessierte können noch mitmachen!

Die ersten Schritte der Aktion „10.000.000 Schritte – DBU überall in Deutschland“ werden auf dem Deutschen Wandertag in Freiburg gemacht. In der Feierstunde des Deutschen Wanderverbandes (DWV) am 8. August um 10.30 Uhr im Konzerthaus eröffnet Verena Exner, Referatsleiterin für Umweltkommunikation in der mittelständischen Wirtschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das Bildungsprojekt. Damit werde ein ganz neues Bildungsformat erprobt, erklärt die DBU-Expertin. Sie gibt den Weg frei für Dr. Heidi Lehmal, Projektleiterin und Vorsitzende des Vereins „10.000.000 Schritte – fit durch Deutschland“, die in Freiburg mit einer offenen Gruppe zur ersten Tour startet. Bis zum 14. August besucht sie ökologische Vorzeige-Projekte der DBU: Von Freiburg geht es nach Denzlingen über den Feldberg bis nach Lörrach. Interessierte können noch mitkommen – auch tageweise. Insgesamt organisiert Lehmal acht ein und zweiwöchige Wandertouren in Deutschland zu Umweltinnovationen. In einem Jahr endet die letzte Wanderung auf dem Deutschen Wandertag 2011 in Melle.

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes, sagt: „Das Projekt 10 Millionen Schritte greift wichtige Themen des Deutschen Wanderverbandes, wie Natur- und Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Bewegung und Gesundheit, auf. Daher fördern wir gerne die Aktivitäten von Dr. Lehmal und freuen uns, dass die Deutschen Wandertage in Freiburg und in Melle Start- und Endpunkt der Aktion sind.“

Dr. Dieter Salomon, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg, unterstützt als Schirmherr für die Region diese „bemerkenswerte Aktion“, für die man sich auf www.10000000schritte.de anmelden kann: „Freiburg ist eine dem Klima- und Umweltschutz besonders verpflichtete Stadt und als Zentrum des südlichen Schwarzwalds eine der attraktivsten deutschen Erholungslandschaften.“ Viele Projekte wurden in der Region mit Unterstützung der DBU angeschoben. Aktuelle und ehemalige DBU-Projektpartner ermöglichen Einblicke in ihr Wirken, auch Träger des Deutschen Umweltpreises der DBU gestalten das Programm auf den Wanderungen mit. So entsteht ein intensiver Austausch über ökologische Zukunftsfragen und ein Netzwerk aus interessanten Köpfen der Umweltbranche.

Verena Exner: „Mit dem Projekt beschreitet die DBU im wahrsten Wortsinn neue Wege. Quasi im Vorbeigehen findet der Wissenstransfer zwischen Projektverantwortlichen und interessierten Teilnehmern statt. Wir sind sehr gespannt, wie erfolgreich diese Art der Wissensvermittlung ist.“ Für dieses Jahr hat die wanderbegeisterte Biologin Lehmal noch zwei weitere einwöchige Touren geplant: durch das Rheinland und den Harz. 2011 soll es dann fünf Wanderungen geben. Im August 2011 auf dem 111. Deutschen Wandertag in Melle schließt das Projekt mit einer Abschlussveranstaltung.

Finanziell gefördert wird das Projekt von der DBU. Neben dem DWV unterstützen als Kooperationspartner außerdem das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH), das Bildungswerk Ökologie (BWÖ) sowie die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Bremen die Wanderungen, für die übrigens auch Bildungsurlaub beantragt werden kann.

„Weil Wandern nicht nur der körperlichen Fitness dient, sondern auch Geist und Seele anregt, können Informationen und Eindrücke der besuchten Stationen besonders gut aufgenommen werden und nachwirken“, erklärt Projektleiterin Lehmal. Im Jahr 2009 ging sie 365 Tage zu Fuß quer durch Deutschland und legte 7.000 Kilometer zusammen mit insgesamt 1.300 Menschen zurück. Ihre Aktion zur Gesundheitsförderung und Vorbeugung durch Bewegung war „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ 2009.
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Trinkwasser wird Menschenrecht
WWF begrüßt UN-Resolution als „Schritt in die richtige Richtung“

Über 1 Milliarde Menschen haben bereits heute keinen oder keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wachsende Bevölkerungszahlen und schlechtes Management der Wasserressourcen verschärfen die Situation kontinuierlich. „Wir befinden uns zunehmend in einer weltweiten Wasserkrise. Daher war es höchste Zeit den Zugang zu sauberem Trinkwasser für alle Menschen auf der Erde in einer UN-Resolution zu verankern“, sagt Dorothea August, WWF-Expertin für Wasserressourcenmanagement. „Das Menschenrecht auf sauberes Wasser weltweit ist ein großer Schritt. Damit wird auch die Verantwortung für das Management der natürlichen Wasserressourcen neu und erweitert verankert. Wer allen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen will, kann dies nur durch den Schutz der Wasser-Ökosysteme erreichen.“

Besonders wichtig sei es, so der WWF, dass Gewässer und Wasserressourcen endlich grenzüberschreitend gemanagt und bewirtschaftet würden. „Nur intakte Ökosysteme können die für uns Menschen überlebensnotwendigen Dienstleistungen erbringen“, sagte August. Die jetzt verabschiedete UN-Resolution dürfe daher nur ein erster Schritt sein. „Wir brauchen völkerrechtlich verbindliche Resolutionen und endlich eine Umsetzung der Internationalen UN-Konvention zu einem grenzübergreifenden Management von Wasserressourcen“, fordert WWF-Expertin August. Diese UN-Konvention ist als rechtlich bindender Rahmen für die Bewirtschaftung grenzüberschreitender Süßwasservorkommen, wie etwa Flüsse, Seen oder Grundwasser gedacht, wurde allerdings bis heute nicht ratifiziert.

Obwohl unser Planet zu mehr als 70 Prozent damit bedeckt ist, wird Wasser zunehmend ein knappes Gut. Denn gerade mal drei Prozent dieser gewaltigen Mengen sind Süßwasser, und wiederum nur ein Drittel davon ist für die menschliche Nutzung erreichbar.
 
 

 
Freiburg packt an: Ambrosia-Ausrupf-Aktion in Ebnet
Helferinnen und Helfer willkommen!

Am Samstag, 31. Juli veranstaltet das Garten- und
Tiefbauamt (GuT) ab 8 Uhr gemeinsam mit der
Ortsverwaltung Ebnet im Rahmen von "Freiburg packt an"
eine Ambrosia-Rupf-Aktion in Ebnet. Dort wächst Ambrosia
am Rande von Fuß- und Radwegen.

Ambrosia ist eine Pflanze, die bei Hautkontakt, aber vor allem
durch ihre hochallergenen Pollen, schwere allergische
Reaktionen hervorrufen kann. Durch das jährliches Ausrupfen
der Pflanzen, die üblicherweise durch Vogelfutter verbreitet
werden, haben sich die Bestände in den letzten Jahren
deutlich verringert.

Helferinnen und Helfer sind willkommen. Treffpunkt ist um 8
Uhr am Rückhaltebecken östlich von Ebnet. Empfohlene
Ausrüstung: geschlossene Schuhe, lange Hosen und
Oberteile mit langen Ärmeln. Jede Teilnehmerin und jeder
Teilnehmer erhält Informationsmaterial und Handschuhe. Die
Aktion findet bei jedem Wetter statt. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich. Die Aktion dauert etwa anderthalb Stunden.
 
 

 
Klimabündnis Freiburg zum Platz der Alten Synagoge
Freiburger Klimabündnis für grünen ruhigen sommerkühlen Platz mit 2000 Fahrradabstellplätzen und Solarnutzung.

Interessen von Studierenden und MitbürgerInnen beachten statt „Steinwüste“

Als Platz der Alten Synagoge zwischen Universität und Stadttheater benötigen Studierende, andere UniversitätsnutzerInnen und Bürgerschaft einen grünen, ruhigen, sommerkühlen Platz mit über 2000 Fahrradstellplätzen, als Sofortmaßnahme 1000 Radstellplätze. Die Solarstadt und Green City Freiburg sollte dort auch Solarenergienutzung vorsehen. Diese Forderungen, die von bisherigen Planungen nicht beachtet wurden, richtete das Klimabündnis Freiburg jetzt an den Gemeinderat und die Stadt Freiburg mit Blick auf die neue öffentliche und anstehende Gemeinderats-Debatte zur Umgestaltung des Platzes der Alten Synagoge.

Das Klimabündnis fordert nun für den Platz die volle Berücksichtigung der Interessen der Studierenden und anderer Nutzer und Besucher der dortigen Universitäts-Gebäude. Insbesondere müssen dort für sie und Besucher benachbarter Gebäude wie des Stadttheaters wenigstens 2000 Fahrradabstellplätze zur Verfügung stehen, um das zeitweise Fahrradabstellchaos und den steigenden Bedarf zu bewältigen. Die angrenzenden bzw. von dort zugänglichen Kollegiengebäude KG 1, KG 2 und KG 3 haben über 4000 Hörsaalplätze, Bibliotheken und Seminare nicht mitgerechnet. Kommen 1000 Personen per Rad, öfters sind es viel mehr, ist es unmöglich, im Nahbereich dieser Gebäude einen Fahrradstellplatz mit Anschließmöglichkeit gegen Diebstahl zu finden. Studien- und Teilnehmerzeit geht mit Stellplatzsuche verloren, z.B. bei Windstößen kippen lose Rädergruppen dominoartig um. Andere Stellplatzsucher, etwa Berufstätige, Rad-Touristen, Besucher des Stadttheaters oder benachbarter Geschäfte und Gastronomie gehen leer aus. Berthold- und Rempartstr. sind mit abgestellten Rädern bereits häufig überlastet. Steigende Studierenden-Zahlen, schon bald wegen des Doppelabitur-Jahrgangs, machen die Verhältnisse noch untragbarer.

Sofortmaßnahmen der Stadt, die ja Radverkehr befürwortet, sind daher überfällig. Das Klimabündnis schlägt dazu vor, den bestehenden unansehnlichen Parkplatz und sein direktes Umfeld am Rotteckring zwischen KG 2 und Stadttheater schon in 2010/2011 zunächst auf flächeneffiziente Art für mindestens 1000 Räder verfügbar zu machen. Architektonisch elegant kann der Radbereich mit teilweise begrünten Solarstromdächern verschattet werden. Mittelfristig müssen aber zwischen Stadttheater und Universität über 2000 Fahrradabstellplätze zur Verfügung stehen.

Wichtig ist dem Klimabündnis, dabei alle Bäume und den Rasen am Platz zu erhalten. Im Sommer sind große Laubbäume ein Mittel, angenehmere Temperaturen zu schaffen, dies mit Schatten und Verdunstungskühlung durch Tausende Blätter. Das spüren die MitbürgerInnen sofort, etwa auf Teilen des Rathausplatzes, oder z.B. dort, wo in Freiburg-Vauban der alte große Baumbestand erhalten blieb. Wenig bekannt ist, dass Grasflächen nachts besonders gut auskühlen und abends bis morgens früh nach Hitze Linderung verschaffen. Nachdem beim kürzlichen Umbau des Innenhofes der Universität wenig Grün, aber viel Stein, auch Steinbänke und wenig Holz zum Tragen kamen, droht die Umgebung der Kollegiengebäude der Universität zur Beinahe-Steinwüste zu werden. Die bestehende Wiese wird, auch weil ein Stück grüne Natur, von Studierenden gern und zeitweise auch stark für Pausen, Gespräche und Entspannung vom Studienstreß und zum Lernen genutzt. Wenige geplante Steinbänke wären kein Ersatz dafür, sondern eine untragbare Verschlechterung.

Zudem ist der Platz nicht für Veranstaltungen mit Beschallung geeignet. Fremdgeräusche stören sehr beim Lehrbetrieb und Lernen, bei Gedanken, Prüfungen und Gesprächen. Manche Uni-Räume haben keine automatische Lüftung oder Kühlung und müssen dies über geöffnete Fenster vornehmen.

Das Klimabündnis begrüßt die kürzliche öffentliche Stellungnahme von Professor Helmut Mayer vom Meteorologischen Institut der Freiburger Universität zu Hitzeproblemen, die eine Umsetzung der bestehenden Planung für den Platz im Sommerhalbjahr mit sich bringen würde. Es begrüßt außerdem die parallele aktuelle Pressemitteilung der Unabhängigen Studierenden-Vereinigung u-asta an der Universität Freiburg, deren Forderungen in die gleiche Richtung zielen wie die des Klimabündnis.

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Das Klimabündnis Freiburg ist ein Zusammenschluss engagierter Bürgerinnen und Bürger, unterstützt u.a. von AK Energie & Umwelt, AK Wasser im BBU e.V., BUND RV Südlicher Oberrhein und Stadtkreisgruppe Freiburg, econzept, ECOtrinova e.V., Energieagentur Regio Freiburg, fesa e.V., fesa GmbH, Greenpeace Gruppe Freiburg, Ö-quadrat, VCD Verkehrsclub Deutschland RV Südlicher Oberrhein e.V., waswirtun.de
 
 

 
Kastanienminiermotte: 250 Nistkästen für Meisen in Herdern aufgehängt
Erste Bilanz: Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger hat sich bewährt

Laubsammelaktion zeigt erste Erfolge

Erfreulich viele Bürgerinnen und Bürger waren im letzten
Herbst dem Aufruf des Garten- und Tiefbauamtes (GuT)
gefolgt und haben regelmäßig das herabgefallene
Kastanienlaub in die speziell für diesen Zweck kostenlos zur
Verfügung gestellten gelben Säcke gesammelt.

Grund für diese stadtweite Sammelaktion waren die Larven
der so genannten Kastanienminiermotte. Sie befallen nun
schon seit über zehn Jahren viele Kastanienbäume in
Freiburg und können sogar im Laub überwintern. Der
Schädlingsbefall ist schnell sichtbar, da die Bäume ihre
Blätter viel zu früh abwerfen; zwar sterben die Kastanien
deshalb nicht ab, aber sie werden in ihrem Lebenszyklus
geschwächt und anfällig gegen andere Krankheiten.

Nun legt das GuT eine erste Bilanz der Laubsammelaktion
vor: Bei den Kastanien des Alten Friedhofs in Herdern, wo
durch eine Patenschaft und durch viele engagierte
Bürgerinnen und Bürgern einmal wöchentlich Laub
gesammelt wurde, sind die Blätter in diesem Jahr deutlich
weniger befallen. In unmittelbarer Nachbarschaft, in der
Stadtstraße, wurde das Laub nicht so regelmäßig entfernt und
dort ist der Befall in diesem Jahr deutlich stärker.

Kastanienminiermotten können selbstverständlich fliegen. Sie
bevorzugen aber einen möglichst nahestehenden
Kastanienbaum, bevor sie sich auf die Suche nach neuen
Eiablagemöglichkeiten machen. Diese Bequemlichkeit des
Schädlings ist überall in Freiburg zu beobachten, wie
Eschholzpark, Stühlinger Kirchplatz oder Faulerpark. Auch
wenn sich Interessierte nur um eine einzelne Kastanie vor
ihrem Haus und nicht um die ganze Straße kümmern können,
tritt die Kastanienminiermotte, so die Erfahrungen der
Mitarbeiter des GuT, deutlich weniger stark auf.

In diesem Frühjahr wurden zusätzlich in einem Pilotprojekt
250 Nistkästen in den Kastanienbäumen in der Karlstraße
und Mozartstraße aufgehängt, um Kohl- und Blaumeisen eine
Wohn- und Brutgelegenheit anzubieten. Noch lässt sich nichts
Genaues über die Belegungszahlen sagen. Anfang August
wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GuT
systematisch erheben, wie die Meisen das Angebot
angenommen haben. Dazu sind auch interessierte Freiwillige
herzlich willkommen.

Mit den Nistkästen will das GuT die Zahl der brütenden
Meisen erhöhen, da Meisen gezielt in Kastanienbäumen nach
den Kastanienminiermotten suchen. Meisen benötigen
besonders während der Brutzeiten bis zu 500 (!) Raupen
täglich. In guten Jahren können diese Vögel drei Bruten mit
jeweils etwa fünf bis zehn Jungvögel aufziehen. Kohl- und
Blaumeisen sowie ihre Jungen können bis zu 150 Kilogramm
Raupen und Insekten jährlich vertilgen.

Inzwischen sind zahlreiche Nistkästen bewohnt und die
Meisen nehmen wirklich akrobatische Leistungen auf sich und
arbeiten so lange an den Blättern, bis sie die Larven der
Kastanienminiermotte herausgepickt haben. Fazit des Gartenund
Tiefbauamtes: die neuen Mitarbeiter bewähren sich
bestens.

Wie 2009 soll auch in diesem Jahr einerseits wieder
regelmäßig herabgefallenes Kastanienlaub aufgesammelt
werden, andererseits sollen Freiburgerinnen und Freiburger
weiter ermuntert werden, ab Herbst weitere Nistkästen im
gesamten Stadtgebiet aufzuhängen.

Die gelben Laubsäcke für das Kastanienlaub werden ab
Anfang August wieder über die Ortsverwaltungen und
Rathäuser kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie sind aber nur
für Kastanienlaub bestimmt und werden nur abgeholt, wenn
sie damit befüllt sind.

Interessierte Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch
Bürgerinnen und Bürger, die sich bei diesem ungewöhnlichen
Projekt engagieren wollen, können sich beim GuT unter den
Telefonnummern: 201-4712 und 201-4711oder per E-Mail
unter gut@stadt.freiburg.de melden.
 
 

 
Alarmzeichen Algenblüte in der Ostsee
WWF warnt: Riesige Blaualgenschicht raubt der Ostsee Sauerstoff

Hamburg/Stralsund - In der Ostsee hat sich ein riesiger Algenfilm gebildet, der sich über 1600 km in der Länge und 190 km in der Breite erstreckt. Rund 377.000 Quadratkilometer der Wasseroberfläche in der Ostsee sind derzeit von einer Schicht aus Blaualgen bedeckt. Der aktuelle Algenfilm ist der größte, der seit 2005 in der Ostsee beobachtet wurde. Nach Ansicht des WWF tragen die Algenblüten wie in diesem Jahr zur Verschärfung der immensen Sauerstoffprobleme der Ostsee bei. Die Schicht aus Blaualgen zieht sich derzeit von Finnland bis in die Pommersche Bucht und nordwestlich von Rügen hin. In den deutschen Küstengewässern sind besonders das Achterwasser/Oderhaff und der Strelasund betroffen.

„Hohe Temperaturen, wenig Wind und ein überdüngtes Meer – das sind perfekte Bedingungen für Algenwuchs“ erläutert Jochen Lamp, Leiter des WWF-Ostseebüros. Algenblüte sei eigentlich ein natürliches Phänomen. Aufgrund des hohen Nährstoffgehalts in der Ostsee vermehrten sich die Algen jedoch explosionsartig. „Riesige Algenteppiche schaden in erster Linie der Meeresumwelt. Pflanzen sterben ab und regelrechte Todeszonen ohne Sauerstoff bilden sich am Meeresgrund weiter aus“. Sterben die Algen ab, wird besonders viel Sauerstoff verbraucht und giftiger Schwefelwasserstoff gebildet, der allen Organismen am Ostseegrund schadet.

Einen Grund für das Massenwachstum der Blaualgen sieht der WWF in den Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft. Über Flüsse gelangen große Mengen Stickstoff und Phosphor aus Düngemitteln ins Meer, die bei günstigen Witterungsbedingungen die Algenblüte vorantreiben. „Überdüngung ist das größte Umweltproblem der Ostsee und der Motor für die Ausbreitung der sauerstoffarmen Zonen“ sagt Jochen Lamp weiter. „Es ist unverantwortlich, wenn die Ostseeanrainer einerseits ehrgeizige Ziele zum Stopp des Nährstoffeintrags beschließen, und dann dieselben Staaten die Überdüngung anheizen“. In Schweden ist beispielsweise kürzlich die Düngemittelsteuer abgeschafft worden. In Mecklenburg-Vorpommern wurde das Landeswassergesetz so geändert, dass statt bisher bis auf sieben Meter jetzt bis auf einen Meter an Gräben und Bäche heran gedüngt und gespritzt werden darf.

Zum Schutz der belasteten Ostsee fordert der WWF daher strengere Maßstäbe für die Landwirtschaftseinträge, einen ostseeweiten Bann von Phosphaten in Waschmitteln und die konsequente Abwassereinigung von Kreuzfahrt- und Fährschiffen in der Ostsee. Die Abwässer müssten zudem während der Liegezeit in den Häfen entsorgt werden. Schätzungsweise 340 Tonnen Stickstoff und 112 Tonnen Phosphor gelangen jedes Jahr aus Abwässern der Passagierschifffahrt direkt ins Wasser der Ostsee.
 
 

 
Niedriger Dreisampegel aufgrund der anhaltenden Trockenheit
Wasserentnahme aus Freiburgs Gewässern verboten

Grundsätzlich kann jeder Wasser aus öffentlichen Gewässern in
geringen Mengen entnehmen, um beispielsweise die Pflanzen im
Garten zu gießen. Ab sofort ist dies jedoch verboten, weil durch
das anhaltende trockene Wetter der Wasserpegelstand stark
gesunken ist. Das wenige Wasser muss jetzt ausschließlich für
den Erhalt der natürlichen Lebensvorgänge in und an den
Gewässern zur Verfügung bleiben. Darauf weist das städtische
Umweltschutzamt hin.

Ausschlaggebend für das Wasserentnahmeverbot ist der
Pegel der Dreisam in Ebnet. Sobald dort ein Stand von 28
Zentimetern unterschritten wird, führen auch die anderen
Gewässer in Freiburg wenig Wasser. Dann ist die
motorunterstützte Entnahme von Wasser verboten. Wer jetzt
Gärten und Grünflächen gießen will, muss daher den eigenen
Wasserhahn oder Zisternen und Regenwasserfässer nutzen.

Wie hoch der aktuelle Pegelstand der Dreisam gerade ist,
kann jederzeit telefonisch unter der Nummer: 65049 erfragt
werden.
 
 

 
Klimaschutz zum Anfassen
Grundschulprojekt startet in die zweite Runde

2009 entwickelte der fesa e.V. das Projekt „Klimaschutz zum Anfassen“. Seit April 2010 finden erfolgreich die ersten Schulbesuche statt. Die Unterrichtseinheit ermöglicht den Kindern auf spielerische Art erste Berührungen mit dem Thema Klimaschutz. Durch das zusätzliche Engagement der Volksbank Freiburg eG und der EWS Schönau kann die Freiburger Bürgerstiftung auch die nächsten 20 angemeldeten Schulklassen fördern.

Anhand von Gegenständen, wie Energiesparlampen oder der Regiokarte erlernen die Kinder wie sie das Klima schützen können. Die Gegenstände kommen aus den Bereichen Wohnen, Konsum, Unterwegs und Ernährung. Die Kinder erhalten durch das Projekt eine motivierende, positive Heranführung an das Thema Klimaschutz. „Das Klima schützen ist ja gar nicht so schwer“, stellt ein Schüler beim Abschlussspiel mit dem Ball begeistert fest. Auf diese Weise legt die Unterrichtseinheit einen ersten Grundstein für die Klimaschützer von morgen. Der fesa e.V. führte das Projekt bisher in elf Schulklassen durch. Die Freiburger Bürgerstiftung förderte davon zehn Schulbesuche, die in Freiburg stattfanden. „Gerade bei den „Kleinen“ sehen die Stifter und Zeitstifter der Freiburger Bürgerstiftung eine große Chance, das Thema Klimaschutz und verantwortungsvolles Handeln in die Schulen und Elternhäuser zu tragen“, beobachtet Hanna Lehmann, Stiftungsratvorsitzende der Freiburger Bürgerstiftung.

„Wir freuen uns, dass die Freiburger Bürgerstiftung ihr Motto „Die Zukunft für Freiburg gestalten“ mit dem fesa umsetzen möchte“, berichtet Stefanie Witt, Projektleiterin „Pädagogik“ beim fesa e.V.

Der fesa e.V. entwickelte bereits mehrere Klimaschutzprojekte für Schülerinnen und Schüler und führte diese erfolgreich durch. Das Projekt „Kinder erklären Erneuerbare Energien“ wurde zum Beispiel mit mehreren Projektpartnern (Solare Zukunft e.V., econ-zept, PH Freiburg) konzipiert. Es fand in ganz Südbaden großen Anklang. Die Kinder experimentierten mit einer mobilen Solarwerkstatt und hielten ihre Ergebnisse anschließend mit der Videokamera fest. Momentan ist eine Weiterentwicklung dieses Projekts in Planung.

Kinder sind offen für das Thema Klimaschutz. Im Rahmen von pädagogischen Projekttagen oder Unterrichtseinheiten vermittelt der fesa e.V. ihnen auf spielerische Weise die Aspekte des Klimaschutzes. Die Kinder lernen, dass jeder Einzelne viel tun kann, um das Klima zu schützen. Die Klassenbesuche erreichen viele Kinder, die ihr Wissen an Verwandte und Freunde weitergeben können. Die Schulbesuche verlaufen sehr praxisnah ab und der Spaß kommt auch nicht zu kurz. Durch eine eigenständige Erarbeitung der Themen vertiefen die Kinder das Wissen und können es dauerhaft behalten. Jede Lerneinheit endet mit einer fröhlichen Abschlussrunde, in der das neu erworbene Wissen wiederholt und dadurch gefestigt wird.

Die Projektidee überzeugte die EWS Schönau und die Volksbank Freiburg eG, so dass sie über die Freiburger Bürgerstiftung „Klimaschutz zum Anfassen“ für 20 weitere Schulklassen fördern. Anmelden können die Schulen sich ab sofort; die Unterrichtsbesuche werden nach den Sommerferien stattfinden. Die Vergabe erfolgt nach dem Motto: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Deshalb sollten sich Interessenten baldmöglichst anmelden.
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