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Verschiedenes
| | | Klartext fĂŒr Wölfe | NABU lobt Journalistenpreis aus
15 Jahre frei lebende Wölfe in Deutschland, zehn Jahre âWillkommen Wolf!â-Projekt im NABU und fĂŒnf Jahre NABU-Wolfsbotschafter sind ein erfreulicher Anlass fĂŒr den ersten NABU-Journalistenpreis âKlartext fĂŒr Wölfeâ. Das vielschichtige Thema âWolfâ soll dem Leser, Zuschauer oder Hörer ausgewogen nahe gebracht werden. Gesucht werden spannende Reportagen, pfiffige Berichte und ausdruckstarke Fotos und Bewegtbilder. Dabei mĂŒssen die eingereichten Arbeiten durch ihre Sprache, den Spannungsaufbau, die Perspektive und eine erkennbare eigene Rechercheleistung des/der Autoren und Autorinnen hervorstechen. Zugelassen sind deutschsprachige journalistische Arbeiten in den Sparten Text (Print/Online), Bewegtbild, Hörfunk und Fotografie.
Seit 2005 engagiert sich der NABU fĂŒr mehr Akzeptanz der nach Deutschland zurĂŒckgekehrten Wildtiere. Die Medien sind fĂŒr die Ăffentlichkeit eine oftmals erste und wichtige Informationsquelle, um etwas ĂŒber ein Thema zu erfahren. Der Wolf ist faszinierend, ĂŒber ihn sind bereits viele Geschichten geschrieben worden, doch es gibt auch noch vieles zu berichten. Gesucht werden herausragende Arbeiten, die in beispielhafter Weise Fragestellungen und LösungsansĂ€tze im Zusammenhang mit frei lebenden Wölfen in Deutschland und Europa differenziert und verstĂ€ndlich darstellen. Die Preise in den vier Kategorien Text, Bewegtbild, Hörfunk und Fotografie sind mit je 3.000 Euro dotiert.
Die Arbeiten mĂŒssen im Zeitraum des Wolfsjahres 2015/2016 â also zwischen dem 1. Mai 2015 und dem 30. April 2016 â veröffentlicht worden sein. Alle Nominierungen, die bis zum 1. Mai 2016 beim NABU eingegangen sind, werden berĂŒcksichtigt. Ăber die Preisvergabe entscheidet eine Jury. Partner des NABU-Journalistenpreises ist die VOLKSWAGEN AG, die das Projekt âWillkommen Wolf!â von Anfang an unterstĂŒtzt hat.
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| | | | Bis zu 85.000 Saiga-Antilopen in Kasachstan fallen Massensterben zum Opfer | NABU: Ein Drittel des Weltbestandes verendet â dramatischer RĂŒckschlag fĂŒr SchutzbemĂŒhungen
Bis zu 85.000 Saiga-Antilopen sind in Kasachstan binnen weniger Tage gestorben â ein Drittel des gesamten Weltbestandes. Die kasachischen Behörden sowie internationale Experten sind bereits seit Tagen vor Ort, um ein genaues Bild der Lage zu bekommen. âSaiga-Antilopen sind bereits ohne derartige Katastrophen stark bedroht. Ein Massensterben dieses AusmaĂes bedeutet einen dramatischen RĂŒckschlag fĂŒr die SchutzbemĂŒhungenzum Erhalt dieser Artâ, sagte NABU-VizeprĂ€sident Thomas Tennhardt. Der NABU engagiert sich bereits seit vielen Jahren fĂŒr den Saiga-Schutz in Kasachstan und trĂ€gt dazu bei, ein stĂ€rkeres Bewusstsein fĂŒr die wichtige Rolle der Art im Steppen-Ăkosystem zu schaffen und das illegale Töten dieser besonderen Tiere zu verhindern.
Das derzeit betroffene Gebiet umfasst etwa 16.000 Hektar und liegt in den weiten Steppen Zentralkasachstans in der Koustanay Region, welche mit der Bekpak-Dala-Population die meisten Saigas beherbergt. Hier wurden die ersten toten Tiere Mitte Mai gefunden und die Zahlen seither tĂ€glich nach oben korrigiert. Das kasachische Landwirtschaftsministerium geht davon aus, dass das Sterben weitergeht und die Zahl der toten Tiere noch weiter ansteigt. Ein solches Massensterben von Saigas ist nicht neu: 1984 starben etwa 100.000 Tiere, 1988 waren es sogar 634.000. Im Mai 2010 starben 12.000 Tiere, im Jahr darauf 500. Die GrĂŒnde dafĂŒr sind bisher nicht abschlieĂend geklĂ€rt: Krankheitserreger, Vegetation sowie klimatische Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen. Die toten Tiere haben Schaum vor dem Mund und Diarrhoea. Vor allem Weibchen und ihre KĂ€lber scheinen betroffen zu sein â Mitte Mai versammeln sie sich in riesigen Herden, um alle zur selben Zeit innerhalb von nur etwa einer Woche ihre Jungen zu bekommen. VeterinĂ€re haben den Erreger Pasteurella festgestellt, der allerdings natĂŒrlicherweise in der Saiga-Population prĂ€sent ist und dessen Ausbruch als Symptom anderer Stressfaktoren zu interpretieren ist.
âDie Steppe ist im Wandel, da viele Ăcker brach liegen und dadurch bestimmte FrĂŒhjahrsblĂŒher stellenweise massenhaft auftreten. In Kombination mit starken RegenfĂ€llen kann es dann unter anderem zu Vergiftungen kommenâ, erklĂ€rte Til Dieterich, NABU-Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Eurasien. Er hoffe, dass die beteiligten Wissenschaftler und Organisationen eng zusammenarbeiten und den GrĂŒnden fĂŒr das dramatische Massensterben möglichst schnell auf den Grund gehen.
Laut IUCN gelten Saiga-Antilopen als stark bedroht. In den neunziger Jahren sind die BestĂ€nde von mehr als einer Million auf nur knapp 40.000 Tiere eingebrochen. GrĂŒnde dafĂŒr sind massive Wilderei und die Jagd nach den Hörnern der Saiga-MĂ€nnchen â einem nachgefragten Rohstoff in der traditionellen chinesischen Medizin. Nur durch gezielte Schutzaktionen, ein striktes Jagd- und Handelsverbot sowie ein internationales Saiga-Abkommen zwischen allen fĂŒnf Arealstaaten unter dem Dach der Bonner Konvention konnte sich die Art in den letzten Jahren wieder leicht stabilisieren. Letzte SchĂ€tzungen hatten die Saiga-BestĂ€nde in Kasachstan auf etwa 200.000 Tiere und im gesamten Verbreitungsgebiet auf 260.000 Tiere beziffert. âDiese Zahlen mĂŒssen nun wieder dramatisch nach unten korrigiert werdenâ, so Dieterich. | Mehr | | | |
| | | | NABU startet bundesweite Fledermaushotline | Experten beraten am Telefon zu Themen rund um die Fledermaus
Der NABU hat das erste bundesweite Infotelefon zum Thema FledermĂ€use gestartet. Mit diesem Angebot möchte der NABU Menschen beraten, die Fragen zum Umgang mit FledermĂ€usen haben. Helfen können die NABU-Experten bei Fragen wie, was beim Fund einer verletzten Fledermaus zu tun ist, wie sich eingenistete FledermĂ€use bei Hausrenovierungen schĂŒtzen lassen oder sich ein Haus fledermausfreundlich gestalten lĂ€sst. "FledermĂ€use sind fĂŒr viele noch immer ein unbeschriebenes Blatt. Um FledermĂ€use zu schĂŒtzen, muss man sie kennen und verstehen lernen. FledermĂ€use sind keine SchĂ€dlinge, sondern als 'biologische SchĂ€dlingsbekĂ€mpfung' extrem nĂŒtzlich. So kann ein Tier bis zu 4.000 MĂŒcken pro Nacht vertilgen", sagt NABU-Fledermausexperte Sebastian Kolberg.
In Deutschland sind 25 der 44 in Europa vorkommenden Fledermausarten heimisch, einige sind jedoch vom Aussterben bedroht. Die Tiere sind europaweit gesetzlich streng geschĂŒtzt. GrĂŒnde fĂŒr den BestandsrĂŒckgang einiger Fledermausarten sind unter anderem der Einsatz von Pestiziden in Land- und Forstwirtschaft, die Intensivierung der Landwirtschaft, die Entnahme von höhlenreichem Altholz aus dem Wald, Quartierszerstörung durch GebĂ€udesanierung, der Einsatz von Holzschutzmitteln im Dachboden, Höhlentourismus oder nicht naturschutzfachlich geplante Windenergieanlagen. Zwischen Ende Mai und Ende Juni werden die Jungtiere der FledermĂ€use geboren. In dieser Zeit ist die AktivitĂ€t der Tiere besonders hoch und die Begegnungen zwischen Mensch und Fledermaus nehmen stetig zu.
Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich der NABU erfolgreich im Fledermausschutz. Die Hotline wird neben Teamleiterin Petra Gatz vom NABU Hessen noch von den Fledermaus-Expertinnen Britta Wesche vom NABU Schleswig-Holstein und Cosima Lindemann vom NABU Rheinland-Pfalz betreut. Alle verfĂŒgen ĂŒber jahrelange Erfahrung im Fledermausschutz und sind selbst am Wochenende und an Feiertagen zu bestimmten Zeiten erreichbar. "Bis auf den Winterschlaf kennen die Tiere keine Auszeit. Daran haben wir uns inzwischen gewöhnt", so Gatz.
Die NABU-Fledermaushotline (Tel.: 030-284984-5000) ist wochentags von 10 bis 16 Uhr, von Juni bis August zusÀtzlich von 19 bis 21 Uhr zu erreichen. Am Wochenende und an Feiertagen können Interessierte von 11 bis 13 Uhr und von 17 bis 19 Uhr anrufen. | Mehr | | | |
| | | | Karlsruhe: Karlsruhe ist Sieger beim Deutschen Fahrradpreis | PreisĂŒbergabe beim Nationalen Radverkehrskongress/Auszeichnung fĂŒr die beste KommunikationsmaĂnahme
Karlsruhe hat den "Deutschen Fahrradpreis" in der Kategorie âDie fahrradfreundlichste Entscheidung - Kommunikationâ gewonnen. Bei der PreisĂŒbergabe (18. Mai 2015) im Rahmen des Nationalen Radverkehrskongress in Potsdam nahm Prof. Dr. Anke Karmann-Woessner, Leiterin des Stadtplanungsamts, zusammen mit Katrin Herold, im Planungsamt fĂŒr Radförderung zustĂ€ndig, den Preis fĂŒr "Fahrradfreundliches Karlsruhe: Tu's aus Liebe" entgegen. âDie Kampagne spricht ein ernstes Thema mit Humor an. Sie richtet sich an alle Verkehrsteilnehmer und trifft bei ihnen auf offene Ohren, weil niemand belehrt oder kritisiert wird. Stattdessen wird rĂŒcksichtsvolles Verhalten positiv verstĂ€rktâ, lobte Katrin Lange, StaatssekretĂ€rin im Ministerium fĂŒr Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, die den Preis ĂŒberreichte. Die Jury ĂŒberzeugte auĂerdem das Engagement der Stadt, die mit der Kampagne gezielt an bestehende MaĂnahmen anknĂŒpft.
"Wichtig ist, dass die Kampagne langfristig angelegt ist und unsere InfrastrukturmaĂnahmen ergĂ€nztâ, hebt Karmann-Woessner ein Erfolgsfaktor hervor. âDurch unser langfristiges Engagement können wir die Themen variieren, die Kampagne bleibt lebendig und die Botschaften erreichen dadurch die Verkehrsteilnehmenden leichter. Gleichzeitig ist insbesondere die UnterstĂŒtzung durch die politischen Vertreter, also die StadtrĂ€te und den Baudezernenten und die Verwaltungsspitze wichtigâ, die Karmann-Woesner, âsie unterstĂŒtzen die Kampagne nicht nur in den gemeinderĂ€tlichen Gremien, sondern auch vor Ort, etwa durch das Verteilen des RadlerfrĂŒhstĂŒcks am Draistag oder von SchokoladennikolĂ€usen am Nikolaustag als Belohnung fĂŒr das Radeln mit Licht."
âEinmal mehr zeigt die Auszeichnung uns, dass wir in Karlsruhe auf der richtigen Spur radelnâ, freut sich denn auch BĂŒrgermeister Michael Obert ĂŒber den neuerlichen Erfolg bei einem bundesweiten Radwettbewerb. Bewusst sei das Radförderprogramm auf mehrere SĂ€ulen gebaut. Die Radinfrastruktur zu ertĂŒchtigen sei das eine, das Miteinander im StraĂenverkehr zu thematisieren und ohne erhobenem Zeigefinger fĂŒr einen gutes Klima unter allen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern zu werben, das andere, so Obert.
âDer Deutsche Fahrradpreisâ ist ein bundesweiter Wettbewerb zur Förderung des Radverkehrs in Deutschland. 2015 wurde er vom Bundesministerium fĂŒr Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft fuĂgĂ€nger- und fahrradfreundlicher StĂ€dte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS), dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und dem Verbund Service und Fahrrad g.e.V. (VSF) zum 15. Mal ausgelobt.
Intention ist, als Bestandteil des Nationalen Radverkehrsplans der Bundesregierung beispielhafte Projekte bei EntscheidungstrĂ€gern und Fachleuten bekannt zu machen. Ein weiteres Ziel des Wettbewerbs ist es, das Image des Fahrrads in der Ăffentlichkeit aufzuwerten und somit mehr Menschen in Deutschland zum Fahrradfahren zu bewegen.
Insgesamt wurden 2015 Preise fĂŒr vier Kategorien vergeben. Neben Karlsruhe wurden als Good-Practice-Beispiel fĂŒr die fahrradfreundlichste Entscheidung in der Kategorie Infrastruktur die Nordbahntrasse Wuppertal und in der Kategorie Service das Projekt âFahrrĂ€der fĂŒr FlĂŒchtlingeâ des ADFC Saarland ausgezeichnet. Boris Palmer wurde als Fahrradfreundlichste Persönlichkeit ausgezeichnet. 113 Bewerber konkurrierten um die mit insgesamt 9.000 Euro dotierte Auszeichnung.
Die Kampagne "Tu's aus Liebe" (www.kopf-an.de) macht auf lockere, unkonventionelle Weise konkrete Handlungsempfehlungen. Mit "Liebe auf den ersten Schulterblick" oder "Mach dich sichtbar" zielt sie auf mehr RĂŒcksichtnahme im Verkehr sowie die Eigenverantwortung der Radfahrerinnen und Radfahrer.
zum Bild oben:
Katrin Lange, StaatssekretĂ€rin im Ministerium fĂŒr Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, ĂŒberreicht Prof. Dr. Anke Karmann-Woessner (Leiterin Stadtplanungsamt) und Katrin Herold (Radplanung Stadtplanungsamt) die Auszeichnung. / Foto: (c) Dirk Michael Deckbar | | | | |
| | | | Fahrrad auf Reisen: Quer durch Deutschland ab 9 Euro | Fahrradfahrer können ihr Rad gĂŒnstig mit auf Reisen nehmen. Das zeigt ein Vergleich der Stiftung Warentest. Zahlreiche Fernbus-Anbieter bieten Fahrradtickets fĂŒr 9 beziehungsweise 10 Euro an. Der Preis gilt fĂŒr ein Fahrrad in StandardgröĂe und maximal 25 Kilogramm Gewicht.
Die Deutsche Bahn möchte die Fahrradmitnahme im ICE ab Ende 2017 ermöglichen, im City-Night-Line kommt das Rad schon heute fĂŒr 10 Euro ans Ziel. Auch IC und EC bieten FahrradstellplĂ€tze, das Ticket kostet 9 Euro bzw. 6 Euro mit Bahncard. Im Regional- und Nahverkehr kostet ein bundesweites Fahrrad-Tagesticket 5 Euro.
Deutlich teurer ist das Fahrrad im Flugzeug, die Kosten variieren jedoch stark je nach Flugzone und Fluglinie. So verlangen Lufthansa und KLM innerhalb Deutschlands und Europas zum Beispiel rund 50 Euro, Turkish Airlines 30 und Iberia 75 Euro.
Egal welches Verkehrsmittel: Die Stiftung Warentest empfiehlt, das Fahrradticket möglichst frĂŒh zu buchen, damit sich Radfahrer bei EngpĂ€ssen um Alternativen kĂŒmmern können.
So kann das Rad auch im normalen Versandhandel verschickt werden. Die Transporteure holen das Fahrrad zuhause ab und liefern es zur Wunschadresse. Das dauert innerhalb Deutschlands zwischen zwei und vier Werktage und kostet bei Hermes rund 40 und bei DHL rund 50 Euro. GĂŒnstiger versendet die Deutsche Bahn (ca. 25 Euro).
Der ausfĂŒhrliche Vergleich erscheint unter www.test.de/radreisen und in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (seit 20.05.2015 am Kiosk). | Mehr | | | |
| | | | NABU zum Petersberger Klimadialog: Der Klima-Countdown lÀuft | Deutschland muss jetzt von allen LÀndern höhere Klimaschutzziele einfordern
AnlĂ€sslich des Petersberger Klimadialogs Anfang kommender Woche appelliert der NABU an die Bundesregierung, von allen LĂ€ndern stĂ€rkere Anstrengungen fĂŒr den Klimaschutz und eine Erhöhung der lĂ€nderspezifischen Klimaziele einzufordern. Bei dem Treffen in Berlin werden Vertreter von 35 Staaten die Weltklimakonferenz Ende des Jahres in Paris vorbereiten. âIn knapp 200 Tagen soll ein weltweites und ambitioniertes Klimaschutzabkommen stehen â doch davon ist die Staatengemeinschaft noch weit entfernt. Alle LĂ€nder mĂŒssen dem Klimaschutz jetzt höchste PrioritĂ€t einrĂ€umen. Denn sonst steht die Welt am Ende wieder mit einem HĂ€tte-, Wenn- und Aber-Abkommen daâ, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.
Deutschland sei in der Vorbereitung des Abkommens als Gastgeber des Petersberger Dialogs und aktueller G7-Vorsitzender besonders gefordert. âNoch sind die konkreten Klimaschutzziele aller LĂ€nder viel zu gering. Die Bundesregierung muss sich dringend dafĂŒr einsetzen, dass alle Staaten hier ihre Anstrengungen erheblich steigern, dass dies vertraglich festgehalten und auch ĂŒberprĂŒfbar wirdâ, so Tschimpke. ZusĂ€tzlich mĂŒsse auch ein ĂberprĂŒfungsprozess fĂŒr die einzelnen Klimaschutzziele der LĂ€nder entwickelt werden, der sie vergleichbar macht und ihre Wirksamkeit garantiert. Denn derzeit setzt sich jedes Land individuelle Ziele mit selbst gewĂ€hlten ZeitrĂ€umen und ohne Vergleichbarkeit.
Das kommende Klimaschutzabkommen wird erstmals BeitrĂ€ge von allen LĂ€ndern einfordern. Auf dem Verhandlungstisch liegt seit der Klimakonferenz in Lima Ende letzten Jahres ein Papier mit sehr vielen Optionen und nur wenigen konkreten Vereinbarungen. Strittig ist nicht nur die Frage, wie das Zwei-Grad-Ziel erreicht werden soll, sondern auch wie entscheidende Fragen zur Finanzierung geklĂ€rt und vertraglich festgehalten werden. âIndustrielĂ€nder wie Deutschland mĂŒssen jetzt als mutige Wegbereiter auftreten und sich international stĂ€rker finanziell beteiligen. Nur so steigt auch in den Schwellen- und EntwicklungslĂ€ndern die Kompromissbereitschaft, eigene, vergleichbare und ĂŒberprĂŒfbare Verpflichtungen einzugehenâ, so Tschimpke.
Bis Paris brauche es eine kluge Strategie, wie die Klimaschutzkonferenz erfolgreich abgeschlossen werden kann. Deutschland mĂŒsse hier als Vorbild fĂŒr eine naturvertrĂ€gliche Energiewende und die Erreichung der nationalen Klimaschutzziele vorangehen. âLangfristig ist Klimaschutz nur zu machen, wenn der Ausstieg aus allen fossilen EnergietrĂ€gern gelingtâ, so NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz. âMit dem Klimabeitrag fĂŒr die dreckigsten Kraftwerke geht die Bundesregierung einen ersten Schritt in die richtige Richtung.â | Mehr | | | |
| | | | NABU: Eine lebendige Havel dank EU-Naturschutzrichtlinien | Bedeutender Naturschatz in Europa - âFitness-Checkâ darf nicht zum Naturschutz-Abbau fĂŒhren
Die Naturschutzgesetzgebung der EU soll auf den PrĂŒfstand: Aktuell haben alle BĂŒrgerinnen und BĂŒrger in den Mitgliedsstaaten die Gelegenheit, sich bis zum 24. Juli zur Bedeutung und zu einer möglichen âModernisierung" der zwei wichtigsten EU-Gesetze fĂŒr den Natur- und Artenschutz zu Ă€uĂern: der Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) und der Vogelschutzrichtlinie. Mit der Aktion âNaturschĂ€tze rettenâ stellt der NABU jede Woche unter www.NABU.de/naturschaetze ein Gebiet, eine Art oder einen Lebensraum vor, die vom Schutz der EU profitieren oder ohne diesen verloren gehen könnten. BĂŒrgerinnen und BĂŒrger können sich jetzt auf der Kampagnenseite fĂŒr die NaturschĂ€tze einsetzen.
Unter dem Schutz der EU hat sich die Untere Havelniederung gleich in zweierlei Hinsicht zum âNaturschatzâ entwickelt: Sie bildet die Achse zwischen mehreren Natura-2000-Gebieten und beherbergt zugleich zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die durch die FFH- und Vogelschutzrichtlinie geschĂŒtzt sind. Entlang der rund 90 Flusskilometer zwischen Pritzerbe und Gnevsdorf finden sich viele schĂŒtzenswerte LebensrĂ€ume. Die Untere Havel ist nicht nur eines der bedeutendsten Feuchtgebiete des westlichen Mitteleuropas. Als Rast- und Ăberwinterungsgebiet nordischer Sumpf- und Wasservögel ist sie auch fĂŒr den internationalen Artenschutz von groĂer Bedeutung. Mehr als 1.100 gefĂ€hrdete und vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen, wie etwa Biber, Fischotter, Sumpfdotterblume und Kuckucks-Lichtnelke, sind hier zu Hause.
Wie wichtig die Verankerung von Naturschutzrichtlinien ist, zeigt ein Blick auf den âWerdegangâ der Unteren Havel. Durch RegulierungsmaĂnahmen gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Havel viel von ihrer ursprĂŒnglichen Dynamik genommen. Der Bau von Deichen und Uferbefestigungen, der zunehmende Schiffsverkehr sowie die wachsende Belastung durch AbwĂ€sser und EintrĂ€ge aus der Landwirtschaft setzten dem Fluss stark zu.
Im Jahr 2005 hat der NABU daher das gröĂte europĂ€ische Projekt zur Renaturierung eines Flusses gestartet. Auf etwa 19.000 Hektar werden verschiedene MaĂnahmen, darunter die Entfernung von steinernen Uferbefestigungen und der Anschluss von Altarmen, umgesetzt, um so groĂe Flussabschnitte der Unteren Havel wieder zu ihrer ursprĂŒnglichen Vielfalt zurĂŒckzufĂŒhren.
Vor diesem Hintergrund möchte der NABU zahlreiche Menschen dazu bewegen, sich fĂŒr starke Naturschutzgesetze in der EuropĂ€ischen Union auszusprechen. Einige Regierungen und Wirtschaftslobbyisten verlangen bereits die AbschwĂ€chung der Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) und Vogelschutzrichtlinie. Der Schutz von allein in Deutschland ĂŒber 5.000 Natura-2000-Gebieten könnte damit geschwĂ€cht werden. Die Jagd auf Zugvögel und Wölfe, der Schutz von FledermĂ€usen, Bibern und BuchenwĂ€ldern stĂŒnde wieder zur Debatte.
Der NABU fordert nicht nur den Erhalt der EU-Vogelschutz- und FFH-Richtlinie, sondern auch eine konsequentere Durchsetzung und Finanzierung der geltenden Naturschutzstandards. âWenn die EU-Kommission, das EuropĂ€ische Parlament und die Mitgliedstaaten es ernst meinen mit dem Stopp des Artensterbens bis 2020, wozu sie sich verpflichtet haben, dann muss eine breit angelegte Naturschutzoffensive eingeleitet werden. Das bedeutet: mehr Geld und mehr Personal fĂŒr die Naturschutzverwaltungen, aber auch klare Bestimmungen fĂŒr Schutzgebiete sowie empfindliche Strafen fĂŒr illegales Töten von Zugvögeln in der ganzen EUâ, so NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke. | Mehr | | | |
| | | | NABU: Die dreckigsten Kohlekraftwerke mĂŒssen vom Netz | Kein Einknicken vor der Kohle-Lobby â Falsches Signal fĂŒr den Weltklimagipfel in Paris
Zu jĂŒngsten Medienberichten, dass der von Bundesumweltminister Gabriel geplante Klimaschutzbeitrag des Stromsektors auf Druck von Unternehmen, Gewerkschaften und Unionspolitikern um rund ein Drittel gekĂŒrzt werden soll, erklĂ€rt NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke: âMit dem Klimabeitrag hat der Wirtschaftsminister ein kluges Instrument vorgelegt, um KlimaschutzbeitrĂ€ge im Energiesektor zu erzielen â es wĂ€re ein Armutszeugnis wenn Sigmar Gabriel nun vor der Kohle-Lobby einknickt. Die dreckigsten und Ă€ltesten Braunkohlekraftwerke mĂŒssen in absehbarer Zeit vom Netz, sonst werden kaum die Klimaziele bis 2020 zu schaffen sein.â
Statt der bisher veranschlagten zusĂ€tzlichen 22 Millionen Tonnen CO2 sollen gemÀà der bekanntgewordenen PlĂ€ne nun lediglich 16 Millionen Tonnen durch den Kraftwerkspark eingespart werden. In der Konsequenz heiĂt das, dass die alten Kohlemeiler deutlich lĂ€nger laufen werden und höhere BeitrĂ€ge in anderen Sektoren geleistet werden mĂŒssen â wie genau das gehen soll, ist noch unklar. âDas Herumlamentieren und Feilschen um die Anteile, die in jedem Sektor zu leisten sind, muss ein Ende haben. Die VorschlĂ€ge, die auf dem Tisch liegen, mĂŒssen endlich aufgegriffen werden, der Klimaschutz kann nicht mehr wartenâ, warnt Tschimpke. Wenn sich Deutschland international weiterhin als Vorreiter in Sachen Klimaschutz profilieren wolle, dĂŒrfe die GlaubwĂŒrdigkeit nicht so leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.
Zeitgleich mit Bekanntwerden der PlĂ€ne fand in Deutschland der Petersberger Klimadialog zur Vorbereitung des internationalen Klimaschutzabkommens in Paris im Dezember statt, der am heutigen Dienstag zu Ende geht. âWenn die Bundesregierung nicht in der Lage ist im eigenen Land glaubwĂŒrdigen Klimaschutz zu gestalten, kann sie wohl kaum von anderen LĂ€ndern mehr Ambitionen im Klimaschutz fordernâ, so NABU-Klimaschutzexperte Sebastian Scholz. âKanzlerin Merkel hat es versĂ€umt, sich klar fĂŒr die PlĂ€ne ihres Wirtschaftsministers auszusprechen und damit zugelassen, dass die Besitzstandswahrer der Kohle-Industrie direkt die internationale Klimadiplomatie torpedieren.â | | | | |
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