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Freitag, 4. Juli 2025
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Verschiedenes

 
Karlsruhe: Über unmenschliche Textilproduktion
Forum im Jubez-Café am Mittwoch, 7. Oktober

Todschick: Edle Labels, billige Mode – Unmenschlich produziert“ ist das Thema des Forums im Jubez-Café am Mittwoch, 7. Oktober, um 19 Uhr. Referentin Gisela Burckhardt, die Vorstandsvorsitzende von Femnet, setzt sich seit 15 Jahren für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie weltweit ein. In ihrem gleichnamigen Buch erklärt sie unter anderem, dass teure Markenkleidung nicht mit fair hergestellter Mode gleichzusetzen ist und berichtet aktuell über Missstände in asiatischen Textilfabriken. Beim anschließenden Gespräch, auch mit Ingeborg Pujiula, Weltladen, geht es um Möglichkeiten der Einflussnahme.
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EU gibt grünes Licht für Löwenjagd
NABU International und Pro Wildlife fordern Einfuhrverbot von Trophäen und verweisen auf stark dezimierte Bestände

Die NABU International Naturschutzstiftung und Pro Wildlife kritisieren die Entscheidung der EU vom 15. September, die Einfuhr von Löwentrophäen aus Tansania trotz massiver Bestandsrückgänge zu genehmigen und fordern ein umgehendes Importverbot.

Afrikas Löwen verschwinden: Laut der Roten Liste bedrohter Tierarten der Weltnaturschutzunion ist der Bestand des „Königs der Tiere“ seit 1993 um 42 Prozent eingebrochen. Das Verbreitungsgebiet der Löwen schrumpfte auf weniger als 20 Prozent. Auch Löwen in Tansania sind massiv betroffen. In mindestens zwölf, vielleicht sogar 16 afrikanischen Ländern sind Löwen bereits ausgestorben. Als Hauptursache gelten Lebensraumverlust und Konflikte mit Viehbesitzern. Wissenschaftler machen auch die Großwildjagd mitverantwortlich für den Niedergang der Löwenbestände.

„Trotz des gravierenden Rückgangs von Tansanias Löwenpopulation erteilt die EU grünes Licht für die Einfuhr von Jagdtrophäen der schrumpfenden Bestände und treibt damit die Ausrottung der Löwen voran“, sagte Daniela Freyer von Pro Wildlife. Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung, ergänzt: „In Tansania herrschen Korruption, Intransparenz und Missmanagement. Die EU-Entscheidung ist inkonsequent, unverantwortlich und steht im klaren Widerspruch zu den EU-Vorschriften für Nachhaltigkeit.“ NABU International und Pro Wildlife fordern, diese umgehend zu revidieren.

Die illegale Jagd auf den Löwen Cecil in Simbabwe im Sommer dieses Jahres löste internationale Empörung aus. Jedoch werden jedes Jahr von der Öffentlichkeit unbemerkt Hunderte Löwen von Jägern legal getötet. Tansania ist eine der letzten Hochburgen für Löwen – gleichzeitig ist das Land ein Hauptreiseziel für Löwenjäger. Studien zeigen, welche negativen Auswirkungen die Großwildjagd dort in den letzten 30 Jahren hatte. Und obwohl die Tiere bedroht sind, können Jäger die Trophäen auch in die EU importieren, sofern die EU-Behörden dies genehmigen. Neben der USA ist die EU Hauptabsatzmarkt für Löwentrophäen.

Auch der amerikanische Löwenforscher Professor Craig Packer, mit dem NABU Internatioal in Tansania an einem Löwenschutzprojekt zusammenarbeitet, betonte in einem Brief an die EU-Behörden die starke Abnahme der tansanischen Löwenpopulationen und fordert deshalb ebenfalls ein umgehendes Einfuhrverbot tansanischer Jagdtrophäen.


Hintergrund:
· Löwen sind durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) international geschützt. Eine Einfuhr in die EU ist nur mit Genehmigung der zuständigen Behörde des Einfuhrstaates möglich. Diese muss laut EU-Artenschutzverordnung unter Berücksichtigung von Entscheidungen der „Wissenschaftlichen Prüfgruppe“ (Scientific Review Group - SRG), der alle EU-Staaten angehören, bescheinigen, dass die Einfuhr den Erhaltungsstatus der Art oder das Verbreitungsgebiet der Population nicht beeinträchtigt.
· Jäger haben es insbesondere auf erwachsene männliche Tiere im besten Fortpflanzungsalter abgesehen. Sie schießen die für den Erhalt der Population wichtigsten Tiere und betreiben eine unnatürliche Selektion, die fatale Folgewirkungen für den Bestand hat: Wenn der Anführer eines Rudels getötet wird, übernimmt ein neues Männchen das Rudel und tötet den Nachwuchs seines Vorgängers, um seine eigenen Fortpflanzungschancen zu erhöhen.
· Jagdbefürworter rechtfertigen die Jagd als wichtigen Devisenbringer, der einen Beitrag zum Schutz bedrohter Arten leiste. Verschiedene Studien widerlegen dies allerdings. In Tansania kritisieren Verbände zudem seit Jahren, dass die Landbevölkerung kaum an den Jagderlösen beteiligt wird und dass gerade in Jagd und Naturschutz massive Korruption herrscht.
· Im Mai 2015 wurde bekannt, dass Tansanias Elefantenbestände in fünf Jahren um 60 Prozent zurückgegangen waren. Tansanias Regierung hatte die Bestandszählungen zuvor monatelang zurückgehalten.
· Bedrohte Rote Liste bedrohter Arten der IUCN zum Afrikanischen Löwen: http://www.iucnredlist.org/details/full/15951/0
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Manipulation von Abgastests bei VW
NABU fordert VW lückenlose Aufklärung

EU-Kommission muss nun Verfahren in Europa wasserdicht machen

Im Zusammenhang mit den Manipulationen um Abgastests von Dieselfahrzeugen in den USA fordert der NABU von seinem Kooperationspartner Volkswagen eine lückenlose und schnelle Aufklärung. „Das Bestreben von Volkswagen, bis 2018 zum umweltfreundlichsten Autokonzern der Welt zu werden, ist stark beschädigt. Nur durch vollumfängliche Aufklärung und personelle sowie strukturelle Konsequenzen kann wieder Vertrauen hergestellt werden“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Der NABU kritisiert seit langem, dass die Abgaswerte vieler Fahrzeuge nur auf dem Prüfstand eingehalten und in der Praxis deutlich überschritten werden und fordert eine Anpassung der Verfahren sowie Messungen an ganz normalen Autos auf der Straße.

Miller: „Es ist naheliegend, dass neben VW auch andere Hersteller manipulieren und zwar auch in Europa. Die EU-Kommission und die Bundesregierung müssen dem nun schleunigst nachgehen und die Abgastests anpassen und diese um Messungen im realen Fahrbetrieb erweitern.“

Auch bei den Verbrauchsgrenzwerten tricksen die Hersteller nach Auffassung des NABU bis tief in den dunkelgrauen Bereich. Bundesregierung und EU-Kommission seien dem bisher nicht mit der notwendigen Konsequenz nachgegangen.

Miller: „Es wird allerhöchste Zeit, dass die Tricksereien zu Lasten von Umwelt- und Gesundheitsschutz ein Ende nehmen. Der Abgasskandal in den USA muss ein Weckruf für die deutsche Autoindustrie und die zuständigen Behörden sein.“
 
 

 
NABU: Erster Jagdausrüster bietet nur noch bleifreie Munition an
Bleihaltige Munition verbieten – Alternativen sind verfügbar

Der NABU hat die Initiative des niedersächsischen Forstbedarfhändlers und Jagdausrüsters Grube aus Bispingen begrüßt, nur noch bleifreie Büchsenmunition zu verkaufen. „Die Firma Grube ist das erste Unternehmen in Deutschland, das dem Kunden ausschließlich ein Sortiment an bleifreier Jagdbüchsenmunition anbietet. Sie setzt damit ein wichtiges Zeichen in der seit Jahren andauernden Diskussion um das Verbot bleihaltiger Jagdmunition“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die Grube KG gibt seit der Übernahme des Jagdausrüstungshändlers Kettner den Kettner-Katalog „Kompetenz in Jagd“ heraus. Die darin angebotene Munition ist ausschließlich bleifrei.

Blei ist ein giftiges Schwermetall mit gravierenden Folgen für Natur und Umwelt und die Gesundheit von Verbrauchern. So sind Bleivergiftungen eine der Haupttodesursachen bei Seeadlern. Sie nehmen beim Verzehr von Innereien eines erlegten Tieres Bestandteile zerlegter Bleigeschosse auf und sterben qualvoll. Blei ist auch für den Menschen gefährlich. Es schädigt Nervensystem, Nieren sowie das Herz-Kreislaufsystem, wird als krebserregend eingestuft und mindert die Intelligenz und Aufmerksamkeit von Kindern.

„In wenigen Wochen beginnen die Drückjagden, bei denen Rehe, Wildschweine und Hirsche intensiv bejagt werden. Vor diesem Hintergrund unterstützt der NABU auch ausdrücklich die Aussage des Kettner-Katalogs, wonach waidgerechtes Jagen regelmäßiges Training erfordere“, so Tschimpke weiter. Wie mittlerweile vielfach bewiesen wurde, sei nämlich der entscheidende Faktor der Tötungswirkung nicht das Geschossmaterial, sondern die Fähigkeit des Jägers.

Der NABU appelliert an die Bundesregierung, sich im Bundesjagdgesetz endlich für ein konsequentes Verbot bleihaltiger Munition einzusetzen und einen jährlichen Schießnachweis zum Beleg der Treffsicherheit einzuführen. Das Beispiel der Firma Grube mache deutlich, dass sich die Branche bereits auf andere Rahmenbedingungen einstellt.
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Reaktorstahlprobleme beim ältesten und neuesten AKW der Welt
Der Reaktordruckbehälter ist bei jedem AKW der sicherheitstechnisch wichtigste Bereich. In ihm findet unter hohem Druck die Kernspaltung statt und er ist die wichtigste Barriere, die das Austreten radioaktiver Stoffe verhindern soll. In jedem AKW wird in einem Betriebsjahr pro Megawatt elektrischer Leistung die Radioaktivität einer Hiroshima-Bombe erzeugt. Ein Bersten des Druckbehälters führt unweigerlich zum unbeherrschbaren Supergau mit allen Folgen wie wir sie in Tschernobyl und Fukushima erlebt haben.

Die Atomindustrie und die von einem möglichen Unfall betroffene Bevölkerung haben jetzt ein zusätzliches Problem. In zwei belgischen AKW sind bei Untersuchungen viele tausend Risse im Reaktordruckbehälter gefunden worden. Aufgrund dieser massiven Sicherheitsprobleme empfahl der Leiter der belgischen Atomaufsichtsbehörde eine genaue Untersuchung aller Atomreaktoren weltweit.

Der Oberrhein ist jetzt betroffen von Reaktorstahlproblemen beim weltweit ältesten AKW (Beznau-CH) und beim neuesten Atomkraftwerk (Flamanville-F).

AKW Beznau:
In der Schweiz, einem der reichsten Länder der Welt, betreiben die Atomkonzerne im grenznahen Beznau das weltweit älteste Atomkraftwerk und würden diese Gefahrenquelle gerne verantwortungslos 60 Jahre lang strahlen lassen. Doch aktuell ist das „Technikmuseum“ abgeschaltet. Wegen Materialfehlern am Reaktordruckbehälter führt die AKW-Betreiberin Axpo Untersuchungen durch. Bei der Jahresrevision waren „alte Unregelmäßigkeiten“ im Material des Reaktordruckbehälters entdeckt worden, sicherheitstechnische Verunreinigungen im Stahl und Stellen, an denen das Material eine andere Dichte aufweist. Bei einem alten, spröden Reaktordruckgefäß das jahrzehntelang einer hohen Neutronenstrahlung, starken Temperaturschwankungen und einem hohen Druck ausgesetzt war, bedeutet dies ein massives Sicherheitsrisiko.

EPR Flamanville:
In Flamanville, an der französischen Atlantikküste, wird gerade ein neues AKW gebaut, das schon 2012 in Betrieb gehen sollte. Der EPR (European Pressurized Water Reactor), das nach Ansicht der Betreiber „sicherste “ AKW der Welt, hatte schon in der bisherigen Bauphase massive technische Probleme und darum sind die Kosten von 3,3 Milliarden Euro auf jetzt 10,5 Milliarden Euro gestiegen. Strom aus Windrädern und Solarenergie ist zum Entsetzen der französischen Atomlobby wesentlich günstiger als der Atomstrom. Und kurz vor der geplanten Inbetriebnahme gibt es jetzt erneut ein massives Sicherheitsproblem, diesmal mit dem verwendeten Reaktorstahl. Der Neubau eines AKW in Europa war ein "Sieg" für die Atomlobby. Jetzt wird immer deutlicher, dass sie sich gerade auch ökonomisch zu Tode siegt.

Im Frühjahr 2015 berichtete die französische Atomsicherheitsbehörde ASN über „Anomalien“ im Stahl des schon eingebauten neuen Reaktordruckbehälters. Laut Pierre-Franck Chevet, dem Vorsitzenden der ASN, sind die gefundenen Anomalien „sehr ernst“ und könnten zu Rissbildungen führen. Das bedeutet, dass ein extrem teurer Austausch des Druckbehälters und mehrere Jahre Verzögerung von EDF und AREVA eingeplant werden müssen. Da die Abschaltung des ältesten französischen AKW in Fessenheim von der französischen Umweltministerin an die Inbetriebnahme von Flamanville gekoppelt und so das Abschaltversprechen von Staatspräsident Hollande gebrochen wird, ist die Region am Oberrhein von diesen Entwicklungen am Atlantik mitbetroffen.

Reaktorstahlprobleme, also im sicherheitstechnisch wichtigsten Bereich beim ältesten AKW der Welt in Beznau und im neuesten AKW der Welt in Flamanville zeigen das Versagen der Hochrisikotechnologie Atomkraft wie in einem Brennspiegel.

Aus Gründen des Menschenschutzes darf das Technikmuseum Beznau nicht mehr ans Netz und Flamanville darf nie angeschaltet werden. Alles andere wäre ein unverantwortliches Spiel mit Leben und Gesundheit der Menschen. Und in Sachen Fessenheim erinnern wir Herrn Hollande noch einmal ein sein Versprechen, die beiden Alt-Reaktoren 2016 definitiv zu schließen.
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Autor: Axel Mayer

 
Gefahr für Schweinswale und Stern- und Prachttaucher
NABU: Streit um Zulässigkeit verzögert Entscheidung beim Windpark Butendiek

Der Rechtsstreit um den Offshore-Windpark Butendiek ist um ein weiteres Kapitel reicher. Das Verwaltungsgericht Hamburg wies die Klage des NABU zur Abwehr eines Umweltschadens ab, ließ gleichzeitig aber die Berufung beim Oberverwaltungsgericht zu. Verhandelt wurde dabei allein über die Zulässigkeit der Klage, nicht über naturschutzfachliche Inhalte. Der NABU hatte im Frühjahr 2014 Klage gegen den umstrittenen Windpark inmitten zweier Meeresschutzgebiete westlich von Sylt eingereicht. „Während wir uns um Behördenzuständigkeiten und Zulässigkeitsvoraussetzungen streiten, werden Schweinswale in ihrer Kinderstube mit ohrenbetäubendem Lärm traktiert und streng geschützte Stern- und Prachttaucher verlieren ihren wichtigsten Lebensraum in der Nordsee“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Am vergangenen Freitag kam es zu einer ersten mündlichen Verhandlung am Verwaltungsgericht Hamburg. Seit 18 Monaten kämpft der NABU um die Abwehr des drohenden Umweltschadens und warnt vor den gefährlichen Folgen für das Sylter Außenriff. Gleichzeitig konzentrieren sich die verantwortlichen Fachbehörden, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) vor allem darauf, eine inhaltliche Befassung mit den Bedenken des NABU hinaus zu zögern.

Die Anhörung in Hamburg verdeutlichte die überraschende Rechtsinterpretation des BSH. So wäre die Verbandsklage nach Umweltschadensgesetz erst zulässig, wenn der Umweltschaden eingetreten ist, ein vorsorgliches Verfahren auf Schadensvermeidung beim Ausbau der Offshore-Windkraft aber generell unzulässig. In der Praxis würde das bedeuten, dass ein klageberechtigter Umweltverband selbst bei einem eindeutig absehbaren Umweltschaden verpflichtet ist, den Eintritt des Schadens abzuwarten und erst dann per Klage die Sanierung der eingetretenen Umweltschäden verlangen kann. „Diese Rechtsinterpretation widerspricht dem Vermeidungsgrundsatz, ist mit dem Effizienzgebot der Umwelthaftungsrichtlinie unvereinbar und dürfte auch der von der Europäischen Union und Deutschland unterzeichneten Aarhus-Konvention widersprechen“, so Miller. „Wir verlieren so kostbare Zeit, die Wale und Vögel nicht haben.“

Zwar liegt die Urteilsbegründung aus Hamburg noch nicht abschließend vor, doch es deutet sich an, dass dem NABU die Möglichkeit eingeräumt wird, die Zulässigkeitsfrage höchstrichterlich am Oberverwaltungsgericht klären zu lassen. Davon unabhängig steht die Klage auf Sanierung des spätestens mit Fertigstellung der Anlagen Ende August eingetretenen Umweltschadens an. Da die Behörden hier die Auffassung vertreten, dass für die Abwehr des drohenden Umweltschadens das BSH und die Sanierung des eingetretenen Umweltschadens das BfN zuständig sind, muss die Sanierungsklage beim Verwaltungsgericht Köln geführt werden. Diese Aufsplittung der Zuständigkeit beeinträchtigt nach NABU-Auffassung gleichermaßen die Effektivität der Behördentätigkeit und der Rechtsverfolgung und widerspricht der Intention der europäischen Umwelthaftungsrichtlinie.

Fast zeitgleich zum Hamburger Verfahren wurden die jüngsten Schweinswal-Monitoringberichte des BfN veröffentlicht. Die Beobachtungen im Baugebiet belegen die großflächigen Vertreibungen und alarmierende Verhaltensänderungen der Schweinswale während der Rammarbeiten im Frühsommer 2014. Gleichzeitig gibt es neue wissenschaftliche Veröffentlichungen zur räumlichen Verteilung von Seetauchern. „Stellt man nach diesen Erkenntnissen Überlegungen an, welches Gebiet unbedingt frei von Windparks bleiben sollte, landen wir zielsicher bei Butendiek. Einen schlechteren Standort gibt es in der ganzen Nordsee nicht. Das ist Energiepolitik auf Kosten der Meeresnatur, das ist das Gegenteil einer naturverträglichen Energiewende“, sagte NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff. „Dieser Windpark hätte an dieser Stelle niemals genehmigt werden dürfen.“

Anfang September wurde Butendiek offiziell eingeweiht. Für den NABU ein schwarzes Kapitel der Energiewende und für die Bundesgesetzgebung. Denn die Vorgaben der europäischen Umwelthaftungsrichtlinie sollen eigentlich durch eine klare Benennung der zuständigen Behörde derartige Verzögerungen im Verfahrensablauf verhindern. „Butendiek ist kein Grund zur Freude und darf sich niemals wiederholen. Dass der zur Genehmigung im Jahr 2002 amtierende Umweltminister Trittin den Park jetzt in seiner Festrede als Erfolgsgeschichte lobte, zeugt von einem völligen Unverständnis der dramatischen ökologischen Situation am Sylter Außenriff, des laufenden Rechtsstreits und ist für einen Spitzenpolitiker der Grünen völlig unangemessen“, so Miller.
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NABU begrüßt Startschuss für Bundesprogramm "Blaues Band"
Chancen für eine ökologische Entwicklung der Bundeswasserstraßen nutzen

Anlässlich des heutigen Startschusses für das Bundesprogramm „Blaues Band“ durch Umweltministerin Barbara Hendricks und Verkehrsminister Alexander Dobrindt erklärte NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Der NABU begrüßt die Zusammenarbeit von Bundesumweltministerium und Bundesverkehrsministerium zur Aufstellung eines Bundesprogramms ‚Blaues Band‘ für die ökologische Entwicklung von Bundeswasserstraßen. Daraus ergeben sich große Chancen für unsere Flüsse, insbesondere jene, die nicht mehr mit Güterschiffen befahren werden.“

Aber auch an den großen Bundeswasserstraßen bestünden die Anforderungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, einen guten Gewässerzustand zu erreichen. „Dort muss noch vieles verbessert werden. Das Bundesprogramm muss daher mehr werden als ein reines Förderinstrument. Es muss die Grundlage schaffen für einen langfristigen Wechsel in der Gewässerpolitik. Die Wasserstraßenverwaltung hat bisher weder einen konkreten rechtlichen Auftrag für Aufgaben zur Gewässerentwicklung, noch stehen ihr ausreichend Personal und Budget zur Verfügung, um solche Arbeiten durchzuführen. Genau diese Lücken müssen durch das Programm geschlossen werden, sonst greift es zu kurz“, so der NABU-Präsident.


Zum Hintergrund:

Der NABU macht sich für ein Bundesprogramm „Blaues Band“ stark, um ökologische Verbesserungen in den Gewässern zu erreichen. Diese Forderung des NABU ist im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert worden. Dem Bund als Eigentümer aller als Bundeswasserstraßen eingestuften Flüsse kommt nach Ansicht des NABU bei dieser Aufgabe eine besondere Vorbildrolle zu. Denn nur etwa zehn Prozent der Fließgewässer in Deutschland weisen bisher den nach EU-Vorgaben bis zum Jahr 2015 zu erreichenden „guten Zustand“ auf. Hilfreich könnte dabei die laufende Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sein, die mit reduzierter Gewässerunterhaltung und abgestuften Unterhaltungskategorien dazu beitragen kann, den Nutzungsdruck auf die Fließgewässer zu reduzieren.
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Energiewende zu Hause: Bürgerinfo und Vorträge in Freiburg
Strom erzeugende Heizungen (Mini-BHKW) und Strom sparen.
Energiewendetage Baden-Württemberg

Freiburg i.Br. und Umland:

Zur Heizungserneuerung mit Strom erzeugenden Heizungen (Mini-BHKW) bietet der Freiburger gemeinnützige Verein ECOtrinova e.V. mit dem Klimabündnis Freiburg für Bürgerinnen und Bürger aus Freiburg und Umland anläßlich der Energiewendetage Baden-Württemberg am Mittwoch 16. Sept. und Freitag 18. Sept. jeweils 17:00 im Treffpunkt Freiburg, Schwabentorring 2, Kurzvorträge an, am Freitag von 13 - 19 Uhr Infotische auch zum Thema Strom sparen zu Hause. Der Eintritt ist frei. Am 16. Sept. ab 18.00 Uhr gibt es kostenlose Bürgergepräche zu Mini-BHKW mit Anmeldung an ecotrinova@web.de oder T. 0761-2168730.

ECOtrinova rät, fällige Heizungserneuerungen vorzuziehen und schon jetzt ab Spätsommer vorzubereiten. Mini-BHKW und Strom sparen sind besonders wirksam für die Energieeinsparung und den Klimaschutz. Für Mini-BHKW gibt es vielfältige und attraktive öffentliche Förderungenu.a. der Stadt und des Bundes.
 
 



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