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Verschiedenes

 
NABU: Aufruf „Grundsteuer: Zeitgemäß!“ durch IW-Analyse bestätigt
Finanzminister müssen Bodensteuer endlich ernsthaft in Erwägung ziehen

Eine vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) am heutigen Mittwoch vorgelegte Analyse stellt die von den Finanzministern des Bundes und der Länder bisher in Betracht gezogenen Modelle zur Reform der Grundsteuer grundlegend in Frage. Jahrelang prüfen und verwerfen die Finanzminister eine Modellvariante nach der anderen ohne zu einem Konsens zu gelangen. Bis heute weigert sich die Finanzministerkonferenz als Ganzes konsequent und gegen die Empfehlung einzelner Befürworter in den eigenen Reihen, den von vielen Seiten geforderten und sich aus vielerlei Gründen auch aus NABU-Sicht geradezu aufdrängenden Lösungsansatz einer Bodensteuer ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

„Angesichts der vom IW Köln vorgelegten Ergebnisse erwarten wir von den Finanzministern nun endlich eine detaillierte, ergebnisoffene und konstruktive Auseinandersetzung mit den beiden längst bereit stehenden Bodensteuermodellen. Aufgrund ihrer Einfachheit und Klarheit und weil sie den Menschen unmittelbar einleuchtet, könnte eine als Bodensteuer ausgestaltete Grundsteuer sogar den allseits erhofften Konsens zwischen allen 16 Bundesländern und dem Bund bringen“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke und Jürgen Lübbers, Bürgermeister der Samtgemeinde Barnstorf im Landkreis Diepholz, im Namen aller Erstunterzeichner und Unterstützer des Aufrufs „Grundsteuer: Zeitgemäß!“.

Die aktuellen Pläne der Finanzminister sind rückwärtsgewandt und schädlich sowohl für die gemeindliche Entwicklung als auch für Natur und Umwelt. Demnach würden Investitionen auf Baugrundstücke und in Gebäude künftig noch mehr als bisher steuerlich bestraft. Die vielerorts zu beklagende, ineffiziente (Nicht-)Nutzung bebauter und bebaubarer Grundstücke und somit auch die Zersiedlung würden fortgesetzt, wenn nicht gar angeheizt – entgegen jede Vernunft und ungeachtet fortdauernder sozialer und gesellschaftlicher, ökonomischer und ökologischer Herausforderungen.

„Es kann nicht sein, dass die neue Grundsteuer denjenigen schlechter stellt, der so baut wie es das Baurecht vorgibt bzw. erlaubt oder beispielsweise die KfW-Förderung zur energetischen Modernisierung quasi durch die Hintertür neutralisiert. Wer ein leer stehendes Gebäude saniert und wieder in Nutzung bringt, wer sein Haus modernisiert, den Dachstock ausbaut oder einen Anbau realisiert, sollte dafür nicht mit einer höheren Grundsteuer bestraft werden, sondern einen kleinen Orden erhalten“, so Tschimpke. Landauf, landab, selbst in besten Lagen, bleiben Baulücken, Gewerbebrachen oder leere Gebäude jahre- oder gar jahrzehntelang ungenutzt. Die Grundsteuer auf solche Grundstücke ist vergleichsweise niedrig, in der Regel praktisch vernachlässigbar, oder sie wird den Eigentümern sogar gänzlich erlassen. Damit gibt es keinen nennenswerten Anreiz für deren Nutzung oder Vermarktung. Spekulative Gewinne und überhöhte Mieten im Grundstücks- und Wohnungsmarkt sind die Folge. Für die Finanzminister ist all dies offenbar kein Problem.

Dazu meint Samtgemeindebürgermeister Jürgen Lübbers: „Viele Städte und Gemeinden suchen händeringend nach sofort verfügbaren Gebäuden und unmittelbar zum Verkauf stehenden, innerörtlichen Bauflächen. Gleichzeitig erzählen uns deren private Eigentümer Geschichten einer fernen Zukunft: vom angeblich kurz bevorstehenden, aber jahrelang nicht zustande kommenden geschäftlichen Durchbruch, oder vom Enkelkind, das sich eines Tages mit seiner Familie, die erst noch geboren werden muss, angeblich genau nebenan niederlassen wird. Eine Grundsteuer nur auf den Boden würde das spekulative Zurückhalten von Immobilien teurer machen und brächte deutlich Bewegung in den Grundstücksmarkt und damit mehr Flächen und Gebäude in Nutzung.“

NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Statt immerfort neue Baugebiete auszuweisen, müssen wir die vorhandenen Gebäude und innerörtlichen Bauflächen möglichst effizient nutzen. Jede Baulücke, die geschlossen wird, jedes leer stehende Gebäude, das wieder in Nutzung gelangt, ist nützlich – weil ein Neubau auf der grünen Wiese weniger. Dafür brauchen wir die Grundsteuer als Bodensteuer.“

Der bereits im Dezember 2013 veröffentlichte Aufruf „Grundsteuer: Zeitgemäß!“ findet eine breite zivilgesellschaftliche und verbände- und parteiübergreifende Zustimmung. Er wurde bisher unterzeichnet von insgesamt 42 Bürgermeistern und Oberbürgermeistern unterschiedlichster politischer Couleur, 25 Verbänden und Organisationen, darunter der NABU, das IW Köln, der Deutsche Mieterbund, der Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung (vhw) und verschiedene weitere Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialverbände, sowie zahlreichen Privatpersonen. Die Aufrufunterzeichner appellieren an die Finanzminister des Bundes und der Länder, bei ihren Überlegungen zur Reform der Grundsteuer eine unverbundene, ausschließlich an Grund und Boden anknüpfende Bemessungsgrundlage vertieft zu untersuchen.
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Naturschutzoffensive für Deutschland
Umweltministerium stellt Initiative für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland vor

Umweltverbände: Zeit der Sonntagsreden ist vorbei

Anlässlich der Bekanntgabe einer neuen Initiative zum Schutz der biologischen Vielfalt durch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks fordert eine Allianz der großen deutschen Umweltverbände ein konsequentes Handeln der gesamten Bundesregierung. Nach Einschätzung von BUND, DNR, DUH, NABU und WWF können die selbstgesteckten Ziele der Bundesregierung zum Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland bis 2020 nur noch erreicht werden, wenn massiv umgesteuert werde. Ziele, die bis spätestens 2015 hätten erreicht werden sollen, wurden zudem klar verfehlt. Die „Zeit der wohlklingenden Sonntagsreden“ sei vorbei.

Zahlreiche Schutzgebiete, so die Kritik der Verbände, seien in einem schlechten Zustand, es gebe keine ausreichende Vernetzung und der Artenschwund in Deutschland sei weiterhin ungebremst dramatisch. Die angekündigte Umsetzungsinitiative wurde in einer gemeinsamen Erklärung der Umweltschutzorganisationen als „dringend notwendiges Zeichen zur rechten Zeit“ bewertet. Bundesregierung und Länder müssten jetzt endlich dafür sorgen, dass die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS) mit Leben gefüllt und umgesetzt werde. Ausdrücklich begrüßt wurde, dass Hendricks mit der Forderung nach einer grundlegenden Neuausrichtung der Agrarsubventionen eine längst überfällige Diskussion angestoßen habe.

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger forderte vor allem Verbesserungen beim Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000: „Die Natura 2000-Schutzgebiete sind größtenteils in einem schlechten Zustand. Bei einer Vielzahl von ihnen fehlen festgeschriebene Schutzziele und ausreichende Managementpläne. Es mangelt außerdem an Wanderkorridoren, damit ein Austausch von Arten zwischen den Gebieten möglich ist. Erforderlich ist außerdem eine bundesweite Biotopverbundplanung, für deren Umsetzung alle zuständigen Bundesministerien gemeinsam verantwortlich sein müssen.“

DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner ergänzt: „Die NBS ist eine Regierungsstrategie, zu deren Umsetzung alle Bundesministerien beitragen müssen. Alle Planungen und Gesetze der Bundesregierung müssen auf ihre Verträglichkeit für die biologische Vielfalt als Grundlage allen Lebens hin überprüft werden, wie wir bereits zum Beginn der UN-Dekade zur Biologischen Vielfalt 2010 gefordert haben. Jetzt zu deren Halbzeit nach fünf Jahren und Fortschritten nur in wenigen Bereichen ist es höchste Zeit, dass die gesamte Bundesregierung ihre Verantwortung für die Umsetzung wahrnimmt.“

DNR-Vizepräsident Leif Miller hebt die internationale Verantwortung Deutschlands hervor, die es ebenso zu berücksichtigen gelte: „Als Mitunterzeichner der 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung ist Deutschland aufgefordert, den Schutz der biologischen Vielfalt zu gewährleisten. Wir können es uns nicht leisten, im eigenen Land zu versagen, wenn wir gleichzeitig den Erhalt der globalen Ökosysteme einfordern.“

NABU-Präsident Olaf Tschimpke betont die entscheidende Bedeutung einer verantwortlichen Landnutzungspolitik: „Die nicht-nachhaltige Landnutzung ist das Hauptproblem im Natur- und Umweltschutz. Ich bin froh, dass Ministerin Hendricks mit der Abschaffung der Agrarsubventionen klar Ross und Reiter benennt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium ist nun gefordert, eine Neuausrichtung der Agrarförderung nach dem Prinzip ‚Geld gegen Leistung‘ aktiv zu unterstützen.“

WWF-Vorstand Christoph Heinrich fordert einen massiven Ausbau der Investitionen für biologische Vielfalt seitens des Bundes und der Länder. Schließlich belegt eine vom Bundesumweltministerium selbst in Auftrag gegebene Studie, dass zur Wiederherstellung und zum Erhalt wichtiger Ökosysteme in Deutschland jährlich rund drei Milliarden Euro notwendig wären. „Investitionen in unsere Biodiversität lohnen sich letztlich für alle Bürger, denn sie sichern uns Leistungen der Natur, die umgerechnet einen Mehrwert von neun Milliarden Euro haben. Dazu zählen etwa die Bereitstellung von sauberem Wasser, positive Klimawirkungen und vielfältige Erholungslandschaften.“
 
 

 
NABU-Zahl des Monats
1.200 Kilogramm Müll beim Internationalen Küstenputztag gesammelt

252 NABU-Aktive engagierten sich für saubere Strände

In diesem Jahr befreiten so viele Menschen wie nie zuvor die deutschen Strände im Rahmen des Internationalen Küstenputztags von Müll. Insgesamt 252 NABU-Freiwillige sammelten an elf verschiedenen Orten insgesamt 1.200 Kilogramm. Gefunden wurden vor allem Plastikflaschen, Einweggrills und Zigarettenkippen. Mehr als 3.000 Zigarettenreste sammelte eine Gruppe allein an einem Strandstück von nur 60 Metern.

Weltweit sterben jedes Jahr bis zu einer Million Seevögel und 100.000 Meeressäugetiere an den tödlichen Resten des weggeworfenen Mülls. Nach einer aktuellen „Science“-Studie gelangen jedes Jahr bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll ins Meer.

Um künftig zu verhindern, dass Müll ins Meer gelangt, sind neue Weichenstellungen vonseiten der Politik notwendig. Dazu zählen: eine Förderung von Mehrwegsystemen, bessere Ressourceneffizienz und die Langlebigkeit von Produkten.

Seit fünf Jahren ruft der NABU zum Mitmachen beim „International Coastal Cleanup Day“ auf. Die Aktion - zu Deutsch „Internationaler Küstenputztag“ - startete 1986 als Initiative engagierter Meeresschützer in Texas. Sie hat sich mittlerweile zur weltweit größten ehrenamtlichen Aktion für den Meeresschutz entwickelt. Allein im Jahr 2014 sammelten weltweit mehr als 560.000 Freiwillige etwa 7.250 Tonnen Müll.

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"Zu gut für die Tonne" - jetzt auch als Wettbewerb!
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird 2016 erstmals den "Zu gut für die Tonne!" ? Bundespreis für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung verleihen. Mitmachen können alle, die eine gute Idee haben, mit der Lebensmittelabfälle reduziert werden können. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2015
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Europäische Union verfehlt ihre selbst gesteckten Naturschutzziele
Naturschutzrichtlinien zügig umsetzen - Kurswechsel in der Agrarpolitik dringend nötig

Der NABU wertet den am heutigen Freitag von der EU-Kommission vorgelegten Zwischenbericht zur Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie als deutliche Mahnung, dass die EU-Naturschutzrichtlinien zügiger umgesetzt werden müssen. „Der Bericht der EU-Kommission legt schonungslos offen, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Amtskollegen ihre selbst gesteckten Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt bis 2020 nicht erreichen werden, wenn die geltenden Gesetze und Beschlüsse nicht endlich zügig umgesetzt werden“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Staatschefs hatten sich im Jahr 2010 verpflichtet, bis 2020 den weiteren Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen und geschädigte Ökosysteme wiederherzustellen. Um diese Ziele zu erreichen, wurde 2011 eine EU-Biodiversitätsstrategie mit sechs prioritären Zielen beschlossen, darunter an erster Stelle die vollständige Umsetzung der EU-Naturschutzrichtlinien (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und EU-Vogelschutzrichtlinie).

„Die Daten des Kommissionsberichtes bestätigen die Forschungsergebnisse unseres Dachverbandes BirdLife International, dass einige Arten und Lebensräume dort profitiert haben, wo die Richtlinien konsequent umgesetzt wurden“, so Miller. Insgesamt weisen aber erst weniger als 25 Prozent aller untersuchten Arten und Lebensräume einen guten Erhaltungszustand auf, und das Netzwerk von marinen Natura-2000-Gebieten ist noch sehr lückenhaft. Besonders dramatisch ist die Situation außerhalb von Natura-2000-Gebieten: Als drittes Oberziel der EU-Strategie hatten sich die EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, die negativen Auswirkungen der Landwirtschaft auf die biologische Vielfalt und die Ökosysteme zu reduzieren. Zudem sollen umweltschädliche Subventionen bis zum Jahr 2020 abgebaut werden. Die Analyse zeigt aber, dass zum Beispiel der Bestand von Feldvogelarten weiter massiv zurückgeht. Bei einigen ehemals häufigen Arten wie Feldlerche und Kiebitz sind seit 1990 Bestandseinbrüche von bis zu 75 Prozent, beim Rebhuhn bis zu 90 Prozent zu verzeichnen.

„Bei der letzten Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik haben die EU-Mitgliedstaaten es nicht geschafft, ihr selbst gestecktes Ziel zum Abbau umweltfeindlicher Subventionen und zur Ökologisierung der landwirtschaftlichen Direktzahlungen ernsthaft umzusetzen“, so Miller. Daher sei eine Kurskorrektur in der Agrarpolitik dringend erforderlich. Zudem fordert der NABU vor dem Hintergrund des derzeitigen „Fitness-Checks“ der Naturschutzrichtlinien eine Umsetzungsoffensive von EU-Kommission, Bund und Ländern für den besseren Schutz und die Pflege der Natura-2000-Gebiete sowie einer ausreichenden Finanzierung, statt wertvolle Zeit für die von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vorgeschlagene Öffnung und Neuverhandlung der Richtlinien zu verlieren.

„Erst vor wenigen Tagen haben EU-Kommission und Mitgliedstaaten der Weltgemeinschaft in New York versprochen, sich stärker für den Erhalt der Artenvielfalt und der Ökosysteme als Grundlage allen menschlichen Lebens einzusetzen. Mit den Naturschutzrichtlinien und der Biodiversitätsstrategie stehen exzellente Instrumente zur Erreichung dieser Ziele zur Verfügung, sie müssen nur konsequent umgesetzt werden“, so Miller.
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Garten- und Tiefbauamt beginnt das Car-Sharing-Konzept umzusetzen
Erster Stadtteil ist Vauban – Neun Car-Sharing-Stationen werden für 30 Fahrzeuge eingerichtet

Das Garten- und Tiefbauamt (GuT) beginnt das vom
Gemeinderat beschlossene Car-Sharing-Stellplatzkonzept
umzusetzen.

Es werden im gesamten Freiburger Stadtgebiet Car-Sharing-
Stationen im Straßenraum eingerichtet, damit die Car-Sharing-
Fahrzeuge auf reservierten Standorten zuverlässig abgeholt
und wieder zurück gebracht werden können. Für die
Nutzerinnen und Nutzer von Car-Sharing bietet das vor allem
in dicht besiedelten Stadtteilen große Vorteile.

Im Oktober werden die ersten Car-Sharing-Stationen gebaut.
Begonnen wird im Stadtteil Vauban mit neun Car-Sharing-
Stationen für 30 Fahrzeuge. 22 Fahrzeuge werden vom
Anbieter „stadtmobil Südbaden“ und acht Fahrzeuge vom
Anbieter „Grüne Flotte“ bereitgestellt. Zusammen mit einigen
verbleibenden Standorten auf privater Fläche ergibt sich für
die Bewohnerinnen und Bewohner des Vaubans ein
außergewöhnlich gutes Car-Sharing-Angebot.

Car-Sharing leistet einen wichtigen Beitrag zur
Umweltentlastung, da es das private Auto entbehrlich machen
kann. Zudem werden Parkraumbedarf und die Anzahl der
Autofahrten reduziert. Somit trägt Car-Sharing auch zur
Verringerung von CO2-Emissionen bei.

Car-Sharing hat aber auch eine große soziale Komponente,
da es die Möglichkeit bietet, die hohen Fixkosten eines
eigenen Autos einzusparen – aber trotzdem bei Bedarf ein
Fahrzeug zur Verfügung zu haben. Car-Sharing kann also
einen Beitrag zur Kostensenkung des Wohnens in der Stadt
leisten.

Insgesamt wird die Stadt 68 Car-Sharing-Stationen bis Mitte
2016 einrichten. Damit wird die Verwaltung nach und nach ein
flächendeckendes, wohnortnahes Car-Sharing-
Stellplatzangebot mit fest reservierten Parkplätzen im
öffentlichen Straßenraum anbieten können.

Car-Sharing-Stellplätze im Straßenraum bereitzustellen, war
eine der großen Herausforderungen für die Stadtverwaltung,
da es bislang bundesweit keine verbindliche Rechtsgrundlage
gibt. Daher erarbeitete das federführende GuT in einem sehr
aufwändigen Verfahren ein stadtweites Car-Sharing-
Stellplatzkonzept. Intensiv wurden die Bürgerinnen und Bürger
sowie die Bürgervereine beteiligt.



 
 

 
Manager für die Energiewende im Quartier
Fortbildung für Quartiersmanager trägt erste Früchte
Nächste Runde ab dem 09. Oktober

Freiburg, 14.09.2015: Die Energiewende muss auf Quartiersebene umgesetzt werden. Daher bewilligt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) seit drei Jahren Mittel für die Erstellung energetischer Quartierskonzepte. Zu deren Umsetzung gibt es Fördermittel für die Einstellung qualifizierter Sanierungsmanager. Neun TeilnehmerInnen haben sich 2014 das nötige Know-how in der berufsbegleitenden Fortbildung von fesa e.V. und dem Institut für Fortbildung und Projektmanagement (ifpro) angeeignet. Als kommunale Kümmerer im Quartier, Mitarbeiter von Klimaschutzagenturen und Energieversorgern nutzen sie ihr Wissen für die Energiewende vor Ort. Ab dem 09. Oktober 2015 bieten fesa und ifpro die erfolgreiche Fortbildung nun zum zweiten Mal gemeinsam an.

Klimaschutzmanager Florian Heiselbetz von der Klimaschutz-Agentur des Landkreises Reutlingen hat die Fortbildung zum Quartiersmanager im letzten Jahr absolviert und gerade sein erstes Quartierskonzept für den Landkreis Reutlingen erstellt. Ein zweites ist in Arbeit. "Wir sind auf dem besten Weg in Richtung Umsetzungsphase, in der ich als Sanierungsmanager unterstützen werde", bekräftigt Heiselbetz. "Gerade auch unser gemeinsamer Kurs hat viel dazu beigetragen, solche Projekte zu managen und die Handlungsnotwendigkeiten aufzuzeigen. Im Tagesgeschäft unseres Unternehmens bilden Quartierskonzepte bereits jetzt ein starkes Standbein. Für das neue Jahr konnten nach einem Pilot-Konzept bereits nachfolgende Quartiere akquiriert werden, in denen mein Team und ich die energetische Sanierung initiieren und betreuen dürfen. Ein toller Erfolg für mich und ein Riesengewinn für unsere Region sowie für den Klimaschutz.“

Praxisnahes Wissen für Stadtteile und Gemeinden

In fünf Modulen á zwei Tagen vermittelt die Fortbildung praxisnahes Wissen für die Umsetzung energetischer Maßnahmen in Stadtteilen und Gemeinden. Für eine erfolgreiche Umsetzung von Klimaschutzkonzepten ist es dabei wichtig, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig einzubeziehen. Der Sanierungsmanager oder die Sanierungsmanagerin ist die Schnittstelle zwischen Verwaltung und Bevölkerung. Neben einer umfassenden Einführung in Instrumente und Planung Energetischer Stadtsanierung stehen daher von Anfang an Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit auf dem Stundenplan. Prozess- und Projektmanagement, Monitoring, Evaluation und Finanzierung sind ebenso Bestandteile der berufsbegleitenden Weiterbildung. Parallel zum Kurs erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein eigenes Übungsprojekt – idealerweise aus ihrem kommunalen Alltag. "Meine kursbegleitende Projektarbeit konnte ich direkt in meiner Kommune umsetzen", sagt Thomas Kölschbach, Stadtbauamtsleiter aus Meßkirch. "Sehr spannend war es, das Konzept der städtischen Quartiere auf den strukturschwachen ländlichen Raum zu übertragen - eine Dorfentwicklung auf dem energetischen Sektor."

Fortbildung abgestimmt auf die Anforderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Bundesweit hat das KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung“ bei den Kommunen große Resonanz gefunden. Schon weit über 300 Quartierskonzepte wurden bewilligt. Viele Städte und Gemeinden, auch in Baden-Württemberg, sind auf der Suche nach qualifiziertem Personal oder haben bereits Sanierungsmanager eingestellt. Die vom fesa e.V. und ifpro geschaffene Fortbildung ist die erste dieser Art deutschlandweit, welche gezielt abgestimmt auf die hohen KfW-Anforderungen die benötigten Kompetenzen für das neue Berufsbild „Sanierungsmanager“ entwickelt. „Erfahrene und sympathische Referenten sowie eine kleine Gruppe bieten viel Wissenstransfer rund um das Thema erneuerbare Energien und Klimaschutz“, sagt David Schwering von den Elektrizitätswerken Schönau. „Anhand umgesetzter Projekte im Bereich Wärmenetze im Quartier half mir insbesondere die Erfahrung der Referenten, Hürden einer erfolgreichen Umsetzung aufzuzeigen.“

Fünf Unterrichtsblöcke und kursbegleitende Praxisarbeit

Die Fortbildung richtet sich sowohl an Kommunen, die ihr eigenes Personal für die neue Aufgabe qualifizieren möchten, als auch an Hochschulabsolventen, Energieberater, Architekten oder Bauingenieure und andere motivierte Menschen, die sich gezielt im Bereich energetische Stadtsanierung und Quartiersmanagement weiterbilden möchten. Die fünf Unterrichtsblöcke finden jeweils freitags und samstags zwischen dem 09. Oktober und dem 12. Dezember 2015 in Freiburg statt und umfassen insgesamt 80 Unterrichtseinheiten Präsenzzeit. Für die kursbegleitende Praxisarbeit sind weitere 20 Unterrichtseinheiten angesetzt. Die Kosten betragen 1.890 Euro. Wie beim Kurs „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ werden die Kursinhalte von erfahrenen Praktikern aus der Region vermittelt.

Die einzelnen Kurstermine und die detaillierten Inhalte sind auf www.energieautonome-kommunen.de/weiterbildung zu finden.

Für weitere Informationen
Karin Jehle, Chefredakteurin fesa e.V.
Telefon 07 61 – 40 73 61
jehle@fesa.de

Dr. Wulf Westermann, Projektleiter ifpro
Telefon 0761 – 51 91 43 19
westermann@ifpro.de
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ÖKO-TEST-Magazin Oktober 2015
Aus dem Inhalt

Test: Kartoffeln
Israel und Ägypten liefern im großen Stil Kartoffeln für den deutschen Markt. Für den Anbau in der Wüste zapfen sie die dort knappste Ressource an: Wasser. Die deutschen Bauern haben die Kartoffelproduktion zurückgefahren – obwohl die Knolle hierzulande viel weniger Wasser braucht. Die Laboruntersuchungen, die ÖKO-TEST durchführen ließ, zeigten zudem, dass bei vielen Kartoffeln die Pflanzengiftstoffe Solanin und Chaconin über dem von der WHO als gesichert nicht toxisch wirkenden Wert von 100 Milligramm pro Kilogramm liegen. Ebenso wurden Rückstände von Pestiziden analysiert.

Test: Stilleinlagen
ÖKO-TEST hat sowohl Einweg- als auch Mehrwegmodelle auf Inhaltsstoffe und Funktionalität untersucht. Nur ein Produkt schafft die Bestnote. Denn in einigen Einwegeinlagen stecken unter anderem halogenorganische Verbindungen, von denen viele allergieauslösend, krebserregend und/oder umweltbelastend sind, ebenso optische Aufheller. Im Praxistest wertet ÖKO-TEST manche Marken ab, weil sie etwa nicht ausreichend Testmilch aufsaugten und stark zurückfeuchteten.

Test: Kinderschreibtischstühle
Wer einen ordentlichen Stuhl für sein Kind sucht, muss schon etwas Geld in die Hand nehmen. Die billigen Produkte krachen mit „ungenügend“ durch, weil sie die Sicherheitsprüfung nicht bestanden haben. Einige waren beispielsweise nicht standfest genug, bei anderen hat das Labor mögliche Quetschstellen für Finger, Hände, Zehen und Füße identifiziert. ÖKO-TEST entdeckte bei vier Modellen zudem einen Hohlraum unter dem Bezugsstoff oder dem Sitzflächen-Polster, welcher dem Verbraucher eine größere Polsterdicke vortäuschen soll. Dazu gab es auch jede Menge Schadstoffe.

Test: Concealer
Concealer sollen dunkle Augenringe kaschieren. Im Test haben jedoch fast alle konventionellen Produkte einen großen Makel: Sie enthalten bedenkliche Inhaltsstoffe wie Chlorphenesin, das im Verdacht steht, Allergien auszulösen, oder Parabene, die vermutlich hormonell wirken. In einem Produkt ist sogar ein Konservierungsmittel eingesetzt, das im Produkt und schlimmstenfalls auf der Haut Formaldehyd freisetzen kann. Wenigstens die Naturkosmetik konnte voll und ganz überzeugen.

Test: Matratzentopper
Wer mit der eigenen Matratze nicht mehr zufrieden ist, kann versuchen, mit einem Topper die Liegeeigenschaften zu optimieren. ÖKO-TEST ließ die dicken Auflagen einer umfangreichen ergonomischen und mikroklimatischen Prüfung unterziehen und auch testen, ob sie mit Schadstoffen belastet sind. Die positive Nachricht ist, dass alle Matratzentopper die Liegeeigenschaften einer harten Matratze verbessern. Leider gibt es auch viel Negatives zu berichten, wie etwa dass bei manchen Produkten Feuchtigkeit schlechter abgeleitet wird und man deshalb beim Schlaf ganz schön ins Schwitzen kommt.

Test: Krillöl- und Algenölpräparate
Krill ist Nahrung für Wale, Pinguine – und in Fischfarmen. Wegen des hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren ist das Öl des kleinen Krebses aber auch begehrt für Nahrungsergänzungsmittel. Die Nachfrage bleibt nicht ohne Folgen für die Ökologie der Antarktis. Dabei brauchen wir die Produkte ernährungsphysiologisch gar nicht. ÖKO-TEST kritisiert zudem, dass den Präparaten teilweise unnötige Aromen zugesetzt sind und die Hersteller mit ihren Gesundheitsversprechen zu weit gehen.

Test: Paar Wandersocken
Die Hersteller bewerben ihre Strümpfe als textiltechnische Alleskönner, die je nach Klima kühlen oder wärmen, den Tritt dämpfen, Feuchtigkeit abführen und vor Blasen schützen. ÖKO-TEST hat sie im Labor auf Schadstoffgehalt, Farbabrieb und Atmungsaktivität überprüfen lassen. Es zeigte sich, dass auch in teuren Bergstrümpfen wunde Füße möglich sind. Einige Hersteller machen zudem falsche Wirkversprechen. Wenigstens ist die Schadstoffbelastung okay.

Test: nachhaltige Fonds
Nicht alle grünen Fonds sind so sauber, wie sie vorgeben. Über die Hälfte der Fonds im Test entpuppte sich mehr oder weniger als Mogelpackung, die nicht hält, was sie verspricht. ÖKO-TEST fand etwa Aktien von Unternehmen, die zu den 100 größten Luft- oder Wasserverschmutzern der Welt zählen oder auf der Liste der 100 größten Verursacher von Treibhausgaseffekten zu finden sind, ebenso Titel von Banken, die in die Finanzierung schmutziger Projekte involviert sind, zu den Verursachern der Finanz- und Eurokrise zählen, ja sogar in betrügerische Aktivitäten und Marktmanipulationen verwickelt sind.

Test: Zahnzusatzversicherungen
Bei Zahngesundheit ist Schluss mit staatlichem Schutz. Die gesetzlichen Kassen lassen die Kunden weitgehend allein. Privater Zahnschutz hält aber nicht, was er verspricht. Vollschutz gibt es keinen, der schlechteste Tarif hat eine Erstattungsquote von nur noch 8,3 Prozent. Wer nur selten Leistungen abfordert, macht sogar hohe Verluste.

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Dieses Mal im Heft: Geld und Rente

Geldanlage: Raus aus der Zinsfalle
Die anhaltende Niedrigzinsphase kommt Deutschlands Sparern und Anlegern mittlerweile teuer zu stehen. Denn mehr als 76 Prozent ihres Geldvermögens werden nach wie vor in schlecht verzinsten Anlagen bei Banken und Versicherern geparkt. Das zehrt am Vermögen. Dabei lässt sich die Altersvorsorge mit einem bisschen mehr Mut zu kontrolliertem Risiko auch in zinslosen Zeiten retten.

Unzulässige Bankgebühren: Rote Karte für die Bank
Um auch in Niedrigzinszeiten gut zu verdienen, drehen Banken und Sparkassen immer kräftiger an der Gebührenschraube. Doch Kunden müssen sich nicht alles bieten lassen. Bei unberechtigten Entgelten – und deren Liste wird immer länger – lohnt Gegenwehr. Dann gibt es Geld zurück.

Kauderwelsch verstehen: Vorsicht Falle
Wenn es um Versicherungen geht, gilt für viele Verbraucher: Sie kaufen die Katze im Sack. ÖKO-TEST zeigt die gefährlichsten Fallen.

Versicherungscheck: Besser und günstiger geht fast immer
Die meisten Deutschen zahlen viel zu viel für ihren Versicherungsschutz. Zwischen wichtigem und unsinnigem Schutz können Verbraucher oft nicht unterscheiden.

Geld von der Versicherung: Frühzeitig Waffengleichheit herstellen
Immer wieder wird berichtet, dass Opfer oft jahrelang um ihre Entschädigung kämpfen müssen. Verschleppen und verweigern Versicherer systematisch die Leistung?
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346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 


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