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Freitag, 26. Juli 2024
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Verschiedenes

 
NABU: Keine Chance fĂŒr MĂŒll im Meer
Gemeinsame KĂŒstenreinigungsaktion von NaturschĂŒtzern und Wassersportlern in WarnemĂŒnde

„Klare VerhĂ€ltnisse schaffen“ wollen Freiwillige des NABU, der NAJU sowie des Deutschen Kanu-Verbands, des Deutschen Segler-Verbands und des Verbands Deutscher Sporttaucher. Sie sammeln am Samstag, 12. MĂ€rz, achtlos am Strand entsorgte AbfĂ€lle, angeschwemmten MĂŒll und setzen so ein Zeichen gegen die MĂŒllflut in unseren Meeren. Auf dem Wasser und an Land im Bereich der Hohen DĂŒne in WarnemĂŒnde packen NaturschĂŒtzer und Sportler gemeinsam an und befreien einen KĂŒstenabschnitt von MĂŒll. UnterstĂŒtzt wird die Reinigungsaktion mit Geldern der Tierschutzstiftung Bösche.

Wassersportler und NaturschĂŒtzer haben sich fĂŒr diese Aktion zusammen getan, um sich gemeinsam fĂŒr sauberes Wasser und eine vielfĂ€ltige Unterwasserwelt einzusetzen. Die Verschmutzung unserer Meere ist nicht nur ein Problem ferner LĂ€nder, wie vor unserer TĂŒr in Nord- und Ostsee nicht zu ĂŒbersehen ist. SchĂ€tzungsweise 20.000 Tonnen MĂŒll gelangen Jahr fĂŒr Jahr in die Nordsee, grĂ¶ĂŸtenteils verursacht durch die Schifffahrt und Fischerei. An der Ostsee zeigten Untersuchungen des NABU auf Fehmarn eine MĂŒllbelastung von etwa 83 Teilen pro 100 Meter Strandabschnitt. Auf RĂŒgen sind es sogar mehr als 160 MĂŒllteile. „Angesichts des Ausmaßes der Verschmutzung mĂŒssen wir gemeinsam handeln, nur so können wir viele Menschen erreichen und fĂŒr die MĂŒllproblematik in unseren Meeren sensibilisieren“, sagte Lea Schenkelberg, NABU-Referentin fĂŒr Meere ohne Plastik.

Die VerbĂ€nde arbeiten schon seit 2012 intensiv daran, so viele Menschen wie möglich ĂŒber die MĂŒllproblematik aufzuklĂ€ren. So riefen sie 2012 die Aktionsplattform „www.saubere‐meere.de“ ins Leben. Aktive können hier MĂŒll‐Funde und gesĂ€uberte PlĂ€tze melden und Mitstreiter fĂŒr Reinigungsaktionen finden.
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Chemikalien-Cocktail im Abwasser
Pseudohormone im Rhein – Spurenstoffe im Trinkwasser

Hormonell wirksame Spurenstoffe können zu einem Problem fĂŒr uns Menschen werden. Ungleich grĂ¶ĂŸer ist die Gefahr von Spurenstoffen („Mikroverunreinigungen“) aber fĂŒr Fische, Schnecken, Insektenlarven und andere Bewohner unserer GewĂ€sser. Alles was in unseren KlĂ€ranlagen nicht abgebaut werden kann, landet in BĂ€chen, FlĂŒssen und letztlich in der Nordsee. Zu den kritischen Spurenstoffen gehören beispielsweise bestimmte Pharmawirkstoffe und spezielle Industriechemikalien. Aber auch in Reinigungsmitteln und Konsumprodukten können Problemstoffe enthalten sein. In einigen unserer FlĂŒsse erreicht der Cocktail an Spurenstoffen schon so hohe Konzentrationen, dass es beispielsweise zur Verweiblichung von FischmĂ€nnchen und zu VerhaltensĂ€nderungen bei Amphibien kommt.

Damit wir alle mit mehr Sorgfalt und Achtsamkeit mit dem Wasser umgehen, hat die UN den Internationalen Weltwassertag ausgerufen. Jedes Jahr wird globusweit am 22. MÀrz mit dem Weltwassertag dazu aufgerufen, den GewÀsserschutz zu stÀrken.

Am diesjĂ€hrigen Weltwassertag stellen Wasserbehörden, Wasserversorger, UniversitĂ€tsinstitute und Umweltvereine in Freiburg die Spurenstoffe in den Mittelpunkt einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung: Was können die Politik, die Wissenschaft und die Fachbehörden – aber auch jeder einzelne von uns – unternehmen, um den Eintrag von Spurenstoffen in unsere GewĂ€sser zu reduzieren? Wir groß ist die Gefahr, dass hormonell wirksame Spurenstoffe irreparable SchĂ€digungen in der GewĂ€sserökologie verursachen? Und können die Spurenstoffe letztlich sogar bis in das Trinkwasser gelangen? Brauchen wir eine zusĂ€tzliche Reinigungsstufe fĂŒr Mikroverunreinigungen in unseren KlĂ€ranlagen – und was wird das kosten? Brauchen wir eine „grĂŒnes Pharma-Design“, um weniger gewĂ€sserschĂ€digende Arzneimittel produzieren zu können?
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NABU: "Über 1.000 neue Windkraftanlagen geplant"
Zugvögel durch den Ausbau von Windenergie in Israel gefÀhrdet

Über Israel fliegen zweimal jĂ€hrlich um die 500 Millionen Vögel auf ihrer Wanderung zwischen Europa und Afrika, darunter Weiß- und Schwarzstörche, Schreiadler, Schwarzmilane und alle europĂ€ischen Rosapelikane. Der NABU und seine Jugendorganisation NAJU unterzeichneten am heutigen Dienstag eine gemeinsame AbsichtserklĂ€rung zur Zusammenarbeit mit der israelischen Naturschutzorganisation Verein fĂŒr den Naturschutz in Israel (SPNI). Durch die Aktion will der NABU auf die Bedrohung der Zugvögel durch den Ausbau von Windenergieanlagen entlang der östlichen MittelmeerkĂŒste aufmerksam machen. Über 1.000 neue Anlagen sollen demnĂ€chst in dem Land entstehen. SPNI begleitet den Ausbau von Windenergieanlagen kritisch und will die Balance zwischen dem Bedarf an erneuerbaren Energien und Naturschutz sichern, vor allem in sensiblen Naturgebieten. Die SPNI ist die Partnerorganisation des NABU im internationalen Naturschutznetzwerk BirdLife.

Auch in Deutschland werden bedrohte Vogelarten, wie der Schreiadler, durch den Ausbau von Windenergieanlagen bedroht. Viele Anlagenbauer unterschreiten die Abstandsempfehlungen von den deutschen Vogelschutzwarten zwischen den Anlagen und den BrutstĂ€tten. Der NABU setzt sich fĂŒr eine naturvertrĂ€gliche Energiewende ein und behĂ€lt sich daher vor, gegen rechtswidrig errichtete Anlagen gerichtlich vorzugehen. Doch die BemĂŒhungen des NABU in Deutschland werden geschwĂ€cht, wenn die Zugvogelarten auch entlang ihrer Wanderwege Ă€hnlichen Gefahren ausgesetzt sind. „In Deutschland brĂŒtende Zugvögel wie Schreiadler und Weißstörche fliegen ĂŒber Israel nach Afrika und zurĂŒck. Ein gemeinsames Vorgehen mit den israelischen NaturschĂŒtzern ist fĂŒr die deutschen SchutzbemĂŒhungen daher unbedingt notwendig“, sagte Lars Lachmann, NABU-Vogelschutzexperte. „Insbesondere sollten fĂŒr Windenergieanlagen, die außerhalb Deutschlands, aber mit deutschen Fördermitteln gebaut werden, die gleichen naturschutzfachlichen Standards angelegt werden wie in Deutschland.“

Israel liegt nicht nur an einer der wichtigsten Routen des Vogelzugs, sondern auch im BiodiversitĂ€ts-Hotspot Mittelmeer-Becken, das von der Organisation Conservation International als eines der 34 Zentren der globalen Artenvielfalt ausgewiesen wurde. „Wir wollen durch gemeinsame Projekte mit Partnern vor Ort zu den internationalen Anstrengungen beitragen, um den BiodiversitĂ€tsreichtum solcher Zentren zu bewahren“, sagte NABU-VizeprĂ€sident Thomas Tennhardt.

AnlĂ€sslich des 50-jĂ€hrigen JubilĂ€ums der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel besuchte eine hohe Delegation der SPNI mit ihrem GeschĂ€ftsfĂŒhrer Kosha Pakman den NABU in Berlin. Auf dem Programm standen unter anderem FachgesprĂ€che zu Themen wie Zugvogel-, Klima- und Meeresschutz sowie Gewinnung von Menschen fĂŒr den Naturschutz.

 
 

 
NABU: Neuer Kinofilm zeigt die Bedeutung ursprĂŒnglicher Natur in Europa
Zum Start von "Unsere Wildnis" am 10. MĂ€rz

Deutschland ist noch weit von seinen Wildniszielen entfernt

Einst prĂ€gten große, zusammenhĂ€ngende Wildnisgebiete die Landschaft Europas, doch heute gibt es sie kaum mehr – obwohl wir Menschen und die Natur dringend auf sie angewiesen sind. Im neuen Kinofilm „Unsere Wildnis“, der am 10. MĂ€rz 2016 in Deutschland startet, zeigen die beiden Regisseure Jacques Perrin und Jacques Cluzaud wie atemberaubend vielfĂ€ltig diese LebensrĂ€ume sind und wie eng wir Menschen mit dieser ursprĂŒnglichen Natur verbunden sind.

„Als NABU setzen wir uns dafĂŒr ein, dass in Europa und Deutschland wieder echte Wildnis entstehen und erhalten werden kann. Daher unterstĂŒtzen wir den Film ‚Unsere Wildnis‘, der mit beeindruckenden Bildern fĂŒr den Schutz der Natur in Europa wirbt“, so NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

Große und gut vernetzte Wildnisgebiete sind entscheidend fĂŒr den Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie sind echte „Hotspots“ des Lebens: Hier finden Arten einen Lebensraum, die auf die vielen verschiedenen Entwicklungsstadien von Ökosystemen angewiesen sind. Dazu zĂ€hlen unter anderem mehr als 1.500 Pilz- und 1.300 KĂ€ferarten, die alte WĂ€lder mit morschen, zerfallenden BĂ€umen und viel Totholz als Grundlage ihres Lebens benötigen.

Dabei sind sogenannte „UrwĂ€lder von morgen“ – also WĂ€lder, die sich wieder natĂŒrlich entwickeln dĂŒrfen – von besonderer Bedeutung fĂŒr die biologische Vielfalt und uns Menschen. Sie tragen zum Schutz des Klimas bei, zur Erneuerung des Grundwassers und dienen auch als Ort der Erholung und Ruhe. Nach den PlĂ€nen der Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2020 auf ingesamt zwei Prozent der LandesflĂ€che und auf fĂŒnf Prozent der WaldflĂ€che wieder echte Wildnis entstehen. Doch dieses Ziel liegt auch vier Jahre vor Ablauf der Frist noch in weiter Ferne. Der NABU geht derzeit davon aus, dass sich lediglich auf 0,6 Prozent der LandesflĂ€che und auf 1,9 Prozent der WaldflĂ€che die Natur nach ihren eigenen Regeln entwickeln darf.

„Die Bundesregierung und die BundeslĂ€nder mĂŒssen jetzt schnell handeln, um ihre Ziele zur Entwicklung von Wildnis und natĂŒrlichen WĂ€ldern noch rechtzeitig zu erreichen“, forderte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.
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NABU begrĂŒĂŸt Vertagung von Abstimmung ĂŒber Glyphosat-Neuzulassung
Schutz von Mensch und Natur muss an oberster Stelle stehen - Verbot des Unkrautvernichters im Heimbereich ĂŒberfĂ€llig

Der NABU hat die Entscheidung auf EU-Ebene begrĂŒĂŸt, die Neuzulassung des Pflanzengifts zu vertagen, weil bislang keine Mehrheit zustande gekommen ist. Mehrere Mitgliedsstaaten hatten eine Ablehnung angekĂŒndigt und auch Deutschland hatte kein eindeutiges Votum abgegeben, da sich Bundeslandwirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium nicht einigen konnten.

Dazu erklĂ€rt NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller: „Wir begrĂŒĂŸen, dass das Umweltministerium hier seiner Rolle gerecht wird und das Vorsorgeprinzip ernst nimmt. Die Entscheidung ĂŒber die Zukunf von Glyphosat darf kein Spiel auf Zeit sein, um das Mittel im Sommer doch weiter im großen Stil einzusetzen. Die Zulassung von Glyphosat muss solange ausgesetzt werden, bis Risiken fĂŒr Mensch und Natur eindeutig widerlegt sind.“
Die aktuelle Genehmigung des Unkrautvernichters Glyphosat, das von der Gesundheitsorganisation WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wird, lĂ€uft noch bis Ende Juni.

UnabhĂ€ngig davon fordert der NABU schon seit langem ein Verbot des Mittels im Haus- und Kleingartenbereich. Miller: „Im Siedlungsraum verschwinden immer mehr wildblumenreiche FlĂ€chen, Wildkrautvielfalt wird einfach weggespritzt und Insekten und Vögeln fehlt die Nahrung. Wer gegen Wildkraut vorgehen will, der sollte zur guten alten Hacke oder einem speziellen Unkrautstecher greifen, und zwar seiner eigenen Gesundheit zuliebe und zum Schutz von Tieren und Pflanzen.“

Glyphosat ist das weltweit am hĂ€ufigsten eingesetzte Unkrautvernichtungsmittel. In Deutschland werden pro Jahr etwa 6.000 Tonnen versprĂŒht, rund 39 Prozent aller AckerflĂ€chen sind mit dem Herbizid behandelt. Der NABU setzt sich seit vielen Jahren fĂŒr ein Verbot von Glyphosat ein. Mit einer Protestaktion hatte der NABU erreicht, dass mehrere BaumĂ€rkte den Verkauf glyphosathaltiger Produkte stoppten. Der NABU appelliert auch an die Online-HĂ€ndler, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Glyphosat ebenfalls konsequent auszulisten.
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NABU und Alnatura fördern Landwirte bei der Umstellung auf Bio
Bewerbungsphase 2016 gestartet (bis 30. Juni)

Bis zum 30. Juni 2016 haben BĂ€uerinnen und Bauern wieder die Möglichkeit, sich fĂŒr das NABU-Förderprojekt „Gemeinsam Boden gut machen“ der Alnatura Bio-Bauern-Initiative zu bewerben. Der mit bis zu 60.000 Euro pro Betrieb dotierte Förderpreis hat das Ziel, Betriebe bei den hohen Anfangsinvestitionen fĂŒr die Umstellung auf biologische Landwirtschaft zu unterstĂŒtzen.

„Wir möchten erreichen, dass mehr FlĂ€che in Deutschland biologisch bewirtschaftet wird, um den heimischen Tier- und Pflanzenarten einen gesĂŒnderen Lebensraum zu bieten und Böden und GewĂ€sser zu schonen. Deshalb freuen wir uns darauf, bis zum 30. Juni 2016 viele Bewerbungen von zukĂŒnftigen Ökobauern zu erhalten“, sagt NABU BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller.

Gerade der hohe DĂŒngemittel- und Pestizideinsatz hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einer zunehmenden Verschlechterung der GewĂ€sserqualitĂ€t und des Bodenlebens gefĂŒhrt. Gleichzeitig ist eine starke Abnahme typischer Feldbewohner, wie dem Feldhamster, dem KampflĂ€ufer und der Feldlerche zu beobachten. Diese negativen Folgen einer industriellen Landwirtschaft können durch einen höheren Anteil ökologisch bewirtschafteter FlĂ€chen verringert und gleichzeitig kann ein grĂ¶ĂŸeres Angebot an regional erzeugten Bio-Lebensmitteln geschaffen werden.

Um sich fĂŒr den Förderpreis zu bewerben, mĂŒssen interessierte Landwirte folgende Voraussetzungen erfĂŒllen: Der gesamte Betrieb muss auf biologische Bewirtschaftung umstellen, er muss sich einem der Bio-AnbauverbĂ€nde anschließen und fĂŒr die Dauer von mindestens fĂŒnf Jahren biologisch produzieren. Bewerben können sich auch bestehende Bio-Betriebe, die einen neuen Betriebszweig aufbauen möchten.

Über die Vergabe des Förderpreises entscheidet ein unabhĂ€ngiger Beirat, bestehend aus Landwirten, Naturschutzexperten, Bio-AnbauverbĂ€nden, Alnatura-Kunden und Wirtschaftsexperten. Vorsitzender des Beirats ist Prof. Hartmut Vogtmann, einer der entscheidenden Wegbereiter des ökologischen Landbaus in Deutschland und Inhaber des bundesweit ersten Lehrstuhls fĂŒr dieses Fachgebiet. Die Höhe des Förderpreises richtet sich nach den jeweiligen Anforderungen und geplanten Maßnahmen des Betriebes.

In der letzten Bewerbungsrunde vom 1.Oktober bis 30. November 2015 wurden aus insgesamt 65 Bewerbungen unterschiedlichster landwirtschaftlicher Sparten 15 Betriebe ausgewÀhlt, die insgesamt mit 430.000 Euro gefördert wurden.

Weitere Informationen zum Preis:
Der Förderpreis der Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) wird seit Anfang 2015 vergeben. Im ersten Förderjahr wurde der Preis vom Deutschen Naturschutzring (DNR), dem Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und UmweltschutzverbĂ€nde, gemeinsam mit Alnatura vergeben. Vom DNR wurden insgesamt zehn Landwirte ausgezeichnet. Seit dem 1. September 2015 hat der NABU die Koordination ĂŒbernommen. Der NABU konnte zur Biofach 2016 in NĂŒrnberg 15 weitere PreistrĂ€ger verkĂŒnden, so dass insgesamt bereits eine FlĂ€che von ĂŒber 3500 Hektar auf ökologischen Landbau umgestellt werden konnte. Der Preis soll jĂ€hrlich vergeben werden.
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Schwerer Störfall im AKW Fessenheim im April 2014
Freiburgs OB Salomon fordert RegierungsprĂ€sidium auf, sofort eine grenzĂŒberschreitende Sitzung einzuberufen

OberbĂŒrgermeister Dieter Salomon fordert das RegierungsprĂ€sidium auf, sofort eine grenzĂŒberschreitende CLIS-Sitzung einzuberufen. Anlass ist die Berichterstattung in verschiedenen Medien zu einem schweren Störfall des französischen Atomkraftwerks (AKW) Fessenheim vom 9. April 2014.

OB Salomon: „ Es ist unzumutbar, was hier von der französischen Atomaufsicht verschwiegen werden sollte. Wir wollen endlich Klarheit, was vor knapp zwei Jahren genau in Fessenheim passiert ist. Es kann nicht sein, dass wir als betroffene Nachbarn aus den Medien erfahren mĂŒssen, was jenseits des Rheins geschieht. Die Menschen in der Region haben ein Recht auf eine umfassende AufklĂ€rung und Information ĂŒber die Ursachen und den Verlauf des Störfalls.“ Schon seit vielen Jahren fordert OB Salomon die Stilllegung des pannenanfĂ€lligen AKWs in Fessenheim.

Auch UmwelbĂŒrgermeisterin Gerda Stuchlik sieht die Lage kritisch: „Wir haben keinerlei Vertrauen mehr in den Betreiber EDF und die französische Regierung. Der jetzt bekannt gewordene Zwischenfall gibt Anlass zu großer Sorge und bestĂ€tigt einmal mehr, dass das AKW Fessenheim ein immenses Gefahrenpotenzial birgt.“

Der Zwischenfall im AKW Fessenheim nahe der deutschen Grenze war demnach gravierender als bislang bekannt. Die französische Atomaufsicht AutoritĂ© de sĂ»retĂ© nuclĂ©aire (ASN) habe den Vorfall im April 2014 gegenĂŒber der Internationalen Atomenergiebehörde heruntergespielt. Ein Wassereinbruch hatte damals die Elektrik beschĂ€digt und zur Abschaltung eines Reaktors gefĂŒhrt. Eine Überschwemmung war die Folge, das Wasser auch in SchaltschrĂ€nke gelaufen und damit offenbar eines der beiden Sicherheitssysteme außer Gefecht gesetzt worden sei. Die Atomaufsicht hatte damals erklĂ€rt, dass der Wassereinbruch keinen Einfluss auf das Funktionieren der Sicherheitssysteme gehabt habe.

Das 1978 in Betrieb genommene AKW Fessenheim ist inzwischen der Ă€lteste französische Reaktor. Nach heutigem technischen Stand gibt es viele Fragen zur Sicherheit der Anlage hinsichtlich Schutz vor möglichen Erdbeben, Überschwemmungen, FlugzeugabstĂŒrzen oder terroristischen Angriffen.

CLIS ist die AbkĂŒrzung von „Commission Locale dÂŽInformation et de Surveillance“ einem regionalen Ausschuss zur Beobachtung und Überwachung öffentlichkeits- und sicherheitsrelevanter Projekte und Anlagen. In der CLIS des elsĂ€ssischen AKWS Fessenheim haben auch Vertreter aus Deutschland und der Schweiz einen Sitz.

Zudem ist die Stadt Freiburg bereits seit vielen Jahren Mitglied im TRAS, der Trinationale Atomschutzverband am Oberrhein. Der 2005 in Basel gegrĂŒndete Zusammenschluss von Gemeinden, Kantonen und VerbĂ€nden will die Region vor den Gefahren des AKW Fessenheim schĂŒtzen. Vor allem mit juristischen Mitteln soll die Stilllegung des Reaktors erreicht sowie der Bau eines Nachfolgekraftwerks verhindert werden.

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Baden-WĂŒrttembergs Umweltminister Franz Untersteller bittet Frankreich um Klarstellung, wann das Kernkraftwerk Fessenheim vom Netz geht

Irritationen wegen Medienberichten ĂŒber angeblich neue Erkenntnisse zu einem Störfall am 9. April 2014

Franz Untersteller: „Das Kernkraftwerk in Fessenheim erweist sich immer wieder als Sicherheitsrisiko. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Abschaltung stĂ€ndig nachverhandelt wird.“

Umweltminister Franz Untersteller hat sich in einem Schreiben an die französische Umweltministerin SégolÚne Royal gewandt und sie aufgefordert, die Stilllegung des Atomkraftwerks in Fessenheim nicht nochmals weiter zu verschieben.

Das Kraftwerk steht unmittelbar an der Grenze zu Baden-WĂŒrttemberg, von einem Reaktorunfall wĂ€re die Bevölkerung im Oberrheingebiet voraussichtlich am stĂ€rksten betroffen.

Gerade heute (04.03.) berichten verschiedene Medien ĂŒber angeblich neue Erkenntnisse zu einem Zwischenfall in Fessenheim vom 9. April 2014. Damals war bei einem Wassereinbruch Wasser durch die Decke in einen Leitschrank geflossen und hatte einen Strang der Reaktornotabschaltung lahm gelegt. Dazu sagte Franz Untersteller: „Was uns bisher durch die Aufarbeitung des Ereignisses 2014 bekannt ist, deckt sich nicht mit den zum Teil dramatisch klingenden Beurteilungen des Zwischenfalls in den Medien. Wenn es aber neue Erkenntnisse zu diesem Zwischenfall geben sollte, wollen wir informiert werden und werden dem nachgehen! Klar ist, dass Fessenheim nicht dem Stand von Wissenschaft und Technik entspricht, es gibt nur unzureichenden Schutz gegen interne Überflutungen und es gibt zu wenig Redundanzen, also unabhĂ€ngig arbeitende Notsysteme.“

Untersteller erinnerte daran, dass er erst Anfang des Jahres ein Gutachten zur Sicherheit des Kernkraftwerks Fessenheim vorgelegt und auch an SĂ©golĂšne Royal geschickt habe. „Dieses Gutachten hat erneut bestĂ€tigt, dass Fessenheim besser heute als morgen vom Netz genommen werden muss. Die beim Stresstest analysierten Sicherheitsreserven sind deutlich geringer als bei den in Deutschland noch vorĂŒbergehend betriebenen Kernkraftwerken und der Weiterbetrieb ist ein unzumutbares nukleares Sicherheitsrisiko.“

Bei dieser Sicherheitsbeurteilung sei es „nicht nachvollziehbar, dass die fĂŒr spĂ€testens FrĂŒhjahr 2017 versprochene und dringend notwendige Abschaltung des Kernkraftwerks Fessenheim laufend verschoben wird“, schrieb der baden-wĂŒrttembergische Umweltminister an Royal.

Er bezog sich dabei auf Äußerungen des Kraftwerkbetreibers EDF, die befĂŒrchten lassen, dass sich die Stilllegung noch um bis zu drei Jahre verzögern könnte. Die EDF hatte Bauverzögerungen am neuen Reaktorblock 3 des Kernkraftwerks in Flamanville an der französischen ÄrmelkanalkĂŒste angekĂŒndigt. Die französische Regierung wiederum hatte vor einigen Monaten bereits das Aus von Fessenheim zeitlich an die Inbetriebnahme des neuen Reaktors Flamanville gekoppelt.

Franz Untersteller: „Frankreichs StaatsprĂ€sident Hollande hatte die Abschaltung in seiner jetzigen Amtsperiode, also bis spĂ€testens FrĂŒhjahr 2017 angekĂŒndigt, vergangenes Jahr kam das Jahr 2018 als Stillegungsjahr ins GesprĂ€ch – und jetzt geht es offensichtlich um 2020. Diese laufende Verschiebung ist irritierend, und sie ist ein Risiko. Ich erhoffe mir eine klare und dann auch verlĂ€ssliche Aussage der französischen Umweltministerin.“
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ÖKO-TEST BabyfeuchttĂŒcher
Um BabyfeuchttĂŒcher haltbar zu machen, greifen manche Hersteller teilweise zu gesundheitsgefĂ€hrdenden Konservierern wie das in der EU seit 2015 in Kosmetik verbotene PHMB. Darauf macht das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST in der aktuellen MĂ€rz-Ausgabe aufmerksam. Zum GlĂŒck gibt es auch einige „sehr gute“ und „gute“ Produkte.

Liest man die Versprechen der Anbieter auf den Packungen, gewinnt man den Eindruck, BabyfeuchttĂŒcher seien so ziemlich das Zarteste, Reinste und Beste, was man der Babyhaut im Windelbereich bieten kann. ÖKO-TEST hat nun 43 Produkte ins Labor geschickt und kommt jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis: Viele Marken enthalten neben Wasser eine Vielzahl von ZusĂ€tzen, die am Babypo nichts verloren haben.

Die ZusĂ€tze sorgen dafĂŒr, dass die TĂŒcher nicht so schnell schimmeln oder austrocknen. Acht der Produkte im Test wurden etwa mit Polyaminopropyl Biguanide (PHMB) konserviert. Das ist jedoch als Gefahrstoff (CMR2) eingestuft, also eine jener Substanzen, die als krebserzeugend, erbgutverĂ€ndernd und/oder fortpflanzungsgefĂ€hrdend bewertet sind. Es besteht zudem der Verdacht, dass PHMB beim Einatmen giftig ist. Die betreffenden Hersteller haben jedoch mittlerweile angekĂŒndigt, dass sie PHMB aus der Rezeptur genommen haben oder dies demnĂ€chst tun werden.

In fast der HĂ€lfte der Produkte stecken zudem problematische Inhaltsstoffe wie PEG/PEG-Derivate oder halogenorganische Verbindungen. Auch Produkte mit der Auslobung „sensitiv“ schĂŒtzen Verbraucher nicht vor ĂŒbler Chemie. Zwar zeigen die Laborergebnisse, dass diese Marken kein ParfĂŒm enthalten, sie sind jedoch nicht frei von Problemstoffen.

ÖKO-TEST rĂ€t Eltern deshalb, statt FeuchttĂŒcher besser einen Waschlappen zu verwenden. Das ist hautfreundlicher und belastet zudem die Umwelt nicht.
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