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Donnerstag, 23. Oktober 2025
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Verschiedenes

 
Kooperation der Katholischen Akademie mit dem LastenVelo-Verein Freiburg
Die Katholische Akademie Freiburg stellt einen Platz fĂŒr ein weiteres LastenVelo in Freiburg zur VerfĂŒgung und trĂ€gt damit zu einem StĂŒck mehr sauberer MobilitĂ€t im Stadtgebiet bei.

Schon lange setzt die Katholische Akademie ethische Fragen und Umweltanliegen praktisch um. Neben der seit 1999 bestehenden Umwelt-Zertifizierung EMAS hat die Katholische Akademie viele unterschiedliche Maßnahmen durchgefĂŒhrt, um den ökologischen Fußabdruck ihrer Arbeit und die des Hauses im Gesamten zu verkleinern: „Wir haben schon lange keine Dienstwagen mehr und nutzen regelmĂ€ĂŸig Car-Sharing Angebote“, erlĂ€utert Dr. Karsten Kreutzer, Direktor der Katholischen Akademie. Mit der Kooperation mit dem LastenVelo-Verein Freiburg geht man nun einen weiteren Schritt hin zu einer saubereren MobilitĂ€t. So stellt die Akademie neben dem Stellplatz fĂŒr das Lastenrad auch den Strom zur VerfĂŒgung, der ĂŒber ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach generiert wird. „Ein rundum nachhaltiges Projekt!“, freut sich der GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Katholischen Akademie, Martin Immenschuh.

Das Dreirad mit der großen Tranportkiste vorne kann rund 100 kg Last transportieren, was dank der ElektrounterstĂŒtzung auch keine Schwerarbeit ist. Da der Laderaum so groß ist wie bei einem Auto und die LastenrĂ€der intensiv genutzt werden, werden durch das Projekt ca. 0,8 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart – rund 1/3 der Emissionen eines PKW’s pro Jahr. Finanziert wird das Rad von den ElektrizitĂ€tswerken Schönau (EWS), bei denen die Katholische Akademie ebenfalls Kunde ist. Vor der Nutzung des Verleihs ist eine kostenfreie Anmeldung erforderlich. Das Lastenrad lĂ€sst sich dann einfach ĂŒber die Website www.lastenvelofreiburg.de online ausleihen und reservieren. Dreißig Minuten vor Reservierungsbeginn werden die Kombinationen fĂŒr die zwei Zahlenschlösser, mit denen das Rad gesichert ist, automatisch per Mail ĂŒbermittelt. Mit den Codes werden die beiden Schlösser vor Ort geöffnet. Nach der Nutzung wird das Fahrrad wieder zurĂŒckgestellt und falls nötig der Akku mit der LadesĂ€ule verbunden.

„Wir freuen uns, dass wir dieses innovative Projekt mit unseren Mitteln unterstĂŒtzen können und somit nachhaltige MobilitĂ€t weiter voran treiben“, meint Karsten Kreutzer abschließend.
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Vom Paradiesvogel zur Feldlerche
Der NABU feiert 120. Geburtstag

Berlin – „Vom Paradiesvogel zur Feldlerche“ – Unter diesem Motto blickt der NABU auf seinen 120. Geburtstag am 1. Februar 2019. 1899 grĂŒndete Lina HĂ€hnle den Deutschen Bund fĂŒr Vogelschutz (BfV), der seit 1990 mit dem Zusammenschluss ost-und westdeutscher NaturschĂŒtzer Naturschutzbund Deutschland heißt. Heute ist der NABU ein moderner Umweltverband mit einem breiten Themenspektrum. Er engagiert sich fĂŒr eine naturvertrĂ€gliche Landwirtschaft, in der Insekten und Vögel eine Zukunft haben, den Schutz der Meere, streitet fĂŒr eine umweltvertrĂ€gliche Energie- und Verkehrswende, entwickelt Konzepte zur Abfallvermeidung und mischt sich in die politischen Debatten ein – in Berlin, BrĂŒssel und bundesweit mit seinen mehr als 2.000 Gruppen. Mit 700.000 Mitgliedern und Förderern ist er der grĂ¶ĂŸte deutsche Umweltverband. Rund 40.000 ehrenamtlich aktive Naturschutzmacherinnen und Naturschutzmacher engagieren sich fĂŒr die Natur vor Ort: Sie initiieren Artenschutzprojekte vom Fledermaus- bis zum Schwalbenschutz, pflegen artenreiche LebensrĂ€ume, erklĂ€ren die Natur bei FĂŒhrungen und erheben ihre Stimme in Beteiligungsverfahren beispielsweise bei Ortsumgehungen und anderen Infrastrukturplanungen.

„Es ist ein stolzes Alter und ein langer, erfolgreicher Weg, den unser Verband seit seiner GrĂŒndung durch Lina HĂ€hnle zurĂŒckgelegt hat. Die Motivation heute und damals ist gleich geblieben. Es geht im Kern darum, unseren faszinierenden Planeten mit seiner atemberaubenden Vielfalt zu erhalten und zu schĂŒtzen, vor unserer HaustĂŒr und in unseren Projektregionen. Ich danke unseren Mitgliedern, UnterstĂŒtzern, Partnern und besonders unseren Naturschutzmacherinnen und Naturschutzmachern fĂŒr ihren unermĂŒdlichen Einsatz“, sagt NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke. Den RĂŒckgang von LebensrĂ€umen und den Schwund von Insekten, Feldvögeln und vielen weiteren Arten aufzuhalten, die Zerschneidung und Versiegelung der Landschaft einzudĂ€mmen und ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz werden in diesem Jahr wichtige Herausforderungen fĂŒr die Umweltpolitik.

Auch hat der NABU lĂ€ngst VorschlĂ€ge vorgelegt, wie eine umweltvertrĂ€glichere Förderung von Landwirten kĂŒnftig aussehen kann. „Wir brauchen eine neue EU-Agrarpolitik. Steuergelder mĂŒssen so verteilt werden, dass Natur und Landwirte gleichermaßen profitieren. Statt pauschaler Förderung sollten Leistungen an Naturschutzmaßnahmen gekoppelt sein. Wir brauchen Vielfalt in der Landschaft, mehr Wiesen und Weiden statt öder Nutzpflanzensteppen“, so der NABU-PrĂ€sident.

Starke Nicht-Regierungsorganisationen seien ein wichtiger Teil einer funktionierenden lebendigen Demokratie. Vor diesem Hintergrund warnte der PrĂ€sident vor Bestrebungen aus der Politik, die Klagerechte von UmweltverbĂ€nden, vor Gericht gegen umstrittene Behördenentscheidungen vorzugehen, einzuschrĂ€nken. Erst Ende vergangenen Jahres gab es dazu einen Vorstoß der BundeslĂ€nder. „Diese Beteiligung ist ein hohes Gut, davon profitieren alle letztlich durch Planungssicherheit. Die Verbandsklage gibt der Natur, die sich nicht selbst verteidigen kann, eine starke Stimme. Wir klagen nicht um des Klagens Willen, sondern da, wo nicht sorgfĂ€ltig geplant oder Vorgaben nicht ausreichend berĂŒcksichtigt wurden“, so Tschimpke.

Unter Lina HĂ€hnle erzielte der Verband 1908 den ersten großen Erfolg mit der VerschĂ€rfung des Reichs-Vogelschutzgesetzes, das den bis dahin in Deutschland noch ĂŒblichen Krammetsvogelfang, den Fang vor allem von Wacholderdrosseln, verbot. Die erste internationale und damals schon bildstarke Kampagne setzte sich 1910 gegen die „Schmuckvogelausrottung“ ein. Die Motive zeigen Damen mit opulentem Kopfputz. Denn die prachtvollen Schmuckfedern der Paradiesvögel und vieler Reiher waren seinerzeit ein begehrtes Objekt fĂŒr die Hutmode. Der Einsatz fĂŒr Vögel ist bis heute zentral fĂŒr die NABU-AktivitĂ€ten: Das reicht vom Klassiker unter den Naturobjekten, dem „Vogel des Jahres“ aktuell mit der gefĂ€hrdeten Feldlerche als Jahresvogel 2019 , ĂŒber die Citizen-Sciene-Aktionen „Stunde der Gartenvögel“ und „Stunde der Wintervögel“, an denen sich ĂŒber 130.000 Menschen beteiligen, bis zur klassischen praktischen Naturschutzarbeit und fachlichen und umweltpolitischen Öffentlichkeits- und Gremienarbeit.

Der Kauf aus Naturschutzsicht wertvoller FlĂ€chen, um Ökosysteme dauerhaft zu schĂŒtzen, ist bis heute aktuell. Am Federsee erwarb Lina HĂ€hnle 1911 mit privatem Kapital das erste große Naturschutzgebiet in einer GrĂ¶ĂŸe von damals 16 Hektar. Im Federseemoor in Baden-WĂŒrttemberg besitzt der NABU heute etwa 500 Hektar. Diese Tradition fĂŒhrt die 2002 gegrĂŒndete NABU-Stiftung Nationales Naturerbe erfolgreich fort. Inzwischen hat sie mehr als 20.000 Hektar Lebensraum fĂŒr seltene und bedrohte Tiere und Pflanzen gesichert.

Mit Blick auf ein weiteres JubilĂ€um in diesem Jahr – 30 Jahre Mauerfall – ist der NABU stolz auf den erfolgreichen Zusammenschluss der NaturschĂŒtzerinnen und NaturschĂŒtzer in Ost und West. Der heutige NABU ist eine der wenigen Organisationen, die bei der Vereinigung den Namen des Ost-Partners (damals „Naturschutzbund in der DDR“) ĂŒbernehmen. NABU-Markenzeichen ist der Weißstorch. Den Wappenvogel trĂ€gt der Verband seit 1966 im Logo. Die Zuteilung des „Nationalvogels“ erfolgte damals durch den Internationalen Rat fĂŒr Vogelschutz, heute BirdLife International.
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Feinstaub & Stickoxide / LĂŒgen & Lobby / Rauchen ist gesund
Asbest ist kein Gesundheitsproblem, Rauchen verursacht keinen Lungenkrebs, FCKWs haben nichts mit dem Ozonloch zu tun, schwere AtomunfÀlle sind undenkbar, es gibt keinen menschengemachten Klimawandel...

Seit Jahrzehnten gab und gibt es weltweit industriegelenkte Debatten und Schein-BĂŒrgerinitiativen, manipulierte Untersuchungen, Angriffe auf kritische WissenschaftlerInnen und UmweltverbĂ€nde, um die Gefahren von Asbest, FCKW, DDT, Rauchen, Atomkraft und Klimawandel herunterzuspielen. Industrienahe "Experten" haben es geschafft, daß Asbest weiterhin verwendet wurde, obwohl die Gefahren bekannt waren. Immer noch gibt es in Deutschland mehr TodesfĂ€lle durch Asbest-Belastungen als tödliche ArbeitsunfĂ€lle. Zehntausende von Menschen sind auch aufgrund von organisierten und nie bestraften Propagandaverbrechen der Asbest-Industrie und ihrer PR-Abteilungen gestorben und die LĂŒgenkampagnen von Big-Oil und Big-Coal zum Klimawandel werden Millionen von Opfern fordern. Die TĂ€ter wurden nie bestraft und diese Kampagnen waren und sind ein blinder Fleck der Medien-Berichterstattung.

Jahrzehntelang haben Konzerne, MilliardÀre, neoliberale Think Tanks und auch die Autolobby solche Desinformationskampagnen organisiert, finanziert und z. B. politisches Handeln gegen den Klimawandel verzögert und verhindert. Mit vergleichbaren Kampagnen werden auch die regenerativen Energien und die Energiewende in Deutschland bekÀmpft.

Eine Ă€hnlich gut organisierte Desinfomationskampagne lĂ€uft aktuell in Deutschland: In einer gut geplanten PR-Kampagne greift eine kleine Minderheit der LungenĂ€rzte die aktuellen Grenzwerte zu Feinstaub und Stickoxiden an. Das so genannte Positionspapier wurde vom Lungenexperten Dieter Köhler verfasst. Es wurde nach Medienberichten bereits Anfang Januar 2019 an 3800 Mitglieder der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Pneumologie (DGP) verschickt - aber nur 112 haben es nach aktuellem Stand unterschrieben, also weniger als 3 Prozent der angefragten Lungenexperten. Die UnterstĂŒtzer dieser Kampagne sind u.a. die Bild-Zeitung, die Welt, neoliberale Netzwerke und Afd, CDU, CSU und FDP. Die Methoden erinnern an die schrecklich erfolgreichen Kampagnen der industriegelenkten Klimawandelleugner in den USA. Die gezielt gestreute Meinung einer kleinen Gruppe der LungenĂ€rzte wird geschickt genutzt, um Zweifel an etablierten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu erzeugen.

Auch Grenzwerte sind nicht "heilig" und wir brauchen wissenschaftlich fundierte Debatten und Studien. Diese sollten dann aber nicht nur von wirtschaftlichen Interessen geprÀgt sein.

Axel Mayer, BUND-GeschĂ€ftsfĂŒhrer
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Neue Daten: Seit 1980 verschwand mehr als jeder zweite Feldvogel in Europa
NABU: EU-Agrarpolitik wirkt fatal auf Vogelwelt

Prag/Berlin – Europas Feldvögel kommen nicht auf die Beine: Dies zeigen neueste Daten des europaweiten Vogelmonitorings, veröffentlicht vom European Bird Census Council. Demnach sind zwischen 1980 und 2016 in der EU 56 Prozent aller Feldvögel verschwunden – und damit mehr als jedes zweite Tier, darunter Feldlerchen, Kiebitze, Feldsperlinge oder Stare.

„Diese Zahlen sind alarmierend. Vögel zeigen uns zuverlĂ€ssig an, wie gesund eine Landschaft ist. Wenn die BestĂ€nde von Feldlerche und Co. einbrechen, ist es ein Zeichen dafĂŒr, dass unsere Wiesen und Felder veröden. Und auch dafĂŒr, wie fatal sich die aktuelle EU-Agrarpolitik auf die Vogelwelt auswirkt“, so NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. Viele der frĂŒher hĂ€ufigen und weit verbreiteten Arten fĂ€nden heute in den ausgerĂ€umten Landschaften kaum mehr Brut- und LebensrĂ€ume, ebenso fehlt Nahrung wie Insekten und WildkrĂ€uter.

Seit 2012 scheinen die europĂ€ischen FeldvogelbestĂ€nde auf diesem Ă€ußerst niedrigen Niveau zu verharren, ohne dass der bisherige AbwĂ€rtstrend gestoppt wurde oder Zeichen eines Aufschwungs erkennbar sind. In den neu hinzugekommenen EU-Mitgliedstaaten gehen die FeldvogelbestĂ€nde sogar weiter zurĂŒck. „Seit die EU-Agrarsubventionen auch in Bulgarien, Polen oder Lettland eine umweltschĂ€dliche Landwirtschaft anheizen, gerĂ€t auch in Mittel- und Osteuropa die einst so vielfĂ€ltige Natur zunehmend unter die RĂ€der. Von dem Ziel der EU-Vogelschutzrichtlinie, alle Arten in einen guten Erhaltungszustand zu bringen, sind wir weiterhin meilenweit entfernt“, kritisierte Miller.

Auch in Deutschland ist die Lage weiterhin Ă€hnlich alarmierend: Der Agrarvogelindex der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, der die Entwicklung der wichtigsten Feldvögel zusammenfasst, ging zwischen 1990 und 2015 um ĂŒber 20 Prozent zurĂŒck. FĂŒr den Zeitraum ab 1980 muss man davon ausgehen, dass hierzulande deutlich ĂŒber 40 Prozent der Feldvögel verschwanden. Der aktualisierte Index fĂŒr Deutschland wird im FrĂŒhjahr dieses Jahres veröffentlicht.

Eine Trendwende ist nach Ansicht des NABU nur durch eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik möglich, die grundlegend umweltvertrĂ€glicher werden muss. Aktuell verhandeln in BrĂŒssel die EU-Mitgliedstaaten ĂŒber die kĂŒnftige Verteilung der milliardenschweren Agar-Subventionen ab 2021. „FĂŒr Landwirte muss es sich finanziell lohnen, auf ihren FlĂ€chen Lebensraum fĂŒr Feldlerchen oder Kiebitze zu erhalten. Bislang bewirkt die EU das Gegenteil: Durch die Förderung von FlĂ€chenbesitz, ohne RĂŒcksicht auf die Art und Weise wie auf den FlĂ€chen gewirtschaftet wird, sind Landwirte zu einer immer stĂ€rkeren AusrĂ€umung ihrer Felder gezwungen. Damit muss Schluss sein, im Interesse von Natur, Verbrauchern und Landwirten“, so Miller.

Durch eine sinnvolle Umverteilung des derzeit grĂ¶ĂŸten EU-Haushaltspostens könnten ausreichend Mittel frei werden, um eine fĂŒr Landwirte und Natur gleichermaßen profitable Agrarpolitik zu schaffen. So könnte sich das Anlegen von Schutzstreifen fĂŒr Feldlerchen oder Kiebitze, der Erhalt von Hecken, Brachen oder FeuchtflĂ€chen fĂŒr Landwirte finanziell lohnen. Ein besserer Feldvogelschutz kommt zudem vielen weiteren Arten zugute, etwa Bienen und Hummeln, die fĂŒr die BestĂ€ubung in der Landwirtschaft unersetzlich sind.

Am 28. Januar verhandeln die EU-Agrarminister in BrĂŒssel die konkreten Umweltmaßnahmen fĂŒr die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Jahre 2021 bis 2028. Wie sich Bundesagrarministerin Julia Klöckner dann positionieren wird, ist unklar, bislang lĂ€sst sie jegliche konkrete VorschlĂ€ge fĂŒr die Umweltaspekte der GAP vermissen. „Frau Klöckner muss sich endlich fĂŒr eine naturvertrĂ€glichere Agrarpolitik einsetzen. Die Datenlage zum Niedergang der Natur in der Agrarlandschaft ist so eindeutig wie erdrĂŒckend. Sollte Frau Klöckner diese Fakten weiter in Frage stellen, macht sie sich mitschuldig am Verschwinden von Millionen Vögeln und dem Ausbluten des lĂ€ndlichen Raums“, so Miller.
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Grundwasser nördlich des Kaiserstuhls ...
Schlechtes Wasser – lange Leitung

In den GemeinderĂ€ten Herbolzheim, Endingen, Rheinhausen, Sasbach und Weisweil wird eine zukĂŒnftige Ringleitung fĂŒr das Trinkwasser diskutiert und es gibt auch eine breite Zustimmung zu einem Gutachten in dieser Sache. Durch einen zweiten Brunnen im Forchheimer Wald, der auch die Trinkwasserprobleme Herbolzheims beheben soll, könnte zwischen den Gemeinden eine Ringleitung entstehen.

Der BUND sieht die Grundwasserprobleme, die hinter diesen Überlegungen und Planungen stehen, mit Sorge. Unsere Gemeinden „sitzen“ auf unglaublich viel Grundwasser. Der Oberrhein-Aquifer ist mit einem Volumen von geschĂ€tzt 45 Milliarden Kubikmetern einer der bedeutendsten Grundwasserspeicher Mitteleuropas. Und doch suchen Gemeinden wie Herbolzheim (oder vor kurzem noch Wyhl) ziemlich verzweifelt nach gutem, trinkbarem Trinkwasser, denn dieser riesige Wasserspeicher im Kies zwischen Schwarzwald und Vogesen ist wegen Nitrat, Agrargiften, Salz, Altlasten und neuen Schadstoffen fĂŒr die Trinkwassernutzung nur noch in kleinen Teilbereichen nutzbar.

Seit Jahrzehnten wird am Oberrhein und im Landkreis Emmendingen das Nitrat-Problem diskutiert, aber bei seiner Lösung hat es keine wirklichen Fortschritte gegeben. So haben zwar seit Dezember 2018 die Menschen in Wyhl endlich trinkbares nitratĂ€rmeres Wasser, aber das Grundproblem, die landwirtschaftsbedingte Nitratbelastung der Böden und des Wassers, wurde nicht gelöst. Jetzt wird das Wyhler Trinkwasser zu 100 Prozent vom Tiefbrunnen Sasbach bezogen. Und hinter der angedachten Ringleitung am Kaiserstuhl und im Breisgau steht der gleiche, falsche Problem-Umgehungs-Ansatz: Schlechtes Wasser – lange Leitung. Die Kosten der angedachten Ringleitung wĂŒrden wieder einmal die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger zahlen und nicht die Verursacher.

Zunehmend verÀrgert nach jahrzehntelangen, erfolglosen Nitrat-Debatten und einer dauerhaft verfehlten Agrarpolitik drÀngt der regionale BUND, wie immer wieder in den letzten Jahrzehnten, auf eine echte Sanierung des Problems, eine Sanierung die bei den SchadstoffeintrÀgen ansetzen muss.

Axel Mayer, BUND-Regionalverband
Peter Steiert, BUND-Herbolzheim
Henner Wenzel, BUND Nördlicher Kaiserstuhl

Nachtrag:
Unsere regionale Landwirtschaft konkurriert auf einem globalisierten Agrarmarkt im Rahmen des Freihandels mit LĂ€ndern wie Kanada. Eine immer noch erfreulich kleinrĂ€umige Landwirtschaft z.B. in SĂŒdbaden, verkauft auf dem gleichen Markt wie die giftdominierte großindustrielle Landwirtschaft in den USA. Wenn nur noch der Preis und der„freie Markt“ zĂ€hlen, wenn eine verfehlte Agrarpolitik nur noch die großindustrielle Landwirtschaft unterstĂŒtzt, dann haben Grundwasser, Insekten, Vögel, Hecken aber auch die Mehrzahl der Landwirte selber keine Chancen. Die Naturschutzbewegung ist nicht der Feind der Landwirtschaft, sondern der potentiell VerbĂŒndete einer grundwasserfreundlichen, naturnĂ€heren, giftĂ€rmeren, nachhaltigen und somit auch moderneren und zukunftsorientierten Landwirtschaft.
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Ökologische Geldanlage ,,,
FĂŒr Anleger der Öko-Vertriebsfirma UDI sieht es nicht gut aus

Einige Anleger, die in Angebote der Öko-Vertriebsgesellschaft UDI investiert haben, mĂŒssen um ihr Geld bangen. Wie Finanztest berichtet, liegen Zinszahlungen bei acht Angeboten, die Gesellschaften der UDI-Gruppe aufgelegt haben, unter Plan. Die RĂŒckzahlung stockt bei zwei Angeboten, die UDI vermittelt hat. „Es sieht nicht gut aus“, heißt es in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift.

UDI ist ein großer, bankenunabhĂ€ngiger Direktvertrieb fĂŒr ökologische Geldanlagen mit rund 17 500 Anlegern. Seit 1998 hat UDI eine halbe Milliarde Euro vor allem fĂŒr 383 Windkraftanlagen, 46 Biogasanlagen und 90 Solarprojekte eingeworben, unter anderem ĂŒber Nachrangdarlehen mit dem missverstĂ€ndlichen Namensteil „Festzins“. LĂ€uft das GeschĂ€ft nicht wie geplant, können sich Zinsen und RĂŒckzahlungen verzögern oder sogar ganz ausfallen.

Finanztest weist nun darauf hin, dass die Gesellschaften der Nachrangdarlehen UDI Energie Festzins II bis VII sowie zwei Ă€hnlich riskante UDI-Genussrechte seit 2016 deutlich niedrigere Zinsen als geplant zahlen. In den JahresabschlĂŒssen 2017 der Gesellschaften, die die sechs Nachrangdarlehen aufgelegt haben, werden zudem nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile ausgewiesen. Auch bei den Te-Management-Gesellschaften, ebenfalls vermittelt durch die UDI, stocken die GeschĂ€fte. Anleger bekamen in einem Fall ihr Geld verspĂ€tet zurĂŒck, in zwei weiteren FĂ€llen warten sie trotz FĂ€lligkeit noch darauf.

Aktuell bietet die UDI Energie Festzins ein Nachrangdarlehen mit Zinsen ab 4 Prozent pro Jahr an. Wegen der hohen Risiken hat die Stiftung Warentest das Angebot auf ihre Warnliste Geldanlage gesetzt. Seine konkreten Projekte sind nicht bekannt, mehrere andere Angebote zahlen Zinsen unter Plan.

Der Artikel Ökologische Geldanlagen findet sich in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist online unter www.test.de/udi-warnung abrufbar.
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Neues Themenheft ĂŒber "Wasser"
Neue Ausgabe von „BĂŒrger & Staat“ - Zeitschrift der Landeszentrale fĂŒr politische Bildung Baden-WĂŒrttemberg (LpB)

Bei der Landeszentrale fĂŒr politische Bildung Baden-WĂŒrttemberg (LpB) liegt jetzt die neue Ausgabe der Zeitschrift „BĂŒrger & Staat“ vor. Zehn fachkundige BeitrĂ€ge informieren darin ĂŒber ein fĂŒr viele Menschen selbstverstĂ€ndliches, ebenso aber bedrohtes Gut: Wasser. Thematisiert werden die ökonomische Bedeutung und das politische Konfliktpotential, das dem knappen wie lebenswichtigen Rohstoff zukommt. Globale Herausforderungen wie die prognostizierte Zunahme von „WasserflĂŒchtlingen“ erörtert ein Beitrag, der den Zusammenhang von Umweltkatastrophen und Migration aufgreift. Maßnahmen wie das „Integrierte Wasserressourcen-Management“, ein international anerkanntes Leitbild zur Überwindung von Nutzungskonflikten, werden diskutiert. Ob Selbstverpflichtungen zum nachhaltigen Umgang mit Wasser, z. B. bei Herstellern von landwirtschaftlichen Produkten wie Baumwolle und Palmöl, einen Weg aus der Krise bedeuten, untersucht eine weitere Abhandlung. Auf nationaler Ebene beschĂ€ftigen sich am Beispiel Berlins zwei AufsĂ€tze mit Privatisierungsfolgen bei Betrieben, die die Versorgung mit Trinkwasser gewĂ€hrleisten.

Die Zeitschrift „BĂŒrger & Staat“ der Landeszentrale fĂŒr politische Bildung Baden-WĂŒrttemberg richtet sich an das Fachpublikum und gleichermaßen an die interessierte Öffentlichkeit. Sie erscheint dreimal jĂ€hrlich. Kostenlose Einzelhefte und GruppensĂ€tze können im Webshop der Landeszentrale bestellt werden: www.lpb-bw.de/shop. Ab einem Gewicht von 500 g werden die Versandkosten in Rechnung gestellt.
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Klöckners Runder Tisch Insektenschutz
Wir haben kein Erkenntnisdefizit, sondern ein Handlungsdefizit!

Berlin, 14. Januar 2018. Seit fast zwei Jahren wird in Deutschland intensiv ĂŒber den dramatischen Verlust der Insektenfauna diskutiert. Seit knapp einem Jahr gilt das Versprechen der Bundesregierung, rasch und ambitioniert zu handeln, „um die Lebensbedingungen fĂŒr Insekten noch in dieser Legislaturperiode deutlich und nachhaltig zu verbessern“.
AnlĂ€sslich des heutigen „Runden Tischs“ von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zum Thema Insektenschutz und Landwirtschaft erklĂ€ren die NaturschutzverbĂ€nde BUND, NABU und ihr Dachverband Deutscher Naturschutzring:

„Seit Monaten bleibt die Bundeslandwirtschaftsministerin konkrete VorschlĂ€ge schuldig, wie sie das vom Bundeskabinett in Eckpunkten verabschiedete Aktionsprogramm Insektenschutz unterstĂŒtzen und mit Initiativen in ihrer ZustĂ€ndigkeit ergĂ€nzen will. Als VerbĂ€nde sind wir jederzeit zur UnterstĂŒtzung bereit, wenn klar ist, dass es jetzt nicht mehr um die Frage des „ob“, sondern nur noch um das „wie“ geht. Denn es ist völlig unstrittig, dass eine immer intensivere Landwirtschaft mit hohen EintrĂ€gen von DĂŒnge- und Pflanzenschutzmitteln und ausgerĂ€umten Landschaften den entscheidenden Anteil am Insektenverlust trĂ€gt“, betont DNR-GeneralsekretĂ€r Florian Schöne.

„Das Bundesumweltministerium hat im Oktober umfangreiche MaßnahmenvorschlĂ€ge vorgelegt, mit denen der Insektenschutz noch in dieser Legislaturperiode ernsthaft begonnen werden kann. Diese mĂŒssen die Grundlage fĂŒr jede weitere Diskussion sein. Wir erwarten, dass das Landwirtschaftsministerium unverzĂŒglich konkrete VorschlĂ€ge auf den Tisch legt, wie die in der Landwirtschaft angedachten Maßnahmen umgesetzt werden können,“ ergĂ€nzt Olaf Bandt, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des BUND.

Die VerbĂ€nde kritisieren, dass die Einladung zum Runden Tisch sehr kurzfristig erfolgt war und keine BeschlussvorschlĂ€ge beinhaltete. Angesichts der anstehenden Internationalen GrĂŒnen Woche drĂ€nge sich der Eindruck auf, dass es dem Ministerium mehr um Stimmung als um Substanz geht.

„Wir packen gerne mit an, wenn Julia Klöckner zum Kampf gegen das Insektensterben einlĂ€dt. Dazu muss sie aber auch endlich konkret sagen, wie sie dafĂŒr die Agrarpolitik Ă€ndern will", so Leif Miller, BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer des NABU. Die VerbĂ€nde kritisieren zudem, dass sich die Bundesministerin bisher nicht zu den lĂ€ngst vorliegenden VorschlĂ€gen der EU-Kommission fĂŒr die EU-Agrarpolitik 2021-2027 positioniert hat. Eine Debatte ĂŒber die milliardenschweren ĂŒberwiegend umweltschĂ€dlichen Subventionen werde damit unterdrĂŒckt.

- Gemeinsame Pressemitteilung von Deutscher Naturschutzring (DNR), Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) -
 
 



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