oekoplus - Freiburg
Donnerstag, 27. November 2025
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Starkes Signal fĂŒr gesĂŒndere und nachhaltigere ErnĂ€hrung
Statement von vzbv-Vorstand Klaus MĂŒller zu den Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft

Die von der Bundesregierung eingesetzte Zukunftskommission Landwirtschaft hat ihre Empfehlungen fĂŒr ein nachhaltiges Landwirtschafts- und ErnĂ€hrungssystem vorgestellt. Klaus MĂŒller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), kommentiert:

„Die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft sind ein starkes Signal an die Politik. Erstmals haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf wirksame Instrumente fĂŒr ein nachhaltiges und gesundes ErnĂ€hrungssystem geeinigt. Die Einigung erfolgte einstimmig. Das ist ein Meilenstein.

Die nĂ€chste Bundesregierung muss die Empfehlungen mit hoher PrioritĂ€t umsetzen und dabei nicht nur die Landwirtschaft im Blick haben, sondern auch Verbraucherinnen und Verbraucher ĂŒberzeugen. Eine zukunftsfĂ€hige Landwirtschaft wird es nur mit ihrer Akzeptanz und UnterstĂŒtzung geben.

Ein Teil der Lebensmittel wird durch höhere Anforderungen an Tierwohl und Nachhaltigkeit teurer werden. Aber das ist eine gute Investition. Ein „Weiter So“ kostet uns Milliarden und fĂŒhrt zu irreparablen SchĂ€den fĂŒr Umwelt, Klima und Gesundheit.

Wichtig ist, dass alle Verbraucher die Chance haben mĂŒssen, eine gesunde und nachhaltige ErnĂ€hrung zu bezahlen. Die nĂ€chste Bundesregierung muss deshalb mögliche Preissteigerungen finanziell und sozialpolitisch abfedern, gemeinsam mit den BundeslĂ€ndern eine kostenlose und gesunde Schul- und Kitaverpflegung sicherstellen sowie die Mehrwertsteuer fĂŒr Obst und GemĂŒse absenken.

Damit höhere Nachhaltigkeitsanforderungen und höhere Preise nachvollziehbar sind, muss sich die Bundesregierung - wie von der ZKL empfohlen – dringend fĂŒr die verbindliche Kennzeichnung von Tierwohl, Herkunft und Nachhaltigkeit ebenso wie fĂŒr einen verbindlichen Nutri-Score auf EU-Ebene einsetzen.“
 
 

Projekt „Wilde Weiden“
Wilde Weide Bahlingen / Foto: pr
 
Projekt „Wilde Weiden“
Beweidungsprojekt in Bahlingen schafft hochwertigen Lebensraum fĂŒr geschĂŒtzte Tier- und Pflanzenarten
Das Projekt sichert der Stadt Freiburg die Entwicklung des neuen Stadtteils Dietenbach

Im vergangenen Jahr haben die Gemeinde Bahlingen am Kaiserstuhl und die Stadt Freiburg die Kooperation „Wilde Weiden Bahlingen“ abgeschlossen. Dabei geht es um die ökologische Aufwertung eines 52 ha großen GelĂ€ndes im Osten Bahlingens. Auf einer rund 44 ha großen FlĂ€che, die bislang als GrĂŒn- und Ackerland genutzt wurde, werden nun ganzjĂ€hrig robuste Weidetiere gehalten. Bereits Anfang MĂ€rz wurde eine aus Frankreich stammende Rinderrasse (Aubrac-Rinder) auf die GrĂŒnflĂ€chen gelassen, ab Herbst kommen Pferde dazu – spĂ€ter noch WasserbĂŒffel. Durch die extensive ganzjĂ€hrige Beweidung wird strukturarmes Acker- und GrĂŒnland zu einer lebensraum- und artenreichen WeideflĂ€che mit verschiedenen Gehölzinseln
aufgewertet.

Auch das vorhandene, aber brachliegende historische System zur WiesenwĂ€sserung, wird in einer geĂ€nderten Form wieder aktiviert, so dass auch wieder LebensrĂ€ume in und an den GewĂ€sserlĂ€ufen entstehen können. In einigen Bereichen der WeideflĂ€chen werden zudem zusĂ€tzliche feuchte Mulden fĂŒr Vögel, Amphibien und andere Tiere angelegt. Dieses Mosaik an verschiedenen Biotopen bietet Lebensraum fĂŒr viele Tiere und Pflanzen.

Die Weidetiere werden von einem Landwirt aus Bahlingen betreut, der die Tiere und WeideflĂ€chen tĂ€glich kontrolliert. Durch die Einrichtung der Wilden Weide entstehen auf der FlĂ€che auch neue BrutstĂ€tten und NahrungsflĂ€chen fĂŒr geschĂŒtzte Vogelarten, die vom Bau des neuen Stadtteils Dietenbach betroffen sind. Dazu gehören Baumfalke, Feldlerche, MĂ€usebussard, Neuntöter, Schwarzmilan und Weißstorch.

FĂŒr den neuen Freiburger Stadtteil Dietenbach werden bis zum Abschluss der stĂ€dtebaulichen Entwicklungsmaßnahme voraussichtlich bis zu ca. 70 ha Offenland fĂŒr Kompensationsmaßnahmen benötigt, die den baurechtlichen und auch den artenschutzrechtlichen Ausgleich abdecken. Mit dem Projekt Wilde Weiden wird ein großer Teil des Gesamtbedarfs bei beiden Ausgleichsanforderungen fĂŒr den neuen Stadtteil Dietenbach umgesetzt. Die Stadt Freiburg kauft der Gemeinde Bahlingen 3,2 Mio Ökopunkte sowie den artenschutzrechtlichen Ausgleich fĂŒr die sechs oben genannten Vogelarten ab. DarĂŒber hinaus trĂ€gt die Stadt Freiburg einen Kostenanteil an der dauerhaften Unterhaltung der FlĂ€chen.

BĂŒrgermeister Harald Lotis: „Diese Kooperation ist fĂŒr Bahlingen und Freiburg enorm wichtig. Damit können wir in Bahlingen ĂŒber AusgleichsflĂ€chen fĂŒr unsere eigene bauliche Entwicklung verfĂŒgen, erhalten Geld fĂŒr die Erweiterung unseres Kindergartens und schaffen eine hochwertige ökologische, landwirtschaftlich genutzte FlĂ€che fĂŒr mehr BiodiversitĂ€t. Und es gibt nach kurzer Zeit auch schon den ersten Hinweis auf Erfolg: ein seltenes Vogelpaar hat die FlĂ€che bereits angenommen und brĂŒtet. Das zeigt, dass man nachhaltige Landwirtschaft und Artenschutz miteinander verbinden kann.“

BaubĂŒrgermeister Martin Haag ergĂ€nzt: „Dieses Projekt leistet einen ganz entscheidenden Beitrag zur Realisierung des neuen Freiburger Stadtteils Dietenbach. Wir sind BĂŒrgermeister Lotis außerordentlich dankbar, dass er mit dieser Idee auf uns zugekommen ist. Diese Zusammenarbeit ist mit der Kombination von bau- und artenschutzrechtlichem Ausgleich ein Meilenstein in der regionalen Kooperation. Sie zeigt auch, dass es möglich und fachlich sinnvoll ist, artenschutzrechtlichen Ausgleich fĂŒr Vogelarten im rĂ€umlichen Zusammenhang zum Eingriff in der Region umzusetzen. Der Mehrwert ist fĂŒr beide Partner und die Region groß. Dem Landratsamt Emmendingen danke ich fĂŒr die Entwicklung und Förderung dieser positiven Idee.“

Hanno Hurth, Landrat des Landkreises Emmendingen, lobt die Zusammenarbeit zwischen Freiburg und Bahlingen und sieht sie als richtungsweisend an: „Es ist ein gutes Signal in die Region, dass im Rahmen von Kooperationen ein Mehrwert fĂŒr alle Beteiligten geschaffen werden kann. Die FlĂ€che wurde mit viel Bedacht ausgesucht - sie ist ideal im Zuschnitt, da auch die Situation der Landwirte grĂ¶ĂŸtmöglich berĂŒcksichtigt wurde. Ich danke den Mitarbeitenden im Landratsamt und allen Beteiligten fĂŒr die konstruktive Zusammenarbeit bei diesem zukunftsweisenden Projekt.“

Das Projekt wird wissenschaftlich durch die UniversitĂ€t Freiburg begleitet. Dabei wird der Einfluss der Weidetiere im Hinblick auf ihren Nutzen fĂŒr BiodiversitĂ€t und Ökosystemleistung dokumentiert
 
 

 
Klimawahl2021
Breites BĂŒndnis aus Klima- und Umweltorganisationen ruft zur Diskussion mit den Bundestagskandidierenden auf: Start am Mo, 5.7. um 19 Uhr

Freiburger Initiativen machen in diesem Sommer den Klimawandel sowie die globale Umweltkrise und deren Folgen zum zentralen Wahlkampfthema in Freiburg: Über die kommenden Monate verteilt finden in der Stadt fĂŒnf Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen statt, die alle in Verbindung zum Klimawandel und den daraus resultierenden Handlungsnotwendigkeiten stehen. Koordiniert wird das Projekt vom fesa e.V. und der Initiative #wĂ€hlbar2021. Die erste dieser Veranstaltungen findet bereits am Montag, den 5.7. um 19 Uhr in digitaler Form statt und hat das Motto: „Klimagerechtigkeit: die Justiz hat gesprochen, was macht die Politik?“. Inhaltliche UnterstĂŒtzung liefert außerdem Ehrengast Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, LL.M., M.A., Jurist, Philosoph und Soziologe, u.a. GrĂŒnder und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin und Initiator der Klimaklage vor dem
Bundesverfassungsgericht.

„Die Bundestagswahl in diesem Jahr ist eine ganz entscheidende fĂŒr die Gestaltung unserer Zukunft“, sagt Leon Janas von der BUNDjugend Freiburg, einer Organisation, welche sich an dem BĂŒndnis beteiligt. „In den letzten Jahrzenten gab es kaum eine Wahl, die so richtungsweisend war wie die kommende. Wir sehen in dieser Wahl eine letzte Chance, dass Deutschland endlich anfĂ€ngt eine ernsthafte Klimapolitik zu betreiben, bevor es zu spĂ€t ist, und irreversible Kipppunkte in den KreislĂ€ufen unseres Planeten erreicht werden, deren Folgen wir nicht kontrollieren können.“, so Janas. „Deshalb mĂŒssen wir mit den Kandidierenden des Wahlkreis Freiburg ins GesprĂ€ch kommen, um ihnen die Dringlichkeit dieser Themen vor Augen zu fĂŒhren und um mit ihnen ĂŒber konkrete Maßnahmen zu diskutieren. NatĂŒrlich ist das Thema viel zu groß, um es nur auf lokaler Ebene anzugehen, es braucht internationale und verbindliche Regeln, aber Klima- und Umweltschutz muss ĂŒberall in der Politik eine zentrale Rolle spielen“, ergĂ€nzt Virginia Sonntag-O`Brien vom Verein CO2-Abgabe e.V.

„Die Folgen des Klimawandels, die auch wir in Deutschland schon in den letzten Hitzesommern gespĂŒrt haben, sind global sehr ungleich verteilt, ebenso sind die LĂ€nder der Welt in ganz unterschiedlichem Maße verantwortlich dafĂŒr. Auch sind kommende Generationen vor allem die leidtragenden, ebenso wie sozial schwĂ€cher gestellte Menschen. Diese Ungerechtigkeiten gilt es auszugleichen, und ĂŒber diese Herausforderungen wollen wir mit den Kandidierenden sprechen“, so Jonas Bauschert vom Eine-Welt-Forum Freiburg.

Am 15. September soll die letzte Veranstaltung der Podiumsreihe, bei der sich alles um das Thema „MobilitĂ€t“ drehen wird, als krönender Abschluss im Schlossbergsaal als PrĂ€senzveranstaltung stattfinden.

Anmeldung erforderlich unter: https://waehlbar2021.de/klimawahl2021-freiburg/

Weitere Termine sind: Dienstag, 13.7. (online), Dienstag, 20.7. (online), Dienstag, 7.9. (online) sowie Mittwoch, der 15.9. (PrÀsenz) im Schlossbergsaal.
Mehr
 

 
Bewerbung fĂŒr das MobilSiegel noch bis zum 15.07. möglich
Die VAG vergibt im Namen der Stadt Freiburg gemeinsam mit den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald seit diesem Jahr das MobilSiegel. Das MobilSiegel zeichnet Unternehmen aus, die Maßnahmen ergreifen, um die MobilitĂ€t ihrer Mitarbeitenden klimavertrĂ€glich zu gestalten. Dieses neue Siegel knĂŒpft an die Arbeit der „AG Umweltfreundlich zum Betrieb“ an, von der das bisherigen Öko-Verkehrs-Siegels verliehen wurde, die aber aus personellen GrĂŒnden die Vergabe nicht weiterfĂŒhren konnte.

Mittlerweile haben sich bereits Unternehmen verschiedenster Branchen fĂŒr das MobilSiegel beworben. FĂŒr eine Auszeichnung in diesem Jahr, können sich Unternehmen noch bis zum 15. Juli bewerben.

Relevant fĂŒr eine Auszeichnung sind dabei verschiedenste Maßnahmen, um die klimafreundliche MobilitĂ€t attraktiv und leicht nutzbar zu machen. Das kann ein aktueller Aushangfahrplan sein oder die Teilnahme an Kampagnen wie dem Stadtradeln. Aber auch die Möglichkeit mobil zu arbeiten und so Verkehr gĂ€nzlich zu vermeiden werden berĂŒcksichtigt. Daneben zĂ€hlen Unternehmensziele zur Reduktion verkehrsbedingter CO2-Emmissionen genauso in eine Bewertung mit rein wie sichere Radabstellanlagen oder FahrrĂ€der als Teil der Fuhrparkflotte.

Neben dem Ansporn, umweltvertrĂ€gliche MobilitĂ€t zu fördern, soll das MobilSiegel alle SiegeltrĂ€ger-Unternehmen bei diesem Thema zusammenbringen. Das MobilSiegel hilft dabei Zugang zu einem großen Netzwerk von Unternehmen in der Region zu erhalten und von deren Erfahrungen zu profitieren und sich selbst auch einzubringen.

Die erste Vergabefeier fĂŒr das Siegel findet im September statt. Interessierte Unternehmen können sich noch bis zum 15.07.2021 bewerben.
Das MobilSiegel soll dazu beitragen, klimafreundliche MobilitÀt zu fördern und die Verkehrsbelastungen zu verringern.
Bewerbungsadresse:

Bewerbungen fĂŒr die erste Auszeichnungsrunde mit Vergabefeier im September können noch bis zum 15. Juli geschickt werden an: mobilberatung@vagfr.de
Mehr
 

 
NABU: EU-Einwegplastikverbot greift zu kurz
Miller: Deutschland braucht eine Mehrweg-Strategie fĂŒr „To-Go“

Berlin, 1.7.21 – WattestĂ€bchen und LuftballonstĂ€be, Einwegbesteck und -teller aus Plastik, Styropor-GetrĂ€nkebecher und To-Go-Verpackungen aus Styropor sind hĂ€ufig StrandmĂŒll – ab dem 3. Juli dĂŒrfen diese Einwegplastikprodukte deshalb europaweit zwar hergestellt, aber nicht mehr verkauft werden. Auch ein Import in die EU ist verboten. Noch vorhandene Ware darf noch verkauft werden. Bei der Erarbeitung der EU-Richtlinie, mit der die EuropĂ€ische Kommission das Ende dieser Produkte besiegelt hat, stand insbesondere der Schutz der Meere vor den gefĂ€hrlichen Auswirkungen der zunehmenden PlastikvermĂŒllung im Fokus.

„An der Ostsee gehören Einwegverpackungen zu den hĂ€ufigsten MĂŒllfunden. Angesichts des großen Ausmaßes der Strand- und Meeresverschmutzung mĂŒsste an den touristisch genutzten MĂŒll-Hot-Spots To-Go-Verpackungen und Einweggeschirr ganz verboten werden“, so NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. „So ist bisher kaum etwas wirklich verboten und man kann auch einfach auf andere Einwegprodukte ausweichen, womit gegen die VermĂŒllung der Natur nichts getan wĂ€re.“

Die Novelle des Verpackungsgesetzes sieht vor, dass in Deutschland Gastronomie und Lieferdienste ab 2023 ihre vor Ort abgefĂŒllten Speisen und GetrĂ€nke auch in Mehrwegverpackungen anbieten mĂŒssen. Die Mehrwegalternative darf dabei nicht teurer sein als die Einwegvariante. Ausgenommen von dieser Pflicht sind Verkaufsstellen mit weniger als fĂŒnf Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und weniger als 80 qm LadenflĂ€che. Der NABU begrĂŒĂŸt zwar das neue Mehrweggebot ab 2023, kann jedoch nicht nachzuvollziehen, dass so viele Verkaufsstellen von der Pflicht ausgenommen sind und fordert, dass die Mehrwegvariante gĂŒnstiger sein muss als Einweg.

„Gerade in der strandnahen Gastronomie sind es in der Regel kleinere Imbisse, BĂ€ckereien oder CafĂ©s, bei denen GetrĂ€nke und Speisen fĂŒr unterwegs gekauft werden. Daher sollten keine Ausnahmen gelten und Mehrweg muss der Standard werden. Höhere Kosten mĂŒssen dabei jedoch gerade fĂŒr kleine Verkaufsstellen abgefedert werden, wie durch eine öffentliche Förderung. Denkbar wĂ€re eine staatliche Abgabe auf umweltschĂ€dliches Einweg, die zweckgebunden z.B. bei der in UnterstĂŒtzung von Mehrweg eingesetzt wird“, so Miller weiter. „Sowohl die EU als auch die Bundesregierung haben es bisher versĂ€umt, Mehrweg als einzig umweltfreundliche Alternative zu Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen zu stĂ€rken und eine umfassende Mehrweg-Strategie zu entwickeln.“

FĂŒr den NABU sind aktuell als öko oder natĂŒrlich beworbene Einwegmaterialen wie Pappe oder bioabbaubare Kunststoffe keine Lösung des Problems. Die Umweltlasten werden damit nur verlagert. Abbaubare Kunststoffe sind in der Regel fĂŒr eine industrielle Kompostanlage zertifiziert und haben in der Umwelt genauso wenig zu suchen wie konventionelle Kunststoffe. DarĂŒber hinaus ist Pappe in der Herstellung sehr rohstoff- und energieintensiv, ihre Herstellung trĂ€gt stark zur NĂ€hrstoffbelastung von GewĂ€ssern bei. FĂŒr die Nass- und Reißfestigkeit werden persistente gesundheits- und umweltgefĂ€hrdende Chemikalien eingesetzt, die sich in der Natur anreichern.

„Nachdem es die aktuelle Bundesregierung verpasst hat, dem Problem MĂŒll im Meer entschieden entgegen zu treten, muss die neue Bundesregierung nach der Bundestagswahl Mehrweg als neuen Standard fĂŒr die Gastronomie definieren. Damit können auch Ausweichmanöver auf andere Einwegmaterialien abgewendet werden“, fordert David Pfender, Referent fĂŒr Meere ohne Plastik. „Eine bloße Umstellung auf Pappgeschirr ist genauso wenig zu wĂŒnschen wie auf Einwegteller aus Aluminium. Der NABU setzt sich seit zehn Jahren gegen die Plastikverschmutzung der Meere ein und zeigt mit Projekten wie Mehrweg fĂŒrs Meers, dass Mehrweg auch in der Strandgastronomie funktioniert.“
Mehr
 

 
Frelo jetzt auch in Gundelfingen
Vom 1. Juli an stehen den Einwohnerinnen und Einwohnern von Gundelfingen und Wildtal zunĂ€chst drei Probestationen des Fahrradverleihsystems Frelo zur VerfĂŒgung. Der Bauausschuss hatte dem zuvor einstimmig zugestimmt. Die beiden Stationen am Bahnhof und am Rathaus werden spĂ€ter auf alle FĂ€lle in fest installierte umgebaut. Bei der Station im Wildtal – in der Talstraße auf dem Gehweg, ungefĂ€hr in der Mitte vom unteren Wildtal – soll zunĂ€chst die Nutzung getestet werden, dann wird entschieden, ob die Station bestehen bleibt, oder nicht.

„Die Gemeinde Gundelfingen hat sich fĂŒr Frelo entschieden, da wir mit diesem Angebot die attraktive Verbindung nach Freiburg herstellen und die Zusammenarbeit in der Region stĂ€rken. Zudem ermöglichen wir es unseren Pendlerinnen und Pendlern die letzte Meile von der Straßenbahnendhaltestelle oder dem Bahnhof bequem mit dem Fahrrad umweltfreundlich zurĂŒcklegen zu können. Die Kooperation mit Frelo ist eingebettet in unser ganzheitliches Klimaschutzkonzept und stellt nicht zuletzt einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen dar,“ erklĂ€rt BĂŒrgermeister Raphael Walz die HintergrĂŒnde der Entscheidung die eine Motivation sein soll, öfter mal vom Auto auf die umweltfreundlichen Verkehrsmittel umzusteigen.

Es ist nicht die einzige AktivitĂ€t, die die Gemeinde Gundelfingen in Sachen nachhaltiger MobilitĂ€t in der vergangenen Zeit an den Tag gelegt hat. Gemeinsam mit den Gemeindewerken wurden seit 2018 diverse öffentliche LadesĂ€ulen fĂŒr E-PKW in der Ortsmitte installiert. Bis Ende 2021 werden sieben öffentliche Ladepunkte in der Ortsmitte verfĂŒgbar sein. DarĂŒber hinaus engagiert sich die Gemeinde im Fußverkehr und nimmt an den Fußverkehrs-Checks 2020 des Landes Baden-WĂŒrttemberg teil.

Die Finanzierung des niedrigen dreistelligen Betrags fĂŒr die drei Stationen, an denen jeweils Platz fĂŒr fĂŒnf RĂ€der ist, ĂŒbernimmt die Gemeinde Gundelfingen. Frelo an sich wird gemĂ€ĂŸ einem Gemeinderatsbeschluss von der Stadt Freiburg getragen. Das Management liegt bei der Freiburger Verkehrs AG (VAG), die operativen Leistungen sind an die nextbike GmbH vergeben.

„Es freut mich sehr, dass Frelo nach Umkirch jetzt auch den Sprung in unsere nördliche Nachbargemeinde geschafft hat, denn MobilitĂ€t muss immer ĂŒber die Grenzen einzelner Gebietskörperschaften hinweg gedacht werden,“ sagt VAG Vorstand Oliver Benz. Sein Vorstandskollege Stephan Bartosch unterstreicht: „Ich bin mir sicher, dass diese höchst sinnvolle ErgĂ€nzung im Netz der Frelo-Stationen sehr gut angenommen werden wird und damit ihren Beitrag zur Verkehrswende leistet.“ SelbstverstĂ€ndlich, so die VorstĂ€nde, sind die Station in den Apps VAG mobil, Fahrplan+ sowie nextbike und auf der Webseite von VAG und nextbike sichtbar.
Mehr
 

 
MÄH
MÄH
 - MÄHEN WIE VOR 100 JAHREN!
Ein Sensenworkshop am 2. Juli im Dietenbachpark

Sensenworkshop und Artenvielfalt: MÀhen wie in alten Zeiten ohne Strom, Brennstoff und Gestank: Am Freitag, 2. Juli, trifft sich eine Gruppe von interessierten GÀrtnerinnen und GÀrtner, die im Rahmen eines JubilÀumsworkshops die Kunst des MÀhens mit der Sense lernen werden. Der Workshop bietet einen ersten Einstieg in den Umgang mit der Sense als nachhaltiges, umweltfreundliches MÀhgerÀt.

Die Freiwilligen, die sich in urbanen GĂ€rten, als Obstbaum-oder als Wiesenpatinnen und –paten auf öffentlichen FlĂ€chen fĂŒr die BiodiversitĂ€t und Gemeinschaft engagieren, werden von BĂŒrgermeister Martin Haag herzlich begrĂŒĂŸt. Er bedankt sich fĂŒr die Bereitschaft der Menschen, die GrĂŒnflĂ€chen im Rahmen von „Freiburg packt an“ nachhaltig aufzuwerten.

Roland Reminder, staatlich geprĂŒfter Hufbeschlagschmied aus Seebach, bringt der Gruppe die Grundlage des Sensens am praktischen Beispiel bei. Die von ihm mitgebrachten Sensen werden ausfĂŒhrlich gewetzt und die BewegungsablĂ€ufe geĂŒbt. Mit diesen Sensen kann anschließend ein StĂŒck der Langgraswiese bearbeitet werden.

Er informiert zudem ĂŒber Anlage und Bestand der artenreichen Wiesen sowie Samenmischungen und Wiesenblumen zum Anfassen. Am Ende des Workshops können die Freiwilligen in einem kleinen Sensen- Turnier ihr Können beweisen.

MĂ€hen mit der Sense wie in alten Zeiten geht ohne Strom, Brennstoff und Gestank. Es ist eine umweltfreundliche Alternative zur mechanischen Mahd. Die Sense begleitete die Geschichte der Menschen seit es Ackerbau gab. So wurde auch in den letzten 900 Jahren in Freiburg gesenst und kann auch heute wieder erlernt werden.

Der Workshop ist bereits ausgebucht, Anmeldungen sind nicht mehr möglich!

Weitere Infos zum StadtjubilÀum:
www.2020.freiburg.de.
facebook.com/2020.freiburg
instagram.com/2020_freiburg

Der JubilÀumscontainer auf dem Platz der Alten Synagoge ist Montag bis Samstag von 12 bis 16 Uhr geöffnet
Mehr
 

 
Freiburg: Klimaziele der Stadt sollen im Herbst neu beraten werden
Stadtverwaltung antwortet auf den zweiten Forderungskatalog von Fridays for Future
Zwischenbericht vorgestellt: alle 125 Forderungen wurden geprĂŒft und bewertet
Wichtige Impulse aus der Zivilgesellschaft, die konkrete Folgen fĂŒr die Stadtpolitik haben

Aktiver Klimaschutz zur EindĂ€mmung der globalen Klimakrise hat in der Stadt Freiburg einen hohen Stellenwert. Mit dem Klimaschutzkonzept wurde 2019 das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 60 Prozent (im Vergleich zu 1992) zu reduzieren. Bis 2050 will die Kommune klimaneutral werden. DafĂŒr wurden bereits viele Maßnahmen in die Wege geleitet und umgesetzt, weitere werden folgen.

Die stĂ€dtischen Klimaschutzvorhaben sind aus Sicht verschiedenerzivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteuren nicht ausreichend.Die Klimaaktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future (FFF) haben der Stadt 2019 und 2020 klimapolitische Forderungskataloge ĂŒberreicht. Die Stadtverwaltung nimmt diese Forderungen und das Engagement der Freiburgerinnen und Freiburgern sehr ernst. Was auf 2019 folgte, war zunĂ€chst ein Dialog von Stadtspitze und FFF. Diese GesprĂ€che gaben der Stadtpolitik wichtige Impulse. So wurden 20 zusĂ€tzliche Maßnahmen in das Freiburger Klima- und Artenschutzmanifest aufgenommen, die auf den Forderungen von FFF beruhen. Zwei Beispiele: Eine Forderung war, sich fĂŒr Geothermie zu engagieren, was inzwischen geschieht. Auch wurde ein Handlungsprogramm zu MobilitĂ€t und Klimaschutz gefordert – ein solches haben Stadtverwaltung und Gemeinderat inzwischen ins Leben gerufen und mit einem großen Budget ausgestattet.

Auch der zweite, sehr umfangreiche Forderungskatalog hat eine hohe PrioritĂ€t fĂŒr die Stadtverwaltung. Heute wird im Haupt- und Finanzausschuss eine Stellungnahme vorgestellt, bei dem auf die 125 Forderungen eingegangen wird, die im November 2020 von FFF an die Stadt gerichtet wurden. Jede einzelne wurde geprĂŒft und bewertet, dabei waren fast alle Ämter der Stadt einbezogen. Dieser Bericht soll Ende Juni auch im Gemeinderat beraten werden. So wird geprĂŒft, ob 30 weitere Maßnahmen aus dem Bereich Klima- und Artenschutz aufgenommen werden sollen. Dazu gehört etwa ein Konzept, um den Ausbau von Solaranlagen auf den stĂ€dtischen GebĂ€uden voranzubringen, mögliche neue Naturschutzgebiete oder eine Infokampagne zur fleischarmen ErnĂ€hrung.

Das jetzt vorgestellte Papier ist als Zwischenschritt zu lesen. Denn der Klimaschutz ist und bleibt eines der absolut wichtigsten politischen Themen der Stadt. Die Anpassung der Klimaziele auf Bundes- und Landesebene nimmt die Stadt Freiburg zum Anlass, auch ihre Klimaziele erneut zu diskutieren und gegebenenfalls anzupassen. Bereits im Herbst soll darĂŒber beraten werden, wie die Klimaziele der Stadt erneut angepasst werden können, um den Weg zur klimaneutralen Kommune zu beschleunigen.
 
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 436 437 
438 439 440 
Anzeige Prolix Verlag 2025_mit grünem Knopf.jpg


Copyright 2010 - 2025 B. Jäger