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Verschiedenes

 
Klimaschutz vor Ort
Energietag auf dem Stadtteilmarkt Littenweiler am Samstag, 19. September

Städtische Klimaschutzkampagne „CO2LIBRI“: Umweltschutzamt,
fesa und VABE mit Caritasverband informieren
zum Thema Energie und Klimaschutz

Bürgermeisterin Stuchlik: „Alle Littenweilener sind herzlich
eingeladen, sich kostenlos und neutral beraten zu
lassen.“

Am Samstag, 19. September gibt es von 8 bis 13 Uhr die
Gelegenheit sich auf dem Stadtteilmarkt Littenweiler in der
Ebneter Straße neben Obst, Gemüse, Käse und Wurstspezialitäten
auch rund um den Klimaschutz zu informieren.

„Alle Littenweilener sind herzlich eingeladen, sich kostenlos
und neutral beraten zu lassen. Auf dem Stadtteilmarkt in Littenweiler
beginnt die systematische Beratung zur Solarnutzung
und zum Stromsparen“, so Bürgermeisterin Gerda
Stuchlik.

Im Zusammenhang mit den baden-württembergischen Energietagen
am 19. und 20. September gibt es in Littenweiler
viele, unterschiedliche Informationen zum Thema Energie: Im
Rahmen der städtischen Klimaschutzkampagne „CO2LIBRI“
informiert das Umweltschutzamt über das neue Projekt
FREE.SUN - Freiburgs Erneuerbare Energie: Sonne - bei
dem alle Freiburger Hausbesitzerinnen und -besitzer im Inter-
net www.freiburg.de/freesun schnell, unkompliziert und kostenlos
erfahren, ob sich ihre Dachfläche für eine Fotovoltaik-
Anlage eignet, was Ausrichtung, Neigung und Verschattung
angeht. Hierzu steht eine Ansprechpartnerin des Umweltschutzamtes
bei Fragen zur Verfügung. Zusätzlich wird das
Umweltschutzamt über die städtische Klimaschutzkampagne
CO2LIBRI umfassend informieren, wie jeder Einzelne einen
Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, beispielsweise über
den persönlichen CO2-Fußabdruck und die CO2-Diät.

Der fesa e.V. engagiert sich seit 1993 erfolgreich für den
Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region Freiburg.
Eine fesa-Mitarbeiterin informiert auf dem Stadtteilmarkt Littenweiler
über die Arbeit des gemeinnützigen Vereins, mit
Broschüren über die Solarenergienutzung wie Solarthermie
und PV und Solaranlagen zeigt sie detailliert auf, was bei Planung
und Bau solcher Anlagen beachtet werden muss.

Der VABE e.V. und der Caritasverband Freiburg-Stadt stellen
ihr Kooperationsprojekt „Stromsparcheck“ vor und geben gezielt
Tipps zum sparsamen Umgang mit Strom und Wasser im
Haushalt. Direkt und unbürokratisch zeigen die Stromsparhelferinnen
auf, wie in jedem Haushalt einfach Energie und Kosten
gespart werden und gleichzeitig der CO2-Ausstoß gemindert
werden kann, was dem Klima zu gute kommt. Die Stadt
unterstützt das Projekt finanziell, die Trägerschaft liegt beim
VABE e.V. und dem Caritasverband Freiburg-Stadt.
Badenova fördert sowohl das Projekt FREE.SUN als auch
den „Stromsparcheck“ mit Mitteln aus dem Innovationsfonds,
mit dem der regionale Energiedienstleister Vorhaben zum
Klima- und Wasserschutz in der Region vorantreibt.
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14.09.09: Tag der Tropenwälder
WWF warnt vor Artensterben und Klimawandel durch Waldzerstörung

Tropenwälder bis zum Ende des Jahrhunderts abgeholzt – positive Nachrichten aus Brasilien und Kolumbien

Frankfurt - Anlässlich des Tags der Tropenwälder warnt der WWF vor den fatalen Folgen der Tropenwaldvernichtung. Wenn die Abholzung der tropischen Wälder mit dem jetzigen Tempo fortschreitet, werden sie weltweit spätestens bis zum Ende des Jahrhunderts abgeholzt sein. Das hätte katastrophale Folgen für die Artenvielfalt und das Weltklima. Jedes Jahr werden rund 13 Millionen Hektar Tropenwald abgeholzt, das entspricht der Fläche von 36 Fußballfeldern pro Minute. Weltweit gibt es nur noch etwa 10 Millionen Quadratkilometer tropische Wälder.

„Wenn die Abholzung der Wälder nicht schnellstmöglich gestoppt wird, wird es schon bald zu irreversiblen Schädigungen in der globalen Waldstruktur kommen“, so WWF Tropenwaldexperte Markus Radday. „Dadurch würden Tropenwälder als Lebensraum und Klimastabilisator zunichte gemacht“.

Hauptursachen der Waldzerstörung sind Rodungen zur Landumwandlung, durch Menschen verursachte Waldbrände und durch den Klimawandel hervorgerufene Austrocknungen. Neben dem „legalen“ Raubbau ist illegaler Holzeinschlag und Handel mit Holz aus illegalen Quellen eine der Hauptursachen für die Zerstörung von Wäldern weltweit. Schätzungen des WWF zufolge stammen bis zu 20 Prozent der Holzimporte in die Europäische Union aus illegalem Einschlag. Den Tag der Tropenwälder begeht der WWF Deutschland seit 1989 am 14. September, dem Geburtstag des bedeutenden Amazonas-Forschers Alexander von Humboldt (1769-1859).

Tropenwälder gelten als „Schatztruhe der Biodiversität. Rund zwei Drittel aller bekannten Tier- und Pflanzenarten leben dort. Nach Schätzungen des WWF werden jeden Tag bis zu 150 Arten in Folge der Waldzerstörung ausgerottet. Tropische Wälder speichern zudem etwa doppelt soviel Kohlenstoff wie Wälder außerhalb der Tropen. In den Bäumen und Sträuchern wird die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs gespeichert. Werden Wälder gerodet, so wird der Großteil des Kohlenstoffes als Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Schon jetzt stammen ca. 20 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aus der Vernichtung von Wäldern. Besonders schwerwiegend wirkt sich die Abholzung der Torfmoorwälder Indonesiens aus. Sie speichern 50-mal so viel Kohlenstoff wie eine gleich große Fläche Regenwaldes ohne Torfboden. „Die Zerstörung der Torfmoorwälder ist in Bezug auf den Klimawandel eine tickende Zeitbombe“, so Markus Radday.

Positive Meldungen aus Lateinamerika

Allerdings gibt es auch positive Meldungen zu verzeichnen. Die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes hat sich nach Angaben der brasilianischen Regierung deutlich verlangsamt. Im zurückliegenden Messzeitraum ist die Entwaldung ersten Schätzungen zufolge um 46 Prozent zurückgegangen und war so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die offiziellen Zahlen für den Zeitraum von August 2008 bis Juli 2009 werden im Spätherbst vorgelegt.

Auch aus Kolumbien gibt es positive Nachrichten. Die Regierung unterzeichnete gerade gemeinsam mit 24 Organisationen eine Erklärung, den Handel mit Holz aus illegalen Quellen zu stoppen. Nach Meinung des WWF ist dieses Bündnis ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen Waldwirtschaft und wird die ganze Holzbranche in Kolumbien revolutionieren. In der Vergangenheit waren in Kolumbien jährlich fast 50.000 Hektar Wald abgeholzt und über 20 Baumarten übernutzt worden.

Folgende Maßnahmen haben aus Sicht des WWF Priorität im Kampf gegen die Tropenwaldvernichtung:

* Verbrauchern und Wirtschaft empfiehlt der WWF, nur Holzprodukte mit FSC-Siegel zu verwenden. Alle Produkte mit diesem Label stammen aus einer verantwortungsvollen Waldwirtschaft.

* Auf europäischer Ebene fordert der WWF dringend rechtliche bindende Regelungen, wie die Einführung einer Nachweispflicht für Unternehmen, dass ihre Holzprodukte aus legalen Quellen stammen. Ein solcher Verordnungsentwurf wurde im Herbst letzten Jahres von der EU-Kommission vorgelegt. Dieser läuft allerdings derzeit Gefahr, in den Diskussionen im EU-Rat massiv verwässert zu werden. Der WWF ruft besonders Bundesagrarministerin Aigner auf, sich für eine wirksame Verordnung einzusetzen und die Abschwächungen nicht zu unterstützen.

* Auf internationaler Ebene drängt der WWF auf die schnelle Einigung auf ein Verfahren zur Entschädigung der großen Waldnationen für den Erhalt ihrer Wälder im Rahmen des REDD-Mechanismus. REDD („Reduced Emissions from deforestation and forest degradation“) ist einer der zentralen Punkte des internationalen Post 2012 Klimaschutzabkommens, das auf der Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember ausgehandelt werden soll.
 
 

 
Umweltpreis 2009
Bürgermeisterin Stuchlik und FWTM-Geschäftsführer
Dallmann verleihen sieben Preise

Gemeinsamer erster Platz für Verein Freunde des Stadtwald-
Arboretum Günterstal e.V. und Schutzgemeinschaft
Freiburger Mooswald e.V. in der Kategorie Umweltgruppen

Umweltbürgermeisterin Stuchlik: Prämierte Vereine sind
hervorragendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement

In der Kategorie Unternehmen teilen sich die Firmen Concentrix
Solar und Freiburger Druck den ersten Preis

Der Verein „Freunde des Stadtwald-Arboretum Günterstal
e.V. und Schutzgemeinschaft Freiburger Mooswald e.V. gewinnen
gemeinsam den Umweltpreis 2009 in der Kategorie
Umweltgruppen. In der Kategorie Unternehmen teilen sich die
Firmen Concentrix Solar und Freiburger Druck den ersten
Platz.

„Die beiden jetzt prämiierten Vereine sind ein hervorragendes
Beispiel für ehrenamtliches Engagement. Beide engagieren
sich wirkungsvoll bei der Pflege des Stadtwald-Arboretums
und des Erhalts des Mooswaldes. Mit Führungen und verschiedenen
Aktionen wecken sie dafür bei den Bürgerinnen
und Bürger Interesse. Ihre engagierte Arbeit zeigt Früchte,
denn beiden Vereinen ist es über die Jahre gelungen, nach-
haltig die Umwelt zu schützen“, so Umweltbürgermeisterin
Gerda Stuchlik anlässlich der Umweltpreisverleihung im
Rahmen der Badenmesse.

„Die zwei Gewinnerunternehmen stehen beispielhaft für das
große Spektrum an Möglichkeiten der Verbindung von Ökologie
und Ökonomie in der Green City Freiburg“, betonte
FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann. „Auf der einen Seite
wird mit Concentrix Solar ein junges, innovatives Freiburger
Vorzeigeunternehmen ausgezeichnet, welches als Spin-off
des Fraunhofer ISE den wachsenden Wissenssektor im Bereich
Umweltfreundliche Technologien repräsentiert. Auf der
anderen Seite dagegen ein alteingesessenes Traditionsunternehmen,
die Freiburger Druck AG, die mit ihrer wegweisenden
Investition in umweltfreundliche Drucktechnologie ihr Engagement
für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung unter Beweis
gestellt hat.“

Kategorie Umweltgruppen:

Den gemeinsamen ersten Preis, mit jeweils 1200 Euro dotiert,
erhalten die beiden Vereine Verein „Freunde des Stadtwald-
Arboretum Günterstal e.V. und Schutzgemeinschaft Freiburger
Mooswald e.V. . Sie überzeugten die Jury mit ihrem unermüdlichen
ehrenamtlichen Engagement zum nachhaltigen
Schutz der Natur.

Das Stadtwald-Arboretum Günterstal hat es sich zur Aufgabe
gemacht, den Bürgerinnen und Bürger das so genannte Arboretum
in Führungen näher zu bringen, es zu pflegen, Aktionen
zur Arterhaltung auszuführen und das Interesse an botanischen
Fragen zu wecken. Heute wachsen im Arboretum über
1000 Baum- und Straucharten aus 60 Ländern und fünf Kontinenten.
Darunter befinden sich viele Arten, die in ihrer Heimat
vom Aussterben bedroht sind und die Forstbotaniker hier
zu erhalten hoffen.

Die Schutzgemeinschaft Freiburger Mooswald wurde 1997
gegründet, um flächenhaft den Mooswald zu erhalten. Die
ehrenamtlich Engagierten befassen sich neben den Aktivitäten
im Bereich Bürgerbeteiligung mit der Arterhaltung der Flora
und Fauna durch Pflanzaktionen oder Anlage eines Krötenersatzteichs,
zusätzlich bietet sie regelmäßig Führungen
für unterschiedliche Gruppen an.

Den gemeinsamen zweiten Platz, jeweils mit 700 Euro dotiert,
teilen sich das Deutsch-Französische Gymnasium und die
Wentzinger-Schulen. Die Jury überzeugte die eingereichten
Projekte beider Schulen aus dem Bereich Energie. Mit ihren
Projekten „Installation einer Solaranlage und „Energiesprecher“
engagieren sich die Schülerinnen und Schüler in ihren
Schulen aktiv für Energieeinsparung und erneuerbare Energien
und zeigen ihren verantwortungsvollen Umgang mit
Energie.

Kategorie Unternehmen:

Den ersten gemeinsamen Platz, der jeweils mit 1100 Euro
dotiert ist, erhalten die beiden Firmen Concentrix Solar und
Freiburger Druck.

Bei der 2005 als Ausgründung aus dem Fraunhofer Institut für
Solare Energiesysteme gegründeten Firma handelt es sich
um ein innovatives Freiburger Vorzeigeunternehmen mit inzwischen
80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit ihrem eingereichten
Projekt „Hocheffiziente Konzentrator-PhotovoItaik-
Kraftwerke für sonnenreiche Standorte hat sie die Jury vor
allem durch den Innovationsgehalt überzeugt.

Die Firma Freiburger Druck hat mit ihrem Projekt „Wasserloser
Zeitungsdruck“ beworben. Durch den Einbau einer 25 Millionen
teuren Anlage hat der wasserlose Offsetdruck in einem
Zeitungsbetrieb international Modell- und Vorbildcharakter für
andere Anlagen. Mit der Anlage kann der CO2-Ausstoß in
Druck und Verlag, der Verbrauch an Wasser, Zusatzmittel ,
Entwicklerchemikalien und Reinigungsmittel stark reduziert
oder sogar ganz verzichtet werden.

Die Stabstelle Umweltschutz der Albert-Ludwigs-Universität
erhält den dritten Preis mit 1100 Euro für ihr „Mehrwegsystem
für Behälter bei der Entsorgung gefährlicher Abfälle in fester
und flüssiger Form“. Mit dem neuen Mehrwegsystem wird die
Umwelt deutlich weniger belastet, zusätzlich der Haushalt der
Universität entlastet und hat Modellcharakter für andere öffentliche
Einrichtungen.

Der Umweltpreis, den die Stadt Freiburg mit Unterstützung
der FWTM schon seit 1990 vergibt, wird seit 2005 in zwei Kategorien
„Unternehmen“ und „Umweltgruppen“ vergeben und
ist insgesamt mit 7500 Euro dotiert.

Teilnehmen konnten in der Kategorie „Unternehmen“ Firmen,
Arbeitsgemeinschaften, Forschungseinrichtungen und Unternehmen,
die ihre Geschäftsniederlassung innerhalb des Einzugsgebietes
der Wirtschaftsregion Freiburg haben. In der Kategorie
„Umweltgruppen“ wurden Vereine, Verbände, Einzelpersonen,
Schulklassen, Schülergruppen und Kindergartengruppen
aus Freiburg angesprochen.

Die Jury, der unter anderem Umweltbürgermeisterin Gerda
Stuchlik, Mitglieder des Gemeinderates, die FWTM und Um-
weltschutzverbände angehören, beurteilte insgesamt 18 Bewerbungen.
 
 

 
Flutkatsatrophe in Istanbul: Behörden und Städteplaner haben versagt
Frankfurt - Angesichts der dramatischen Flutkatastrophe in Istanbul wirft die Umweltschutzorganisation WWF den Behörden und Städteplanern der türkischen Metropole Versagen vor. Illegale, aber von der Stadtverwaltung tolerierte Siedlungen, teilweise sogar in ausgetrockneten Flussbetten oder natürlichen Überschwemmungsgebieten, seien bei Hochwasser besonders gefährdet. Hinzu komme ein marodes Kanalisationssystem und eine Bebauung, die das Wasser daran hindere ins Meer abzufließen. „Die türkische Regierung und die Istanbuler Stadtverwaltung müssen angesichts der Flutkatastrophe unverzüglich reagieren. Zerstörte Siedlungen in Hochwasserrisikogebieten dürfen nicht wieder aufgebaut werden. Man muss dem Wasser natürliche Abflusswege zugestehen“, fordert Martin Geiger, Leiter des Bereichs Flussmanagement und Süßwasser beim WWF Deutschland.

Starkregenfälle habe es in der Region rund um Istanbul und an der Schwarzmeer-Küste schon immer gegeben. Um zukünftig derartige Katastrophen zu verhindern und die Bevölkerung zu schützen sei ein modernes Hochwassermanagement notwendig, die Ausweisung von Risikogebieten und entsprechende baurechtliche Vorgaben. „Wir müssen auch in Metropolenregion der Natur ihren Raum dort lasse, wo sie ihn dringend brauche“, sagt Martin Geiger.
 
 

 
„Stromsparcheck Freiburg“
Energiesparservice für einkommensschwache Haushalte
Positive Zwischenbilanz für Kooperationsprojekt

Bürgermeisterin Stuchlik: Wichtige Baustein für
Breitenwirkung der Freiburger Klimaschutzziele

Eine erste positive Zwischenbilanz verzeichnen die
Kooperationspartner des Projekts „Stromsparcheck Freiburg“.
Wie Bürgermeisterin Gerda Stuchlik heute gegenüber der
Presse betonte, sei es gelungen, Haushalte mit geringem
Einkommen für Klimaschutzziele zu sensibilisieren und sie
gleichzeitig finanziell zu entlasten: „Wir konnten wirkungsvoll
vermitteln, dass diese abstrakte Materie ganz konkrete
Auswirkungen hat – zum Beispiel auf den Inhalt des
Geldbeutels. Das ist besonders für Menschen
nachvollziehbar, die rechnen müssen.“ Das Interesse an der
Aktion sei groß – auch von Haushalten, die nicht der
Zielgruppe angehören.

Seit Oktober 2008 sind 14 Langzeitarbeitslose als
Stromsparhelfer/innen qualifiziert worden. In den ersten acht
Monaten dieses Jahres haben sie 143 Freiburger von
Arbeitslosengeld II lebende Haushalte beraten, wie sie Strom
und Wasser sparen können. Dabei installierten sie 329
Energiesparlampen, 98 Steckerleisten, 49 Wasserspar-
Perlatoren und 35 wassersparende Duschköpfe. Die
Schulung der Stromsparhelfer/innen umfasste neben
technischem Fachwissen auch soziale Kompetenz. Drei von
ihnen konnten aufgrund ihrer Tätigkeit bereits in Ausbildung
und Arbeit vermittelt werden.

Das jährliche Einsparpotential pro Haushalt lag bei
durchschnittlich 74 Euro, in Einzelfällen sogar bei über 200
Euro. Die gesamte finanzielle Entlastung der Haushalte
betrug damit rund 10.500 Euro. Darüber hinaus spart auch die
Stadt Freiburg, die derzeit für rund 9.000 bedürftige Haushalte
Miet- und Nebenkosten in Höhe von 3,7 Millionen Euro trägt.
Und auch das Klima profitiert von dieser Entwicklung: Rund
23,2 Tonnen Kohlendioxid wurden der Atmosphäre dadurch
erspart.

„Mit diesen Ergebnissen bestätigt sich schon in der ersten
Zwischenbilanz eindrücklich, dass der prognostizierte
Mehrfacheffekt Einsparung – Qualifizierung – Klimaschutz
erreicht wird“, stellten Christiane Blümle und Patrick Krezdorn
von den Projektträgern VABE und Caritasverband fest.

Bei dem Projekt arbeiten das städtische Umweltschutzamt,
der Verein zur Förderung kommunaler Arbeits- und
Beschäftigungsmaßnahmen (VABE), der Caritasverband
Freiburg-Stadt, die ARGE Freiburg und der Energieversorger
Badenova zusammen. Badenova übernahm nicht nur einen
Teil der Schulungen. Mit über 140.000 Euro aus dem
Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz fördert das
Unternehmen Startersets im Wert von je 50 Euro. Sie
enthalten Energiesparlampen, Steckerleisten, Perlatoren und
Duschköpfe, die kostenlos eingebaut werden. Erst durch die
Förderung des regionalen Energiedienstleisters wird auch ein
Zuschuss für den Austausch von veralteten Kühlgeräten
möglich. „Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass
Badenova mit dem Innovationsfonds nicht nur technische und
wissenschaftliche Lösungen für den Klima- und Wasserschutz
vorantreibt, sondern auch das energieeffiziente
Nutzungsverhalten der Menschen“, so Anke Held, die bei
Badenova für den Innovationsfonds zuständig ist.

Die Stadt Freiburg leistete 2008 eine Anschubfinanzierung in
Höhe von 10.000 Euro und unterstützt die Aktion 2009 und
2010 mit jeweils 46.000 Euro. Weiterhin wirbt die Stadt im
Rahmen ihrer Aktion Co2libri für das Pojekt. Die ARGE
Freiburg unterstützt das Vorhaben, indem sie
Teilnehmer/innen zur Qualifizierung vermittelt und mit
Faltblättern und Plakaten über das Angebot informiert.

Träger sind der VABE und der Caritasverband Freiburg-Stadt,
vertreten durch sein Beschäftigungsprojekt FAIRKAUF. Beide
Träger haben durch ihre langjährige Tätigkeit mit
langzeitarbeitslosen Menschen einen guten Zugang zur
Zielgruppe einkommensschwacher Haushalte, was wesentlich
zum Erfolg des „Stromsparcheck Freiburg“ beiträgt.

Das Vorhaben vereint mehrere positive Effekte.
Einkommensschwache Haushalte und die Kommune werden
finanziell entlastet. Gleichzeitig wird das Umweltbewusstsein
in einer Bevölkerungsgruppe gestärkt, die bisher kaum durch
Klimaschutz-Aktionen erreicht wurde. Weiterhin werden
Langzeitarbeitslose auf einem nachhaltigen Tätigkeitsfeld
qualifiziert und erhalten dadurch eine berufliche Perspektive.
Durch das Verknüpfen ökologischer, ökonomischer und
sozialer Ziele entspricht die Aktion dem aktuellen Verständnis
von Nachhaltigkeit.

Das Freiburger Projekt lehnt sich an ein Frankfurter
Beschäftigungsprojekt der Caritas an. Die bislang guten
Erfahrungen aus Frankfurt zeigen, dass die Projektziele im
Bezug auf die beratenen Haushalte, die teilnehmenden
Langzeitarbeitslosen und den Klimaschutz erreicht werden
können.
 
 

 
Buchtipp: Daniel Goleman - "Ökologische Intelligenz"
Unser emotionales Frühwarnsystem schlägt augenblicklich Alarm, wenn sich jemand im Dunkeln schnell auf uns zubewegt. Instinktiv begreifen wir dies als Bedrohung. Bei der Klimaerwärmung hingegen begreifen wir nicht, wie unmittelbar die Gefahr ist – uns fehlen dafür einfach die Antennen.

Wir müssen dringend unser Verständnis über die ökologischen Auswirkungen unserer Lebensweise schärfen, da wir an einem äußerst kritischen Punkt der globalen Umweltzerstörung angelangt, sagt der US-Psychologe und Bestsellerautor Daniel Goleman.

Wir müssen ökologische Intelligenz entwickeln. Wir müssen unseren Konsum einschränken. Wir müssen die Ökobilanz aller Produkte kennen, die wir kaufen, um einen grundlegenden Wandel herbeiführen zu können. Wir müssen die Marktgesetze radikal ändern und eine lupenreine Transparenz sämtlicher Produktionsprozesse erlangen, um als Verbraucher die Produzenten zur Herstellung ökologisch korrekter Produkte zu zwingen. Erst dann werden wir in der Lage sein, unsere Lebensgrundlagen langfristig zu sichern. Für Daniel Goleman steht auch fest, wer Vorreiter der ökologischen Intelligenz sein wird: Die Mütter. Sie interessieren sich nämlich am meisten dafür, was in den Shampoos, Spielzeugautos oder T-Shirts für ihre Kinder steckt.

Daniel Goleman promovierte in Psychologie an der Harvard University, arbeitete bei der New York Times und Psychology Today, bis er 1995 mit Emotionale Intelligenz den internationalen Durchbruch schaffte. Bei Droemer erschien 2006 sein Bestseller Soziale Intelligenz.

Droemer Verlag, 272 Seiten, EUR 19,95
ISBN 978-3-426-27514-6
 
 

 
Keine Chance der Kastanienminiermotte „Motten stoppen - Laub sammeln“
Große Herbstaktion von „Freiburg packt an“

Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern für wirksame Schädlingsbekämpfung
notwendig

Herbstliche Stimmung bereits in manchen Straßen Freiburgs:
Gelblich-braunes Laub fällt schon in so großen Mengen, dass
man sich schon im goldenen Oktober wähnt. Aber Grund dafür
ist, dass die Kastanien von einem Schädling befallen sind,
der sogenannten Kastanienminiermotte. Und die setzt den
Kastanien heftig zu. Der nur fünf Millimeter große Schmetterling
befällt die Bäume und zerstört großflächig deren Blätter.
Die einzige Methode, den Schädling effektiv zu bekämpfen ist
das Aufsammeln und Entsorgen des gefallenen Laubs, um
die Weiterentwicklung der Motte einzudämmen. Dabei ist die
Stadt auf die Mithilfe aller angewiesen und gibt heute den
Startschuss für eine Reihe von Aktionen im Rahmen von
„Freiburg packt an“.

Gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern rund um die
Mozartstraße hat Martin Leser, stellvertretender Leiter des
Garten- und Tiefbauamtes heute eine Laubsammelaktion
durchgeführt. Martin Leser: „Es gibt in Freiburg kaum noch
eine Kastanie, die nicht von der Motten befallen ist. Wir appellieren
deshalb an alle, die Kastanien vor der Tür, im Garten
oder in nächster Nähe haben, regelmäßig bis in den Herbst
hinein das Laub zu sammeln und in unseren speziellen Laubsäcken
zu entsorgen.“

Hintergrund zur Kastanienminiermotte

Die Kastanienminiermotte ist erst seit 1986 überhaupt bekannt
und wurde nach Deutschland eingeschleppt. Nach wie
vor unbekannt ist ihr eigentliches Herkunftsgebiet. In Freiburg
wird ein deutlicher und zunehmender Befall seit Ende der
90er Jahre beobachtet. Ab Ende April schlüpfen aus den
Puppen im Kastanienlaub die Schmetterlinge, die ihre Eier im
unteren Kronenbereich ablegen. Drei bis vier Generationen
sind in einem Jahr möglich, wobei jede Generation ihre Eier
weiter oben in der Krone, auf noch unbefallenen Blättern ablegt.
Die letzte Generation überwintert als Puppe im abgefallenen
Laub am Boden.

Die Kastanienminiermotte befällt fast ausschließlich die weiß
blühende Rosskastanie. Andere Kastanienarten (rot oder gelb
blühend) werden nur schwach oder gar nicht befallen. In Freiburg
stehen insbesondere an Straßen überwiegend weiß blühende
Kastanien (zirka 1.800 Bäume), so dass es kaum mehr
Kastanienbäume gibt, die nicht von der Miniermotte befallen
sind. Die winzigen Raupen fressen das nahrhafte Pflanzengewebe
auf und zerstören so großflächig das Gewebe. Wenn
die Zerstörungen zu groß werden, trennt sich der Baum von
den befallenen Blättern, die dann oft noch die Puppen in sich
tragen. Dies führt dazu, dass die Kastanien bei starkem Befall
oft schon im August ihre Blätter abwerfen. Wenn nach zwei
bis vier Generationen der Laubabwurf zu stark geworden ist,
hilft sich der Baum durch einen neuen Austrieb, oft verbunden
mit einer "Notblüte" im Spätsommer. Die Zeit bis zum herbstlichen
Laubfall ist dann zu kurz, um die Energie- und Nährstoffreserven
wieder aufzufüllen, so dass die betroffenen
Bäume geschwächt in die Winterruhe gehen. Zum Glück führt
die Kastanienminiermotte noch nicht zum Absterben der
Bäume. Bei fortdauernder Schwächung ist dies aber nicht
auszuschließen.

Wie erkenne ich den Befall?

Der Miniermottenbefall ist dadurch zu erkennen, dass die
Blätter zunächst im unteren Kronenbereich gelbliche bis
bräunliche Flecken aufweisen. Diese Verfärbungen sind auch
aus einer gewissen Entfernung schon im Frühsommer zu erkennen:
Im Spätsommer sind die Blätter oft so stark befallen,
dass die Flecken zu Flächen zusammenwachsen und sich
das ganze Blatt braun verfärbt. Der Befall wandert dann immer
weiter in den oberen Kronenbereich hinein.

Die Bekämpfung

Die Bekämpfung der Kastanienminiermotte ist schwierig. Es
gibt wirksame Insektizide, deren Einsatz sich im bebauten
Gebiet aber verbietet. Natürliche Feinde gibt es kaum, zumindest
sind diese nicht in der Lage, die immense Anzahl an
Motten zu dezimieren. Die Stadt Freiburg hat verschiedene
Versuche, zum Teil in Zusammenarbeit mit der Universität
Freiburg, zur Bekämpfung des Schädlings durchgeführt, mit
geringem Erfolg (Pheromonfallen, Leimstreifen am Baumstamm).
Auch das Kompostieren des Laubs tötet die Miniermottenlarven
nicht zuverlässig ab, da auf den häuslichen
Komposthaufen in den Gärten nicht die erforderliche Temperatur
erreicht wird, um die Larven abzutöten.

Insbesondere in Berlin macht man sich die Tatsache zu Nutze,
dass die letzte Miniermottengeneration im Laub überwintert.
Dort wird seit einigen Jahren in breit angelegten Aktionen
das Kastanienlaub eingesammelt und vernichtet. Untersuchungsergebnisse
des Pflanzenschutzamts Berlin bestätigen
den Erfolg der Laubsammlungen und einer professionellen
Entsorgung: Wo im letzten Jahr gründlich Kastanienlaub gesammelt
wurde, sind im Frühjahr teilweise bis zu 80 Prozent
weniger Motten geschlüpft. Im Durchschnitt sind etwa zwei
Drittel weniger Motten in den Bäumen der geräumten Flächen
aufgetreten. Der Befall tritt deutlich später ein. Die Blätter
werden so anfangs deutlich weniger geschädigt und bleiben
länger grün. Auch der Laubfall verzögert sich im Vergleich zu
Bäumen, unter denen das Laub nicht entfernt wurde.

Deshalb gilt derzeit das möglichst vollständige Einsammeln
und professionelle Entsorgen des Kastanienlaubs als die einzig
wirksame und praktikable Methode, um den Miniermottenbefall
einzudämmen. Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung
Freiburg sowie das Garten- und Tiefbauamt sammeln natürlich
innerhalb ihrer Zuständigkeit das Herbstlaub ein. Dabei
kann aber längst nicht das gesamte Kastanienlaub erfasst
werden. Deshalb bittet das Garten- und Tiefbauamt um die
Mithilfe der Bürger/-innen. Diese sind vor Ort und können das
Laub kontinuierlich einsammeln.

Aktion „Motten stoppen - Laub sammeln“:

Die Stadt Freiburg, Garten- und Tiefbauamt, stellt kostenlos
leuchtend gelbe Laubsammelsäcke zum Einsammeln und
Entsorgen des Laubs zur Verfügung. Diese Säcke dürfen nur
mit Kastanienlaub befüllt werden. Anders befüllte Säcke werden
nicht entsorgt, da das befallene Laub in der Verbrennungsanlage
aufwändig entsorgt werden muss. Die Abfallwirtschaft
und Stadtreinigung Freiburg GmbH weist darauf
hin, dass das Kastanienlaub nicht in die Bio- oder Restmülltonne
geworfen werden darf.

Die Laubsammelsäcke sind an folgenden Stellen zu erhalten:

- Bürgerservice im Innenstadtrathaus
- Hauptpforte im Technischen Rathaus
- Rathäuser der Ortsverwaltungen
- Ökostation Freiburg im Seepark
- Gärtnerunterkunft im Stadtgarten bei der Karlsbrücke
- Recyclinghöfe der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg

Die befüllten Säcke sollten von den Bürger/-innen deutlich
sichtbar an den Straßenrand bzw. den Platz gestellt, wo auch
die Abfallbehälter stehen. Der Standort sollte dem Gartenund
Tiefbauamt telefonisch mitgeteilt werden, um die Einsammlung
besser steuern zu können (Tel. 0761 / 201-4711,
Frau Kurze). Die gefüllten Laubsäcke werden vom Gartenund
Tiefbauamt abgeholt und von der Abfallwirtschaft und
Stadtreinigung Freiburg GmbH ordnungsgemäß entsorgt.

Die nächste Aktion findet bereits kommenden Samstag statt:
Am Samstag, 5. September, wird um 14 Uhr im Eschholzpark
Laub gesammelt. Treffpunkt ist die Gartenschlauch-
Skulptur.

Weitere Aktionen im Herbst im Rahmen von „Freiburg packt
an“ werden in der Presse gesondert angekündigt. Aktuelle
Infos auch unter www.freiburg.de/freiburgpacktan. Zusätzlich
werden an den Ausgabestellen der Laubsammelsäcke Flyer
mit Informationen über die Aktion ausgelegt.
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Bald 137 Naturdenkmale auf Stadtgebiet
Bergahorn beim Alten Wiehrebahnhof soll unter Schutz
gestellt werden

Bürgermeisterin Stuchlik: „Es sind besonders
eindrucksvolle Exemplare, die den Denkmalstatus
erhalten. Sie setzen Zeichen für die Bedeutung der Natur
in der Stadt.“

Zehn weitere Naturdenkmale will das städtische
Umweltschutzamt ausweisen – acht mit Einzelbäumen und
zwei als Baumgruppen. Damit erhöht sich die Zahl der
Naturdenkmale auf Freiburger Stadtgebiet von 127, was etwa
200 Bäumen entspricht, auf 137, ein Zuwachs von 16
Bäumen. Unter den Kandidaten befindet sich auch ein
Bergahorn an der Urachstraße, den Bürgermeisterin Gerda
Stuchlik heute stellvertretend für alle Naturdenkmale der
Presse vorstellte. „Es sind besonders eindrucksvolle
Exemplare, die den Denkmalstatus erhalten,
Baumpersönlichkeiten, die ihre Umgebung prägen. Schon
deshalb gebührt ihnen zusätzlicher Schutz. Außerdem setzen
sie unübersehbare Zeichen für die Bedeutung der Natur,
haben damit auch eine wichtige pädagogische Funktion“, so
die Bürgermeisterin.

Knapp die Hälfte der geplanten Naturdenkmale stehen auf
städtischem Grund und Boden, die restlichen auf
Privatgrundstücken. Das Umweltschutzamt hat die
Eigentümer informiert. Erste positive Rückmeldungen liegen
vor.

Zu den Kandidaten zählen ein Ginkgo mit auffällig markantem
Stamm in der Bernhardstraße, drei alte Eichen am
Gewerbekanal in der Kartäuserstraße auf Höhe des
Hirzbergparks, eine fünfstämmige Erle am Hölderlebach in
der Wiehre und eine besonders schön gewachsene
Atlaszeder am Lorettoberg. Als naturdenkmalwürdig schätzen
die Fachleute auch einen Bergahorn ein, der die Atmosphäre
um den Alten Wiehrebahnhof an der Urachstraße bereichert.

Der Bergahorn, vom Kuratorium „Baum des Jahres“,
Fachbeirat der Stiftung für Bäume, zum Baum des Jahres
2009 gewählt, ist jedem Kind wegen seiner Früchte bekannt,
die als „Nasenzwicker“ aufgesetzt oder als Propeller durch die
Luft geworfen werden. Fünflappige, wie Hände wirkende
Blätter unterscheiden ihn vom Spitzahorn mit seinem spitz
gezahnten Blattwerk. Der Baum, der bis zu 600 Jahre alt
werden kann, bevorzugt Bergregionen und kommt vor allem
in den Alpen vor. Er fühlt sich aber auch im Mittelgebirge
sowie in Tieflagen wohl. Wuchsform und Größe
beeindrucken. Dichte Belaubung dient als Lärmschutz und
Schadstofffilter und liefert gleichzeitig Sauerstoff für das
lokale Klima. Tierökologisch wertvoll ist die Baumart, weil sie
vielen Insekten wie Bienen, Ameisen und Schmetterlingen
durch den hohen Zuckergehalt im Pflanzensaft Nahrung
bietet. Zudem ernähren sich 20 Vogelarten von den Früchten.
Die alte Rinde bietet vielen Kleintieren Schutz, vereinzelt
sogar Fledermäusen. Entscheidend für seine Wahl zum Baum
des Jahres war seine Anpassungsfähigkeit an
unterschiedliche klimatische Verhältnisse und seine
Unempfindlichkeit gegen Stress. Daher eignet er sich im
Hinblick auf den Klimawandel besonders für den Waldumbau
zu ökologisch stabilen Mischwäldern sowie als Straßen- und
Parkbaum.

Sein erstes Naturdenkmal erhielt Freiburg auf Weisung des
Landeskulturamts im Jahr 1950: einen Tulpenbaum in der
Goethestraße, der allerdings im Jahr 2000 gefällt werden
musste. Das höchste unter den aktuellen Naturdenkmalen ist
die mindestens 38 Meter messende Platane an der Kartaus.
Zu den exotischsten Beispielen zählt ein Maulbeerbaum an
der Eichbergstraße. Die ältesten sind die Linden am
Kapellenweg. Sie stammen von 1645, aus Zeiten des
Dreißigjährigen Kriegs. Mit sieben Metern Stammumfang ist
der Mammutbaum an der Starkenstraße das massivste
Denkmal, und das urwüchsigste steht auf dem Kybfelden –
ein rund 220 Jahre alter Bergahorn.

Zuletzt 2006 wurde eine Baumgruppe als Naturdenkmal
ausgewiesen – der Eichenbestand an der Herdermer
Eichhalde, von dem sich der Straßenname herleitet.
Grundlage dafür ist das Naturschutzgesetz, das bestimmte
Voraussetzungen nennt. Dazu zählen eine besonders
ausgeprägte Wuchsform, außergewöhnliche Größe, hohes
Alter, Seltenheit einer Baumart, ökologischer Wert,
stadtviertelprägende Qualität oder kulturgeschichtliche
Bedeutung. Vorschläge für Naturdenkmale kommen meist
aus der Bürgerschaft, von Bürger- oder Naturschutzvereinen.
Das Umweltschutzamt prüft jeden einzelnen Fall gemeinsam
mit den Naturschutzbeauftragten und den Baumfachleuten
des Garten- und Tiefbauamts.

In einem förmlichen Unterschutzstellungsverfahren erlässt
das Umweltschutzamt für die neuen Naturdenkmale eine
Sammelverordnung, worin der Schutzzweck genannt und
verbotene und zulässige Handlungen geregelt sind. Nach
Inkrafttreten der Verordnung werden die Denkmale mit einem
dreieckigen grünen Metallschild mit der Aufschrift
„Naturdenkmal“ versehen. Ziel der Unterschutzstellung ist ein
möglichst langfristiger Erhalt des jeweiligen Baums. Dafür
wird er jährlich zweimal kontrolliert. Gegebenenfalls entfernen
Fachleute Totholz oder schneiden Äste zurück, vor allem um
die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Falls nötig, wird der
Baum saniert. Dafür können Fördermittel aus dem
Landschaftspflegeprogramm des Landes beantragt werden.
Rund 12.000 bis 16.000 Euro wendet die Stadt Freiburg im
Schnitt jährlich für diese Arbeiten auf.
 
 



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