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Freitag, 29. März 2024
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Verschiedenes

 
NABU begrüßt Reeder-Initiative für strenge Schwefelkontrollen auf See
Miller: Hohe Schadstoffemissionen müssen der Vergangenheit angehören

Kopenhagen/Berlin – Der NABU begrüßt die Pläne einer Gruppe europäischer Containerreeder, der so genannten Trident Allianz, sich für strengere Kontrollen der im Schiffsverkehr eingesetzten Treibstoffe und ihres Schwefelgehalts einzusetzen. Hintergrund ist eine Verschärfung des Schwefelgrenzwerts in gesonderten Zonen wie Nord- und Ostsee ab dem kommenden Jahr von 1,0 auf 0,1 Prozent. „Wir teilen die Sorge, dass viele Reeder wegen mangelnder Kontrollen gegen die neuen Vorschriften verstoßen und weiter auf dreckigen Treibstoff setzen. Auf See haben schwarze Schafe noch immer leichtes Spiel, sich geltendem Recht zu entziehen“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Dennoch geht dem Umweltverband die Forderung der Reeder-Initiative nicht weit genug. „Damit wirkliche Verbesserungen für Mensch und Umwelt erreicht werden, muss weltweit auf Schweröl verzichtet werden. Bei der Verbrennung von Schweröl entstehen hochgiftige Luftschadstoffe wie Rußpartikel und Schwefel- und Stickoxide, die, selbst wenn sie in Hunderten Kilometern Entfernung zur Küste ausgestoßen werden, gravierende Schäden anrichten“, so Miller.

Auch der Einsatz von so genannten „Scrubbern“, wie verschiedene Reeder sie verstärkt einsetzen wollen, ist aus Sicht des NABU keine geeignete Maßnahme, um die Schwefelgrenzwerte einzuhalten. Ihre Auswirkungen auf die Umwelt sind inakzeptabel, da bei der Nutzung giftige Reststoffe entstehen und die Nutzung von Schweröl verlängert wird. „Mit ihren Forderungen dürfen die Reeder nicht davon ablenken, dass weitergehende Maßnahmen nötig sind, um die hochgiftigen Emissionen aus der Schifffahrt schnell und vor allem drastisch zu reduzieren. Die Qualität von Schiffstreibstoff muss schnellstmöglich und weltweit an die von Lkw-Diesel angenähert werden und Abgase durch wirksame Filtertechnik gereinigt werden", so Dietmar Oeliger, Verkehrsexperte beim NABU.

Täglich werden immense Mengen von Gütern über die Meere befördert. Firmen, die ihre Produkte auf hoher See transportieren, müssen nach Ansicht des NABU von ihren Reedern entsprechend umweltfreundlichere Transporte verlangen und diese dann auch buchen. Für die transportierten Produkte würden dabei nur geringe Mehrkosten entstehen, wie der NABU kürzlich berechnete. Für ein T-Shirt beim Transport von Shanghai nach Hamburg beispielsweise 0,2 Cent, für ein paar Schuhe etwa drei Cent.
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Sammel-Rekord geknackt
39 Teilnehmer haben am Samstag 1400 Kilo Müll aus der Natur am Schauinsland entfernt

Ganze Waschmaschine, Bergrettungs-Ausweis, Fanta-Flasche
aus den 60ern und Bett samt Matratzen unter den Fundstücken

39 Teilnehmende, 70 Säcke voller Abfälle, Gesamtgewicht von 1400
Kilo – die Bilanz der dritten großen Schauinsland-Putzete unter dem
Namen „Envirotrek“ kann sich sehen. Damit wurde am vergangenen
Samstag, 24. Juni, auf dem Freiburger Hausberg ein Rekord erzielt.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte ein Blitz die
Schauinslandbahn getroffen. Während am Samstag die Monteure
noch unter Hochdruck dabei waren, die Seilbahn instand zu setzen,
wurden die Teilnehmer morgens im Notbus den Schauinsland
hochgefahren. Treffpunkt war das Restaurant „Bergstation“. Nach
der Begrüßung wurden drei Gruppen gebildet, die in Begleitung
eines Gruppenleiters des Forstamts möglichst viel Müll aus der Natur
entfernten.

Insgesamt kamen beim dritten Envirotrek 1400 Kilo zusammen,
darunter viel Schrott, Kunststoff und jede Menge Autoteile. Zudem
gefunden wurden eine komplette Waschmaschine, drei Trophäen,
ein Ausweis der Bergrettung, eine Fanta-Flasche aus den sechziger
Jahren, ein halbes Auto aus einzelnen Bauteilen, Skier und ein Bett
samt Matratzen. Der Teilnehmer, der die Autoteile gefunden hatte,
gewann ein Paar neue Keen-Schuhe. Die Finderin des eigenartigen
Bergrettungsausweises aus dem Jahre 1979 gewann eine Frisbee-
Scheibe.

Nachdem die Teilnehmer den ganzen Vormittag Müll eingesammelt
hatten, erwartete sie ein Grillbuffet beim Restaurant „Bergstation“.
Danach folgte ein Programm voller Schauinsland-typischer Outdoor-
Aktivitäten. Manche Teilnehmer sausten den Berg bei einer Downhill2
Rollerfahrt hinab, andere erkundeten die kühlen Minen oder begaben sich auf die Suche nach Geocaches.

Veranstaltet wurde der Envirotrek 2014 vom gemeinnützigen Verband Respect the Mountains mit Unterstützung des Schuhherstellers Keen Footwear und dem Forstamt Freiburg. Örtliche Partner des Envirotreks waren die Interessengemeinschaft Natur- & Landschafsschutzgebiet Schauinsland, das Restaurant Bergstation, das Bergwerk Schauinsland, die Downinsland-Rollerstrecke und die VAG mit ihrer Schauinslandbahn, die alle kleinen und großen Teilnehmer gratis auf den Hausberg brachte.
 
 

 
Von Pizzabacken bis Weidbuchen:
Die Waldhaus-Termine im Juni

Donnerstag, 26. Juni, 10 bis 14 Uhr | Anmeldeschluss: 5. Juni
Wanderung für aktive SeniorInnen: Von Kohlplätzen und
Weidbuchen – Auf Spurensuche zur Landschaftsgeschichte
Auf der Waldhaus-Entdeckungstour mit Wanderführerin Veronika
Sumser am Donnerstag, 26. Juni, von 10 bis 14 Uhr erfahren die
Wanderer, wie der Bergbau die Stadt Freiburg reich gemacht, dabei
aber fast den gesamten Bergwald verschlungen hat.
Wie hat sich der Schauinsland im Laufe der Jahrhunderte verändert?
Wie haben die Menschen hier gelebt, gearbeitet und die
Kulturlandschaft geprägt? Die Teilnehmer lernen, was „Hinterwälder“,
„Weidbuchen“ und „Fraßkanten“ sind und wie eng Bergbau,
Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit zusammenhängen. Unterwegs
werden jahreszeitlich typische Pflanzen der wunderbaren Bergwelt
bestimmt. Es sind ausreichend Pausen eingeplant, um den weiten
Ausblick und die Schönheit von Natur und Landschaft zu genießen.
Teilnahmebeitrag: 25 Euro inkl. Berg- und Talfahrt. Treffpunkt und
Start an der Schauinslandbahn.

Donnerstag, 26. Juni, und Freitag, 27. Juni, jeweils 9 bis 16.30 Uhr
Seminar „Bagage“: Waldläufer und Schlaufüchse –
Wissenswertes und Anregendes für Waldtage
Die Einrichtung von Natur- oder Waldtagen zählt mittlerweile zum
verlässlichen Angebot vieler Kitas. Diese Lernerfahrungen will das
Seminar am Donnerstag, 26. Juni, und Freitag, 27. Juni, jeweils von
9 bis 16.30 Uhr vertiefen und mehr Sicherheit und Kompetenz bei
unseren Waldbesuchen vermitteln. Dazu wird sich die erfahrene
Waldpädagogin Brigitta Blinkert, Wildpflanzenexpertin und Leiterin
eines Waldkindergartens, an zwei erlebnisreichen Tagen in der freien
Natur mit folgenden Inhalten beschäftigen: Grundlagen der Ökologie,

Geländekunde, Flora und Fauna; naturpädagogische Aktivitäten nach Joseph Cornell; Vorbereiten und Durchführen von Naturtagen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit; Besonderheiten der Bildungsarbeit in der belebten und unbelebten Natur; Gesundheitsgefahren, Risiken und sinnvolle Rituale im Wald.
Teilnahmebeitrag: 190 Euro. Weitere Informationen und Anmeldung unter Tel. 0761/555752 oder info@bagage.de.

Sonntag, 29. Juni, 14 bis 18 Uhr | Anmeldeschluss: 25. Juni
Sonntagswerkstatt: Schnitzkurs mit Järmo Stablo
Die Teilnehmenden lernen am Sonntag, 29. Juni, von 14 bis 18 Uhr in der gemütlichen Atmosphäre der Holzwerkstatt im Waldhaus die Grundtechniken des Schnitzens. Sie fertigen in Anlehnung an die "Bruchtestmännchen" von Järmo Stablo, Diplom-Forstwirt und Holzkünstler, nach eigenen Ideen an nur einem Nachmittag eine eigene kleine Holzskulptur.
Teilnahmebeitrag: 20 Euro inkl. Material. Kinder ab 10 Jahren sind in Begleitung eines teilnehmenden Erwachsenen willkommen.

Sonntag, 29. Juni, 14 bis 18 Uhr | Anmeldeschluss: 25. Juni
Familienbacktag: Pizza und Perlen
Kleine und große Pizzabäcker backen am Sonntag, 29. Juni, von 14 bis 18 Uhr mit der Ökopädagogin Gudrun Janoschka im Lehmofen am Waldhaus. Aus einem Lehmteig werden auch Perlen und Murmeln geformt und ebenfalls im Ofen gebrannt. Bei den Backtagen kommt es auf die aktive Mitarbeit aller an, dazu sind insbesondere Familien eingeladen.
Teilnahmebeitrag inkl. Mahlzeit: 12 Euro, Kinder ab 6 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen 8 Euro, Familien 25 Euro.

Sonntag, 29. Juni, 14 bis 15.30 Uhr | Ohne Anmeldung
Sonntagsspaziergang: Was der Wald alles kann.
Mit 40 Prozent Waldfläche ist Freiburg im wahrsten Sinne eine grüne Stadt. Die Anforderungen an den Stadtwald sind hoch: Erholung, Freizeit, Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz – wie passt das alles zusammen? Auf diesem Spaziergang durch den frühlingshaften Günterstäler Stadtwald am Sonntag, 29. Juni, von 14 bis 15.30 Uhr lernen die Teilnehmer, welche vielfältigen Aufgaben der Wald hat und wie sie miteinander vereinbar sind. Teilnahmegebühr: 3 Euro

Das Programmheft liegt im Waldhaus und in öffentlichen Einrichtungen bereit und steht auf www.waldhaus-freiburg.de.
Das Waldhaus (Wonnhaldestr. 6) ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, sonntags (mit Waldhaus-Café) von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 

 
Deo-Sprays: Guter Schutz auch ohne Aluminium
Aluminiumsalze in Kosmetika sind in die Kritik geraten. Der Test von 24 Deo-Sprays und Antitranspirantien für Frauen zeigt jetzt: Für einen guten Schutz gegen Achselgeruch bedarf es keiner Aluminiumsalze. Von 24 getesteten Sprays schneidet die Hälfte „gut“ ab, darunter auch vier Produkte ohne Aluminiumchlorhydrat. Das berichtet die Stiftung Warentest in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift test.

Neben den zwölf „guten“ Sprays schneiden vier „befriedigend“ und sechs „ausreichend“ ab. Zwei Deos versagen. Sie schützen keine 24 Stunden vor Achselgeruch und erhalten die Note „Mangelhaft“. Der Aluminiumgehalt ist nicht in die Endnote eingeflossen, in der Testtabelle aber für jedes Produkt aufgeführt.

Ausreichend wissenschaftliche Belege, die gesundheitliche Beeinträchtigungen durch aluminiumhaltige Kosmetika eindeutig stützen oder widerlegen, gibt es bislang nicht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät Verbrauchern aber, Sprays mit Aluminiumchlorhydrat nicht auf frisch rasierte Achseln zu sprühen.

Aluminiumsalze verengen die Schweißdrüsen zeitweise und mindern so die Schweißproduktion. Wer auf diese Wirkung Wert legt, findet im Test auch „gute“ Produkte, die vergleichsweise wenig Aluminiumchlorhydrat enthalten.

Der ausführliche Test von Deos und Antitranspirantien erscheint in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 23.05.2014 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/deo abrufbar.
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Wiwilibrücke: Neuer Tagesrekord mit 12.592 Radfahrende
12.592 Radfahrende zählte vorgestern (20. Mai) das Rad-Zähl-Display auf der Wiwilibrücke. Das ist ein neuer Tagesrekord seit Bestehen der Zählstelle – obwohl kein außergewöhnlicher Anlass oder Ereignis die Radfahrerzahlen nach oben getrieben hat. Das Rad-Zähl-Display wurde vor knapp zwei Jahren installiert; es war ein Geschenk des Landes zur Auszeichnung Freiburgs als „Fahrradfreundliche Stadt“. Das erste Mal wurde die 12.000er Marke geknackt, als die deutsche Nationalmannschaft ein Länderspiel in der Europameisterschaft zu bestreiten hatte.

Die Radfahrenden werden beim Überfahren einer Induktionsschleife an der Rampe zur Wiwilibrücke gezählt. Auf dem Display steht die Anzahl der Radfahrer des jeweiligen Tages, sowie Datum, Uhrzeit und Temperatur. Darunter gibt es eine wachsende Säule, auf der die Radlerzahl im laufenden Jahr angezeigt wird - und das dadurch fiktiv eingesparte Kohlendioxid. Auch die bisherige Jahressumme befindet sich auf Rekordkurs – in der Gesamtbetrachtung liegen die Werte bereits deutlich über den vorangegangen Jahren.

Auch gibt es die Möglichkeit, den aktuellen Zählerstand vom Vortag im Internet abzurufen. Der aktuelle Stand und weitere Informationen zum Rad-Zähl-Display unter: www.freiburg.de/radverkehr (s. "mehr").
 
 

 
NABU zur Umsetzung der EU-Agrarreform
Tschimpke: Achtungserfolg beim Grünlandschutz, Defizite auf Acker bleiben bestehen

Berlin – Der NABU begrüßt, dass die Bundesregierung künftig Wiesen und Weiden besser schützen will, sieht aber bei den Umweltvorgaben für Ackerflächen weiter gravierende Defizite. „Mit dem Beschluss findet das von der EU vorgesehene ‚Greening‘ der Agrarpolitik zwar auf dem Grünland, nicht aber auf dem Ackerland statt“, bewertete NABU-Präsident Olaf Tschimpke das Gesetz zur nationalen Umsetzung der Agrarreform, das heute im Bundestag beschlossen werden soll. So sei erstmalig der konsequente Schutz von Dauergrünland durch eine Genehmigungs- und Ausgleichspflicht vereinbart worden. Dies entspreche der langjährigen Forderung des NABU und sei angesichts des dramatischen Verlusts an Wiesen und Weiden mehr als überfällig. Im Gegenzug habe die Agrarlobby allerdings durchgesetzt, dass die Vorgaben zur Schaffung von ökologischen Vorrangflächen auf Ackerflächen massiv verwässert worden seien. So dürften Landwirte Zwischenfrüchte oder Leguminosen zur Erfüllung der Umweltvorgaben anbauen und auf den Flächen sogar Gülle oder Herbizide ausbringen. „Mit den schwachen Regelungen zu den ökologischen Vorrangflächen ist auf den Ackerflächen kein Mehrwert für Natur und Umwelt zu erwarten. Die Vorrangflächen könnten in vielen Regionen sogar zu reinen Gülle-Entsorgungsflächen verkommen“, so Tschimpke.

Mit der Verabschiedung des so genannten Direktzahlungen-Durchführungsgesetzes geht eine mehr als dreijährige Debatte über eine stärkere Umweltorientierung der EU-Agrarpolitik zu Ende. Ab dem kommenden Jahr müssen sich die Landwirte an ökologische Mindestvorgaben beim Grünlandschutz, bei der Fruchtfolge sowie bei der Schaffung von Vorrangflächen halten. Zugleich sollen 4,5 Prozent der Zahlungen in die ländliche Entwicklung zur Förderung von Umweltmaßnahmen umgeschichtet werden. Im Rahmen der Verhandlungen wurden allerdings zahlreiche Auflagen schrittweise erheblich verwässert oder ganz gestrichen. Nach Überzeugung des NABU wurde die vorgesehene Abkehr vom bisherigen „Gießkannenprinzip“ der Agrarsubventionen damit ein weiteres Mal aufgeschoben. Auf Druck des NABU und einiger Umweltpolitiker der Regierungskoalition sei in letzter Sekunde noch ein besserer Grünlandschutz durchgesetzt worden. „Bund und Länder sind nun gefordert, die verbliebenen Handlungsspielräume für mehr Natur- und Umweltschutz in den anstehenden Rechtsverordnungen konsequent zu nutzen“, sagte NABU-Agrarexperte Florian Schöne.
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NABU fordert EU-Naturschutzoffensive
Tschimpke: Weltweit größtes Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 sichern

Berlin – Mit Blick auf die künftige Ausrichtung der europäischen Umweltpolitik hat der NABU die Kandidaten der Parteien aufgefordert, sich für mehr Naturschutz in der EU einzusetzen und das EU-weite Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 weiter für einen dauerhaften Artenschutz voranzutreiben.

„Wir wünschen uns vom neuen EU-Parlament den Startschuss für eine Naturschutzoffensive. Wir brauchen mehr Kontrollen, Personal und Geld. Sonst droht der Artenvielfalt auch in Deutschland der Kollaps“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke am Mittwoch anlässlich des jährlichen „Gründungstages“ von Natura 2000 und wenige Tage vor der Europawahl in Berlin. Das EU-weite Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 sei eine herausragende Errungenschaft und das größte zusammenhängende Schutzgebietsnetzwerk weltweit. Am 21. Mai 1992 wurde die Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) Richtlinie von den Mitgliedstaaten der EU beschlossen. Sie haben sich daher zu strengen Artenschutzregelungen und der Ausweisung von Schutzgebieten verpflichtet, die inzwischen über 26.000 Natura-2000-Gebiete (fast 20 Prozent der EU-Landfläche) umfassen. Von EU, Bund und Ländern erwartet der NABU jetzt eine Initiative, um die meist nur auf der Landkarte ausgewiesenen Gebiete auch effektiv zu schützen.

Nur durch eine Stärkung der Naturschutzpolitik könne das EU-Ziel, den Rückgang der Artenvielfalt bis zum Jahr 2020 zu stoppen, überhaupt noch erreicht werden. „Die nächste Legislaturperiode des EU-Parlaments wird zeigen, wie ernst man es mit dem Naturschutz wirklich meint“, so Tschimpke.

Die meisten der in Deutschland über 5.000 Natura-2000-Gebiete seien unzureichend geschützt und völlig unterfinanziert. Beispielsweise tolerieren die Behörden nach Studien des NABU vielerorts immer noch das Umpflügen von EU-rechtlich geschützten artenreichen Wiesen, während Landwirte, die naturfreundlich wirtschaften, zu wenig EU-Fördermittel zugewiesen bekommen. Dies ist ein wesentlicher Grund für den dramatischen Rückgang von Wiesenvögeln wie Kiebitz und Uferschnepfe. Das belegen auch die jüngst vorgelegten Zahlen der Bundesregierung zur „Lage der Natur“.

Der NABU hat deshalb bereits im April zwei formelle Beschwerden bei der EU-Kommission gegen Bund und Landesregierungen eingelegt. „Deutschland ist schon vor Jahren wegen der zögerlichen Ausweisung der Natura-2000-Gebiete vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) verurteilt worden. Jetzt geht es mit der rechtlicher Sicherung und Kontrollen der Gebiete nicht voran, und erneut drohen Verfahren der EU-Kommission“, warnt Konstantin Kreiser, NABU-Experte für Internationale Biodiversitätspolitik.

Am heutigen 21. Mai, dem EU-weiten Natura-2000-Tag, fordern Umweltverbände in der ganzen EU die Kandidaten für das Europäische Parlament auf, sich für EU-Schutzgebiete einzusetzen. Im Internet präsentiert der NABU die deutschen Kandidaten, die sich dazu bisher bekannt haben (www.nabu.de/natura-2000-aktion). Europaweit können sich Unterstützer noch diese Woche unter www.natura2000day.eu an der Aktion beteiligen

Auf dem NABU-Europatalk wurden auch die Ergebnisse einer großen wissenschaftlichen Studie es NABU-Dachverbands BirdLife International, der London Zoological Society sowie des European Bird Census Council zur Rückkehr verschiedener Tierarten nach Europa vorgestellt: Danach waren Natura 2000 und andere Naturschutzvorgaben der EU ein wesentlicher Faktor bei der Rettung von den untersuchten knapp 40 Vogel- und Säugetierarten. „Mit den EU-Naturschutzgesetzen haben wir erstklassige Instrumente. Es wäre unverantwortlich, sie nicht konsequenter gegen das Artensterben einzusetzen“, so der NABU-Präsident.
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Energieeffizienz 2014: Mehr Marktransparenz?
Das Bündnis Energieausweis, eine Initiative der Gebäude-Allianz, fordert echte Transparenz am Wohnungsmarkt durch einen einheitlichen, verlässlichen Energieausweis, der sich neben dem Preis und der Lage als Nachfragekriterium am Wohnungsmarkt etabliert.

Berlin, 20.05.2014 – Im Rahmen einer Podiumsdiskussion des Bundesumweltministeriums auf den Berliner Energietagen diskutieren Mitglieder der Gebäude-Allianz mit der Wohnungswirtschaft über mehr Marktransparenz im Wohnungsmarkt.

Dabei steht vor allem der Energieausweis im Mittelpunkt. Seit Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) am 1. Mai 2014 muss bei Verkauf, Vermietung, Verpachtung oder Leasing spätestens bei der Besichtigung ein Energieausweis vorgelegt oder während der Besichtigung deutlich sichtbar ausgelegt werden. Ansonsten drohen Bußgelder bis zu 15.000 Euro. Außerdem enthalten neu ausgestellte Energieausweise zukünftig neben dem Bandtacho auch Effizienzklassen.

Die Gebäude-Allianz begrüßt ausdrücklich die neue Vorlagepflicht bei Wohnungsbesichtigungen. Bisher musste der Ausweis nur auf Nachfrage gezeigt werden. Besonders in angespannten Wohnungslagen hatte eine Nachfrage nicht selten eine Absage für die besichtigte Wohnung zur Folge. „Die Vorlagepflicht ist ein klares Plus an Transparenz für die Mieter und Kaufinteressenten. Mithilfe des Energieausweises können sie den energetischen Zustand der besichtigten Wohnung besser einschätzen. Die Vorlage allein gewährleistet aber noch keine Vergleichbarkeit. Hier wurde ein guter Vorstoß nicht konsequent zu Ende gedacht“, sagt Dr. Michael Herma, Geschäftsführer des Spitzenverbandes der Gebäudetechnik und Sprecher des Bündnisses Energieausweis, einer Initiative der Gebäude-Allianz. „Vollumfängliche Transparenz entsteht nur dort, wo Ergebnisse miteinander vergleichbar sind“, so Dr. Michael Herma. Deswegen fordert das Bündnis einen einheitlichen Energieausweis und somit die Abkehr vom Dualismus des Verbrauchs- und Bedarfsausweises und ein einheitliches Berechnungsverfahren für den Bedarfsausweis.

Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung angekündigt, die geltende Mieterhöhungsmöglichkeit nach einer energetischen Modernisierung auf den Prüfstand zu stellen. Bisher kann der Vermieter elf Prozent der Kosten der energetischen Sanierung auf die Miete umlegen. Dies gilt unbegrenzt, der Mieter zahlt die erhöhte Miete also auch lange nach Abzahlung der Maßnahme weiter. Dies ist für viele Mieter unverständlich und trägt zu Unrecht zu einem zunehmend negativen Image der energetischen Gebäudesanierung bei. Stattdessen sollte der energetische Zustand des Gebäudes bei der ortsüblichen Vergleichsmiete berücksichtigt werden, sollten sich Mieterhöhungen nach einer Modernisierung an der verbesserten Energieeffizienz messen lassen. „Ein verlässlicher Energiebedarfsausweis böte auch hier eine gute Lösung, die Energieeffizienz des Gebäudes, beziehungsweise die Energieeinsparung, für den Mieter sichtbar zu machen. Anhand der zu erwartenden Einsparung könnte beispielsweise der Umfang einer Mieterhöhung gemessen werden“, sagt Lukas Siebenkotten, Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes (DMB).

Richtig umgesetzt leistet der Energieausweis einen wichtigen Beitrag zu echter Transparenz auf dem Wohnungsmarkt und kann zum echten Nachfragekriterium – neben Preis und Lage – werden. Deswegen ruft die Gebäude-Allianz die Bundesregierung zu einer ambitionierten Reform des Energieausweises auf, an dessen Ende ein einfacher, transparenter und verlässlicher Ausweis stehen sollte.
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