oekoplus - Freiburg
Freitag, 29. März 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr
  •  


Verschiedenes

Schon wieder Storchenalarm auf dem Mundenhof
Mundenhof Storchennest (c) Stadt Freiburg/Mundenhof
 
Schon wieder Storchenalarm auf dem Mundenhof
Feuerwehr entfernt einsturzgefÀhrdetes tonnenschweres Nest

Freiburg, 25. Februar. Erst vor einer Woche hatte der Mundenhof unter dem Stichwort „Tiergehege wird zum Kindergarten“ reichlich Nachwuchs gemeldet. Heute herrschte schon wieder Storchenalarm auf dem Mundenhof. Diesmal waren aber nicht die vielen Tierbabies dafĂŒr verantwortlich sondern ein Fall von ignoranter Missachtung örtlicher Bauvorschriften. Und zwar durch Baumeister, die es eigentlich besser wissen mĂŒssten.

Störche haben einen Sinn fĂŒr schöne NistplĂ€tze. Auf dem Mundenhof jedenfalls nisten sie gerne auf den markantesten Punkten. Hoch hinaus muss es auf jeden Fall gehen. Die traditionsreichsten Storchennester fanden sich in den vergangenen Jahrzehnten an zwei Standorten: auf dem Silo, dessen Dach die Störche durch ĂŒbergewichtiges Bauen derart belasteten, dass es bei einem Sturm im vergangenen Sommer einstĂŒrzte – und auf einem 30 Meter hohen Kamin. Dieser Kamin war ein Relikt einer Getreidetrocknungsanlage aus den 1960er Jahren, spĂ€ter hatte er einen Brand ĂŒberdauert und galt in Storchenkreisen als Platz mit dem besten Überblick ĂŒber das gesamte Mundenhof-GelĂ€nde.

Entsprechend begehrt war der Nistplatz auf dem Kamin. Jahr fĂŒr Jahr wurde dieses Nest von neuen Storchenpaaren aus-, an- und umgebaut. Keiner wollte den MĂŒll vom Vorjahr entfernen. So wurde aus dem Flach-Nest nach und nach ein Hoch-Nest, dem irgendwann auch die flĂŒchtigste Betrachterin nicht einen gewissen Hang zur Absturzgefahr absprechen konnte. Nun erreichen abstĂŒrzende Storchennester mĂŒhelos die zerstörerische Kraft eines aus großer Höhe abstĂŒrzenden Kleinwagen; das Storchennest auf dem Mundenhof-Kamin wog mittlerweile 1100 Kilo.

Wegen dieser Absturzgefahr hat sich der Mundenhof kurzerhand entschlossen zu handeln bevor es zu spĂ€t ist. Seit ein paar Tagen trudeln wieder die Störche aus dem SĂŒden ein, und Storchenkenner wie Kalenderleserinnen wissen, dass sie bald „ihre“ Nester belegen wollen. Also beschloss die Mundenhof-Leitung in Abstimmung mit dem RegierungsprĂ€sidium, in einer gemeinsamen Großaktion mit der Freiburger Berufsfeuerwehr und dem Verein Weissstorch das Nest auf dem Kamin zurĂŒckzubauen. Die Aktion in 30 Metern Höhe dauerte heute Morgen zwei Stunden lang. An technischem GerĂ€t waren involviert: der Feuerwehr-Kran, die GelenkbĂŒhne und die Drehleiter. Mit deren Hilfe wurde das gesamte Nest abgebaut, ohne dass Tiere, Menschen oder GerĂ€tschaften zu Schaden kamen.

Seit jeher genießt der Mundenhof unter SĂŒdbadens Storchen einen exzellenten Ruf. Von den 26 bekannten Storchennestern in Freiburg befinden sich 15 auf dem Mundenhof. Im Jahr 2020 sind hier 33 Jungstörche geschlĂŒpft, d. h. im Durchschnitt 2,2 Kinder pro Brutpaar. Die Störche kommen in der Regel im Januar und Februar zurĂŒck von ihrer Reise in wĂ€rmere Gefilde, brĂŒten im FrĂŒhjahr und ziehen ihre Jungen im Mai, Juni und Juli groß, um im August wieder auf große Reise zu gehen.
 
 

Tiergehege wird zum Kindergarten
Mundenhof-Neuzugangs Willi (c) Stadt Freiburg/Mundenhof
 
Tiergehege wird zum Kindergarten
Dem Mundenhof hat das neue Jahr schon reichlich Nachwuchs beschert

Gerade mal sieben Wochen alt ist das neue Jahr, doch die Natur auf dem Mundenhof kann sich kaum mehr zurĂŒckhalten. Fast an jedem Tag im Januar kamen frische Tierbabies auf die Welt: am 10. Januar waren es zwei Walliserziegen, am 13. eine Walliserziege, am 15. ein Kamerunschaf, am 16. wieder eine Walliserziege, am 24. zwei Kaschmirziegen, am 25. ein Kamerunschaf, am 26. zwei und am 27. drei weitere Kaschmirziegen. Der muntere Nachwuchs-Segen setzte sich im Februar fort: am 1. Februar kamen zwei Kaschmirziegen zur Welt und am 2., 4. und 12. insgesamt nochmals sieben Zwergziegen.

Bei zwischendurch beißender KĂ€lte waren die Tierpfleger ganz schön gefordert, die neuen Meckerlinge ins Warme zu bringen und zeitweise auch zu schoppen. Und wie das so ist bei Neugeborenen, muss das auch nachts sein. Inzwischen sind alle Kleinen wohlauf – und ihre PflegekrĂ€fte erledigt.

Die ersten Störche sind bereits aus wĂ€rmeren Gefilden zurĂŒck gekehrt und haben sich trotz KĂ€lte und Schnee auf dem Mundenhof eingefunden. Auf schneebedeckten Wiesen lebt ihr Futterangebot (umgangssprachlich: MĂ€use) noch unter Tage. Doch mit dem WĂ€rmeeinbruch dieser Woche deckt sich auch der Mittagstisch fĂŒr Meister Adebar wieder von selbst.

Ein Neuzugang wird auch bei den SchwarzwĂ€lder Pferden erwartet. „Willi“ steht schon bereit, um bald die bislang aus drei Wallachen bestehende Gruppe zu verstĂ€rken. Wie in seinem Pferdepass steht, ist Willi ein „Dunkelfuchs mit hellem Langhaar“ – ein wunderschönes Tier und mit seinen sechs Jahren im besten Alter, um im Nachmittagsprogramm der pĂ€dagogischen Einrichtung KonTiKi (Kontakt Tier und Kind) eine aktive Rolle zu ĂŒbernehmen. Solch ein krĂ€ftiges, schönes Tier hat natĂŒrlich seinen Preis: 4.500 Euro soll der Kerl kosten. Bei dieser Anschaffung braucht der Förderverein Mundenhof noch UnterstĂŒtzung und freut sich ĂŒber Spenden:
Volksbank Freiburg IBAN DE54 6809 0000 0009 3676 08,
Sparkasse Freiburg IBAN: DE26 6805 0101 0002 0000 08.
Bei Spenden ĂŒber 200 Euro gibt es eine Spendenbescheinigung.

Öffnung des Mundenhofs hĂ€ngt von Landesverordnung ab

Noch ist es weiterhin nicht gestattet, den Mundenhof zu besuchen. Sobald die Landesverordnung eine Öffnung der Freizeiteinrichtungen wieder zulĂ€sst, wird auch der Mundenhof wieder gerne Besucher und Besucherinnen empfangen. Dann wird man wieder Tickets ĂŒber einen Parkplatzdienst oder bei Reservix buchen können. Der Mundenhof blickt der Zeit, in der er wieder zum Tummelplatz von kleinen und großen Zweibeinern wird, erwartungsvoll entgegen.
Mehr
 

Freiburg: „NaturRefugien schaffen – Vielfalt fördern“
Waldhaus Natur-Refugien: Wildbienengarten Opfingen (c) Waldhaus Freiburg
 
Freiburg: „NaturRefugien schaffen – Vielfalt fördern“
Waldhaus-Projekt erhÀlt Auszeichnung der UN-Dekade

Das Projekt „NaturRefugien schaffen – Vielfalt fördern“ des Waldhaus Freiburg hat die Jury im Sonderwettbewerb „Soziale Natur – Natur fĂŒr alle“ ĂŒberzeugt und wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Das Waldhaus-Projekt wendet sich gezielt an Schulen mit Vorbereitungsklassen fĂŒr FlĂŒchtlinge und Migrantinnen und Migranten im Alter von 12 bis 25 Jahren. Es bietet einen innovativen Ansatz, um diese junge Menschen zu stĂ€rken und insbesondere anhand der Themenfelder rund um den Wald und seiner Produkte an die Themen Natur und Artenvielfalt heranzufĂŒhren.

„Dies ist ein innovatives Projekt, das eine neue Zielgruppe anspricht. Es verbindet Lernen im Rahmen der Bildung fĂŒr nachhaltige Entwicklung mit dem gemeinsamen Erleben der Umwelt und fĂŒhrt zu einem besseren VerstĂ€ndnis von Natur und Artenvielfalt. Daher freue ich mich sehr ĂŒber die Auszeichnung“, betont UmweltbĂŒrgermeisterin Gerda Stuchlik.

Den Schwerpunkt des Angebots bilden Projektwochen zur Förderung der biologischen Vielfalt. An fĂŒnf Tagen ĂŒbernehmen die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler Naturschutzaufgaben und werden selbst zu Handelnden und. Bisher haben unter Leitung des WaldhausMitarbeiters Fynn Zimmermann 21 Projektwochen mit 103 Projekttagen stattgefunden. Insgesamt haben acht Schulen und zwei private Bildungseinrichtungen mit insgesamt 389 SchĂŒlern und SchĂŒlerinnen sowie 92 Begleitpersonen (LehrkrĂ€fte, Schulsozialarbeit, Praktikanten) teilgenommen.

Mit Kooperationspartnern wie dem NABU, drei stĂ€dtischen Ämtern (Umweltschutzamt, Forstamt, Garten- und Tiefbauamt) und dem Kinderabenteuerhof wurden an verschiedenen Orten in Freiburg bereits viele Vorhaben im Wald und mit Produkten aus dem Wald verwirklicht. Dazu zĂ€hlen beispielsweise der Bau von Hochbeeten, KrĂ€uterspiralen und Totholzhecken, die Pflege junger EichenbestĂ€nde,das Pflanzen von StrĂ€uchern und Obstgehölzen oder der Bau von Nisthilfen aus Holz fĂŒr Vögel, Insekten und FledermĂ€use.

In diesem und dem kommenden Jahr werden weitere 14 Projektwochen von der Heidehof-Stiftung und dem BiosphĂ€rengebiet Schwarzwald gefördert. Das Projekt „NaturRefugien“ hatte 2017 mit einer Förderung der Stiftung Naturschutzfond Baden-WĂŒrttemberg begonnen. Seine Arbeit wurde mit einer BroschĂŒre, die im Waldhaus kostenlos erhĂ€ltlich ist, ausfĂŒhrlich beschrieben und ausgewertet.

Das Waldhaus Freiburg ist derzeit fĂŒr Publikum geschlossen. Es ist ĂŒber E-mail (info@Waldhaus-freiburg.de) und telefonisch (0761/8964 7710; dienstags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr) erreichbar.
 
 

 
Online-Umfrage als Datengrundlage fĂŒr den kommenden Bildungsbericht
600 junge Menschen werden zu Klimawandel, sozialer Gerechtigkeit und Mitbestimmung befragt

Der nĂ€chste Bildungsbericht der Stadt Freiburg soll anders aussehen, als die, die es zuvor gab. Statt Daten ĂŒber Kitas, Schulen, Hochschulen und Weiterbildung zu veröffentlichen, soll es im fĂŒnften Bildungsbericht allein um ein Thema gehen: der Bildung fĂŒr nachhaltige Entwicklung. FĂŒr den Sonderbericht wird von der Stabsstelle Freiburger Bildungsmanagement derzeit eine Datengrundlage erhoben, um verschiedene Blickpunkte und Perspektiven darzustellen. Besonders wichtig ist dabei die Beteiligung der Menschen in Freiburg. Bereits seit dem 8. Februar lĂ€uft eine Umfrage unter 6000 zufĂ€llig ausgewĂ€hlten BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern. Jetzt sollen darĂŒber hinaus mehr als 600 junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahre befragt werden.

Das Besondere ist, dass dafĂŒr eine Form der Beteiligung gewĂ€hlt wurde, bei der die ebenfalls zufĂ€llig ausgewĂ€hlten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die VorschlĂ€ge der anderen reagieren können. DafĂŒr wurde eine digitale Plattform angelegt, auf der in sogenannten Padlets geantwortet werden kann. Das ist eine Homepage, auf der mehrere Menschen gleichzeitig arbeiten können. ZunĂ€chst erhalten 108 junge Menschen einen Brief mit Zugangsdaten zu den Padlets. Sie können dann zu Verschiedenen Themenbereichen VorschlĂ€ge machen. Dabei geht es etwa darum, wie Freiburg auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune vorankommen kann, wie Bildungschancen fĂŒr alle erhöht werden können oder wie mehr Beteiligung ermöglicht werden sollte.

Nach fĂŒnf Tagen werden dann weitere 108 Einladungen an junge Menschen verschickt. Sie haben dann die Möglichkeit, die bestehenden Antworten zu ergĂ€nzen, neue Aspekte hinzuzufĂŒgen oder eigene Ideen einzubringen. Insgesamt gibt es sechs solcher Einladungsrunden.

„FĂŒr die nachhaltige Entwicklung der Stadt Freiburg sind die Stimmen der Menschen, die auch in Zukunft in der Stadt leben, besonders wichtig. Mit diesem innovativen, kreativen Format hoffen wir viele junge Freiburgerinnen und Freiburger anzusprechen und neue und frische Ideen zu erhalten, so BildungsbĂŒrgermeisterin Gerda Stuchlik.“

Teilnehmer, die fĂŒr die Umfrage ausgewĂ€hlt werden, bekommen einen Brief mit QR-Code beziehungsweise Link und Passwort, mit denen ein Padlet geöffnet werden kann. Dort kann ein kostenloses Nutzkonto erstellt werden, um die Fragen zu beantworten. Die Angaben unterliegen strengen Datenschutzanforderungen. Sie werden ohne Namensangabe gespeichert und sind ausschließlich fĂŒr eine systematische Auswertung bestimmt.

Unter den ersten 36 EintrĂ€gen im Padlet werden sechs Gutscheine fĂŒr faire, nachhaltige und regionale Produkte im Wert von jeweils 30 Euro verlost. Die Teilnahmebedingungen werden in den Anschreiben erlĂ€utert.
 
 

 
Sesam: Riskante Körnchen
RĂŒckstĂ€nde des krebserregenden Gases Ethylenoxid in Sesam machen seit Monaten Schlagzeilen. Die Stiftung Warentest hat Saaten, Sesammus, -öl und -riegel untersucht – und ist fĂŒndig geworden. Vier Sesamsaaten ĂŒbersteigen die gesetzlich zulĂ€ssigen Höchstgehalte fĂŒr Ethylenoxid-RĂŒckstĂ€nde von 0,05 Milligramm pro Kilogramm Sesam um ein Vielfaches. Die Tester prĂŒften stichprobenartig ï»ż44 Sesamsaaten und -lebensmittel, darunter 19 Bio-Produkte. 40 Produkte waren hinsichtlich Ethylenoxid-RĂŒckstĂ€nden unauffĂ€llig.

Am stĂ€rksten ist die Sesamsaat von Heera belastet. Nur 34 Körnchen tĂ€glich – nicht mal ein halber Teelöffel voll – schon ist die Menge erreicht, die gerade noch als wenig bedenklich gilt. Die Sesamsaat von Anatolia, Bamboo Garden Japan und TRS Asia’s Findest Foods ĂŒbersteigen ebenfalls den Höchstgehalt um ein Vielfaches. Die Tester entdeckten Ethylenoxid-RĂŒckstĂ€nde nur in purem Sesam.

Nahrungsmittel werden mit Ethylenoxid begast, um Keime abzutöten. In der EU ist das verboten, in LĂ€ndern wie etwa Indien aber durchaus noch Praxis. Mehr als 450 Funde meldete seit September das EU-Schnellwarnsystem fĂŒr Lebens- und Futtermittel – fast nur in Sesam aus Indien. Die unbelasteten Produkte im Test sind in puncto Ethylenoxid-RĂŒckstĂ€nde unbedenklich. Steht auf anderer Ware aber Indien als Herkunftsland auf der Packung, lieber Finger weg. Ebenso bei unklarer Herkunft.

Die detaillierten Ergebnisse sind unter ï»żwww.test.de/sesam abrufbar. Dort findet sich auch eine Liste mit zurĂŒckgerufenen Produkten, die in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden aktualisiert wird.
Mehr
 

 
Neues Förderprogramm „Artenschutz in der Stadt“
BiodiversitÀt soll auch auf PrivatflÀchen gestÀrkt werden
Programm richtet sich an BĂŒrgerinnen und BĂŒrger, Firmen und Institutionen

Das ungebremste Artensterben ist eine der großen Krisen der Gegenwart. Im Rahmen des Aktionsplan BiodiversitĂ€t wird in Freiburg jetzt ein Programm ins Leben gerufen, um die biologische Vielfalt auf privaten FlĂ€chen in der Stadt zu fördern. Denn auch in StĂ€dten gibt es ein großes Potential. um LebensrĂ€ume zu schaffen und FreiflĂ€chen und GebĂ€ude naturnah zu gestalten. Viele FlĂ€chen können schon mit kleineren Maßnahmen so aufgewertet werden, dass sie Insekten oder Vögeln eine bessere Lebensgrundlage bieten. „Das neue Förderprogramm „Artenschutz in der Stadt“ soll BĂŒrgerinnen und BĂŒrger, Unternehmen und Institutionen motivieren, beraten und finanziell unterstĂŒtzen, den Artenschutz auf privaten FlĂ€chen im Stadtgebiet voranzubringen. So können VorgĂ€rten blĂŒtenreicher werden, Wiesen auf FirmengelĂ€nden entstehen oder Vögel neue Nistmöglichkeiten an GebĂ€uden erhalten“, so UmweltbĂŒrgermeisterin Gerda Stuchlik. Über das Programm wird der Gemeinderat im MĂ€rz entscheiden.

Die Stadt Freiburg engagiert sich schon lange fĂŒr den Erhalt der biologischen Vielfalt. In den vergangenen Jahrzehnten wurden zahlreiche Maßnahmen fĂŒr den Artenschutz, die Artenvielfalt und den Biotopverbund auf öffentlichen FlĂ€chen umgesetzt. Angesichts neuer Erkenntnisse zum RĂŒckgang der Insekten- und VogelbestĂ€nde hat der Gemeinderat in 2018 neue Ziele zur Förderung der BiodiversitĂ€t und in 2019 den Aktionsplan BiodiversitĂ€t beschlossen, aus dem seither zusĂ€tzliche kommunale Naturschutz-Maßnahmen umgesetzt werden.

Mit dem Förderprogramm „Artenschutz in der Stadt“ sollen neue Nistmöglichkeiten und NahrungsflĂ€chen in der Stadt insbesondere fĂŒr Insekten und Vögel, aber auch fĂŒr FledermĂ€use, Eidechsen und KleinsĂ€uger geschaffen werden. Denn es braucht oft nicht viel Platz, um Insekten und anderen Tierarten Nahrungsquellen und RĂŒckzugsrĂ€ume im Stadtgebiet zu bieten. Artenarme GrĂŒn- und FreiflĂ€chen, wie etwa RasenflĂ€chen, können mit Hilfe des Förderprogramms in artenreiche NaturgĂ€rten und Biotope fĂŒr Tiere und Pflanzen verwandelt werden.

Das Förderprogramm bietet eine Beratung und finanzielle UnterstĂŒtzung zu folgenden Maßnahmen an:

 Anlage von artenreichen Wiesen und SĂ€umen mit heimischem Saatgut,
 Pflanzung von heimischen Gehölzen,
 Nisthilfen fĂŒr Vögel, FledermĂ€use und Wildbienen,
 Anlage von Steinhaufen, Trockenmauern und Sandlinsen
 Anlage von KleingewĂ€ssern und Feuchtbiotopen.

Mit dem Programm können auch kleinere Vorhaben unterstĂŒtzt werden, die Mindestfördersumme liegt bei 200 Euro, die Obergrenze bei 5000 Euro pro Antragsteller pro Jahr. JĂ€hrlich sind im Rahmen des Aktionsplans BiodiversitĂ€t 15.000 Euro fĂŒr die Finanzierung des Förderprogramms vorgesehen. Ab MĂ€rz können AntrĂ€ge beim Umweltschutzamt der Stadt gestellt werden.
 
 

 
CO2-MessgerÀte und -Ampeln
Gute GerĂ€te gibt es fĂŒr unter 100 Euro

CO2-Sensoren können keine Coronaviren erkennen – aber sie zeigen an, wann es Zeit zum LĂŒften ist. Die ï»żStiftung Warentest hat 11 CO2-MessgerĂ€te untersucht, darunter sogenannte CO2-Ampeln und smarte GerĂ€te, die mit App funktionieren. Sieben GerĂ€te schneiden gut ab, drei sind mangelhaft. Das preisgĂŒnstigste gute CO2-MessgerĂ€t im Test kostet rund 90 Euro, das teuerste ĂŒber 500 Euro.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 kann beim Einatmen ĂŒbertragen werden, ohne Körperkontakt zu anderen Menschen. Vor allem in schlecht belĂŒfteten InnenrĂ€umen, Schulen und BĂŒros droht Ansteckungsgefahr. Wann gelĂŒftet werden muss, können MessgerĂ€te mitteilen, indem sie den Kohlenstoffdioxid-Anteil (CO2) der Raumluft ermitteln und rechtzeitig den Weckruf zum LĂŒften geben.

Drei der sieben guten CO2-MessgerĂ€te kosten zwischen 89 und 100 Euro. Zwei davon sind klassische RaumluftmessgerĂ€te, die auf einem Display Messwerte wie CO2-Gehalt der Raumluft, Raumtemperatur und relative Luftfeuchtigkeit anzeigen. Zu einem gĂŒnstigen guten Modell gibt es eine mobile App, die eine Farbanzeige hat, aber auch andere Werte und ganze Messreihen liefert. Die drei mangelhaften GerĂ€te lieferten unzuverlĂ€ssige oder ungenaue CO2 Messungen und sind daher nicht geeignet.

Der Test CO2-MessgerĂ€te und Ampel ist online unter ï»żwww.test.de/co2ampeln abrufbar.
Mehr
 

 
Insektenschutz
Bundesregierung muss sich zur Umsetzung ihrer eigenen BeschlĂŒsse bekennen

Gesetzespaket ist dringend notwendiger Schritt fĂŒr mehr Insektenschutz

Berlin, 04.02.2021 – Die Umweltorganisationen Aurelia Stiftung, BBN, BUND, DUH, EuroNatur, NABU, Umweltinstitut MĂŒnchen e.V., WWF Deutschland und der Dachverband DNR betrachten den vorliegenden Entwurf fĂŒr das Insektenschutzgesetz und die Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung als dringend notwendigen Schritt fĂŒr mehr Insektenschutz in der Agrarlandschaft. „Mit ihrem Aktionsprogramm Insektenschutz hat die Bundesregierung vor knapp zwei Jahren einen ĂŒberfĂ€lligen Maßnahmenkatalog fĂŒr einen besseren Insektenschutz vorgelegt. Jetzt gilt es, das Aktionsprogramm ‚eins-zu-eins‘ umzusetzen, anstatt die Vereinbarungen schon wieder in Frage zu stellen“, fordern die Organisationen.

Nach Überzeugung der Umweltorganisationen ist die Bestandsentwicklung der Insekten vor allem in den Agrarlandschaften unverĂ€ndert dramatisch. Daher mĂŒsse die Bundesregierung zu ihrem Wort stehen und sich fĂŒr ein Verbot biodiversitĂ€tsschĂ€digender Pestizide zumindest in Naturschutzgebieten und FFH-Gebieten, einen konsequenten Ausstieg aus der Nutzung von Glyphosat sowie eine EinfĂŒhrung von pestizidfreien Randstreifen an allen GewĂ€ssern und ihren Quellregionen einsetzen. Komme die Bundesregierung jetzt nicht zu einer Lösung, werde es in der laufenden Legislaturperiode praktisch unmöglich, die notwendigen legislativen Schritte fĂŒr einen besseren Insektenschutz zu erreichen. „Dies wĂ€re eine BankrotterklĂ€rung und wĂŒrde die GlaubwĂŒrdigkeit der Bundesregierung erheblich gefĂ€hrden“, betonen die VerbĂ€nde.

Die Umweltorganisationen appellieren zugleich an die Politik in Bund und LĂ€ndern, sich fĂŒr eine umfassende Definition von biodiversitĂ€tsschĂ€digenden Pestiziden einzusetzen. Die Bienenschutzverordnung, wonach selbst Neonicotinoide „nicht bienengefĂ€hrlich“ sind, werde einem angemessenen Insektenschutz keinesfalls gerecht. Ferner dĂŒrften keine weiteren Ausnahmebestimmungen vom Pestizidverbot bei den FFH-Gebieten vorgenommen werden, wenn diese nicht durch Programme zur Pestizidreduktion und zur Förderung der biologischen Vielfalt in den Sonderkulturen begleitet werden. Schließlich sei es entscheidend, dass der verabredete Glyphosatausstieg konsequent umgesetzt und insbesondere eine flĂ€chenhafte Anwendung auf GrĂŒnland sofort verboten wĂŒrde.

„Wenn die Bundesregierung das Gesetzespaket weiter verwĂ€ssert, verfestigt sie den Eindruck, dass Insekten nur in Sonntagsreden systemrelevant sind. Dies wĂ€re unverantwortlich gegenĂŒber dem sich weiter verschĂ€rfenden Artensterben und wĂŒrde die klare Erwartungshaltung von großen Teilen der Gesellschaft verkennen“, so die VerbĂ€nde.

--
Gemeinsame Pressemitteilung von Aurelia Stiftung, Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN), Deutsche Umwelthilfe (DUH), EuroNatur, Naturschutzbund (NABU), Umweltinstitut MĂŒnchen e.V., WWF Deutschland und dem Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR)
 
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger