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Donnerstag, 25. April 2024
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Verschiedenes

 
MÄH…MÄH… - MÄHEN WIE VOR 100 JAHREN!
Ein Sensenworkshop am 2. Juli im Dietenbachpark

Sensenworkshop und Artenvielfalt: Mähen wie in alten Zeiten ohne Strom, Brennstoff und Gestank: Am Freitag, 2. Juli, trifft sich eine Gruppe von interessierten Gärtnerinnen und Gärtner, die im Rahmen eines Jubiläumsworkshops die Kunst des Mähens mit der Sense lernen werden. Der Workshop bietet einen ersten Einstieg in den Umgang mit der Sense als nachhaltiges, umweltfreundliches Mähgerät.

Die Freiwilligen, die sich in urbanen Gärten, als Obstbaum-oder als Wiesenpatinnen und –paten auf öffentlichen Flächen für die Biodiversität und Gemeinschaft engagieren, werden von Bürgermeister Martin Haag herzlich begrüßt. Er bedankt sich für die Bereitschaft der Menschen, die Grünflächen im Rahmen von „Freiburg packt an“ nachhaltig aufzuwerten.

Roland Reminder, staatlich geprüfter Hufbeschlagschmied aus Seebach, bringt der Gruppe die Grundlage des Sensens am praktischen Beispiel bei. Die von ihm mitgebrachten Sensen werden ausführlich gewetzt und die Bewegungsabläufe geübt. Mit diesen Sensen kann anschließend ein Stück der Langgraswiese bearbeitet werden.

Er informiert zudem über Anlage und Bestand der artenreichen Wiesen sowie Samenmischungen und Wiesenblumen zum Anfassen. Am Ende des Workshops können die Freiwilligen in einem kleinen Sensen- Turnier ihr Können beweisen.

Mähen mit der Sense wie in alten Zeiten geht ohne Strom, Brennstoff und Gestank. Es ist eine umweltfreundliche Alternative zur mechanischen Mahd. Die Sense begleitete die Geschichte der Menschen seit es Ackerbau gab. So wurde auch in den letzten 900 Jahren in Freiburg gesenst und kann auch heute wieder erlernt werden.

Der Workshop ist bereits ausgebucht, Anmeldungen sind nicht mehr möglich!

Weitere Infos zum Stadtjubiläum:
www.2020.freiburg.de.
facebook.com/2020.freiburg
instagram.com/2020_freiburg

Der Jubiläumscontainer auf dem Platz der Alten Synagoge ist Montag bis Samstag von 12 bis 16 Uhr geöffnet
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Freiburg: Klimaziele der Stadt sollen im Herbst neu beraten werden
Stadtverwaltung antwortet auf den zweiten Forderungskatalog von Fridays for Future
Zwischenbericht vorgestellt: alle 125 Forderungen wurden geprüft und bewertet
Wichtige Impulse aus der Zivilgesellschaft, die konkrete Folgen für die Stadtpolitik haben

Aktiver Klimaschutz zur Eindämmung der globalen Klimakrise hat in der Stadt Freiburg einen hohen Stellenwert. Mit dem Klimaschutzkonzept wurde 2019 das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 60 Prozent (im Vergleich zu 1992) zu reduzieren. Bis 2050 will die Kommune klimaneutral werden. Dafür wurden bereits viele Maßnahmen in die Wege geleitet und umgesetzt, weitere werden folgen.

Die städtischen Klimaschutzvorhaben sind aus Sicht verschiedenerzivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteuren nicht ausreichend.Die Klimaaktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future (FFF) haben der Stadt 2019 und 2020 klimapolitische Forderungskataloge überreicht. Die Stadtverwaltung nimmt diese Forderungen und das Engagement der Freiburgerinnen und Freiburgern sehr ernst. Was auf 2019 folgte, war zunächst ein Dialog von Stadtspitze und FFF. Diese Gespräche gaben der Stadtpolitik wichtige Impulse. So wurden 20 zusätzliche Maßnahmen in das Freiburger Klima- und Artenschutzmanifest aufgenommen, die auf den Forderungen von FFF beruhen. Zwei Beispiele: Eine Forderung war, sich für Geothermie zu engagieren, was inzwischen geschieht. Auch wurde ein Handlungsprogramm zu Mobilität und Klimaschutz gefordert – ein solches haben Stadtverwaltung und Gemeinderat inzwischen ins Leben gerufen und mit einem großen Budget ausgestattet.

Auch der zweite, sehr umfangreiche Forderungskatalog hat eine hohe Priorität für die Stadtverwaltung. Heute wird im Haupt- und Finanzausschuss eine Stellungnahme vorgestellt, bei dem auf die 125 Forderungen eingegangen wird, die im November 2020 von FFF an die Stadt gerichtet wurden. Jede einzelne wurde geprüft und bewertet, dabei waren fast alle Ämter der Stadt einbezogen. Dieser Bericht soll Ende Juni auch im Gemeinderat beraten werden. So wird geprüft, ob 30 weitere Maßnahmen aus dem Bereich Klima- und Artenschutz aufgenommen werden sollen. Dazu gehört etwa ein Konzept, um den Ausbau von Solaranlagen auf den städtischen Gebäuden voranzubringen, mögliche neue Naturschutzgebiete oder eine Infokampagne zur fleischarmen Ernährung.

Das jetzt vorgestellte Papier ist als Zwischenschritt zu lesen. Denn der Klimaschutz ist und bleibt eines der absolut wichtigsten politischen Themen der Stadt. Die Anpassung der Klimaziele auf Bundes- und Landesebene nimmt die Stadt Freiburg zum Anlass, auch ihre Klimaziele erneut zu diskutieren und gegebenenfalls anzupassen. Bereits im Herbst soll darüber beraten werden, wie die Klimaziele der Stadt erneut angepasst werden können, um den Weg zur klimaneutralen Kommune zu beschleunigen.
 
 

Karlsruhe: Bienen und Streuobstwiesen
Honigbiene © Matthias Hangst
 
Karlsruhe: Bienen und Streuobstwiesen
Stadt Karlsruhe unterstützt Projekt von Schülerakademie und Lions-Club

Wie funktioniert ein Bienenstaat, wie produzieren Bienen Honig, warum sind Streuobstwiesen so wichtig und wie werden die Wiesen gepflegt? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich das neue Projekt der Schülerakademie Karlsruhe und des Lions-Clubs Karlsruhe-Baden. Hierfür hat der Lions-Club eine Streuobstwiese gepachtet und die Patenschaft für weitere Flächen übernommen. Die Fachberaterin für Obst- und Gartenbau des städtischen Liegenschaftsamtes, Nele Kemper, unterstützt die Baum- und Wiesenpflege mit Rat und Tat. Des Weiteren berät Thomas Mederer von der Pädagogischen Hochschule zum Thema Bienen und Imkerei.

Das Projekt, für das die Kinder und Jugendlichen bei vielen Exkursionen draußen in der freien Natur unterwegs sind, möchte das Verständnis für zwei wichtige Themenbereiche wecken. Zum einen geht es um die Bedeutung der Bienen und um die faszinierende Welt eines Bienenstaats. Hier ernten die Teilnehmenden ihren eigenen Honig und lernen die Arbeit der Imker kennen. Außerdem soll die Dunkle Europäische Biene auf den Streuobstwiesen kultiviert werden. Dieser "Urtyp" der Honigbienen ist in Deutschland kaum noch anzutreffen.

Zweiter Bestandteil sind die Streuobstwiesen, welche als Biotopraum inzwischen sogar in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Die Kinder und Jugendlichen lernen nicht nur die große Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren kennen, sondern kümmern sich aktiv um Pflege und Erhalt dieses einzigartigen Lebensraums. Dazu gehören Mäharbeiten ebenso wie der Obstbaumschnitt - und natürlich die Apfelente im Herbst. Aus den selbst geernteten Früchten wird Apfel-Ingwer-Saft hergestellt und zusammen mit dem Honig im Spätjahr vermarktet. Der Erlös fließt in das Projekt und andere soziale Aktivitäten des Lions-Clubs.
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Gewässerausbau zur Hochwasserfreiheit für den Neubaustadtteil Dietenbach
ECOtrinova e.V. ans Regierungspräsidium Freiburg:
Nicht zustimmen, denn die Planrechtfertigung besteht nicht!

In der Drucksache G-21/123 der Stadt Freiburg i.Br. vom 2.6.2021 zur Beratung u.a. nichtöffentlich am 21.6.2021 im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt und am 29.6.2021 zum Beschluss durch den Gemeinderat ist auf S. 3 zu entnehmen, dass laut Stadt das Regierungspräsidium dem Planfeststel­lungsbeschluss zum Gewässerausbau des Dietenbachs im geplanten Neubaustadtteil Dietenbach zustimmen würde (zwecks zwingend erforderlicher Hochwasserfreiheit des geplanten Neubausgebiets).

Wir halten das für nicht rechtmäßig, weil die nötige Planrechtfertigung nicht besteht. Man stelle sich vor, der Gewässerumbau würde in dem gesetzlich geschützten Biotop des Dietenbachs mit schwersten Eingriffen auch ins Grundwasser, mit Brückenbauten, und etlichen Baumrodungen usw. verwirklicht und der Neubaustadtteil käme nicht.

Deswegen hat ECOtrinova e.V. dem Regierungspräsidium heute dazu mitgeteilt:

Die Planrechtfertigung besteht nicht, weil es ist nicht sicher ist, ob der Neubaustadtteil überhaupt gebaut wird. Dazu der gemeinnützige Freiburger Verein ECOtrinova e.V. :

1* Es bestehen erhebliche Zweifel an der Finanzierbarkeit und an der Tragfähigkeit der schon bekann­ten großen finanziellen und vom Gemeinderat beschlossenen Defizite durch den Neubaustadtteil von über 100 Mio. Euro. Das Defizit wächst laufend durch Teuerung und durch dem Kernhaushalt zugeord­nete/ zuzuordnende Abschreibungen, die über mehrere Jahrzehnte laufen. Die voraussichtlichen abzu­schreibenden Investitionen für die Erschließung dürften sich der Marke 1 Mrd. Euro nähern. Aus aktu­eller Sicht (Kofi 2.2.2021) würde die Verschuldung der Stadt durch Dietenbach ihr Maximum mit 300 Mio € in 2031erreichen.

2* Es ist unklar, ob das derzeitige Konstrukt mit der Sparkassengesellschaft „Entwicklungs­maß­nahme Dietenbach GmbH& Co KG“ (EMD) finanziell trägt. Jedenfalls ist im Zusammenhang mit den Kauf- und Optionsverträgen mit den verkaufenden Landeigentümern ausdrücklich vermerkt, dass Wirt­schaftlich­keit für die Seite der EMD nicht gewährleistet sei (Stand 2018 bis 2020). Im Übrigen behält sich die EMD lt. obigen Verträgen vor, ggf. erst Ende 2022 oder spätestens Ende 2024 zu entscheiden, ob sie beim Projekt Neubaustadtteil Dietenbach tatsächlich dabei bleibt.

3* Der Bedarf für die Planfeststellung, für die Planrechtfertigung und für den Neubaustadtteil liegt nicht vor, (...) Denn beim maßgeblichen Zeitpunkt für einen Planfeststellungs­beschluss sind auch die neueren Einwohner-Vorausberech­nungen der Stadt selber (...) und des Statisti­schen Landesamtes relevant: Letzteres nennt für die Hauptvariante ab ca. 2025 bis 2035 nur noch typisch plus 80 Einwohner pro Jahr. Die zu oft übersehene Nebenvariante nennt ab etwa 2025 deutlich rück­läufige Zahlen. Die Notwendigkeit des Neubaustadtteils ist auch widerlegt (...) im Verhältnis zu weiteren Neubaugebieten und Alternativen in Freiburg.

Durch die eindeutige Kopplung des Neubaustadtteils mit dem Gewässerumbau, siehe u.a. die Bekannt­machung zum Gewässerumbau – spielt die (Nicht-)Notwendigkeitsfrage im Sinne der Planrechtfertigung - eine mitentscheidende Rolle. Ein nicht notwendiger Neubaustadtteil in Dietenbach kann nicht im überwiegenden öffentlichen Interesse liegen, auch nicht der mit dem Neubaustadtteil verknüpfte Antrag auf Planfeststellung auf Gewässerausbau bzw. der Gewässerausbau selber.

4* Es läuft ein Normelkontrollverfahren gegen die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) Neubau­stadtteil Dietenbach. Bevor das nicht mit Rechtskraft abgeschlossen ist, geht ein zuvoriger Planfeststellungsbeschluss fehl, erst recht ein tatsächlich durchgeführter Gewässerumbau.

5* Beim Gewässerumbau Dietenbach handelt es sich um zu schwere Eingriffe in ein gesetzlich geschütztes Biotop (Bach, Auwaldgalerie) mit benachbarten geschützten Flachlandmäh­wiesen.

6* Die Baumaßnahmen würden zu stark in den Bach und in das zeitweise sehr oberflächennahe Grundwasser eingreifen, etwa mit zeitweiser Bachumlegung, Spundwänden, Tiefgründungen im Grundwasser, Grundwasserabpumpen, Risiko wassergefährdender Stoffe.

Das Plangebiet ist als Teil eines großflächigen Trinkwasserschutzgebiets vorgesehen. Der Verordnungsentwurf liegt unverständlicherweise erst seit Juni 2021 als Bekanntmachung vor, was lt. Umweltbericht zum 24.7.2018 zur SEM schon 2017 vorgesehen war.

Auch schrittweise Verschlechterungen des Grundwassers sind strafbar laut„Wiss. Dienste Deutscher Bundestag: 22.5.2019 WD 8 - 3000 - 057/19

Das Fazit von ECOtrinova e.V.: Der Planfeststellungsbeschluss und die Zustimmung des Regierungs­präsidiums wären unrechtmäßig, solange keine Planrechtfertigung besteht.
 
 

 
Lebensmittelkennzeichnung: Was hinter dem Nutri-Score steckt
Immer mehr Anbieter kennzeichnen ihre Eigenmarken mit dem Nutri-Score – bislang beispielsweise Aldi, Rewe oder Lidl. Die Anbieter drucken ihn auf die Frontseite ihrer Produkte, damit Kunden auf einen Blick die Nährwerteigenschaften erfassen. Die Lebensmittelexperten der Stiftung Warentest erläutern auf test.de, wie die Lebensmittelampel berechnet wird und was die Vor- und Nachteile dieser Kennzeichnung sind.

Für die ernährungsphysiologische Einordnung von Lebensmitteln verrechnen die Anbieter günstige und ungünstige Nährstoffe. Negativ zu Buche schlagen ein hoher Energiegehalt, Zucker, gesättigte Fettsäuren und der Salzbestandanteil Natrium. Dafür gibt es jeweils eine bestimmte Punktzahl – von 0 (optimal) bis 40 (schlecht). Für vorteilhafte Ballaststoffe, Eiweiß, Obst, Gemüse und Nüsse werden wieder Punkte abgezogen – von 0 (nichts vorhanden) bis 15 (viel vorhandene Nährstoffe). Je niedriger das Gesamtergebnis, desto besser. Es bestimmt, welcher Buchstabe hervorgehoben wird.

Der Nutri-Score ordnet den ernährungsphysiologischen Wert eines Lebensmittels verständlicher und schneller ein als die gesetzlichen Kennzeichnungspflichten. Der Nachteil: Manche positiven Eigenschaften wie Omega-3-Fettsäuren und Vitamine fließen nicht in die Bewertung ein. Der Nutri-Score gibt auch keinen Überblick über den gesamten Nährstoffgehalt und die Kennzeichnung wird einigen nicht verarbeiteten Lebensmitteln nicht gerecht. Ein Label wie der Nutri-Score eignet sich daher vor allem für komplex zusammengesetzte und stark verarbeitete Lebensmittel.

Der Artikel zum Nutri-Score findet sich online ...
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50 Jahre Atomprotest: Kein AKW in Breisach
(c) mitwelt.org
 
50 Jahre Atomprotest: Kein AKW in Breisach
„Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen? Konnte der 50 Jahre zurückliegende Antrag eines Energieversorgungsunternehmens einen Machtwechsel in Baden-Württemberg (mit)bewirken und einen wichtigen Impuls für eine neue, globale Umweltbewegung geben?“

Die Chaostheorie gibt Antwort auf diese Fragen. Am 2. Juni 1971 stellte das damalige baden-württembergische Energieversorgungsunternehmen, die Badenwerk AG, einen folgenschweren Antrag bei der zuständigen Genehmigungsbehörde des Landes. In Breisach am Rhein sollte ein Atomkraftwerk mit vier Reaktorblöcken und insgesamt 5200 Megawatt Leistung gebaut werden. In Breisach begann damals der erfolgreiche badische Umwelt- und Atom-Protest, der sich später in Wyhl verstärkte und die Energiepolitik und ganz Deutschland verändern sollte.

Weder die Antragsteller noch die damalige Landesregierung hatten in dieser ländlichen, konservativen, von satten CDU-Mehrheiten und vom Weinbau geprägten Region mit Protest oder gar ernstzunehmendem Widerstand gerechnet. Doch schnell gründeten sich Bürgerinitiativen am Kaiserstuhl und Unterstützergruppen in Freiburg. Flugblätter wurden verteilt, Infoveranstaltungen durchgeführt, 65.000 Unterschriften gesammelt und große Demos organisiert. Der frühe, immer auch grenzüberschreitende Protest am Oberrhein stand mit am Anfang einer erwachenden weltweiten Umweltbewegung. Es war eine Zeit, in der in Deutschland Kinder durch Luftverschmutzung erkrankten und Asbest-Gefahren verharmlost wurden. Flüsse waren damals stinkende Kloaken. DDT vergiftete Mensch und Natur und es war Praxis, schweizer Atommüll im Meer zu versenken.
Es war die Zeit, in der aus „Nur-Naturschutzverbänden“ politische "Umwelt- und Naturschutzorganisationen“ wurden. Neue Verbände entstanden, wie die 1970 gegründete "Aktion Umweltschutz“, aus der später der BUND-Regionalverband Südlicher Oberrhein wurde.

Um das Atom-Projekt zu retten, wurde 1973 der Standort weg vom Kaiserstuhl, in den kleinen, nahe gelegenen Ort Wyhl verlegt. Doch aus dem Breisacher „Flügelschlag“ war längst ein Sturm geworden. Ein Sturm, der -zuerst im elsässischen Marckolsheim mit der weltweit ersten ökologisch begründeten Bauplatzbesetzung- ein extrem luftverschmutzendes Bleiwerk verhinderte und dann im massiven, erfolgreichen, AKW-Wyhl-Protest weiter ging.

Das vor einem halben Jahrhundert geplante AKW Breisach war politisch nicht durchsetzbar. Nicht die mächtigen Energiekonzerne und ihre Lobbyisten in der Politik haben sich durchgesetzt, sondern die Menschen. Der Protest stand mit am Anfang einer neuen, regionalen und gleichzeitig weltweit erwachenden Umweltbewegung. Das damalige Nein zur Atomkraft und zur Umweltverschmutzung war ein frühes Ja zu zukunftsfähigen Energien und zur Nachhaltigkeit. In Breisach und am Kaiserstuhl wurde vor 50 Jahren Geschichte geschrieben. Es war ein gesellschaftlicher Kipppunkt, eine Zeit des Umbruchs in der weltweit viele Schmetterlinge mit den Flügeln schlugen und eine Zeit des Wandels auslösten. Wichtige Veränderungen begannen, die heute, im Zeitalter des Anthropozän, einer Zeit des Überkonsums, der Artenausrottung und der Klimakatastrophe immer noch ganz am Anfang stehen.

Axel Mayer, Mitwelt am Oberrhein, (Alt-) BUND-Geschäftsführer und Bauplatzbesetzer in Marckolsheim und Wyhl
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VAG bestellt acht weitere Urbos 100
(c) VAG
 
VAG bestellt acht weitere Urbos 100
Den Kaufvertrag über acht weitere Fahrzeuge des Typs „Urbos 100“ haben die Vorstände der Freiburger Verkehrs AG (VAG) und der spanischen Herstellerfirma CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles) unterschrieben. Damit hat die VAG eine Option gezogen, die im 2017 geschlossenen Kaufvertrag der jüngst gelieferten neuen fünf Fahrzeuge enthalten war. Nach heutigem Kenntnisstand werden die Neuzugänge im Zeitraum September 2023 bis April 2024 erwartet.

„Die Erneuerung des Fuhrparks ist eine kontinuierliche Aufgabe, denn die technische Entwicklung und die Anforderungen an die Barrierefreiheit machen auch vor Straßenbahnfahrzeugen nicht halt,“ sagt VAG Vorstand Stephan Bartosch. „Die acht neuen Stadtbahnwagen werden zumeist Fahrzeuge des Typs GT8N ersetzen, die seit 1990/91 bei uns im Einsatz sind und den Fuhrpark etwas erweitern, um den wachsenden Bedarfen gerecht zu werden“. Die GT8N waren Anfang der neunziger Jahre einzigartig, da sie die ersten Straßenbahnen in Freiburg waren, die über ein Niederflurabteil verfügten und damit den langen Weg hin zu größtmöglicher Barrierefreiheit einläuteten. „Die GT8N, die wir dann in etwa zwei Jahren außer Dienst stellen haben gute Arbeit geleistet und werden dann jeweils so um die 1,7 Millionen Kilometer gefahren sein – also jeder einzelne mehr als 40 Mal rund um den Äquator!“

Im Vergleich zu den dann ausgemusterten Stadtbahnwagen sind die Urbos rund neun Meter länger. „Der Einsatz längerer Fahrzeuge ist eine Möglichkeit, die Kapazität auf der Strecke zu erhöhen. Das bedeutet, dass jeder Fahrgast ein wenig mehr Platz im Fahrzeug hat bzw. bei gleicher Taktfrequenz prinzipiell mehr Fahrgäste befördert werden können,“ sagt VAG Vorstand Oliver Benz. „Ein weiterer, großer Vorteil für die Kundinnen und Kunden ist, dass die neuen Bahnen komplett niederflurig sind und über große Aufstellflächen für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren sowie eine gute Belüftung und Klimatisierung verfügen.“

„Als wir den ersten Vertrag für die Lieferung von 12 Straßenbahnen mit der VAG vor 8 Jahren unterzeichnet haben, waren wir sehr glücklich, unsere lächelnde Straßenbahn in der grünen Stadt Freiburg platzieren zu dürfen. In der Zwischenzeit ist unser Urbos 100 Teil des Freiburger Stadtzentrums geworden, und mit dieser Option wird die Urbos Flotte auf 25 Fahrzeuge erweitert. Wir möchten uns für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken, das die VAG und die Stadt Freiburg in unser Produkt und unsere Firma setzt.“ fügt Marcus Brüning, Direktor CAF Deutschland GmbH, hinzu.

Die jetzt bestellten Fahrzeuge werden sich nur in Details von den mittlerweile 17 bereits im Einsatz befindlichen unterscheiden.

zum Bild oben:
von links: VAG Betriebsleiter Johannes Waibel, VAG Vorstand Stephan Bartosch, Marcus Brüning, Direktor CAF Deutschland GmbH und VAG Vorstand Oliver Benz.
(c) VAG
 
 

Messe Freiburg: Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge
Messe Freiburg: Ladesäulen (c) FWTM
 
Messe Freiburg: Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge
Ab sofort können die Besucherinnen und Besucher der Messe Freiburg, die von der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) betrieben wird, ihre Elektrofahrzeuge an insgesamt zehn Ladepunkten „auftanken“. Auf dem im vergangenen Jahr neu gestalteten, barrierefreien Parkplatz wurden fünf Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten installiert. Insgesamt hat die FWTM 55.000 Euro in den Bau der Ladeinfrastruktur investiert. Betreiber der Ladesäulen ist die Firma LEISINGER Deutschland GmbH mit dem Geschäftsfeld INVENTION2GO© aus Neuenburg am Rhein. Mit der Bereitstellung von zehn neuen Ladepunkten wird die FWTM ihrem Anspruch einer konsequenten nachhaltigen Ausrichtung gerecht und leistet einen wichtigen Beitrag zu den Freiburger Nachhaltigkeitszielen.

Die Ladepunkte können während der Dauer des Besuchs der Messe Freiburg genutzt werden. Insgesamt können bis zu zehn Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden. Die Abrechnung erfolgt losgelöst von der bei Veranstaltungen zu entrichtenden Parkgebühr über separate Bezahlsysteme. Die Nutzerinnen und Nutzer haben dabei zwei Möglichkeiten: Zum einen kann der Ladevorgang über die Direct Payment-Funktion, also eine direkte Zahlung, erfolgen, bei der keine vorherige Registrierung erforderlich ist. Es muss lediglich der auf der Ladesäule befestigte QR-Code mit dem Smartphone gescannt werden. Zum anderen können Kunden sogenannter e-Roaming-Plattformen die Ladesäulen über eine Schnittstelle nutzen. Hier wird der Ladevorgang mittels RFID-Ladekarte oder Smartphone-App aktiviert. Die Ladeleistung beträgt pro Ladepunkt bis zu 22 kW.

Bei dem von INVENTION2GO© bereitgestellten Ladestromhandelt es sich zu 100 Prozent um Ökostrom. Das Unternehmen bietet als führender Beratungs- und Servicedienstleister im Bereich der E-Mobilität umfangreiche Dienstleistungen zur Ladeinfrastruktur an. Die technische Wartung der Ladesäulen auf dem Messe-Parkplatz sowie die Bereitstellung und Abrechnung des Ladestroms erfolgen über INVENTION2GO©. Bei technischen Problemen steht den Nutzerinnen und Nutzern der Ladesäulen 24 Stunden täglich eine Servicerufnummer zur Verfügung.

Die Installation der Ladesäulen stellt für die FWTM einen weiteren wichtigen Baustein zur Erreichung des Ziels der Klimaneutralität dar. Neben der Nutzung der industriellen, CO2-neutralen Abwärme der in der Nachbarschaft ansässigen Cerdia GmbH, einem nachhaltigen Veranstaltungsmanagement oder der Veranstaltung von Fachmessen zu Themen der ökologischen Nachhaltigkeit kann die FWTM nun auch der steigenden Nachfrage der Besucherinnen und Besucher nach Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge nachkommen. Zusammen mit dem MICE-Veranstaltungsticket, das in Kooperation mit der Deutschen Bahn angeboten wird, und dem RVF-Ticket, das bei allen Eigenmessen und den meisten konzertanten Gastveranstaltungen im Eintrittspreis enthalten ist, runden die Ladesäulen das nachhaltige Mobilitätsangebot der Messe Freiburg ab.
 
 



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