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Donnerstag, 28. März 2024
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Verschiedenes

 
Das Hochwasserrückhaltebecken Bohrertal ist fertig
Schutz vor Jahrhunderthochwasser

Baubürgermeister Martin Haag: „Gerüstet für den Fall der Fälle“

Es ist ein Meilenstein für den Hochwasserschutz in Freiburg: Das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Bohrertal ist fertiggestellt. Zusammen mit dem HRB Breitmatte ist das Bauwerk darauf ausgelegt, die Stadt vor auch besonders starken Hochwasserereignissen zu bewahren. Fast 15 Millionen Euro wurden im Bohrertal investiert, um den Hochwasserschutz für die Menschen in Freiburg zu gewährleisten. Mehr als acht Millionen Euro davon wurden vom Land übernommen.

„Der Osten Freiburgs und die Stadtteile Günterstal, Wiehre, Haslach und Weingarten sind jetzt vor einem Jahrhunderthochwasser geschützt. Nach der Planung und der Standortsuche wurden die Rückhaltebecken mit hoher Geschwindigkeit fertiggestellt. Ich hoffe, wir werden den Damm nie brauchen. Doch für den Fall der Fälle sind wir gerüstet“, so Baubürgermeister Martin Haag.

Das Becken Bohrertal steht auf der Gemarkung Horbens, das Becken Breitmatte auf Freiburger Gemarkung. „Ganz besonderen Dank an dieser Stelle an die Gemeinde Horben, den Bürgermeister und den Gemeinderat. Ein ganz besonderes Zeichen für kommunale Zusammenarbeit“, betont Martin Haag. Gemeinsam entfalten die beiden Rückhaltebecken ihre volle Wirkung. Der Bohrerdamm kann bis zu 200.000 Kubikmeter Wasser speichern, das HRB-Breitmatte, fertiggestellt Ende 2022, hat ein Fassungsvermögen von rund 40.000 Kubikmetern. Damit ist der Hochwasserschutz auf ein statistisch alle hundert Jahre einmal auftretendes Ereignis ausgelegt. Dabei sind Veränderungen durch den Klimawandel und damit einhergehende Wetterextreme bereits einkalkuliert.

Das HRB-Bohrertal verfügt hierfür über einen rund 280 Meter langen und 13,5 Meter hohen Damm. In dem Damm ist ein Ausbaulaufwerk integriert, eine Art Schleuse. Bei Starkregen könnte das Wasser zunächst gestaut und dann kontrolliert abgelassen werden. Für den Damm wurden mehr als 100.000 Kubikmeter Erdmaterial verbaut. Der Damm des HRB-Breitmatte wurde auf 4,5 Meter erhöht. Dafür wurden rund 20.000 Kubikmeter Erdmaterial benötigt. In Günterstal haben am Bohrerbach punktuell weitere Hochwasserschutzmaßnahmen stattgefunden.
 
 

 
Umstrittener Freiburger Riesen-Neubaustadtteil Dietenbach
Rechtliche Expertise beanstandet verbotenes Umgehungsgeschäft beim Grunderwerb und zu hohes Schuldenrisiko für die Stadt

Der Kauf der Gesellschaft Entwicklungsmaßnahme Dietenbach (EMD) der Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau durch die Stadt Freiburg i.Br., wie am 31.1.2023 vom Gemeinderat gemäß Drs. G-23/024 beschlossen, ist verwaltungsrechtlich nach dem Baugesetzbuch und nach dem bürgerlichen Gesetzbuch BGB als ein verbotenes Umgehungsgeschäft einzustufen und daher beim Vertrag nichtig. Das folgt aus einer neuen rechtlichen Expertise einer angesehenen auswärtigen Kanzlei für ECOtrinova e.V., die vom RegioBündnis pro Landwirtschaft, Natur und ökosoziales Wohnen dem Regierungspräsidium Freiburg als zuständiger Kommunalaufsicht Ende März 2023 vorgelegt wurde. Oberbürgermeister Horn und der Gemeinderat der Stadt Freiburg i.Br. wurden ebenfalls angeschrieben.

Umgehungsgeschäfte, die ein gesetzliches Verbot umgehen, sind nichtig nach BGB § 134:
„Ein Rechtsgeschäft, das gegen ein gesetzliches Verbot verstößt, ist nichtig, wenn sich nicht aus dem Gesetz ein anderes ergibt.“

Gesetzlich verboten ist der Stadt Freiburg i.Br. nach Bundes-Baugesetzbuch § 153 Absatz 3, den Boden­eigentümern in Dietenbach Preise zu zahlen, die wesentlich über dem aktuellen Gutachterwert von 16,5 € pro Quadratmeter (qm) unerschlossenem Land liegen. Die Eigentümer wollten zu diesem Betrag fast sämtlich nicht verkaufen. Die Stadt will nun mit einer zu 100% stadteigenen Gesellschaft 64 € pro qm zahlen. Das ist der Betrag, den die Sparkasse als Dritter gezahlt hätte, wenn diese nicht kürzlich aus dem Projekt Neubaustadtteil Dietenbach ausgestiegen wäre aufgrund des ihr zu groß geworde­nen wirtschaftlichen Risikos. Eine ebenfalls verwaltungsrechtliche Stellungnahme, welche die Stadt selber in 2022 einholte, wird mit der neuen Expertise in den hier zu beachtenden Punkten widerlegt.

Außerdem ergibt sich laut der neuen Expertise kommunalrechtlich, also nach der Gemeindeordnung Baden-Württembergs ein Gebot, das Vorhaben Neubaustadtteil Dietenbach nun zu stoppen, weil das finanzielle Risiko für die Stadt viel zu groß würde. Dieser Aspekt wurde im Gutachten der Stadt nicht untersucht.
Die in Dietenbach extrem hohen Erschließungskosten bedeuten beim Maximum etwa in 2033 laut Angaben der Stadt eine neue Verschuldung von voraussichtlich rund 550 Mio. Euro. Die Gesamtschulden des „Konzerns Stadt“ würden auf deutlich über 2 Milliarden Euro steigen (DRUCKSACHE G-23/025 zum 31.1.2023, Seite 5). Es gilt als keineswegs sicher, dass aus dem Verkauf von Flächen in Dietenbach schnell genug oder überhaupt genug Einnahmen kommen, um die gewaltigen vorlaufenden Investitionen der Stadt für die Erschließung Dietenbachs zu refinanzieren. Mit Stand Anfang 2023 wären das 1,248 Milliarden Euro, rund doppelt so viel wie noch 2018 beim Beschluss für den Neubaustadtteil, mit der Tendenz, in 2023/24 um weitere 20% anzusteigen laut einer 2022er Studie von PwC Deutschland.

Schon im Juli 2022 noch vor dem weiteren steilen Anstieg der Bau- und Erschließungskosten, hatten laut Freiburger Magazin Chilli große Unternehmen der Freiburger Wohnungswirt­schaft Dietenbach mindestens für den 1. Bauabschnitt abgewunken. Die Baugrundstücke wären viel zu teuer. Die erwarteten Dietenbacher Kostenmieten von 25 €/qm – eine unbestrittene Aussage in der Ratssitzung 31.1.2023 - bzw. Ende 2024 voraussichtlich von ca. 30 €/qm wären ein Mehrfaches des Freiburger Mietspiegels von rund 10 €/qm. Sie würden über künftige Mietspiegelerhöhungen fast allen Freiburger Mieterinnen und Mietern schaden.

Die Vereinigungen des RegioBündnisses wollen mit ihrem Schritt die Natur, die Umwelt und die Landwirtschaft in Dietenbach retten sowie die Stadt und Bürgerschaft vor dem untragbaren Finanz-Risiko des Mega-Neubaustadtteils Dietenbach bewahren. Dieser würde die finanziellen und personellen Möglichkeiten für den klimaschützenden, sozialen und Wohnungen schaffenden Umbau der Stadt Freiburg i.Br. entscheidend schwächen.
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Hintergrund: 12 Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima
(c) mitwelt.org
 
Hintergrund: 12 Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima
Was haben wir daraus gelernt?

Vor 12 Jahren, am 11. März 2011, begann mit dem Tōhoku-Erdbeben die Atomkatastrophe von Fukushima. In vier der sechs Reaktorblöcke gab es extrem schwere Unfallabläufe, teilweise mit Kernschmelzen und ein massives Entweichen von Radioaktivität. Es war einer dieser typischen schweren Atomunfälle, ein Katastrophenablauf, mit dem die Betreiber im Vorfeld nicht gerechnet hatten.
Glück im Unglück war ein gnädiger Wind, der in den Anfangstagen die extreme Radioaktivität aufs Meer hinaustrug und nicht in die nahe Metropolregion Tokio mit ihren 37 Millionen Menschen.

Wenige Monate nach den Kernschmelzen in den Atomanlagen von Fukushima Daiichi trafen der Betreiber Tepco und die japanische Regierung die Vereinbarung, den geschmolzenen Kernbrennstoff binnen eines Jahrzehnts aus den zerstörten Meilern zu bergen, doch wie so viele Versprechungen des japanischen "atomaren Dorfes" ist dies nicht geschehen. Erfolgreich war allerdings die verharmlosende Nach-Unfall-PR, die heute Krisenkommunikation genannt wird.

12 Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima sind die Entschädigungen für die tatsächlichen Opfer der Katastrophe minimal. Doch ein Gericht in Tokio ordnete die Zahlung von 13 Billionen Yen (94,6 Milliarden Euro) Schadensersatz für die Aktionäre des Atomkonzerns an. (Eine Milliarde sind tausend Millionen). Es gibt wenige Urteile, die besser die "Westlichen Werte" aufzeigen, für die Japan und der Westen leider immer mehr stehen.

Die Atomunfälle von Fukushima und Tschernobyl kamen viele Millionen Jahre zu früh. In einer alten, bundesweit verteilten Broschüre der deutschen Atomkonzerne stand sinngemäß: "Wenn die Vormenschenaffen im Alt-Tertiär vor 50 Millionen Jahren 20 Kernkraftwerke gebaut und seither betrieben hätten, dann hätte man einen solchen Unfall mit Kernschmelze und Freisetzung von Radioaktivität vielleicht einmal registrieren können". Die alten, falschen Versprechungen von der hundert Prozent sicheren Atomkraft aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts werden auch 2023 wieder gemacht und Ängste vor einem Blackout durch den Atomausstieg gezielt geschürt ...

Die internationale Atomlobby war nach Fukushima und Tschernobyl für kurze Zeit ein wenig in Deckung gegangen. Aufgegeben hat sie ihr profitables Geschäft nicht. Das globale atomare Dorf, die alten mächtigen Seilschaften funktionieren immer noch. Die atomar-fossile Lobby lässt die zukunftsfähigen Energien und die Energiewende bekämpfen, denn Strom aus Wind und Sonne ist schon lange kostengünstiger als Strom aus neuen Kohle- und Atomkraftwerken.

In Deutschland kämpfen einflussreiche Lobbygruppen und Parteien immer noch mit Angstkampagnen gegen die Abschaltung der letzten AKW und auch neue, wieder einmal 100 % sichere Atomkraftwerke werden geschickt ins Gespräch gebracht.

Nur die Vor-Fukushima Durchsetzungsstrategien wurden geändert. Mit den makaber-erfolgreichen Strategien, mit denen die Gefahren des Klimawandels und von Asbest heruntergespielt wurden, werden jetzt die Folgen des Reaktorunfalls verharmlost. Es sind nicht so sehr die Betreiber-Konzerne der alten AKW noch die neuen Atom-Start-Ups mit ihren gefährlich-unreifen Reaktor-Konzepten, die Laufzeitverlängerung und neue AKW fordern, sondern scheinbar unabhängige Bürgerinitiativen und Tarnorganisationen wie die Nuclear Pride Coalition. Die alte Gefahrtechnologie Atomkraft soll nach dem Willen der Strategen im Hintergrund mit dem Klimaschutz-Argument grüngewaschen werden. So wie die Verantwortlichen des bisher letzten Weltkrieges auf Wunderwaffen setzten, so setzen die Verantwortlichen im aktuellen, erneut verloren gehenden Krieg gegen Klima und Natur auch auf die Wunderwaffe Atomkraft.

Wenn jetzt nach Fukushima "sonnenarme" Länder wie Saudi-Arabien, Jordanien, Türkei, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate teure AKW bauen wollen, dann geht es nicht in erster Linie um Energie oder Klimaschutz, denn Strom aus Wind und Sonne ist schon lange günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken. Es geht um Proliferation, um zukünftige "Atomkraftwaffen" und Macht. Jedes neue Land, das über Atomkraftwaffen verfügt, erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges und des damit verbundenen atomaren Winters. So könnte die Atomkraft tatsächlich einen makabren Beitrag gegen den Klimawandel und zur globalen "Abkühlung" leisten. Der Neubau von AKW und der weltweite AKW-Export (nicht nur in Spannungsgebiete) sind ein globales Selbstmordprogramm.

Was haben wir aus der Reaktorkatastrophe von Fukushima gelernt? Mit den Unfällen von Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima wurden wieder einmal die realen Gefahren dieser nicht menschengerechten Technologie aufgezeigt und der Ausstieg aus der gefährlichen und teuren Atomkraft eingeleitet. Und andererseits sind die alten atomaren Seilschaften mit geschickten neuen Durchsetzungsstrategien und atomarem Greenwash immer noch aktiv, um AKW-Gefahrzeitverlängerung und neue Atomanlagen durchzusetzen.

Der Kampf gegen Apokalypse-Blindheit, Klimakatastrophe, Artenausrottung, gegen die Wachstumsreligion und gegen globale Zerstörungsprozesse, der große Streit für eine umweltfreundliche Technik und eine menschengerechte Zukunft steht auch 12 Jahre nach Fukushima noch ganz am Anfang.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein, (Alt-) BUND-Geschäftsführer, Bauplatzbesetzer 1975 in Wyhl
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Oster-Appell des Umweltschutzamtes Freiburg
Wer ein Schutzgebiet besucht, sollte die Natur respektieren

Der Frühling hat begonnen – Spaziergänge und Sport im Freien sind für viele Menschen jetzt besonders verlockend. Insbesondere an den Ostertagen wird deshalb die Natur gesucht. Menschen genießen sie, finden Erholung und haben Zeit für Naturbeobachtungen: die Blüte der Buschwindröschen im Mooswald, die Obstbaumblüte am Schönberg, die Brutaktivität von Vögeln im Rieselfeld.

Darum weist das Umweltschutzamt nun darauf hin, dass die Vogelbrutzeit begonnen hat, und bittet um umsichtiges, respektvolles Verhalten bei Aufenthalten in der Natur. Dies gilt besonders in den ausgewiesenen Naturschutzgebieten, wie im Rieselfeld, Humbrühl-Rohrmatten und dem neu ausgewiesenen Naturschutzgebiet Schangen-Dierloch in Freiburg-Hochdorf, aber auch in den Landschaftsschutz- und Natura 2000-Gebieten wie zum Beispiel am Schönberg und am Schloßberg-Hirzberg.

Das Amt appelliert an die Menschen, die Vorgaben der Schutzgebietsverordnung einzuhalten und diese hochwertigen Naturgebiete und ihre Tiere und Pflanzen nicht zu beeinträchtigen. Wer Schutzgebiete besucht, soll auf den ausgewiesenen Wegen bleiben und sich an Sperrungen halten, die Lebensstätten aller Tier- und Pflanzenarten – insbesondere von brütenden Vögeln – nicht stören, Hunde an der Leine führen, keine Pflanzen mitnehmen und auf das Lagern, Picknicken oder Sonnenbaden auf Freiflächen verzichten.

Nur so können umfangreiche Pflegemaßnahmen der Landschaft zur Erhaltung von artenreichen Lebensräumen auch wirken. Zum Beispiel ist im Naturschutzgebiet Rieselfeld ein regelmäßiger Schnitt von Brombeerhecken notwendig, um artenreichen Krautsäumen und Altgrasstreifen Platz zu machen. So können viele Vogelarten in den vorhandenen Hecken und Strauchgruppen brüten und finden in den artenreichen Krautsäumen mehr Nahrung.

Wenn all das gelingt, können alle Menschen weiterhin draußen Erholung finden und die wunderschöne Freiburger Natur wird langfristig erhalten.
 
 

 
REDIII: EU treibt globale Entwaldung voran
Krüger: Falsche Anreize bei Biomasse führen zu Fehlentwicklungen

Brüssel, 30.3.23 – Die EU hat heute über die weitere Nutzung von Biomasse für Verkehr und Energie entschieden. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger ist mit den Ergebnissen unzufrieden:

„Nahrungsmittel gehören nicht in den Tank und Bäume nicht ins Feuer. Sowohl die weitere Förderung der Produktion von Kraftstoffen aus Palmöl und Soja als auch Verbrennung von Holz für Energie zerstören unsere Wälder. Das ist schlecht fürs Klima und unsere Lebensgrundlagen. Deutschlands hat es versäumt, sich diesem verantwortungslosen Umgang mit natürlichen Ressourcen entgegenzustellen.”

Nach der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU können Biokraftstoffe zur Erfüllung der Treibhausgasquote im Verkehr angerechnet werden. Dazu NABU-Kraftstoffexpertin Silvia Brecht:

„Weltweit werden Wälder abgeholzt, um Platz für Biokraftstoffe zu schaffen. Die Flächen werden intensiv bewirtschaftet, mit verheerenden Folgen für Böden, Wasser und Biodiversität. In die Treibhausgasbilanzen fließen diese Aspekte jedoch nicht ein. Eine weitere Nutzung von Biokraftstoffen widerspricht dem Null-Prozent-Entwaldungsziel der 26. Weltklimakonferenz.”

Die Förderung von Holz als erneuerbare Energie hat die Energieholz-Nachfrage ansteigen lassen. Darunter leiden nachweislich weltweit Wälder. Sogar geschützte Primärwälder werden abgeholzt und verheizt. Das EU-Parlament und die Kommission wollten daraus Konsequenzen ziehen und die Förderung einschränken. Eine weitreichende Änderung scheiterte nun an einigen EU-Mitgliedsstaaten, vor allem Schweden und Finnland.
 
 

 
„Food for Future Freiburg“
Kulinarisches Klimaschutzprojekt geht in die nächste Runde
Gesundes Essen wird mit Klimaschutz kombiniert

Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Handeln können in ganz unterschiedlichen Ansätzen im Alltag mitgedacht werden. Ernährung spielt eine große Rolle bei der pro Kopf Emission. Das Projekt „Food for Future Freiburg“ möchte alle Menschen in Freiburg und darüber hinaus für eine klimafreundliche Ernährung begeistern – mit Informationen, Rezepten, Aktionen und neuen Ideen zur Änderung alter Gewohnheiten.

Dabei arbeiten das städtische Umweltschutzamt und der Ernährungsrat Freiburg mit Restaurants, Kantine und Cafés zusammen. Die Gäste werden beim Essen gehen über die Klimaemission der einzelnen Gerichte informiert und damit für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert. Die Freiburger Gastronomen profitieren, indem sie ihr Nachhaltigkeitsprofil schärfen.

Restaurants, Caterer und Kantinenbetreiber sind weiterhin eingeladen, an dem Projekt teilzunehmen. Die Bedingung ist lediglich, zeitlich begrenzt, Klimagerichte auf die Speisekarte zu nehmen und die Klimaemissionen auszupreisen.

„Food for Future Freiburg“ bietet allen Teilnehmenden Beratungen, Material zur Ansprache der Gäste und eine Vorstellung auf der Webseite an. Unter www.foodforfuturefreiburg.de sind zudem Hintergrundinformationen zu finden und Pioniere der Freiburger Ernährungs-Szene werden vorgestellt. Eine Rezeptsammlung und regelmäßige praxisorientierte Veranstaltungen laden außerdem zum Nachkochen, Ausprobieren und Entdecken ein.

Eine dreiteilige Wanderausstellung vermittelt auf anschauliche und spielerische Art den Zusammenhang von Ernährung und Klima. Sie kann ab sofort von Schulen, Vereinen, Restaurants, Kantinen und Privatpersonen kostenlos ausgeliehen werden. Außerdem sind Ideen für weitere Module willkommen. Zudem wurden beispielsweise in Kooperation mit der Volkshochschule klimafreundliche Grillkurse angeboten und in einer Aktionswoche mit den Freiburger Mensen bei 15.356 Klimagerichten aktiv CO2 eingespart.

Die Projektkoordination läuft im Auftrag des Umweltschutzamtes. Restaurants, Bürger und Presse können sich wenden an: Lea Bartels lea.bartels@ernaehrungsrat-freiburg.de; 0176 23621312 (Dienstag und Mittwoch 9 bis 12 Uhr. Die Wanderausstellung kann unter www.foodforfut refreiburg.de/ausstellung reserviert und im Umweltschutzamt, Fehrenbachallee 12, abgeholt werden.
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Kaum Interesse an klimagerechten Lösungen
(c) Zenith GmbH
 
Kaum Interesse an klimagerechten Lösungen
Freiburger Umzugsunternehmer geht in die Offensive

"Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer ist, klimagerechte Umzüge zu verkaufen." Harry Schottstedt, Geschäftsführer und Gründer der Freiburger Zenith Umzüge Gmbh ist sichtlich enttäuscht. "100.000€ habe ich in den Elektrotransporter und die Ladeinfrastruktur investiert und jetzt steht er häufig ungenutzt auf dem Hof."

Bei Umzügen vom Verbrenner wegzukommen, liegt Harry Schottstedt am Herzen: "Wir müssen doch was tun. Das geht so nicht weiter!“. Also geht er in die Offensive. Ab sofort gibt es einen Tag regionalen Elektro-Umzug für 800€. Den vollelektrischen Umzugswagen in und um Freiburg mit zwei Mann Umzugsfachpersonal bietet Zenith zum Festpreis von 100 Euro pro Stunde an.

Der Großformat-Elektrotransporter hat ein Ladevolumen von 20m³ bei 2,40 Höhe. "Da passt dann auch die Schrankwand rein, das war uns bei der Planung wichtig." Der Umzugs-Transporter ist eine Sonderanfertigung, die sich Zenith eigens hat anfertigen lassen. Denn auf dem Markt gibt es bis heute nichts Vergleichbares zu kaufen. "Wir sind der einzige Anbieter umweltgerechter Umzüge in der Region. Und das noch zum fairen Preis!" freut sich Harry Schottstedt.

Zenith GmbH
Gewerbestrasse 7
79112 Freiburg-Opfingen
Tel. ‭0761 5009475‬
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Anupi hat ein neues Zuhause
Anupi mit ihrer Tierpflegerin Regine Köster (c) Stadt Freiburg / Patrick Seeger
 
Anupi hat ein neues Zuhause
Neue Pferderasse auf dem Mundenhof – Dülmener (Wild)pferd Stute ist angekommen

Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde: Ein geläufiges Sprichwort, das den Neuzugang im Mundenhof zusammenfasst. Anupi, eine schöne vierjährige Dülmener Stute, hat seit dem 28. Februar ihr neues Zuhause im Mundenhof gefunden. Sie stammt von einem privaten Pferdehalter in der Pfalz und sticht mit ihrer graufalbenen Färbung zwischen den gescheckten PintoPferden heraus.

Tiefenentspannt kam die Dame im Tier-Natur-Erlebnis-Park an. Bereits bei der Ankunft wurde klar: Anupi lässt sich offenbar nicht aus der Ruhe bringen, denn sie hat auf der Fahrt im Pferdeanhänger den ganzen Heusack leer gefressen. Aufgeregt reagierten die Pinto-Pferde, als die neue Stute aus dem Anhänger auf die Koppel marschierte. Eigentlich sollte Anupi zur Eingewöhnung die erste Nacht in einem abgezäunten Bereich auf der Pinto-Koppel verbringen, sie selbst sah das aber anders. Von Neugierde getrieben, hat sie eine Litze am Zaun geöffnet und sich darunter durchgeschoben. Am nächsten Morgen staunte dann ihre Tierpflegerin Regine Köster nicht schlecht, als sie die Pferde zusammen antraf. Vorsorglich wurde Anupi noch für ein paar Tage mit Mona, der ältesten Pinto-Stute aufgestellt, inzwischen lebt sie aber in ihrer neuen Herde.

Da die Dülmener Stute am Halfter geführt werden kann, wird man sie in Zukunft immer wieder bei einem Spaziergang über den Mundenhof antreffen. Die 337 Kilo schwere Dame ist sehr neugierig und vertraut mit Menschen und Kindern. Um die 4000 Euro von Anupis Anschaffung zu decken, sucht der Tier-Natur-Erlebnis-Park allerdings noch Spenderinnen und Spender. Bisher hat der Mundenhof zwei Pferderassen gehalten: die Schwarzwälder Füchse als Kaltblutpferde und die rassigen Pinto-Pferde aus Nordamerika, als Vollblüter. Zweitere sind mit ihrem weiß-braun gescheckten Fell zwar schön, in der Haltung für das Tiergehege aber nicht einfach. Als Araberpferde bräuchten sie noch mehr Betreuung, Führung und Ausbildung, als es sich der Mundenhof leisten kann. Aus diesem Grund hat der Tier-Natur-Erlebnispark seit einigen Jahren die Zucht der Pinto-Pferde nicht mehr vorangetrieben. Die aktuelle Herdengröße beläuft sich auf drei Pferde, davon haben zwei bereits bereits ein hohes Seniorenalter erreicht. Das Mundenhof-Konzept „Haus- und Nutztierarten aus aller Welt“ legt nahe, dass den Besuchenden auch die Entwicklung vom ehemaligen Wild- zum heutigen Nutztier gezeigt wird. Hier kommt als gutes Bindeglied zwischen Wild- und Zuchtpferd das Dülmener (Wild)pferd ins Spiel.

Die (Wild)pferde sind zum ersten Mal in einem amtlichen Schreiben aus Jahr 1316 erwähnt. Dülmen, eine Stadt zwischen Münster und Recklinghausen, gilt seither als „Stadt der Wildpferde“ und ist dafür weit über die Grenzen Westfalens bekannt. Gebiete, in denen die Pferde ohne menschliche Kontrolle lebten, sogenannte Wildbahnen, gab es zu Beginn des vorherigen Jahrhunderts in Westfalen mehrere. Mittlerweile gibt es nur noch eine Fläche von 400 Hektar, die ihnen die Herzöge von Croy bereits ab 1840 gestellt haben. Sie boten den Pferden bis heute auf der Wildpferdebahn einen neuen Lebensraum. Samt Fohlen besteht so eine Herde aus 400 Tieren.

Auf der eingezäunten Wildpferdebahn, auch Merfelder Bruch genannt, sind die Tiere völlig sich selbst überlassen. Das weitläufige Gelände aus Weide-, Moor- und Heideflächen ist umrandet von Birkengestrüpp und Nadelwäldern. Unter den vereinzelten Eichenbäumen finden die Tiere Schutz und eine abwechslungsreiche Nahrung. Die Pferde leben dort das ganze Jahr über ohne Zufütterung. Vor Kälte schützen sie sich durch ihr dickes Winterfell, Krankheiten müssen sie alleine überstehen.

Die Dülmener (Wild)pferde unterliegen auf der Wildpferdebahn der natürlichen Selektion und können ihr Leben fast ganz so, wie in freier Wildbahn genießen. Durch diese natürlichen Bedingungen wurden sie zu einer der härtesten Pferderassen. Zoologisch gesehen können die Pferde allerdings nicht als reine Wildpferde bezeichnet werden, denn sie zeigen Merkmale der Domestizierung und Zucht. Äußerlich ist das an der Hängemähne und dem Stirnschopf zu sehen. Die mausgraue Färbung lässt allerdings auf Blut der Urwildpferde schließen. Außerdem haben sie einen schwarzen Aalstrich, der aus der Mähne über den Rücken bis in den Schweif verläuft.

Bei dem jährlichen (Wild)pferdefang im Merfelder Bruch werden einjährige Hengste von Hand eingefangen, dann gechipt und schlussendlich verkauft. So wird die natürliche Auslese ersetzt und nur ein Deckhengst bleibt bei den Stuten der Herde. Wenn mehrere Hengste auf dem begrenzten Raum wären, würde die Gefahr von Inzucht und Rangkämpfen steigen – das wiederum wäre eine Gefahr für den Bestand der Herde.
 
 



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