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Verschiedenes

 
ÖKO-TEST: Kokosprodukte - Eine harte Nuss
Um die Kokosnuss ist gerade ein Hype entstanden. ÖKO-TEST wollte wissen, ob die exotische Superfrucht im Schadstofftest ĂŒberzeugen kann, und hat Kokosraspeln, Kokosmilch und Kokosöl im Labor analysieren lassen. Das Ergebnis ist durchmischt und reicht von „sehr guten“ Produkten bis hin zu „ungenĂŒgenden“.

Die Kokosnuss wartet als Superfood mit allerhand gesundheitlichen Versprechen auf. So soll ihr Fett vorbeugend gegen Alzheimer wirken und vor Herzinfarkten schĂŒtzen. Laut der Deutschen Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung (DGE) ist jedoch keine dieser Behauptungen wissenschaftlich bewiesen. Im Gegenteil: Aufgrund des hohen Anteils an gesĂ€ttigten FettsĂ€uren sei Kokosöl nicht das Fett der Wahl fĂŒr den tĂ€glichen Gebrauch. Die DGE rĂ€t eher zu Rapsöl in der KĂŒche, weil es ein sehr gĂŒnstiges FettsĂ€uremuster vorweist.

Die Laboranalyse, die ÖKO-TEST durchfĂŒhren hat lassen, zeigt zudem, dass die Kokosnussprodukte nicht immer ohne Schadstoffe auskommen. Drei Öle im Test wiesen beispielsweise sehr stark erhöhte Gehalte an MineralölrĂŒckstĂ€nden auf. Diese können sich im Körper anreichern und möglicherweise zu OrganschĂ€den fĂŒhren. Auch Kokosraspel und -milch sind teilweise belastet. Ein weiteres Problem, das teilweise bei Kokosmilch eine Rolle spielt, ist Chlorat: Kokosmilch enthĂ€lt neben Kokosnussextrakt auch 40 Prozent Wasser. Möglicherweise ĂŒber die Desinfektion des Trinkwassers gelangt der Schadstoff ins Produkt. Chlorat kann die Jodaufnahme in der SchilddrĂŒse hemmen.

Das ÖKO-TEST-Magazin Juni 2017 gibt es im Zeitschriftenhandel.
 
 

 
Trinkwasserpreis im Durchschnitt um 1,3 Prozent gestiegen
Aktualisierte WasserpreisĂŒbersicht der privatrechtlichen Wasserversorger in Baden-WĂŒrttemberg


Die Energiekartellbehörde des Landes, EKartB, hat eine aktuelle Übersicht der Trinkwasserpreise fĂŒr Haushaltskunden in Baden-WĂŒrttemberg veröffentlicht. Die Übersicht bezieht sich auf einen Haushalt mit einem angenommenen Jahresverbrauch von 150 Kubikmeter Wasser.

Erfasst wurden diejenigen 80 Wasserversorger, die keine GebĂŒhren, sondern privatrechtliche Entgelte verlangen. Nur diese Versorger fallen unter die kartellrechtliche Aufsicht der im Ministerium fĂŒr Umwelt, Klima und Energiewirtschaft angesiedelten EKartB.

Seit der letzten Erhebung Anfang 2016 hat rund jeder vierte privatrechtliche Versorger (22 von 80) seinen Preis erhöht. Im Durchschnitt mussten die versorgten Haushalte 1,3 Prozent mehr fĂŒr ihr Wasser bezahlen. Im Vorjahr hatte der Anstieg gut zwei Prozent durchschnittlich betragen. Der Anstieg bedeutet, dass fĂŒr 150 Kubikmeter Wasser rund 387 Euro zu bezahlen waren (2,58 Euro pro m3).

Drei Versorger, die Albstadtwerke GmbH (- 0,2 Prozent), die Stadtwerke Ellwangen GmbH (- 3,43 Prozent) und die Energie Calw GmbH (- 6,05 Prozent) haben ihre Preise gesenkt.

Am preisgĂŒnstigsten sind wie im Vorjahr die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen GmbH (249,66 Euro/Jahr, 1,66 Euro/m3). Mit Abstand am teuersten ist nach wie vor das Stadtwerk KĂŒlsheim GmbH (531,00 Euro/Jahr bzw. 3,54 Euro/m3), obwohl es seinen Preis nicht angehoben hat.

Die höchsten Preisanstiege im Vergleich zum Vorjahr betragen 13,13 Prozent (star.Energiewerke GmbH & Co KG, Rastatt) und 11,49 Prozent (Hagnauer Gemeindewerke GmbH). In Fall der star.Energiewerke kostet der Kubikmeter Wasser aber immer noch weniger als im Landesdurchschnitt.
 
 

 
Honig und mehr
Am 11. Juni lÀdt der Mundenhof zum Bienensonntag ein

WĂ€hrend der Mensch den Sonntag heiligt, sind die Bienen auch am
siebenten Tag der Woche emsig. Was sie da so treiben, auf welche
Weise und mit welchem Ergebnis – das erklĂ€rt seit 2005 einmal
jÀhrlich der Bienensonntag auf dem Mundenhof. In diesem Jahr fÀllt
er auf Sonntag, 11. Juni.

Von 11 bis 17 Uhr gibt es da am Bienenhaus, im Eingangsbereich
des Tier-Natur-Erlebnisparks, Wissenswertes und Interessantes ĂŒber
die fleißigen Bienen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem
Imkerverein Freiburg statt. FĂŒr Fragen stehen dessen Imkerinnen
und Imker den ganzen Tag an einem Infostand zur VerfĂŒgung. Sie
erklÀren zum Beispiel, wie sich Königin, Arbeiterinnen und Drohnen
unterscheiden, womit die Brut gefĂŒttert wird und was mit den Bienen
im Winter passiert.
Um 14 Uhr findet ein Vortrag ĂŒber Bienen, Imkerei und die Folgen
des Pestizideinsatzes statt.

Weitere Kooperationspartner sind die Badenova, die an einem
Infostand ĂŒber ihr Engagement zum Thema Bienen berichtet, und der
Naturschutzbund (NABU), der einen Infostand und eine
Fotoausstellung zu Wildbienen mitbringt.

Damit die angebotenen FĂŒhrungen nicht schmerzhaft werden, stehen
mehrere SchutzanzĂŒge zur VerfĂŒgung.

Den gesamten Bienensonntag ĂŒber gibt es am Bienenhaus Honig
vom Mundenhof und Produkte aus Honigwachs zu kaufen.
 
 

 
NABU Zahl des Monats
180 Millionen pro Jahr durch nicht zurĂŒckgebrachte Pfandflaschen

"Pfandschlupf" lÀsst Kassen der Einwegindustrie klingeln

Einwegflaschen mit Pfand sind ein eintrĂ€gliches GeschĂ€ft – nicht fĂŒr die Umwelt, aber fĂŒr HĂ€ndler und GetrĂ€nkeindustrie. Auf rund 180 Millionen Euro pro Jahr belaufen sich die Einnahmen aus dem so genannten Pfandschlupf, also den nicht im Supermarkt zurĂŒck gebrachten Einwegpfandflaschen. Das zeigt eine NABU-Recherche. Geben die Kunden ihre Flaschen nicht zurĂŒck, verbleiben die ursprĂŒnglich bezahlten 25 Cent Einwegpfand bei den AbfĂŒllern oder HĂ€ndlern. Seit EinfĂŒhrung des Zwangspfands auf einen Großteil der EinweggetrĂ€nke haben Handel und GetrĂ€nkeabfĂŒller durch den Pfandschlupf um 3,5 Milliarden Euro verdient. ZusĂ€tzlichen Profit von knapp 50 Millionen Euro jĂ€hrlich machen HĂ€ndler durch den Verkauf der zurĂŒckgegebenen Einwegflaschen an PET-Recycler. Von einem Flaschenkreislauf kann dabei keine Rede sein: Weniger als ein Drittel alter bepfandeter Kunststoffflaschen wird zu neuen Flaschen verarbeitet.

Umweltpolitisch hĂ€lt der NABU die Verteilung der Einnahmen aus dem Pfandsystem nur an die GetrĂ€nkewirtschaft fĂŒr falsch. Einweg wird so wirtschaftlich gegenĂŒber der umweltfreundlichen ressourcenschonenden Mehrwegalternative oder ökologisch vorteilhaften EinweggetrĂ€nken wie dem GetrĂ€nkekarton gestĂ€rkt. Daher fordert der NABU einen „zweckgebundenen Pfandschlupf“: Einnahmen aus nicht zurĂŒckgegebenen Pfandflaschen sollten Mehrweg- und Umweltprojekten zugute kommen. Damit Verbraucherinnen und Verbraucher stĂ€rker auf Mehrweg setzen, schlĂ€gt der NABU zusĂ€tzlich eine GetrĂ€nkeverpackungssteuer vor.
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ÖKO-TEST-Magazin Juni 2017
Aus dem Inhalt

Test: ErdbeerkonfitĂŒren und -brotaufstriche
Die KonfitĂŒren und einige Fruchtaufstriche sind deutlich zu sĂŒĂŸ, legt man die neuste Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugrunde. Bei einigen KonfitĂŒren hat das Labor allerdings ĂŒberraschend wenig Zucker analysiert, weil diesen Sirup aus MaisstĂ€rke zugesetzt ist. Trotzdem sind die Produkte nicht kalorienarm. Weiterer Kritikpunkt bei vielen konventionellen Marken sind PestizidrĂŒckstĂ€nde. ÖKO-TEST wollte außerdem wissen, woher die Erdbeeren stammen: Nur zwei Hersteller verwenden FrĂŒchte aus Deutschland.

Test: Kokosprodukte
Die Kokosnuss ist nicht neu auf dem Markt. Der Hype um sie aber schon. ÖKO-TEST hat Kokosraspel, Kokosmilch und Kokosöl im Labor analysieren lassen. Das Ergebnis ist durchmischt und reicht von „sehr guten“ Produkten bis hin zu „ungenĂŒgenden“. Die Kokosraspel schneiden am besten ab. Probleme haben die Kokosprodukte aber mit Schadstoffen wie MineralölrĂŒckstĂ€nden, Chlorat und Weichmacher.

Test: Silikonschnuller
Endlich mal gute Nachrichten: Von den getesteten Silikonschnullern bekommen elf Sauger sehr gute Noten. Den Praxistest, bei dem die Durchstich-, Beiß- und Reißfestigkeit gemĂ€ĂŸ DIN-Norm untersucht wurde, haben alle ausnahmslos bestanden. In einem Produkt hat ÖKO-TEST jedoch die krebsverdĂ€chtige PAK-Verbindung Naphthalin gefunden.

Test: Wundschutzcremes
Viel zu meckern gibt es nicht: Die meisten Wundschutzcremes im Test sind empfehlenswert. Weshalb einige Produkte immer noch ParfĂŒm enthalten, ist allerdings unverstĂ€ndlich. Denn Duftstoffe belasten die ohnehin strapazierte Babyhaut unnötig. Ein Markenprodukt fĂ€llt durch, weil das Labor darin aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen hat, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Test: Gesundheitsportale im Internet
Seriöse Gesundheitsportale vertiefen das Wissen ĂŒber die Diagnosen, manche Seiten schĂŒren dagegen eher Ängste, als dass sie Antworten geben. ÖKO-TEST hat gemeinsam mit der Leiterin und dem Team des Arbeitsbereichs Patientensicherheit am Institut fĂŒr Allgemeinmedizin der Goethe-UniversitĂ€t Frankfurt zwölf Gesundheitsportale wie Netdoktor, Apotheken-Umschau und Gesundheit.de begutachtet und bewertet.

Test: Fußbalsame
Dass die teuersten Produkte nicht immer die besten sind, zeigt auch dieser Test. WĂ€hrend 15 Fußbalsame „sehr gute“ Noten erhalten, ist das Schlusslicht ausgerechnet die teuerste konventionelle Creme. FĂŒr den grĂ¶ĂŸten Notenabzug sorgt dabei ein krebsverdĂ€chtiges Konservierungsmittel. Bei einem Produkt analysierte das Labor deutliche Mengen aromatischer Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), die ebenfalls krebserregendes Potenzial haben. Drei Marken enthalten PEG/PEG-Derivate, die die Haut fĂŒr Fremdstoffe durchlĂ€ssiger machen können.

Test: Höherpreisige Arbeitshandschuhe
Arbeitshandschuhe schĂŒtzen zwar, sie sind hĂ€ufig aber auch sehr schadstoffbelastet. Höherpreisige Modelle fĂŒr alltĂ€gliche Arbeiten sind da keine Ausnahme. Im Test sind zwölf von insgesamt 17 Produkten „ungenĂŒgend“ und zwei davon aus Sicht von ÖKO-TEST gar nicht verkehrsfĂ€hig. Immerhin ein „gutes“ Produkt zeigt, dass es auch anders geht.

Test: RĂŒckkauf von RentenabschlĂ€gen
Wer ab 50 freiwillig BeitrĂ€ge in die gesetzliche Rentenversicherung steckt, macht ein gutes GeschĂ€ft. Denn unterm Strich bringt das mehr Geld als jede private Vorsorge. ÖKO-TEST zeigt, welche Möglichkeiten auch gesetzlich Pflichtversicherten neuerdings offenstehen – und wie hoch das Rentenplus durch Sonderzahlungen ist.
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Dieses Mal im Heft: Babys

Ekzeme, Schorf und Flecken: Wird schon glattgehen
Oft sind Eltern erschrocken, wenn die Haut ihres SÀuglings Pusteln, Pickel oder gar tiefrote Flecken bekommt. Grund zur Sorge besteht meistens nicht: In der Regel sind die VerÀnderungen harmlos und verschwinden von selbst wieder. Die Haut reagiert damit auf hormonelle Umstellungen nach der Geburt sowie auf Pilze und Bakterien in der neuen Umgebung.

Orale Phase: Auf Ermundungstour
Saugen, nuckeln, lutschen, kauen: Sobald Babys in der Lage sind, GegenstÀnde zu greifen, stopfen sie diese in den Mund und erkunden sie. Auch wenn Eltern das unhygienisch finden, sollten sie ihrem Kind diese Sinneserfahrung nicht (immer) verwehren.

Erste Beikost: Zeit fĂŒr Brei
SpĂ€testens wenn das Kind ein halbes Jahr alt wird, ist es Zeit zum ZufĂŒttern. Der kleine Organismus soll sich nun nach und nach an verschiedene Nahrungsmittel gewöhnen. Es kommt aber auf die richtige Reihenfolge an.

Vorsorgeuntersuchungen: Entwicklung im Blick
Alle Eltern kennen das gelbe Vorsorgeheft, in dem festgehalten wird, ob sich das Kind körperlich, geistig und sozial seinem Alter gemĂ€ĂŸ entwickelt. Seit vergangenem Jahr gibt es eine Neuauflage, die einige erweiterte Vorsorgeuntersuchungen berĂŒcksichtigt.

FrĂŒhkindliche Bildung: Kinder auf Kurs
Englisch und GebĂ€rdensprache fĂŒr Babys – das sind nur zwei Beispiele aus einem riesigen Angebot von Kursen, die Kindern einen Vorsprung fĂŒrs Leben verschaffen sollen. Doch die Verschulung der ersten Lebensjahre geht an den wahren LernbedĂŒrfnissen der Kleinen vorbei.

Nachtruhe: Schlaf nun selig und sĂŒĂŸ 

Schön wĂ€r’s. Die meisten jungen Eltern haben ein Problem – und das heißt Schlafmangel. Denn ihre NĂ€chte werden immer wieder von Babys Wachphasen unterbrochen. Das schlaucht und zehrt an den Nerven. Bleibt der Trost: Mit der Zeit wird es besser.

Der richtige Zeitpunkt fĂŒrs Baby: FrĂŒher – oder spĂ€ter?
AusnahmefĂ€lle prĂ€gen die Schlagzeilen: Schwangere TeeniemĂŒtter, die selber noch halbe Kinder sind. Oder Frauen im reiferen Alter, die locker schon GroßmĂŒtter sein könnten, aber stolz ihren Babybauch prĂ€sentieren. Wann der richtige Zeitpunkt zum Kinderkriegen ist, hĂ€ngt bei den meisten Frauen aber weniger vom Alter als von Ă€ußeren UmstĂ€nden ab.

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Und außerdem:

Ressourcenabbau und die Folgen: Der Preis des Sandes
Die Menschheit verarbeitet keinen festen Rohstoff in solch gewaltigen Mengen wie Sand und Kies. Gleichzeitig unterschĂ€tzen wir Sand eklatant: Er ist die Basis genialer Erfindungen und gigantischer GeschĂ€fte, seinetwegen werden Menschen umgebracht und Öko-Systeme zerstört. Schaffen wir es, unseren Sandhunger nachhaltiger zu stillen?
 
 

 
UmweltverbÀnde: EU-Parlamentarier blockieren Pestizidverbot
EU-Agrarausschuss erlaubt weiter Glyphosat & Co. auf Ökologischen VorrangflĂ€chen

BrĂŒssel, 30.5. 2017 – Die UmweltverbĂ€nde BUND, DNR, NABU und WWF haben den Beschluss des EU-Agrarausschusses gegen ein Pestizid-Verbot auf Ökologischen VorrangflĂ€chen scharf kritisiert. EU-Agrarkommissar Phil Hogan hatte einen entsprechenden Vorschlag gemacht, um dem Artenverlust in der Landwirtschaft entgegenzuwirken.

Die EU-Abgeordneten im Agrarausschuss stimmten am heutigen Dienstag mit 30:11 Stimmen gegen den Vorschlag Hogans. Der deutsche Abgeordnete Albert Deß und der Brite John Stuart Agnew hatten die entsprechende Resolution gegen das Pestizid-Verbot initiiert.

„Die beiden Initiatoren und die Mehrheit im Ausschuss zeigen sich damit als rĂŒckwĂ€rtsgewandte Vertreter einer naturschutzfeindlichen Agrarpolitik, die jegliche Versuche, die Landwirtschaft ökologischer zu machen, bereits im Keim ersticken. Mit seinem Votum setzt der EU-Agrarausschuss ein klares Zeichen gegen mehr Nachhaltigkeit, gegen Umweltschutz und gegen eine insgesamt zukunftsfĂ€hige Landwirtschaft“, so die VerbĂ€nde. Aktuell erfĂŒllten die Ökologischen VorrangflĂ€chen nicht ihren eigentlichen Zweck zum Schutz der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft, da dort immer noch Pestizide eingesetzt werden dĂŒrfen. Daher hatten die VerbĂ€nde den Vorschlag Hogans begrĂŒĂŸt.

Ein Pestizid-Verbot auf den speziell fĂŒr Natur- und Umweltschutz vorgesehenen FlĂ€chen sei absolut notwendig und ein wichtiges Signal, um den weiteren alarmierenden Verlust biologischer Vielfalt aufzuhalten. 47 Prozent der LandflĂ€che der EU wird landwirtschaftlich genutzt. Seit vielen Jahren ist ein dramatischer Artenverlust in der intensiven Landwirtschaft zu beobachten. Typische Agrarvögel wie Feldlerche, Rebhuhn und Kiebitz werden immer seltener. Gerade die BestĂ€nde von Vögeln sind wichtige Indikatoren fĂŒr den Zustand der Ökosysteme. Fehlen sie, ist der Lebensraum nicht mehr intakt.

Lediglich fĂŒnf Prozent der AckerflĂ€chen von grĂ¶ĂŸeren Betrieben mĂŒssen unter der aktuellen Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) als Ökologische VorrangflĂ€chen ausgewiesen werden und sollen "im Umweltinteresse" genutzt werden. Bisher sind diese Ökologischen VorrangflĂ€chen jedoch wenig wirksam fĂŒr die BiodiversitĂ€t, da dort der Anbau von ZwischenfrĂŒchten oder Eiweißpflanzen unter dem Einsatz von Pestiziden möglich ist. Zahlreiche Untersuchungen haben diese bestehenden Regelungen als wenig wirksam bestĂ€tigt, um die Artenvielfalt zu fördern und den Artenverlust zu stoppen. Bisher fließen jĂ€hrlich gut zwölf Milliarden Euro an Direktzahlungen u.a. fĂŒr diese Ökologischen VorrangflĂ€chen an die Landwirte in der EU.

Die UmweltverbĂ€nde rufen die Abgeordneten des EU-Parlaments dazu auf, die Entscheidung des Agrarausschusses in ihrer Plenarsitzung am 12. Juni zu ignorieren und dem von Agrarkommissar Hogan vorgeschlagenen Pestizidverbot auf Ökologischen VorrangflĂ€chen doch noch zuzustimmen.

Die VerbĂ€nde weisen zugleich darauf hin, dass das Artensterben in der Agrarlandschaft nicht allein mit einer Aufwertung der Ökologischen VorrangflĂ€chen zu stoppen ist. „FĂŒr eine echte Trendwende ist eine grundlegende Reform der EU-Agrarpolitik ab dem Jahr 2020 dringend notwendig“, so die VerbĂ€nde.

Erst kĂŒrzlich haben sich EU-weit knapp 260.000 BĂŒrgerinnen und BĂŒrger und weit ĂŒber 600 Unternehmen und Organisationen im Rahmen der LivingLand-Kampagne an der öffentlichen Konsultation der EU zur Zukunft der GAP beteiligt und eine faire, ökologisch nachhaltige, gesunde und verantwortungsvolle EU-Agrarpolitik gefordert.
 
 

 
UmweltÀmter von Suwon und Freiburg unterschreiben Vertrag
Die UmweltÀmter der StÀdte Suwon und Freiburg haben einen
Kooperationsvertrag unterzeichnet. Ziel der Kooperation ist es,
eine nachhaltige Stadtentwicklung zu ermöglichen, die die
natĂŒrlichen Ressourcen schont. Auch wollen beide StĂ€dte von
den jeweilig erfolgreichen Strategien wie zum Beispiel beim
Einsatz von erneuerbaren Energien, der Verminderung von
Treibhausgas oder dem Schutz des Ökosystems profitieren. Im
Rahmen der Nachhaltigkeitstage am letzten Wochenende
unterschrieben der stellvertretende Direktor des Umweltamtes in
Suwon, Kim Do-Hyun, und der Leiter des Freiburger
Umweltschutzamtes, Klaus von Zahn, den bis 2022 laufenden
Vertrag.

Do-Hyun war mit mehreren Vertretern des Umweltamtes aus der
sĂŒdkoreanischen Partnerstadt angereist, um einen intensiven
Austausch der beiden StÀdte zu Umweltthemen zu ermöglichen.
 
 

 
NABU: Spatz bleibt hÀufigster Gartenvogel
Rekordbeteiligung bei der 13. "Stunde der Gartenvögel"

Der NABU und sein bayerischer Partner LBV freuen sich ĂŒber eine neue Rekordbeteiligung bei der 13. Stunde der Gartenvögel, die am zweiten Mai-Wochenende vom 12. bis 14. Mai stattfand. 60.000 Teilnehmer haben aus fast 40.000 GĂ€rten Beobachtungen gemeldet. Der Haussperling bleibt mit 4,8 erfassten Individuen pro Meldung hĂ€ufigster Gartenvogel, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Star und Blaumeise. Nach der Premierensaison 2005 gab es in diesem Jahr die grĂ¶ĂŸte Beteiligung an der „Stunde der Gartenvögel“.

„Der NABU freut sich nicht nur ĂŒber den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn dieser Mitmachaktion. Die Daten zeigen auch, dass die wiederholte Teilnahme an der ‚Stunde der Gartenvögel‘ zu besserer Kenntnis der Vogelwelt fĂŒhrt. Das lĂ€sst auch darauf hoffen, dass sich immer mehr Menschen fĂŒr eine besonders vogel- und naturfreundliche Gartengestaltung entschließen“, sagte NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller.

Mit durchschnittlich 35,22 Vögeln pro Garten wurden in diesem Jahr 4,1 Prozent weniger Vögel gezÀhlt als im vergangenen Mai, allerdings immer noch etwas mehr als im langjÀhrigen Mittel von 35 Vogelindividuen pro Garten. Dieses Ergebnis bewegt sich innerhalb der normalen Schwankungen der bisherigen ZÀhlergebnisse und ist eine willkommene Entwarnung nach dem bei der vergangenen Stunde der Wintervögel festgestellten auffÀlligen Fehlen von Vögeln am FutterhÀuschen. Die Winterzahlen lagen damals satte 16 Prozent unter dem Vorjahr bzw. 15 Prozent unter dem langjÀhrigen Durchschnitt.

Die erhoffte eindeutige ErklĂ€rung fĂŒr das Fehlen der Wintervögel konnte die Mai-ZĂ€hlung nicht liefern. „Waren die Winterzahlen unserer Meisenarten noch um 30 bis 60 Prozent niedriger als im Vorjahr, sind es nun zur Brutzeit lediglich zehn bis 20 Prozent. Dies passt sowohl zur Theorie, dass ein Großteil des Fehlens durch geringen Winterzuzug aus dem Norden und Osten verursacht wurde, als auch dazu, dass ein schlechter Bruterfolg 2016 die Ursache war“, so Miller. Insgesamt zeige das Ergebnis, dass von den Zahlen eines Jahres nicht sofort auf langjĂ€hrige Bestandszu- oder -abnahmen geschlossen werden könne. Mauersegler und Mehlschwalbe, die ĂŒber Jahre stark abgenommen hatten, trotzten den allgemein in diesem Jahr etwas niedrigeren Zahlen und wurden um 29 Prozent (Mauersegler) bzw. 18 Prozent (Mehlschwalbe) hĂ€ufiger gesehen als im Vorjahr. Leider reicht dieses Hoffnungszeichen noch nicht, um den langjĂ€hrig abnehmenden Trend umzukehren. Sie erreichen immer noch nur 70 Prozent der Zahlen von 2006. „Der Verlust von NistplĂ€tzen an GebĂ€uden und ein starker RĂŒckgang ihrer Fluginsektennahrung macht ihnen zu schaffen“, so Miller. Gerade beim Mauersegler sei zu beobachten, dass die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr besonders im Norden deutlich höher seien, wĂ€hrend sie im SĂŒden des Landes im Bereich des Vorjahres lĂ€gen. Hier zeigt sich der Einfluss der Witterung auf die ZĂ€hlergebnisse eines einzelnen Jahres. Im Norden war 2016 vermutlich schlechteres Flugwetter fĂŒr diesen spezialisierten Luftakrobaten.

„Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass die im Rahmen der ‚Stunde der Gartenvögel‘ ermittelten Bestandsdaten vor allem durch die jĂ€hrliche Wiederholung wertvoll werden. Nur langjĂ€hrige Datenreihen können ĂŒber wetterbedingte AusschlĂ€ge einzelner Jahre hinaus zuverlĂ€ssige Bestandstrends anzeigen“, so Miller weiter. Die kontinuierlichen Abnahmen bei Amsel, GrĂŒnfink und Hausrotschwanz setzen sich fort. Die ursprĂŒnglichen Waldvogelarten Ringeltaube und Buntspecht werden hĂ€ufiger in GĂ€rten gezĂ€hlt, wĂ€hrend die bisher beobachtete starke Bevölkerungszunahme beim Feldsperling zum Stillstand gekommen ist.

WĂ€hrend sich bei den Vögeln unserer Dörfer und StĂ€dte ĂŒber die Jahre Zu- und Abnahmen unter den Vögeln die Waage halten, gibt es auf den Wiesen und Feldern fast nur Verlierer. In den vergangenen 25 Jahren brechen dort die BestĂ€nde typischer Vogelarten der Agrarlandschaft, wie Feldlerche, Kiebitz oder Rebhuhn regelrecht zusammen.

Die nĂ€chste „Stunde der Wintervögel“ findet vom 5. bis 7. Januar 2018 statt.
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