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Region Donau-Iller erhält 12. regionale Kompetenzstelle für Energieeffizienz in Baden-Württemberg

Umweltminister Franz Untersteller: „Mit den Kompetenzstellen helfen wir vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, ihren Energieverbrauch effizienter zu gestalten. Das bedeutet ökonomischen und ökologischen Gewinn gleichermaßen.“


Die Region Donau-Iller bekommt als letzte baden-württembergische Region eine Kompetenzstelle für Energieeffizienz, kurz KEFF. Die Zuwendungsbescheide für die Finanzierung einer solchen Stelle wurden verschickt. Damit haben in absehbarer Zeit alle 12 Regionen des Landes eine Anlaufstelle für die ortsansässigen Unternehmen zum Themenfeld Energieeffizienz.

Umweltminister Franz Untersteller: „Maßnahmen zur Energieeffizienz anzugehen, bedeutet immer auch bewährte Strukturen in Frage zu stellen – die Hürde ist oft insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen sehr hoch. Wir wollen ihnen mit den Kompetenzstellen die ersten Schritte erleichtern und sie beim Sprung über die Hürde unterstützen.“

Die regionalen Kompetenzstellen für Energieeffizienz sollen die erste Anlaufstation für interessierte Unternehmen sein. So genannte Effizienzmoderatoren übernehmen vor Ort die Ansprache und Versorgung der Unternehmen mit wichtigen Informationen. Zur Betreuung gehört neben der Sensibilisierung für Energieeffizienzpotentiale insbesondere auch die Vermittlung geeigneter Ansprechpartner für die Energieberatung. Die Kompetenzstellen sollen bei Bedarf ebenfalls bei der Maßnahmenumsetzung unterstützen. Inzwischen haben die meisten regionalen Kompetenzstellen für Energieeffizienz ihre Arbeit aufgenommen, es gibt überall im Land eine Vielzahl lokaler Veranstaltungen sowie bereits erste individuell vereinbarte Impulsgespräche, bei denen die Effizienzmoderatoren ihre in der Region ansässigen Unternehmen besuchen.

Die 12 Kompetenzstellen bilden zusammen mit einer zentralen Koordinierungsstelle, die bei Umwelttechnik Baden-Württemberg GmbH eingerichtet wurde, ein landesweites Netzwerk. Regelmäßige Netzwerktreffen und gemeinsame Veranstaltungen fördern den gegenseitigen Informationsaustausch, damit die KEFF auch überregional von Erfahrungen und Erfolgen profitieren können. Zu den Aufgaben der zentralen Koordinierungsstelle gehört unter anderem, die KEFF bei der Veranstaltungsplanung, ihrem Internetauftritt und der Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.

Die Arbeit der regionalen Kompetenzstellen und des Netzwerks wird ab Herbst im jährlichen Turnus in einem Projektbegleitkreis beraten, an festgelegten Leistungsmerkmalen gemessen und bei Bedarf in ihrer Ausrichtung angepasst.

Auf der Basis eines Evaluationsberichts wird nach vier Jahren entschieden, ob die KEFF für weitere drei Jahre gefördert werden können und sollen.

Die Kompetenzstellen werden zu 50 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, EFRE finanziert. Knapp 40 Prozent finanziert das Land Baden-Württemberg, den Rest steuern die jeweiligen Trägereinrichtungen der KEFF in den Regionen bei. Insgesamt stehen 24 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Unterstützung durch die Kompetenzstelle ist für die Unternehmen kostenlos.
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Schutzmaßnahmen für Schneeleoparden verstärken
Bundesumweltministerin Hendricks übernimmt Patenschaft für Schneeleo-Zwillinge des Neunkircher Zoos

NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt und Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks sprachen sich auf einer Veranstaltung im Neunkircher Zoo gemeinsam dafür aus, noch stärker gegen die Wilderei von Schneeleoparden vorzugehen. Die in Mittelasien beheimatete Großkatze zählt mit einem weltweiten Bestand von nur noch etwa 4.000 bis 6.400 Exemplaren zu den am stärksten bedrohten Großkatzen der Erde. Vor allem Wilderei und Lebensraumverlust haben die Tierart in den vergangenen 30 Jahren an den Rand der Ausrottung gebracht.

Bundesumweltministerin Hendricks besuchte den Zoo, da sie die Patenschaft für die zwei kürzlich im Neunkircher Zoo geborenen Schneeleoparden-Jungtiere übernimmt. Nach einem gemeinsamen Namenswettbewerb mit Zoo und NABU verkündete sie vor Ort die Namen der beiden und sagte: „Ich habe mich für die Namen Anusha und Askar entschieden, weil sie an die zentralasiatische Heimat und den Lebensraum der Art erinnern. Schneeleoparden faszinieren als Überlebenskünstler in einer kalten Welt aus Schnee und Stein. Doch der Mensch hat sie an den Abgrund gedrängt. Es ist nun höchste Zeit, ihre Zukunft zu sichern. Aber die beiden Schneeleoparden-Geschwister stehen auch für viele andere bedrohte Arten auf der Welt, die unter Wilderei und illegalem Wildtierhandel leiden.“

Die Wilderei und der illegale Verkauf von Schneeleopardenfellen und -knochen ist die akuteste Bedrohung der seltenen Gebirgskatzen. „Um die Art wirksam davor zu schützen, brauchen wir ein länderübergreifendes Engagement gegen die organisierte Kriminalität sowie einheitliche Schutzstrategien, die auch wirklich umgesetzt werden. Dafür ist die politische Unterstützung aus Deutschland ein wichtiges Signal“, sagte Tennhardt. Es sei notwendig, die illegale, mittlerweile hoch professionelle Handelskette mit Schneeleoparden- und anderen geschützten Wildtierprodukten vom Ursprung bis zum Konsumenten zu bekämpfen. Daher sei das Engagement des Bundesumweltministeriums für wirksamere Einfuhrkontrollen und ein verändertes Bewusstsein der Verbraucher in Asien ein zentraler Ansatzpunkt. Dass die deutsche Bundesumweltministerin sich dem Thema Schneeleopardenschutz annimmt, sei ein bedeutsames Zeichen und zeige, wie wichtig auch die politische Unterstützung hierzulande für Schutzbemühungen in Zentralasien ist.
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Ökostation Freiburg bei nationalem Kongress in Berlin ausgezeichnet
Die Ökostation Freiburg wurde in Berlin von Ministerin Wanka ausgezeichnet. Ihr Einsatz in Sachen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sei beispielhaft.

Auf dem bundesweit ersten nationalen Agendakongress am 11./12.Juli für nachhaltige Entwicklung in Berlin wurden bundesweit 65 Kommunen, Lernorte, und Netzwerke ausgezeichnet worden – darunter auch die Ökostation Freiburg als Lernort. Das teilte die Deutsche UNESCO-Kommission mit. Die Ehrungen nahmen Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, vor. Wanka sagte: „Bildung für nachhaltige Entwicklung muss gelebt werden, sie muss im Alltag der Bürger ankommen.“ Das sei an vielen Orten schon der Fall, wie die Auszeichnungen zeigten. Die Vielfalt der 65 Projekte sei beeindruckend. Kleine wie große Städte und außerschulische Lernorte beschließen, Bildung für nachhaltige Entwicklung zum Leitbild zu machen und dauerhaft in den Institutionen zu verankern.

Aus Baden-Württemberg wurden neben der Ökostation Freiburg noch 2 Hochschulen (Uni Tübingen und Hochschule Aalen) und der kikuna e.V. aus Dornstetten sowie das „Globale Klassenzimmer“ aus Heidelberg als beispielhafte Lernorte ausgezeichnet.

Die Ökostation Freiburg wurde für die Umsetzung innovativer Modellprojekte und für ihren Beitrag zur strukturellen Verankerung der Bildung für Nachhaltige Entwicklung in die Stadtgesellschaft ausgezeichnet. Dazu zählen z.B. ein Verständnis von BNE, das die vier Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Kulturelles und Soziales) einbezieht, die Umsetzung von modellhaften Projekten der BNE, eine besonders wertschätzende Lernkultur oder auch die Koordination des Freiburger BNE-Fonds im Auftrag der Stadt Freiburg, der jährlich 40.000,- Euro für Projekte ausschüttet. Ute Unteregger und Ralf Hufnagel nahmen die Auszeichnung von Bundesbildungsministerin Wanka in Berlin persönlich entgegen.

Verena Metze-Mangold betonte: „Jeder und jede kann zur Lösung globaler Herausforderungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.“ Wie, das zeigten die 65 herausragenden Bildungsinitiativen – ob Kommune, Bauernhof, Schullandheim, Umweltbildungszentrum oder Universität. „Ich wünsche mir, dass diese Beispiele viele Nachahmer finden.“ Sie leisteten einen herausragenden Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland.

Eine Fachjury hatte die rund 90 Bewerbungen beurteilt. Die Ausgezeichneten stellen sich auf der Seite www.bne-portal.de vor und erhalten das Logo des Weltaktionsprogramms für ihre Arbeit. Zudem soll es einen Austausch der Akteure geben. Dazu bieten die Freie Universität Berlin und Deutsche UNESCO Kommission Beratung an.

Die Auszeichnungen werden im Rahmen der nationalen Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung vergeben und sind ein Beitrag zur Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Ausgezeichnete Bildungsinitiativen werden daher offiziell als Teil des Weltaktionsprogramms deklariert und auf dieser Webseite ausführlich dargestellt.
 
 

 
Karlsruhe: Wie sieht die Ambrosie aus und wie lässt sie sich bekämpfen?
Am Samstag, 16. Juli, bei Neureut Spaziergang zu der hochallergenen Pflanze

Die Ambrosie erzeugt mit ihren Pollen bei empfindlichen Menschen schwere Allergien, Asthma, Bindehautentzündungen und Hautreizungen. Auch in Karlsruhe kommt sie vor. Im Raum Neureut bekämpft das städtische Amt Umwelt- und Arbeitsschutz (UA) die Ambrosie seit vorigem Jahr im Rahmen des Klimopass-Projekts mit drei unterschiedlichen Methoden: klassische Mahd, Ausrupfen mit der Hand und Wave-Methode, bei der die Pflanzen mit kochendem Wasser verbrüht werden. Bislang scheint die Wave-Methode am erfolgreichsten zu sein. Erste diesjährige Bekämpfungsmaßnahmen fanden bereits im Juni auf den Neureuter Versuchsflächen statt.

Nun laden Bürgermeister Klaus Stapf, eine Vegetationskundlerin und UA zu einer etwa eineinhalbstündigen Begehung der Neureuter Versuchsflächen ein. Treffpunkt ist am Samstag, 16. Juli, um 10 Uhr an der Bushaltestelle "An der Trift" bei der Linkenheimer Landstraße, Höhe Neureuter Querallee. Ziel des Spaziergangs ist es, Standorte der Ambrosie sowie die Pflanze besser kennenzulernen. Umwelt- und Arbeitsschutz möchte die Bevölkerung für diese Pflanze und ihre Problematik sensibilisieren. Wer Standorte der Ambrosie im Stadtgebiet kennt, sollte sie unter Telefon 0721/133-3101 oder per Mail an umwelt-arbeitsschutz@karlsruhe.de melden.
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Karlsruhe: "Das Ding geht ab wie eine Rakete"
Lastenrad mit Pedelecantrieb / Stadt startet wieder Testwochen

Stefan Kehr und Gerald Hammer rösten seit sieben Jahren im Schlachthofareal Kaffee und liefern ihre Ware mit einem herkömmlichen Lastenrad an ihre Karlsruher Kunden aus. Für die beiden eine ökologische Entscheidung und eine praktische, weil sie dann kein Parkplatzproblem bei ihren Kunden in der Innenstadt haben. Jetzt konnten sie beim städtischen Lastenradprojekt „Umsteiger gesucht!“ drei Wochen lang testen, ob ein Lastenrad mit Pedelecantrieb, also mit einer elektrischen Unterstützung beim „Trebbeln“, Vorteile bei der Auslieferung bringt.

„Ganz klar, mit dem Pedelec-Lastenrad können wir unsere Liefertour schneller durchführen als früher, der Zeitgewinn ist spürbar, das Ding geht ab wie eine Rakete“, weiß Gerald Hammer aus eigener Erfahrung zu berichten. Aber darin sieht er auch eine Gefahr, denn der Pedelecantrieb verführe zu schnellem Fahren. „Bei Außerortsfahrten, etwa nach Ettlingen, sind die hohen Geschwindigkeiten in Ordnung, innerorts benötigt man sie eigentlich nicht“, so Hammer. Da ihre Kunden vor allem in der Karlsruher Innenstadt sind, werden sie doch bei ihrem alten, von Muskelkraft angetriebenen Lastenrad bleiben. Stefan Kehr hat aber einen Wunsch: „Toll wäre es, wenn es einen Lieferdienst mit Lastenrädern gäbe, der uns diese Arbeit abnimmt, dann hätten wir mehr Zeit zum Rösten.“

Weitere Informationen zum Lastenradprojekt gibt es im Internet unter www.karlsruhe.de/radverkehr. Bewerben um eine dreiwöchige Testphase können sich Interessierte bis zum 15. August unter dem Stichwort „Umsteiger gesucht!“ per E-Mail an stpla@karlsruhe.de.

zum Bild oben:
TESTGEFÄHRT: Interessierte können bei einer Aktion der Stadt - wie hier die Kaffeeröster - ein Lastenrad mit Pedelecantrieb ausprobieren. / Foto: Stadt Karlsruhe
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NABU: EEG-Novelle macht deutsche Klimaschutzziele zunichte
Naturverträgliche Energiewende wird ausgebremst

Mit Blick auf die am heutigen Freitag vom Bundestag beschlossene Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) befürchtet der NABU, dass die Energiewende ausgebremst wird.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Der naturverträgliche Ausbau der erneuerbaren Energien erhält mit der EEG-Novelle einen erheblichen Dämpfer. Das neue Ausschreibungsverfahren begrenzt den Ausbau strikt. Damit gefährdet die Bundesregierung ihre eigenen Klimaschutzziele und spielt Atom- und Kohle-Befürwortern massiv in die Karten. Außerdem benachteiligt das neue Verfahren kleinere Akteure systematisch – es wird nicht dadurch gerecht, dass Ausnahmen für Bürgerenergie-Projekte gemacht werden. Für den langfristigen Erfolg der erneuerbaren Energien hätte die Bundesregierung qualitative Ziele in das EEG aufnehmen müssen. Denn nur wenn Energieanlagen sauber geplant und gebaut sind, wird die Energiewende zum Erfolgsprojekt.“
 
 

 
NABU: Batnight wird 20 Jahre alt
Ende August wieder Nachtschwärmer aus nächster Nähe erleben

"International Batnight" informiert über das Leben der Fledermäuse

Am 27. und 28. August findet zum zwanzigsten Mal die „International Batnight“ statt: In Deutschland organisiert der NABU die Aktion, die mittlerweile in über 35 Ländern weltweit stattfindet. Die Batnight bietet allen Interessierten die Möglichkeit, diese erstaunlichen Tiere einmal aus nächster Nähe kennen zu lernen. Ob bei abendlichen Exkursionen mit Detektoren die Laute der Tiere erforschen oder bei nächtlichen Wanderungen die Lebensräume der Fledermäuse besuchen: Bundesweit laden NABU-Gruppen zu Exkursionen und Veranstaltungen ein. In Deutschland sind 25 Fledermausarten heimisch – von der häufiger verbreiteten Zwergfledermaus bis zur sehr seltenen Großen Hufeisennase.

Die Hauptveranstaltung zur 20. Batnight findet in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Outdoor Zentrum Lahntal in Hessen statt. In Hessen gibt es über 500 unterirdische Quartiere, die von Fledermäusen genutzt werden. Mehr als 800 Fledermäuse überwintern beispielsweise jedes Jahr in der Grube Emma – nahe dem Outdoor Zentrum. Dort sind Bartfledermäuse, das Große Mausohr, das Braune Langohr, die Fransen- sowie die Wasserfledermaus zu Hause. In der Grube lassen sich die Tiere beim Ein- und Ausflug in ihre jeweiligen Quartiere beobachten. Dabei werden sie zu Forschungszwecken mit einer Lichtschranke erfasst.
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Mehr Naturerbegebiete in die Liste der Welterbe aufnehmen
Schneeleoparden-Lebensraum West-Tian-Shan soll UNESCO-Weltnaturerbegebiet werden

Zum Start der 40. Tagung des UNESCO-Weltnaturerbe-Komitees am kommenden Sonntag (10.7.) in Istanbul begrüßt der NABU das Engagement der Länder Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan, den West-Tian-Shan als Weltnaturerbe zu nominieren. Gleichzeitig kritisiert der Verband jedoch, dass der Anteil der Naturstätten nach wie vor sehr gering sei. „Von insgesamt 1.031 Welterbegebieten sind nur 197 Naturgebiete“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt und forderte mehr internationales Engagement bei der Nominierung von Weltnaturerbegebieten, wie es die drei mittelasiatischen Länder nun zeigten.

Das Naturgebiet im West-Tian-Shan besteht aus sieben Schutzgebieten mit einer Gesamtfläche über 500.000 Hektar und ist unter anderem Lebensraum des bedrohten Schneeleoparden. „Die Landschaften der Schutzgebiete sind sehr unterschiedlich und reichen von Schluchten über Gipfel und Gletscher bis zu Feuchtgebieten, Wiesen und Steppen. In ihrer Gesamtheit bilden sie einen einzigartigen, großen Naturkomplex“, sagte Vitalij Kovalev, Leiter des NABU-Kaukasusprogramms. Der West-Tian-Shan sei vor allem durch Überweidung, Ressourcenabbau, Infrastrukturausbau und den Klimawandel bedroht. „Eine Ernennung des West-Tian-Shan als grenzübergreifendes Weltnaturerbegebiet würde dem Gebiet einen internationalen Schutzstatus verleihen, der vor allem wandernden Tierarten wie dem Schneeleoparden eine Chance gibt“, so Kovalev weiter. Bislang gibt es in den Bergregionen Zentralasiens drei Weltnaturerbestätten: Die „goldenen Berge des Altai“, der Baikalsee und das Uws-Nuur-Becken in der Mongolei und Russland.

Auch über den Westkaukasus entscheidet das Welterbekomitee in diesen Tagen. Das rund 300.000 Hektar große Gebiet in Osteuropa und Westasien beheimatet viele bedrohte und europweit äußerst selten gewordene Tier- und Pflanzenarten, darunter Wölfe und Braunbären. Der NABU war maßgeblich an der Ausschreibung des Westkaukasus als UNESCO-Weltnaturerbegebiet beteiligt und setzt sich seit 1999 mit Schutzprojekten für die Region ein. Eine Nominierung zur Erweiterung des Naturerbegebietes hat die russische Regierung jedoch zurückgezogen. Der NABU kritisiert diese Entscheidung scharf, da diese den Bau weiterer Skikurorte direkt an der Grenze zum bisherigen Weltnaturerbegebiet ermöglicht und sich Russland nach den Naturzerstörungen für die olympischen Spiele von Sotschi als Ausgleich zu einer Erweiterung verpflichtet hat. „Die Versprechungen und Verpflichtungen zum Schutz weltweit bedeutender Naturgebiete müssen eingehalten werden. Es ist sehr bedaurlich, wenn Staaten wie Russland im letzten Moment ihre Nominierungen zurückziehen“, sagte Kovalev.

Die UNESCO hat das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt 1972 verabschiedet. Inzwischen haben es 191 Staaten unterzeichnet. Es ist das international bedeutendste Instrument, das von der Völkergemeinschaft zum Schutz des Kultur- und Naturerbes beschlossen wurde. Das Komitee tagt bis zum 20. Juli und wird über 29 Nominierungen für die Welterbeliste entscheiden.
 
 



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