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Verschiedenes

 
Freiburg: Im Zeichen des Wassers
Das Waldhaus stellt sein Jahresprogramm 2017 vor

Die Stiftung Waldhaus ist nach einem erfolgreichen Jahr 2016 dieser
Tage in die neue Saison gestartet. Im vergangenen Jahr haben ĂŒber
26.000 Besucherinnen und Besucher die Angebote im und vom
Waldhaus genutzt. Nun lockt wieder ein buntes Programm rund um
die Themen Wald und Nachhaltigkeit.

Eine der wichtigsten Funktionen des Ökosystems Wald liegt in seiner
Bedeutung fĂŒr den Wasserhaushalt und das Klima. Daher steht das
Waldhaus-Programm 2017 im Zeichen des Wassers. Vom 5. Mai
bis 22. Oktober lĂ€dt die Ausstellung „Ich sehe Was(ser), was du nicht
siehst“ ein, dem Verbrauch und der Nutzung unseres wichtigsten
Lebenselements interaktiv auf die Spur zu kommen. Begleitend dazu
gibt es fĂŒr alle Altersstufen Angebote zum Thema, von Exkursionen,
VortrÀgen, Workshops und Bootstouren bis hin zu Konzerten. Am 25.
Juni findet ein ganztÀgiges Wasserfest in Kooperation mit dem EineWelt-Forum,
Regiowasser und anderen Partnern statt.

DarĂŒber hinaus zeigt das Waldhaus 2017 drei weitere Ausstellungen.
Bis zum 26. MĂ€rz sind noch die farbigen Holzschnitte von Brian
Curling zu sehen. Der KĂŒnstler bietet am 11. und 12. MĂ€rz im
Waldhaus einen Holzschnitt-Workshop an und fĂŒhrt am 12. MĂ€rz
persönlich durch die Ausstellung.
Im April zeigt das Waldhaus die Werksausstellung „Kunst trifft Natur“
der pÀdagogischen Ideenwerkstatt BAGAGE. Dazu passend gibt es
am 8. April einen Workshop zum Thema „Astwerke“.
Im November kommen dann „Wildtiere und Waldlandschaften“ ins
Waldhaus, eine Ausstellung mit TierprÀparaten und Acrylbildern von
Friedemann Knappe.

Die GrĂŒnholzwerkstatt lĂ€dt zu einer Vielzahl an Kursen,
Fortbildungen und Workshops ein, vom Skulpturenschnitzen ĂŒber
einen Staudenhalterworkshop bis zum traditionellen Bootsbaukurs in
den Herbstferien. Zum dreitÀgigen Hockerbaukurs mit Franz-Josef
Huber sollte man sich schnell anmelden. Er findet am 29. MĂ€rz und
am 11. und 12. Juli statt.

NatĂŒrlich kommt auch FrĂ€ulein Brehm wieder regelmĂ€ĂŸig sonntags
ins Waldhaus und hat neben Wolf, Luchs, BĂ€r und anderen
heimischen bedrohten Wildtierarten den Hering als
„schwĂ€rmerischen Individualisten“ neu im GepĂ€ck. Der Eintritt ist fĂŒr
Inhaber der Freiburger Familien-Card gratis. Das gilt auch fĂŒr die
Buchbindekurse, die sich neben den Backtagen, Papierschöpfen und
GrĂŒnholzschnitzen in der Reihe „Sonntagswerkstatt“ vor allem an
Familien mit Kindern richten.

Außerdem geht es auf SpaziergĂ€ngen und Wanderungen das
ganze Jahr hindurch raus in die Natur. Am 17. September fĂŒhrt ein
ganztÀgiger Ausflug nach Inzigkofen und Hundersingen zu
Renaturierungsprojekten der Flusslandschaft Donau. Eine
Zweitageswanderung mit Übernachtung lĂ€dt vom 23. bis 24.
September dazu ein, das neue BiosphÀrengebiet zu erkunden.

Weitere Höhepunkte sind die beiden Veranstaltungen in der Reihe
„WĂ€lder der Welt“: Im Rahmen der Nachhaltigkeitstage geht die
Reise am 21. Mai in den Senegal und am 26. November nach Japan.
Am 8. Oktober gibt es eine Frischpilzschau und am 22. Oktober lÀdt
der „Waldherbst“ mit RĂŒckepferden und Holzerntemaschinen
insbesondere wieder Familien ins Waldhaus ein.

Das Waldhaus öffnet ab MÀrz dienstags bis freitags 10 bis 17 Uhr,
sonn- und feiertags 12 bis 17 Uhr. Angebote fĂŒr Schulklassen gibt es
nach Absprache auch ĂŒber die regulĂ€ren Öffnungszeiten hinaus. Info
unter Tel. 0761/89647710 oder www.waldhaus-freiburg.de.
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NABU und LBV: Live im Wohnzimmer bei Familie Waldkauz
Zwei Webcams im AllgÀu und in Berlin zeigen Brut und Aufzucht des Vogel des Jahres 2017

Nach dem SchlĂŒpfen wiegen sie 28 Gramm und sehen aus wie kleine Federkugeln: Die Brut und Aufzucht von jungen WaldkĂ€uzen – „Vogel des Jahres 2017“ – können ab sofort unter www.NABU.de/webcam mit verfolgt werden. Möglich ist dies ĂŒber zwei Webcams des NABU und seines bayerischen Partners, Landesbund fĂŒr Vogelschutz (LBV). Eine Webcam steht in Berlin, die andere in Kempten im AllgĂ€u. Die Kameras verfolgen ab heute den Nestbau und das AusbrĂŒten der Eier und sind Tag und Nacht geschaltet.

Der Waldkauz brĂŒtet nur einmal im Jahr. Das Weibchen brĂŒtet allein, nur in den Brutpausen und zur NahrungsĂŒbergabe kommt das MĂ€nnchen hinzu. Bis dahin muss das MĂ€nnchen jedoch das Weibchen von seinen QualitĂ€ten ĂŒberzeugen. Durch „kollerndes“ Nestlocken weisen verliebte KĂ€uze der Dame ihres Herzens den Weg zu geeigneten Bruthöhlen. Bei der BalzfĂŒtterung prĂ€sentieren sie ihre JagdkĂŒnste. Stimmt die QualitĂ€t und Menge der Beute und gefĂ€llt der Waldkauzdame der Brutplatz, entscheidet sie sich fĂŒr eine meist lebenslang andauernde, treue Paarbeziehung.

„Eulen sind unverzichtbare Bestandteile der Artenvielfalt. Es gilt, sie zu schĂŒtzen, ihre BestĂ€nde zu stabilisieren oder zu vermehren“, sagt NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke. „Stellvertretend fĂŒr alle Eulenarten ist der Waldkauz daher der Vogel des Jahres 2017. Mit ihm wollen wir fĂŒr den Erhalt alter BĂ€ume mit Höhlen im Wald oder in Parks werben und eine breite Öffentlichkeit fĂŒr die BedĂŒrfnisse höhlenbewohnender Tiere sensibilisieren.“

In Berlin wird ein Waldkauz-Nistkasten der NABU-Gruppe Reinickendorf am grĂŒnen Rand der Hauptstadt von zwei Kameras beobachtet. Das Waldkauzpaar wohnt aktuell noch getrennt, das kann sich aber Ă€ndern. „Dort wird es spannend, denn in den vergangenen Jahren wurde der Kasten fast durchgehend von einem MĂ€nnchen als Schlafplatz genutzt, gebrĂŒtet wurde in einem anderen Kasten. Doch in diesem Jahr sieht es so aus, als könnte das MĂ€nnchen sein Weibchen zu einem Umzug in den Webcam-Kasten ĂŒberreden. An den meisten Tagen halten sich beide KĂ€uze im Kasten auf, die Brut könnte jederzeit beginnen“, sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann.

Die Waldkauzmutter bleibt wĂ€hrend der Brutzeit fest auf dem Gelege, das in der Regel aus zwei bis vier Eiern besteht, die meist in zweitĂ€gigem Abstand gelegt werden. In AusnahmefĂ€llen befinden sich auch mal ein bis sieben Eier im Nest. Die Brut beginnt hĂ€ufig schon nach der Ablage des ersten Eis und dauert fĂŒr jedes Ei 28 bis 29 Tage.

Im Alter von etwa einem Monat verlassen die noch nicht flugfĂ€higen Jungen das Nest und sitzen meist – scheinbar verlassen – auf Zweigen in NestnĂ€he. Sie werden dann „Ästlinge“ genannt und geben ihre Position durch stĂ€ndige heisere „kszik“-Rufe kund. Zwei bis drei Wochen spĂ€ter sind sie flugfĂ€hig, werden aber erst mit drei Monaten selbststĂ€ndig. Bis dahin kĂŒmmern sich die Eltern weiter um die Jungen. „Nur die HĂ€lfte der Jungvögel ĂŒberlebt das erste Lebensjahr. Einmal erwachsen, können sie in freier Natur bis zu 19 Jahre alt werden“, so Lachmann.

„Bereits 2006 wurde der Nistkasten im Privatwald der Familie Markert montiert. Der schöne Buchen-Hangwald am Mariaberg im AllgĂ€u ist ein ideales Brutrevier fĂŒr den Waldkauz. Seit 2007 brĂŒten die Eulen jedes Jahr in der von der LBV-Kreisgruppe entwickelten Rundhöhle und sind auch in diesem Jahr schon eingezogen“, sagt LBV-Kreisgruppenvorsitzender Kempten und Betreuer der Webcam Thomas Blodau. „Wir hoffen jetzt, dass es schöne Bilder vom Bruterfolg fĂŒr die Zuschauer geben wird, bislang hat es jedes Jahr geklappt.“

Der Bestand des Waldkauzes in Deutschland betrĂ€gt laut dem Atlas deutscher Brutvogelarten 43.000 bis 75.000 Brutpaare und wird langfristig als stabil eingeschĂ€tzt. Der fĂŒr die Arterhaltung entscheidende Bruterfolg hĂ€ngt jedoch vor allem von der QualitĂ€t des Lebensraums ab. Das FĂ€llen alter HöhlenbĂ€ume, eintönige WĂ€lder und ausgerĂ€umte Agrarlandschaften ohne Nahrung sind damit die grĂ¶ĂŸten Gefahren fĂŒr einen gesunden Waldkauzbestand.
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NABU: LĂ€nder-Vorstoß zur Umschichtung der EU-Agrargelder zu zaghaft
Neuer EU-Bericht belegt massive Unterfinanzierung des Naturschutzes

Der NABU fordert nach der Veröffentlichung eines Berichtes des EuropĂ€ischen Rechnungshofes (European Court of Auditors, ECA) am Dienstag eine massive Aufstockung der Mittel fĂŒr den Naturschutz in der sogenannten zweiten SĂ€ule der EU-Agrarförderung. Der Rechnungshof kommt in seinem Sonderbericht 1/2017 zu dem Schluss, dass das EU-weite Schutzgebietsnetz Natura 2000 unzureichend finanziert ist. Insbesondere bei der Finanzierung aus den Programmen der Agrarförderung sehen die EU-PrĂŒfer großen Verbesserungsbedarf. Der NABU hĂ€lt die VorschlĂ€ge der BundeslĂ€nder zur Umschichtung der EU-Agrargelder daher fĂŒr viel zu zaghaft. Nach einem Beschluss das Agrarausschusses des Bundesrates vom Montag sollen bundesweit sechs statt bislang 4,5 Prozent der Mittel aus der ersten in die zweite SĂ€ule der EU-Agrarförderung verschoben werden. Insgesamt entspricht das einem Betrag von etwa 300 Millionen Euro pro Jahr fĂŒr die gesamte Bundesrepublik, und damit einer Aufstockung von lediglich 70 Millionen gegenĂŒber der jetzigen Situation. „Angesichts der auch vom EuropĂ€ischen Rechnungshof aufgezeigten Defizite wĂ€re das nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller.

Der NABU forderte daher, dass der Umweltausschuss des Bundesrates in seiner Sitzung am Donnerstag (23.2.) dringend nachbessern mĂŒsse. Niedersachsen und Schleswig-Holstein hatten im Bundesrat einen Antrag eingebracht, um bĂ€uerliche Familienbetriebe und die nachhaltige Entwicklung im lĂ€ndlichen Raum zu stĂ€rken. Die beiden LĂ€nder hatten vorgeschlagen, den EU-Rahmen zur Umschichtung der Gelder von bis zu 15 Prozent voll auszuschöpfen, was der NABU begrĂŒĂŸt hatte. „Der Vorschlag des Agrarausschusses zur Umschichtung geht zwar in die richtige Richtung, ist jedoch winzig angesichts dessen, was möglich und nötig ist. Bundesrat und Bundesregierung mĂŒssen hier noch deutlich nachlegen und ein Zeichen fĂŒr eine naturvertrĂ€glichere Landwirtschaft und eine bessere Finanzierung des Naturschutzes setzen“, so Miller weiter.

Die Bundesregierung muss bis zum 1. August an die EU-Kommission melden, welche Umschichtungsmöglichkeiten sie in Anspruch nehmen will. Mit der nĂ€chsten Agrarreform 2020 sollten, so fordert der NABU, die bedingungslosen flĂ€chenbezogenen Direktzahlungen gĂ€nzlich durch ein neues System ersetzt werden, das öffentliche Leistungen der Landwirte attraktiv und gezielt honoriert. Ansonsten drohen nicht nur weitere Gefahren fĂŒr die Umwelt, sondern auch fĂŒr die Akzeptanz der Agrarpolitik insgesamt. Diese hat EU-weit ein Volumen von insgesamt fast 60 Milliarden Euro pro Jahr.
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Bauernregeln & die Macht der Agrarlobby
"Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat nach der massiven Kritik an den vom Umweltministerium veröffentlichten „Bauernregeln“ eingelenkt und öffentlich um Entschuldigung gebeten." meldeten die Medien. Das Bundesumweltministerium konnte dem gut organisierten Druck und der Macht der Agrarlobby, von BauernverbĂ€nden, Gift und DĂŒnger produzierenden Chemiekonzernen und deren Paten in der Politik nicht lĂ€nger standhalten. Die gut organisierte Kampagne in den Medien und der Shitstorm in den "sozialen" Netzwerken zeigten wieder einmal, wer in diesem Land die Macht hat. Die populistische RĂŒcktrittsforderung gegen die Ministerin von Agrarminister Hauk im "GRÜN-Schwarzen" Baden-WĂŒrttemberg ist ein politischer Skandal, den sich Herr Kretschmann nicht bieten lassen dĂŒrfte. In den Bauernregeln wurde niemand beleidigt, sondern es wurden real existierende Probleme auf den Punkt gebracht.

Hier drei Beispiele:

- In einer Zeit, in der die Nitratbelastung der Böden und des Grundwassers zunimmt und in der die EU Deutschland wegen mangelnden Grundwasserschutzes verklagt, kann der Satz "Zu viel DĂŒnger auf dem Feld geht erst ins Wasser, dann ins Geld" nicht ganz falsch sein...

- In einer Zeit, in der das globale und bundesweite Artensterben zunimmt, in der Neonicotinoide Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten dezimieren, ist die Bauernregel "Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm" keine Bosheit, sondern eine pointierte Zuspitzung der RealitÀt.

- Und die UmstÀnde der Massentierhaltung werden mit der Bauernregel 1 "Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein." doch recht freundlich beschrieben.

Die RĂŒcknahme der Kampagne und die Entschuldigung von Frau Hendricks ist nicht nur eine Niederlage fĂŒr das Umweltministerium.
Es ist auch eine Niederlage fĂŒr die Umwelt und zeigt wieder einmal deutlich, dass die Lobby der Umwelt, der Natur und der Trinkwassertrinker wenig Chancen gegen die mĂ€chtige Agrarlobby hat.

Ärgerlich ist nicht nur der Erfolg von BauernverbĂ€nden, Gift und DĂŒnger produzierenden Chemiekonzernen und deren Paten in der Politik, sondern die erschreckende Wehrlosigkeit der Umweltbewegung, die solche Angriffe nicht angemessen pariert, teilweise nicht einmal als Angriff erkennt.

Axel Mayer, BUND-GeschĂ€ftsfĂŒhrer

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ZurĂŒckgezogene, richtige & nicht beleidigende, neue Bauernregeln

"1. Bauernregel: Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein."
"2. Bauernregel: Gibt's nur Mais auf weiter Flur, fehlt vom Hamster jede Spur."
"3. Bauernregel: Zu viel DĂŒnger auf dem Feld geht erst ins Wasser, dann ins Geld."
"4. Bauernregel: Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm."
"5. Bauernregel: Zu viel DĂŒnger, das ist Fakt, ist fĂŒrs Grundwasser beknackt."
"6. Bauernregel: Ohne Blumen auf der Wiese geht's der Biene richtig miese."
"7. Bauernregel: Steh'n im Stall zu viele KĂŒhe, macht die GĂŒlle mĂ€chtig MĂŒhe."
"8. Bauernregel: Gibt's nur eine Pflanzenart, wird's fĂŒrs Rebhuhn richtig hart."
"9. Bauernregel: Wenn alles bleibt, so wie es ist, krÀht bald kein Hahn mehr auf dem Mist."
"10. Bauernregel: Strotzt der Boden vor Nitraten, kann das Wasser arg missraten."
"11. Bauernregel: Bleibt Ackergift den Feldern fern, sieht der Artenschutz das gern."

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zum Bild oben: Bauernregel Vogelsterben

In einer Zeit, in der das globale und bundesweite Artensterben zunimmt, in der Neonicotinoide Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten dezimieren und so den Vögeln die Nahrung nehmen, ist die Bauernregel "Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm" keine Bosheit, sondern eine pointierte Zuspitzung der RealitÀt.
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Geplanter Neubaustadtteil Dietenbach
Nach Termin der Stadt mit Landwirten ist klar: ErsatzflÀchenangebot unverÀndert viel zu klein.

Freiburger FlĂ€chenfraß lĂ€sst Ackerlandpreise im Umland spekulativ steigen

Sehr enttĂ€uschend fĂŒr die Landwirte verlief ein GesprĂ€ch zwischen der Planungsgruppe Dietenbach und betroffenen Landwirten, die zum grĂ¶ĂŸten Teil bereits in der BĂŒrgerinitiative (BI) pro Landwirtschaft und Wald in Freiburg-Dietenbach & Regio (BI) organisiert sind. Die betroffenen und zum Teil in ihrer betrieblichen Existenz gefĂ€hrdeten Landwirte erfuhren dabei kĂŒrzlich, dass es unverĂ€ndert seit Mai 2016 nur ca. 29 Hektar (ha) ErsatzflĂ€chen fĂŒr die FlĂ€chenverluste der Dietenbach-Landwirte gibt (*)- DRUCKSACHE G-16/136. Diese 29 ha wĂŒrden aber wiederum dann anderen PĂ€chtern bzw. anderen Landwirten fehlen. Insgesamt wĂŒrden fĂŒr den neuen Stadtteil ca. 130 ha Landwirtschaft wegfallen. Als AusgleichsflĂ€chen fĂŒr die Bebauung habe die Stadt noch keine FlĂ€chen, man denke an Gebiete beim Mundenhof. Damit wĂŒrden jedoch weitere FlĂ€chen als Ackerland wegfallen, so die BI.

Wie die BI dem Gemeinderat jetzt mitteilte, ist es offensichtlich unmöglich, den Dietenbach-Landwirten gerecht und fair Ersatzland anzubieten: denn es gibt dafĂŒr so gut wie keine nahen FlĂ€chen mehr, die nicht von Landwirten bearbeitet werden. In dem die Stadt stĂ€dtische PachtflĂ€chen anderswo kĂŒndigt, nimmt sie diesen Landwirten auch wichtige Teile der Existenzgrundlage weg. Der BI sind sogar KĂŒndigungs-AnkĂŒndigungen der Stadt an junge Landwirte bekannt. Es sei höchste Zeit, so die BI, die ausreichenden Alternativen bei der Stadtentwicklung auf den Tisch zu bringen und vom Neubau auf der grĂŒnen Wiese Abstand zu nehmen.

Der weiter um sich greifende AckerflĂ€chenfraß der Stadt Freiburg fĂŒr Neubaugebiete mit Höhepunkt Dietenbach samt fehlenden Möglichkeiten fĂŒr ausreichend AusgleichsflĂ€chen hat zudem die Ackerland-Preise rund um Freiburg stark erhöht. FĂŒr Landwirte ist es so gut wie unmöglich, bei solchen Preisen mitzuhalten. Private Nichtlandwirte kaufen spekulativ AckerflĂ€chen auf, dem Vernehmen nach zu 7,00 € pro qm plus "Schwarzzahlung".

Es werde an der Zeit, zu begreifen, dass auch Freiburg die Grenzen des Wachstums erreicht hat, so die BI. So wie in den letzten Jahrzehnten FlĂ€chen fĂŒr Baugebiete versiegelt wurden, darf es nicht weitergehen. Mit der Vernichtung von AckerflĂ€chen fĂŒrs Bauen aller Art verlieren alle in Freiburg, mahnt die BI: Es gehen große FlĂ€chen fĂŒr die ErnĂ€hrung, Naherholung und Klima verloren. Die BI kĂ€mpfe deshalb nicht nur fĂŒr die landwirtschaftlichen FlĂ€chen und Existenzen, sondern auch fĂŒrs Allgemeinwohl der Einwohnerschaft.

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Photovoltaikversicherungen: Oft ist der Schutz löchrig
Feuer, Sturm, Überspannung, Marderbiss – auch die eigene Photovoltaik-Anlage ist diesen Risiken ausgesetzt. Sie zu versichern ist sinnvoll, VertrĂ€ge gibt es schon fĂŒr unter 100 Euro im Jahr. Doch oft ist der Schutz löchrig, wie ein Test von Photovoltaikversicherungen der Stiftung Warentest zeigt. Rundum empfehlenswert sind nur 9 der 42 Tarife, so die MĂ€rz-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest.

Zwei Arten von Photovoltaikversicherungen gibt es. Kunden können sie als Zusatzbaustein ihrer WohngebĂ€udeversicherung abschließen oder als separate Police bei einem anderen Anbieter.

Die untersuchten Zusatzbausteine zur GebĂ€udeversicherung kosten zwischen 28 und 132 Euro pro Jahr. Es gibt zwar auch WohngebĂ€udetarife, die kleine Anlagen bis zehn Kilowatt mitversichern. Der Schutz bezieht sich dann aber oft nur auf Risiken, fĂŒr die die GebĂ€udepolice greift, zum Beispiel Feuer, Sturm oder Hagel. Nicht dazu gehören u. a. MarderschĂ€den, Diebstahl oder Kurzschluss. Finanztest hat insgesamt sieben Versicherungen gefunden, bei denen sowohl die zugrunde liegende WohngebĂ€udeversicherung empfehlenswert ist als auch der von Finanztest definierte Mindestschutz fĂŒr die Solaranlage gilt.

Separate Photovoltaikversicherungen sind teilweise teurer, hĂ€ufig ist ein Mindestbeitrag fĂ€llig. Die untersuchten Tarife kosten zwischen 60 und 250 Euro. Nur zwei Tarife erfĂŒllen den Finanztest-Mindestschutz. Zahlreiche Policen zahlen hier nicht, wenn ein Schaden grob fahrlĂ€ssig verursacht wurde.

Der ausfĂŒhrliche Test erscheint in der MĂ€rz-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (seit 15.02.2017 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/photovoltaikversicherung abrufbar.
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FlĂ€chenfraß in der Ortenau
Mosolf wuchert jetzt doch in Richtung SĂŒden
Die Firma Mosolf erweitert ihre 90 Hektar große FlĂ€che jetzt doch um weitere vier Hektar. Der Kippenheimer Gemeinderat hat den Mosolf-PlĂ€nen zugestimmt, auf der bisher landwirtschaftlich genutzten FlĂ€che zusĂ€tzlich Platz fĂŒr rund 2.000 Fahrzeuge zu schaffen.
Der Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz hatte sich gegen die ursprĂŒnglichen PlĂ€ne einer noch massiveren Erweiterung um 18 Hektar ausgesprochen und zumindest einen Teilerfolg errungen. Die damals vorgebrachten Argumente gelten auch heute noch.
Das Mosolf-GelĂ€nde ist schon jetzt ein gigantischer Abstellplatz fĂŒr KFZ aller Art, das in unserer Landschaft geradezu absurd und skurril wirkt. Es ist ein eindrucksvolles Beispiel dafĂŒr, welches Ausmaß FlĂ€chenfraß und Versiegelung in unserem Land annehmen können, ohne dass jemand Einhalt gebietet.
Die Entscheidung des Kippenheimer Gemeinderats bei nur einer Enthaltung zeigt mehr als deutlich den Widerspruch zwischen der FlĂ€chenspar-Rhetorik der Politiker und der FlĂ€chenfraß-RealitĂ€t. Hier wurde wieder einmal ein massiver Beitrag zur Verscheußlichung unserer Heimat geleistet.

Das Thema „FlĂ€chensparen“ und damit der Erhalt von Landschaft hat leider auch im Ortenaukreis keine Konjunktur. Zu schnell wird bei Planungen scheinbar alternativlos auf FlĂ€chenverbrauch gesetzt und der Vorgang pauschal mit der Notwendigkeit zum Wachstum begrĂŒndet. Der BUND sieht seine Aufgabe darin, im Rahmen seiner Möglichkeiten gegenzusteuern, auf gravierende Fehlentwicklungen hinzuweisen.

Beim Mosolf-Logistikzentrum in Kippenheim mĂŒsste das Wuchern von großflĂ€chigen, ebenerdigen ParkplĂ€tzen unbedingt verhindert werden. Wenn es im Zeitalter der absehbaren Endlichkeit von Erdöl tatsĂ€chlich noch zusĂ€tzliche AuslieferungsplĂ€tze fĂŒr Fahrzeuge braucht, dann sollten diese kĂŒnftig in den Himmel, aber nicht wahllos ins GelĂ€nde wachsen.
Eine kleineres, mehrstöckiges PKW-Lager, hagelgeschĂŒtzt mit Dach und Solaranlage wĂ€re auch fĂŒr den BUND akzeptabel.
Die jetzige Entscheidung passt nach Ansicht von BUND-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Axel Mayer allerdings gut in unser Zeitalter des AntropozĂ€n und der wachsenden Umweltzerstörung. „Fahren sie einmal mit offenen Augen auf der B3 von Offenburg nach Freiburg: Es entsteht ein durchgĂ€ngiger, gesichtsloser Siedlungsbrei, (auf der Gesamtstrecke von 68 km bleiben zwischen 50,3 km SiedlungsflĂ€chen nur noch 17,7 km Freiraum) LĂ€den stehen leer, die alten Restaurants schließen, Naturreste werden zurĂŒck gedrĂ€ngt. Die wenigen, erhalten gebliebenen, historischen AltstĂ€dte und die restlichen Naturschutzgebiete im Ortenaukreis verbindet eines: Sie sind zunehmend Inseln in einem Meer von Scheußlichkeit.“
 
 

 
BWE fordert Ausbau der Windenergienutzung in Baden-WĂŒrttemberg
Die außergewöhnliche Trockenheit der letzten Monate ist Zeichen eines schnell fortschreitenden Klimawandels. Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist deshalb das Gebot der Stunde – auch und gerade in Baden-WĂŒrttemberg kann Windenergienutzung einen entscheidenden Beitrag leisten.

Freiburg, 13.02.2017 / MatthĂ€us Weber blickt besorgt auf sein Vieh. Seit 28 Jahren betreibt er mit der Familie den Gschwinghof, einen Bio-Bauernhof in St. Peter im Schwarzwald. Es gab gute und weniger gute Zeiten. Aber zu trinken hatten die Tiere genug. Wasserknappheit im Winter? So anhaltend kennt er das nicht. Der ehemalige Hofbrunnen und andere Brunnen sind seit dem Sommer trocken. „Die Situation ist angespannt. Wasser fehlt im Boden und im Wald." Die Lösung? „Gute Frage", so Weber, „fĂŒr Wasser gibt es keine Alternative!" 100 Liter braucht die Kuh am Tag.

Woher kommt die ungewöhnliche Wasserknappheit, die neben dem Gschwinghof viele Gemeinden und Höfe im Schwarzwald betrifft? „Das ist der Klimawandel. Die Auswirkungen hat man schon vor 30 Jahren vorhergesagt.", so Weber. Heiße Sommer, trockene Winter. Der gefrorene Boden kann den wenigen Regen, der noch kommt, nicht aufnehmen. TatsĂ€chlich waren die letzten Monate extrem trocken; die Grundwasserspiegel im Land sind auf historische TiefstĂ€nde gefallen, statt wie sonst im Winter zu steigen. So schlimm sei es seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1913 nicht gewesen, bestĂ€tigte Wasser-Experte Michel Wingering von der Landesanstalt fĂŒr Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) gerade in der SĂŒdwest-Presse. „Diese Entwicklungen sind alarmierend und mahnen zur Eile im Kampf gegen den Klimawandel", betont der Vorsitzende des baden-wĂŒrttembergischen Landesverbandes des Bundesverbands Windenergie, Christian Oberbeck. Er fordert daher: „Die Windenergienutzung in Baden-WĂŒrttemberg muss engagiert ausgebaut und die klimaschĂ€dliche Kohleverstromung endlich gestoppt werden." Aber die Windpark-Projektierer im Schwarzwald und Oberschwaben treffen oft auf Widerstand. „Es heißt, man brauche Zeit, um ĂŒber die Energiewende nachzudenken. Die haben wir nicht", so Oberbeck.

Davon ist auch der Landwirt vom Gschwinghof ĂŒberzeugt. Mit seiner eigenen Windenergieanlage unweit des Hofes produziert er ein Vielfaches des benötigten Stroms. „Windkraft leistet einen entscheidenden Beitrag im regenerativen Energiemix zur CO2-Reduzierung", betont Weber. Hoffentlich macht sein Modell Schule. Damit die Tiere im Schwarzwald keinen Durst leiden mĂŒssen.
 
 



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