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Samstag, 20. April 2024
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Verschiedenes

 
Buchtipp: Anne Bühring und Kurt-Michael Westermann "Campus Food"

Vegane Studentenküche: V-Power für Studenten! Vegan kochen ganz cool.
Topfit an der Uni, beim Lernen, beim Sport und durch die Nacht.

Mit Extra-Tipps für vegetarische Varianten, kreativen veganen Neuerfindungen von Milchreis & Currywurst und Co. und Zeit- und Geldspartipps vom Vorratskochen bis zum Fertigprodukt.

Einfach, schnell, praktisch und natürlich möglichst preiswert – so muss die Küche für Studenten sein. Zwischen Vorlesung und Arbeitskreis bleiben manchmal nur kurze Zeitfenster. Aber wer geistige Höchstleistungen vollbringen will, muss seine grauen Zellen auch mit den besten Stoffen versorgen. Die vegane Küche ist dazu ideal, denn Hülsenfrüchte, Nüsse und reichlich Gemüse, Obst und Getreide liefern die nötigen Vitamine, Eiweiß und Vitalstoffe. Campus Food zeigt, wie man vollwertig Fleisch und Milchprodukte ersetzen und so ausgewogen vegan kochen kann und dabei keinesfalls auf Geschmack und Vielfalt verzichten muss.

Die Rezepte von Campus Food führen durch den Studententag und werden auch besonderen Anlässen gerecht. Dabei wird auch das vertraute Gefühl von Zuhause, beim ‚Kochen wie bei Muttern’ neu geweckt. Alle Gerichte sind vegan variiert und haben noch als Extra-Tipp einen Hinweis auf vegetarische Varianten. Natürlich sind in allen Speisen reichlich gesunde und fit machende Zutaten enthalten und alle Zutaten kann man schnell und preiswert einkaufen, zubereiten und kochen.

55 köstliche, alltagstaugliche vegane Gerichte für den studentischen Alltag – vom Partydinner bis zum Brainfood vor der Prüfung – für eine rundum gesunde Versorgung mit Vitaminen, Vitalstoffen und Fettsäuren, und Dutzende clevere Tipps und Tricks, Varianten und Denkanstöße für gesunden Geschmack.

Systemed Verlag 2014, 148 Seiten, EUR 16,99 (D)
ISBN 978-3-942772-21-1
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Das Karlsruher Leihfahrrad heißt Fächerrad
Vorbereitungen zur Einführung laufen bei Nextbike und Stadt

Fächerrad wird es heißen, das neue Leihrad von Nextbike in Karlsruhe. Das steht seit einigen Tagen fest. Der Name wird die Seitenflügel des Rades zieren. Vor einigen Wochen konnten alle Karlsruherinnen und Karlsruhe per Internet- Umfrage aus vier vorgeschlagenen Namen - DraisBike, Karlette, karls.rad, draiscycle und Fächerrad - ihren Favoriten auswählen. Knapp 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben an der Umfrage mitgemacht, 31 Prozent haben sich für das Fächerrad entschieden, rund 26 Prozent waren für karls.rad, ein Viertel für karlette. Unter allen, die mitgemacht haben, hat die Stadt fünf Einkaufsgutscheine verlost, einzulösen bei Karlsruher Fahrradhändlern. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden in den nächsten Tagen informiert.

„Wir freuen und auf das Fächerrad im Karlsruher Stadtbild“, betonte Bürgermeister Michael Obert. Das Leihfahrrad-System sei ein wichtiger und gut angenommener Baustein im Karlsruher Radförderkonzept und passe ideal zur Verknüpfung der umweltschonenden Verkehrarten.

Bis klar war, dass Karlsruhe künftig mit dem Fächerrad radelt, hat es einige Zeit gedauert, denn die Prüfung des Markenrechts war sehr aufwändig. Bei aller Vorbereitung benötigt es Vorlaufzeit, ein komplett neues Fahrradverleihsystem mit über 300 Rädern zu implementieren. Aktuell arbeiten Nextbike und die Stadt Karlsruhe Hand in Hand an einem Starttermin Ende Mai, spätestens Anfang Juni. Mit einfach nur einer Radlieferung ist es nicht getan. Vor allem muss die Infrastruktur vor Ort aufgebaut werden. Hierzu gehören beim Fächerrad auch feste Standorte, die zusätzlich zu der Flexzone - im Kerngebiet und Durlach - zunächst in der Nordweststadt, in Knielingen und in der Waldstadt errichtet werden. Weitere Stadtteile folgen im kommenden Jahr.

Die Mieträder können in der Flexzone an jeder beliebigen Straßenkreuzung abgegeben werden. Darüber hinaus warten Fächerräder an den festen Standorten auf ihre Nutzerinnen und Nutzer. Auch hier können die Räder natürlich wieder abgestellt werden.

Wer einmal angemeldet ist, kann in allen Nextbike-Städten und Ländern radeln. Der Verleih ist rund um die Uhr automatisch per Anruf, App am Stationsterminal und über Bordcomputer direkt am Rad möglich.
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Schreiadler auf dem Rückweg nach Europa
Welcher Adler ist als erster zurück am Brutplatz?

Die Schreiadler haben sich auf den Rückweg aus ihren Überwinterungsgebieten im südlichen Afrika gemacht. Zehn dieser seltenen Greifvögel sind mit kleinen Rucksacksendern unterwegs. Sie verraten so den Experten vom NABU und der Weltarbeitsgruppe Greifvögel genaue Daten über ihren aktuellen Aufenthaltsort. „Durch die Sender gewinnen wir wichtige Erkenntnisse zum Schutz dieser kleinen deutschen Adlerart“, erläutert Schreiadlerexperte Bernd-Ulrich Meyburg, Vorsitzender der Bundesarbeitsgruppe Greifvogelschutz im NABU und der Weltarbeitsgruppe Greifvögel. Wir hoffen, dass alle Adler rechtzeitig ihre Brutplätze im Nordosten Deutschlands erreichen werden.

Auch im Internet hinterlassen die Adler ihre Spuren: Unter www.NABU.de/adlerzug stellt der NABU eine interaktive Karte bereit, auf der der Rückflug der Adler genau verfolgt werden kann. So lässt sich jeden Tag sehen, wo sich die Adler gerade aufhalten.

Die Sender sind mit einem GPS-Modul ausgestattet, das in regelmäßigen Abständen die aktuelle Position der Vögel ermittelt. Die Daten werden dann über Satellit oder bei den modernen Sendern über das fast überall zur Verfügung stehende Handynetz an die Vogelschützer übertragen. Die Daten lassen wichtige Rückschlüsse auf die genauen Zugwege und das Verhalten der Tiere zu. Aus diesen Daten kann der NABU dann wichtige Schutzmaßnahmen ableiten, wie zum Beispiel den Erhalt von Rastplätzen für die Vögel.

Nur noch knapp 100 Paare des seltenen Schreiadlers brüten noch in Deutschland. Und jedes Jahr werden es weniger. Seit Jahren kämpft der NABU um die letzten Lebensräume des scheuen Greifvogels, kauft Flächen in den Brutrevieren und kümmert sich um den Schutz seiner Nahrungsgebiete. Dabei konnte der NABU dank der Unterstützung von Spendern und Adler-Paten schon vieles für den Schutz der Schreiadler erreichen.
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Pestizidstudie des NABU belegt Gefährdung für Vögel und Säugetiere
Tschimpke: Mindestens zehn Prozent Agrarflächen ohne Spritzmittel dringend nötig

Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft rauben Vögeln und Säugetieren die Nahrungsgrundlage und tragen so zum Artenschwund bei. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des NABU im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Viele Vogelarten, darunter Rebhuhn, Feldlerche und Goldammer, finden durch den Chemikalieneinsatz weniger Nahrung, weil mit den Schädlingen auch Futtertiere wie Schmetterlingsraupen und andere Insekten getötet werden. Herbizide beseitigen außerdem Wildkräuter auf den Äckern, auf denen Insekten leben und die Kleinsäugern und Jungvögeln Schutz bieten. „Es ist dringend nötig, in der Agrarlandschaft mindestens zehn Prozent Vorrangflächen ohne Spritzmittel einzurichten, wenn die Biodiversitätsziele der EU für 2020 noch erreicht werden sollen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Betroffen von Pflanzenschutzmitteln sind vor allem die Vögel, die ihre Nahrung auf den Feldern suchen und die sich überwiegend von Insekten und anderen Kleintieren ernähren. Nach dem Einsatz von Insektenvernichtungsmitteln bleibt diesen Vögeln nicht genügend Nahrung, um ihre Brut hochziehen zu können, folglich sinken die Bestände. Diese indirekten Gefährdungen durch Pflanzenschutzmittel sind bei Rebhuhn, Goldammer, Grauammer und Feldlerche wissenschaftlich belegt. Die Studie zeigt, dass vermutlich zahlreiche weitere Arten betroffen sind. Die Wirkungen von Pflanzenschutzmitteln sind oft sehr subtil. So ist es erst durch den Einsatz von Pilzbekämpfungsmitteln (Fungiziden) möglich, Getreide so dicht wie heute üblich zu pflanzen. Die Ackervögel haben weniger Probleme mit den Fungiziden selbst, wohl aber mit den dichten Getreidebeständen, in denen sie buchstäblich keinen Platz zum Leben mehr finden.

Für die aktuelle Studie haben Forscher des Michael-Otto-Instituts im NABU und des Instituts für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB) die Ergebnisse zahlreicher wissenschaftlicher Studien zur Gefährdung von Beständen ausgewertet, bei insgesamt 27 Vogel- und 22 Säugetierarten. Sie wollten wissen, welche Ursachen es für den an vielen Orten beobachteten Artenrückgang gibt und welche Rolle dabei die Pflanzenschutzmittel spielen. Die Studie enthält auch zahlreiche Vorschläge, wie man den Schädigungen durch Pestizide begegnen kann. So werden etwa im Ökolandbau fast keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Aber auch in der konventionellen Landwirtschaft gibt es viele Möglichkeiten, die Artenvielfalt auf Äckern zu schützen, wie etwa durch Blühstreifen, Brachflächen und dünnere Aussaaten.

Für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln verlangt die EU mittlerweile, die Wirkung der Mittel auf die Biodiversität zu berücksichtigen. „Es wird höchste Zeit, dass dies in Europa und Deutschland in die Praxis umgesetzt wird. Bisher werden bei der Zulassung nur die toxischen Effekte, nicht aber die indirekten Effekte auf die Natur dokumentiert“, sagte NABU-Agrarexperte Florian Schöne.
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NABU reicht Beschwerde in Brüssel wegen Verlust von artenreichem Grünland ein
Tschimpke: Verstöße gegen Naturschutzvorgaben sind ein klarer Fall von Rechtsbruch

Angesichts des dramatischen, zuletzt auch von der Bundesregierung selbst belegten Verlusts an artenreichen Wiesen und Weiden sowie den davon abhängigen Vogelarten hat der NABU heute formell Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. Die deutschen Bundesländer verstoßen nach Ansicht des NABU klar gegen die EU-Naturschutzrichtlinien, weil sie zu wenig für den Erhalt besonders geschützter Lebensräume und Vogelarten tun. Laut NABU kann man dabei von einem Systemversagen der Verwaltung auf ganzer Linie sprechen. „Ein klarer Fall für eine EU-Beschwerde – notfalls muss Deutschland vor den Europäischen Gerichtshof, damit sich endlich etwas ändert“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Vögel wie Kiebitz, Uferschnepfe und Bekassine haben in den vergangenen 25 Jahren drei Viertel ihres Bestandes eingebüßt. Sogar in Schutzgebieten werden laut NABU-Studien in großem Stil geschützte Grünlandflächen meist ungestraft untergepflügt und zum Beispiel in Maisäcker umgewandelt. Viele Flächen werden auch durch Düngung oder Entwässerung intensiviert und damit ökologisch entwertet. „Gehen Entwicklungsländer so mit dem Regenwald um, ist die Empörung groß. Wenn aber vor unserer Haustür ein massenhaftes Artensterben beim ‘Tafelsilber‘ unserer Kulturlandschaft angerichtet wird, werden gerne alle Augen zugedrückt – von den Landratsämtern bis zur Bundesregierung“, so Tschimpke.

Der NABU hofft nun auf ein Verfahren der EU-Kommission, um Reformen zu erzwingen. Die von Deutschland mit verabschiedete EU-Vogelschutzrichtlinie verlangt nämlich von den Regierungen, die Bestände aller wildlebenden Vogelarten in einem günstigen Zustand zu erhalten. Mit der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) haben sich die Mitgliedstaaten der EU zudem verpflichtet, artenreiche Grünlandlebensräume zu erhalten und Verschlechterungen auszuschließen. Erst vergangene Woche hat die Bundesregierung Daten nach Brüssel gemeldet, die zeigen, dass in Deutschland genau der gegenläufige Trend zu beobachten ist. „In unseren Analysen haben wir gravierende Verstöße gegen beide Richtlinien festgestellt, daher reichen wir zwei Beschwerden in Brüssel ein“, so Tschimpke.

Der NABU betont in diesem Zusammenhang, dass ein Gerichtsprozess vor dem EuGH keinesfalls erstrebenswert ist und nur die letzte Wahl für den Naturschutz darstellt. Um ein aufwendiges Verfahren zu vermeiden, fordert der NABU von Bund und Ländern einen verbindlichen Aktionsplan für das artenreiche Grünland. Darin sollte jeglicher Grünlandumbruch in Schutzgebieten verboten und ein Maßnahmenpaket zur Behebung der Vollzugsdefizite im Grünlandschutz vereinbart werden. Ferner fordert der NABU einen effektiven nationalen Schutz für die Natura-2000-Schutzgebiete nach EU-Recht sowie eine deutlich stärkere und gezieltere Förderung des artenreichen Grünlands und der Wiesenbrüter über die Förderprogramme von Bund und Ländern.
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NABU: Agrarminister müssen vollständiges Bleiverbot bei der Jagd umsetzen
Tschimpke: Jedes Gramm Blei ist eines zu viel

Anlässlich der heute beginnenden Agrarministerkonferenz hat der NABU gemeinsam mit BUND, DNR, ÖJV und Slow Food – die zuständigen Minister von Bund und Ländern erneut aufgefordert, sich für ein umfassendes bundesweites Verbot bleihaltiger Jagdmunition einzusetzen.

„Es wäre absurd, wenn Bund und Länder die umfangreichen Studien zur Tötungswirkung, Lebensmittelhygiene und dem Abprallverhalten von bleifreier und bleihaltiger Munition nicht nutzen würden, um endlich ein Verbot dieses toxischen Metalls bei der Jagd umzusetzen. Die Untersuchungen belegen, dass das Fleisch von Rehwild oder anderem Schalenwild, das mit bleihaltiger Munition erlegt wurde, signifikant mehr Blei enthält als Wildbret, das mit bleifreier Munition erlegt wurde. Jedes Gramm Blei ist eines zu viel, alternative Materialien stehen zur Verfügung“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Jedes Jahr sterben zahlreiche Seeadler an einer Bleivergiftung, da sie beispielsweise die Innereien von mit Bleimunition geschossenen Rehen und Wildschweinen fressen. Auch für den Menschen ist Blei gesundheitsgefährdend, es schädigt das Nervensystem und die Nieren und wird als krebserregend eingestuft. Auch die Intelligenz und die Bewusstseinsentwicklung von Kindern werden nachweislich negativ beeinträchtigt.

„Es existieren bereits heute bleifreie Geschosse, die im Vergleich mit bleihaltiger Munition eine ebenso sichere Tötungswirkung im Sinne des Tierschutzes erzielen. Daher ist es wichtig, dass sich die Agrarminister für ein 100-prozentiges Bleiverbot in der Jagdmunition einsetzen. Eine Bleireduktion, wie z.B. bei so genannten gebondeten Geschossen, die ebenfalls einen Bleikern enthalten, ist nicht ausreichend. Der Grundsatz muss heißen: Blei nein, Innovationen ja“, so NABU-Jagdexperte Stefan Adler.
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NABU-Zahl des Monats
Positive Trendwende für zwölf bedrohte Vogelarten in Deutschland

NABU: Naturschutz wirkt – wenn politisch gewollt und finanziert

Für zwölf bedrohte Vogelarten[1] besteht neue Hoffnung: Die Brutbestände von Rohrdommel, Großtrappe, Zippammer und sechs weiteren Arten nehmen zum ersten Mal seit mindestens 25 Jahren wieder zu. Drei weitere, Steinadler, Großer Brachvogel und Knäkente beendeten ihren Abwärtstrend, wie aus den kürzlich vorgelegten Berichten der Bundesregierung zur Lage der Natur hervorgeht. Damit wird deutlich, dass Deutschland und die EU wirkungsvolle Instrumente für den Schutz der Artenvielfalt besitzen, wenn sie richtig angewendet werden.

Diese zwölf neuen Gewinner des deutschen Naturschutzes gesellen sich zu einer zunehmenden Zahl von Tierarten, die dank konsequenter Schutzmaßnahmen – oft nur auf Druck der EU – schon seit längerem ein „Comeback“ in Europa feiern. Besonders die Ausweisung von europäischen Vogelschutzgebieten (als Teil von Natura 2000) und die Artenschutzbestimmungen der EU zeigen Wirkung – zumindest dort wo sie konsequent umgesetzt werden.

[1] die zwölf Arten: Flussuferläufer, Großer Brachvogel, Großtrappe, Knäkente, Ortolan, Purpurreiher, Raubwürger, Rohrdommel, Steinadler, Steinrötel, Zippammer, Zwergdommel.
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NABU schafft kugelsichere Westen für Wölfe an
Unkonventionelle Schutzmethode soll Fortbestand der Tiere sichern helfen

Nachdem seit der Rückkehr der Wölfe im Jahr 2000 bereits der achte Wolf illegal in Deutschland erschossen wurde, plant der NABU die Anschaffung von kugelsicheren Westen zum Schutz der streng geschützten Tiere. Damit sollen die Muttertiere der 26 in Deutschland lebenden Rudel für die nun anstehende Welpenaufzucht vor illegalen Tötungen geschützt werden.

Wölfe gebären im Mai ihre Jungen zunächst im Schutz einer Erdhöhle. Mit dem Alter von etwa acht Wochen verlassen sie den Bau. Die Mutter geht dann wieder auf Jagdzüge, um die lebenswichtige Versorgung der Welpen sicherzustellen. Sollte ein Muttertier sterben, haben Welpen eine geringe Überlebenschance. Hier will der NABU vorbeugen: Für diese Phase sollen die Weibchen nun mit kugelsicheren Westen ausgestattet werden. Im Sommer, wenn die Welpen vom gesamten Rudel versorgt werden, fallen die Westen mittels einer ausgefeilten Technik selbstständig ab.

Markus Bathen, NABU-Wolfsexperte: „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Halsbandsendern für Wölfe bei der Telemetrierung gemacht. Diese Halsbänder haben einen automatischen Mechanismus, der sie nach ihrer Laufzeit abschmeißt. Wir haben diese Technik auf kugelsichere Westen für Polizei- und Militärhunde übertragen und erfolgreich getestet. Die Ergebnisse haben uns überzeugt.“

Möglicher Kritik an dieser unkonventionellen Schutzmethode will der NABU von Anfang an vorbeugen. Die Aufklärungsrate bei illegalen Wolfstötungen – nur ein einziger Täter aus allen Fällen – ist beschämend gering und kann für Nachahmer daher nicht abschreckend wirken. Der NABU ist daher davon überzeugt, mit dieser Methode den Fortbestand der nach Deutschland zurückgekehrten Wölfe auf Dauer sichern zu können. Die Ausnahmegenehmigungen für die Wolf-Schutzwesten werden vom NABU in Kürze bei den Oberstern Naturschutzbehörden der zuständigen Bundesländer eingereicht.

Auch gegen ein mögliches Müllproblem in der Natur hat der NABU ein Konzept: Die Westen sind mit einem Sender versehen und werden von den zahlreichen ehrenamtlichen NABU-Wolfsbotschaftern wieder eingesammelt, damit sie für die kommende Saison erneut einsatzfähig sind.

Mit seinem Projekt „Willkommen Wolf!“ setzt sich der NABU seit 2005 für die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland ein. In einem Projektbüro im Wolfsgebiet Lausitz werden die Erfahrungen mit dem Wolf in unserer Landschaft gesammelt.
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