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Freitag, 29. März 2024
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Verschiedenes

 
Morgendliche Ãœberraschung in Pongoland
Bonobodame Lexi brachte am 18. April ein männliches Jungtier zur Welt

Das 13-jährige Bonoboweibchen Lexi (seit 2012 im Zoo Leipzig) brachte am 18. April in den Morgenstunden ihren ersten Nachwuchs zur Welt. Pünktlich zum Dienstbeginn konnten die Tierpfleger den männlichen Bonobo in Augenschein nehmen. Bisher kümmert sich die noch unerfahrene Mutter rührend um den Kleinen, der aus dem Nachbargehege von der Gruppe neugierig beäugt wird. Die ersten Trinkversuche konnten die Pfleger ebenfalls schon beobachten. „Sobald die Mutter-Kind-Bindung stabil ist, werden wir die beiden in ein paar Tagen mit der Gruppe zusammenlassen, so dass sie dann auch für die Besucher zu sehen sein werden“, so Kurator Ruben Holland. Gegenwärtig ruhen sich Mutter und Kind im rückwärtigen Bereich der Anlage aus.

Für den Zoo Leipzig ist es bereits der zweite Bonobonachwuchs in diesem Jahr. Im Januar gebar Yasa ihren Sohn Kasai. Dieser hat sich seitdem sehr gut entwickelt und in die bestehende Gruppe eingelebt.

Bonobos, die auch als Zwergschimpansen bezeichnet werden, sind in den Regenwäldern Zentralafrikas beheimatet. Charakteristisch sind der im Vergleich zu den Schimpansen schlankere Körperbau und die dunklere Gesichtsfarbe. Erst im Jahr 1929 wurden sie als eigene Menschenaffenart erfasst. Durch Bushmeat-Handel, Brandrodungen und Wilderei gelten sie als stark bedroht. Das Internationale Zuchtbuch wird in Antwerpen geführt.
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Don’t worry, be fair!
Die Ökostation Freiburg und der Verein Solare Zukunft starten ein Nachhaltigkeits-Projekt für Jugendeinrichtungen, Schulen und Familien.

MOOSWALD. Kaffee, Schokolade oder Bananen aus fairem Handel sind längst bekannt und immer beliebter. Was genau hinter der Bezeichnung „Fairtrade“ steckt und wie man mit dem eigenen Konsumverhalten und dem Einsatz erneuerbarer Energien etwas zur Nachhaltigkeit beitragen kann, erfahren Kinder, Jugendliche und Familien jetzt bei einem Projekt der Ökostation und des Vereins Solare Zukunft. „Don’t worry, be fair – mit solarem Dörrobst durchs Jahr“ ist der Name des Projektes, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg für eine Dauer von zwei Jahren gefördert wird. Partner sind die beiden Freiburger Weltläden Gerberau und Herdern.

MitarbeiterInnen von Jugendzentren, Jugendeinrichtungen und Horten sowie Schulklassen sind eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen. Geplant sind Aktionstage, an denen Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren (Sekundarstufe 1 und 2) sonnenbetriebene Dörrapparate bauen. Mit diesen Dörraparaten sowie mit Solaröfen und Solarkochern werden anschließend regionale und fair gehandelte Produkte gedörrt und verarbeitet. Die Jugendlichen können während der Workshops auch erfahren, wie man mit Trockenobst und anderen fairen Produkten eine Schüler- oder Jugendfirma gründet und somit nachhaltiges Wirtschaften übt. Nach den Aktionstagen besteht die Möglichkeit, den Dörrer dauerhaft mit in die Einrichtung zu nehmen, und dort weiter zu benutzen. Außerdem finden für Familien mit Kindern am 23.Juni und am 7.Juli in der Ökostation Sonntagsveranstaltungen zum solaren Dörren statt.

Wer sich für das Projekt interessiert und mit einer Jugendgruppe oder Schulklasse an den Aktionstagen teilnehmen möchte, kann sich bei der Ökostation Freiburg, Falkenbergerstr. 21 b, Tel. 0761 – 892333, www.oekostation.de oder bei Solare Zukunft, Tel. 0761 – 1373680, www.solarezukunft.org anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos. Es sind noch Plätze zu vergeben.
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NABU startet bundesweite Aktion zum torffreien Gärtnern
Moorschutz wird zum neuesten Trend für das Gartenjahr 2013

Berlin – Zurzeit steigt im Handel wieder die Nachfrage nach Blumenerde. Viele Hobbygärtner wissen jedoch nicht, dass sich in den Plastiksäcken mit der Aufschrift „Erde“ größtenteils Torf befindet. „In Deutschland wird eine Fläche von insgesamt über 27.000 Hektar für den Abbau dieses fossilen und damit endlichen Rohstoffes genutzt“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Zusätzlich werden große Mengen vor allem aus dem Baltikum importiert. „Verbraucher tragen mit dem Kauf von torfhaltiger Blumenerde oft ohne es zu wissen zum Lebensraumverlust für viele Tier- und Pflanzenarten bei“, so Tschimpke. Auch der „Vogel des Jahres“ 2013, die Bekassine, ist als typischer Bewohner von Mooren und Feuchtwiesen davon betroffen.

Der NABU startet daher eine „Torffrei Gärtnern“-Aktion und ruft dazu auf, nur noch torffreie Erde oder regionalen Kompost zu kaufen und zu nutzen. Mehr als 40 Gemeinschafts- und Kleingarten-Projekte in ganz Deutschland machen bereits mit, viele davon aus Berlin. Die Hauptstadt gilt als Vorreiter der „Urban Gardening“-Bewegung, die mit der Verwendung torffreier Erde nun den neuesten Trend für das Gartenjahr 2013 vorgibt.

Teilnehmende Kleingärten und Gruppen werden auf www.NABU.de/torffrei vorgestellt und erhalten ein kostenloses Info-Schild mit der Aufschrift: „Hier gärtnern wir ohne Torf. Für die Moore und unser Klima!“. Mittlerweile ist im Handel nicht nur Blumenerde mit stark reduziertem Torfanteil erhältlich, sondern alle namhaften Hersteller bieten auch komplett torffreie Produkte an. Aufpassen sollten Verbraucher bei der Aufschrift „Bioerde“, auch hier kann noch ein sehr großer Anteil Torf enthalten sein.

Moore gehören zu den am stärksten gefährdetsten Ökosystemen Deutschlands. 95 Prozent der noch vor wenigen Jahrhunderten bestehenden Moorflächen wurden bereits entwässert und gelten als „tot“. „Nicht nur für die Artenvielfalt, auch für uns Menschen hat der Verlust von Mooren erhebliche Folgen“, sagt NABU-Moorschutzexperte Felix Grützmacher. „Moore speichern doppelt so viel CO2 wie alle Wälder weltweit zusammen. Durch die Torfnutzung entweichen in kurzer Zeit große Mengen klimaschädlicher Gase.“ Der Erhalt der Moore bedeute daher aktiven Klimaschutz.
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Ausbau Rad-Vorrang-Route an der Dreisam
Ab sofort Fuß- und Radverkehr zwischen Tuslinger Straße und
Sandfangweg getrennt – Neuer Fußweg sorgt für mehr Platz und
weniger Konflikte

Heute können der neue Fußweg und der Dreisamuferradweg
zwischen der Tuslinger Straße und dem Sandfangweg frei gegeben
werden. Durch den neu gebauten Fußweg kann der bisherige Weg
künftig als reiner Radweg genutzt werden. Die gemeinsame und zum
Teil recht beengte Führung in diesem vom Radverkehr, vielen
Spaziergängern oder spielenden Kindern stark frequentierten Bereich
führte immer wieder zu gegenseitigen Störungen und
Gefahrensituationen, die auch schon zu Unfällen geführt haben.

„Der Ausbau an der Sandfangwiese zeigt eindrücklich, dass der
Ausbau des Radverkehrsnetzes nicht nur das zügige und
komfortable Radfahren fördert, sondern auch den Fußgängern nützt“,
betont Frank Uekermann, Leiter des Garten- und Tiefbauamts (GuT),
bei der Eröffnung.

Als sinnvollste und günstigste Lösung wurde von einem beauftragten
Landschaftsplanungsbüro ein neuer Fußweg auf der Dreisam
abgewandten Seite geplant. Der neue Fußweg auf dieser - eher
unüblichen - Seite erlaubt neben der sinnvollen Zuordnung des
Fußweges zu Spielplatz, Fitness-Parcours und Liegewiese hin auch
den geringsten Eingriff in Baumbestand und Wiese. Trotzdem
mussten die Fachleute des GuT sieben mittelgroße Bäume fällen.
Unabhängig von der Anlage des Fußwegs mussten noch zwei große
Eschen gefällt werden, da sie vom Eschentriebsterben und einem
Pilz befallen waren. Für die entfernten Bäume wurden bereits 14
neue Bäume gepflanzt.

Der neue Fußweg ist asphaltiert, ist rund 260 Meter lang und 2,5
Meter breit. Der von Radfahrenden bisher widerrechtlich genutzte
Abzweig zum Unisportgelände und dem Heilpädagogischen Hort
wurde ebenfalls asphaltiert und der Radverkehr jetzt dort zugelassen.
Auch die Beleuchtung wurde an die neue Verkehrsführung
angepasst. Durch den neuen Fußweg mussten Teile des
Spielplatzes, der Freizeitgeräte und die Laufbahn des Berthold-
Gymnasiums verlegt werden. Dank des Entgegenkommens der
Schule war dies schnell und unkompliziert möglich. Gebaut wurde in
der radverkehrsärmeren Winterzeit, was zu einer etwas längeren
Bauzeit knapp fünf Monaten führte. Der Bau kostete - auch aufgrund
der aufwändigen Verlegung der Laufbahn - rund 350.000 Euro, von
denen das Land Baden-Württemberg die Hälfte übernimmt.

Seit vielen Jahren wird der stark genutzte Dreisamuferradweg immer
weiter ausgebaut. Der Abschnitt direkt am Bertoldgymnasium wurde
bereits 2011 verbreitert und im gleichen Jahr die Querung über den
Sandfangweg verbessert. Der Dreisamuferradweg ermöglicht direkte
und komfortable Verbindungen in Ost-West-Richtung quer durch die
ganze Stadt und darüber hinaus in die Region. Auf der gesamten
Länge besteht eine fast vollständig vom Autoverkehr unabhängige
Trasse mit zahlreichen Verknüpfungen in das Straßen- oder
Radverkehrsnetz. Er ist mit fast allen anderen bestehenden und
geplanten Rad-Vorrang-Routen verknüpft und bildet so das
„Rückgrat“ des im Aufbau befindlichen Freiburger Rad-Vorrang-
Netzes. Bis zu 10.000 Radfahrende täglich fahren in Teilbereichen
auf diesem Weg. Einzelne problematische Stellen wurden und
werden noch durch Rampen, Verbreiterungen oder Beleuchtung
verbessert, damit alle Verkehrsteilnehmer den Dreisamuferradweg
sicher nutzen können.

Der Ausbau des Dreisamuferradweges ist ein Bestandteil des
Radkonzeptes 2020, das vor wenigen Tagen vom Gemeinderat
beschlossen wurde. Mit dem Konzept soll der Anteil des Radverkehrs
auf über 30 Prozent gesteigert und gleichzeitig die Unfälle mit
Radbeteiligung deutlich gesenkt werden. Im Mittelpunkt steht der
Aufbau eines "Rad-Vorrang-Netzes", mit denen die vielen
Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sicher und komfortabel auch
größere Entfernungen zurücklegen können.

Derzeit und in den nächsten Jahren sollen zunächst drei Pilotrouten
für insgesamt etwa 9,5 Millionen Euro umgesetzt werden: Dreisam,
Güterbahn sowie Zähringen-Stühlinger-Vauban. Im August letzten
Jahres hatte Verkehrsminister Hermann die Aufnahme dieser drei
Pilotrouten in das Landesförderprogramm bestätigt. Der Gemeinderat
hatte im September 2012 den städtischen Eigenanteil für zunächst
sechs Projekte bereit gestellt, die nun größtenteils fertig gestellt
wurden. Am Dreisamuferradweg wurde neben der jetzt erfolgten
Trennung von Fuß- und Radverkehr an der Sandfangwiese im
November letzten Jahres die Rampe zur Schnewlinbrücke gebaut.

Am Güterbahnradweg wurden von Verkehrsminister Hermann im
August 2012 die Rampe zur Haslacher Straße eröffnet, im März 2013
der Steg über die Ferdinand-Weiß-Straße. Gerade abgeschlossen
wurde von der Deutschen Bahn die Sanierung der östlichen Seite der
Güterbahnbrücke über die Dreisam. Dabei wurde das Geländer
normgerecht erhöht, damit das Radfahren hier weiterhin erlaubt
werden kann. In Bau ist am Güterbahnradweg noch der Durchstich
unter dem Unteren Mühlenweg. Mit dessen Fertigstellung -
voraussichtlich Mitte Mai - ist das erste Paket von sechs einzelnen
Maßnahmen zum Ausbau der Rad-Vorrang-Routen abgeschlossen.
Für den weiteren Ausbau der drei Rad-Pilotrouten stehen in den
Jahren 2013 und 2014 voraussichtlich über drei Millionen Euro von
Stadt und Land zur Verfügung.
 
 

 
HIV-Wunderglaube bedroht Gecko
WWF: Thailand und Java exportieren Millionen Geckos.
Weltgesundheitsorganisation: Gecko-Extrakt hilft nicht gegen HIV.

Berlin - Nachdem 2009 in Asien das Gerücht aufkam, ein Extrakt, gewonnen aus dem Tokeh-Gecko, helfe bei einer HIV-Infektion, schnellte die Nachfrage nach getrockneten Geckos innerhalb weniger Jahre nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von WWF und TRAFFIC. Zwar wurde die Wirksamkeit inzwischen von der Weltgesundheits-organisation WHO mit Nachdruck widerlegt, trotzdem finden die Tiere noch immer Millionenfach in der traditionellen Medizin und in einem volkstümlichen Wunderglauben Verwendung. Dabei stellte das HIV-Gerücht inzwischen nur noch die Spitze des Eisbergs dar. Aktuell wird der Gecko außerdem vermehrt bei Asthma, Diabetes und diversen Hauterkrankungen eingesetzt.

Grundsätzlich gelten die Geckos nach WWF-Einschätzung noch als weit verbreitet, doch die Umweltschützer zeigten sich angesichts der anhaltend hohen Nachfrage und der Populationsrückgänge auf Java und in Thailand „extrem besorgt“. So wird in der Studie über eine illegale Lieferung von 6,75 Tonnen berichtet, die aus Java nach Hong Kong geschmuggelt werden sollte. Allein dieser Aufgriff umfasst rund 1,2 Millionen Tiere.

Wenn sich, so die WWF-Befürchtung, aus der gesteigerten Nachfrage ein langfristiger Trend entwickelt, könnten die Reptilien in arge Bedrängnis geraten. Ähnliche Entwicklungen konnten in jüngster Vergangenheit bereits bei anderen Arten beobachtet werden. So gilt etwa das in Vietnam kursierende Gerücht, wonach Rhinozeros-Pulver Krebs heilen könne, als ein Auslöser für die derzeit tobende, katastrophale Wildereikrise in Afrika. Und auch die Tigerbestände sind in der Vergangenheit vor allem deshalb zusammengebrochen, da ein weitverbreiteter Wunderglaube beinahe jedem Körperteil der Großkatze eine heilende Wirkung gegen diverse Krankheiten zuschreibt.
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Blutiges Geschäft: Wilderer töten jährlich 40 Ranger in Afrika
NABU International gründet Fonds für Hinterbliebene getöteter Naturschützer

Berlin/Addis Abeba – Wer sich für den Schutz seltener Arten einsetzt, lebt in Afrika gefährlich: Jährlich werden rund 40 Menschen von Wilderern auf ihrer Jagd nach Horn und Elfenbein getötet. Aus diesem Grund setzt sich die NABU International Naturschutzstiftung in Äthiopien für eine finanzielle Versorgung von Hinterbliebenen ein, die Angehörige bei ihrem Einsatz als Ranger verloren haben. Gemeinsam mit der äthiopischen Organisation „Ethiopian Wildlife Conservation Authority“ (EWCA) setzte die Stiftung dazu einen entsprechenden Fonds auf, der zunächst mit 50.000 Euro ausgestattet ist.

„Wird ein Ranger während seines Einsatzes für den Natur- und Artenschutz getötet, verlieren seine Angehörigen nicht nur einen geliebten Menschen, sondern meist auch das Haupteinkommen für die ganze Familie. Auch schwere Verletzungen, die zu einer Arbeitsunfähigkeit führen, bringen die Familien häufig an den Rand ihrer Existenz“, so Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.

Vor allem die Nationalparke Afrikas zählen zu den Hauptgebieten der Wilderer bei ihrer Jagd nach Elfenbein, Nashorn-Horn oder Buschfleisch. Zu ihrer Ausrüstung zählen neben Fallen meist auch halb- oder vollautomatische Schusswaffen. In Äthiopien ermittelte die EWCA in den vergangenen fünf Jahren vier getötete und zwei schwerverletzte Ranger. Fünf von ihnen wurden durch Schüsse getötet oder verletzt. Einer der Ranger fiel einer Wilderer-Falle zum Opfer. Insbesondere der Awash Nationalpark muss dabei als besonders gefährlich eingestuft werden: In dem Schutzgebiet, zweihundert Kilometer östlich der Hauptstadt Addis Abeba, ereigneten sich zwei Todesfälle und eine schwerwiegende Verletzung.

Jährlich übermittelt die äthiopische Organisation EWCA die Zahl der betroffenen Familien an die NABU-Stiftung. Auf dieser Grundlage wird festgelegt, welche Familien für eine Auszahlung in Frage kommen. Die Stiftung plant zudem den Fonds, der bislang nur in Zusammenarbeit mit EWCA und nur in Äthiopien greift, auch auf andere Länder auszuweiten.
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70. Geburtstag: WWF benennt Pflanze nach ehemaligem Präsidenten Michael Otto
Hamburg, Berlin - Mit einem Blumengruß der besonderen Art ehrt der WWF seinen ehemaligen Stiftungsratsvorsitzenden. Zu dessen 70. Geburtstag benennt die Umweltstiftung eine erst kürzlich entdeckte Blume aus der Gruppe der Habichtskräuter nach Michael Otto.

Die Pflanze, deren Blüten gelb wie Habichtsaugen strahlen, trägt künftig den wissenschaftlichen Namen Pilosella ottonis, zu Deutsch Otto-Habichtskraut. Entdeckt wurde die neue Blume vom Präsidenten des WWF Deutschland, Detlev Drenckhahn. Er fand die Pflanze auf Wiesen im Spessart und lieferte die wissenschaftliche Beschreibung, eine Voraussetzung für die offizielle Anerkennung einer Neuentdeckung und Bedingung für die Namensgebung von neuen Tier- und Pflanzenarten. Es handelt sich um eine endemische Art, das heißt, das neue Habichtskraut kommt offenbar nur auf Magerwiesen im Spessart in der Gegend um Lohr vor. Typisch für die Pflanze sind lange rankenartige Ausläufer, die bis zu 50 Zentimeter lang werden können und Wurzeln treiben. Dadurch kann sich das Gewächs nicht nur durch Samen, sondern auch durch Ableger vermehren.

"Habichtskräuter brauchen sehr spezielle ökologische Voraussetzungen", erläutert Detlev Drenckhahn. "Im Spessart können sie gedeihen, weil die Pflege der Wiesen durch Pflegeprämien an die Landwirte gefördert wird, die nur zu bestimmten Zeiträumen zur Sense greifen dürfen. Die begrenzten Mähzeiten sichern das Überleben der Magerwiesen und damit auch das Otto-Habichtskraut."

Mit der Namensgebung würdigt der WWF zum 70. Geburtstag des Unternehmers die Verdienste Michael Ottos für den Schutz der Natur. Er stand von 1994 bis 2012 als ehrenamtlicher Stiftungsratsvorsitzender an der Spitze des WWF Deutschland und ist jetzt dessen Ehren-vorsitzender. Die Naturschutzorganisation im Zeichen des Pandas feiert in diesem Jahr selbst ebenfalls einen runden Geburtstag. In Deutschland wurde sie vor 50 Jahren ins Leben gerufen.
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Größte Vogelfanganlage der Welt entdeckt – Millionen Vögel sterben in Ägypten
NABU startet Kampagne gegen Zugvogelmord

Berlin – Der NABU hat am heutigen Donnerstag eine Kampagne gegen den Zugvogelmord in Ägypten gestartet. Ziel ist es, auf das drastische Ausmaß des kommerziellen Vogelfangs in Nordafrika aufmerksam zu machen und Naturschützer vor Ort in ihrer Arbeit zu unterstützen. Nach dem NABU vorliegenden Informationen versperren Fangnetze Zugvögeln auf einer Strecke von über 700 Kilometern entlang der gesamten ägyptischen Mittelmeerküste – vom Gaza-Streifen im Osten bis zur libyschen Grenze im Westen – den Weg in ihre Überwinterungsgebiete und zurück. Nach Schätzungen von Experten finden hier mindestens zehn Millionen Vögel pro Jahr den Tod an der weltweit größten Vogelfanganlage.

„Der Vogelfang in Ägypten wird zur Todesfalle für Millionen Vögel. Hierunter sind auch seltene Arten wie Wachtelkönig, Bienenfresser, Wiedehopf und Pirol, die wir in Deutschland mit großem Aufwand zu schützen versuchen. Unsere Zugvögel leisten Unglaubliches, indem sie nonstop über das östliche Mittelmeer fliegen. Statt Applaus erwartet sie bei der Ankunft der Tod durch den kommerziellen Fang mit immer effektiveren Techniken“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ägypten habe zwar zahlreiche internationale Konventionen zu Natur- und Vogelschutz unterzeichnet, die laut ägyptischer Verfassung unmittelbar national zu gelten hätten. Dies sei jedoch nur in der Theorie der Fall.

Der NABU hat daher eine Petition an die ägyptische Regierung und die Bundesregierung gestartet und ruft Vogelfreunde dazu auf, diese zu unterzeichnen. Eine zusätzliche Spendenkampagne soll helfen, die lokale Arbeit des ägyptischen Partners im Dachverband BirdLife International zu unterstützen.

„Vogelfang in Ägypten ist seit den Pharaonen bekannt. Die uns jetzt gezeigten Bilder und eigene Recherchen weisen darauf hin, dass der kommerzielle Fang und Handel so stark ist wie nie. Wenn nichts dagegen unternommen wird, kann sich das auf die Bestände bedrohter Zugvögel auswirken. Hauptzielarten der Wilderer in Ägypten sind Wachteln und Turteltauben. Allerdings nehmen die Fänger auch alles andere, was ihnen in die Netze fliegt, gern mit“, so NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. Besonders häufig werden Neuntöter, Nachtigallen und Grasmücken gefangen. Die Tiere werden auf Märkten verkauft, Abnehmer sind vermutlich Restaurants in Kairo oder im ägyptischen Hinterland. Das Geschäft ist lukrativ: Wachteln werden für fünf, Singvögel für drei Euro verkauft.

Die erschreckenden Informationen und Bilder zur aktuellen Situation in Ägypten wurden dem NABU von dem Biologen und Journalisten Holger Schulz und dem Fernsehautor Jens-Uwe Heins übergeben, die für Filmaufnahmen des Bayerischen Rundfunks in Ägypten waren. Die Autoren hatten bereits Anfang der 1990er Jahre bei Dreharbeiten in der Region um El Alamein den Fang von Kleinvögeln mit reusenartigen Netzen, die über Büschen und Bäumen gespannt waren, entdeckt und öffentlich gemacht. Damals wurden 80.000 Unterschriften gesammelt und der ägyptischen Botschaft übergeben.

Im Auftrag der NABU-Dachorganisation BirdLife International legte 2005 die kürzlich verstorbene ägyptische Ornithologin Mindy Baha El Din einen ersten umfassenden Bericht über die Jagd auf Zugvögel in Ägypten vor. Demnach wurden schon damals Millionen Zugvögel in Netzen gefangen und mit Luftgewehren erlegt sowie etwa eine Viertelmillion Wachteln und 40.000 Singvögel, vor allem Grasmücken, pro Jahr erbeutet. Zwischen 2008 bis 2010 hatte sich die Situation in Ägypten vorübergehend gebessert, Grund war die Angst vor Vogelgrippe. Seit 2011 nimmt der Fang jedoch wieder stark zu.

„In Ägypten fehlt es derzeit an Regelungen für eine legale Jagd: Die Zuständigkeiten sind unklar und bestehende Vorschriften werden kaum durchgesetzt. Internationaler Druck und Hilfsangebote können hier etwas ändern. Denn Vorschläge zur Verbesserung der Lage gibt es bereits, allerdings fehlte bislang der politische Wille, sie auch umzusetzen“, so Lachmann.
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